STARKS!STROM Nr8 Web-versuch-2
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Ausgabe #8 April - Mai 2019<br />
© Pascal Riesinger<br />
Saure Gurken im Jugendcamp!<br />
TRIBULATION - TERRORIZER<br />
ALL AUSTRIAN METAL NIGHT - 30 JAHRE PLANET MUSIC
unter Strom!<br />
Liebe Leser,<br />
euch fehlen die großen internationalen<br />
Namen vorne auf dem Cover? Uns<br />
eigentlich nicht. Natürlich berichten<br />
wir weiter über die große weite Musik-<br />
Welt da draußen, aber warum immer<br />
in die Ferne schweifen, wenn das Gute<br />
rockt so nah?<br />
Wie etwa die BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER<br />
SPACE, die seit 17 Jahren ihren (Horrorpunk-)Stiefel<br />
erfolgreich durchziehen, ohne langweilig zu werden.<br />
Im Gegenteil, live seit jeher eine Macht, haben sie ein<br />
monsterstarkes neues Album am Start, mehr dazu in<br />
der unterhaltsamen Titelstory von Chefredakteur Mike.<br />
Selbiger wurde von TERRORIZERs Pete Sandoval zur<br />
kurzweiligen Death Metal- Geschichtsstunde geladen<br />
- und widmete sich zwei Jubiläen heimischer<br />
Institutionen: Andy Fenz und seine Töchter Yvonne<br />
und Vivien plauderten mit Mike über 20 ALL AUSTRIAN<br />
METAL NIGHTs, Josef „Muff“ Sopper warf anlässlich<br />
Eintritt<br />
frei<br />
Töchter,<br />
Söhne,<br />
Zombies<br />
30 JAHRE PLANET MUSIC „Anekdoten,<br />
derbe Zoten, alte Schoten, gute Quoten“<br />
in den Strom.<br />
Gabriel sprach mit TRIBULATION über<br />
Gothic und Halsschmerzen, Patrick mit<br />
PAPA ROACH über Jazz und Fake News.<br />
Claudy fuhr STEFAN WEBER über den<br />
Ärmel-Kanal. Im „Zeitstrom“ gehen<br />
wir mit LUDWIG HIRSCHs „Gottlieb“<br />
auf die Reise, die uns „Strom-aufwärts/abwärts“ zu<br />
LORDS OF CHAOS ins Kino führt, Zwischenstopp auf<br />
Bobbys „Heisl“.<br />
Dies und noch viel mehr im bunten, witzigen, nachdenklichen,<br />
lauten, leisen, authentischen, schönen<br />
Mix unserer neuen, achten Ausgabe.<br />
Und, wem fehlen da jetzt noch die großen internationalen<br />
Namen vorne auf dem Cover?<br />
Haut rein,<br />
Andi Appel, Herausgeber<br />
STARK!<strong>STROM</strong>!FEST<br />
Das neue österreichische ROCK & METAL Magazin lädt ein<br />
Eintritt<br />
frei<br />
Wir laden euch ein: Stark!Strom!Fest 2019 am Sa, 1. Juni ab 18h im und vorm „The Nice Guys“ (Wien 3)<br />
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Strom-zombies<br />
BLOODSUCKING<br />
ZOMBIES<br />
FROM<br />
OUTER<br />
SPACE<br />
Tischerlrücken<br />
im Jugendcamp<br />
Die Zombies sind ein Phänomen: Nach 17 Jahren Bandgeschichte nicht ansatzweise müde, immer noch hungrig und<br />
drauf erpicht, sich auch mal neu zu erfinden. Anlässlich der neuen Platte baten wir Ober-Zombie Dead „Richy“ Gein<br />
zum entspannten Talk über Schlagzeuger, Weihnachten und Massenmörder.<br />
Richy, eure achte Studio-LP „All These Fiendish Things“ Wir haben uns diesmal ganz bewusst entschieden,<br />
(Review in diesem Heft) ist kürzlich erschienen. Was nichts „Österreichisches“ zu machen.<br />
für „teuflischen Dinge“ gaben dem Teil seinen Namen? <br />
<br />
Weil?<br />
Wir haben bei unseren Platten immer gerne mit <br />
Konzepten als Überbau gearbeitet, dieses Mal waren<br />
es eher in sich geschlossene Geschichten, von keinen Spaß mehr macht.<br />
Weil es eh grad alle anderen tun und es dann<br />
Horror-Trash bis hin zu persönlichen Themen. <br />
Die „Fiendish Things“ fungieren als Klammer, die Aha. Aber ihr seid die ZOMBIES und die Leute erwarten<br />
diese zwölf Songs zusammenhalten.<br />
solche Songs vielleicht?<br />
<br />
Welche allesamt wieder in english vorgetragen werden;<br />
wienerisch-morbides Liedgut wie „Kopf deiner englischsprachig angefangen, sind auch fix eine<br />
Hm, das glaube ich gar nicht, denn wir haben<br />
Mutter“ oder „Singende Kinder“ bleibt außen vor… englischsprachige Band. Okay, wir haben auf<br />
4 5<br />
© Pascal Riesinger
Strom-zombies<br />
6<br />
Deutsch eine EP und ein Mini-Album gemacht,<br />
von daher erwarten vielleicht hier bei uns einige<br />
Leute wieder solche Songs, aber darüber hinaus<br />
ist das grad kein Thema. Was nicht heißt, dass es<br />
nicht wieder irgendwann eines werden könnte…<br />
Stattdessen erinnern mich einige neue Songs etwas<br />
an diese Ami-Fun-Punk-Schiene, NOFX & Co.<br />
Das haben schon einige gesagt, dass es jetzt punkiger<br />
klingt. Ich hab uns aber eigentlich immer<br />
als Punk-Band gesehen. Dafür sind die Psychobilly-<br />
und Rockabilly-Einflüsse<br />
diesmal eher gleich Null. Aber<br />
wir haben schon immer das<br />
gemacht, was wir gerade wollten.<br />
Die Einflüsse reichen vom<br />
Drum-Computer-Goth-Rock bis<br />
zu Heavy Metal.<br />
Die erste Single, zu der es auch<br />
ein feines Video gibt, heißt „Bela<br />
Kiss“. Ist der ÄRZTE-Drummer bei<br />
den Ami-Rockikonen eingestiegen?<br />
Haha, nein. Bela Kiss war ein<br />
ungarischer Serienmörder, der<br />
mehrere Frauen in Fässer eingelegt<br />
hatte.<br />
Saure-Gurken-Zeit quasi.<br />
Genau. Soviel zum Thema „morbide<br />
Songs“ (lacht). True-Crimeaffine<br />
Leute kennen den Typen<br />
schon, aber er ist halt kein Jeffrey<br />
Dahmer, kein Ted Bundy. Es<br />
gibt auch wenig Literatur über<br />
ihn, bloß einen zweitklassigen<br />
Film, aber seine Geschichte ist<br />
irre spannend und sie haben<br />
ihn nie gefunden. Er ist irgendwann<br />
untergetaucht (im Fassl?<br />
Andi) und erst dann fand man<br />
auf seinem Bauernhof all die<br />
Fässer mit den Leichen.<br />
„Sleepaway Camp `95“ hingegen<br />
klingt ein wenig nach Jugend-<br />
Campinglager-Nostalgie.<br />
Naja, ich bin halt ein Horrorfilm-Nerd und hab<br />
mich hier beim gleichnamigen Achtzigerjahre-<br />
Slasher-Film bedient. Der stand immer im Schatten<br />
der „Großen“ wie „Freitag der 13.“ und Co., ist aber<br />
sehr kultig! Natürlich spielen hier auch persönliche<br />
Jugend-Erinnerungen mit rein, obwohl ich,<br />
glaube ich, in meinem Leben nie wirklich campen<br />
war. Ich nehme einfach gerne Filmtitel her und<br />
vermische sie textlich mit Erlebnissen aus dem<br />
realen, aus meinem Leben.<br />
„Aber er ist halt kein Jeffrey Dahmer“<br />
Hach ja…<br />
Dieses reale Alltags-Leben hat auch zum Ausstieg<br />
eures Langzeit-Bassisten Dr. He-Man Schreck geführt,<br />
der durch Dejan Decay ersetzt wurde.<br />
Was uns allen nicht leicht fiel, wir waren immerhin<br />
15 Jahre zusammen in derselben Besetzung<br />
unterwegs. Aber wenn man sich weiterentwickeln<br />
oder aber andere Lebenswege einschlagen will,<br />
ist das legitim. Für ihn war es halt irgendwann<br />
Familie und Kinder, für uns immer noch 100%<br />
Musik, das hätte nicht mehr zusammengepasst. So<br />
haben wir uns in bester Freundschaft getrennt und<br />
© Andreas Graf<br />
© Andreas Graf<br />
„Ich nehme gerne Filmtitel her und vermische<br />
sie mit Erlebnissen aus meinem Leben“<br />
The Real Horror!<br />
auf dem Album einen fliegenden<br />
Wechsel vollzogen, auf drei Tracks<br />
spielte noch Hermann Bass, dann<br />
fanden wir Dejan, ganz klassisch<br />
über Mundpropaganda. Und es<br />
hat vom Beginn weg super geklappt<br />
mit ihm.<br />
Doch damit nicht genug „Frischblut“<br />
für die Untoten: Ihr habt<br />
jetzt mit Scary Germs einen fixen<br />
Schlagzeuger, lärmt also neuerdings<br />
zu fünft, wodurch du nicht mehr<br />
die Stand-Drums spielst. Was ich<br />
irgendwie schade finde, weil das ja<br />
doch auch ein Markenzeichen war…<br />
Wir hatten das schon länger<br />
überlegt, um uns mehr auf die<br />
Bühnenshow konzentrieren<br />
zu können. Du hast durchs Kit<br />
eine natürliche Barriere zum<br />
Publikum, kannst nicht so interagieren...<br />
bist eigentlich wie<br />
ein Hydrant festgenagelt (mir<br />
isses wuarscht, oba i glaub net,<br />
dass Hydranten festgenagelt<br />
sind, Andi).<br />
Der zweite Grund war, dass die<br />
neuen Songs live so nicht funktionieren<br />
würden, es leidet dann<br />
entweder der Gesang oder das<br />
Schlagzeugspiel. Seit wir Scary<br />
Germs dabei haben, ist so ein irrsinniger<br />
Drive drin, als ob wir<br />
eine neue Band wären. Es macht<br />
grad alles so viel Spaß wie schon<br />
ewig nicht mehr.<br />
Das merkt man auch live, wobei eure Shows seit jeher<br />
legendär sind. Ich möchte fast behaupten, ihr seid eine<br />
der besten heimische Live-Bands. Euer kultiges „Xmas-<br />
Jamboree“ hat sich aber irgendwann totgefahren, oder?<br />
Tja, andererseits lief das über zehn Jahre. Eine<br />
lange Zeit dafür, dass wir das eigentlich aus einer<br />
Notsituation heraus starteten. Wir wollten<br />
als KISS zu Halloween auftreten, aber da waren<br />
alle relevanten Clubs in Wien schon besetzt und<br />
der nächstbeste Termin war eben erst kurz vor<br />
Weihnachten. So machten wir aus der Not eine<br />
Tugend, überlegten uns einen Titel und fragten<br />
uns im Lauf der Jahre immer wieder, wie absurd<br />
das eigentlich noch werden kann? All diese Coverversionen,<br />
ABBA, MICHAEL JACKSON, Rocky<br />
Horror, ein Wahnsinn!<br />
Aber wie bei vielen Dingen war auch das am Anfang<br />
ein großer Spaß, der gegen Ende eher zum Zwang<br />
wurde, zumal Weihnachten per se für viele eine<br />
relativ „g´schissene“ Zeit ist, mit all dem Stress und<br />
Konsumwahnsinn, noch dazu haben sich leider<br />
oft um das „Jamboree“ herum echte Tragödien<br />
ereignet, Schicksalsschläge, Todesfälle. Das war<br />
uns letztendlich schon zu negativ behaftet.<br />
Verständlich, und man kann ja auch an anderen<br />
Terminen auftreten. Und das in eurem Fall immer<br />
sehr erfolgreich, viele österreichische Bands verkaufen<br />
wohl nicht zwei Tage hintereinander die<br />
Szene Wien aus. Aber: Ihr macht das Ganze seit 17<br />
Jahren. Wie lange gibst du den ZOMBIES noch? Wollt<br />
ihr mal in die verdiente Band-Pension gehen - oder<br />
irgendwann auf der Bühne umfallen?<br />
Über das mach´ ich mir echt noch keine Gedanken.<br />
Ja, aber ich!<br />
Ach so, haha! Nun, ich glaube nicht, dass ich das<br />
mit 70 noch machen werde, aber die nächsten<br />
paar Jährchen geht´s schon noch. Diese 17 Jahre<br />
sind im Endeffekt irre schnell vergangen. Wir<br />
sind ja gottlob nicht so über Nacht bekannt<br />
geworden, das war mehr ein schleichender<br />
Prozess. So, dass man selber immer sagt: Da<br />
geht noch was! Dadurch sind wir stets hungrig<br />
geblieben. Wenn du zehn Jahre lang in denselben<br />
kleinen Kellerclubs spielst, wirst du irgendwann<br />
nicht mehr wollen, dann bleibt´s im besten<br />
Fall ein Hobby. Dann geht man in die Arbeit<br />
und spielt seine fünf Gigs im Jahr, vor seinen<br />
besten Freunden.<br />
Aber wir wollten das immer größer anlegen und<br />
haben bei „All These Fiendish Things“ jetzt gemerkt,<br />
dass es das Album von uns ist, das zum Release<br />
hin den meisten Staub aufgewirbelt hat bisher.<br />
Super Reviews, viele Interviewanfragen, die Vorverkäufe<br />
sind stärker als je zuvor. Um also auf die<br />
Frage zurückzukommen: Ich glaube nicht, dass<br />
wir demnächst ans Aufhören denken werden.<br />
Schönes, äh, Schlusswort.<br />
www.zombies.at<br />
Mike<br />
© Andreas Graf
Kakerlaken-strom<br />
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8<br />
PAPA ROACH<br />
Im Strand graben<br />
Mit „Who Do You Trust?“ (Eleven Seven Music)<br />
haben PAPA ROACH ein gelungenes, sehr<br />
facettenreiches neues Album veröffentlicht,<br />
über das uns Lead Gitarrist Jerry Horton gerne<br />
mehr erzählt.<br />
Das Album ist tatsächlich äußerst vielfältig,<br />
es vereint verschiedene Styles und<br />
ehrlich gesagt ist es auch mein persönlicher<br />
Favorit (also das hat uns ja noch nie wer über sein<br />
neues Album erzählt, Andi). Wir haben wieder<br />
mit den gleichen Produzenten gearbeitet, Colin<br />
Brittain und RAS, und<br />
hatten eine großartige<br />
Zeit zusammen. Nicht<br />
zuletzt, weil wir uns direkt<br />
neben dem Studio<br />
einen kleinen Strand errichtet<br />
hatten. Hier konnten wir super relaxen,<br />
abschalten, das war eine große Hilfe, seelisch<br />
wie körperlich.<br />
„Wenn ich die Wahrheit finden möchte,<br />
muss ich tiefer danach graben als früher“<br />
„Who Do You Trust“?<br />
Klingt in der Tat gut. Wie die ganze neue Scheibe, hast<br />
du da eigentlich einen Lieblingssong?<br />
Aktuell ist es „Not The Only One“. Der Song ist<br />
anders als das, was wir davor so gemacht haben.<br />
Ziemlich strange. Zugegeben, am Anfang war ich<br />
selbst skeptisch. Aber dann kam dieses Riff und<br />
dann dieser Part und dann jener und plötzlich,<br />
ich kann es gar nicht erklären, passte alles perfekt<br />
zusammen.<br />
Perfekt zusammen passen wie gesagt auch die<br />
verschiedenen Einflüsse auf „Who Do You Trust?“.<br />
Gibt es einen Stil, ein Genre, das irgendwie gar<br />
nicht geht?<br />
Naja, Jazz etwa ist ein bisschen zu weit weg für uns.<br />
Nicht falsch verstehen, ich liebe es, diese Musik<br />
zu hören. Aber ich denke nicht, dass man sie gut<br />
in unseren Sound integrieren kann.<br />
Der Albumtitel wirft natürlich die<br />
Frage auf: Wem vertraust du? Was<br />
braucht es, damit du jemandem vertrauen<br />
kannst?<br />
Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen. Die<br />
Mainstream Medien hier in den USA sind alle im<br />
Besitz von Firmen mit politischem Einfluss, was<br />
es immer schwieriger gestaltet, Informationen zu<br />
bekommen, die nicht verfälscht oder zumindest<br />
nicht voreingenommen sind.<br />
Was ich aber weiß: Wenn ich die Wahrheit finden<br />
möchte, muss ich auf jeden Fall tiefer danach<br />
graben als früher.<br />
www.paparoach.com, www.facebook.com/paparoach<br />
Patrick<br />
PAPA ROACH live: 15.06. Nova Rock Festival!<br />
© Darren Craig<br />
13.-16. JUNI 2019<br />
PRESENTED BY<br />
&<br />
DONNERSTAG, 13. JUNI<br />
SLIPKNOT • SUM 41<br />
SABATON • AMON AMARTH • SKA-P • THREE DAYS GRACE<br />
GODSMACK • LAMB OF GOD • MONO & NIKITAMAN • PENDULUM DJ SET<br />
PUSSY RIOT • I PREVAIL • FOLKSHILFE • LUCIANO • WAVING THE GUNS • AMARANTHE<br />
RED BULL<br />
MUSIC STAGE<br />
RED BULL<br />
MUSIC STAGE<br />
THE AMITY AFFLICTION • FERRIS MC • AS IT IS • PALAYE ROYALE • VALERAS • ANCHORAGE • COPERNIQUO<br />
FREITAG, 14. JUNI<br />
THE CURE<br />
SLAYER • THE SMASHING PUMPKINS • DROPKICK MURPHYS<br />
TRIVIUM • ANTHRAX • IDLES • BEHEMOTH • BEARTOOTH • NEW MODEL ARMY<br />
MOTHER’S CAKE • UNCLE ACID & THE DEADBEATS • OUR LAST NIGHT • TESSERACT • STARSET • SCHMUTZKI<br />
LATE NIGHT SPECIAL: FROG LEAP feat. LEO MORACCHIOLI<br />
PUDDLE OF MUDD • HAZE • CRYSTAL LAKE • FEVER 333 • NOTHING,NOWHERE. • LIKE A STORM<br />
SAMSTAG, 15. JUNI<br />
DIE TOTEN HOSEN • BONEZ MC & RAF CAMORA<br />
PAPA ROACH • IN FLAMES • PAUL KALKBRENNER • RIN<br />
REEL BIG FISH • FEINE SAHNE FISCHFILET • IN EXTREMO • POWERWOLF • MILLENCOLIN<br />
CHILDREN OF BODOM • J.B.O. • BEYOND THE BLACK • BADFLOWER • SEEK & DESTROY • TO THE RATS AND WOLVES<br />
RED BULL<br />
MUSIC STAGE WHILE SHE SLEEPS • WELSHLY ARMS • ALL FACES DOWN • INFECTED RAIN • INGLORIOUS • NOVA TWINS<br />
SONNTAG, 16. JUNI<br />
DIE ÄRZTE • SLASH<br />
ROB ZOMBIE • WOLFMOTHER • ME FIRST<br />
& THE GIMME<br />
GIMMES<br />
PANNONIA FIELDS<br />
NICKELSDORF<br />
feat. MYLES KENNEDY<br />
& THE CONSPIRATORS<br />
• WITHIN TEMPTATION<br />
MINISTRY • ANTILOPEN GANG • TESTAMENT • ATREYU • CARI CARI • BAD WOLVES<br />
WENDI’S BÖHMISCHE BLASMUSIK<br />
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Strom-schlag<br />
Fucks given: Zero<br />
FLÜÜÜGEL<br />
FÜR JEDEN<br />
GESCHMACK.<br />
Ich lese eigentlich immer irgendein Buch (aus Papier, ihr<br />
wisst das). Rein zufällig stolperte ich vor kurzem über den<br />
ultimativen Lebensratgeber mit dem schönen Titel „The<br />
Subtle Art Of Not Giving A Fuck“ (den deutschen Titel erspare<br />
ich euch hier mal) von Mark Manson, einem umtriebigen<br />
Blogger und meines Erachtens nach einem sehr weisen Mann.<br />
Der Schmöker erwies sich als einer der nachhaltigsten,<br />
witzigsten und intelligentesten, die ich jemals lesen durfte<br />
(und ich lese bei Satan eine Menge Bücher - jedoch nicht<br />
viele Ratgeber…), dessen Kernaussage eigentlich schon am<br />
Cover steht: Leute, gacken wir uns bitte nicht wegen jedem<br />
Schas so an. Manson zerlegt nach und nach alle Standards<br />
des modernen Lebens, die wir alle als so essentiell erachten,<br />
hält uns den Aha!-Spiegel vor (viele Themen im Buch hat man<br />
auch schon selber ein oder mehrere Male persönlich durch),<br />
zeigt uns, dass viele Dinge und Rituale, die uns so heilig<br />
für unser persönliches Glück vorkommen, oft nur schöner<br />
Schein sind, und kommt am Ende zu der ernüchternden,<br />
aber durchaus legitimen Conclusio, dass in Anbetracht des<br />
Todes eh alles relativ erscheint.<br />
Nun bin ich wirklich kein Freund von Lebensratgebern,<br />
aber dieser eine hat mich so amüsiert (und mir natürlich<br />
auch neue Perspektiven aufgezeigt), dass ich ihn euch hier<br />
glatt weiterempfehlen muss. Weil die Grundaussage meiner<br />
Kolumne war ja anfänglich auch „Weniger anscheißen, mehr<br />
[hier leidiges Thema eurer Wahl einsetzen]!“. Weil ich um mich<br />
herum so viel Scheinheiligkeit, Konsumterror, Egomanie<br />
und Größenwahn sehe, und selber doch recht bescheiden<br />
geworden bin mit den Jahren. Weil ich nicht verstehe, wie<br />
man sich wegen unsäglicher Kleinigkeiten wie etwa einem<br />
verlorenen Fußballmatch oder einem Auto, das schneller ist<br />
als das eigene, so dermaßen ins Rüscherltütü machen kann,<br />
wie es halt viele tun.<br />
Deswegen finde ich dieses Buch wichtig. Nein, mehr noch<br />
– dieses Buch sollte in jeden Schulunterricht eingebaut<br />
werden. Denn je früher der Mensch lernt, weniger Fucks<br />
zu given, desto eher wird die Welt wieder eine bessere. Und<br />
desto mehr können wir alle wieder miteinander. Denkt mal<br />
drüber nach. (Und lest das Buch! Und nein, ich habe keinen<br />
Werbevertag mit dem Verlag.)<br />
Mike, Stark!Strom-Chefredakteur<br />
[Mark Manson<br />
„The Subtle Art Of Not Giving A Fuck“ -<br />
10 ISBN 978-0-06-264154-0]<br />
11
strom-planet<br />
© Sabine Hauswirth<br />
12<br />
Muff, vor ziemlich genau 30 Jahren war auch mein „erstes<br />
Mal“ im damals recht neuen Rockhaus. Jetzt sitze ich mit<br />
dir hier und wir reden über drei Dekaden Wiener Szene.<br />
Das hätten wir damals wohl beide nicht gedacht, oder?<br />
Von dir nicht, haha. Im Ernst, wir haben schon an<br />
eine Zukunft geglaubt, sonst hätten wir ja erst gar<br />
nicht anzufangen brauchen. Aber an das, was in<br />
30 Jahren sein könnte, dachte natürlich niemand.<br />
Kannst du in aller Kürze die Eckdaten dieser drei Jahrzehnte<br />
auflisten?<br />
Am 27.09.1989 hatten wir unser erstes<br />
Konzert im Rockhaus Wien: Sodom<br />
mit einem Support namens Sepultura.<br />
Wir wollten in erster<br />
Linie heimischen Bands Auftrittsmöglichkeiten<br />
bieten,<br />
die internationalen Sachen<br />
sind uns quasi passiert, zumal<br />
es dafür sonst wenig gab<br />
in Wien. Anfangs bestand der<br />
Großteil des Programms aus<br />
Rock und Metal, wir öffneten<br />
uns aber zunehmend anderen,<br />
neuen Ausrichtungen und<br />
änderten demzufolge unseren<br />
Namen in Planet Music, und zwar<br />
am 30.10.1999 mit dem einzigen Ö-<br />
Konzert von Eminem, der übrigens<br />
nach dem Gig unseren Tontechniker<br />
töten wollte.<br />
Im neuen Jahrtausend wurden rund um uns Wohnbauten<br />
hochgezogen, in deren Planung wir aber<br />
nicht berücksichtigt wurden, das Ende war demnach<br />
absehbar. Wären wir geblieben, hätten wir mit einer<br />
Flut von Anrainer-Problemen rechnen müssen,<br />
der Zu- und Abfluss des Publikums, letzterer beim<br />
Muff Sopper,<br />
30 Jahre Planet Music<br />
Baseball, Rammstein, tote Hendln<br />
© Privat<br />
Im Jahr 1989 machte er mit seinem Team, einem engagierten Haufen<br />
ahnungsloser Musiker auf der Suche nach einer Stätte für ihre Bands, aus<br />
dem Veranstaltungszentrum „Fritz“ in der Adalbert-Stifter-Straße 73 das<br />
legendäre Rockhaus, das 10 Jahre später zum Planet Music wurde und<br />
eine weitere Dekade danach in den Gasometer siedelte. Eine Bühne<br />
am Donauinselfest betrieb man schon vorher, eine am Maifest kam<br />
dazu wie später auch noch die Szene Wien und die SiMM City.<br />
„…bis mir einer den Doppler<br />
ins Gesicht schmeißen wollte“<br />
Reggea Rasta – Wüde Gfrasta<br />
Stark!Strom-Mike zu Gast bei Josef „Muff“ Sopper:<br />
Anekdoten, derbe Zoten, alte Schoten, gute Quoten.<br />
männlichen Teil auch sprichwörtlich, der Lärm,<br />
chancenlos. Ich sprach bei den zuständigen Politikern<br />
wegen etwaigen „Ersatz-Locations“ vor, der<br />
damalige Wohnungsstadtrat ließ mich gnadenlos<br />
abblitzen, ein gewisser Werner Faymann. Schließlich<br />
bot man uns den Gasometer an, den wir dankbar<br />
annahmen, aber natürlich ist der für all die kleineren,<br />
jungen heimischen Acts viel zu groß, weshalb<br />
man uns auch die Szene Wien überantwortete. Vor<br />
fünf Jahren kam dann noch der brachliegende<br />
„Festsaal Zentrum Simmering“ dazu, in den wir<br />
einiges investierten und erfolgreich als SiMM City<br />
betreiben.<br />
Das liest sich auch in Zahlen sehr beeindruckend:<br />
30 Jahre, 10.000 Veranstaltungstage<br />
mit mehr als 35.000<br />
Künstlergruppen, davon gut 75%<br />
österreichische Acts und: 15 Millionen<br />
Besucher.<br />
Die Besucher sind natürlich<br />
schwer auszurechnen. Zählt<br />
man Donauinselfest und Maifest<br />
mit, sind es noch viel mehr.<br />
Andererseits gibt es Leute, die<br />
nicht nur auf einem Konzert bei<br />
uns waren, sondern öfters. Wir<br />
haben viele Stammgäste, die immer<br />
wieder kommen.<br />
Was auch auf Bands zutrifft. Manche<br />
ließen sich gefühlt in jedem einzelnen<br />
der 30 Jahre anschauen. Kann man sagen, welcher Act<br />
tatsächlich am öftesten bei euch zu sehen war?<br />
Die Schulband Haizingergasse! Diese Schule macht<br />
zweimal im Jahr ein Fest in der Szene, bei dem immer<br />
die aktuelle Schulband spielt. Also, rechne es dir aus<br />
(lacht). Ansonsten natürlich Uriah Heep, Nazareth,<br />
Blind Petition, Alkbottle usw. Nicht zu vergessen die<br />
Band „Curfew“ (Oh Gott, jetzt geht das los, Andi).<br />
Und die „Doors“ ganz am Anfang. (Hilfe! Andi)<br />
Sehr oft auch die „Changeover“ (samma´s? Andi).<br />
Oder Sepulturas Europa-Debüt.<br />
Das war eigentlich eine Sodom-Tour, aber die haben<br />
grad ein bisserl geschwächelt. Sepultura hingegen<br />
waren am Durchstarten, extrem motiviert, erste Europa-Tour,<br />
Startschuss wie erwähnt am 27.09.1989 bei<br />
uns im Rockhaus. Jahre später waren sie DIE neuen<br />
Metal-Stars.<br />
Stark war auch Pearl Jam 1992. Genau in der Woche der<br />
Wien-Show ging ihr Album auf Platz 1 der Billboard-<br />
Charts. Damit rechnete vorher niemand, auch nicht<br />
die Band, sonst hätte sie nicht um eine Gage von<br />
4.000 Dollar gespielt, das tut sie heute vermutlich<br />
nicht mehr (lacht).<br />
Legendär natürlich die allererste Rammstein Wien-<br />
Show. Die fackelten uns beinahe das Rockhaus ab. Das<br />
hat mich gleichermaßen erschreckt und beeindruckt.<br />
Auch der Größenwahnsinn, den die an den Tag legten.<br />
Später probten sie vorm „Aerodrome“-Festival<br />
bei uns und spielten als kleines Dankeschön eine<br />
„Secret Show“ nur für Freunde und geladene Gäste.<br />
Ohne Pyro- und sonstige Effekte, das war natürlich<br />
einzigartig (und fad, Andi).<br />
Nach der Show gab es eine kleine Party, bei der ich<br />
meine damals ca. 13-, 14-jährigen Söhne mithatte.<br />
Als ich ihnen sagte, dass sie nach Hause müssten,<br />
morgen Schule usw, grinsten mich beide nur an,<br />
weil hinter mir der Rammstein-Sänger mit beiden<br />
Mittelfingern auf mich zeigte. Besten Dank, Till, das<br />
half mir sehr weiter.<br />
„Sie mussten ihn zu viert aus dem U4 tragen“<br />
Sir Lemmy Kilmister<br />
Weniger lustig in Erinnerung blieb mir das Gastspiel<br />
von Yellowman. Er selbst trägt keine Schuld, aber seine<br />
Band, holländische Rasta-Freaks, feierten backstage bis<br />
zum Morgengrauen. Dann bat ich sie, zunächst sehr<br />
höflich, woanders weiter zu feiern, ich würde gerne<br />
zusperren. Die Bitte blieb unerhört, der Ton wurde<br />
rauer, bis mir einer einen Doppler ins Gesicht schmeißen<br />
wollte und ich grad noch ausweichen konnte.<br />
Daraufhin holte ich meinen Baseball-Schläger und<br />
jagte die ganze Partie über die Adalbert-Stifter-Straße.<br />
Aus einem schöneren Grund unvergessen bleibt<br />
der Auftritt der ostdeutschen Band Rockhaus – im<br />
Rockhaus. Die spielten nämlich genau an dem Tag bei<br />
uns, an dem die Berliner Mauer fiel. Da waren auch<br />
zahlreiche deutsche Fans im Publikum, es flossen<br />
viele Tränen.<br />
Gänsehaut. Aber gab es trotz all der schönen Erfahrungen<br />
auch mal einen Punkt, an dem du ans Aufhören dachtest?<br />
© Doris Jungmayer<br />
Before We Arise:<br />
SEPULTURA<br />
© Doris Jungmayer<br />
Mott The Rockhaus:<br />
IAN HUNTER<br />
© Dietmar Hoscher<br />
See The Light:<br />
JEFF HEALEY<br />
Lost Paradise: PARADISE LOST<br />
© Dietmar Hoscher<br />
30 Jahre<br />
musik<br />
geschichte<br />
Günstige Chartstürmer:<br />
PEARL JAM<br />
New Wave Of Rosa Metal:<br />
RAVEN<br />
© Doris Jungmayer<br />
© Doris Jungmayer
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Definitiv beim abgebrochenen Motörhead<br />
Rockhaus-Konzert 1990. Die Band<br />
war karrieretechnisch am Boden,<br />
Lemmy kam, so erzählte es mir der<br />
Tourmanager, mit nichts, außer seinen<br />
Klamotten am Leib zum Tourstart. In<br />
Wien gab es schon am Vorabend der<br />
Show Troubles, sie mussten ihn zu<br />
viert aus dem U4 tragen. Das Konzert<br />
brach er dann nach 20 Minuten ab.<br />
Zurück blieben wir, am Anfang unserer<br />
Veranstalterjahre, jung, unerfahren,<br />
mit einer Hütte voller – zurecht – angefressener<br />
Motörhead-Fans. Das war definitiv nicht lustig und<br />
da überlegst du dir schon, ob und warum du dir das<br />
noch länger antun willst.<br />
Stichwort jung, unerfahren, Anfängerfehler?<br />
Es gibt keinen, den ich ausgelassen habe (lacht).<br />
Aber das war schon gut, ein stetiges Learning by<br />
doing, bis heute, das macht es ja auch spannend.<br />
Beispiele?<br />
Wir wollten natürlich die Gastronomie selbst machen,<br />
hatten aber null Ahnung davon. Die Hütte war<br />
voll, trotzdem kein Geld in der Bar-Kassa. Ich lag die<br />
halbe Nacht über den Listen, bis ich irgendwann<br />
draufkam, dass die Kellnerin einfach aus einer<br />
Melange zwei gemacht hatte.<br />
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Soviel Kaffee wurde im Rockhaus jetzt aber eh nicht…<br />
Vielleicht nicht, haha, aber beim Bier war´s ähnlich.<br />
Generell habe ich, auch in anderen Bereichen, mitunter<br />
den falschen Leuten zu viel vertraut, wurde<br />
betrogen, verlor Geld. Ein guter Tipp also wäre: Nicht<br />
jedem vertrauen, vorsichtiger sein. Und: Cooler<br />
bleiben, gelassener reagieren. Die Yellowman-Geschichte<br />
etwa hätte man vermutlich auch anders<br />
lösen können (lacht).<br />
Nach dem Rückblick noch ein kurzer Ausblick:<br />
Am 11.05. zelebrieren wir den Final Big Bang unserer<br />
Planet Festival Tour, deren Ursprung auf den<br />
Heavy Metal Battle, später Austrian Band Contest,<br />
zurückgeht. Da machten im Lauf der Jahre tausende<br />
von Bands aus ganz Österreich mit, davon viele<br />
wirklich sehr gute. Die heimische Szene bleibt meine<br />
Herzensangelegenheit, von Marianne Mendt, die<br />
bei uns auch schon eine große Gala gab, bis Seiler<br />
und Speer, die in der SiMM City ihre allererste<br />
Show spielten.<br />
Und natürlich Drahdiwaberl, für die wir ca. 20 Konzerte<br />
organisierten. Auch jenes in der Stadthalle,<br />
bei dem Stefan <strong>Web</strong>er mit einem toten Hendl einen<br />
Politiker traf, woraufhin er „Stadthallenverbot“<br />
bekam. Stefan war ein Idol für mich, schon in der<br />
Schule als mein Lehrer. Ihm zu Ehren feiern wir<br />
am 05.10. im Gasometer „50 Jahre Drahdiwaberl“<br />
mit vielen original Musikern und tollen Gästen.<br />
Zudem darf ich das Programm der Radio FM4-<br />
Planet.tt-Insel beim heurigen Donauinselfest als<br />
sensationell bezeichnen und auch darüber hinaus<br />
wird uns nicht fad. Meine Söhne Mischa und Sascha<br />
werden zunehmend in den Betrieb eingebunden<br />
und weitere junge, mit uns wachsende Kräfte wie<br />
Mani Bintinger, der die SiMM City leitet, ergänzen<br />
sich mit meinen langjährigen Partnern wie Martina<br />
Pokorny und Martin Sobotnik zum für mich<br />
besten Team der Welt.<br />
Was auch immer noch passiert, ich blicke auf ein<br />
erfülltes Leben zurück, habe eine großartige Familie<br />
und bin der glücklichste Mensch auf Erden.<br />
Ich danke allen, die das möglich gemacht haben,<br />
nicht zuletzt unseren treuen Konzertbesuchern.<br />
www.planet.tt<br />
Mike<br />
© Amanda Peniston Bird<br />
Addicted to Rock,<br />
die Radiorockshow<br />
Jeden Freitag ab 19 Uhr<br />
auf radio 88.6<br />
radio886.at
Strom-legenden<br />
TERRORIZER<br />
Hinterhof Party!<br />
Seit seinem Ausstieg bei MORBID ANGEL ist es ruhiger geworden um Trommel-<br />
Urgestein Pete Sandoval. Der etwas schüchterne Lockenkopf gibt aber immer noch<br />
bei TERRORIZER den nicht gerade langsamen Takt vor und lud zusammen mit seinem<br />
Band-Buddy Lee Harrison (Git.) unseren Mike vorm Wien-Gig im Viper Room zum<br />
Metal-Geschichtsunterricht.<br />
PS: Shane und Jesse kannten sich vom Tapetrading.<br />
Jesse war gerade bei NAPALM DEATH<br />
eingestiegen, die wie auch MORBID ANGEL bei<br />
Earache unter Vertrag standen.<br />
Welchen Einfluss hatte MORBID ANGEL Basser David<br />
Vincent auf TERRORIZER?<br />
PS: Er half uns am Bass aus, weil er die Band<br />
mochte und er hat uns immer ermutigt, was<br />
daraus zu machen. Den Stein ins Rollen brachte<br />
aber Shane.<br />
LH: Gab es da keine Eifersuchtsszenen mit Trey<br />
(Azagthoth; MORBID ANGEL-Gitarrist und Chef;<br />
Anm.)?<br />
Pete Sandoval<br />
Lee Harrison<br />
„Unser“ Mike<br />
Es ist das erste Mal für euch in Österreich als<br />
TERRORIZER, richtig?<br />
PS: Ja, und ich kann es kaum erwarten! Mit MORBID<br />
ANGEL war ich aber schon ein paar Mal hier.<br />
LH: Und ich mit MONSTROSITY!<br />
Heuer feiern wir 30 Jahre „World Downfall“.<br />
Hättest du damals gedacht, dass diese Scheibe<br />
über all die Jahre so populär bleiben wird (lass mich<br />
raten: Niemals? Andi)?<br />
PS: Niemals (ha! Andi). Wir machten einfach das,<br />
was wir für richtig hielten. Jetzt sind wir quasi<br />
hier, um das fortzusetzen. Wir haben ein Erbe zu<br />
verwalten. Gemeinsam mit den neueren Songs<br />
ist das einfach klasse. Es ist auch irgendwo ein<br />
Neuanfang, mit „Caustic Attack“ und dem aktuellen<br />
Line Up, mit Lee und Sam.<br />
Lee, was hast du gerade gemacht, als „World Downfall“<br />
1989 rauskam?<br />
LH: Ich war bei MALEVOLENT CREATION und<br />
bekam ein Demo-Tape davon in die Hände.<br />
Ich kannte Petes Spiel schon von einigen MORBID<br />
ANGEL Songs, aber das war verrückt! Mein erster<br />
Gedanke war: Ist das überhaupt real?<br />
Und es klingt immer noch un-real brutal, oder?<br />
LH: Ja und das Tolle ist dieser natürliche Sound.<br />
Man meint, sogar das Holz der Drums knirschen<br />
16<br />
zu hören. Das war ja bei späteren Morrisound-<br />
Produktionen anders, klinischer. „World Downfall“<br />
war sehr homogen.<br />
PS: Stimmt. „Hordes Of Zombies“ war ein wenig<br />
überproduziert. Das war ein anderes Line Up<br />
und ich war nicht darauf vorbereitet, wieder voll<br />
durchzustarten. Nach meiner Rückenoperation<br />
war ich eigentlich schon fast so weit, um in Pension<br />
zu gehen. Ich dachte auch nicht daran, all<br />
die Songs jemals wieder live spielen zu können.<br />
Doch dann traf ich Lee und Sam, wir begannen<br />
zu jammen und es funktionierte.<br />
Der 2006 verstorbene TERRORIZER-Gitarrist Jesse<br />
Pintado war ja ein alter Tapetrader und hatte auch<br />
ein Underground Magazin laufen…<br />
PS: In den Achtzigern war Tapetrading sehr<br />
wichtig, um deine Sachen unters Volk zu bringen.<br />
Es gab ja kein Internet, nichts! Jesse kannte eine<br />
Menge Leute rund um den Globus. So wurde<br />
TERRORIZER im Untergrund bekannt, aber den<br />
Labels war es anfangs ziemlich egal, dieser Stil<br />
war damals einfach nicht gefragt. In L.A. hattest<br />
du Mitte der Achtziger mit Grindcore null Chancen,<br />
wir spielten da auf all diesen abgefuckten<br />
Hinterhof-Partys! Das war auch der Grund, warum<br />
ich nach Florida gezogen bin, nachdem ich bei<br />
MORBID ANGEL eingestiegen war.<br />
…und Shane Embury von NAPALM DEATH hat euch<br />
dann dem Earache-Labelboss Digby Pearson schmackhaft<br />
gemacht…<br />
PS: Nein, im Gegenteil. Trey hat mir öfter gesagt,<br />
dass er liebend gerne mal den einen oder anderen<br />
TERRORIZER Song mit MORBID ANGEL spielen<br />
würde. Und auf der „Covenant“-Tour war „Death<br />
Shall Rise“ dann auch wirklich regulär im Set!<br />
Hast du noch Kontakt zu den beiden?<br />
PS: Nein, schon lange nicht mehr. Sie haben ihr<br />
Leben und ich habe meines.<br />
Anfangs waren TERRORIZER ja ein reines Projekt.<br />
Seht ihr euch mittlerweile als Band, zumindest als<br />
eine „Zwei-Platten-mit-dem-selben-Line-Up-Band“?<br />
LH: Also, für mich fühlt es sich an wie eine richtige<br />
Band!<br />
PS: Ich möchte auch nicht wieder sechs Jahre warten<br />
bis zum nächsten Album. Zwei Jahre wären<br />
eine sinnvollere Zeitspanne. Wir haben zweimal<br />
sechs Jahre gewartet zwischen den Alben und<br />
das wären dann ja 6…6…haha, nein das wollen<br />
wir nicht. Außerdem soll es in absehbarer Zeit<br />
eine Live-Platte geben. Wir haben auf der Tour<br />
mit NILE mitgeschnitten und wollen den Fans<br />
diese Aufnahmen nicht vorenthalten.<br />
www.terrorizergrindcore.net<br />
Mike<br />
„Man meint, sogar das Holz der Drums knirschen zu hören“<br />
Die guten alten Morrisound-Produktionen
familien-Strom<br />
ALL AUSTRIAN metal night<br />
Papa, zahlen!<br />
Seit zehn Jahren sind sie unermüdlich im Einsatz für den heimischen Metal: Andy Fenz und seine vier Kids gehen mit ihrer<br />
AAMN-Konzertreihe am 17. und 18. Mai im Wiener „Replugged“ in die zwanzigste Runde.<br />
Wir gratulieren – und baten das Familienunternehmen zur Audienz.<br />
Andy, was war damals der auslösende Moment für<br />
dich, um zu sagen: Ich möchte Konzerte für heimische<br />
Bands organisieren?<br />
Andy (A): Wir spielten mit meiner Band KOPFGELD<br />
im damaligen „Unplugged“ ein Konzert, für das wir<br />
noch zwei andere österreichische Acts einluden<br />
und es stellte sich die Frage: Wie nennen wir das<br />
Ganze? So einfach war die „All Austrian Metal<br />
Night“ geboren. Für ein zweites Konzert holten<br />
wir uns dann einen Verein ins Boot, da weiß ich<br />
gar nicht mehr, wie der hieß, aber die hatten Erfahrung,<br />
Hintergrundwissen. Die Arbeit jedoch<br />
hatten wir. So stellten wir schließlich fest: Das<br />
können wir selber auch! Und gründeten unseren<br />
eigenen Verein.<br />
Dem man als Musiker und Fan auch beitreten kann,<br />
welche besonderen Zuckerl erwarten einen da?<br />
A: Der Mitgliedsbeitrag beträgt 20 Euro im Jahr,<br />
damit hast du zu den Konzerten im jeweiligen<br />
Jahr, momentan sind es drei, freien Eintritt und<br />
bekommst zudem ermäßigte Tickets für Begleitpersonen.<br />
Auch im Merch-Shop gibt es Ermäßigungen<br />
für unsere Shirts oder Hoodies.<br />
Das Merch gibt´s bei den Veranstaltungen natürlich<br />
auch. Aber ihr macht nicht nur für die Fans allerhand,<br />
sondern auch für die Bands, helft ihnen mit Kontakten<br />
weiter, bei der Organisation etc. War auch das von<br />
Beginn an Teil eures Konzeptes?<br />
A: Das hat sich so entwickelt. Wir kamen selbst<br />
immer mehr in Kontakt mit Veranstaltern, Clubbetreibern,<br />
usw. Da haben wir dann auch gerne<br />
vermittelt. Durchs Reden kommen bekanntlich<br />
die Leute z´samm.<br />
Yvonne,<br />
Andy,<br />
Vivien,<br />
unser Mike<br />
Yvonne (Y): Also mir immer, ja. Ich war auch bei<br />
jeder Metal Night dabei und habe <strong>versuch</strong>t, zu<br />
unterstützen, wo es nur geht. Irgendwann ergab<br />
es sich, dass ich dem Vorstand beitreten durfte<br />
und ich bin froh, dass ich immer noch dabei bin.<br />
Du hast dem Andy auch die Finanzen aus der Hand<br />
genommen und bist jetzt offiziell Vereins-Kassiererin.<br />
Y: Ja, Wahnsinn (lacht). Und seine Stellvertreterin<br />
bin ich auch. Außerdem obliegt mir das Booking.<br />
Wenn sich eine Band bei uns bewirbt, muss sie also<br />
zuerst mal an mir vorbei.<br />
Vivien, was ist deine Funktion im Verein?<br />
Vivien (V): Ich bin die stellvertretende Kassiererin<br />
und unterstütze Yvonne sowieso schon seit Jahren,<br />
auch wenn ich das jüngste Mitglied bin. Es<br />
macht mir Spaß, ich liebe Metal und helfe auch<br />
den Bands immer gerne!<br />
Scheint ja blendend zu funktionieren, aber Andy, von<br />
den Finanzen siehst du dann nichts mehr, oder?<br />
A: Haha, nein, ich kann immer nur zahlen! Papa<br />
zahlt… (lacht).<br />
Mit dem „Replugged“ habt ihr eine dauerhafte Location<br />
gefunden, die euren Ansprüchen gerecht wird.<br />
A: Von der Größe her ist der Club optimal für uns.<br />
Wir waren auch schon in größeren Venues wie Szene<br />
oder Arena, das geht sich finanziell dann schwer<br />
aus. Im Replugged passt alles, es liegt zentral und<br />
es steht eine neue Sound- und Lichtanlage drin,<br />
was ja auch nicht das Schlechteste ist.<br />
V: Für uns die passende Location. Da bleiben wir.<br />
A: Genau. Aber natürlich gibt´s da Auswahlkriterien.<br />
Wir hören uns die Bands zumindest vorher an …<br />
Nicht die blödeste Idee…<br />
A: Haha.<br />
Y: Er meint, wir sehen sie uns auch live an!<br />
A: Ja, es ist uns wichtig, die Bands zumindest einmal<br />
live erlebt zu haben. Die beste Musik bringt nix,<br />
wenn man sie dann live nicht rüberbringen kann.<br />
Und punkto Stil? Alles quer durch den Garten?<br />
A: Im Heavy Bereich ist da alles möglich, ja. Von<br />
Hardrock bis Black Metal hatten wir schon alles.<br />
Y: Wir wollen das auch gar nicht für uns eingrenzen,<br />
sondern so breit gefächert wie möglich halten.<br />
In zehn Jahren Vereinsleben habt ihr sicher einiges<br />
erlebt. Vielleicht auch etwas, wo ihr sagt: „Das brauchen<br />
wir nicht mehr!“?<br />
A: Nein, und wenn mal was mit<br />
einer Band nicht gepasst hat,<br />
dann haben wir das schon mit<br />
den Musikern selbst ausgesprochen,<br />
so fair sollte man sein. Im<br />
Großen und Ganzen aber haben<br />
wir gemeinsam immer alles gut<br />
über die Bühne bekommen.<br />
Wenn du, Andy, dein Ich von damals<br />
treffen würdest, was würdest du<br />
ihm raten?<br />
A: Hm… schwierige Frage. Vielleicht: „Mach weiter<br />
so! Du lernst durch jede Veranstaltung etwas Neues<br />
dazu, auch aus deinen Fehlern!“. Passieren kann<br />
immer was, aber meist sind das Kleinigkeiten,<br />
die man aus der Welt schaffen kann, indem man<br />
vorher darüber redet.<br />
Yvonne und Vivi, wie sehen eure Erinnerungen an die<br />
erste Metal Night aus?<br />
Y: Naja, es war alles ganz neu, ich an der Kassa und<br />
die Obhut über das Geld, alles war anders und<br />
aufregend. Dann wurden die Türen geöffnet, die<br />
Gäste kamen rein – und alles war in Ordnung.<br />
Man hat dann eh keine Zeit mehr, groß drüber<br />
nachzudenken.<br />
V: Bei der der ersten AAMN war ich erst acht Jahre.<br />
Aber ich war trotzdem immer da, wollte mithelfen…<br />
Bin ja damit aufgewachsen, reingewachsen quasi.<br />
Und wenn mal was passiert ist, konnten wir es als<br />
Team immer gut lösen.<br />
A: Dann kann ich ja eh bald in Pension gehen...<br />
Ja, wie ist das eigentlich? Wenn der Andy sagt, er will<br />
nicht mehr, würdet ihr die AAMN dann in seinem Sinne<br />
weiterführen, ihn beerben?<br />
V: Definitiv.<br />
Y: Auf alle Fälle. Die Metal Night wird auf jeden<br />
Fall weiter bestehen.<br />
Gut zu wissen. Dann freuen wir uns vielleicht auch<br />
mal über die vierzigste Ausgabe, aktuell aber halten<br />
wir beim „Zwanziger“, bei dem ihr eure „Hall Of Fame“<br />
mit Bands wie BOON, CIL CITY<br />
oder PAIN-IS im Replugged präsentiert.<br />
Sind weitere Specials<br />
oder Überraschungen geplant?<br />
(wenns´as dir jetzt sagen würden,<br />
Seidinger, dann wären´s<br />
keine Überraschungen mehr…<br />
Andi)<br />
A: Die Überraschung, die eigentlich<br />
keine ist, liegt in der<br />
Tatsache, dass erstmals fünf<br />
Bands an einem Tag spielen,<br />
bis dato hatten wir maximal<br />
vier pro Abend. Durch das<br />
dicht gedrängte Programm gehen sich irgendwelche<br />
Gimmicks gar nicht wirklich aus. Aber<br />
natürlich gibt’s im Anschluss wie immer unsere<br />
After-Party mit tollen DJs…<br />
„Man hat dann eh keine Zeit mehr,<br />
groß drüber nachzudenken“<br />
Tür AUF und GEHT schon…<br />
V: … und einer tollen Jägermeister-Bar!<br />
Bei der wir mit möglichst vielen von euch da draußen<br />
am 17. und 18. Mai auf ein erfolgreiches AAMN-Jubiläum<br />
anstoßen wollen. Wir bedanken uns bei Familie<br />
Fenz für das unterhaltsame Interview – und für euer<br />
Engagement für die heimische Metal Szene!<br />
www.facebook.com/VereinAAMN<br />
Unterstützt wird Andy dabei von seinen jeweils zwei<br />
Töchtern und Söhnen. Yvonne, ihr hattet ja gar keine Nach welchen Kriterien wählt ihr die Bands für die<br />
andere Wahl, als von Anfang an dabei zu sein… Hat euch AAMN aus? Die kommen zu euch und sagen: „Hallo!<br />
das immer getaugt, was der Papa da so gemacht hat? Wir wollen bei euch spielen!“…<br />
18 19<br />
Mike
dunkel-Strom<br />
20<br />
TRIBULATION<br />
Ihr seid mit Ex-GORGOROTH-Frontman GAAHL<br />
(WYRD), UADA und IDLE HANDS auf Tour, wie läufts?<br />
Sehr gut, danke. Du weißt vorher ja nie genau, wie<br />
es laufen wird, aber nachdem ich die anderen<br />
Jungs einige Nächte habe spielen sehen, kann<br />
ich nur sagen, es sind alles großartige Shows.<br />
Das einzig Ärgerliche sind meine Halsschmerzen.<br />
Ich hatte Probleme mit der Stimme. Das ist ein<br />
etwas beschissenes Gefühl, wenn du dich bei<br />
deiner Stimmkraft mit 50% zufrieden geben<br />
musst, weil du natürlich immer 100% auf der<br />
Bühne geben willst. Aber irgendjemand muss die<br />
Texte ja singen, egal wie. Selbst, wenn du dabei<br />
wie ein kaputter Plattenspieler klingst. Die ersten<br />
Tage klang ich wie ein Teenager im Stimmbruch<br />
(Anm: Johannes macht die Geräusche nach), aber<br />
es wird gottseidank besser.<br />
Konzerte absagen war keine Option?<br />
Nein, nie. Selbst als ich auf einer unserer ersten<br />
Tourneen, vor vielen Jahren, meine Stimme<br />
komplett verlor, zogen wir es durch. Ich war für<br />
ganze drei Tage einfach<br />
stumm, also musste unser<br />
Gitarrist Adam statt<br />
mir singen. Auf Tour<br />
bist du von so vielen Menschen umgeben und<br />
dennoch fühlte ich mich so einsam wie nie<br />
zuvor, da ich ja mit niemandem reden konnte.<br />
Das war furchtbar.<br />
Dann freuen wir uns, dass es dir wieder besser geht<br />
und du eure Songs live singen kannst. Welcher ist<br />
dein momentan liebster Live-Song?<br />
Stilbruch im Stimmbruch<br />
Schwarze Melodien zu später Stunde. Bevor die Schweden den ausverkauften Wiener Viper Room<br />
bespielten, baten wir Sänger/Bassist Johannes Andersson zum Interview.<br />
Gute Frage. Vermutlich „Nightbound“ und „The<br />
World“, beide vom aktuellen Album „Down Below“.<br />
Der erste ist ziemlich upbeat, viel Headbanging.<br />
Der zweite eher das Gegenteil. Stillstehen, wie ein<br />
Monument, einfach cool dabei sein.<br />
Ihr spielt hauptsächlich Tracks von “Down Below‘‘<br />
und ,,Children Of The Night‘‘, nur wenig von den<br />
anderen Alben…<br />
Das erste Album ist so verdammt schnell, und wir<br />
werden älter (lacht). Aber klar, jedes Album geht<br />
einen eigenen Weg, schlägt eine neue Richtung<br />
ein. Wir <strong>versuch</strong>en, die Setlist strukturiert zu<br />
gestalten, damit es nicht langweilig wird. Wir<br />
wollen ein gewisses Tempo beibehalten.<br />
Ihr vereint eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse:<br />
Death, Progressive, Heavy, Black, neuerdings auch<br />
Gothic. Warum?<br />
Die simple Antwort lautet: Weil wir gelangweilt<br />
wären, würden wir uns auf ein einziges Genre<br />
beschränken. Wenn du ewig Underground<br />
Death Metal spielst, wirst du es nicht allzu weit<br />
bringen. Ich will jetzt<br />
nicht sagen, dass wir<br />
<strong>versuch</strong>en, uns zu verkaufen…<br />
Eher landet<br />
das, was uns im Erschaffungsprozess eines Albums<br />
inspiriert und beeinflusst, schlussendlich<br />
auch auf der Platte. Das vorhergehende Album<br />
interessiert uns da nicht mehr so, wir legen dann<br />
den Fokus auf das Hier und Jetzt.<br />
„Selbst, wenn du dabei wie ein kaputter Plattenspieler klingst“<br />
Sound-Experimente im Hause Andersson?<br />
Du wirst natürlich immer Typen finden, die<br />
sagen: ,,Hey ihr Verlierer, warum spielt ihr nicht<br />
© Century Media<br />
die ganze Zeit nur noch `The Horror´ (Debüt-LP<br />
aus 2009, Anm)?“. Nun, ganz einfach: Weil wir<br />
,,The Horror‘‘ nicht 20 Jahre lang spielen wollen,<br />
daran würden wir zerbrechen.<br />
Kommen wir auf besagten Gothic-Einfluss zu sprechen.<br />
All die großen Gothic Metal Acts von TIAMAT<br />
über THE GATHERING bis TYPE O (RIP Pete) gibt es<br />
nicht mehr oder sie backen deutlich kleinere Brötchen.<br />
Wie kam es, dass ihr mit dem 2015er-Werk ,,Children<br />
Of The Night‘‘ diesen nicht mehr allzu populären Style<br />
für euch entdeckt habt?<br />
Naja, einen gewissen Gothic-Vibe hatten wir ja<br />
schon immer. Selbst auf ,,The Horror‘‘ geistert<br />
viel Nosferatu durch die Gegend, viel Vampir-<br />
Thematik. Aber das ist eher die Ästhetik. Was<br />
uns schon immer inspiriert hat, ist natürlich<br />
der Horror und seine romantischen Aspekte.<br />
Zu „Children Of The Night“-Zeiten sind wir dann<br />
richtig auf TYPE O NEGATIVE abgefahren. Früher<br />
reizte mich die Band nicht sonderlich. Aber wie<br />
bei vielen anderen Bands, die ich länger vermieden<br />
habe, hat sich gezeigt, dass sie in Wahrheit<br />
© Privat<br />
richtig gut sind. „World Coming Down‘‘ ist meine<br />
Lieblingsplatte von ihnen, und wohl auch ihre<br />
ernsteste. Für mich ein perfektes Album.<br />
Natürlich haben wir die auch klassischen<br />
Gothic-Bands gehört, THE SISTERS OF MERCY,<br />
DEPECHE MODE, THE CURE. Ich würde jedoch<br />
nicht sagen, dass wir ähnlich wie diese Bands<br />
klingen. Am ehesten noch wie die frühen<br />
SISTERS.<br />
Aber das war jetzt nicht unbedingt unser Ziel<br />
oder unsere Vision, im Gegenteil. Als wir aufwuchsen,<br />
war Gothic eher abstoßend. Dieser<br />
90er-Emo-Goth, furchtbar. Leute, die behaupteten,<br />
MARILYN MANSON wäre Goth. Als wir<br />
älter wurden, bemerkten wir, dass es noch eine<br />
ganz andere Seite des Gothic gibt. Es ist ein<br />
wenig wie ein Fass ohne Boden, da gibt es so<br />
viel Inspiration in diesem Konzept. Es sind<br />
nicht nur alte Kirchen. Du hast diese düstere<br />
Seele, diese schwärzere Fassade. Nicht, dass wir<br />
depressiv wären, wir finden das einfach sehr<br />
ansprechend. Tatsächlich ist das recht schwer<br />
zu beschreiben, was es genau ist. Am ehesten eine<br />
Einstellung, ein Gefühl.<br />
Welches ihr wunderbar transportiert. Dennoch könnte<br />
das nächste Album schon wieder ganz anders klingen.<br />
Ich will jetzt nicht in Aussicht stellen, dass wir<br />
zurück zu unseren Death Metal Wurzeln gehen,<br />
aber es kann so gut wie alles passieren. Wir kleben<br />
nirgends fest. Man darf davon ausgehen, dass es<br />
einen natürlichen Fortschritt geben wird. Für<br />
viele Fans war ,,The Formulas Of Death‘‘ 2013 ein<br />
Schock, weil wir davor auf „The Horror“ einen<br />
starken Death Metal-Sound hatten. Und plötzliche<br />
dieses Progressive-Zeug mit seinen 75 Minuten.<br />
Die Leute waren verwirrt, aber wir wollten, dass<br />
etwas weitergeht.<br />
Und immer noch weitergehen wird, Stichwort neue<br />
Veröffentlichungen?<br />
Wir arbeiten dran, allerdings traue ich mich noch<br />
nicht zu viel auszuplaudern. Aber wir steigen<br />
nicht auf die Bremse, noch nicht. Also bleibt<br />
gespannt, es werden viele Dinge passieren.<br />
Wir freuen uns darauf, danke fürs Interview!<br />
www.tribulation.se www.facebook.com/Tribulationofficial<br />
Gabriel
Strom-perlen<br />
Wann: Mittwoch, 17:00 – 18:00 Uhr<br />
(erstmalig am 19.9.18 bis 20.3.19)<br />
Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />
Kursbeitrag: € 40,- (20 Einheiten)<br />
Anmeldung: Online<br />
22<br />
Aus dem Ärmel<br />
geschüttelt<br />
oder wie DRAHDIWABERL Stefan <strong>Web</strong>er<br />
Teile seines Kostüms verlor<br />
Beschreibung: Den Kindern wird ein Rhythmusgefühl<br />
vermittelt. Für manche Kinder ist das selbstverständlich,<br />
Und es begab für sich andere in den nicht. leichtlebigen 90er Jahren des letzten Jahrtausends,<br />
dass, werden ganz einzelne profan, Schritte DRAHDIWABERL-Gig zu einer anstand. kleinenNoch<br />
Choreographie<br />
Langsam<br />
dazu in der Arena,<br />
zusammengefügt.<br />
meinem zweiten Wohnzimmer<br />
Wenn die<br />
- Doppelnutzen!<br />
Konzentration<br />
Ich kann nachlässt, mich nicht werden erinnern, Spiele dass eingebaut. es einen Die Fotograben Kinder<br />
vor sollen der Bühne Freude oder an der irgendeine Musik und andere Spaß Absperrung an der Bewegung<br />
gegeben<br />
hätte. Wenn dem wirklich so gewesen ist, hat es<br />
weniger<br />
haben.<br />
mit einem vernachlässigten Sicherheitsaspekt<br />
Keine zu tun, Vorkenntnisse als damit, dass erforderlich. DRAHDIWABERL ihr Publikum<br />
gerne, man kann es nicht anders sagen, „einsauten“.<br />
Das heißt, je näher dieses stand, desto höher die Trefferquote.<br />
So weit so gut, der Gig war hervorragend und<br />
die Leute sind, wie es so schön heißt, steil gegangen,<br />
sprich: ausgezuckt!<br />
Das übertrug sich natürlich auf die Band, speziell auf<br />
ihren unvergesslichen Frontman Stefan <strong>Web</strong>er, der sich<br />
durch diese offenkundige Euphorie zu immer waghalsigeren<br />
Manövern Richtung Publikum hinreißen ließ.<br />
Südtirolerstraße 13, A-6240 Rattenberg<br />
+43 (0)650 892927<br />
info@mikes-metalstore.com<br />
www.mikes-metalstore.com<br />
Wann: Mittwoch, 18:15 – 19:15 Uhr<br />
(erstmalig am 26.9.18 bis Ende Mai 19)<br />
Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />
Kursbeitrag: € 61,-<br />
Anmeldung: Online<br />
© Mike Seidinger<br />
Beschreibung: Sanfte Übungen lösen Verspannungen,<br />
steigern das allgemeine Wohlbefinden und verbessern<br />
die Beweglichkeit. Gezielte Rückengymnastik<br />
festigt den Stützapparat und kräftigt die Muskulatur.<br />
Gelegentlich auch Übungen mit Kleingeräten und Beckenbodengymnastik.<br />
Das „Unheil“ nahm seinem Lauf, als er sich beim<br />
Geeignete Song „Supersheriff“ Bodenunterlage weit nach (weiche vorne Matte beugte und und kleines<br />
mit<br />
Kopfkissen)<br />
einer Plastikkeule<br />
mitbringen.<br />
auf die Leute zielte. Plötzlich<br />
sprang jemand aus dem Publikum hoch und<br />
riss ihm die Keule aus der Hand, was einen etwas<br />
verdutzten Stefan <strong>Web</strong>er zurückließ.<br />
Aber die Show muss natürlich weitergehen, der<br />
erlittene Verlust unerheblich, ja, eigentlich lustig.<br />
Ich denke, das sah er auch so, denn wenig später<br />
kam er wieder an den Bühnenrand und wieder<br />
beugte er sich weit vor - ja, und da sprang ich eben<br />
hoch und weil er in diesem Fall nichts in der Hand<br />
hielt, griff ich nach dem Ärmel seines Anzuges,<br />
und ehrlich, das, was dann folgte, wollte ich sicher<br />
nicht, denn mit einem Ruck löste sich der Ärmel<br />
an der Schulternaht vom Rest des Anzuges und<br />
ich stand da, nicht minder überrascht als er, mit<br />
diesem Stück Stoff in der Hand.<br />
Das war selbst ihm ein klein wenig zu viel, denn<br />
er ging zum Mikro zurück und murmelte etwas<br />
hinein, das nach Empörung klang, ich habe es<br />
nicht genau verstanden, fühlte mich aber angesprochen.<br />
Aber wie gesagt, ich bin an diesem Tag<br />
nicht mit dem Vorsatz aufgestanden, Stefan <strong>Web</strong>ers<br />
Anzug zu ruinieren. Ein bisschen peinlich war mir<br />
das schon und ich überlegte, den abgetrennten,<br />
traurig aussehenden Anzugärmel zurückzugeben,<br />
irgendwie. Die Security wollte ihn jedenfalls nicht<br />
und ich ging davon aus, es würde sich schon eine<br />
Gelegenheit finden.<br />
Ich habe dieses Stück Stoff dann doch behalten<br />
und als selbsternannten Glücksbringer bei eigenen<br />
Gigs immer mit. Als Erinnerung daran, dass Stefan<br />
<strong>Web</strong>er jemand war, der auf der Bühne alles gegeben<br />
hat, freiwillig und in sehr seltenen Momenten<br />
auch - unfreiwillig.<br />
Claudia Jusits<br />
Sängerin von RAPTOR 200 und GODS OF WIEN<br />
Redakteurin bei Stark!Strom<br />
Habt auch Ihr Stark!e Erinnerungen,<br />
Memorabilia, Anekdoten oder<br />
Begegnungen, an denen Ihr<br />
die Leserschaft teilhaben lassen wollt?<br />
Her damit an strom@starkstrom.live, danke.<br />
© Charly Swoboda<br />
Wann: Mittwoch, 19:20 – 20:20 Uhr<br />
(erstmalig 26.9.18 bis Ende April 19)<br />
Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />
Kursbeitrag: € 61,-<br />
Anmeldung: Online<br />
Beschreibung: Beim „Line Dance“ bewegen sich die<br />
Personen im Gleichklang in Reihen und Linien vorund<br />
nebeneinander. Die Bewegungsabläufe sind jeweils<br />
passend zur Musik choreografiert, vermitteln<br />
Freude und verbessern die Koordination. Es sind nur<br />
Hallenschuhe mit nicht abfärbender Sohle erlaubt!<br />
Im Dezember 2018 findet dieser Kurs nicht<br />
statt!<br />
© Stephan Huger<br />
© Nadja Kainz<br />
Ich plane ja, schon zu<br />
Lebzeiten Platzkarten<br />
für mein Begräbnis<br />
auszugeben, samt Programm,<br />
damit jede(r), die<br />
(der) trotzdem kommen<br />
will, weiß, was auf sie<br />
(ihn) zukommt.<br />
Musikalisch wird´s da Einiges geben, aber der<br />
zentrale Song wird „Won‘t Get Fooled Again“ von<br />
THE WHO. Schon allein wegen des ultimativen<br />
Statements, dass es jetzt endgültig vorbei ist mit<br />
dem Verarschen. Und damit das auch jede(r) begreift,<br />
bitte in der Albumversion von 8:32 Minuten<br />
und unter freiem Himmel!“<br />
Dietmar Hoscher, Concerto Magazin<br />
In dem Moment, in<br />
dem ich anfange, hierüber<br />
nachzudenken,<br />
beginnt meine innere<br />
Stimme die Textzeile<br />
„I‘m not leaving, I‘m just<br />
going somewhere else‘‘<br />
zu singen. Jene stammt<br />
aus dem Lied „Midnight<br />
Flyer“ von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA.<br />
Je mehr ich mir über den restlichen Text Gedanken<br />
mache, desto eher trifft dieser auf meine Ruhelosigkeit,<br />
Neugierde und meinen Drang, etwas<br />
zu schaffen und erreichen, zu. Es sind vor allem<br />
Passagen wie „Now it‘s not the time to think of all<br />
I‘ve lost… There are skylines left to conquer, there<br />
Just A Perfect Day<br />
Auch diesmal präsentieren wir wieder einige<br />
schöne Antworten auf die Frage<br />
„Welcher Song soll auf deiner Beerdigung laufen (und warum)?“,<br />
im nächsten Heft vielleicht auch Eure?<br />
Bei Interesse einfach Text und Foto an<br />
strom@starkstrom.live schicken.<br />
© JuergenRottensteiner<br />
Ich bin mir da schon<br />
seit langem klar, welcher<br />
Song bei meiner Beerdigung<br />
laufen soll. Hoffe<br />
nur, dass diejenigen, die<br />
die Party dann organisieren,<br />
das nicht vergessen<br />
haben werden.<br />
Der Song hat mich in der<br />
schwersten Zeit meines Lebens durch die Stunden<br />
und Tage und Wochen getragen, bis ich mir<br />
sicher war, dass ich es überstanden hatte: „Just A<br />
Perfect Day” in der Version von CHRIS WHITLEY.<br />
Still alive – Jürgen Rottensteiner,<br />
Rottensteiner Promotions<br />
PS: Chris Whitley hat es schon vor einigen Jahren<br />
überstanden. Wäre interessant, was bei ihm<br />
gespielt wurde…<br />
are oceans left to cross“ und „…but still I long for<br />
the unknown“, mit denen ich mich voll und ganz<br />
identifizieren kann. Passender hätte der Schwede<br />
Björn „Speed“ Strid meine bisherigen 27 Jahre auf<br />
Erden nicht beschreiben können.<br />
Und auch dafür, wie es nach meinem Ableben<br />
für mich weitergeht, hat „Speed“ eine Antwort<br />
parat: „It‘s not over, but the end is drawing near,<br />
here‘s a toast to new beginnings and to all I once<br />
held dear“.<br />
Sollte ich also in naher oder ferner Zukunft beerdigt<br />
werden, ist es dieser Song, geboren im hohen<br />
europäischen Norden, der sich zu diesem Anlass<br />
empfiehlt, gespielt zu werden.<br />
Florian Meingast, Stark!Strom<br />
seelen-Strom<br />
23
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24<br />
Für alle entsprechend gekennzeichneten Veranstaltungen verlosen wir 2x2 Karten, einfach Mail mit Betreff „Ticketverlosung“,<br />
Wunschkonzert, Namen und Postanschrift an strom@starkstrom.live, viel Glück!<br />
ULRICH ELLISON<br />
25.04.2019 – Reigen WIEN, VIENNA Blues SPRING<br />
Vor zehn Jahren zog das steirische<br />
Gitarren-Talent nach Texas,<br />
um dort durchzustarten. Jetzt<br />
kommt der vielfach prämierte<br />
Bluesrocker in die „alte Heimat“,<br />
weitere Dates: 11.04. Leibnitz,<br />
25.05.Velden, 26.05. Frauental.<br />
© Ulrich Ellinson<br />
HERR ROSSI MUSIC Club SPECIAL<br />
30.04.2019 – Wien, Szene<br />
Salzburger Ohrwürmer treffen<br />
auf österreichisch–amerikanisch-australischen<br />
Elektro-<br />
Folk-Rock und steirische Alternative-Heroen:<br />
THE SELLOUT, JOHN<br />
DELLROY BAND und FACELIFT<br />
© Band<br />
live bei Mario Rossori!<br />
<br />
www.planet.tt<br />
METAL FIELDS<br />
03.-04.05.2019 – Wiesen<br />
Mit dem dänischen Abrisskommando<br />
HATESPHERE wurde<br />
ein internationaler Headliner<br />
gebucht und rundherum viel<br />
rotweißrote Heavy-Qualität wie<br />
BOON, ROADWOLF, PASTY CLAN,<br />
KÜENRING u.v.a. programmiert.<br />
© Veranstalter<br />
<br />
<br />
www.ulrichellison.com<br />
www.wiesen.at<br />
VIENNA METAL MEETING<br />
11.05.2019 – Wien, Arena<br />
OPETH, SOLSTAFIR, UNLEASHED,<br />
URFAUST, DARKSPACE,… Dunkel-<br />
Gourmets kommen beim VMM<br />
wieder voll auf ihre Kosten, einen<br />
Gruß aus der Küche übermitteln<br />
SWALLOW THE SUN beim Warm<br />
Up am 10. im Viper Room!<br />
© Stuard Wood<br />
www.viennametalmeeting.com<br />
empfiehlt<br />
BLACK INHALE & SPECIAl GuEST (tba)<br />
25.05.2019 – Wien, Szene<br />
Mit „A Doctrine Of Vultures“ startete<br />
die Band voll durch: Shows<br />
mit VOLBEAT und KREATOR,<br />
Summerbreeze, Wacken, Full<br />
Metal Cruise. Beim Szene-<br />
Heimspiel stellen sie ihr neues<br />
Line Up (Bassist Andres, Gitarrist<br />
© Black Inhale<br />
NOVA ROCK<br />
13.-16.06.2019 – Nickelsdorf<br />
SLIPKNOT, SABATON oder LAMB OF GOD am Opening Day, SLAYER,<br />
THE CURE oder BEHEMOTH<br />
tags drauf, DIE TOTEN HOSEN,<br />
IN FLAMES oder POWERWOLF<br />
am drit ten und schließlich<br />
WOLFMOTHER, SLASH oder DIE<br />
ÄRZTE am letzten Tag: Frohes<br />
© Tim Tronckoe<br />
Mauro) vor!<br />
www.blackinhale.com<br />
BLACK ANCHOR SOMMERFEST<br />
31.05.2019 – Wien, Szene<br />
Die neue Booking Agentur<br />
für heimische Acts stellt sich<br />
vor – und gut ein: Mit kühlen<br />
Drinks, heißem Chili (umgekehrt<br />
wär´s doof) und guter<br />
Musik u.a. live von MAYBURN,<br />
PROJEKT STEINHOF und STEVO<br />
© Pascal Riesinger<br />
(KILL THE LYCAN).<br />
www.facebook.com/blackanchorbookingaustria<br />
(Nova)Rocken!<br />
<br />
www.novarock.at<br />
GRETA VAN FLEET<br />
09.07.2019 – Wien, METAStadt<br />
Dank ihrer kurzfristigen Konzertabsage gewährten GVF dem<br />
Herausgeber dieser Postille einen<br />
freien Abend in München,<br />
obgleich er sich schon auch (seit<br />
Monaten) auf die Show gefreut<br />
hätte. Bier, äh, Schwamm drüber,<br />
jetzt kommen sie ja nach Stadlau<br />
– hoffen wir zumindest!<br />
www.metastadt.at<br />
© Universal Music<br />
ticketverlosung<br />
ROCK IN GRAZ<br />
16.07.2019 – Graz<br />
© Paris Visone Photography<br />
Sound & Audio<br />
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WIFI. Wissen Ist Für Immer.<br />
wifiwien.at/audio<br />
Ein neues Festival in der<br />
„Freiluftarena B“ der Grazer<br />
Stadthalle, bei dessen Premiere<br />
LIMP BIZKIT, STEEL PANTHER,<br />
GUANO APES, SKINDRED und<br />
DOG EAT DOG für einen heißen<br />
Sommertag sorgen werden!<br />
<br />
www.rock-in-graz.com<br />
TESTAMENT<br />
06.08.2019 – Rockhouse Salzburg<br />
Thrash-Alarm in Salzburg! Die<br />
Bay Area-Legende TESTAMENT<br />
kommt gemeinsam mit den<br />
Crossover-Dreschern IRON<br />
REAGAN und den spanischen<br />
CRISIX, den local support übernehmen<br />
CHAINBREÄKER: Fettes<br />
<br />
© Gene Ambo<br />
© Band<br />
Package!<br />
www.facebook.com/MetalMadnessConcerts<br />
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METAL ON THE HILL<br />
16.-17.08.2019 – Graz<br />
Zum vierten Mal gibt der<br />
Uhrturm den metallischen Takt<br />
vor. HAMMERFALL, ENSIFERUM,<br />
WARKINGS, HARAKIRI FOR THE<br />
SKY, DEAD LORD u.v.a. stimmen<br />
mit tausenden Fans begeistert<br />
ein.<br />
© Tallee Savage<br />
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www.metal-on-the-hill.com<br />
KALTENBACH OPEN AIR<br />
22.-24.08.2019 – Spital am Semmering<br />
ENSLAVED, DORNENREICH, ASPYHX, MGLA, CARPATHIAN FOREST,<br />
AURA NOIR: Ein innerhalb des<br />
abgesteckten Gebiets gleichermaßen<br />
ausgeloteter wie stimmiger<br />
Mix erwartet uns beim<br />
KOA, (nicht nur) extra für His<br />
Infernal Lu kommen auch EVIL<br />
© Century Media<br />
INVADERS.<br />
www.kaltenbach-openair.at<br />
INNROCK RELOADED<br />
13.-14.09.2019 – Radfeld (Tirol)<br />
14 Bands an zwei Tagen: MIDRIFF, GARAGEDAYS, SILIUS, CONCRETE EDEN, DEADTIME STORIES,<br />
UNBEUXAM, LACK OF PURITIY (Freitag) sowie BOON, SILENCER, RELINQUISHED, PURERAGE, KLAUBAUF,<br />
CHAOS INSIDE, NAMELESS (Samstag) – auf ins Heilige Land! <br />
www.innrockreloaded.at
Alkoholgetränkt, schweißgebadet, gewagt,<br />
legendär, aufregend, viel zu laut,<br />
berauschend, aufschlussreich, überraschend,<br />
spannend, freudesprühend und<br />
manchmal einfach viel zu klein.<br />
Das alles und wohl noch vieles mehr<br />
war sie schon, die Klangfarbe Hausgemacht<br />
Bühne.<br />
Turbobier, Dezember 2017<br />
Und was sie noch alles sein wird, das bestimmst<br />
Du!<br />
Unter dem Motto Hausgemacht bieten<br />
wir heimischen Acts bzw. Bands einmal<br />
im Monat die Möglichkeit, sich auf unserer<br />
Bühne vorzustellen. Wir zeichnen alle<br />
Hausgemacht Sessions mit mehreren<br />
Cams und professionellem Audioequipment<br />
auf, damit Du, Deine Band, Freunde<br />
und Fans sie auf unserem Youtube<br />
Channel ansehen könnt!<br />
Die Liste unserer Gäste ist lang und<br />
reicht von Boon über Turbobier bis hin<br />
zu der diesjährigen ESC Kandidatin Paenda.<br />
Besuch uns doch auf: www.youtube.<br />
com/klangfarbechannel<br />
SFYA, Juni 2018<br />
Oder noch besser, komm doch einfach<br />
beim nächsten Mal vorbei!<br />
Die nächsten Termine sind:<br />
29. März – Cil City (www.cilcity.com)<br />
10. Mai – Isoulate (www.facebook.com/<br />
isoulateofficial)<br />
Na, Lust bekommen und Du willst auch<br />
einmal auf der Hausgemacht Bühne<br />
stehen?<br />
Schreib uns doch einfach!<br />
hausgemacht@klangfarbe.com<br />
Kutscher ‘s Blues Band, Juli 2018<br />
FARBE<br />
DIE<br />
FINDEN<br />
ZUM<br />
Ein neues Lieblingsteil!<br />
Egal ob das erste oder das elfte<br />
Instrument, es geht immer um etwas<br />
sehr Persönliches. Abgesehen von den<br />
sogenannten Hardfacts, die sich wunderbar<br />
auflisten und mit schönen Fotos<br />
untermauern lassen, braucht es in den<br />
meisten Fällen etwas<br />
mehr, um das richtige<br />
Instrument oder<br />
Werkzeug für sich zu<br />
finden. Speziell bei<br />
analogen Instrumenten ist kaum Eines<br />
wie das Andere, fast so wie bei uns<br />
Menschen, da kann es schon passieren,<br />
dass nicht alle miteinander kompatibel<br />
sind, oder Instrumente existieren,<br />
die ihren Besitzer suchen und finden<br />
und plötzlich passen<br />
wie der sprichwörtliche<br />
Topf auf den<br />
Deckel (oder umgekehrt?).<br />
Wenn Du zu<br />
100% weißt was du brauchst und was du<br />
willst, dann ist die Sache relativ einfach.<br />
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Dann geht es nur mehr<br />
um das „wie schnell“ und<br />
„zu welchem Preis“. Wenn<br />
nicht, dann hilft unser<br />
großes Team an erfahrenen<br />
MusikerInnen und TechnikerInnen,<br />
um das richtige Werkzeug zu finden<br />
und sorgt mit Rat und Tat dafür, dass<br />
die neue Gitarre, das neue Klavier, das<br />
Drumset oder das neue Mikrofon auch<br />
nach vielen Übungsstunden und zahlreichen<br />
Gigs immer noch Spaß am Spielen<br />
bereitet. In weiterer Folge kümmern sich<br />
unsere Experten für den Fall der Fälle,<br />
dass mal etwas kaputt geht, aber auch<br />
für allfällige Services gerne um Dein<br />
Lieblingsstück. Die riesige Auswahl in<br />
unserem Geschäft im<br />
Wiener Gasometer und in<br />
unserem Onlineshop bietet<br />
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WWW.KLANGFARBE.COM
Strom-post<br />
Ausgabe #7 Feb - März 2019<br />
„…betrete eine schalldichte<br />
Kabine, der Verkäufer setzt<br />
die Nadel auf die Rillen…“<br />
Wir freuen uns immer über Feedback und drucken<br />
eure Strom!Post – oder einen kleinen oder größeren<br />
Gastbeitrag? – auch gerne ab.<br />
Also her damit an strom@starkstrom.live.<br />
Schön, dass Ihr Doro, einer „Metallerin“ (die<br />
Frau ist gelernte Schriftsetzerin!) der ersten<br />
Stunde im deutschsprachigen Raum, einen so<br />
positiven Beitrag widmet! Metal-Journalisten<br />
hier in Deutschland glauben inzwischen, über<br />
sie die Nase rümpfen zu müssen, da sie zu<br />
kommerziell sei... Es geht doch nichts über<br />
einen zünftigen Dünkel!<br />
Stefan, Bayern<br />
Doro am Cover, verdient! Wer, wenn nicht sie?<br />
Michi, Wien<br />
Bin gerade die neue Stark!Strom-Ausgabe durchgegangen,<br />
ein Wahnsinn, wie umfangreich und detailliert die<br />
mittlerweile ist, sicher richtig Hacke, aber saugeil und<br />
was für ein Beweis, dass Print noch funktionieren kann! Fuchs. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut,<br />
Seite Sujet Dominik, 1Stark!Strom_PRINT.qxp_Layout NÖ<br />
1 18.02.19 14:48 Seite wenn 1 ich an diesen Moment denke. Diese Musik wird<br />
08.04. | 20:30 Uhr | Reigen<br />
RYAN MCGARVEY<br />
Mit neuer CD HEAVY HEARTED und „pyrotechnischer<br />
Performance“ (sagen die Kritiker)<br />
30.04. | 20:30 Uhr | Reigen<br />
MILLER ANDERSON BAND &<br />
HORN SECTION<br />
Playing KEEF HARTLEY BAND’S<br />
Woodstock Concert of 1969<br />
Das NICHT auf dem 3er-Album zu hören ist …<br />
28 www.viennabluesspring.org<br />
© Pascal Riesinger<br />
Liebe,<br />
Pizza,<br />
Heavy Metal<br />
ROKKO RAMIREZ<br />
No World Order!<br />
SODOM - OOMPH!<br />
DREAM THEATER<br />
MISANTHROPIC MIGHT<br />
GLOOMAR FESTIVAL - MEPHISTOS<br />
EINDHOVEN METAL MEETING<br />
Wenn‘s um Led Zeppelin bzw. um<br />
diverse Nachahmer geht, kann ich nicht<br />
anders als meinen Senf dazu zu geben.<br />
Blenden wir zurück ins Jahr 1969. Eine<br />
trostlose Zeit ohne Internet, Smartphones<br />
und Downloadbörsen. Informationen<br />
musikalischer Natur bezieht man<br />
ausschließlich aus diversen Musikmagazinen<br />
bzw. sporadisch aus dem Radio.<br />
Dort munkelt man schon seit einiger Zeit<br />
über eine musikalische Sensation aus GB,<br />
die von Jimmy Page auf Kurs gebrachten<br />
Nachfolger der legendären Yardbirds. Zu<br />
hören gibt es vorab keinen Ton.<br />
Dann endlich ist es soweit, pünktlich am Erscheinungstag<br />
von „Led Zeppelin I“ eile ich in das Schallplattengeschäft<br />
(!) meines Vertrauens, betrete eine<br />
schalldichte Kabine, der Verkäufer setzt die Nadel<br />
auf die Rillen. Bam bam! bam bam! „In the days of<br />
my youth I was told what it was to be a man...“. Oida<br />
mich mein Leben lang begleiten.<br />
Viele Jahre später, Ende 1988, Kingdom Come gastieren<br />
als Support von Magnum in der Kurhalle Oberlaa.<br />
Von der internationalen Fachpresse werden sie als<br />
Inkarnation von Led Zeppelin gepriesen. Die Band<br />
ist großartig. Natürlich ähneln Stimme und Musik<br />
ein wenig den großen Vorbildern. Aber the next big<br />
thing? Heute kräht kein Hahn mehr nach ihnen.<br />
Ziemlich genau 30 Jahre danach sieht man sich erneut<br />
mit einem immensen Hype um vier junge Musiker<br />
aus Michigan, USA, konfrontiert. Wiederum fällt der<br />
Name Led Zeppelin. Aber können die vier Jungspunde<br />
dem legendären Quartett tatsächlich auf Augenhöhe<br />
begegnen? Da hat man die Latte wohl eindeutig<br />
zu hoch gelegt. Musikalisch einwandfrei, aber bei<br />
Songwriting bzw. Eigenständigkeit hapert es noch<br />
gewaltig. Am Thron der Rock-Dinosaurier werden<br />
sie so nicht rütteln. Dass sich die Band mittlerweile<br />
von einem Stylisten in Hippieklamotten kleiden<br />
lässt, trägt in meinen Augen nicht unbedingt zu ihrer<br />
Glaubwürdigkeit bei.<br />
Aber die Jungs sind noch jung und haben fraglos<br />
Potential. Im Juli wird man sich deshalb, allen Vorbehalten<br />
zum Trotz, in der METAStadt von ihren<br />
Live-Qualitäten überzeugen.<br />
Ger-Hard, Wien<br />
Völlig überbewertete Combo, furchtbare Songs,<br />
Möchtegern-Rockstars.<br />
Hannes, Sbg<br />
Schönes Magazin, gelungenes Special über Greta Van<br />
Fleet, wobei man auch einfach sagen könnte: Wem<br />
sie gefallen, der/die soll hören und wer nicht – der/<br />
die nicht. Ich persönlich mag sie sehr und freue mich<br />
jet Stark!Strom_PRINT.qxp_Layout 1 18.02.19 14:48 riesig Seite auf 1 das Wien Konzert!<br />
Renate, Stmk<br />
© David Havlena<br />
Im letzten Strom-<br />
Aufwärts/ Abwärts fragten<br />
wir nach eurer Meinung<br />
zu GRETA VAN FLEET,<br />
hier ein paar der vielen<br />
Antworten, danke:<br />
„Tiefsten Humor auf höchstem Niveau“ beweist Robert „Bobby“ Spieß nicht nur im Stark!Strom:<br />
Sein neuer Comicband wird bei der Vienna Comix (06+07.04., MGC Halle Wien) präsentiert: Hol´ dir dein Heisl-Papier!
xx chromo-Strom<br />
VISIONS OF ATLANTIS<br />
Applaus<br />
DELAIN<br />
Groß!<br />
Die Symphonic Metaller aus den Niederlanden<br />
haben für ihre Fans etwas ganz Besonderes<br />
am Start: Eine EP mit vier brandneuen Songs<br />
plus einem ganzen Konzert als visuelles und<br />
akustisches Erlebnis der Extraklasse auf DVD.<br />
Auf „Hunter´s Moon“ (Napalm Rec.) schreiten<br />
DELAIN den zuletzt eingeschlagenen Weg<br />
weiter: Eine Abkehr vom Gothic Metal, hin zu<br />
komplexeren und pompöseren Arrangements.<br />
Was ihrer Musik sichtlich gut tut, egal ob beim<br />
Opener „Masters Of Destiny“ mit seinen starken<br />
orchestralen Parts oder beim Titelsong, mein<br />
persönlicher Fave und zukünftiger Live-Hit. Auch<br />
der Rest vom Fest (bei „Art Kills“ bekommt Sängerin<br />
Charlotte Wessels „gutturale“ Unterstützung) weiß<br />
zu überzeugen, der Live-Teil spielt sowieso alle<br />
XENOBLIGHT<br />
Nachts<br />
© Out Of Line<br />
© Emilie Garcin<br />
Es gibt Bands, die klingen auf dem<br />
Abspielgerät gut, weil ihre Alben perfekt<br />
abgemischt wurden. Genauso gibt es<br />
Gruppen, die erst live so richtig abgehen,<br />
weil die Musiker dann Sachen rauspacken,<br />
die bei einem Recording niemals<br />
hinhauen würden. Bei „The Deep & The Dark Live<br />
@ Symphonic Metal Nights“ (Napalm Rec.) bekommen<br />
wir von VISIONS OF ATLANTIS einen Mix<br />
aus beidem. Der Fokus der Setlist liegt auf dem<br />
großartigen letzten Studio-Album und kommt<br />
mit einer ordentlichen Portion Kraft rüber. Die<br />
Kombination der fetten Instrumental-Parts mit<br />
dem superben Gesang macht live einfach mehr<br />
her. Als emotionalen „Höhepunkt“ des Werkes<br />
verkündet der männliche Part des Gesangsduos,<br />
Siegfried Samer, seinen Ausstieg aus der Band,<br />
worauf das Publikum seine Verdienste mit großem<br />
Applaus würdigt. Wir schließen uns an.<br />
www.facebook.com/visionsofatlantisofficial Patrick<br />
Stückerl - und NIGHTWISHs Marco Hietala bei sechs<br />
Songs den Bass. Wenn es auf dem nächsten Album<br />
in dieser Tonart weitergeht, können wir uns auf<br />
etwas echt Großes einstellen.<br />
www.delain.nl <br />
Patrick<br />
Holy Shit! Der Kerl ist aber fest am Keifen! Oh, Moment …<br />
der Kerl ist ja eigentlich eine Kerlin! Nau prack, da können sich<br />
ARCH ENEMY, HOLY MOSES und wie sie nicht alle heißen, mit<br />
ihren Heulgören (sorry, Mädels!) am Mikro, warm anziehen.<br />
Was nämlich Frau Marika Hyldmar auf „Procreation“ (Out Of Line<br />
Music) abliefert, ist schon fast beängstigend.<br />
Also, der Frau möchte ich nachts in Floridsdorf<br />
nicht unbedingt alleine auf der Straße begegnen<br />
(brüll! Andi). Noch dazu tritt ihre Begleitcombo<br />
XENOBLIGHT (unter anderem aus den Ruinen<br />
der Band VELOCITER auferstanden) ordentlich<br />
Arsch, und zwar sowohl auf Technik- als auch auf<br />
Brutalo-Niveau. Die Dänen fetzen Tech-Death-<br />
Thrash in feinster Abriss-Manier und in atemberaubender<br />
Geschwindigkeit, nervenaufreibender<br />
Härte und mit genug musikalischen Gimmicks,<br />
um das Ganze nicht auf Mittelklasse sinken<br />
zu lassen, in unser leidendes Ohr. Also, worauf<br />
wartet ihr noch?<br />
www.facebook.com/Xenoblight<br />
Mike<br />
© Sandra Ludewig<br />
strom-bringer<br />
Wir bringen den Strom –<br />
und den O(h)rgasmus!<br />
GREY CZAR<br />
Salzburger Dreigesang<br />
Entgegen der Etymologie des „Boondoggle“,<br />
eines unnützen Dings, besticht das so betitelte<br />
neue Werk der Salzburger durch hohen<br />
künstlerischen Wert – angesichts der eleganten<br />
Mischung aus Stoner, Space, Psychedelic, Heavy<br />
und Grunge sollte man seine Scheuklappen<br />
einfach mal im Schrank lassen.<br />
Neben instrumentaler Vielseitigkeit blitzt im<br />
Verlaufe des Albums zwischen kantigen Rhythmen<br />
immer wieder die gesangliche Klasse<br />
dieser Band auf. Ist bereits die charismatische,<br />
ausdrucksstarke Wüstenstimme von Haupt-<br />
Sänger Roland ein Genuss, so katapultiert das<br />
Zusammenspiel des vokalen Dreigestirns das<br />
Album in komplett andere Sphären.<br />
Zwischen knackigen Rock-Anleihen, schleppenden<br />
Wüstenklängen und treibend-repetitivem<br />
Stoner-Gewummer kreieren GREY CZAR ein<br />
fesselndes Stück musikalischer Kunst, das<br />
seine Zeit zur Entfaltung braucht, aber dann<br />
einfach nicht langweilig wird.<br />
www.greyczar.com<br />
by Anthalerero<br />
© Viktoria Wahrstätter
Strom-kreis<br />
Strom-kreis<br />
ANTHEM – Nucleus (Nuclear Blast)<br />
Gegründet in den frühen 80er Jahren, konnte sich die<br />
Band in ihrer japanischen Heimat bald als Top-Act<br />
etablieren und im Windschatten von LOUDNESS und<br />
EARTHSHAKER auch in Europa und Amerika einen<br />
guten Ruf erspielen.<br />
Diesen genießen ANTHEM trotz zwischenzeitlicher<br />
Auflösung noch immer, wohl auch ob ihres „Exotus-<br />
Bonus“, wurde doch ein Großteil der Texte in japanischer Sprache vorgetragen.<br />
Dies änderte man anno 2000 und engagierte für „Heavy Metal Anthem“ mit<br />
Graham Bonnet kurzfristig einen Promi-Sänger. Diverse Line Up-Wechsel<br />
und sechs Studioalben später startet Bandchef/Bassist Naoto Shibata wieder<br />
mal neu durch, holt mit Akio Shimizu (Gitarre) und Yukio Morikawa (Gesang)<br />
zwei alte Mitstreiter zurück und legt mit „Nucleus“ eine „Best Of“-Compilation<br />
für den europäischen Markt vor, für die 13 Tracks neu eingespielt und mit<br />
englischen Texten versehen wurden. Ein coole Idee, zumal der Dreher selbst<br />
für eingeschworene Fans von Interesse ist, wurden doch fast nur Songs<br />
ausgewählt, die nach 2001 entstanden und bislang dem japanischen Markt<br />
vorbehalten waren. Arigatou!<br />
www.facebook.com/heavymetalanthem <br />
Walter<br />
ARAGO – The Flying Dutchman - A Drametical<br />
(Eigenprod.)<br />
Schon mal was von “Drametical” gehört? Nein?<br />
Dann wird es aber Zeit! Okay, ganz so neu ist ein<br />
Konglomerat aus Drama, Metal und Musical nicht<br />
mehr (Paul O‘Neill schau owa!). Die Idee, der Chose<br />
diesen Namen zu geben, dagegen schon.<br />
Doch nicht nur damit lässt die Formation (in der<br />
u.a. frühere AMUN RE- sowie aktuelle VALSANS-Musiker aktiv sind) aus<br />
Niederösterreich aufhorchen. Auch die Umsetzung darf als gelungen bezeichnet<br />
werden. Selbst wenn der Plan, die Geschichte des „Fliegenden Holländers“ zu<br />
vertonen, ebenso wenig innovativ erscheint wie die stilistische Gangart, muss<br />
man ARAGO attestieren, sich verdammt gut dabei geschlagen zu haben. „The<br />
Flying Dutchman“ ist ein in sich schlüssiges Werk von üppigem Ausmaß, sechs<br />
Kapitel mit jeweils mehreren Songs bringen es auf stolze 77 Minuten Spielzeit!<br />
Und da man sich musikalisch in erster Linie am Terminus „Metal“ orientiert<br />
hat, ist die Chose stringent und nahezu kitschfrei ausgefallen.<br />
Auch die Gesangsdarbietungen von Andy Barna, Sandra Kleinander und<br />
Jürgen Ebner, die durch die Geschichte führen und jeweils eine Hauptperson<br />
interpretieren, dürfen als durchwegs gelungen betrachtet werden. Kurzum:<br />
Eine respektable Leistung!<br />
Zwar haben Sandra und Jürgen im letzten November ARAGO verlassen,<br />
doch man kann sicher sein, dass sich bis zur Live-Premiere von „The Flying<br />
Dutchman - A Drametical“ am 24.05. in der Szene Wien entsprechendes<br />
Personal gefunden haben wird.<br />
www.arago.at <br />
Walter<br />
ASTRAL DOORS – Worship Or Die (Metalville)<br />
Mit nunmehr neun Studioalben in 17 Jahren darf man<br />
ASTRAL DOORS durchaus als fleißig bezeichnen,<br />
darüber hinaus mischt Sänger Nils Patrik Johansson<br />
bei zig anderen Bands und Projekten mit und<br />
veröffentlichte zuletzt auch noch ein Soloalbum.<br />
Dennoch hört man ihm und dem Rest der Band(e)<br />
die Überzeugung und das dafür geflossene Herzblut<br />
auch auf „Worship Or Die“, auf dem man einmal mehr im Grenzbereich<br />
zwischen Hard Rock und Heavy Metal agiert, zu jeder Sekunde an. Auffällig ist<br />
jedoch das verstärkte Bemühen um prägnante Melodien. Im Vergleich zu den<br />
letzten Scheiben geht das Material nämlich wieder hurtiger ins Langzeitgedächtnis,<br />
allen voran der grandiose Opener „Night Of The Hunter“, der<br />
Brecher „Concrete Heart“ sowie das einmal mehr Reminiszenzen an den<br />
unvergessenen Ronnie James DIO hervor beschwörende „Light At The End<br />
Of The Tunnel“.<br />
Fazit: Ein schönes, traditionell ausgerichtetes Old School-Album mit<br />
erhöhtem Melodie-Anteil.<br />
www.astraldoors.com <br />
Walter<br />
32<br />
BACKYARD BABIES – Sliver & Gold<br />
(Century Media)<br />
Ihr 2015er Comeback-Album „Four By Four“<br />
wurde von den Fans zwar euphorisch empfangen,<br />
sorgte dabei aber auch für polarisierende Meinungen.<br />
So wurde den Schweden u.a. unterstellt,<br />
„zu erwachsen“ zu klingen, was durchaus der<br />
Versuch gewesen sein könnte, die Truppe auf<br />
mangelnde juvenile Energie, Frische und Rotzigkeit hinzuweisen.<br />
Die Band schien daraus ihre Lehren gezogen zu haben, denn „Sliver &<br />
Gold“ bietet wieder exakt jenen dreckigen Punk-Rock’n’Roll, für den<br />
man die Babies schon zu Zeiten des Debüts „Diesel & Power“ feierte.<br />
Dabei darf man wohl auch den Einfluss von Produzent Chips Kiesbye und<br />
seiner Arbeit in den „Park Studios“ nicht außer Acht lassen, schließlich<br />
kommt die Chose soundtechnisch dermaßen erdig und authentisch<br />
aus den Boxen, dass man in der Tat vermuten könnte, ein verschollenes<br />
Frühwerk zu hören. Dem ist aber keineswegs so, stattdessen gibt es zehn<br />
brandneue Songs, die schlicht und ergreifend die Essenz der Band auf den<br />
Punkt bringen. Rawk On!<br />
www.backyardbabies.com <br />
Walter<br />
BELZEBUBS -<br />
Pantheon Of The Nightside Gods<br />
(Century Media)<br />
Die ewige Frage, wieviel Spaß verträgt – insbesondere<br />
Black – Metal, wird von Belzebubs auf<br />
die Spitze getrieben. Welche Musiker hinter dem<br />
Projekt stecken, ist offiziell nicht bekannt (Forge,<br />
du hast die Band gestohlen…?!). Die Comics, auf<br />
denen die fiktive Band in bester Gorillaz-Manier basiert, haben in der<br />
Szene allerdings schon ihre Kreise gezogen. Recht unterhaltsame Slice-<br />
Of-Life-Episoden aus dem alltäglichen Wahnsinn einer unwahrscheinlich<br />
TRVEN Familie.<br />
Über die TRVENESS des Comics mögen sich die Geister scheiden (verträgt<br />
man ein wenig Spaß, kann man getrost zugreifen); die Musik, die dazu<br />
geliefert wird, ist allerdings grundsolide. Mehr oder weniger kreativ werden<br />
Einflüsse aus dem norwegischen Black Metal-Dunstkreis verarbeitet. Ein<br />
bisschen Second Wave, ein bisschen Melodic, ein bisschen Blackened Death.<br />
Selbstverständlich der ideale Soundtrack zum Comiclesen, aber darüber<br />
hinaus auch durchaus headbang-and-chill-tauglich.<br />
www.belzebubs.com <br />
Gabriel<br />
BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE -<br />
All These Fiendish Things<br />
(Schlitzer-Pepi Rec)<br />
Eine der geilsten Live-Bands des Planeten erfindet<br />
sich wieder mal neu. In der Horrorpunk-Szene<br />
verankert, machen uns die Zombies gerne auch<br />
mal den gepflegten Crossover, vermischen seit<br />
jeher Einflüsse vom Chanson bis zum Thrash<br />
Metal und bleiben sich dabei immer treu.<br />
So auch auf Album Acht, das mit seiner punkig-straighten Ausrichtung<br />
von Beginn an Spaß macht. Die Songs bleiben so dermaßen klebrig-süß<br />
im Gehörgang picken, dass man sie selbst mit killernietengespickten<br />
Wattestäbchen nicht mehr richtig raus bekommt. Soll man ja auch nicht.<br />
Der flotte Speed-Rocker „Helluzinations“ ist das beste Beispiel dafür, aber<br />
auch die Single „Bela Kiss“ führt uns mit Melodie und Refrain für die Ewigkeit<br />
einmal mehr vor Augen und Ohren, warum die Band heute dort ist, wo sie<br />
ist. „Night Flyer“ mag ein wenig zu sehr auf Radio-Mainstream getrimmt<br />
sein, bleibt aber auch dabei zombiesk, während uns die gewohnt überspitzt<br />
abgehandelten Horror-Themen u.a. in „Janet Leigh“ („Pycho“!) oder den<br />
„Rock’n’Roll Vampires“ verfolgen. Zwischendurch haben unsere Coverstars<br />
auch ein wenig nachdenklich-kritische Dinge in ihre blutig-morbide<br />
Gruselparty eingewoben, etwa in der Halbballade „God’s Own Mistake“, die<br />
sich am Ende in eine unerwartete IRON MAIDEN-Huldigung aufschwingt.<br />
Fazit: „All The Fiendish Things“ are just killers, no fillers!<br />
www.zombies.at <br />
Mike<br />
BORN OF OSIRIS – The Simulation<br />
(Sumerian Rec.)<br />
Drei Jahre mussten wir auf neues Material der Amis<br />
warten, aber es hat sich definitiv gelohnt! Die Band<br />
bleibt sich und ihrem teils tanzbaren, djentigen,<br />
progressiven Deathcore treu und überzeugt, wie<br />
auch auf den vergangenen Werken, mit unheimlich<br />
fetten Gitarren, tightem Schlagzeug und massiven<br />
Vocals. „The Simulation“ unterscheidet sich jedoch in einem Punkt:<br />
Es wirkt, als hätte die Gitarrensektion ihre Saiten, auch oberhalb der tiefsten,<br />
wiedergefunden. So erwarten uns wie auf ihren Frühwerken wieder mehr<br />
melodiöse Parts mit schönen Sweeps und Soli auf der Gitarre.<br />
Fans dürfen bedenkenlos ihre Gehörgänge von dem unverkennbaren<br />
Sound der Band massieren lassen, und auch die Freischwimmerfraktion<br />
im Moshpit wird glücklich.<br />
www.bornofosiris.com <br />
Mozgi<br />
ELLENDE - Lebensnehmer (AOP Records)<br />
Dieses 2001 von L.G. gegründete Projekt vertont<br />
in wunderschön berührender Form die Melancholie,<br />
aber auch die Wut, die wir alle in irgendeiner<br />
Form in uns tragen.<br />
Tief im Black Metal verwurzelt hat L.G. jedoch nie<br />
davor zurück gescheut, auch klassische Instrumente<br />
in seine Songs zu integrieren, um so eine ganz<br />
besondere Atmosphäre zu kreieren. Bisheriges Highlight im Schaffen von<br />
ELLENDE war mit Sicherheit das exzellente „Todbringer“-Werk, welches<br />
von vielen Kritikern und Fans als außergewöhnliches Album im Bereich<br />
Post Black Metal gefeiert wurde.<br />
Nun erscheint der Nachfolger mit dem passenden Titel „Lebensnehmer“<br />
und das neue Material knüpft nahtlos an das Konzept des Vorgängers an.<br />
Schwermütiger Post Black Metal voll fantastischer Riffs, in erstklassiger<br />
Soundqualität geboten, der mit Vocals versetzt wurde , welche tiefste<br />
Suizidaffinität widerspiegeln und echte Sorge um denjenigen aufkeimen<br />
lassen, der diese intoniert. Durch ihre Intensität teilweise wirklich verstörend<br />
zwingen uns ELLENDE zu einer Beschäftigung mit Gefühlen, denen wir<br />
uns oftmals gar nicht gerne stellen, da diese Konfrontation unweigerlich<br />
mit Schmerz verbunden ist. Drama, Spannung sowie eine Achterbahn der<br />
Emotionen sind also garantiert mit dem “Lebensnehmer“ sowie live am<br />
11.05. beim Vienna Metal Meeting.<br />
www.ellende.at<br />
Anita<br />
FOALS –<br />
Everything Not Saved Will Be Lost (Part 1)<br />
(Warner Music)<br />
Ich bin überrascht, wie aus instrumentaler Sicht<br />
schön sich in Songtexte gefasste Endzeitszenarien<br />
verpacken lassen. So singt Yannis Philippakis,<br />
Frontman der britischen Band, auf diesem ersten<br />
von zwei Alben etwa von bis auf die Grundmauern<br />
niederbrennenden Städten („Sunday“), toten Pflanzen und Planlosigkeit<br />
(„Exits“) sowie verstorbenen Töchtern – so zumindest interpretiere ich<br />
die Textzeile „my daughter‘s asleep at the garden“ in „I‘m Done With The<br />
World (& It‘s Done With Me)“.<br />
Stilistisch betrachtet bestehen die zehn wunderschön arrangierten und gut<br />
gemischten Titel mitunter aus Dark Wave- und treibenden Disko-Elementen<br />
sowie verträumten, sphärischen Synth-Arrangements. Bis ich dieses Album<br />
hörte, wagte ich es nicht zu glauben, dass diese Kombination aus lyrischer<br />
Depression und musikalischer guter Laune so gut funktionieren kann.<br />
„Everything Not Be Saved Will Be Lost: Part 1“darf ab sofort genossen<br />
werden, der zweite Teil folgt im Herbst 2019.<br />
www.foals.co.uk <br />
Flo
Strom-kreis<br />
Strom-kreis<br />
FROM FALL TO SPRING –<br />
Disconnected (Eigenprod.)<br />
Post Hardcore aus dem schönen Saarland. 2009<br />
als Schülerband gegründet, waren FFTS lange Zeit<br />
von Besetzungswechseln geplagt. Die neue EP<br />
„Disconneted“, vom ehemaligen HIS STATUE FALLS-<br />
Gitarristen Sebastian Monzel produziert, soll der Gruppe<br />
den Weg zum Erfolg ebnen. Seine Handschrift ist besonders<br />
bei den Synth-Elementen zu vernehmen. Auch wenn die Band definitiv<br />
mehr im Rock als im Metalcore zu Hause ist, hört man die Einflüsse aus härteren<br />
Gefilden deutlich raus. Das ergibt im Einklang mit den Texten, welche die<br />
klassischen Themen wie Liebe und Verzweiflung behandeln und uns von den<br />
beiden Sängern und Zwillingsbrüdern Lukas und Philip um die Ohren geschmettert<br />
werden, ein rundes Gesamtbild. Anspieltipp: Die erste Single „Hear Me Out“<br />
mit großem Ohrwurmpotential!<br />
www.fromfalltospring.de <br />
Tschyssl<br />
INSANITY ALERT - 666-Pack (Season Of Mist)<br />
Da braucht man nicht lange zu überlegen, wenn<br />
INSANITY ALERT draufsteht, ist Party drinnen. So auch<br />
auf dem dritten, mit knapp über 30 Minuten Eher-Short-<br />
Als-Longplayer. Verdrehen müssen sich die Innsbrucker<br />
mit ihrem durchgeknallten Holländer Heavy Kevy am<br />
Mikro ja nicht sonderlich, was sie machen ist auch<br />
keinesfalls neu und der Skate-Thrash wurde auch von<br />
anderen Bands schon mal wiederbelebt. Aber nicht SO!<br />
Denn SO kommt die Mucke halt nur von INSANITY ALERT, da können große<br />
Rockgazetten auch gerne rumätzen, was sie wollen, ich feiere die Jungs wegen<br />
ihrer Live-Shows genauso ab wie für ihre Platten. Das Artwork ist zwar diesmal<br />
eher morbid-monoton statt thrashig-bunt, dafür gibt’s unter den 21(!) Songs<br />
solch kultige Shorties wie „The Ballad Of Slayer“ (dauert etwa 5 Sekunden),<br />
„Windmilli Vanilli“ (etwa eine Minute) oder „8-Bit Brutality“ (etwa 4 Sekunden)<br />
und dazwischen jede Menge Party-Thrash vom Allerfeinsten. Wer hier nicht<br />
den Head bangt, das Board skatet und das Beer säuft, hat das Leben einfach<br />
nicht kapiert. Sorry.<br />
www.facebook.com/insanityalert <br />
Mike<br />
KETZER Cloud Collider (Metal Blade)<br />
Der Kölner Fünfer hat sich für die Arbeiten an<br />
„Cloud Collider“ (VÖ: 12.04.) ausreichend Zeit gelassen,<br />
seit der letzten Veröffentlichung sind immerhin drei<br />
Jahre ins Land gezogen.<br />
Dieser andauernde kreative Schaffensprozess hat sich<br />
mehr als gelohnt, denn schon beim ersten Durchlauf<br />
wird klar, dass dieses Werk zu den Top-Alben des<br />
Jahres 2019 zu zählen sein wird.<br />
Die Aura der neuen Stücke ist extrem düster, die musikalische Umsetzung der<br />
Kompositionen geht weit über das hinaus, was man sonst so im Bereich Black<br />
Thrash geboten bekommt.<br />
„Cloud Collider“ ist von einer Intensität geprägt, die jener des isländischen Black<br />
Metal gleicht, und transportiert mit vielschichten Gitarrenlinien eine immense<br />
Energie sowie eine mannigfaltige Anzahl verschiedenster Emotionen. Im Zentrum<br />
dieses gefühlsgeladenen Kosmos agiert Frontmann I. Destroyer mit Vocals, die<br />
durchaus Erinnerungen an die Glanzzeiten des deutschen Thrash Metal wecken<br />
und die düstere Beklemmung der musikalischen Darbietung mit einer gehörigen<br />
Portion Aggression anreichern, um nicht zu sagen auflockern.<br />
KETZER haben hier wirklich alle Register gezogen und ein Album abgeliefert,<br />
welches die Messlatte für ihre zukünftigen Releases extrem hoch legt. Ihr<br />
gemeinsames Gastspiel mit den Dänen SLAEGT am 23.04. im Wiener Viper<br />
Room nicht als Pflichttermin zu titulieren, wäre Irrsinn.<br />
www.ketzer-official.de<br />
Anita<br />
Marc VANDERBERG – Phoenix From The Ashes<br />
(DarkSIGN Rec.)<br />
Sein drittes Studioalbum kredenzt uns das deutsche<br />
Multi-Talent Marc VANDERBERG. Dieses ist erneut<br />
von seiner Kompetenz als Musiker und Komponist<br />
geprägt, der gute Mann hat sämtliche Instrumente<br />
im Alleingang eingespielt bzw. programmiert und<br />
deckt auf zehn Tracks ein stilistisches Spektrum vom<br />
reinrassigem AOR bis hin zu neoklassizistischem Melodic Power/Prog Metal<br />
ab. Zusätzlich intensiviert wird der Abwechslungsreichtum durch die insgesamt<br />
sieben Gast-Sänger.<br />
Bemerkenswert ist dabei, dass es Marc trotzdem locker geschafft hat, ein Album aus<br />
einem Guss zu präsentieren, denn „Phoenix From The Ashes“ klingt keineswegs<br />
nach Stückwerk. Dass er seinen, ganz offenkundig vorwiegend in Schweden<br />
beheimateten Idolen (MALMSTEEN, NORUM, MARCELLO) immer wieder Tribut<br />
zollt, sollte weniger stören, sondern vielmehr Fans der erwähnten Guitar-Heroes<br />
auch auf Herrn VANDERBERG aufmerksam machen. Songs wie das furiose „Odin´s<br />
Words“ (dessen Frickel-Passagen allein beim Zuhören für Gichtanfälle in den<br />
Fingern sorgen) oder auch der radiotaugliche, von Göran Edman fein vokalisierte<br />
Ohrenschmeichler „You And I“ etwa hat man in dieser Klasse von einem Yngwie<br />
M. schon sehr lange nicht mehr vernommen. Thumbs Up!<br />
www.marcvanderberg.com <br />
Walter<br />
Musikalisch kann sich die Sache ebenfalls hören lassen, wenngleich das Keyboard<br />
manchmal überhand nimmt und etwa „Bella Manuela“ doch zu sehr in Richtung<br />
Landesstudio-Hit tendiert. Dafür sorgt die erste Single „This Dream Could Be True“<br />
für Ohrwurm-Alarm und „From East Comes The Sun“ für zentimeterdicke Gänsehaut.<br />
In Summe also ein überaus gelungener Einstand, wir freuen uns auf mehr!<br />
www.facebook.com/MickyMosa <br />
Walter<br />
SCARGOD - Krankheit Mensch (7hard Records)<br />
Seit nunmehr fünfzehn Jahren reißen diese Salzburger<br />
kaum verheilte Verletzungen auf und liefern mit dem<br />
Albumtitel ihres jüngsten Werks die ultimative Diagnose.<br />
Und nein, es sieht gar nicht gut aus, die Heilungschancen<br />
sind extrem gering und Frühlingsgefühle kommen<br />
erst gar nicht auf.<br />
Während also die Welt ihrem Ende entgegentaumelt,<br />
zeigen sich SCARGOD nahezu unverwüstlich. Mastermind Martin „Maze“<br />
Moser und seine Mannen sehen auf ihren Pressefotos nicht nur grimmig und<br />
entschlossen drein, auch ihre Musik lässt sich auf diese Weise beschreiben. Heftig<br />
ist es auf jeden Fall, von Death bis Doom bis Melodic Death ist alles zugelassen,<br />
unterstrichen von kernigen Blast-Beats und gnadenlosen Rhythmuswechseln.<br />
Währenddessen lässt sich Sänger Wolfgang Rothbauer in vergleichbar grimmiger<br />
Manier über alle Unleidlichkeiten aus, die die Diagnose „Krankheit Mensch“ mit<br />
sich bringt. Da möchte man eigentlich gar nicht „Gute Besserung“ wünschen, so<br />
gekonnt wüten SCARGOD durch dieses aktuelle Thema.<br />
Als offizielle Begründung für einen Krankenstand geht das Album wahrscheinlich<br />
(noch) nicht durch, als kraftvolles Lebenszeichen des etwas extremeren heimischen<br />
Metal aber allemal!<br />
www.scargodofficial.bandcamp.com<br />
Claudia<br />
SERGEANT STEEL – Best Of (Boyz Tyme Rec.)<br />
Seit nunmehr 10 Jahren macht Österreichs Rock-<br />
(S)Export Numero Uno nun schon mit Hang zur augenzwinkernden<br />
Schlüpfrigkeit die Bühnen unsicher. Grund<br />
genug, diese Feierlichkeit standesgemäß mit einem<br />
Best Of auf Old School Vinyl-Langrille zu begehen!<br />
Und was soll man sagen, die Linzer haben kurzerhand<br />
die Essenz ihres 80s-lastigen Stils auf Platte destilliert<br />
und eine famose Auswahl aus Krachern und Schnulzen der bisherigen Alben<br />
getroffen. Wer bei „Dirty Habits“, „Mama Horny“ oder „Young And Hungry“ die<br />
Füße still halten kann, dem ist nicht mehr zu helfen und wer nicht gemeinsam<br />
mit Phil und Konsorten zu „Where My Heart Is“ den Mond anheult, der hat das<br />
Glam-Feeling nicht erlebt. Also schnappt euch eine „Hot Widow“ und habt mit<br />
ihr und eurem „Hammer Of Love“ eine „Happy Time“! In Ewigkeit, (S)Amen!<br />
www.sergeant-steel.com <br />
Anthalerero<br />
SIMON WILDNER - Everything Is Guitar (Eigenprod.)<br />
SIMON WILDNER ist ja weiß Gott kein Unbekannter.<br />
In unregelmäßigen Abständen taucht er mal hier<br />
und mal da wie ein Blitzlicht auf, um ein großartiges<br />
Solo zu spielen und dann wieder quasi „abzutauchen“.<br />
Das nun vorliegende Album eröffnet die<br />
Möglichkeit, diesem Ausnahmegitarristen länger<br />
als nur ein paar Minuten zu lauschen. Und niemals war die Bezeichnung<br />
„Eigenproduktion“ berechtigter. Komposition, Produktion nebst sämtlichen<br />
Instrumentalspuren sind zu 100% WILDNER. Natürlich ist die Gefahr, sich<br />
zu übernehmen, groß, aber da hier ein im besten Sinn des Wortes Gitarren-<br />
Besessener am Werk ist, bringt er auch die nötige Konzentration auf, um<br />
mit „Everything Is Guitar“ ein bemerkenswertes Stück Instrumentalmusik<br />
zu präsentieren. In insgesamt zehn Tracks pickt, tappt, sweept, mutet und<br />
bendet sich SIMON WILDNER durch die Gitarrengeschichte, erzeugt dabei<br />
träumerisch-zarte Klänge („Lounge Me“), aber auch Rockiges („Backseat<br />
View“) und Bluesiges („Untone“) kommen nicht zu kurz.<br />
Mit einem Wort: Die optimale Meditations-CD für alle Gitarren-Gurus.<br />
www.simon.wildner.at<br />
Claudia<br />
SUBWAY TO SALLY – HEY! (STS Entertainment)<br />
Die Sallies blicken auf HEY! keine Sekunde zurück.<br />
Kein Grund zur Sorge, ganz so kulturschockend wie<br />
„Mitgift“ kommt die neue Platte nicht daher: Es gibt<br />
kein übermäßiges Dubstep-Geschrubbel mehr,<br />
auch wurde der E-Bass ein wenig zurückgefahren.<br />
Ein Kanye West(!)-Sample (na, wer findet es?!) gibt’s<br />
aber trotzdem, welches sich überraschend organisch<br />
in den entsprechenden Song einfügt. Gäste aus dem Deutsch-Metal-Dunstkreis<br />
wie Chris Harms (LORD OF THE LOST) und Dero (OOMPH!) greifen gesangstechnisch<br />
unter die Arme, durchaus eine nette Zierde. Nicht, dass Fish und Co.<br />
das nötig hätten, diese sind stimmtechnisch in absoluter Top-Form. Besonders<br />
beim Anfänger-Dreipack „Island“ – „Imperator“ – „Königin“ bleibt weder Auge<br />
trocken noch Stein auf dem anderen. Dann wander´ ich doch nach Island aus…<br />
Aber nur mit der neuen Subway-Platte im Gepäck!<br />
www.subwaytosally.com <br />
Gabriel<br />
SUNSTAIN - Thrill And Fever (Eigenprod.)<br />
Wer dachte, dass am 1. Jänner außer dem weltberühmten<br />
Neujahrskonzert sowie einem Schisprung-<br />
Wettbewerb nichts läuft, hat zumindest heuer die<br />
Rechnung ohne SUNSTAIN gemacht. Die haben<br />
nämlich just diesen Tag zum VÖ-Termin ihrer ersten<br />
EP auserkoren (Wahnsinn, Andi).<br />
MICKY MOSA - Take Me As I Am (Preiser Rec.)<br />
Nein, hier geht es nicht um musizierende Disneyland-<br />
Helden, vielmehr verbirgt sich hinter MICKY MOSA<br />
ein Herr namens Michael Moser, der seit geraumer<br />
Zeit viel Freude am Schreiben eigener Songs hat.<br />
Zur Umsetzung seiner Idee, diese auch der Öffentlichkeit<br />
in Albumform zugänglich zu machen, fehlte<br />
ihm in erster Linie eine Band. Die konnte er aber rasch finden, zählt er doch<br />
zum erweiterten Freundeskreis der Familie Bartsch. Dadurch bekommen<br />
wir auf „Take Me As I Am“ eine Art Melodic/ Pop-Rock/AOR-Ausgabe von<br />
BLIND PETITION zu hören, vom MOSA-Micky höchstselbst am Keyboard veredelt.<br />
Auch die aus dem Leben gegriffenen Texte stammen aus seiner Feder und<br />
werden von PETITION-Sänger David authentisch und emotional umgesetzt.<br />
Amtliche Leistung, Kollege!
Strom-kreis<br />
Diese kommt mitreißend und mit reichlich Groove daher und erweist sich zudem als<br />
stilistisch sehr facettenreich. Basierend auf vorwiegend deftigen Riffs und Rhythmen<br />
kredenzen uns die Linzer (leider nur) vier Songs, die druckvoll und mit Wucht aus<br />
den Boxen kommen. Die Einflussquellen sind zwar recht rasch ausgemacht, dafür<br />
aber mannigfaltig. Zuallererst müssen diverse Helden aus New Orleans genannt<br />
werden (speziell der Opener „Meltdown“ lässt an DOWN denken), während in<br />
weiterer Folge verschiedene Stoner Rock- Truppen oder aber so manche 70er Hard<br />
Rock-Helden grüßen lassen. Auch mit bluesigen Rock-Zitaten („New Messiah“)<br />
wissen SUNSTAIN zu überzeugen.<br />
Klar bleibt noch etwas Luft nach oben, speziell bei den stilistisch-atmosphärischen<br />
Übergängen innerhalb einzelner Songs besteht Handlungsbedarf, da diese mitunter<br />
doch etwas holprig ausgefallen sind; in Summe geht „Thrill And Fever“ aber als<br />
gelungenes Debüt über die Linie.<br />
www.sunstain.bandcamp.com<br />
Walter<br />
THIRDMOON „Terrarum Exuviae“ (Eigenprod.)<br />
Nach einer Pause von elf (!) Jahren veröffentlichten<br />
THIRDMOON im Dezember letzten Jahres ihr sechstes<br />
Studioalbum. Dieses beinhaltet nebst Intro und Outro neun<br />
überzeugende Tracks und extrem viel Abwechslung. Die<br />
Band schaffte es, verschiedenste Elemente, die sowohl den<br />
orchestralen als auch den „modernen“ Bereich abdecken,<br />
in ihren durchwegs druckvoll brachialen Death Metal zu<br />
integrieren - und sich dabei immer wieder auf ihre Black Metal-Wurzeln zu besinnen.<br />
Besonderes Markenzeichen sind die unzähligen Gitarrenlinien, die unverzüglich in<br />
Fleisch und Blut übergehen und einen absolut starken Eindruck hinterlassen. Diese<br />
Hooks in Kombination mit dem über weite Strecken herrlich dramatisch sowie<br />
intensiv klingenden Growls von Vokalist Wolfgang Rothbauer bilden ein großartiges<br />
Konstrukt, das den Vergleich mit den Werken vieler namhafter internationaler Acts<br />
wahrlich nicht zu scheuen braucht.<br />
„Terrarum Exuviae“ überzeugt zudem mit einer gelungenen Produktion und einem<br />
genialen Artwork. Bleibt zu hoffen, dass uns THIRDMOON nicht wieder mehr als<br />
eine Dekade auf ihren nächsten Output warten lassen.<br />
www.thirdmoon.at<br />
Anita<br />
LIVE IM<br />
25.06.<br />
+<br />
+<br />
SALZBURG<br />
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at<br />
TURBOBIER - King Of Simmering<br />
(Pogo´s Empire/Sony)<br />
Gibt es so etwas wie „Bier-Adel“? Im Fall von TURBOBIER<br />
muss man diese Frage eindeutig bejahen und ihnen<br />
selbigen umgehend verleihen, denn mit dem „King<br />
Of Simmering“, ihrem dritten Studioalbum, stellt sich<br />
hoher Besuch ein. Proletoid und durchalkoholisiert wie<br />
beinahe alle Figuren, die im TURBOBIER-Bestiarium<br />
ausgestellt werden.<br />
Auch dieses Mal werden die verschiedenen Facetten der Tatsache, dass der „Kater“<br />
das Lieblingstier der Protagonisten ist, musikalisch verarbeitet. In zehn bewährt<br />
punkigen Titeln wird tief ins Glas geschaut und dann aus dieser Sicht beleuchtet,<br />
warum Alkohol in erster Linie ein Lösungsmittel ist. Zum einen löst er allerlei<br />
Probleme mit der Ordnungsmacht aus („Heute fahr ma Polizei“ feat Paul Pizzera)<br />
sowie Nostalgie („VHS“), Mordgelüste („Mord im Affekt“) und weil´s dazugehört<br />
- eine fröhliche Art von Liebeskummer („Ich bin dich endlich los“).<br />
Wer möchte, entdeckt hier viel Melancholisches, ohne alkoholgeschwängerte<br />
Weinerlichkeit. Wem das zu nachdenklich ist, der kann auch „nur“ mitfeiern und sich<br />
nach dem Durchkosten der TURBOBIER´schen Getränkekarte angenehm beduselt<br />
zurücklehnen und mit einer gewissen Vorfreude auf ein weiteres gut Eingeschenktes<br />
feststellen: The King has left the beisl!<br />
www.turbobier.at<br />
Claudia<br />
TYR – Hel (Metal Blade)<br />
Hoch die Hörner, sattelt die Pferde und rein ins Drachenboot.<br />
Es geht auf Raubzug! Sechs Jahre haben die Wikinger<br />
von TYR ihre Fans auf neues Material warten lassen. Mit<br />
„Hel“ gibt´s dafür gleich satte siebzig Minuten feinen<br />
Folk/Viking Metal auf die Ohren.<br />
Die dreizehn Songs befassen sich mit der Unterwelt<br />
(Rennbahnweg? Andi) und mit der nordischen Göttin<br />
Hel, die über diese wacht. Wer jetzt an eine leicht schwarzmetallische Anfärbung<br />
auf Basis der Grundthematik hofft, wird leider enttäuscht. Die epischen Parts und<br />
Chöre kommen auch auf dem neuesten Werk nicht zu kurz. Im Vergleich zum<br />
Vorgänger „Valkyryja“ haben die Instrumentalparts und deren Qualität zugenommen.<br />
Nicht mehr ganz so neu werden die Lieder sowohl auf Englisch als auch Faröer<br />
vorgetragen, das sorgt aber für zusätzliche Abwechslung. Die ist auch nötig, denn<br />
ob der Spielzeit kann sich ab und an das Gefühl einschleichen: Ist das noch der<br />
selbe Song? Die Faröer schöpfen zwar aus dem Vollen, was ihr Repertoire angeht,<br />
jedoch ist der Songaufbau doch etwas repetitiv. Keinesfalls aber möchte man der<br />
Band ihre Qualitäten im hymnischen Songwriting abstreiten, Tyr sind und bleiben<br />
auf der Speerspitze ihres Genres angesiedelt.<br />
www.tyr.fo<br />
Mansn<br />
WHITECHAPEL – The Valley (Metal Blade)<br />
Die fleißigen Bienchen von WHITECHAPEL schmeißen<br />
ihr bereits siebtes Album auf den Markt. Bei der Wahl<br />
des Produzenten verließen sie sich auf Altbewährtes:<br />
Mark Lewis (THE BLACK DAHLIA MURDER) durfte wieder<br />
ans Mischpult. Navene Koperweis (ex-ANIMALS AS<br />
LEADERS) übernahm den Schlagzeug-Part (die Fans<br />
erinnern sich: Drummer Ben Harclerode schmiss 2017<br />
endgültig den Hut drauf).<br />
“The Valley“ erweist sich als Referenz an die Heimatstadt von Sänger Phil Bozeman<br />
- und zugleich als Aufarbeitung seiner Kindheit. Wir dürfen mit ihm gemeinsam<br />
einen lyrischen Rückblick auf seine Erlebnisse aus heutiger Sicht werfen. Besonders<br />
das Tagebuch seiner Mutter beziehungsweise deren Kämpfe mit sich selbst spielen<br />
eine zentrale Rolle. Einige ihrer Niederschriften finden sich in den Texten: Aggression,<br />
Verzweiflung, Melancholie und Wahnsinn.<br />
Die Musiker haben am Sound dort weitergearbeitet, wo sie beim Vorgänger „Mark<br />
Of The Blade“ aufgehört haben. Gut für die Band, dass sie der Melodie mehr Raum<br />
gegeben und den cleanen Gesang weiterverfolgt haben. Aber keine Angst, wenn<br />
man seine Band nach jenem Londoner Bezirk benennt, in dem Jack The Ripper sein<br />
Unwesen trieb, ist eine gewisse Brachialität obligatorisch.<br />
„The Valley“ ist kein halbgarer Kindergeburtstag, sondern Abriss, Tod und Verderben.<br />
Zwar hat das Endergebnis nicht mehr so viel mit den ganz alten WHITECHAPEL zu<br />
tun, aber das ist nach einer kurzen Phase der Irritation verdammt gut so. Wo andere<br />
an der Kombination Deathcore, Melodie und klarer Gesang kläglichst scheitern,<br />
beweisen die Herren aus Knoxville, wie es richtig geht.<br />
www.whitechapelband.com <br />
Tschyssl
Schwarz!Strom<br />
lava-strom<br />
ANATHEMA - Internal Landscapes:<br />
The Best Of 2008 - 2018<br />
(Kscope/edel)<br />
Best-Of-Compilations sind ein exzellenter<br />
Treibstoff für musikideologische<br />
Grundsatzdiskussionen. Von den einen als<br />
profane Zusatzverwertung verachtet, von<br />
anderen als feine Werkübersicht geschätzt,<br />
sind solche Alben zu oft lieblose Abcash-<br />
Appetizer. Hier liegt eine Ausnahme vor: Diese Doppel-Scheibe von<br />
ANATHEMA, sehr gut gefüllt mit Gothic-Prog-Ambient-Qualitätsware,<br />
bietet ein attraktives Klappcover und blaues Vinyl. Das fordert unseren<br />
Respekt.<br />
ANDREW CYRILLE - Lebroba<br />
(ECM/Lotus)<br />
Es gibt Tonträger, die so wirken wie ein<br />
Bremsmanöver inmitten einer Zivilisation,<br />
die überhöhte Geschwindigkeit<br />
zum Fetisch erhoben hat. Jenes Jazz-<br />
Überflieger-Trio mit Drummer Andrew<br />
Cyrille, Trompeter Wadada Leo Smith<br />
und Gitarrist Bill Frisell scheint alle Zeit<br />
dieser Welt zu besitzen, um ästhetisch-elegische Improvisationen zu<br />
schaffen, die mit meditativer Kraft Spannung aufbauen. Eine hochwertige<br />
Vinyl-Produktion, eine spirituelle Oase.<br />
DESERTED FEAR -<br />
Drowned By Humanity<br />
(Century Media)<br />
Diese extreme Klangausformung enthält<br />
ein stilbildendes Zeitmaschinen-Gen,<br />
direkt implementiert aus der Frühzeit-<br />
DNA. „Drowned By Humanity“ weckt<br />
Assoziationen zum klassischen Death<br />
Metal, zum Charisma der Pioniertage.<br />
Trotzdem ist das Album mit seinen teilweise eingängigen Tunes weder<br />
eine Kopie noch Heldenverehrung. Sondern ein erdiges, authentisch<br />
inszeniertes Werk, erwerbbar in diversen Vinyl-Farben. Ja, es besteht<br />
doch noch Hoffnung.<br />
STEVE HACKETT -<br />
At The Edge Of Light<br />
(InsideOut Music)<br />
Gute Nachrichten aus der Kategorie<br />
„Legendäre Musiker ohne Pensions-<br />
Begehrlichkeiten“. Steve Hackett, Gitarrist<br />
von GENESIS in jener frühen Phase,<br />
wo statt glattgebügelter Hitparadenware<br />
progressive Rockperlen entstanden sind,<br />
bleibt weiterhin linientreu. „At The Edge Of Light“ steht für eine typisch<br />
britische Mixtur aus Prog-Opulenz, straighten Beats und Bombast-<br />
Melodien, veredelt durch Hacketts einprägsam-eigenwilliges Spiel.<br />
Lasst dieses Licht herein.<br />
38<br />
Vinyl only – Klangkultur für Hörer.<br />
by Christian Prenger<br />
MALEVOLENT CREATION -<br />
The 13th Beast<br />
(Century Media)<br />
Wer jene Scheibe acht Stunden lang<br />
hört, erhält garantiert Subventionen für<br />
das nächste Anti-Aggressions-Training.<br />
MALEVOLENT CREATION positionieren<br />
sich nicht unerwartet als engagierte Traditionspfleger<br />
im Bereich des Death-Thrash<br />
und machen das stark. Das Album, für Vinyl gemixt und gemastered<br />
vom Schweden-Könner Dan Swanö, ist eine hörenswerte Absage an<br />
kreativbefreite Neuzeit-Botschafter der Belanglosigkeit. Schämt euch,<br />
würde das Beast sagen.<br />
SARAH McCOY – Blood Siren<br />
(Blue Note/Universal)<br />
Sie ist eine Antithese zum „Ich ziehe<br />
mich täglich zwei Mal um und fünf Mal<br />
aus, damit jemand meinen Plastikabfall<br />
registriert“-Marketing diverser Popsternchen.<br />
Die markante Stimme von Sarah<br />
McCoy ist wie ein schweres Parfüm, das<br />
den Hörer mit düsterer Emotion umfängt.<br />
Ein laszives Elaborat aus Jazz, Blues und Elektronik, ungewöhnlich und<br />
anders, mit hypnotischer Wirkung. Dokumentiert auf einer exzellent<br />
gefertigten Doppel-LP. Hört die sinnliche Sirene.<br />
SODOM – Partisan (SPV)<br />
SODOM starten ihren Thrash-Metal-<br />
Motor und jugendliche Mitbewerber<br />
sehen wieder nur alle Rücklichter. Jene<br />
EP prolongiert den bekannten Geradeaus-<br />
Sound und wer hier anderes oder gar<br />
Reformation erwartet, bucht sicher auch<br />
im Sommer einen Schiurlaub in der Wüste.<br />
Diese kultige 10“ liefert drei Old School-<br />
Tracks mit Gitarren-Heimkehrer Frank Blackfire und das hämmert<br />
qualitativ. Erhältlich in transparenter und farbiger Ausführung, ihr<br />
Nostalgiker.<br />
Special: Boxenstopp<br />
Sie gehören zu den internationalen Marktführern des Progressive<br />
Metal und sind verantwortlich für nachhaltige Genremeilensteine.<br />
Das 14. Studioalbum von DREAM THEATER, „Distance Over Time“, ist<br />
jetzt auch als üppiges Limited-Deluxe-Collector’s-Box-Set erhältlich.<br />
Liebhaber von drehenden Scheiben finden dort unter anderem<br />
das Album in weißer Vinyl-Variante plus einer 7“.<br />
Billig ist die Sache nicht, aber manche Dinge<br />
muss man durchboxen.<br />
Zäh, heavy, erhaben: Doom & Artverwandtes<br />
by Willi Winter<br />
MANSION - The First Death Of The Lutheran (I Hate)<br />
Die vielköpfige finnische Partie spielt obskuren, aber durchaus<br />
originellen Okkult-Doom. Beschworen wird hier mal nicht der<br />
allseits bekannte Freund Zweihorn, sondern die „Erweckungssekte<br />
des Kartanoismus“ (ah! Andi). Um weiter darauf einzugehen, fehlt<br />
der Platz (korrekt, Andi), aber Dr. Google weiß Rat...<br />
Musikalisch wurde ein ziemlich obskures Soundgerüst, bestehend<br />
aus Keyboards, Saxophon und Violine gezimmert, darüber hinaus<br />
ist der gemischtgeschlechtliche Gesang langsam, beschwörend, sich wiederholend - und keine<br />
Sorge, genügend Gitarren gibt‘s auch noch. Dass hier mit angezogener Handbremse gefahren<br />
wird, versteht sich fast von selbst.<br />
Unkonventionell, aber interessant!<br />
www.facebook.com/mansionalma<br />
EVANGELIST - Deus Vult (Nine Records)<br />
Die Polen EVANGELIST bestehen seit 2008, die beiden Hauptakteure<br />
ziehen es vor, anonym zu bleiben. Dennoch dürfte es für<br />
Genre-affine Freaks nicht besonders schwer sein, zumindest den<br />
Sänger zu erkennen, zu prägnant ist seine Stimme. Musikalisch<br />
hat man sich erneut epischen Doom Metal US-amerikanischer<br />
Prägung zum Vorbild genommen, ergo dominieren hier fette Riffs<br />
und melancholische, eingängige Melodien. Textlich ließ man sich<br />
von Lovecraft, aber auch von Geschichten über die Kreuzzüge inspirieren.<br />
Unterm Strich also ein äußerst empfehlenswertes, traditionelles Album, welches besonders<br />
Fans von u.a. GATE OF SLUMBER (RIP!) ansprechen wird.<br />
<br />
www.facebook.com/evangelistmetal<br />
ALBERT BELL´S SACRO SANCTUS - Liber III - Codex Templarum<br />
(Metal on Metal)<br />
Der „Dr. Doom“ aus Malta (auch noch bei NOMAD SON und<br />
FORSAKEN aktiv) kredenzt uns den Abschluss seiner Trilogie über<br />
das Leben und Wirken der Tempelritter. Unterstützt wird er diesmal<br />
von Steve Lombardo an den Drums und Gitarrist Owen Grech.<br />
Auch hier gibt‘s äußerst gefälligen, etwas finsteren Doom, wobei<br />
Albert seine Liebe zur ersten Welle des Black Metal (CELTIC FROST,<br />
VENOM, BATHORY) und zu MOTÖRHEAD nicht verhehlt. Ein gelungenes, abwechslungsreiches<br />
Album, welches trotz einer Spielzeit von über einer Stunde(!) niemals langweilig wird. Auch<br />
das Booklet ist erneut absolut geschmackssicher aufgemacht, es gibt neben den Texten auch<br />
Erklärungen dazu sowie Abbildungen historischer Bilder. Ganz stark!<br />
<br />
www.facebook.com/albertbellssacrosanctus<br />
CANDLEMASS - The Door To Doom (Napalm Rec.)<br />
Sollte es das gewesen sein? Sollte hier tatsächlich der finale<br />
CANDLEMASS-Output vor uns liegen? Wissen tut man es natürlich<br />
nicht, aber die Tatsache, dass Leif Edling mit Johan Langquist<br />
den ersten der insgesamt fünf (ja, fünf - rechnet nur nach)<br />
Sänger nach über 30 Jahren zurückgeholt hat, dazu kryptische<br />
Aussagen in diversen Interviews („ich verspreche, dies war der<br />
letzte Sängerwechsel“) sowie ein Albumcover, das weit mehr<br />
ist als nur ein Querverweis zum ersten Meilenstein „Epicus Doomicus Metalicus“, lassen<br />
Schlimmes befürchten. Als ob sich ein Kreis schließen würde...<br />
Zum Wesentlichen: Mastermind Edling dürfte seine Erkrankung überwunden haben, mit so<br />
einem Paukenschlag haben wohl die wenigsten gerechnet. Und es gibt nur ganz wenige, die<br />
es mit ihm in Punkto Songwriting und Geschichtenerzählen aufnehmen können. Alle typischen<br />
CANDLEMASS-Trademarks sind mit einem Schlag wieder da. Ultrafette, stampfende Riffs.<br />
Wunderschöne, hymnische Melodien. Ein absolut dramatischer Gesang. Und als Ritterschlag<br />
ist Doom- und Riffgott Tony Iommi auch noch zu hören.<br />
Dieses Album ist nicht weniger als DER absolute Pflichtkauf! www.candlemass.se<br />
12.04.<br />
ENTRAILS<br />
DISCREATION<br />
13.04.<br />
HELGRIND<br />
THE HELLECTRIC<br />
MAGMABAY<br />
16.04.<br />
MONOLITHE<br />
ABYSSIC<br />
19.04.<br />
ELVENKING<br />
FROZEN CROWN<br />
DESERT<br />
24.04.<br />
IMPERIAL TRIUMPHANT<br />
MORD‘A‘STIGMATA<br />
26.04.<br />
AESTHETIC PERFECTION<br />
PRIEST<br />
30.04.<br />
VANUM<br />
SUN WORSHIP<br />
15.05.<br />
KATALEPSY<br />
7 H. TARGET<br />
COLPOCLESIS<br />
22.05.<br />
LIVIDITY<br />
SACRIFICAL SLAUGHTER<br />
27.05.<br />
SVARTIDAUDI<br />
SATURNALIA TEMPLE<br />
ALMYRKVI<br />
www.escape-metalcorner.at
Strom-aufwärts/abwärts<br />
40<br />
LORDS OF CHAOS<br />
der Film:<br />
Ja oder nein und warum?<br />
Im letzten Heft stellten wir hier<br />
GRETA VAN FLEET zur Diskussion –<br />
und viele Leser folgten.<br />
Nun werfen wir Jonas Åkerlunds<br />
Leinwand-Adaption der Geschichte<br />
um Mayhem und Co.<br />
in den Meinungs-Strom:<br />
Gelangweilte und wütende Mittelklasse-Kids<br />
verlieren die Kontrolle<br />
und erschaffen einen Mythos. Ende.<br />
Åkerlunds Version der Geschichte<br />
um die norwegische Frühneunziger-Bluatwiesn<br />
entmystifiziert<br />
die Black Metal Folklore, legt den<br />
Kern der Geschehnisse offen und<br />
entlarvt die tragischen Hauptfiguren als Versager,<br />
Verlierer, Kirchenbeschmierer (c: Analigor).<br />
Dabei gerät die Musik zwangsläufig in den Hintergrund,<br />
dient aber immer der Story als Mittel zum<br />
Zweck. Die Bilder sind schonungslos, zeichnen jedoch<br />
ein stimmiges Bild der damaligen Zeit. Klar, Varg-<br />
Fanboys werden mit der Gesamtdarstellung keine<br />
Freude haben und die TRVE-Fraktion wird dem Film<br />
maximal in schwarz/weiß als fünfte VHS-Kopie eine<br />
Chance geben.<br />
Das ändert aber nichts daran, dass „Lords of Chaos“<br />
eine ordentliche (subjektive!) Dokumentation<br />
einer äußerst intensiven Phase eines extremen<br />
Musikgenres ist. Hoffentlich kommt jetzt nur keiner<br />
auf die Idee und verfilmt den Werdegang von<br />
z.B. Mötley Crüe…<br />
Manuel Dauböck, Stark!Strom<br />
© Privat<br />
Mir hat „Lords Of Chaos“ sehr gut gefallen,<br />
bis auf wenige Ausnahmen<br />
fand ich alles sehr passend, stimmig<br />
und akribisch recherchiert.<br />
Ich hatte nicht das Gefühl, dass der<br />
Film großartig <strong>versuch</strong>t, Stellung zu<br />
beziehen, sondern eher die Fakten<br />
abspult und dabei einigermaßen<br />
objektiv bleibt. Die Gewalttaten verfehlten ihre<br />
Wirkung auf Grund der drastischen Darstellung<br />
auch nicht, bei mir hat der Film einige Male ein<br />
ziemlich beklemmendes Gefühl ausgelöst.<br />
Dead Richy Gein,<br />
Bloodsucking Zombies From Outer Space<br />
© Pascal Riesinger<br />
Die Geschichte von Mayhem und<br />
den Ursprüngen des True Norwegian<br />
Black Metal ist eine mit vielen<br />
Wahrheiten. Eine davon hat Jonas<br />
Åkerlund nun (zum Missfallen von<br />
Varg Vikernes) verfilmt.<br />
Schonungslos und explizit gibt<br />
er uns einen Blick darauf, wie es<br />
gewesen sein könnte: „Based on truth, lies and what<br />
really happened“.<br />
Die Charaktere, über die man schon so viel gelesen<br />
und gehört hat, werden zu Menschen. Die Geschichte<br />
wird nicht schwarz-weiß dargestellt, sondern es gibt<br />
viele Graustufen. Die charakterliche Veränderung<br />
über die Jahre hinweg, das Erwachsenwerden der<br />
Kinder, die in einer Band namens Mayhem spielen,<br />
Kristian Vikernes, der zu Varg Vikernes und Count<br />
Grishnackh wird, welcher von einem Bewunderer<br />
und Fan zu einem Freund und später Todfeind und<br />
Mörder von Euronymous wird, all dies schafft der<br />
Film einzufangen.<br />
Schade ist, dass Vargs Vorgeschichte in Old Funeral<br />
mit keinem Wort erwähnt wird und er aus dem<br />
Nichts auftaucht. Und wie ernst die Abneigung von<br />
Darkthrone und Mayhem dem Film gegenüber zu<br />
nehmen ist, bleibt fragwürdig. Alleine die Tatsache,<br />
dass Attila Csihar von seinem eigenen Sohn gespielt<br />
wird, sagt viel aus.<br />
Einem schwachen Magen ist dieser Film (zumindest<br />
die „unrated version“) nicht zu empfehlen, da<br />
sowohl Deads Suizid als auch die Ermordung von<br />
Euronymous sehr explizit dargestellt werden. Alle<br />
anderen seien eingeladen, sich den Streifen anzusehen<br />
und sich über die hie und da eingestreuten<br />
„Zuckerln“ zu freuen, wie etwa ein Darkthrone-Shirt<br />
vom „Soulside Journey“-Album!<br />
Anna Otto, Stark!Strom & Delaymagazine.at<br />
© Privat<br />
2 Fotos / DVD Cover: © Studio Hamburg Enterprises<br />
Bereits im Vorfeld wurde viel spekuliert<br />
und diskutiert. Im Endeffekt<br />
ist „Lords Of Chaos“ allerdings „einfach<br />
nur“ ein Spielfilm, der von den<br />
Ereignissen zu Beginn der „Second<br />
Wave Of Black Metal“ in Norwegen<br />
inspiriert wurde. Die Schauspieler<br />
sind mehr oder weniger unbekannt,<br />
Rory Culkins Verwandtschaft zu seinem<br />
„Kevin“-Bruder Macaulay lässt sich allerdings nicht<br />
bestreiten und irritiert anfangs etwas.<br />
Ich persönlich habe mich bei dem Film sehr gut<br />
unterhalten gefühlt, muss aber auch zugeben, dass<br />
ich – abgesehen von meiner mittlerweile fast 30-jährigen<br />
Black-Metal-Abhängigkeit und Skandinavien-<br />
Obsession – weder im Norwegen der frühen 1990er<br />
Jahre aufgewachsen bin noch Teil des „Inner Circle“<br />
war. Somit kann ich im Gegensatz zu den unzähligen<br />
Experten da draußen nur aus der Amateurperspektive<br />
berichten. Mein einziger Ratschlag: Seht euch<br />
den Film an... oder auch nicht! Nur ihr habt die Wahl!<br />
Thomas Sulzbacher,<br />
Chefredakteur SLAM Alternative Music Magazine<br />
© Privat<br />
Der Film illustriert drastisch das<br />
Ergebnis, wenn verhätschelte Jugendliche<br />
und junge Erwachsene<br />
mit Persönlichkeitsdefiziten ohne<br />
sozialen Anpassungsdruck einer<br />
bizarren Gruppendynamik ausgesetzt<br />
sind: Eine widerliche, erbärmliche<br />
Mischung aus Tierquälerei,<br />
Brandstiftung und Meuchelmord. Ansonsten ist es<br />
nur ein mittelmäßiger Film mit durchwachsenem<br />
Cast, der fiktive Handlungsstränge inklusive der<br />
wohl unvermeidlichen Lovestory mit bekannten,<br />
teilweise detailgetreu inszenierten Fakten vermischt.<br />
Der Soundtrack? Klare Themenverfehlung. Besser<br />
wäre eine wirklich gute, ausführliche Doku (-serie?)<br />
gewesen, die den damaligen Zeitgeist des Underground<br />
vor Internet und Social Media wissenschaftlich<br />
aufarbeitet.<br />
Mein Fazit: verzichtbar! Mein Wunsch: Kann man bitte<br />
in Zukunft Black Metal als innovative Kunst- und<br />
Musikform abseits dieser vergangenen Widerlichkeiten<br />
diskutieren?<br />
PS: Gewalt gegen Tiere in Filmen find ich zum Kotzen!<br />
Bruder Cle, Metal-Veteran aus Tirol<br />
© Privat<br />
Was erwartet man sich von einem<br />
Film, bei dem man die Handlung<br />
und das Ende bereits kennt? Eigentlich<br />
nicht viele Überraschungen,<br />
dennoch wusste „Lords Of Chaos“<br />
unterm Strich zu gefallen. Pubertierende<br />
Teenager, die in einem Norwegen<br />
der frühen 90er aufgrund<br />
der hohen Arbeitslosigkeit kaum Zukunftsperspektiven<br />
haben. Die Rotzbuben von nebenan leben in<br />
den Tag hinein, der von Alkohol und lauter Musik<br />
geprägt ist, was letztendlich auch zur Gründung der<br />
Band Mayhem führt. Mit dem Abkapseln von der<br />
Realität wurde ein Weg eingeschlagen, den zuvor<br />
noch niemand betreten hatte, der Rest ist (Black<br />
Metal) Geschichte.<br />
© Christoph Kaltenböck<br />
Heutzutage würde alles ganz anders verlaufen und<br />
Øystein und Co. wären vielleicht Youtuber oder<br />
Online-Gamer. Wie dem auch sei, „Lords Of Chaos“<br />
darf als gelungene Bestandsaufnahme bezeichnet<br />
werden und es ist interessant, das Ganze mal in<br />
Bildern zu sehen und sich ein wenig in die Anfänge<br />
des True Norwegian Black Metal hineinzufühlen.<br />
Sollte man ebenso gesehen haben wie die Doku<br />
„Until The Light Takes Us“.<br />
Bernd Grünwald,<br />
Kaltenbach Open Air, Escape Metalcorner u.a.<br />
„Lords Of Chaos“: Eine Geschichte<br />
von brennenden Kirchen, Messerstechereien<br />
und morbidem Pathos.<br />
Von Ereignissen, die so berüchtigt<br />
und bezeichnend für ein Genre<br />
geworden sind, gibt es natürlich<br />
Versionen noch und nöcher, eine<br />
davon stellt das Werk Åkerlunds dar.<br />
Kaum verwunderlich, dass bei einer solchen Pluralität<br />
an Narrativen die populärste Interpretation auch<br />
den meisten Beschuss auf sich zieht. Von Vikernes<br />
bis Attila wurde vorab gewettert, der Film sei pure,<br />
äh, Blasphemie und untragbar (obwohl Attilas Sohn<br />
sogar im Film zu sehen ist).<br />
Die Szene scheint uneins: Hardliner schreien natürlich<br />
wie aus einer Kehle Sellout und Kommerzialisierung.<br />
Als ob man ein wenig Angst davor hätte, zu sehr<br />
exponiert zu werden. Angst davor, Uneingeweihte<br />
und Neulinge an der geliebten Materie teilhaben zu<br />
lassen. Schließlich gilt es die Szene TRVE zu halten!<br />
Was vermutlich auch schon den Hauptangriffspunkt<br />
des Films anspricht: Was da gezeigt wird,<br />
ist alles andere als TRVE. Zu sehen sind Teenager,<br />
die miteinander herumalbern und Spaß haben,<br />
deren Boshaftigkeit und Nihilismus mehr Schein<br />
als Sein ist, die nicht rund um die Uhr unnahbare<br />
Dämonen in Corpsepaint mit Streichhölzern und<br />
Messern im Gepäck sind.<br />
Dass dabei eine gewisse Entmystifizierung stattfindet,<br />
ist natürlich klar. Aber genau das ist die Stärke<br />
von Åkerlunds Zugang: Er gibt den Protagonisten<br />
Charakter, macht sie nahbar und menschlich. Was<br />
hier gezeigt wird, ist nicht nur die Geschichte einer<br />
wegweisenden Black Metal Band, sondern auch eine<br />
exzellent umgesetzte Coming Of Age-Story.<br />
Also, folgt dem Frostmond in die lokalen Kinosäle<br />
und begutachtet die Anfänge Mayhems - ungeschminkt.<br />
Gabriel Niederberger,<br />
Stark!Strom & Delaymagazine.at<br />
© G. Niederberger<br />
LORDS OF Gratis:<br />
Wir freuen uns über Eure Meinung<br />
zum Thema und ver losen –<br />
unabhängig davon –<br />
drei „Lords Of Chaos“ DVDs!<br />
Mail mit Betreff „Chaos“ an<br />
strom@starkstrom.live,<br />
Postanschrift nicht vergessen,<br />
viel Glück!<br />
41
strom-meister<br />
© Lukas Urbanik<br />
samstag, 27.04.2019<br />
SUB wiener neustadt<br />
Tickets bei allen oticket Vorverkaufsstellen<br />
II<br />
MASTERS OF rocK<br />
11. bis 14. Juli 2019 – Vizovice (CZ),<br />
Fabrikgelände der Rudolf Jelinek Destillerie<br />
Bereits zum 17. Mal öffnen im beschaulichen Vizovice die Pforten des Masters Of<br />
Rock Festivals. Neben einem – nicht nur, aber vor allem für Melodie-affine Metal<br />
Headz – superben Line-Up lockt eines der größten tschechischen Festivals mit<br />
unschlagbaren Preisen (die halbe Bier um Stark!Strom-würdige 1,20 Euro), einem<br />
unglaublich variablen Essensangebot, einem mehr als üppigen Rahmenprogramm<br />
sowie flächendeckendem WLAN-Angebot.<br />
All das und noch mehr knapp zweieinhalb Autostunden vor den Toren Wiens.<br />
Und auch der Österreich-Bezug ist wieder einmal auf dem MoR gegeben:<br />
Die Tiroler SERENITY werden nach 2014 und 2017 bereits zum dritten Mal die<br />
Main Stage mit ihrem symphonischen Metal verstromen. <br />
R. Reither<br />
MASTERS OF ROCK 2019 – die Bands:<br />
AVANTASIA, WITHIN TEMPTATION, DREAM THEATER,<br />
STEEL PANTHER, TARJA, DIMMU BORGIR, ELUVEITIE, GAMMA RAY,<br />
CHILDREN OF BODOM, SOULFLY, AMARANTHE, SATYRICON,<br />
DEATHSTARS, DELAIN, BATTLE BEAST, PRIMAL FEAR,<br />
EQUILIBRIUM, RAGE AND LINGUA MORTIS ORCHESTRA,<br />
DARK TRANQUILLITY, FIREWIND, LEGION OF THE DAMNED,<br />
XANDRIA, BRAINSTORM, HARDLINE, SALTATIO MORTIS, EVERGREY,<br />
FOLLOW THE CIPHER, CYHRA, MAYAN, SERENITY, SERIOUS BLACK, TWILIGHT<br />
FORCE, TRI STATE CORNER, RHEMORHA, CITRON, DARK GAMBALLE, SYMFOBIA.<br />
Festivalinfos:<br />
www.mastersofrock.cz<br />
www.facebook.com/MastersofRock.cz<br />
Tickets:<br />
www.metaltx.com<br />
www.mastersofrock.cz<br />
www.ticketportal.cz<br />
42 43<br />
AVANTASIA<br />
© Alex Kuehr
zeitStrom<br />
Ewig junge Meisterwerke<br />
LUDWIG HIRSCH Live -<br />
GOTTlieb<br />
(Polygram, 1992)<br />
Auf dieser am 26.01.1992 im Wiener Konzerthaus<br />
aufgenommenen Live-Doppel-CD nimmt uns der<br />
unvergessene Ludwig Hirsch mit auf die wunderbare<br />
Reise vom „Gottlieb“, der „irgendwo in<br />
einem kleinen Dorf, ganz hinten im südlichsten<br />
Burgenland“ zur Welt kommt. Dort, „wo das erste<br />
Stamperl glücklich macht, das zweite blind, und<br />
das dritte wieder glücklich – nämlich glücklich,<br />
dass man blind ist“.<br />
Die allesamt großartigen Lieder, den passenden<br />
Einstieg markiert das bitterböse „Landluft“, bilden<br />
den Rahmen der Handlung, dazwischen<br />
erzählt der Künstler auf seine unnachahmliche<br />
Weise von Gottlieb und seinem Stern („Sternderl<br />
schaun“), der ihm „diese Sehnsucht nach der<br />
großen weiten Welt, nach geheimnisvollen, herzklopfigen<br />
Abenteuern“ schenkt („Mondkinder“).<br />
Auf der Suche danach entdeckt er zunächst den<br />
„Fremden Soldaten“, der, hach, „Am Rucken“ liegt.<br />
Dessen Begräbnis stellt das zweite in Gottliebs<br />
jungem Leben dar. Das erste war, natürlich, am<br />
Stammersdorfer Friedhof („Die Omama“).<br />
Und so erkundet der Heranwachsende die Welt<br />
und das Leben da draußen, auch wenn er seine<br />
- „Gel´ du magst mi?“ - geliebte „Nelli“ zurücklassen<br />
muss und ihm zu Beginn seiner Reise etwas<br />
mulmig zumute ist, weil ihn der Dorfpfarrer zum<br />
Abschied an die Geschichte vom „Jonas“ erinnert.<br />
In welcher Sänger und Musiker plötzlich eine<br />
kleine Pause einlegen: „Sagen Sie, hätten Sie<br />
jetzt auch so gern a Zigarette wie ich?“ (das allein<br />
rechtfertigt den Rubriken-Titel „Zeitstrom“).<br />
Rechtzeitig zu CD 2 sind Hirsch, Band und Jonas<br />
zurück, zuerst am Schiff, dann im Wal-Bauch<br />
(einfach nur mehr schön: „In deiner Sprache“)<br />
und dann wieder an Land. In der „Großstadt“<br />
(„Nachtgespenster“!) angekommen ist indes der<br />
staunende Gottlieb, „hier wird es Abenteuer regnen“,<br />
stattdessen „regnet es aber nur Ohrfeigen“.<br />
Im letzten Winkerl vom Südbahnhof (jaja, Zeitstrom…)<br />
trifft er den „Zwerg“ (immer wieder, ähm,<br />
groß!) und „diesen geheimnisvollen Mann aus<br />
Fischamend an der Donau“, der ihm die furchterregende<br />
Mär der „Hand“ (Mahlzeit!) erzählt.<br />
In seiner Panik flüchtet unser Protagonist durch<br />
die kalte, anonyme, „grausame Stadt“. Verängstigt,<br />
allein, mittel- und hoffnungslos. Doch da weist<br />
ihm, ein Schilling ins Kitsch-Schweinderl, sein<br />
Stern den rechten Weg. Nach Hause. Zu seiner<br />
zwischenzeitlich zur „Miss Burgenland“ (ein<br />
Traum) gekürten Nelli. Home is where the heart<br />
is. And the Hochstand.<br />
Im Zugaben-Block („do geht ma eine, ausse, eine,<br />
ausse, draussn is dunkel, man stolpert über<br />
schlafende Feuerwehrmänner“) stellt der Barde<br />
seine grandiosen musikalischen Mitstreiter<br />
Johann M. Bertl, Karl-Heinz Leschanz, Manfred<br />
Schweng und Andi Steirer vor, bevor sich alle<br />
gemeinsam in die „Kellergassen“ (herrlich) begeben.<br />
„Spuck den Schnuller aus“ und „Boo-Gie<br />
Woogie“ treiben die Stimmung noch weiter rauf<br />
und dann, ganz am Schluss, kommt er, der „Grosse<br />
Schwarze Vogel“, und gleitet mit seinen „weiten,<br />
sanften Flügeln“ in dieser Version, am Ende jener<br />
konzertanten Reise und wissend um das tragische Ableben (2011)<br />
des Künstlers, noch einmal eine Spur tiefer in uns rein, ins Ohr,<br />
ins Herz, in die Seele.<br />
Ludwig Hirsch, das bestätigt diese Doppel-CD nachhaltig, war<br />
mehr als „nur“ der „dunkelgraue Lieder“-Macher, auf den er<br />
mancherorts gern reduziert wird. Er war ein aufmerksamer<br />
Beobachter und begnadeter Erzähler, ein kritischer Poet, in und<br />
zwischen seinen Textzeilen, in denen der 1946 in der Steiermark<br />
geborene und in Wien-Leopoldstadt aufgewachsene Gottlieb, äh,<br />
Ludwig nie den Zeigefinger erhebt, nie zur großen Geste ausholt.<br />
Stattdessen verteilt er seine Watschen sanft, mit einem, manchmal<br />
traurigen, Lächeln – und trifft damit umso stärker. Das kann<br />
wehtun, wovon nicht nur der „Dorftrottel“ ein auf diesem Werk<br />
mit einer besonders intensiven Interpretation vertretenes Lied<br />
zu singen weiß.<br />
Abseits all dieser Deutungen funktioniert „Gottlieb“ aber auch<br />
einfach als zweistündiges, kurzweiliges Hörvergnügen von großer<br />
Qualität mit Geschichten und Liedern, die sich, wenn man dazu<br />
bereit ist, tief drinnen einbrennen.<br />
Dafür, und für vieles mehr, kann man Ludwig Hirsch gar nicht<br />
dankbar genug sein.<br />
„Sonne und Regen, Nelli, kommen und gehen. So is des Leben“.<br />
www.ludwighirsch.at<br />
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1110 For Life<br />
Ein Album namens „King Of Simmering“ (sh Review)<br />
präsentiert man nicht am Kohlmarkt. TURBOBIER luden<br />
ins Gasthaus Brigitte beim Zentralfriedhof und man<br />
kann nur hoffen, dass sich am nächsten Tag alle auf<br />
der richtigen Seite der Simmeringer Hauptstraße<br />
wiederfanden.<br />
Alle Fotos: © Tom Zonyga<br />
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