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RE KW 17

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Die Schüler der VS Elmen leben mitten im Naturpark Tiroler<br />

Lech, lieben ihre Heimat und machen sich doch Sorgen, dass<br />

auch ihre Umwelt leidet. Ihre Sorgen teilen sie in Briefen hochrangigen<br />

Politikern mit. LH Günther Platter hat in einem Brief<br />

geantwortet.<br />

B RIEFKASTEN<br />

Sehr geehrter Bundespräsident Alexander!<br />

Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />

(sas) Mit dieser Frage beschäftigen<br />

sich die Schüler der Naturparkschule<br />

Elmen. Ihre Anliegen und Sorgen behalten<br />

sie nicht für sich. Sie fordern<br />

von den Politiker ein Umdenken und<br />

Handeln ein, damit sie weiter in einer<br />

intakten Umwelt leben können. Sie<br />

richteten ihre Briefe an Bundespräsident<br />

Alexander van der Bellen und<br />

den Tiroler Landeshauptmann Günther<br />

Platter.<br />

Schüler-Gedanken<br />

Die Kinder der Naturparkschule Elmen schreiben sich diese von der Seele<br />

Schafft die Natur das?<br />

Laura Mages teilt ihre Angst um den<br />

schönen Planeten Erde dem Präsidenten<br />

in einem Brief mit.<br />

Foto: Naturparkschule Elmen<br />

Ich heiße Laura Mages, bin acht<br />

Jahre alt und gehe in die Naturparkschule<br />

in Elmen.<br />

Es liegt einfach zu viel Müll und<br />

Plastik herum. Wir machen unsere<br />

Erde kaputt mit dem ganzen überflüssigen<br />

Müll!<br />

Das kann so einfach nicht weitergehen!<br />

Das macht unseren blauen<br />

Planeten kaputt, der blau und schön<br />

bleiben soll. Ich bin sehr traurig darüber!<br />

Ich möchte nicht, dass die<br />

Tiere vor meinen Augen grausam<br />

sterben müssen. Wir haben auch einen<br />

Stall und eine Kuh ist wegen so<br />

viel Müll, welchen andere Leute in<br />

unsere Felder und Wiesen geschmissen<br />

haben, leider krank geworden.<br />

Warum nur? Ich bin ein kleines<br />

Mädchen aus dem Lechtal aber ich<br />

habe auch eine Meinung!<br />

Wir Menschen sind schuld daran,<br />

dass andere Menschen mit Masken<br />

herum laufen! Der blaue, schöne<br />

und runde Planet wird in 15 oder 20<br />

Jahren nicht mehr blau und schön<br />

sondern braun, grau und schwarz<br />

sein! Wenn es so weitergeht, dann<br />

ist alles zerstört. Wir produzieren<br />

schon so viel Müll, dass wir ihn in<br />

die Ozeane schmeißen! Uns rennt<br />

die Zeit davon. Wenn wir nichts unternehmen,<br />

dann ist endgültig die<br />

Zeit abgelaufen!<br />

Unsere Atmosphäre hat bald keine<br />

saubere Luft mehr, sondern nur<br />

noch dreckige. Wir Kinder wollen<br />

auch noch eine schöne Zukunft haben,<br />

eure Kinder wollen sicher auch<br />

noch eine schöne Zukunft. Bitte<br />

helfen Sie unserer schönen Welt und<br />

uns Kindern. Rettet den Planeten!<br />

Wir Kinder brauchen ihn noch.<br />

Danke!<br />

Ihre Laura Mages<br />

E-Mail: leserbrief@rundschau.at<br />

Beide Politiker zeigten sich vom Engagement<br />

der Kinder beeindruckt und<br />

richteten persönliche Antwortschreiben<br />

an sie.<br />

Die Volksschüler fühlen sich dem<br />

Naturpark Tiroler Lech stark verbunden<br />

und sorgen sich auch um seinen<br />

Zustand. So setzen sie sich zum Beispiel<br />

mit Müllsammel-Aktionen aktiv<br />

für den Erhalt der einzigartigen Landschaft<br />

ein.<br />

Kids und die Natur<br />

B RIEFKASTEN<br />

Liebe Isabell,<br />

Ich danke Dir für Dein Schreiben<br />

vom 3. April 2019, in dem Du mir von<br />

Deinen Wahmehmungen, Sorgen und<br />

Angsten hinsichtlich der Zukunft für<br />

Menschen, Tiere und Pflanzen in umweltbelasteten<br />

Lebensräumen bzw. auf<br />

unserem Planeten Erde berichtest. Gerne<br />

schreibe ich Dir zurück und gebe Dir<br />

Antwort.<br />

Liebe lsabell, fürs Erste darf ich Dir<br />

versichern, dass die Tiroler Landesregierung<br />

sehr bemüht ist, sich für die<br />

Erhaltung unseres wunderschönen Landes<br />

und unserer einzigartigen Bergwelt<br />

einzusetzen und viele Entscheidungen<br />

mit viel Umweltbewusstsein getroffen<br />

werden. Der Schutz der Tiroler Natur,<br />

der Artenvielfalt und des sensiblen Lebensraumes<br />

sowie eine intakte Umwelt<br />

als unsere Lebensgrundlage sind mir als<br />

Landeshauptmann und dem gesamten<br />

Regierungsteam des Landes Tirol ganz<br />

besonders wichtig. Dass unsere Natur<br />

und Umwelt einen sehr hohen Stellenwert<br />

für unser Land darstellt, soll sich<br />

im Handeln der Tiroler Landesregierung<br />

aber auch im Handeln jedes Einzelnen<br />

widerspiegeln. Ein verantwortungsbewusster<br />

und umweltbewusster Umgang<br />

mit unserem Land Tirol ist von größter<br />

Bedeutung und Wichtigkeit, damit<br />

Tirol auch für Deine Generation und<br />

vor allem weiteren kommenden Generationen<br />

lebenswert erhalten bleibt. Ein<br />

aktiver Naturschutz, vor allem durch<br />

überlegte Entscheidungen, gut gesetzte<br />

Maßnahmen und Bewusstseinsbildung<br />

sowie Einbindung der Tirolerinnen und<br />

Tiroler ist daher seit langem und auch<br />

zukünftig eine bedeutende Aufgabe und<br />

Ziel dieser Regierung.<br />

Ich darf dir hier einige Beispiele dafür<br />

bringen, wie das Land Tirol versucht, die<br />

Tiroler Natur und Umelt zu schützen<br />

und zu erhalten:<br />

– Schutz von Trinkwasservorräten<br />

und sparsamer Umgang mit der Ressource<br />

Trinkwasser<br />

– Kontrolle bei Umweltgiften in Luft,<br />

Boden und Wasser<br />

– Naturschutzarbeit begleitend bei<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen (d. h.<br />

gegensätzliche Interessen zwischen der<br />

Sicherung unseres Wohlstandes und der<br />

Erhaltung unseres Lebensraumes in Einklang<br />

zu bringen).<br />

– Kampf gegen die Transitbelastung<br />

– Forcierung der lnstallierung und<br />

Benützung moderner Mobilitätssysteme<br />

– Energiepolitik, vor allem, um einen<br />

Beitrag zum globalen Klimawandel<br />

Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />

zu leisten und diesem entgegenzuwirken.<br />

– Stärkung des Umweltschutzes durch<br />

Bewusstseins- und Umweltbildung und<br />

einer aktiven Miteinbeziehung der Bevölkerung.<br />

– Projekte, in denen gezielt Naturräume<br />

wiederhergestellt werden – Initiativen<br />

zur Müllvermeidung (z. B. Benützung<br />

Mehrweggebinde, Pfandsysteme<br />

bei Veranstaltungen; Bewusstseinsbildung<br />

bei Abfallentsorgung, Wiederverwendbarkeit<br />

von Produkten; vermehrtes<br />

Augenmerk auf die Reduktion von Plastikverpackungen.<br />

Liebe lsabell, ich darf nun aber auch<br />

Dir danken für Deinen Beitrag, den Du<br />

für den Erhalt unseres schönen Landes,<br />

Deinen Bezirk Reutte und im Besonderen<br />

für das Lechtal leistest. Dein Einsatz<br />

und Dein Engagement für Deinen unmittelbaren<br />

Lebensraum beeindruckt<br />

sehr. Die Politik wird durch tatkraftige<br />

Menschen, wie Du es bist, herausgefordert,<br />

immer wieder neue Ziele zum<br />

Schutz der Umwelt ins Auge zu fassen.<br />

Für einen Dialog zwischen den Menschen<br />

und der Politik darf es keine Barrieren<br />

geben. Vor allem die Jugend ist es<br />

nun, welche die Politik auffordert oder<br />

sich auch selbst einsetzt, dass neue Wege<br />

für eine bessere Zukunft zum Thema<br />

Umwelt und Klima gefunden werden<br />

müssen. Auch das Land Tirol stellt sich<br />

den großen globalen Umweltthemen<br />

und ist offen für Veränderungen zugunsten<br />

einer verbesserten Umwelt.<br />

Mit diesen lnformationen hoffe ich,<br />

dass ich Dir einen Einblick in die Arbeit<br />

und die Unternehmungen der Tiroler<br />

Landesregierung fur die Umwelt geben<br />

konnte. Viele Umweltprobleme können<br />

wir allerdings nur gemeinsam verbessern<br />

und verschärfen.<br />

Für Deine Zukunft, Dein beherztes<br />

Auftreten für die Umwelt und Dein<br />

persönliches Wohlergehen wünsche ich<br />

Dir alles Gute!<br />

E-Mail: leserbrief@rundschau.at<br />

RUNDSCHAU Seite 14<br />

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SEIT 1922<br />

NACHRICHTEN<br />

24./25. April 2019

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