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STARKS!STROM Nr8 Web-versuch-2

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Ausgabe #8 April - Mai 2019<br />

© Pascal Riesinger<br />

Saure Gurken im Jugendcamp!<br />

TRIBULATION - TERRORIZER<br />

ALL AUSTRIAN METAL NIGHT - 30 JAHRE PLANET MUSIC


unter Strom!<br />

Liebe Leser,<br />

euch fehlen die großen internationalen<br />

Namen vorne auf dem Cover? Uns<br />

eigentlich nicht. Natürlich berichten<br />

wir weiter über die große weite Musik-<br />

Welt da draußen, aber warum immer<br />

in die Ferne schweifen, wenn das Gute<br />

rockt so nah?<br />

Wie etwa die BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER<br />

SPACE, die seit 17 Jahren ihren (Horrorpunk-)Stiefel<br />

erfolgreich durchziehen, ohne langweilig zu werden.<br />

Im Gegenteil, live seit jeher eine Macht, haben sie ein<br />

monsterstarkes neues Album am Start, mehr dazu in<br />

der unterhaltsamen Titelstory von Chefredakteur Mike.<br />

Selbiger wurde von TERRORIZERs Pete Sandoval zur<br />

kurzweiligen Death Metal- Geschichtsstunde geladen<br />

- und widmete sich zwei Jubiläen heimischer<br />

Institutionen: Andy Fenz und seine Töchter Yvonne<br />

und Vivien plauderten mit Mike über 20 ALL AUSTRIAN<br />

METAL NIGHTs, Josef „Muff“ Sopper warf anlässlich<br />

Eintritt<br />

frei<br />

Töchter,<br />

Söhne,<br />

Zombies<br />

30 JAHRE PLANET MUSIC „Anekdoten,<br />

derbe Zoten, alte Schoten, gute Quoten“<br />

in den Strom.<br />

Gabriel sprach mit TRIBULATION über<br />

Gothic und Halsschmerzen, Patrick mit<br />

PAPA ROACH über Jazz und Fake News.<br />

Claudy fuhr STEFAN WEBER über den<br />

Ärmel-Kanal. Im „Zeitstrom“ gehen<br />

wir mit LUDWIG HIRSCHs „Gottlieb“<br />

auf die Reise, die uns „Strom-aufwärts/abwärts“ zu<br />

LORDS OF CHAOS ins Kino führt, Zwischenstopp auf<br />

Bobbys „Heisl“.<br />

Dies und noch viel mehr im bunten, witzigen, nachdenklichen,<br />

lauten, leisen, authentischen, schönen<br />

Mix unserer neuen, achten Ausgabe.<br />

Und, wem fehlen da jetzt noch die großen internationalen<br />

Namen vorne auf dem Cover?<br />

Haut rein,<br />

Andi Appel, Herausgeber<br />

STARK!<strong>STROM</strong>!FEST<br />

Das neue österreichische ROCK & METAL Magazin lädt ein<br />

Eintritt<br />

frei<br />

Wir laden euch ein: Stark!Strom!Fest 2019 am Sa, 1. Juni ab 18h im und vorm „The Nice Guys“ (Wien 3)<br />

mit Live-Bands, Champions League Finale, DJ Strom!Schlag, Stark!Strom-Grill ...<br />

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10.04. Wien / Arena<br />

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Eintritt ins Casino ab dem vollendeten 18. Lebensjahr im Rahmen der Besuchsund<br />

Spielordnung der Casinos Austria AG. Amtlicher Lichtbildausweis erforderlich.


Strom-zombies<br />

BLOODSUCKING<br />

ZOMBIES<br />

FROM<br />

OUTER<br />

SPACE<br />

Tischerlrücken<br />

im Jugendcamp<br />

Die Zombies sind ein Phänomen: Nach 17 Jahren Bandgeschichte nicht ansatzweise müde, immer noch hungrig und<br />

drauf erpicht, sich auch mal neu zu erfinden. Anlässlich der neuen Platte baten wir Ober-Zombie Dead „Richy“ Gein<br />

zum entspannten Talk über Schlagzeuger, Weihnachten und Massenmörder.<br />

Richy, eure achte Studio-LP „All These Fiendish Things“ Wir haben uns diesmal ganz bewusst entschieden,<br />

(Review in diesem Heft) ist kürzlich erschienen. Was nichts „Österreichisches“ zu machen.<br />

für „teuflischen Dinge“ gaben dem Teil seinen Namen? <br />

<br />

Weil?<br />

Wir haben bei unseren Platten immer gerne mit <br />

Konzepten als Überbau gearbeitet, dieses Mal waren<br />

es eher in sich geschlossene Geschichten, von keinen Spaß mehr macht.<br />

Weil es eh grad alle anderen tun und es dann<br />

Horror-Trash bis hin zu persönlichen Themen. <br />

Die „Fiendish Things“ fungieren als Klammer, die Aha. Aber ihr seid die ZOMBIES und die Leute erwarten<br />

diese zwölf Songs zusammenhalten.<br />

solche Songs vielleicht?<br />

<br />

Welche allesamt wieder in english vorgetragen werden;<br />

wienerisch-morbides Liedgut wie „Kopf deiner englischsprachig angefangen, sind auch fix eine<br />

Hm, das glaube ich gar nicht, denn wir haben<br />

Mutter“ oder „Singende Kinder“ bleibt außen vor… englischsprachige Band. Okay, wir haben auf<br />

4 5<br />

© Pascal Riesinger


Strom-zombies<br />

6<br />

Deutsch eine EP und ein Mini-Album gemacht,<br />

von daher erwarten vielleicht hier bei uns einige<br />

Leute wieder solche Songs, aber darüber hinaus<br />

ist das grad kein Thema. Was nicht heißt, dass es<br />

nicht wieder irgendwann eines werden könnte…<br />

Stattdessen erinnern mich einige neue Songs etwas<br />

an diese Ami-Fun-Punk-Schiene, NOFX & Co.<br />

Das haben schon einige gesagt, dass es jetzt punkiger<br />

klingt. Ich hab uns aber eigentlich immer<br />

als Punk-Band gesehen. Dafür sind die Psychobilly-<br />

und Rockabilly-Einflüsse<br />

diesmal eher gleich Null. Aber<br />

wir haben schon immer das<br />

gemacht, was wir gerade wollten.<br />

Die Einflüsse reichen vom<br />

Drum-Computer-Goth-Rock bis<br />

zu Heavy Metal.<br />

Die erste Single, zu der es auch<br />

ein feines Video gibt, heißt „Bela<br />

Kiss“. Ist der ÄRZTE-Drummer bei<br />

den Ami-Rockikonen eingestiegen?<br />

Haha, nein. Bela Kiss war ein<br />

ungarischer Serienmörder, der<br />

mehrere Frauen in Fässer eingelegt<br />

hatte.<br />

Saure-Gurken-Zeit quasi.<br />

Genau. Soviel zum Thema „morbide<br />

Songs“ (lacht). True-Crimeaffine<br />

Leute kennen den Typen<br />

schon, aber er ist halt kein Jeffrey<br />

Dahmer, kein Ted Bundy. Es<br />

gibt auch wenig Literatur über<br />

ihn, bloß einen zweitklassigen<br />

Film, aber seine Geschichte ist<br />

irre spannend und sie haben<br />

ihn nie gefunden. Er ist irgendwann<br />

untergetaucht (im Fassl?<br />

Andi) und erst dann fand man<br />

auf seinem Bauernhof all die<br />

Fässer mit den Leichen.<br />

„Sleepaway Camp `95“ hingegen<br />

klingt ein wenig nach Jugend-<br />

Campinglager-Nostalgie.<br />

Naja, ich bin halt ein Horrorfilm-Nerd und hab<br />

mich hier beim gleichnamigen Achtzigerjahre-<br />

Slasher-Film bedient. Der stand immer im Schatten<br />

der „Großen“ wie „Freitag der 13.“ und Co., ist aber<br />

sehr kultig! Natürlich spielen hier auch persönliche<br />

Jugend-Erinnerungen mit rein, obwohl ich,<br />

glaube ich, in meinem Leben nie wirklich campen<br />

war. Ich nehme einfach gerne Filmtitel her und<br />

vermische sie textlich mit Erlebnissen aus dem<br />

realen, aus meinem Leben.<br />

„Aber er ist halt kein Jeffrey Dahmer“<br />

Hach ja…<br />

Dieses reale Alltags-Leben hat auch zum Ausstieg<br />

eures Langzeit-Bassisten Dr. He-Man Schreck geführt,<br />

der durch Dejan Decay ersetzt wurde.<br />

Was uns allen nicht leicht fiel, wir waren immerhin<br />

15 Jahre zusammen in derselben Besetzung<br />

unterwegs. Aber wenn man sich weiterentwickeln<br />

oder aber andere Lebenswege einschlagen will,<br />

ist das legitim. Für ihn war es halt irgendwann<br />

Familie und Kinder, für uns immer noch 100%<br />

Musik, das hätte nicht mehr zusammengepasst. So<br />

haben wir uns in bester Freundschaft getrennt und<br />

© Andreas Graf<br />

© Andreas Graf<br />

„Ich nehme gerne Filmtitel her und vermische<br />

sie mit Erlebnissen aus meinem Leben“<br />

The Real Horror!<br />

auf dem Album einen fliegenden<br />

Wechsel vollzogen, auf drei Tracks<br />

spielte noch Hermann Bass, dann<br />

fanden wir Dejan, ganz klassisch<br />

über Mundpropaganda. Und es<br />

hat vom Beginn weg super geklappt<br />

mit ihm.<br />

Doch damit nicht genug „Frischblut“<br />

für die Untoten: Ihr habt<br />

jetzt mit Scary Germs einen fixen<br />

Schlagzeuger, lärmt also neuerdings<br />

zu fünft, wodurch du nicht mehr<br />

die Stand-Drums spielst. Was ich<br />

irgendwie schade finde, weil das ja<br />

doch auch ein Markenzeichen war…<br />

Wir hatten das schon länger<br />

überlegt, um uns mehr auf die<br />

Bühnenshow konzentrieren<br />

zu können. Du hast durchs Kit<br />

eine natürliche Barriere zum<br />

Publikum, kannst nicht so interagieren...<br />

bist eigentlich wie<br />

ein Hydrant festgenagelt (mir<br />

isses wuarscht, oba i glaub net,<br />

dass Hydranten festgenagelt<br />

sind, Andi).<br />

Der zweite Grund war, dass die<br />

neuen Songs live so nicht funktionieren<br />

würden, es leidet dann<br />

entweder der Gesang oder das<br />

Schlagzeugspiel. Seit wir Scary<br />

Germs dabei haben, ist so ein irrsinniger<br />

Drive drin, als ob wir<br />

eine neue Band wären. Es macht<br />

grad alles so viel Spaß wie schon<br />

ewig nicht mehr.<br />

Das merkt man auch live, wobei eure Shows seit jeher<br />

legendär sind. Ich möchte fast behaupten, ihr seid eine<br />

der besten heimische Live-Bands. Euer kultiges „Xmas-<br />

Jamboree“ hat sich aber irgendwann totgefahren, oder?<br />

Tja, andererseits lief das über zehn Jahre. Eine<br />

lange Zeit dafür, dass wir das eigentlich aus einer<br />

Notsituation heraus starteten. Wir wollten<br />

als KISS zu Halloween auftreten, aber da waren<br />

alle relevanten Clubs in Wien schon besetzt und<br />

der nächstbeste Termin war eben erst kurz vor<br />

Weihnachten. So machten wir aus der Not eine<br />

Tugend, überlegten uns einen Titel und fragten<br />

uns im Lauf der Jahre immer wieder, wie absurd<br />

das eigentlich noch werden kann? All diese Coverversionen,<br />

ABBA, MICHAEL JACKSON, Rocky<br />

Horror, ein Wahnsinn!<br />

Aber wie bei vielen Dingen war auch das am Anfang<br />

ein großer Spaß, der gegen Ende eher zum Zwang<br />

wurde, zumal Weihnachten per se für viele eine<br />

relativ „g´schissene“ Zeit ist, mit all dem Stress und<br />

Konsumwahnsinn, noch dazu haben sich leider<br />

oft um das „Jamboree“ herum echte Tragödien<br />

ereignet, Schicksalsschläge, Todesfälle. Das war<br />

uns letztendlich schon zu negativ behaftet.<br />

Verständlich, und man kann ja auch an anderen<br />

Terminen auftreten. Und das in eurem Fall immer<br />

sehr erfolgreich, viele österreichische Bands verkaufen<br />

wohl nicht zwei Tage hintereinander die<br />

Szene Wien aus. Aber: Ihr macht das Ganze seit 17<br />

Jahren. Wie lange gibst du den ZOMBIES noch? Wollt<br />

ihr mal in die verdiente Band-Pension gehen - oder<br />

irgendwann auf der Bühne umfallen?<br />

Über das mach´ ich mir echt noch keine Gedanken.<br />

Ja, aber ich!<br />

Ach so, haha! Nun, ich glaube nicht, dass ich das<br />

mit 70 noch machen werde, aber die nächsten<br />

paar Jährchen geht´s schon noch. Diese 17 Jahre<br />

sind im Endeffekt irre schnell vergangen. Wir<br />

sind ja gottlob nicht so über Nacht bekannt<br />

geworden, das war mehr ein schleichender<br />

Prozess. So, dass man selber immer sagt: Da<br />

geht noch was! Dadurch sind wir stets hungrig<br />

geblieben. Wenn du zehn Jahre lang in denselben<br />

kleinen Kellerclubs spielst, wirst du irgendwann<br />

nicht mehr wollen, dann bleibt´s im besten<br />

Fall ein Hobby. Dann geht man in die Arbeit<br />

und spielt seine fünf Gigs im Jahr, vor seinen<br />

besten Freunden.<br />

Aber wir wollten das immer größer anlegen und<br />

haben bei „All These Fiendish Things“ jetzt gemerkt,<br />

dass es das Album von uns ist, das zum Release<br />

hin den meisten Staub aufgewirbelt hat bisher.<br />

Super Reviews, viele Interviewanfragen, die Vorverkäufe<br />

sind stärker als je zuvor. Um also auf die<br />

Frage zurückzukommen: Ich glaube nicht, dass<br />

wir demnächst ans Aufhören denken werden.<br />

Schönes, äh, Schlusswort.<br />

www.zombies.at<br />

Mike<br />

© Andreas Graf


Kakerlaken-strom<br />

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8<br />

PAPA ROACH<br />

Im Strand graben<br />

Mit „Who Do You Trust?“ (Eleven Seven Music)<br />

haben PAPA ROACH ein gelungenes, sehr<br />

facettenreiches neues Album veröffentlicht,<br />

über das uns Lead Gitarrist Jerry Horton gerne<br />

mehr erzählt.<br />

Das Album ist tatsächlich äußerst vielfältig,<br />

es vereint verschiedene Styles und<br />

ehrlich gesagt ist es auch mein persönlicher<br />

Favorit (also das hat uns ja noch nie wer über sein<br />

neues Album erzählt, Andi). Wir haben wieder<br />

mit den gleichen Produzenten gearbeitet, Colin<br />

Brittain und RAS, und<br />

hatten eine großartige<br />

Zeit zusammen. Nicht<br />

zuletzt, weil wir uns direkt<br />

neben dem Studio<br />

einen kleinen Strand errichtet<br />

hatten. Hier konnten wir super relaxen,<br />

abschalten, das war eine große Hilfe, seelisch<br />

wie körperlich.<br />

„Wenn ich die Wahrheit finden möchte,<br />

muss ich tiefer danach graben als früher“<br />

„Who Do You Trust“?<br />

Klingt in der Tat gut. Wie die ganze neue Scheibe, hast<br />

du da eigentlich einen Lieblingssong?<br />

Aktuell ist es „Not The Only One“. Der Song ist<br />

anders als das, was wir davor so gemacht haben.<br />

Ziemlich strange. Zugegeben, am Anfang war ich<br />

selbst skeptisch. Aber dann kam dieses Riff und<br />

dann dieser Part und dann jener und plötzlich,<br />

ich kann es gar nicht erklären, passte alles perfekt<br />

zusammen.<br />

Perfekt zusammen passen wie gesagt auch die<br />

verschiedenen Einflüsse auf „Who Do You Trust?“.<br />

Gibt es einen Stil, ein Genre, das irgendwie gar<br />

nicht geht?<br />

Naja, Jazz etwa ist ein bisschen zu weit weg für uns.<br />

Nicht falsch verstehen, ich liebe es, diese Musik<br />

zu hören. Aber ich denke nicht, dass man sie gut<br />

in unseren Sound integrieren kann.<br />

Der Albumtitel wirft natürlich die<br />

Frage auf: Wem vertraust du? Was<br />

braucht es, damit du jemandem vertrauen<br />

kannst?<br />

Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen. Die<br />

Mainstream Medien hier in den USA sind alle im<br />

Besitz von Firmen mit politischem Einfluss, was<br />

es immer schwieriger gestaltet, Informationen zu<br />

bekommen, die nicht verfälscht oder zumindest<br />

nicht voreingenommen sind.<br />

Was ich aber weiß: Wenn ich die Wahrheit finden<br />

möchte, muss ich auf jeden Fall tiefer danach<br />

graben als früher.<br />

www.paparoach.com, www.facebook.com/paparoach<br />

Patrick<br />

PAPA ROACH live: 15.06. Nova Rock Festival!<br />

© Darren Craig<br />

13.-16. JUNI 2019<br />

PRESENTED BY<br />

&<br />

DONNERSTAG, 13. JUNI<br />

SLIPKNOT • SUM 41<br />

SABATON • AMON AMARTH • SKA-P • THREE DAYS GRACE<br />

GODSMACK • LAMB OF GOD • MONO & NIKITAMAN • PENDULUM DJ SET<br />

PUSSY RIOT • I PREVAIL • FOLKSHILFE • LUCIANO • WAVING THE GUNS • AMARANTHE<br />

RED BULL<br />

MUSIC STAGE<br />

RED BULL<br />

MUSIC STAGE<br />

THE AMITY AFFLICTION • FERRIS MC • AS IT IS • PALAYE ROYALE • VALERAS • ANCHORAGE • COPERNIQUO<br />

FREITAG, 14. JUNI<br />

THE CURE<br />

SLAYER • THE SMASHING PUMPKINS • DROPKICK MURPHYS<br />

TRIVIUM • ANTHRAX • IDLES • BEHEMOTH • BEARTOOTH • NEW MODEL ARMY<br />

MOTHER’S CAKE • UNCLE ACID & THE DEADBEATS • OUR LAST NIGHT • TESSERACT • STARSET • SCHMUTZKI<br />

LATE NIGHT SPECIAL: FROG LEAP feat. LEO MORACCHIOLI<br />

PUDDLE OF MUDD • HAZE • CRYSTAL LAKE • FEVER 333 • NOTHING,NOWHERE. • LIKE A STORM<br />

SAMSTAG, 15. JUNI<br />

DIE TOTEN HOSEN • BONEZ MC & RAF CAMORA<br />

PAPA ROACH • IN FLAMES • PAUL KALKBRENNER • RIN<br />

REEL BIG FISH • FEINE SAHNE FISCHFILET • IN EXTREMO • POWERWOLF • MILLENCOLIN<br />

CHILDREN OF BODOM • J.B.O. • BEYOND THE BLACK • BADFLOWER • SEEK & DESTROY • TO THE RATS AND WOLVES<br />

RED BULL<br />

MUSIC STAGE WHILE SHE SLEEPS • WELSHLY ARMS • ALL FACES DOWN • INFECTED RAIN • INGLORIOUS • NOVA TWINS<br />

SONNTAG, 16. JUNI<br />

DIE ÄRZTE • SLASH<br />

ROB ZOMBIE • WOLFMOTHER • ME FIRST<br />

& THE GIMME<br />

GIMMES<br />

PANNONIA FIELDS<br />

NICKELSDORF<br />

feat. MYLES KENNEDY<br />

& THE CONSPIRATORS<br />

• WITHIN TEMPTATION<br />

MINISTRY • ANTILOPEN GANG • TESTAMENT • ATREYU • CARI CARI • BAD WOLVES<br />

WENDI’S BÖHMISCHE BLASMUSIK<br />

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Mitglieder) und bei oeticket (www.oeticket.com)


Strom-schlag<br />

Fucks given: Zero<br />

FLÜÜÜGEL<br />

FÜR JEDEN<br />

GESCHMACK.<br />

Ich lese eigentlich immer irgendein Buch (aus Papier, ihr<br />

wisst das). Rein zufällig stolperte ich vor kurzem über den<br />

ultimativen Lebensratgeber mit dem schönen Titel „The<br />

Subtle Art Of Not Giving A Fuck“ (den deutschen Titel erspare<br />

ich euch hier mal) von Mark Manson, einem umtriebigen<br />

Blogger und meines Erachtens nach einem sehr weisen Mann.<br />

Der Schmöker erwies sich als einer der nachhaltigsten,<br />

witzigsten und intelligentesten, die ich jemals lesen durfte<br />

(und ich lese bei Satan eine Menge Bücher - jedoch nicht<br />

viele Ratgeber…), dessen Kernaussage eigentlich schon am<br />

Cover steht: Leute, gacken wir uns bitte nicht wegen jedem<br />

Schas so an. Manson zerlegt nach und nach alle Standards<br />

des modernen Lebens, die wir alle als so essentiell erachten,<br />

hält uns den Aha!-Spiegel vor (viele Themen im Buch hat man<br />

auch schon selber ein oder mehrere Male persönlich durch),<br />

zeigt uns, dass viele Dinge und Rituale, die uns so heilig<br />

für unser persönliches Glück vorkommen, oft nur schöner<br />

Schein sind, und kommt am Ende zu der ernüchternden,<br />

aber durchaus legitimen Conclusio, dass in Anbetracht des<br />

Todes eh alles relativ erscheint.<br />

Nun bin ich wirklich kein Freund von Lebensratgebern,<br />

aber dieser eine hat mich so amüsiert (und mir natürlich<br />

auch neue Perspektiven aufgezeigt), dass ich ihn euch hier<br />

glatt weiterempfehlen muss. Weil die Grundaussage meiner<br />

Kolumne war ja anfänglich auch „Weniger anscheißen, mehr<br />

[hier leidiges Thema eurer Wahl einsetzen]!“. Weil ich um mich<br />

herum so viel Scheinheiligkeit, Konsumterror, Egomanie<br />

und Größenwahn sehe, und selber doch recht bescheiden<br />

geworden bin mit den Jahren. Weil ich nicht verstehe, wie<br />

man sich wegen unsäglicher Kleinigkeiten wie etwa einem<br />

verlorenen Fußballmatch oder einem Auto, das schneller ist<br />

als das eigene, so dermaßen ins Rüscherltütü machen kann,<br />

wie es halt viele tun.<br />

Deswegen finde ich dieses Buch wichtig. Nein, mehr noch<br />

– dieses Buch sollte in jeden Schulunterricht eingebaut<br />

werden. Denn je früher der Mensch lernt, weniger Fucks<br />

zu given, desto eher wird die Welt wieder eine bessere. Und<br />

desto mehr können wir alle wieder miteinander. Denkt mal<br />

drüber nach. (Und lest das Buch! Und nein, ich habe keinen<br />

Werbevertag mit dem Verlag.)<br />

Mike, Stark!Strom-Chefredakteur<br />

[Mark Manson<br />

„The Subtle Art Of Not Giving A Fuck“ -<br />

10 ISBN 978-0-06-264154-0]<br />

11


strom-planet<br />

© Sabine Hauswirth<br />

12<br />

Muff, vor ziemlich genau 30 Jahren war auch mein „erstes<br />

Mal“ im damals recht neuen Rockhaus. Jetzt sitze ich mit<br />

dir hier und wir reden über drei Dekaden Wiener Szene.<br />

Das hätten wir damals wohl beide nicht gedacht, oder?<br />

Von dir nicht, haha. Im Ernst, wir haben schon an<br />

eine Zukunft geglaubt, sonst hätten wir ja erst gar<br />

nicht anzufangen brauchen. Aber an das, was in<br />

30 Jahren sein könnte, dachte natürlich niemand.<br />

Kannst du in aller Kürze die Eckdaten dieser drei Jahrzehnte<br />

auflisten?<br />

Am 27.09.1989 hatten wir unser erstes<br />

Konzert im Rockhaus Wien: Sodom<br />

mit einem Support namens Sepultura.<br />

Wir wollten in erster<br />

Linie heimischen Bands Auftrittsmöglichkeiten<br />

bieten,<br />

die internationalen Sachen<br />

sind uns quasi passiert, zumal<br />

es dafür sonst wenig gab<br />

in Wien. Anfangs bestand der<br />

Großteil des Programms aus<br />

Rock und Metal, wir öffneten<br />

uns aber zunehmend anderen,<br />

neuen Ausrichtungen und<br />

änderten demzufolge unseren<br />

Namen in Planet Music, und zwar<br />

am 30.10.1999 mit dem einzigen Ö-<br />

Konzert von Eminem, der übrigens<br />

nach dem Gig unseren Tontechniker<br />

töten wollte.<br />

Im neuen Jahrtausend wurden rund um uns Wohnbauten<br />

hochgezogen, in deren Planung wir aber<br />

nicht berücksichtigt wurden, das Ende war demnach<br />

absehbar. Wären wir geblieben, hätten wir mit einer<br />

Flut von Anrainer-Problemen rechnen müssen,<br />

der Zu- und Abfluss des Publikums, letzterer beim<br />

Muff Sopper,<br />

30 Jahre Planet Music<br />

Baseball, Rammstein, tote Hendln<br />

© Privat<br />

Im Jahr 1989 machte er mit seinem Team, einem engagierten Haufen<br />

ahnungsloser Musiker auf der Suche nach einer Stätte für ihre Bands, aus<br />

dem Veranstaltungszentrum „Fritz“ in der Adalbert-Stifter-Straße 73 das<br />

legendäre Rockhaus, das 10 Jahre später zum Planet Music wurde und<br />

eine weitere Dekade danach in den Gasometer siedelte. Eine Bühne<br />

am Donauinselfest betrieb man schon vorher, eine am Maifest kam<br />

dazu wie später auch noch die Szene Wien und die SiMM City.<br />

„…bis mir einer den Doppler<br />

ins Gesicht schmeißen wollte“<br />

Reggea Rasta – Wüde Gfrasta<br />

Stark!Strom-Mike zu Gast bei Josef „Muff“ Sopper:<br />

Anekdoten, derbe Zoten, alte Schoten, gute Quoten.<br />

männlichen Teil auch sprichwörtlich, der Lärm,<br />

chancenlos. Ich sprach bei den zuständigen Politikern<br />

wegen etwaigen „Ersatz-Locations“ vor, der<br />

damalige Wohnungsstadtrat ließ mich gnadenlos<br />

abblitzen, ein gewisser Werner Faymann. Schließlich<br />

bot man uns den Gasometer an, den wir dankbar<br />

annahmen, aber natürlich ist der für all die kleineren,<br />

jungen heimischen Acts viel zu groß, weshalb<br />

man uns auch die Szene Wien überantwortete. Vor<br />

fünf Jahren kam dann noch der brachliegende<br />

„Festsaal Zentrum Simmering“ dazu, in den wir<br />

einiges investierten und erfolgreich als SiMM City<br />

betreiben.<br />

Das liest sich auch in Zahlen sehr beeindruckend:<br />

30 Jahre, 10.000 Veranstaltungstage<br />

mit mehr als 35.000<br />

Künstlergruppen, davon gut 75%<br />

österreichische Acts und: 15 Millionen<br />

Besucher.<br />

Die Besucher sind natürlich<br />

schwer auszurechnen. Zählt<br />

man Donauinselfest und Maifest<br />

mit, sind es noch viel mehr.<br />

Andererseits gibt es Leute, die<br />

nicht nur auf einem Konzert bei<br />

uns waren, sondern öfters. Wir<br />

haben viele Stammgäste, die immer<br />

wieder kommen.<br />

Was auch auf Bands zutrifft. Manche<br />

ließen sich gefühlt in jedem einzelnen<br />

der 30 Jahre anschauen. Kann man sagen, welcher Act<br />

tatsächlich am öftesten bei euch zu sehen war?<br />

Die Schulband Haizingergasse! Diese Schule macht<br />

zweimal im Jahr ein Fest in der Szene, bei dem immer<br />

die aktuelle Schulband spielt. Also, rechne es dir aus<br />

(lacht). Ansonsten natürlich Uriah Heep, Nazareth,<br />

Blind Petition, Alkbottle usw. Nicht zu vergessen die<br />

Band „Curfew“ (Oh Gott, jetzt geht das los, Andi).<br />

Und die „Doors“ ganz am Anfang. (Hilfe! Andi)<br />

Sehr oft auch die „Changeover“ (samma´s? Andi).<br />

Oder Sepulturas Europa-Debüt.<br />

Das war eigentlich eine Sodom-Tour, aber die haben<br />

grad ein bisserl geschwächelt. Sepultura hingegen<br />

waren am Durchstarten, extrem motiviert, erste Europa-Tour,<br />

Startschuss wie erwähnt am 27.09.1989 bei<br />

uns im Rockhaus. Jahre später waren sie DIE neuen<br />

Metal-Stars.<br />

Stark war auch Pearl Jam 1992. Genau in der Woche der<br />

Wien-Show ging ihr Album auf Platz 1 der Billboard-<br />

Charts. Damit rechnete vorher niemand, auch nicht<br />

die Band, sonst hätte sie nicht um eine Gage von<br />

4.000 Dollar gespielt, das tut sie heute vermutlich<br />

nicht mehr (lacht).<br />

Legendär natürlich die allererste Rammstein Wien-<br />

Show. Die fackelten uns beinahe das Rockhaus ab. Das<br />

hat mich gleichermaßen erschreckt und beeindruckt.<br />

Auch der Größenwahnsinn, den die an den Tag legten.<br />

Später probten sie vorm „Aerodrome“-Festival<br />

bei uns und spielten als kleines Dankeschön eine<br />

„Secret Show“ nur für Freunde und geladene Gäste.<br />

Ohne Pyro- und sonstige Effekte, das war natürlich<br />

einzigartig (und fad, Andi).<br />

Nach der Show gab es eine kleine Party, bei der ich<br />

meine damals ca. 13-, 14-jährigen Söhne mithatte.<br />

Als ich ihnen sagte, dass sie nach Hause müssten,<br />

morgen Schule usw, grinsten mich beide nur an,<br />

weil hinter mir der Rammstein-Sänger mit beiden<br />

Mittelfingern auf mich zeigte. Besten Dank, Till, das<br />

half mir sehr weiter.<br />

„Sie mussten ihn zu viert aus dem U4 tragen“<br />

Sir Lemmy Kilmister<br />

Weniger lustig in Erinnerung blieb mir das Gastspiel<br />

von Yellowman. Er selbst trägt keine Schuld, aber seine<br />

Band, holländische Rasta-Freaks, feierten backstage bis<br />

zum Morgengrauen. Dann bat ich sie, zunächst sehr<br />

höflich, woanders weiter zu feiern, ich würde gerne<br />

zusperren. Die Bitte blieb unerhört, der Ton wurde<br />

rauer, bis mir einer einen Doppler ins Gesicht schmeißen<br />

wollte und ich grad noch ausweichen konnte.<br />

Daraufhin holte ich meinen Baseball-Schläger und<br />

jagte die ganze Partie über die Adalbert-Stifter-Straße.<br />

Aus einem schöneren Grund unvergessen bleibt<br />

der Auftritt der ostdeutschen Band Rockhaus – im<br />

Rockhaus. Die spielten nämlich genau an dem Tag bei<br />

uns, an dem die Berliner Mauer fiel. Da waren auch<br />

zahlreiche deutsche Fans im Publikum, es flossen<br />

viele Tränen.<br />

Gänsehaut. Aber gab es trotz all der schönen Erfahrungen<br />

auch mal einen Punkt, an dem du ans Aufhören dachtest?<br />

© Doris Jungmayer<br />

Before We Arise:<br />

SEPULTURA<br />

© Doris Jungmayer<br />

Mott The Rockhaus:<br />

IAN HUNTER<br />

© Dietmar Hoscher<br />

See The Light:<br />

JEFF HEALEY<br />

Lost Paradise: PARADISE LOST<br />

© Dietmar Hoscher<br />

30 Jahre<br />

musik<br />

geschichte<br />

Günstige Chartstürmer:<br />

PEARL JAM<br />

New Wave Of Rosa Metal:<br />

RAVEN<br />

© Doris Jungmayer<br />

© Doris Jungmayer


strom-planet<br />

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Definitiv beim abgebrochenen Motörhead<br />

Rockhaus-Konzert 1990. Die Band<br />

war karrieretechnisch am Boden,<br />

Lemmy kam, so erzählte es mir der<br />

Tourmanager, mit nichts, außer seinen<br />

Klamotten am Leib zum Tourstart. In<br />

Wien gab es schon am Vorabend der<br />

Show Troubles, sie mussten ihn zu<br />

viert aus dem U4 tragen. Das Konzert<br />

brach er dann nach 20 Minuten ab.<br />

Zurück blieben wir, am Anfang unserer<br />

Veranstalterjahre, jung, unerfahren,<br />

mit einer Hütte voller – zurecht – angefressener<br />

Motörhead-Fans. Das war definitiv nicht lustig und<br />

da überlegst du dir schon, ob und warum du dir das<br />

noch länger antun willst.<br />

Stichwort jung, unerfahren, Anfängerfehler?<br />

Es gibt keinen, den ich ausgelassen habe (lacht).<br />

Aber das war schon gut, ein stetiges Learning by<br />

doing, bis heute, das macht es ja auch spannend.<br />

Beispiele?<br />

Wir wollten natürlich die Gastronomie selbst machen,<br />

hatten aber null Ahnung davon. Die Hütte war<br />

voll, trotzdem kein Geld in der Bar-Kassa. Ich lag die<br />

halbe Nacht über den Listen, bis ich irgendwann<br />

draufkam, dass die Kellnerin einfach aus einer<br />

Melange zwei gemacht hatte.<br />

Österreichischer<br />

MUSIKATLAS2019<br />

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Soviel Kaffee wurde im Rockhaus jetzt aber eh nicht…<br />

Vielleicht nicht, haha, aber beim Bier war´s ähnlich.<br />

Generell habe ich, auch in anderen Bereichen, mitunter<br />

den falschen Leuten zu viel vertraut, wurde<br />

betrogen, verlor Geld. Ein guter Tipp also wäre: Nicht<br />

jedem vertrauen, vorsichtiger sein. Und: Cooler<br />

bleiben, gelassener reagieren. Die Yellowman-Geschichte<br />

etwa hätte man vermutlich auch anders<br />

lösen können (lacht).<br />

Nach dem Rückblick noch ein kurzer Ausblick:<br />

Am 11.05. zelebrieren wir den Final Big Bang unserer<br />

Planet Festival Tour, deren Ursprung auf den<br />

Heavy Metal Battle, später Austrian Band Contest,<br />

zurückgeht. Da machten im Lauf der Jahre tausende<br />

von Bands aus ganz Österreich mit, davon viele<br />

wirklich sehr gute. Die heimische Szene bleibt meine<br />

Herzensangelegenheit, von Marianne Mendt, die<br />

bei uns auch schon eine große Gala gab, bis Seiler<br />

und Speer, die in der SiMM City ihre allererste<br />

Show spielten.<br />

Und natürlich Drahdiwaberl, für die wir ca. 20 Konzerte<br />

organisierten. Auch jenes in der Stadthalle,<br />

bei dem Stefan <strong>Web</strong>er mit einem toten Hendl einen<br />

Politiker traf, woraufhin er „Stadthallenverbot“<br />

bekam. Stefan war ein Idol für mich, schon in der<br />

Schule als mein Lehrer. Ihm zu Ehren feiern wir<br />

am 05.10. im Gasometer „50 Jahre Drahdiwaberl“<br />

mit vielen original Musikern und tollen Gästen.<br />

Zudem darf ich das Programm der Radio FM4-<br />

Planet.tt-Insel beim heurigen Donauinselfest als<br />

sensationell bezeichnen und auch darüber hinaus<br />

wird uns nicht fad. Meine Söhne Mischa und Sascha<br />

werden zunehmend in den Betrieb eingebunden<br />

und weitere junge, mit uns wachsende Kräfte wie<br />

Mani Bintinger, der die SiMM City leitet, ergänzen<br />

sich mit meinen langjährigen Partnern wie Martina<br />

Pokorny und Martin Sobotnik zum für mich<br />

besten Team der Welt.<br />

Was auch immer noch passiert, ich blicke auf ein<br />

erfülltes Leben zurück, habe eine großartige Familie<br />

und bin der glücklichste Mensch auf Erden.<br />

Ich danke allen, die das möglich gemacht haben,<br />

nicht zuletzt unseren treuen Konzertbesuchern.<br />

www.planet.tt<br />

Mike<br />

© Amanda Peniston Bird<br />

Addicted to Rock,<br />

die Radiorockshow<br />

Jeden Freitag ab 19 Uhr<br />

auf radio 88.6<br />

radio886.at


Strom-legenden<br />

TERRORIZER<br />

Hinterhof Party!<br />

Seit seinem Ausstieg bei MORBID ANGEL ist es ruhiger geworden um Trommel-<br />

Urgestein Pete Sandoval. Der etwas schüchterne Lockenkopf gibt aber immer noch<br />

bei TERRORIZER den nicht gerade langsamen Takt vor und lud zusammen mit seinem<br />

Band-Buddy Lee Harrison (Git.) unseren Mike vorm Wien-Gig im Viper Room zum<br />

Metal-Geschichtsunterricht.<br />

PS: Shane und Jesse kannten sich vom Tapetrading.<br />

Jesse war gerade bei NAPALM DEATH<br />

eingestiegen, die wie auch MORBID ANGEL bei<br />

Earache unter Vertrag standen.<br />

Welchen Einfluss hatte MORBID ANGEL Basser David<br />

Vincent auf TERRORIZER?<br />

PS: Er half uns am Bass aus, weil er die Band<br />

mochte und er hat uns immer ermutigt, was<br />

daraus zu machen. Den Stein ins Rollen brachte<br />

aber Shane.<br />

LH: Gab es da keine Eifersuchtsszenen mit Trey<br />

(Azagthoth; MORBID ANGEL-Gitarrist und Chef;<br />

Anm.)?<br />

Pete Sandoval<br />

Lee Harrison<br />

„Unser“ Mike<br />

Es ist das erste Mal für euch in Österreich als<br />

TERRORIZER, richtig?<br />

PS: Ja, und ich kann es kaum erwarten! Mit MORBID<br />

ANGEL war ich aber schon ein paar Mal hier.<br />

LH: Und ich mit MONSTROSITY!<br />

Heuer feiern wir 30 Jahre „World Downfall“.<br />

Hättest du damals gedacht, dass diese Scheibe<br />

über all die Jahre so populär bleiben wird (lass mich<br />

raten: Niemals? Andi)?<br />

PS: Niemals (ha! Andi). Wir machten einfach das,<br />

was wir für richtig hielten. Jetzt sind wir quasi<br />

hier, um das fortzusetzen. Wir haben ein Erbe zu<br />

verwalten. Gemeinsam mit den neueren Songs<br />

ist das einfach klasse. Es ist auch irgendwo ein<br />

Neuanfang, mit „Caustic Attack“ und dem aktuellen<br />

Line Up, mit Lee und Sam.<br />

Lee, was hast du gerade gemacht, als „World Downfall“<br />

1989 rauskam?<br />

LH: Ich war bei MALEVOLENT CREATION und<br />

bekam ein Demo-Tape davon in die Hände.<br />

Ich kannte Petes Spiel schon von einigen MORBID<br />

ANGEL Songs, aber das war verrückt! Mein erster<br />

Gedanke war: Ist das überhaupt real?<br />

Und es klingt immer noch un-real brutal, oder?<br />

LH: Ja und das Tolle ist dieser natürliche Sound.<br />

Man meint, sogar das Holz der Drums knirschen<br />

16<br />

zu hören. Das war ja bei späteren Morrisound-<br />

Produktionen anders, klinischer. „World Downfall“<br />

war sehr homogen.<br />

PS: Stimmt. „Hordes Of Zombies“ war ein wenig<br />

überproduziert. Das war ein anderes Line Up<br />

und ich war nicht darauf vorbereitet, wieder voll<br />

durchzustarten. Nach meiner Rückenoperation<br />

war ich eigentlich schon fast so weit, um in Pension<br />

zu gehen. Ich dachte auch nicht daran, all<br />

die Songs jemals wieder live spielen zu können.<br />

Doch dann traf ich Lee und Sam, wir begannen<br />

zu jammen und es funktionierte.<br />

Der 2006 verstorbene TERRORIZER-Gitarrist Jesse<br />

Pintado war ja ein alter Tapetrader und hatte auch<br />

ein Underground Magazin laufen…<br />

PS: In den Achtzigern war Tapetrading sehr<br />

wichtig, um deine Sachen unters Volk zu bringen.<br />

Es gab ja kein Internet, nichts! Jesse kannte eine<br />

Menge Leute rund um den Globus. So wurde<br />

TERRORIZER im Untergrund bekannt, aber den<br />

Labels war es anfangs ziemlich egal, dieser Stil<br />

war damals einfach nicht gefragt. In L.A. hattest<br />

du Mitte der Achtziger mit Grindcore null Chancen,<br />

wir spielten da auf all diesen abgefuckten<br />

Hinterhof-Partys! Das war auch der Grund, warum<br />

ich nach Florida gezogen bin, nachdem ich bei<br />

MORBID ANGEL eingestiegen war.<br />

…und Shane Embury von NAPALM DEATH hat euch<br />

dann dem Earache-Labelboss Digby Pearson schmackhaft<br />

gemacht…<br />

PS: Nein, im Gegenteil. Trey hat mir öfter gesagt,<br />

dass er liebend gerne mal den einen oder anderen<br />

TERRORIZER Song mit MORBID ANGEL spielen<br />

würde. Und auf der „Covenant“-Tour war „Death<br />

Shall Rise“ dann auch wirklich regulär im Set!<br />

Hast du noch Kontakt zu den beiden?<br />

PS: Nein, schon lange nicht mehr. Sie haben ihr<br />

Leben und ich habe meines.<br />

Anfangs waren TERRORIZER ja ein reines Projekt.<br />

Seht ihr euch mittlerweile als Band, zumindest als<br />

eine „Zwei-Platten-mit-dem-selben-Line-Up-Band“?<br />

LH: Also, für mich fühlt es sich an wie eine richtige<br />

Band!<br />

PS: Ich möchte auch nicht wieder sechs Jahre warten<br />

bis zum nächsten Album. Zwei Jahre wären<br />

eine sinnvollere Zeitspanne. Wir haben zweimal<br />

sechs Jahre gewartet zwischen den Alben und<br />

das wären dann ja 6…6…haha, nein das wollen<br />

wir nicht. Außerdem soll es in absehbarer Zeit<br />

eine Live-Platte geben. Wir haben auf der Tour<br />

mit NILE mitgeschnitten und wollen den Fans<br />

diese Aufnahmen nicht vorenthalten.<br />

www.terrorizergrindcore.net<br />

Mike<br />

„Man meint, sogar das Holz der Drums knirschen zu hören“<br />

Die guten alten Morrisound-Produktionen


familien-Strom<br />

ALL AUSTRIAN metal night<br />

Papa, zahlen!<br />

Seit zehn Jahren sind sie unermüdlich im Einsatz für den heimischen Metal: Andy Fenz und seine vier Kids gehen mit ihrer<br />

AAMN-Konzertreihe am 17. und 18. Mai im Wiener „Replugged“ in die zwanzigste Runde.<br />

Wir gratulieren – und baten das Familienunternehmen zur Audienz.<br />

Andy, was war damals der auslösende Moment für<br />

dich, um zu sagen: Ich möchte Konzerte für heimische<br />

Bands organisieren?<br />

Andy (A): Wir spielten mit meiner Band KOPFGELD<br />

im damaligen „Unplugged“ ein Konzert, für das wir<br />

noch zwei andere österreichische Acts einluden<br />

und es stellte sich die Frage: Wie nennen wir das<br />

Ganze? So einfach war die „All Austrian Metal<br />

Night“ geboren. Für ein zweites Konzert holten<br />

wir uns dann einen Verein ins Boot, da weiß ich<br />

gar nicht mehr, wie der hieß, aber die hatten Erfahrung,<br />

Hintergrundwissen. Die Arbeit jedoch<br />

hatten wir. So stellten wir schließlich fest: Das<br />

können wir selber auch! Und gründeten unseren<br />

eigenen Verein.<br />

Dem man als Musiker und Fan auch beitreten kann,<br />

welche besonderen Zuckerl erwarten einen da?<br />

A: Der Mitgliedsbeitrag beträgt 20 Euro im Jahr,<br />

damit hast du zu den Konzerten im jeweiligen<br />

Jahr, momentan sind es drei, freien Eintritt und<br />

bekommst zudem ermäßigte Tickets für Begleitpersonen.<br />

Auch im Merch-Shop gibt es Ermäßigungen<br />

für unsere Shirts oder Hoodies.<br />

Das Merch gibt´s bei den Veranstaltungen natürlich<br />

auch. Aber ihr macht nicht nur für die Fans allerhand,<br />

sondern auch für die Bands, helft ihnen mit Kontakten<br />

weiter, bei der Organisation etc. War auch das von<br />

Beginn an Teil eures Konzeptes?<br />

A: Das hat sich so entwickelt. Wir kamen selbst<br />

immer mehr in Kontakt mit Veranstaltern, Clubbetreibern,<br />

usw. Da haben wir dann auch gerne<br />

vermittelt. Durchs Reden kommen bekanntlich<br />

die Leute z´samm.<br />

Yvonne,<br />

Andy,<br />

Vivien,<br />

unser Mike<br />

Yvonne (Y): Also mir immer, ja. Ich war auch bei<br />

jeder Metal Night dabei und habe <strong>versuch</strong>t, zu<br />

unterstützen, wo es nur geht. Irgendwann ergab<br />

es sich, dass ich dem Vorstand beitreten durfte<br />

und ich bin froh, dass ich immer noch dabei bin.<br />

Du hast dem Andy auch die Finanzen aus der Hand<br />

genommen und bist jetzt offiziell Vereins-Kassiererin.<br />

Y: Ja, Wahnsinn (lacht). Und seine Stellvertreterin<br />

bin ich auch. Außerdem obliegt mir das Booking.<br />

Wenn sich eine Band bei uns bewirbt, muss sie also<br />

zuerst mal an mir vorbei.<br />

Vivien, was ist deine Funktion im Verein?<br />

Vivien (V): Ich bin die stellvertretende Kassiererin<br />

und unterstütze Yvonne sowieso schon seit Jahren,<br />

auch wenn ich das jüngste Mitglied bin. Es<br />

macht mir Spaß, ich liebe Metal und helfe auch<br />

den Bands immer gerne!<br />

Scheint ja blendend zu funktionieren, aber Andy, von<br />

den Finanzen siehst du dann nichts mehr, oder?<br />

A: Haha, nein, ich kann immer nur zahlen! Papa<br />

zahlt… (lacht).<br />

Mit dem „Replugged“ habt ihr eine dauerhafte Location<br />

gefunden, die euren Ansprüchen gerecht wird.<br />

A: Von der Größe her ist der Club optimal für uns.<br />

Wir waren auch schon in größeren Venues wie Szene<br />

oder Arena, das geht sich finanziell dann schwer<br />

aus. Im Replugged passt alles, es liegt zentral und<br />

es steht eine neue Sound- und Lichtanlage drin,<br />

was ja auch nicht das Schlechteste ist.<br />

V: Für uns die passende Location. Da bleiben wir.<br />

A: Genau. Aber natürlich gibt´s da Auswahlkriterien.<br />

Wir hören uns die Bands zumindest vorher an …<br />

Nicht die blödeste Idee…<br />

A: Haha.<br />

Y: Er meint, wir sehen sie uns auch live an!<br />

A: Ja, es ist uns wichtig, die Bands zumindest einmal<br />

live erlebt zu haben. Die beste Musik bringt nix,<br />

wenn man sie dann live nicht rüberbringen kann.<br />

Und punkto Stil? Alles quer durch den Garten?<br />

A: Im Heavy Bereich ist da alles möglich, ja. Von<br />

Hardrock bis Black Metal hatten wir schon alles.<br />

Y: Wir wollen das auch gar nicht für uns eingrenzen,<br />

sondern so breit gefächert wie möglich halten.<br />

In zehn Jahren Vereinsleben habt ihr sicher einiges<br />

erlebt. Vielleicht auch etwas, wo ihr sagt: „Das brauchen<br />

wir nicht mehr!“?<br />

A: Nein, und wenn mal was mit<br />

einer Band nicht gepasst hat,<br />

dann haben wir das schon mit<br />

den Musikern selbst ausgesprochen,<br />

so fair sollte man sein. Im<br />

Großen und Ganzen aber haben<br />

wir gemeinsam immer alles gut<br />

über die Bühne bekommen.<br />

Wenn du, Andy, dein Ich von damals<br />

treffen würdest, was würdest du<br />

ihm raten?<br />

A: Hm… schwierige Frage. Vielleicht: „Mach weiter<br />

so! Du lernst durch jede Veranstaltung etwas Neues<br />

dazu, auch aus deinen Fehlern!“. Passieren kann<br />

immer was, aber meist sind das Kleinigkeiten,<br />

die man aus der Welt schaffen kann, indem man<br />

vorher darüber redet.<br />

Yvonne und Vivi, wie sehen eure Erinnerungen an die<br />

erste Metal Night aus?<br />

Y: Naja, es war alles ganz neu, ich an der Kassa und<br />

die Obhut über das Geld, alles war anders und<br />

aufregend. Dann wurden die Türen geöffnet, die<br />

Gäste kamen rein – und alles war in Ordnung.<br />

Man hat dann eh keine Zeit mehr, groß drüber<br />

nachzudenken.<br />

V: Bei der der ersten AAMN war ich erst acht Jahre.<br />

Aber ich war trotzdem immer da, wollte mithelfen…<br />

Bin ja damit aufgewachsen, reingewachsen quasi.<br />

Und wenn mal was passiert ist, konnten wir es als<br />

Team immer gut lösen.<br />

A: Dann kann ich ja eh bald in Pension gehen...<br />

Ja, wie ist das eigentlich? Wenn der Andy sagt, er will<br />

nicht mehr, würdet ihr die AAMN dann in seinem Sinne<br />

weiterführen, ihn beerben?<br />

V: Definitiv.<br />

Y: Auf alle Fälle. Die Metal Night wird auf jeden<br />

Fall weiter bestehen.<br />

Gut zu wissen. Dann freuen wir uns vielleicht auch<br />

mal über die vierzigste Ausgabe, aktuell aber halten<br />

wir beim „Zwanziger“, bei dem ihr eure „Hall Of Fame“<br />

mit Bands wie BOON, CIL CITY<br />

oder PAIN-IS im Replugged präsentiert.<br />

Sind weitere Specials<br />

oder Überraschungen geplant?<br />

(wenns´as dir jetzt sagen würden,<br />

Seidinger, dann wären´s<br />

keine Überraschungen mehr…<br />

Andi)<br />

A: Die Überraschung, die eigentlich<br />

keine ist, liegt in der<br />

Tatsache, dass erstmals fünf<br />

Bands an einem Tag spielen,<br />

bis dato hatten wir maximal<br />

vier pro Abend. Durch das<br />

dicht gedrängte Programm gehen sich irgendwelche<br />

Gimmicks gar nicht wirklich aus. Aber<br />

natürlich gibt’s im Anschluss wie immer unsere<br />

After-Party mit tollen DJs…<br />

„Man hat dann eh keine Zeit mehr,<br />

groß drüber nachzudenken“<br />

Tür AUF und GEHT schon…<br />

V: … und einer tollen Jägermeister-Bar!<br />

Bei der wir mit möglichst vielen von euch da draußen<br />

am 17. und 18. Mai auf ein erfolgreiches AAMN-Jubiläum<br />

anstoßen wollen. Wir bedanken uns bei Familie<br />

Fenz für das unterhaltsame Interview – und für euer<br />

Engagement für die heimische Metal Szene!<br />

www.facebook.com/VereinAAMN<br />

Unterstützt wird Andy dabei von seinen jeweils zwei<br />

Töchtern und Söhnen. Yvonne, ihr hattet ja gar keine Nach welchen Kriterien wählt ihr die Bands für die<br />

andere Wahl, als von Anfang an dabei zu sein… Hat euch AAMN aus? Die kommen zu euch und sagen: „Hallo!<br />

das immer getaugt, was der Papa da so gemacht hat? Wir wollen bei euch spielen!“…<br />

18 19<br />

Mike


dunkel-Strom<br />

20<br />

TRIBULATION<br />

Ihr seid mit Ex-GORGOROTH-Frontman GAAHL<br />

(WYRD), UADA und IDLE HANDS auf Tour, wie läufts?<br />

Sehr gut, danke. Du weißt vorher ja nie genau, wie<br />

es laufen wird, aber nachdem ich die anderen<br />

Jungs einige Nächte habe spielen sehen, kann<br />

ich nur sagen, es sind alles großartige Shows.<br />

Das einzig Ärgerliche sind meine Halsschmerzen.<br />

Ich hatte Probleme mit der Stimme. Das ist ein<br />

etwas beschissenes Gefühl, wenn du dich bei<br />

deiner Stimmkraft mit 50% zufrieden geben<br />

musst, weil du natürlich immer 100% auf der<br />

Bühne geben willst. Aber irgendjemand muss die<br />

Texte ja singen, egal wie. Selbst, wenn du dabei<br />

wie ein kaputter Plattenspieler klingst. Die ersten<br />

Tage klang ich wie ein Teenager im Stimmbruch<br />

(Anm: Johannes macht die Geräusche nach), aber<br />

es wird gottseidank besser.<br />

Konzerte absagen war keine Option?<br />

Nein, nie. Selbst als ich auf einer unserer ersten<br />

Tourneen, vor vielen Jahren, meine Stimme<br />

komplett verlor, zogen wir es durch. Ich war für<br />

ganze drei Tage einfach<br />

stumm, also musste unser<br />

Gitarrist Adam statt<br />

mir singen. Auf Tour<br />

bist du von so vielen Menschen umgeben und<br />

dennoch fühlte ich mich so einsam wie nie<br />

zuvor, da ich ja mit niemandem reden konnte.<br />

Das war furchtbar.<br />

Dann freuen wir uns, dass es dir wieder besser geht<br />

und du eure Songs live singen kannst. Welcher ist<br />

dein momentan liebster Live-Song?<br />

Stilbruch im Stimmbruch<br />

Schwarze Melodien zu später Stunde. Bevor die Schweden den ausverkauften Wiener Viper Room<br />

bespielten, baten wir Sänger/Bassist Johannes Andersson zum Interview.<br />

Gute Frage. Vermutlich „Nightbound“ und „The<br />

World“, beide vom aktuellen Album „Down Below“.<br />

Der erste ist ziemlich upbeat, viel Headbanging.<br />

Der zweite eher das Gegenteil. Stillstehen, wie ein<br />

Monument, einfach cool dabei sein.<br />

Ihr spielt hauptsächlich Tracks von “Down Below‘‘<br />

und ,,Children Of The Night‘‘, nur wenig von den<br />

anderen Alben…<br />

Das erste Album ist so verdammt schnell, und wir<br />

werden älter (lacht). Aber klar, jedes Album geht<br />

einen eigenen Weg, schlägt eine neue Richtung<br />

ein. Wir <strong>versuch</strong>en, die Setlist strukturiert zu<br />

gestalten, damit es nicht langweilig wird. Wir<br />

wollen ein gewisses Tempo beibehalten.<br />

Ihr vereint eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse:<br />

Death, Progressive, Heavy, Black, neuerdings auch<br />

Gothic. Warum?<br />

Die simple Antwort lautet: Weil wir gelangweilt<br />

wären, würden wir uns auf ein einziges Genre<br />

beschränken. Wenn du ewig Underground<br />

Death Metal spielst, wirst du es nicht allzu weit<br />

bringen. Ich will jetzt<br />

nicht sagen, dass wir<br />

<strong>versuch</strong>en, uns zu verkaufen…<br />

Eher landet<br />

das, was uns im Erschaffungsprozess eines Albums<br />

inspiriert und beeinflusst, schlussendlich<br />

auch auf der Platte. Das vorhergehende Album<br />

interessiert uns da nicht mehr so, wir legen dann<br />

den Fokus auf das Hier und Jetzt.<br />

„Selbst, wenn du dabei wie ein kaputter Plattenspieler klingst“<br />

Sound-Experimente im Hause Andersson?<br />

Du wirst natürlich immer Typen finden, die<br />

sagen: ,,Hey ihr Verlierer, warum spielt ihr nicht<br />

© Century Media<br />

die ganze Zeit nur noch `The Horror´ (Debüt-LP<br />

aus 2009, Anm)?“. Nun, ganz einfach: Weil wir<br />

,,The Horror‘‘ nicht 20 Jahre lang spielen wollen,<br />

daran würden wir zerbrechen.<br />

Kommen wir auf besagten Gothic-Einfluss zu sprechen.<br />

All die großen Gothic Metal Acts von TIAMAT<br />

über THE GATHERING bis TYPE O (RIP Pete) gibt es<br />

nicht mehr oder sie backen deutlich kleinere Brötchen.<br />

Wie kam es, dass ihr mit dem 2015er-Werk ,,Children<br />

Of The Night‘‘ diesen nicht mehr allzu populären Style<br />

für euch entdeckt habt?<br />

Naja, einen gewissen Gothic-Vibe hatten wir ja<br />

schon immer. Selbst auf ,,The Horror‘‘ geistert<br />

viel Nosferatu durch die Gegend, viel Vampir-<br />

Thematik. Aber das ist eher die Ästhetik. Was<br />

uns schon immer inspiriert hat, ist natürlich<br />

der Horror und seine romantischen Aspekte.<br />

Zu „Children Of The Night“-Zeiten sind wir dann<br />

richtig auf TYPE O NEGATIVE abgefahren. Früher<br />

reizte mich die Band nicht sonderlich. Aber wie<br />

bei vielen anderen Bands, die ich länger vermieden<br />

habe, hat sich gezeigt, dass sie in Wahrheit<br />

© Privat<br />

richtig gut sind. „World Coming Down‘‘ ist meine<br />

Lieblingsplatte von ihnen, und wohl auch ihre<br />

ernsteste. Für mich ein perfektes Album.<br />

Natürlich haben wir die auch klassischen<br />

Gothic-Bands gehört, THE SISTERS OF MERCY,<br />

DEPECHE MODE, THE CURE. Ich würde jedoch<br />

nicht sagen, dass wir ähnlich wie diese Bands<br />

klingen. Am ehesten noch wie die frühen<br />

SISTERS.<br />

Aber das war jetzt nicht unbedingt unser Ziel<br />

oder unsere Vision, im Gegenteil. Als wir aufwuchsen,<br />

war Gothic eher abstoßend. Dieser<br />

90er-Emo-Goth, furchtbar. Leute, die behaupteten,<br />

MARILYN MANSON wäre Goth. Als wir<br />

älter wurden, bemerkten wir, dass es noch eine<br />

ganz andere Seite des Gothic gibt. Es ist ein<br />

wenig wie ein Fass ohne Boden, da gibt es so<br />

viel Inspiration in diesem Konzept. Es sind<br />

nicht nur alte Kirchen. Du hast diese düstere<br />

Seele, diese schwärzere Fassade. Nicht, dass wir<br />

depressiv wären, wir finden das einfach sehr<br />

ansprechend. Tatsächlich ist das recht schwer<br />

zu beschreiben, was es genau ist. Am ehesten eine<br />

Einstellung, ein Gefühl.<br />

Welches ihr wunderbar transportiert. Dennoch könnte<br />

das nächste Album schon wieder ganz anders klingen.<br />

Ich will jetzt nicht in Aussicht stellen, dass wir<br />

zurück zu unseren Death Metal Wurzeln gehen,<br />

aber es kann so gut wie alles passieren. Wir kleben<br />

nirgends fest. Man darf davon ausgehen, dass es<br />

einen natürlichen Fortschritt geben wird. Für<br />

viele Fans war ,,The Formulas Of Death‘‘ 2013 ein<br />

Schock, weil wir davor auf „The Horror“ einen<br />

starken Death Metal-Sound hatten. Und plötzliche<br />

dieses Progressive-Zeug mit seinen 75 Minuten.<br />

Die Leute waren verwirrt, aber wir wollten, dass<br />

etwas weitergeht.<br />

Und immer noch weitergehen wird, Stichwort neue<br />

Veröffentlichungen?<br />

Wir arbeiten dran, allerdings traue ich mich noch<br />

nicht zu viel auszuplaudern. Aber wir steigen<br />

nicht auf die Bremse, noch nicht. Also bleibt<br />

gespannt, es werden viele Dinge passieren.<br />

Wir freuen uns darauf, danke fürs Interview!<br />

www.tribulation.se www.facebook.com/Tribulationofficial<br />

Gabriel


Strom-perlen<br />

Wann: Mittwoch, 17:00 – 18:00 Uhr<br />

(erstmalig am 19.9.18 bis 20.3.19)<br />

Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />

Kursbeitrag: € 40,- (20 Einheiten)<br />

Anmeldung: Online<br />

22<br />

Aus dem Ärmel<br />

geschüttelt<br />

oder wie DRAHDIWABERL Stefan <strong>Web</strong>er<br />

Teile seines Kostüms verlor<br />

Beschreibung: Den Kindern wird ein Rhythmusgefühl<br />

vermittelt. Für manche Kinder ist das selbstverständlich,<br />

Und es begab für sich andere in den nicht. leichtlebigen 90er Jahren des letzten Jahrtausends,<br />

dass, werden ganz einzelne profan, Schritte DRAHDIWABERL-Gig zu einer anstand. kleinenNoch<br />

Choreographie<br />

Langsam<br />

dazu in der Arena,<br />

zusammengefügt.<br />

meinem zweiten Wohnzimmer<br />

Wenn die<br />

- Doppelnutzen!<br />

Konzentration<br />

Ich kann nachlässt, mich nicht werden erinnern, Spiele dass eingebaut. es einen Die Fotograben Kinder<br />

vor sollen der Bühne Freude oder an der irgendeine Musik und andere Spaß Absperrung an der Bewegung<br />

gegeben<br />

hätte. Wenn dem wirklich so gewesen ist, hat es<br />

weniger<br />

haben.<br />

mit einem vernachlässigten Sicherheitsaspekt<br />

Keine zu tun, Vorkenntnisse als damit, dass erforderlich. DRAHDIWABERL ihr Publikum<br />

gerne, man kann es nicht anders sagen, „einsauten“.<br />

Das heißt, je näher dieses stand, desto höher die Trefferquote.<br />

So weit so gut, der Gig war hervorragend und<br />

die Leute sind, wie es so schön heißt, steil gegangen,<br />

sprich: ausgezuckt!<br />

Das übertrug sich natürlich auf die Band, speziell auf<br />

ihren unvergesslichen Frontman Stefan <strong>Web</strong>er, der sich<br />

durch diese offenkundige Euphorie zu immer waghalsigeren<br />

Manövern Richtung Publikum hinreißen ließ.<br />

Südtirolerstraße 13, A-6240 Rattenberg<br />

+43 (0)650 892927<br />

info@mikes-metalstore.com<br />

www.mikes-metalstore.com<br />

Wann: Mittwoch, 18:15 – 19:15 Uhr<br />

(erstmalig am 26.9.18 bis Ende Mai 19)<br />

Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />

Kursbeitrag: € 61,-<br />

Anmeldung: Online<br />

© Mike Seidinger<br />

Beschreibung: Sanfte Übungen lösen Verspannungen,<br />

steigern das allgemeine Wohlbefinden und verbessern<br />

die Beweglichkeit. Gezielte Rückengymnastik<br />

festigt den Stützapparat und kräftigt die Muskulatur.<br />

Gelegentlich auch Übungen mit Kleingeräten und Beckenbodengymnastik.<br />

Das „Unheil“ nahm seinem Lauf, als er sich beim<br />

Geeignete Song „Supersheriff“ Bodenunterlage weit nach (weiche vorne Matte beugte und und kleines<br />

mit<br />

Kopfkissen)<br />

einer Plastikkeule<br />

mitbringen.<br />

auf die Leute zielte. Plötzlich<br />

sprang jemand aus dem Publikum hoch und<br />

riss ihm die Keule aus der Hand, was einen etwas<br />

verdutzten Stefan <strong>Web</strong>er zurückließ.<br />

Aber die Show muss natürlich weitergehen, der<br />

erlittene Verlust unerheblich, ja, eigentlich lustig.<br />

Ich denke, das sah er auch so, denn wenig später<br />

kam er wieder an den Bühnenrand und wieder<br />

beugte er sich weit vor - ja, und da sprang ich eben<br />

hoch und weil er in diesem Fall nichts in der Hand<br />

hielt, griff ich nach dem Ärmel seines Anzuges,<br />

und ehrlich, das, was dann folgte, wollte ich sicher<br />

nicht, denn mit einem Ruck löste sich der Ärmel<br />

an der Schulternaht vom Rest des Anzuges und<br />

ich stand da, nicht minder überrascht als er, mit<br />

diesem Stück Stoff in der Hand.<br />

Das war selbst ihm ein klein wenig zu viel, denn<br />

er ging zum Mikro zurück und murmelte etwas<br />

hinein, das nach Empörung klang, ich habe es<br />

nicht genau verstanden, fühlte mich aber angesprochen.<br />

Aber wie gesagt, ich bin an diesem Tag<br />

nicht mit dem Vorsatz aufgestanden, Stefan <strong>Web</strong>ers<br />

Anzug zu ruinieren. Ein bisschen peinlich war mir<br />

das schon und ich überlegte, den abgetrennten,<br />

traurig aussehenden Anzugärmel zurückzugeben,<br />

irgendwie. Die Security wollte ihn jedenfalls nicht<br />

und ich ging davon aus, es würde sich schon eine<br />

Gelegenheit finden.<br />

Ich habe dieses Stück Stoff dann doch behalten<br />

und als selbsternannten Glücksbringer bei eigenen<br />

Gigs immer mit. Als Erinnerung daran, dass Stefan<br />

<strong>Web</strong>er jemand war, der auf der Bühne alles gegeben<br />

hat, freiwillig und in sehr seltenen Momenten<br />

auch - unfreiwillig.<br />

Claudia Jusits<br />

Sängerin von RAPTOR 200 und GODS OF WIEN<br />

Redakteurin bei Stark!Strom<br />

Habt auch Ihr Stark!e Erinnerungen,<br />

Memorabilia, Anekdoten oder<br />

Begegnungen, an denen Ihr<br />

die Leserschaft teilhaben lassen wollt?<br />

Her damit an strom@starkstrom.live, danke.<br />

© Charly Swoboda<br />

Wann: Mittwoch, 19:20 – 20:20 Uhr<br />

(erstmalig 26.9.18 bis Ende April 19)<br />

Wo: Kindergarten Kramsach (Turnsaal)<br />

Kursbeitrag: € 61,-<br />

Anmeldung: Online<br />

Beschreibung: Beim „Line Dance“ bewegen sich die<br />

Personen im Gleichklang in Reihen und Linien vorund<br />

nebeneinander. Die Bewegungsabläufe sind jeweils<br />

passend zur Musik choreografiert, vermitteln<br />

Freude und verbessern die Koordination. Es sind nur<br />

Hallenschuhe mit nicht abfärbender Sohle erlaubt!<br />

Im Dezember 2018 findet dieser Kurs nicht<br />

statt!<br />

© Stephan Huger<br />

© Nadja Kainz<br />

Ich plane ja, schon zu<br />

Lebzeiten Platzkarten<br />

für mein Begräbnis<br />

auszugeben, samt Programm,<br />

damit jede(r), die<br />

(der) trotzdem kommen<br />

will, weiß, was auf sie<br />

(ihn) zukommt.<br />

Musikalisch wird´s da Einiges geben, aber der<br />

zentrale Song wird „Won‘t Get Fooled Again“ von<br />

THE WHO. Schon allein wegen des ultimativen<br />

Statements, dass es jetzt endgültig vorbei ist mit<br />

dem Verarschen. Und damit das auch jede(r) begreift,<br />

bitte in der Albumversion von 8:32 Minuten<br />

und unter freiem Himmel!“<br />

Dietmar Hoscher, Concerto Magazin<br />

In dem Moment, in<br />

dem ich anfange, hierüber<br />

nachzudenken,<br />

beginnt meine innere<br />

Stimme die Textzeile<br />

„I‘m not leaving, I‘m just<br />

going somewhere else‘‘<br />

zu singen. Jene stammt<br />

aus dem Lied „Midnight<br />

Flyer“ von THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA.<br />

Je mehr ich mir über den restlichen Text Gedanken<br />

mache, desto eher trifft dieser auf meine Ruhelosigkeit,<br />

Neugierde und meinen Drang, etwas<br />

zu schaffen und erreichen, zu. Es sind vor allem<br />

Passagen wie „Now it‘s not the time to think of all<br />

I‘ve lost… There are skylines left to conquer, there<br />

Just A Perfect Day<br />

Auch diesmal präsentieren wir wieder einige<br />

schöne Antworten auf die Frage<br />

„Welcher Song soll auf deiner Beerdigung laufen (und warum)?“,<br />

im nächsten Heft vielleicht auch Eure?<br />

Bei Interesse einfach Text und Foto an<br />

strom@starkstrom.live schicken.<br />

© JuergenRottensteiner<br />

Ich bin mir da schon<br />

seit langem klar, welcher<br />

Song bei meiner Beerdigung<br />

laufen soll. Hoffe<br />

nur, dass diejenigen, die<br />

die Party dann organisieren,<br />

das nicht vergessen<br />

haben werden.<br />

Der Song hat mich in der<br />

schwersten Zeit meines Lebens durch die Stunden<br />

und Tage und Wochen getragen, bis ich mir<br />

sicher war, dass ich es überstanden hatte: „Just A<br />

Perfect Day” in der Version von CHRIS WHITLEY.<br />

Still alive – Jürgen Rottensteiner,<br />

Rottensteiner Promotions<br />

PS: Chris Whitley hat es schon vor einigen Jahren<br />

überstanden. Wäre interessant, was bei ihm<br />

gespielt wurde…<br />

are oceans left to cross“ und „…but still I long for<br />

the unknown“, mit denen ich mich voll und ganz<br />

identifizieren kann. Passender hätte der Schwede<br />

Björn „Speed“ Strid meine bisherigen 27 Jahre auf<br />

Erden nicht beschreiben können.<br />

Und auch dafür, wie es nach meinem Ableben<br />

für mich weitergeht, hat „Speed“ eine Antwort<br />

parat: „It‘s not over, but the end is drawing near,<br />

here‘s a toast to new beginnings and to all I once<br />

held dear“.<br />

Sollte ich also in naher oder ferner Zukunft beerdigt<br />

werden, ist es dieser Song, geboren im hohen<br />

europäischen Norden, der sich zu diesem Anlass<br />

empfiehlt, gespielt zu werden.<br />

Florian Meingast, Stark!Strom<br />

seelen-Strom<br />

23


ticketverlosung<br />

ticketverlosung<br />

ticketverlosung<br />

24<br />

Für alle entsprechend gekennzeichneten Veranstaltungen verlosen wir 2x2 Karten, einfach Mail mit Betreff „Ticketverlosung“,<br />

Wunschkonzert, Namen und Postanschrift an strom@starkstrom.live, viel Glück!<br />

ULRICH ELLISON<br />

25.04.2019 – Reigen WIEN, VIENNA Blues SPRING<br />

Vor zehn Jahren zog das steirische<br />

Gitarren-Talent nach Texas,<br />

um dort durchzustarten. Jetzt<br />

kommt der vielfach prämierte<br />

Bluesrocker in die „alte Heimat“,<br />

weitere Dates: 11.04. Leibnitz,<br />

25.05.Velden, 26.05. Frauental.<br />

© Ulrich Ellinson<br />

HERR ROSSI MUSIC Club SPECIAL<br />

30.04.2019 – Wien, Szene<br />

Salzburger Ohrwürmer treffen<br />

auf österreichisch–amerikanisch-australischen<br />

Elektro-<br />

Folk-Rock und steirische Alternative-Heroen:<br />

THE SELLOUT, JOHN<br />

DELLROY BAND und FACELIFT<br />

© Band<br />

live bei Mario Rossori!<br />

<br />

www.planet.tt<br />

METAL FIELDS<br />

03.-04.05.2019 – Wiesen<br />

Mit dem dänischen Abrisskommando<br />

HATESPHERE wurde<br />

ein internationaler Headliner<br />

gebucht und rundherum viel<br />

rotweißrote Heavy-Qualität wie<br />

BOON, ROADWOLF, PASTY CLAN,<br />

KÜENRING u.v.a. programmiert.<br />

© Veranstalter<br />

<br />

<br />

www.ulrichellison.com<br />

www.wiesen.at<br />

VIENNA METAL MEETING<br />

11.05.2019 – Wien, Arena<br />

OPETH, SOLSTAFIR, UNLEASHED,<br />

URFAUST, DARKSPACE,… Dunkel-<br />

Gourmets kommen beim VMM<br />

wieder voll auf ihre Kosten, einen<br />

Gruß aus der Küche übermitteln<br />

SWALLOW THE SUN beim Warm<br />

Up am 10. im Viper Room!<br />

© Stuard Wood<br />

www.viennametalmeeting.com<br />

empfiehlt<br />

BLACK INHALE & SPECIAl GuEST (tba)<br />

25.05.2019 – Wien, Szene<br />

Mit „A Doctrine Of Vultures“ startete<br />

die Band voll durch: Shows<br />

mit VOLBEAT und KREATOR,<br />

Summerbreeze, Wacken, Full<br />

Metal Cruise. Beim Szene-<br />

Heimspiel stellen sie ihr neues<br />

Line Up (Bassist Andres, Gitarrist<br />

© Black Inhale<br />

NOVA ROCK<br />

13.-16.06.2019 – Nickelsdorf<br />

SLIPKNOT, SABATON oder LAMB OF GOD am Opening Day, SLAYER,<br />

THE CURE oder BEHEMOTH<br />

tags drauf, DIE TOTEN HOSEN,<br />

IN FLAMES oder POWERWOLF<br />

am drit ten und schließlich<br />

WOLFMOTHER, SLASH oder DIE<br />

ÄRZTE am letzten Tag: Frohes<br />

© Tim Tronckoe<br />

Mauro) vor!<br />

www.blackinhale.com<br />

BLACK ANCHOR SOMMERFEST<br />

31.05.2019 – Wien, Szene<br />

Die neue Booking Agentur<br />

für heimische Acts stellt sich<br />

vor – und gut ein: Mit kühlen<br />

Drinks, heißem Chili (umgekehrt<br />

wär´s doof) und guter<br />

Musik u.a. live von MAYBURN,<br />

PROJEKT STEINHOF und STEVO<br />

© Pascal Riesinger<br />

(KILL THE LYCAN).<br />

www.facebook.com/blackanchorbookingaustria<br />

(Nova)Rocken!<br />

<br />

www.novarock.at<br />

GRETA VAN FLEET<br />

09.07.2019 – Wien, METAStadt<br />

Dank ihrer kurzfristigen Konzertabsage gewährten GVF dem<br />

Herausgeber dieser Postille einen<br />

freien Abend in München,<br />

obgleich er sich schon auch (seit<br />

Monaten) auf die Show gefreut<br />

hätte. Bier, äh, Schwamm drüber,<br />

jetzt kommen sie ja nach Stadlau<br />

– hoffen wir zumindest!<br />

www.metastadt.at<br />

© Universal Music<br />

ticketverlosung<br />

ROCK IN GRAZ<br />

16.07.2019 – Graz<br />

© Paris Visone Photography<br />

Sound & Audio<br />

Besuchen Sie jetzt unsere Kurse zu Sounddesign, Ton-/Studiotechnik,<br />

Musikbusiness und vielem mehr.<br />

WIFI. Wissen Ist Für Immer.<br />

wifiwien.at/audio<br />

Ein neues Festival in der<br />

„Freiluftarena B“ der Grazer<br />

Stadthalle, bei dessen Premiere<br />

LIMP BIZKIT, STEEL PANTHER,<br />

GUANO APES, SKINDRED und<br />

DOG EAT DOG für einen heißen<br />

Sommertag sorgen werden!<br />

<br />

www.rock-in-graz.com<br />

TESTAMENT<br />

06.08.2019 – Rockhouse Salzburg<br />

Thrash-Alarm in Salzburg! Die<br />

Bay Area-Legende TESTAMENT<br />

kommt gemeinsam mit den<br />

Crossover-Dreschern IRON<br />

REAGAN und den spanischen<br />

CRISIX, den local support übernehmen<br />

CHAINBREÄKER: Fettes<br />

<br />

© Gene Ambo<br />

© Band<br />

Package!<br />

www.facebook.com/MetalMadnessConcerts<br />

Jetzt<br />

buchen<br />

METAL ON THE HILL<br />

16.-17.08.2019 – Graz<br />

Zum vierten Mal gibt der<br />

Uhrturm den metallischen Takt<br />

vor. HAMMERFALL, ENSIFERUM,<br />

WARKINGS, HARAKIRI FOR THE<br />

SKY, DEAD LORD u.v.a. stimmen<br />

mit tausenden Fans begeistert<br />

ein.<br />

© Tallee Savage<br />

<br />

www.metal-on-the-hill.com<br />

KALTENBACH OPEN AIR<br />

22.-24.08.2019 – Spital am Semmering<br />

ENSLAVED, DORNENREICH, ASPYHX, MGLA, CARPATHIAN FOREST,<br />

AURA NOIR: Ein innerhalb des<br />

abgesteckten Gebiets gleichermaßen<br />

ausgeloteter wie stimmiger<br />

Mix erwartet uns beim<br />

KOA, (nicht nur) extra für His<br />

Infernal Lu kommen auch EVIL<br />

© Century Media<br />

INVADERS.<br />

www.kaltenbach-openair.at<br />

INNROCK RELOADED<br />

13.-14.09.2019 – Radfeld (Tirol)<br />

14 Bands an zwei Tagen: MIDRIFF, GARAGEDAYS, SILIUS, CONCRETE EDEN, DEADTIME STORIES,<br />

UNBEUXAM, LACK OF PURITIY (Freitag) sowie BOON, SILENCER, RELINQUISHED, PURERAGE, KLAUBAUF,<br />

CHAOS INSIDE, NAMELESS (Samstag) – auf ins Heilige Land! <br />

www.innrockreloaded.at


Alkoholgetränkt, schweißgebadet, gewagt,<br />

legendär, aufregend, viel zu laut,<br />

berauschend, aufschlussreich, überraschend,<br />

spannend, freudesprühend und<br />

manchmal einfach viel zu klein.<br />

Das alles und wohl noch vieles mehr<br />

war sie schon, die Klangfarbe Hausgemacht<br />

Bühne.<br />

Turbobier, Dezember 2017<br />

Und was sie noch alles sein wird, das bestimmst<br />

Du!<br />

Unter dem Motto Hausgemacht bieten<br />

wir heimischen Acts bzw. Bands einmal<br />

im Monat die Möglichkeit, sich auf unserer<br />

Bühne vorzustellen. Wir zeichnen alle<br />

Hausgemacht Sessions mit mehreren<br />

Cams und professionellem Audioequipment<br />

auf, damit Du, Deine Band, Freunde<br />

und Fans sie auf unserem Youtube<br />

Channel ansehen könnt!<br />

Die Liste unserer Gäste ist lang und<br />

reicht von Boon über Turbobier bis hin<br />

zu der diesjährigen ESC Kandidatin Paenda.<br />

Besuch uns doch auf: www.youtube.<br />

com/klangfarbechannel<br />

SFYA, Juni 2018<br />

Oder noch besser, komm doch einfach<br />

beim nächsten Mal vorbei!<br />

Die nächsten Termine sind:<br />

29. März – Cil City (www.cilcity.com)<br />

10. Mai – Isoulate (www.facebook.com/<br />

isoulateofficial)<br />

Na, Lust bekommen und Du willst auch<br />

einmal auf der Hausgemacht Bühne<br />

stehen?<br />

Schreib uns doch einfach!<br />

hausgemacht@klangfarbe.com<br />

Kutscher ‘s Blues Band, Juli 2018<br />

FARBE<br />

DIE<br />

FINDEN<br />

ZUM<br />

Ein neues Lieblingsteil!<br />

Egal ob das erste oder das elfte<br />

Instrument, es geht immer um etwas<br />

sehr Persönliches. Abgesehen von den<br />

sogenannten Hardfacts, die sich wunderbar<br />

auflisten und mit schönen Fotos<br />

untermauern lassen, braucht es in den<br />

meisten Fällen etwas<br />

mehr, um das richtige<br />

Instrument oder<br />

Werkzeug für sich zu<br />

finden. Speziell bei<br />

analogen Instrumenten ist kaum Eines<br />

wie das Andere, fast so wie bei uns<br />

Menschen, da kann es schon passieren,<br />

dass nicht alle miteinander kompatibel<br />

sind, oder Instrumente existieren,<br />

die ihren Besitzer suchen und finden<br />

und plötzlich passen<br />

wie der sprichwörtliche<br />

Topf auf den<br />

Deckel (oder umgekehrt?).<br />

Wenn Du zu<br />

100% weißt was du brauchst und was du<br />

willst, dann ist die Sache relativ einfach.<br />

Österreichs größtes<br />

Musikhaus<br />

Dann geht es nur mehr<br />

um das „wie schnell“ und<br />

„zu welchem Preis“. Wenn<br />

nicht, dann hilft unser<br />

großes Team an erfahrenen<br />

MusikerInnen und TechnikerInnen,<br />

um das richtige Werkzeug zu finden<br />

und sorgt mit Rat und Tat dafür, dass<br />

die neue Gitarre, das neue Klavier, das<br />

Drumset oder das neue Mikrofon auch<br />

nach vielen Übungsstunden und zahlreichen<br />

Gigs immer noch Spaß am Spielen<br />

bereitet. In weiterer Folge kümmern sich<br />

unsere Experten für den Fall der Fälle,<br />

dass mal etwas kaputt geht, aber auch<br />

für allfällige Services gerne um Dein<br />

Lieblingsstück. Die riesige Auswahl in<br />

unserem Geschäft im<br />

Wiener Gasometer und in<br />

unserem Onlineshop bietet<br />

für jeden Geschmack,<br />

für jede Anforderung und, nicht zuletzt,<br />

auch für jedes Budget die optimale<br />

Lösung. Mit bester Beratung, Vor-Ort-<br />

Service und versandkostenfreier<br />

Lieferung<br />

innerhalb Österreichs.<br />

WWW.KLANGFARBE.COM


Strom-post<br />

Ausgabe #7 Feb - März 2019<br />

„…betrete eine schalldichte<br />

Kabine, der Verkäufer setzt<br />

die Nadel auf die Rillen…“<br />

Wir freuen uns immer über Feedback und drucken<br />

eure Strom!Post – oder einen kleinen oder größeren<br />

Gastbeitrag? – auch gerne ab.<br />

Also her damit an strom@starkstrom.live.<br />

Schön, dass Ihr Doro, einer „Metallerin“ (die<br />

Frau ist gelernte Schriftsetzerin!) der ersten<br />

Stunde im deutschsprachigen Raum, einen so<br />

positiven Beitrag widmet! Metal-Journalisten<br />

hier in Deutschland glauben inzwischen, über<br />

sie die Nase rümpfen zu müssen, da sie zu<br />

kommerziell sei... Es geht doch nichts über<br />

einen zünftigen Dünkel!<br />

Stefan, Bayern<br />

Doro am Cover, verdient! Wer, wenn nicht sie?<br />

Michi, Wien<br />

Bin gerade die neue Stark!Strom-Ausgabe durchgegangen,<br />

ein Wahnsinn, wie umfangreich und detailliert die<br />

mittlerweile ist, sicher richtig Hacke, aber saugeil und<br />

was für ein Beweis, dass Print noch funktionieren kann! Fuchs. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut,<br />

Seite Sujet Dominik, 1Stark!Strom_PRINT.qxp_Layout NÖ<br />

1 18.02.19 14:48 Seite wenn 1 ich an diesen Moment denke. Diese Musik wird<br />

08.04. | 20:30 Uhr | Reigen<br />

RYAN MCGARVEY<br />

Mit neuer CD HEAVY HEARTED und „pyrotechnischer<br />

Performance“ (sagen die Kritiker)<br />

30.04. | 20:30 Uhr | Reigen<br />

MILLER ANDERSON BAND &<br />

HORN SECTION<br />

Playing KEEF HARTLEY BAND’S<br />

Woodstock Concert of 1969<br />

Das NICHT auf dem 3er-Album zu hören ist …<br />

28 www.viennabluesspring.org<br />

© Pascal Riesinger<br />

Liebe,<br />

Pizza,<br />

Heavy Metal<br />

ROKKO RAMIREZ<br />

No World Order!<br />

SODOM - OOMPH!<br />

DREAM THEATER<br />

MISANTHROPIC MIGHT<br />

GLOOMAR FESTIVAL - MEPHISTOS<br />

EINDHOVEN METAL MEETING<br />

Wenn‘s um Led Zeppelin bzw. um<br />

diverse Nachahmer geht, kann ich nicht<br />

anders als meinen Senf dazu zu geben.<br />

Blenden wir zurück ins Jahr 1969. Eine<br />

trostlose Zeit ohne Internet, Smartphones<br />

und Downloadbörsen. Informationen<br />

musikalischer Natur bezieht man<br />

ausschließlich aus diversen Musikmagazinen<br />

bzw. sporadisch aus dem Radio.<br />

Dort munkelt man schon seit einiger Zeit<br />

über eine musikalische Sensation aus GB,<br />

die von Jimmy Page auf Kurs gebrachten<br />

Nachfolger der legendären Yardbirds. Zu<br />

hören gibt es vorab keinen Ton.<br />

Dann endlich ist es soweit, pünktlich am Erscheinungstag<br />

von „Led Zeppelin I“ eile ich in das Schallplattengeschäft<br />

(!) meines Vertrauens, betrete eine<br />

schalldichte Kabine, der Verkäufer setzt die Nadel<br />

auf die Rillen. Bam bam! bam bam! „In the days of<br />

my youth I was told what it was to be a man...“. Oida<br />

mich mein Leben lang begleiten.<br />

Viele Jahre später, Ende 1988, Kingdom Come gastieren<br />

als Support von Magnum in der Kurhalle Oberlaa.<br />

Von der internationalen Fachpresse werden sie als<br />

Inkarnation von Led Zeppelin gepriesen. Die Band<br />

ist großartig. Natürlich ähneln Stimme und Musik<br />

ein wenig den großen Vorbildern. Aber the next big<br />

thing? Heute kräht kein Hahn mehr nach ihnen.<br />

Ziemlich genau 30 Jahre danach sieht man sich erneut<br />

mit einem immensen Hype um vier junge Musiker<br />

aus Michigan, USA, konfrontiert. Wiederum fällt der<br />

Name Led Zeppelin. Aber können die vier Jungspunde<br />

dem legendären Quartett tatsächlich auf Augenhöhe<br />

begegnen? Da hat man die Latte wohl eindeutig<br />

zu hoch gelegt. Musikalisch einwandfrei, aber bei<br />

Songwriting bzw. Eigenständigkeit hapert es noch<br />

gewaltig. Am Thron der Rock-Dinosaurier werden<br />

sie so nicht rütteln. Dass sich die Band mittlerweile<br />

von einem Stylisten in Hippieklamotten kleiden<br />

lässt, trägt in meinen Augen nicht unbedingt zu ihrer<br />

Glaubwürdigkeit bei.<br />

Aber die Jungs sind noch jung und haben fraglos<br />

Potential. Im Juli wird man sich deshalb, allen Vorbehalten<br />

zum Trotz, in der METAStadt von ihren<br />

Live-Qualitäten überzeugen.<br />

Ger-Hard, Wien<br />

Völlig überbewertete Combo, furchtbare Songs,<br />

Möchtegern-Rockstars.<br />

Hannes, Sbg<br />

Schönes Magazin, gelungenes Special über Greta Van<br />

Fleet, wobei man auch einfach sagen könnte: Wem<br />

sie gefallen, der/die soll hören und wer nicht – der/<br />

die nicht. Ich persönlich mag sie sehr und freue mich<br />

jet Stark!Strom_PRINT.qxp_Layout 1 18.02.19 14:48 riesig Seite auf 1 das Wien Konzert!<br />

Renate, Stmk<br />

© David Havlena<br />

Im letzten Strom-<br />

Aufwärts/ Abwärts fragten<br />

wir nach eurer Meinung<br />

zu GRETA VAN FLEET,<br />

hier ein paar der vielen<br />

Antworten, danke:<br />

„Tiefsten Humor auf höchstem Niveau“ beweist Robert „Bobby“ Spieß nicht nur im Stark!Strom:<br />

Sein neuer Comicband wird bei der Vienna Comix (06+07.04., MGC Halle Wien) präsentiert: Hol´ dir dein Heisl-Papier!


xx chromo-Strom<br />

VISIONS OF ATLANTIS<br />

Applaus<br />

DELAIN<br />

Groß!<br />

Die Symphonic Metaller aus den Niederlanden<br />

haben für ihre Fans etwas ganz Besonderes<br />

am Start: Eine EP mit vier brandneuen Songs<br />

plus einem ganzen Konzert als visuelles und<br />

akustisches Erlebnis der Extraklasse auf DVD.<br />

Auf „Hunter´s Moon“ (Napalm Rec.) schreiten<br />

DELAIN den zuletzt eingeschlagenen Weg<br />

weiter: Eine Abkehr vom Gothic Metal, hin zu<br />

komplexeren und pompöseren Arrangements.<br />

Was ihrer Musik sichtlich gut tut, egal ob beim<br />

Opener „Masters Of Destiny“ mit seinen starken<br />

orchestralen Parts oder beim Titelsong, mein<br />

persönlicher Fave und zukünftiger Live-Hit. Auch<br />

der Rest vom Fest (bei „Art Kills“ bekommt Sängerin<br />

Charlotte Wessels „gutturale“ Unterstützung) weiß<br />

zu überzeugen, der Live-Teil spielt sowieso alle<br />

XENOBLIGHT<br />

Nachts<br />

© Out Of Line<br />

© Emilie Garcin<br />

Es gibt Bands, die klingen auf dem<br />

Abspielgerät gut, weil ihre Alben perfekt<br />

abgemischt wurden. Genauso gibt es<br />

Gruppen, die erst live so richtig abgehen,<br />

weil die Musiker dann Sachen rauspacken,<br />

die bei einem Recording niemals<br />

hinhauen würden. Bei „The Deep & The Dark Live<br />

@ Symphonic Metal Nights“ (Napalm Rec.) bekommen<br />

wir von VISIONS OF ATLANTIS einen Mix<br />

aus beidem. Der Fokus der Setlist liegt auf dem<br />

großartigen letzten Studio-Album und kommt<br />

mit einer ordentlichen Portion Kraft rüber. Die<br />

Kombination der fetten Instrumental-Parts mit<br />

dem superben Gesang macht live einfach mehr<br />

her. Als emotionalen „Höhepunkt“ des Werkes<br />

verkündet der männliche Part des Gesangsduos,<br />

Siegfried Samer, seinen Ausstieg aus der Band,<br />

worauf das Publikum seine Verdienste mit großem<br />

Applaus würdigt. Wir schließen uns an.<br />

www.facebook.com/visionsofatlantisofficial Patrick<br />

Stückerl - und NIGHTWISHs Marco Hietala bei sechs<br />

Songs den Bass. Wenn es auf dem nächsten Album<br />

in dieser Tonart weitergeht, können wir uns auf<br />

etwas echt Großes einstellen.<br />

www.delain.nl <br />

Patrick<br />

Holy Shit! Der Kerl ist aber fest am Keifen! Oh, Moment …<br />

der Kerl ist ja eigentlich eine Kerlin! Nau prack, da können sich<br />

ARCH ENEMY, HOLY MOSES und wie sie nicht alle heißen, mit<br />

ihren Heulgören (sorry, Mädels!) am Mikro, warm anziehen.<br />

Was nämlich Frau Marika Hyldmar auf „Procreation“ (Out Of Line<br />

Music) abliefert, ist schon fast beängstigend.<br />

Also, der Frau möchte ich nachts in Floridsdorf<br />

nicht unbedingt alleine auf der Straße begegnen<br />

(brüll! Andi). Noch dazu tritt ihre Begleitcombo<br />

XENOBLIGHT (unter anderem aus den Ruinen<br />

der Band VELOCITER auferstanden) ordentlich<br />

Arsch, und zwar sowohl auf Technik- als auch auf<br />

Brutalo-Niveau. Die Dänen fetzen Tech-Death-<br />

Thrash in feinster Abriss-Manier und in atemberaubender<br />

Geschwindigkeit, nervenaufreibender<br />

Härte und mit genug musikalischen Gimmicks,<br />

um das Ganze nicht auf Mittelklasse sinken<br />

zu lassen, in unser leidendes Ohr. Also, worauf<br />

wartet ihr noch?<br />

www.facebook.com/Xenoblight<br />

Mike<br />

© Sandra Ludewig<br />

strom-bringer<br />

Wir bringen den Strom –<br />

und den O(h)rgasmus!<br />

GREY CZAR<br />

Salzburger Dreigesang<br />

Entgegen der Etymologie des „Boondoggle“,<br />

eines unnützen Dings, besticht das so betitelte<br />

neue Werk der Salzburger durch hohen<br />

künstlerischen Wert – angesichts der eleganten<br />

Mischung aus Stoner, Space, Psychedelic, Heavy<br />

und Grunge sollte man seine Scheuklappen<br />

einfach mal im Schrank lassen.<br />

Neben instrumentaler Vielseitigkeit blitzt im<br />

Verlaufe des Albums zwischen kantigen Rhythmen<br />

immer wieder die gesangliche Klasse<br />

dieser Band auf. Ist bereits die charismatische,<br />

ausdrucksstarke Wüstenstimme von Haupt-<br />

Sänger Roland ein Genuss, so katapultiert das<br />

Zusammenspiel des vokalen Dreigestirns das<br />

Album in komplett andere Sphären.<br />

Zwischen knackigen Rock-Anleihen, schleppenden<br />

Wüstenklängen und treibend-repetitivem<br />

Stoner-Gewummer kreieren GREY CZAR ein<br />

fesselndes Stück musikalischer Kunst, das<br />

seine Zeit zur Entfaltung braucht, aber dann<br />

einfach nicht langweilig wird.<br />

www.greyczar.com<br />

by Anthalerero<br />

© Viktoria Wahrstätter


Strom-kreis<br />

Strom-kreis<br />

ANTHEM – Nucleus (Nuclear Blast)<br />

Gegründet in den frühen 80er Jahren, konnte sich die<br />

Band in ihrer japanischen Heimat bald als Top-Act<br />

etablieren und im Windschatten von LOUDNESS und<br />

EARTHSHAKER auch in Europa und Amerika einen<br />

guten Ruf erspielen.<br />

Diesen genießen ANTHEM trotz zwischenzeitlicher<br />

Auflösung noch immer, wohl auch ob ihres „Exotus-<br />

Bonus“, wurde doch ein Großteil der Texte in japanischer Sprache vorgetragen.<br />

Dies änderte man anno 2000 und engagierte für „Heavy Metal Anthem“ mit<br />

Graham Bonnet kurzfristig einen Promi-Sänger. Diverse Line Up-Wechsel<br />

und sechs Studioalben später startet Bandchef/Bassist Naoto Shibata wieder<br />

mal neu durch, holt mit Akio Shimizu (Gitarre) und Yukio Morikawa (Gesang)<br />

zwei alte Mitstreiter zurück und legt mit „Nucleus“ eine „Best Of“-Compilation<br />

für den europäischen Markt vor, für die 13 Tracks neu eingespielt und mit<br />

englischen Texten versehen wurden. Ein coole Idee, zumal der Dreher selbst<br />

für eingeschworene Fans von Interesse ist, wurden doch fast nur Songs<br />

ausgewählt, die nach 2001 entstanden und bislang dem japanischen Markt<br />

vorbehalten waren. Arigatou!<br />

www.facebook.com/heavymetalanthem <br />

Walter<br />

ARAGO – The Flying Dutchman - A Drametical<br />

(Eigenprod.)<br />

Schon mal was von “Drametical” gehört? Nein?<br />

Dann wird es aber Zeit! Okay, ganz so neu ist ein<br />

Konglomerat aus Drama, Metal und Musical nicht<br />

mehr (Paul O‘Neill schau owa!). Die Idee, der Chose<br />

diesen Namen zu geben, dagegen schon.<br />

Doch nicht nur damit lässt die Formation (in der<br />

u.a. frühere AMUN RE- sowie aktuelle VALSANS-Musiker aktiv sind) aus<br />

Niederösterreich aufhorchen. Auch die Umsetzung darf als gelungen bezeichnet<br />

werden. Selbst wenn der Plan, die Geschichte des „Fliegenden Holländers“ zu<br />

vertonen, ebenso wenig innovativ erscheint wie die stilistische Gangart, muss<br />

man ARAGO attestieren, sich verdammt gut dabei geschlagen zu haben. „The<br />

Flying Dutchman“ ist ein in sich schlüssiges Werk von üppigem Ausmaß, sechs<br />

Kapitel mit jeweils mehreren Songs bringen es auf stolze 77 Minuten Spielzeit!<br />

Und da man sich musikalisch in erster Linie am Terminus „Metal“ orientiert<br />

hat, ist die Chose stringent und nahezu kitschfrei ausgefallen.<br />

Auch die Gesangsdarbietungen von Andy Barna, Sandra Kleinander und<br />

Jürgen Ebner, die durch die Geschichte führen und jeweils eine Hauptperson<br />

interpretieren, dürfen als durchwegs gelungen betrachtet werden. Kurzum:<br />

Eine respektable Leistung!<br />

Zwar haben Sandra und Jürgen im letzten November ARAGO verlassen,<br />

doch man kann sicher sein, dass sich bis zur Live-Premiere von „The Flying<br />

Dutchman - A Drametical“ am 24.05. in der Szene Wien entsprechendes<br />

Personal gefunden haben wird.<br />

www.arago.at <br />

Walter<br />

ASTRAL DOORS – Worship Or Die (Metalville)<br />

Mit nunmehr neun Studioalben in 17 Jahren darf man<br />

ASTRAL DOORS durchaus als fleißig bezeichnen,<br />

darüber hinaus mischt Sänger Nils Patrik Johansson<br />

bei zig anderen Bands und Projekten mit und<br />

veröffentlichte zuletzt auch noch ein Soloalbum.<br />

Dennoch hört man ihm und dem Rest der Band(e)<br />

die Überzeugung und das dafür geflossene Herzblut<br />

auch auf „Worship Or Die“, auf dem man einmal mehr im Grenzbereich<br />

zwischen Hard Rock und Heavy Metal agiert, zu jeder Sekunde an. Auffällig ist<br />

jedoch das verstärkte Bemühen um prägnante Melodien. Im Vergleich zu den<br />

letzten Scheiben geht das Material nämlich wieder hurtiger ins Langzeitgedächtnis,<br />

allen voran der grandiose Opener „Night Of The Hunter“, der<br />

Brecher „Concrete Heart“ sowie das einmal mehr Reminiszenzen an den<br />

unvergessenen Ronnie James DIO hervor beschwörende „Light At The End<br />

Of The Tunnel“.<br />

Fazit: Ein schönes, traditionell ausgerichtetes Old School-Album mit<br />

erhöhtem Melodie-Anteil.<br />

www.astraldoors.com <br />

Walter<br />

32<br />

BACKYARD BABIES – Sliver & Gold<br />

(Century Media)<br />

Ihr 2015er Comeback-Album „Four By Four“<br />

wurde von den Fans zwar euphorisch empfangen,<br />

sorgte dabei aber auch für polarisierende Meinungen.<br />

So wurde den Schweden u.a. unterstellt,<br />

„zu erwachsen“ zu klingen, was durchaus der<br />

Versuch gewesen sein könnte, die Truppe auf<br />

mangelnde juvenile Energie, Frische und Rotzigkeit hinzuweisen.<br />

Die Band schien daraus ihre Lehren gezogen zu haben, denn „Sliver &<br />

Gold“ bietet wieder exakt jenen dreckigen Punk-Rock’n’Roll, für den<br />

man die Babies schon zu Zeiten des Debüts „Diesel & Power“ feierte.<br />

Dabei darf man wohl auch den Einfluss von Produzent Chips Kiesbye und<br />

seiner Arbeit in den „Park Studios“ nicht außer Acht lassen, schließlich<br />

kommt die Chose soundtechnisch dermaßen erdig und authentisch<br />

aus den Boxen, dass man in der Tat vermuten könnte, ein verschollenes<br />

Frühwerk zu hören. Dem ist aber keineswegs so, stattdessen gibt es zehn<br />

brandneue Songs, die schlicht und ergreifend die Essenz der Band auf den<br />

Punkt bringen. Rawk On!<br />

www.backyardbabies.com <br />

Walter<br />

BELZEBUBS -<br />

Pantheon Of The Nightside Gods<br />

(Century Media)<br />

Die ewige Frage, wieviel Spaß verträgt – insbesondere<br />

Black – Metal, wird von Belzebubs auf<br />

die Spitze getrieben. Welche Musiker hinter dem<br />

Projekt stecken, ist offiziell nicht bekannt (Forge,<br />

du hast die Band gestohlen…?!). Die Comics, auf<br />

denen die fiktive Band in bester Gorillaz-Manier basiert, haben in der<br />

Szene allerdings schon ihre Kreise gezogen. Recht unterhaltsame Slice-<br />

Of-Life-Episoden aus dem alltäglichen Wahnsinn einer unwahrscheinlich<br />

TRVEN Familie.<br />

Über die TRVENESS des Comics mögen sich die Geister scheiden (verträgt<br />

man ein wenig Spaß, kann man getrost zugreifen); die Musik, die dazu<br />

geliefert wird, ist allerdings grundsolide. Mehr oder weniger kreativ werden<br />

Einflüsse aus dem norwegischen Black Metal-Dunstkreis verarbeitet. Ein<br />

bisschen Second Wave, ein bisschen Melodic, ein bisschen Blackened Death.<br />

Selbstverständlich der ideale Soundtrack zum Comiclesen, aber darüber<br />

hinaus auch durchaus headbang-and-chill-tauglich.<br />

www.belzebubs.com <br />

Gabriel<br />

BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE -<br />

All These Fiendish Things<br />

(Schlitzer-Pepi Rec)<br />

Eine der geilsten Live-Bands des Planeten erfindet<br />

sich wieder mal neu. In der Horrorpunk-Szene<br />

verankert, machen uns die Zombies gerne auch<br />

mal den gepflegten Crossover, vermischen seit<br />

jeher Einflüsse vom Chanson bis zum Thrash<br />

Metal und bleiben sich dabei immer treu.<br />

So auch auf Album Acht, das mit seiner punkig-straighten Ausrichtung<br />

von Beginn an Spaß macht. Die Songs bleiben so dermaßen klebrig-süß<br />

im Gehörgang picken, dass man sie selbst mit killernietengespickten<br />

Wattestäbchen nicht mehr richtig raus bekommt. Soll man ja auch nicht.<br />

Der flotte Speed-Rocker „Helluzinations“ ist das beste Beispiel dafür, aber<br />

auch die Single „Bela Kiss“ führt uns mit Melodie und Refrain für die Ewigkeit<br />

einmal mehr vor Augen und Ohren, warum die Band heute dort ist, wo sie<br />

ist. „Night Flyer“ mag ein wenig zu sehr auf Radio-Mainstream getrimmt<br />

sein, bleibt aber auch dabei zombiesk, während uns die gewohnt überspitzt<br />

abgehandelten Horror-Themen u.a. in „Janet Leigh“ („Pycho“!) oder den<br />

„Rock’n’Roll Vampires“ verfolgen. Zwischendurch haben unsere Coverstars<br />

auch ein wenig nachdenklich-kritische Dinge in ihre blutig-morbide<br />

Gruselparty eingewoben, etwa in der Halbballade „God’s Own Mistake“, die<br />

sich am Ende in eine unerwartete IRON MAIDEN-Huldigung aufschwingt.<br />

Fazit: „All The Fiendish Things“ are just killers, no fillers!<br />

www.zombies.at <br />

Mike<br />

BORN OF OSIRIS – The Simulation<br />

(Sumerian Rec.)<br />

Drei Jahre mussten wir auf neues Material der Amis<br />

warten, aber es hat sich definitiv gelohnt! Die Band<br />

bleibt sich und ihrem teils tanzbaren, djentigen,<br />

progressiven Deathcore treu und überzeugt, wie<br />

auch auf den vergangenen Werken, mit unheimlich<br />

fetten Gitarren, tightem Schlagzeug und massiven<br />

Vocals. „The Simulation“ unterscheidet sich jedoch in einem Punkt:<br />

Es wirkt, als hätte die Gitarrensektion ihre Saiten, auch oberhalb der tiefsten,<br />

wiedergefunden. So erwarten uns wie auf ihren Frühwerken wieder mehr<br />

melodiöse Parts mit schönen Sweeps und Soli auf der Gitarre.<br />

Fans dürfen bedenkenlos ihre Gehörgänge von dem unverkennbaren<br />

Sound der Band massieren lassen, und auch die Freischwimmerfraktion<br />

im Moshpit wird glücklich.<br />

www.bornofosiris.com <br />

Mozgi<br />

ELLENDE - Lebensnehmer (AOP Records)<br />

Dieses 2001 von L.G. gegründete Projekt vertont<br />

in wunderschön berührender Form die Melancholie,<br />

aber auch die Wut, die wir alle in irgendeiner<br />

Form in uns tragen.<br />

Tief im Black Metal verwurzelt hat L.G. jedoch nie<br />

davor zurück gescheut, auch klassische Instrumente<br />

in seine Songs zu integrieren, um so eine ganz<br />

besondere Atmosphäre zu kreieren. Bisheriges Highlight im Schaffen von<br />

ELLENDE war mit Sicherheit das exzellente „Todbringer“-Werk, welches<br />

von vielen Kritikern und Fans als außergewöhnliches Album im Bereich<br />

Post Black Metal gefeiert wurde.<br />

Nun erscheint der Nachfolger mit dem passenden Titel „Lebensnehmer“<br />

und das neue Material knüpft nahtlos an das Konzept des Vorgängers an.<br />

Schwermütiger Post Black Metal voll fantastischer Riffs, in erstklassiger<br />

Soundqualität geboten, der mit Vocals versetzt wurde , welche tiefste<br />

Suizidaffinität widerspiegeln und echte Sorge um denjenigen aufkeimen<br />

lassen, der diese intoniert. Durch ihre Intensität teilweise wirklich verstörend<br />

zwingen uns ELLENDE zu einer Beschäftigung mit Gefühlen, denen wir<br />

uns oftmals gar nicht gerne stellen, da diese Konfrontation unweigerlich<br />

mit Schmerz verbunden ist. Drama, Spannung sowie eine Achterbahn der<br />

Emotionen sind also garantiert mit dem “Lebensnehmer“ sowie live am<br />

11.05. beim Vienna Metal Meeting.<br />

www.ellende.at<br />

Anita<br />

FOALS –<br />

Everything Not Saved Will Be Lost (Part 1)<br />

(Warner Music)<br />

Ich bin überrascht, wie aus instrumentaler Sicht<br />

schön sich in Songtexte gefasste Endzeitszenarien<br />

verpacken lassen. So singt Yannis Philippakis,<br />

Frontman der britischen Band, auf diesem ersten<br />

von zwei Alben etwa von bis auf die Grundmauern<br />

niederbrennenden Städten („Sunday“), toten Pflanzen und Planlosigkeit<br />

(„Exits“) sowie verstorbenen Töchtern – so zumindest interpretiere ich<br />

die Textzeile „my daughter‘s asleep at the garden“ in „I‘m Done With The<br />

World (& It‘s Done With Me)“.<br />

Stilistisch betrachtet bestehen die zehn wunderschön arrangierten und gut<br />

gemischten Titel mitunter aus Dark Wave- und treibenden Disko-Elementen<br />

sowie verträumten, sphärischen Synth-Arrangements. Bis ich dieses Album<br />

hörte, wagte ich es nicht zu glauben, dass diese Kombination aus lyrischer<br />

Depression und musikalischer guter Laune so gut funktionieren kann.<br />

„Everything Not Be Saved Will Be Lost: Part 1“darf ab sofort genossen<br />

werden, der zweite Teil folgt im Herbst 2019.<br />

www.foals.co.uk <br />

Flo


Strom-kreis<br />

Strom-kreis<br />

FROM FALL TO SPRING –<br />

Disconnected (Eigenprod.)<br />

Post Hardcore aus dem schönen Saarland. 2009<br />

als Schülerband gegründet, waren FFTS lange Zeit<br />

von Besetzungswechseln geplagt. Die neue EP<br />

„Disconneted“, vom ehemaligen HIS STATUE FALLS-<br />

Gitarristen Sebastian Monzel produziert, soll der Gruppe<br />

den Weg zum Erfolg ebnen. Seine Handschrift ist besonders<br />

bei den Synth-Elementen zu vernehmen. Auch wenn die Band definitiv<br />

mehr im Rock als im Metalcore zu Hause ist, hört man die Einflüsse aus härteren<br />

Gefilden deutlich raus. Das ergibt im Einklang mit den Texten, welche die<br />

klassischen Themen wie Liebe und Verzweiflung behandeln und uns von den<br />

beiden Sängern und Zwillingsbrüdern Lukas und Philip um die Ohren geschmettert<br />

werden, ein rundes Gesamtbild. Anspieltipp: Die erste Single „Hear Me Out“<br />

mit großem Ohrwurmpotential!<br />

www.fromfalltospring.de <br />

Tschyssl<br />

INSANITY ALERT - 666-Pack (Season Of Mist)<br />

Da braucht man nicht lange zu überlegen, wenn<br />

INSANITY ALERT draufsteht, ist Party drinnen. So auch<br />

auf dem dritten, mit knapp über 30 Minuten Eher-Short-<br />

Als-Longplayer. Verdrehen müssen sich die Innsbrucker<br />

mit ihrem durchgeknallten Holländer Heavy Kevy am<br />

Mikro ja nicht sonderlich, was sie machen ist auch<br />

keinesfalls neu und der Skate-Thrash wurde auch von<br />

anderen Bands schon mal wiederbelebt. Aber nicht SO!<br />

Denn SO kommt die Mucke halt nur von INSANITY ALERT, da können große<br />

Rockgazetten auch gerne rumätzen, was sie wollen, ich feiere die Jungs wegen<br />

ihrer Live-Shows genauso ab wie für ihre Platten. Das Artwork ist zwar diesmal<br />

eher morbid-monoton statt thrashig-bunt, dafür gibt’s unter den 21(!) Songs<br />

solch kultige Shorties wie „The Ballad Of Slayer“ (dauert etwa 5 Sekunden),<br />

„Windmilli Vanilli“ (etwa eine Minute) oder „8-Bit Brutality“ (etwa 4 Sekunden)<br />

und dazwischen jede Menge Party-Thrash vom Allerfeinsten. Wer hier nicht<br />

den Head bangt, das Board skatet und das Beer säuft, hat das Leben einfach<br />

nicht kapiert. Sorry.<br />

www.facebook.com/insanityalert <br />

Mike<br />

KETZER Cloud Collider (Metal Blade)<br />

Der Kölner Fünfer hat sich für die Arbeiten an<br />

„Cloud Collider“ (VÖ: 12.04.) ausreichend Zeit gelassen,<br />

seit der letzten Veröffentlichung sind immerhin drei<br />

Jahre ins Land gezogen.<br />

Dieser andauernde kreative Schaffensprozess hat sich<br />

mehr als gelohnt, denn schon beim ersten Durchlauf<br />

wird klar, dass dieses Werk zu den Top-Alben des<br />

Jahres 2019 zu zählen sein wird.<br />

Die Aura der neuen Stücke ist extrem düster, die musikalische Umsetzung der<br />

Kompositionen geht weit über das hinaus, was man sonst so im Bereich Black<br />

Thrash geboten bekommt.<br />

„Cloud Collider“ ist von einer Intensität geprägt, die jener des isländischen Black<br />

Metal gleicht, und transportiert mit vielschichten Gitarrenlinien eine immense<br />

Energie sowie eine mannigfaltige Anzahl verschiedenster Emotionen. Im Zentrum<br />

dieses gefühlsgeladenen Kosmos agiert Frontmann I. Destroyer mit Vocals, die<br />

durchaus Erinnerungen an die Glanzzeiten des deutschen Thrash Metal wecken<br />

und die düstere Beklemmung der musikalischen Darbietung mit einer gehörigen<br />

Portion Aggression anreichern, um nicht zu sagen auflockern.<br />

KETZER haben hier wirklich alle Register gezogen und ein Album abgeliefert,<br />

welches die Messlatte für ihre zukünftigen Releases extrem hoch legt. Ihr<br />

gemeinsames Gastspiel mit den Dänen SLAEGT am 23.04. im Wiener Viper<br />

Room nicht als Pflichttermin zu titulieren, wäre Irrsinn.<br />

www.ketzer-official.de<br />

Anita<br />

Marc VANDERBERG – Phoenix From The Ashes<br />

(DarkSIGN Rec.)<br />

Sein drittes Studioalbum kredenzt uns das deutsche<br />

Multi-Talent Marc VANDERBERG. Dieses ist erneut<br />

von seiner Kompetenz als Musiker und Komponist<br />

geprägt, der gute Mann hat sämtliche Instrumente<br />

im Alleingang eingespielt bzw. programmiert und<br />

deckt auf zehn Tracks ein stilistisches Spektrum vom<br />

reinrassigem AOR bis hin zu neoklassizistischem Melodic Power/Prog Metal<br />

ab. Zusätzlich intensiviert wird der Abwechslungsreichtum durch die insgesamt<br />

sieben Gast-Sänger.<br />

Bemerkenswert ist dabei, dass es Marc trotzdem locker geschafft hat, ein Album aus<br />

einem Guss zu präsentieren, denn „Phoenix From The Ashes“ klingt keineswegs<br />

nach Stückwerk. Dass er seinen, ganz offenkundig vorwiegend in Schweden<br />

beheimateten Idolen (MALMSTEEN, NORUM, MARCELLO) immer wieder Tribut<br />

zollt, sollte weniger stören, sondern vielmehr Fans der erwähnten Guitar-Heroes<br />

auch auf Herrn VANDERBERG aufmerksam machen. Songs wie das furiose „Odin´s<br />

Words“ (dessen Frickel-Passagen allein beim Zuhören für Gichtanfälle in den<br />

Fingern sorgen) oder auch der radiotaugliche, von Göran Edman fein vokalisierte<br />

Ohrenschmeichler „You And I“ etwa hat man in dieser Klasse von einem Yngwie<br />

M. schon sehr lange nicht mehr vernommen. Thumbs Up!<br />

www.marcvanderberg.com <br />

Walter<br />

Musikalisch kann sich die Sache ebenfalls hören lassen, wenngleich das Keyboard<br />

manchmal überhand nimmt und etwa „Bella Manuela“ doch zu sehr in Richtung<br />

Landesstudio-Hit tendiert. Dafür sorgt die erste Single „This Dream Could Be True“<br />

für Ohrwurm-Alarm und „From East Comes The Sun“ für zentimeterdicke Gänsehaut.<br />

In Summe also ein überaus gelungener Einstand, wir freuen uns auf mehr!<br />

www.facebook.com/MickyMosa <br />

Walter<br />

SCARGOD - Krankheit Mensch (7hard Records)<br />

Seit nunmehr fünfzehn Jahren reißen diese Salzburger<br />

kaum verheilte Verletzungen auf und liefern mit dem<br />

Albumtitel ihres jüngsten Werks die ultimative Diagnose.<br />

Und nein, es sieht gar nicht gut aus, die Heilungschancen<br />

sind extrem gering und Frühlingsgefühle kommen<br />

erst gar nicht auf.<br />

Während also die Welt ihrem Ende entgegentaumelt,<br />

zeigen sich SCARGOD nahezu unverwüstlich. Mastermind Martin „Maze“<br />

Moser und seine Mannen sehen auf ihren Pressefotos nicht nur grimmig und<br />

entschlossen drein, auch ihre Musik lässt sich auf diese Weise beschreiben. Heftig<br />

ist es auf jeden Fall, von Death bis Doom bis Melodic Death ist alles zugelassen,<br />

unterstrichen von kernigen Blast-Beats und gnadenlosen Rhythmuswechseln.<br />

Währenddessen lässt sich Sänger Wolfgang Rothbauer in vergleichbar grimmiger<br />

Manier über alle Unleidlichkeiten aus, die die Diagnose „Krankheit Mensch“ mit<br />

sich bringt. Da möchte man eigentlich gar nicht „Gute Besserung“ wünschen, so<br />

gekonnt wüten SCARGOD durch dieses aktuelle Thema.<br />

Als offizielle Begründung für einen Krankenstand geht das Album wahrscheinlich<br />

(noch) nicht durch, als kraftvolles Lebenszeichen des etwas extremeren heimischen<br />

Metal aber allemal!<br />

www.scargodofficial.bandcamp.com<br />

Claudia<br />

SERGEANT STEEL – Best Of (Boyz Tyme Rec.)<br />

Seit nunmehr 10 Jahren macht Österreichs Rock-<br />

(S)Export Numero Uno nun schon mit Hang zur augenzwinkernden<br />

Schlüpfrigkeit die Bühnen unsicher. Grund<br />

genug, diese Feierlichkeit standesgemäß mit einem<br />

Best Of auf Old School Vinyl-Langrille zu begehen!<br />

Und was soll man sagen, die Linzer haben kurzerhand<br />

die Essenz ihres 80s-lastigen Stils auf Platte destilliert<br />

und eine famose Auswahl aus Krachern und Schnulzen der bisherigen Alben<br />

getroffen. Wer bei „Dirty Habits“, „Mama Horny“ oder „Young And Hungry“ die<br />

Füße still halten kann, dem ist nicht mehr zu helfen und wer nicht gemeinsam<br />

mit Phil und Konsorten zu „Where My Heart Is“ den Mond anheult, der hat das<br />

Glam-Feeling nicht erlebt. Also schnappt euch eine „Hot Widow“ und habt mit<br />

ihr und eurem „Hammer Of Love“ eine „Happy Time“! In Ewigkeit, (S)Amen!<br />

www.sergeant-steel.com <br />

Anthalerero<br />

SIMON WILDNER - Everything Is Guitar (Eigenprod.)<br />

SIMON WILDNER ist ja weiß Gott kein Unbekannter.<br />

In unregelmäßigen Abständen taucht er mal hier<br />

und mal da wie ein Blitzlicht auf, um ein großartiges<br />

Solo zu spielen und dann wieder quasi „abzutauchen“.<br />

Das nun vorliegende Album eröffnet die<br />

Möglichkeit, diesem Ausnahmegitarristen länger<br />

als nur ein paar Minuten zu lauschen. Und niemals war die Bezeichnung<br />

„Eigenproduktion“ berechtigter. Komposition, Produktion nebst sämtlichen<br />

Instrumentalspuren sind zu 100% WILDNER. Natürlich ist die Gefahr, sich<br />

zu übernehmen, groß, aber da hier ein im besten Sinn des Wortes Gitarren-<br />

Besessener am Werk ist, bringt er auch die nötige Konzentration auf, um<br />

mit „Everything Is Guitar“ ein bemerkenswertes Stück Instrumentalmusik<br />

zu präsentieren. In insgesamt zehn Tracks pickt, tappt, sweept, mutet und<br />

bendet sich SIMON WILDNER durch die Gitarrengeschichte, erzeugt dabei<br />

träumerisch-zarte Klänge („Lounge Me“), aber auch Rockiges („Backseat<br />

View“) und Bluesiges („Untone“) kommen nicht zu kurz.<br />

Mit einem Wort: Die optimale Meditations-CD für alle Gitarren-Gurus.<br />

www.simon.wildner.at<br />

Claudia<br />

SUBWAY TO SALLY – HEY! (STS Entertainment)<br />

Die Sallies blicken auf HEY! keine Sekunde zurück.<br />

Kein Grund zur Sorge, ganz so kulturschockend wie<br />

„Mitgift“ kommt die neue Platte nicht daher: Es gibt<br />

kein übermäßiges Dubstep-Geschrubbel mehr,<br />

auch wurde der E-Bass ein wenig zurückgefahren.<br />

Ein Kanye West(!)-Sample (na, wer findet es?!) gibt’s<br />

aber trotzdem, welches sich überraschend organisch<br />

in den entsprechenden Song einfügt. Gäste aus dem Deutsch-Metal-Dunstkreis<br />

wie Chris Harms (LORD OF THE LOST) und Dero (OOMPH!) greifen gesangstechnisch<br />

unter die Arme, durchaus eine nette Zierde. Nicht, dass Fish und Co.<br />

das nötig hätten, diese sind stimmtechnisch in absoluter Top-Form. Besonders<br />

beim Anfänger-Dreipack „Island“ – „Imperator“ – „Königin“ bleibt weder Auge<br />

trocken noch Stein auf dem anderen. Dann wander´ ich doch nach Island aus…<br />

Aber nur mit der neuen Subway-Platte im Gepäck!<br />

www.subwaytosally.com <br />

Gabriel<br />

SUNSTAIN - Thrill And Fever (Eigenprod.)<br />

Wer dachte, dass am 1. Jänner außer dem weltberühmten<br />

Neujahrskonzert sowie einem Schisprung-<br />

Wettbewerb nichts läuft, hat zumindest heuer die<br />

Rechnung ohne SUNSTAIN gemacht. Die haben<br />

nämlich just diesen Tag zum VÖ-Termin ihrer ersten<br />

EP auserkoren (Wahnsinn, Andi).<br />

MICKY MOSA - Take Me As I Am (Preiser Rec.)<br />

Nein, hier geht es nicht um musizierende Disneyland-<br />

Helden, vielmehr verbirgt sich hinter MICKY MOSA<br />

ein Herr namens Michael Moser, der seit geraumer<br />

Zeit viel Freude am Schreiben eigener Songs hat.<br />

Zur Umsetzung seiner Idee, diese auch der Öffentlichkeit<br />

in Albumform zugänglich zu machen, fehlte<br />

ihm in erster Linie eine Band. Die konnte er aber rasch finden, zählt er doch<br />

zum erweiterten Freundeskreis der Familie Bartsch. Dadurch bekommen<br />

wir auf „Take Me As I Am“ eine Art Melodic/ Pop-Rock/AOR-Ausgabe von<br />

BLIND PETITION zu hören, vom MOSA-Micky höchstselbst am Keyboard veredelt.<br />

Auch die aus dem Leben gegriffenen Texte stammen aus seiner Feder und<br />

werden von PETITION-Sänger David authentisch und emotional umgesetzt.<br />

Amtliche Leistung, Kollege!


Strom-kreis<br />

Diese kommt mitreißend und mit reichlich Groove daher und erweist sich zudem als<br />

stilistisch sehr facettenreich. Basierend auf vorwiegend deftigen Riffs und Rhythmen<br />

kredenzen uns die Linzer (leider nur) vier Songs, die druckvoll und mit Wucht aus<br />

den Boxen kommen. Die Einflussquellen sind zwar recht rasch ausgemacht, dafür<br />

aber mannigfaltig. Zuallererst müssen diverse Helden aus New Orleans genannt<br />

werden (speziell der Opener „Meltdown“ lässt an DOWN denken), während in<br />

weiterer Folge verschiedene Stoner Rock- Truppen oder aber so manche 70er Hard<br />

Rock-Helden grüßen lassen. Auch mit bluesigen Rock-Zitaten („New Messiah“)<br />

wissen SUNSTAIN zu überzeugen.<br />

Klar bleibt noch etwas Luft nach oben, speziell bei den stilistisch-atmosphärischen<br />

Übergängen innerhalb einzelner Songs besteht Handlungsbedarf, da diese mitunter<br />

doch etwas holprig ausgefallen sind; in Summe geht „Thrill And Fever“ aber als<br />

gelungenes Debüt über die Linie.<br />

www.sunstain.bandcamp.com<br />

Walter<br />

THIRDMOON „Terrarum Exuviae“ (Eigenprod.)<br />

Nach einer Pause von elf (!) Jahren veröffentlichten<br />

THIRDMOON im Dezember letzten Jahres ihr sechstes<br />

Studioalbum. Dieses beinhaltet nebst Intro und Outro neun<br />

überzeugende Tracks und extrem viel Abwechslung. Die<br />

Band schaffte es, verschiedenste Elemente, die sowohl den<br />

orchestralen als auch den „modernen“ Bereich abdecken,<br />

in ihren durchwegs druckvoll brachialen Death Metal zu<br />

integrieren - und sich dabei immer wieder auf ihre Black Metal-Wurzeln zu besinnen.<br />

Besonderes Markenzeichen sind die unzähligen Gitarrenlinien, die unverzüglich in<br />

Fleisch und Blut übergehen und einen absolut starken Eindruck hinterlassen. Diese<br />

Hooks in Kombination mit dem über weite Strecken herrlich dramatisch sowie<br />

intensiv klingenden Growls von Vokalist Wolfgang Rothbauer bilden ein großartiges<br />

Konstrukt, das den Vergleich mit den Werken vieler namhafter internationaler Acts<br />

wahrlich nicht zu scheuen braucht.<br />

„Terrarum Exuviae“ überzeugt zudem mit einer gelungenen Produktion und einem<br />

genialen Artwork. Bleibt zu hoffen, dass uns THIRDMOON nicht wieder mehr als<br />

eine Dekade auf ihren nächsten Output warten lassen.<br />

www.thirdmoon.at<br />

Anita<br />

LIVE IM<br />

25.06.<br />

+<br />

+<br />

SALZBURG<br />

Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at<br />

TURBOBIER - King Of Simmering<br />

(Pogo´s Empire/Sony)<br />

Gibt es so etwas wie „Bier-Adel“? Im Fall von TURBOBIER<br />

muss man diese Frage eindeutig bejahen und ihnen<br />

selbigen umgehend verleihen, denn mit dem „King<br />

Of Simmering“, ihrem dritten Studioalbum, stellt sich<br />

hoher Besuch ein. Proletoid und durchalkoholisiert wie<br />

beinahe alle Figuren, die im TURBOBIER-Bestiarium<br />

ausgestellt werden.<br />

Auch dieses Mal werden die verschiedenen Facetten der Tatsache, dass der „Kater“<br />

das Lieblingstier der Protagonisten ist, musikalisch verarbeitet. In zehn bewährt<br />

punkigen Titeln wird tief ins Glas geschaut und dann aus dieser Sicht beleuchtet,<br />

warum Alkohol in erster Linie ein Lösungsmittel ist. Zum einen löst er allerlei<br />

Probleme mit der Ordnungsmacht aus („Heute fahr ma Polizei“ feat Paul Pizzera)<br />

sowie Nostalgie („VHS“), Mordgelüste („Mord im Affekt“) und weil´s dazugehört<br />

- eine fröhliche Art von Liebeskummer („Ich bin dich endlich los“).<br />

Wer möchte, entdeckt hier viel Melancholisches, ohne alkoholgeschwängerte<br />

Weinerlichkeit. Wem das zu nachdenklich ist, der kann auch „nur“ mitfeiern und sich<br />

nach dem Durchkosten der TURBOBIER´schen Getränkekarte angenehm beduselt<br />

zurücklehnen und mit einer gewissen Vorfreude auf ein weiteres gut Eingeschenktes<br />

feststellen: The King has left the beisl!<br />

www.turbobier.at<br />

Claudia<br />

TYR – Hel (Metal Blade)<br />

Hoch die Hörner, sattelt die Pferde und rein ins Drachenboot.<br />

Es geht auf Raubzug! Sechs Jahre haben die Wikinger<br />

von TYR ihre Fans auf neues Material warten lassen. Mit<br />

„Hel“ gibt´s dafür gleich satte siebzig Minuten feinen<br />

Folk/Viking Metal auf die Ohren.<br />

Die dreizehn Songs befassen sich mit der Unterwelt<br />

(Rennbahnweg? Andi) und mit der nordischen Göttin<br />

Hel, die über diese wacht. Wer jetzt an eine leicht schwarzmetallische Anfärbung<br />

auf Basis der Grundthematik hofft, wird leider enttäuscht. Die epischen Parts und<br />

Chöre kommen auch auf dem neuesten Werk nicht zu kurz. Im Vergleich zum<br />

Vorgänger „Valkyryja“ haben die Instrumentalparts und deren Qualität zugenommen.<br />

Nicht mehr ganz so neu werden die Lieder sowohl auf Englisch als auch Faröer<br />

vorgetragen, das sorgt aber für zusätzliche Abwechslung. Die ist auch nötig, denn<br />

ob der Spielzeit kann sich ab und an das Gefühl einschleichen: Ist das noch der<br />

selbe Song? Die Faröer schöpfen zwar aus dem Vollen, was ihr Repertoire angeht,<br />

jedoch ist der Songaufbau doch etwas repetitiv. Keinesfalls aber möchte man der<br />

Band ihre Qualitäten im hymnischen Songwriting abstreiten, Tyr sind und bleiben<br />

auf der Speerspitze ihres Genres angesiedelt.<br />

www.tyr.fo<br />

Mansn<br />

WHITECHAPEL – The Valley (Metal Blade)<br />

Die fleißigen Bienchen von WHITECHAPEL schmeißen<br />

ihr bereits siebtes Album auf den Markt. Bei der Wahl<br />

des Produzenten verließen sie sich auf Altbewährtes:<br />

Mark Lewis (THE BLACK DAHLIA MURDER) durfte wieder<br />

ans Mischpult. Navene Koperweis (ex-ANIMALS AS<br />

LEADERS) übernahm den Schlagzeug-Part (die Fans<br />

erinnern sich: Drummer Ben Harclerode schmiss 2017<br />

endgültig den Hut drauf).<br />

“The Valley“ erweist sich als Referenz an die Heimatstadt von Sänger Phil Bozeman<br />

- und zugleich als Aufarbeitung seiner Kindheit. Wir dürfen mit ihm gemeinsam<br />

einen lyrischen Rückblick auf seine Erlebnisse aus heutiger Sicht werfen. Besonders<br />

das Tagebuch seiner Mutter beziehungsweise deren Kämpfe mit sich selbst spielen<br />

eine zentrale Rolle. Einige ihrer Niederschriften finden sich in den Texten: Aggression,<br />

Verzweiflung, Melancholie und Wahnsinn.<br />

Die Musiker haben am Sound dort weitergearbeitet, wo sie beim Vorgänger „Mark<br />

Of The Blade“ aufgehört haben. Gut für die Band, dass sie der Melodie mehr Raum<br />

gegeben und den cleanen Gesang weiterverfolgt haben. Aber keine Angst, wenn<br />

man seine Band nach jenem Londoner Bezirk benennt, in dem Jack The Ripper sein<br />

Unwesen trieb, ist eine gewisse Brachialität obligatorisch.<br />

„The Valley“ ist kein halbgarer Kindergeburtstag, sondern Abriss, Tod und Verderben.<br />

Zwar hat das Endergebnis nicht mehr so viel mit den ganz alten WHITECHAPEL zu<br />

tun, aber das ist nach einer kurzen Phase der Irritation verdammt gut so. Wo andere<br />

an der Kombination Deathcore, Melodie und klarer Gesang kläglichst scheitern,<br />

beweisen die Herren aus Knoxville, wie es richtig geht.<br />

www.whitechapelband.com <br />

Tschyssl


Schwarz!Strom<br />

lava-strom<br />

ANATHEMA - Internal Landscapes:<br />

The Best Of 2008 - 2018<br />

(Kscope/edel)<br />

Best-Of-Compilations sind ein exzellenter<br />

Treibstoff für musikideologische<br />

Grundsatzdiskussionen. Von den einen als<br />

profane Zusatzverwertung verachtet, von<br />

anderen als feine Werkübersicht geschätzt,<br />

sind solche Alben zu oft lieblose Abcash-<br />

Appetizer. Hier liegt eine Ausnahme vor: Diese Doppel-Scheibe von<br />

ANATHEMA, sehr gut gefüllt mit Gothic-Prog-Ambient-Qualitätsware,<br />

bietet ein attraktives Klappcover und blaues Vinyl. Das fordert unseren<br />

Respekt.<br />

ANDREW CYRILLE - Lebroba<br />

(ECM/Lotus)<br />

Es gibt Tonträger, die so wirken wie ein<br />

Bremsmanöver inmitten einer Zivilisation,<br />

die überhöhte Geschwindigkeit<br />

zum Fetisch erhoben hat. Jenes Jazz-<br />

Überflieger-Trio mit Drummer Andrew<br />

Cyrille, Trompeter Wadada Leo Smith<br />

und Gitarrist Bill Frisell scheint alle Zeit<br />

dieser Welt zu besitzen, um ästhetisch-elegische Improvisationen zu<br />

schaffen, die mit meditativer Kraft Spannung aufbauen. Eine hochwertige<br />

Vinyl-Produktion, eine spirituelle Oase.<br />

DESERTED FEAR -<br />

Drowned By Humanity<br />

(Century Media)<br />

Diese extreme Klangausformung enthält<br />

ein stilbildendes Zeitmaschinen-Gen,<br />

direkt implementiert aus der Frühzeit-<br />

DNA. „Drowned By Humanity“ weckt<br />

Assoziationen zum klassischen Death<br />

Metal, zum Charisma der Pioniertage.<br />

Trotzdem ist das Album mit seinen teilweise eingängigen Tunes weder<br />

eine Kopie noch Heldenverehrung. Sondern ein erdiges, authentisch<br />

inszeniertes Werk, erwerbbar in diversen Vinyl-Farben. Ja, es besteht<br />

doch noch Hoffnung.<br />

STEVE HACKETT -<br />

At The Edge Of Light<br />

(InsideOut Music)<br />

Gute Nachrichten aus der Kategorie<br />

„Legendäre Musiker ohne Pensions-<br />

Begehrlichkeiten“. Steve Hackett, Gitarrist<br />

von GENESIS in jener frühen Phase,<br />

wo statt glattgebügelter Hitparadenware<br />

progressive Rockperlen entstanden sind,<br />

bleibt weiterhin linientreu. „At The Edge Of Light“ steht für eine typisch<br />

britische Mixtur aus Prog-Opulenz, straighten Beats und Bombast-<br />

Melodien, veredelt durch Hacketts einprägsam-eigenwilliges Spiel.<br />

Lasst dieses Licht herein.<br />

38<br />

Vinyl only – Klangkultur für Hörer.<br />

by Christian Prenger<br />

MALEVOLENT CREATION -<br />

The 13th Beast<br />

(Century Media)<br />

Wer jene Scheibe acht Stunden lang<br />

hört, erhält garantiert Subventionen für<br />

das nächste Anti-Aggressions-Training.<br />

MALEVOLENT CREATION positionieren<br />

sich nicht unerwartet als engagierte Traditionspfleger<br />

im Bereich des Death-Thrash<br />

und machen das stark. Das Album, für Vinyl gemixt und gemastered<br />

vom Schweden-Könner Dan Swanö, ist eine hörenswerte Absage an<br />

kreativbefreite Neuzeit-Botschafter der Belanglosigkeit. Schämt euch,<br />

würde das Beast sagen.<br />

SARAH McCOY – Blood Siren<br />

(Blue Note/Universal)<br />

Sie ist eine Antithese zum „Ich ziehe<br />

mich täglich zwei Mal um und fünf Mal<br />

aus, damit jemand meinen Plastikabfall<br />

registriert“-Marketing diverser Popsternchen.<br />

Die markante Stimme von Sarah<br />

McCoy ist wie ein schweres Parfüm, das<br />

den Hörer mit düsterer Emotion umfängt.<br />

Ein laszives Elaborat aus Jazz, Blues und Elektronik, ungewöhnlich und<br />

anders, mit hypnotischer Wirkung. Dokumentiert auf einer exzellent<br />

gefertigten Doppel-LP. Hört die sinnliche Sirene.<br />

SODOM – Partisan (SPV)<br />

SODOM starten ihren Thrash-Metal-<br />

Motor und jugendliche Mitbewerber<br />

sehen wieder nur alle Rücklichter. Jene<br />

EP prolongiert den bekannten Geradeaus-<br />

Sound und wer hier anderes oder gar<br />

Reformation erwartet, bucht sicher auch<br />

im Sommer einen Schiurlaub in der Wüste.<br />

Diese kultige 10“ liefert drei Old School-<br />

Tracks mit Gitarren-Heimkehrer Frank Blackfire und das hämmert<br />

qualitativ. Erhältlich in transparenter und farbiger Ausführung, ihr<br />

Nostalgiker.<br />

Special: Boxenstopp<br />

Sie gehören zu den internationalen Marktführern des Progressive<br />

Metal und sind verantwortlich für nachhaltige Genremeilensteine.<br />

Das 14. Studioalbum von DREAM THEATER, „Distance Over Time“, ist<br />

jetzt auch als üppiges Limited-Deluxe-Collector’s-Box-Set erhältlich.<br />

Liebhaber von drehenden Scheiben finden dort unter anderem<br />

das Album in weißer Vinyl-Variante plus einer 7“.<br />

Billig ist die Sache nicht, aber manche Dinge<br />

muss man durchboxen.<br />

Zäh, heavy, erhaben: Doom & Artverwandtes<br />

by Willi Winter<br />

MANSION - The First Death Of The Lutheran (I Hate)<br />

Die vielköpfige finnische Partie spielt obskuren, aber durchaus<br />

originellen Okkult-Doom. Beschworen wird hier mal nicht der<br />

allseits bekannte Freund Zweihorn, sondern die „Erweckungssekte<br />

des Kartanoismus“ (ah! Andi). Um weiter darauf einzugehen, fehlt<br />

der Platz (korrekt, Andi), aber Dr. Google weiß Rat...<br />

Musikalisch wurde ein ziemlich obskures Soundgerüst, bestehend<br />

aus Keyboards, Saxophon und Violine gezimmert, darüber hinaus<br />

ist der gemischtgeschlechtliche Gesang langsam, beschwörend, sich wiederholend - und keine<br />

Sorge, genügend Gitarren gibt‘s auch noch. Dass hier mit angezogener Handbremse gefahren<br />

wird, versteht sich fast von selbst.<br />

Unkonventionell, aber interessant!<br />

www.facebook.com/mansionalma<br />

EVANGELIST - Deus Vult (Nine Records)<br />

Die Polen EVANGELIST bestehen seit 2008, die beiden Hauptakteure<br />

ziehen es vor, anonym zu bleiben. Dennoch dürfte es für<br />

Genre-affine Freaks nicht besonders schwer sein, zumindest den<br />

Sänger zu erkennen, zu prägnant ist seine Stimme. Musikalisch<br />

hat man sich erneut epischen Doom Metal US-amerikanischer<br />

Prägung zum Vorbild genommen, ergo dominieren hier fette Riffs<br />

und melancholische, eingängige Melodien. Textlich ließ man sich<br />

von Lovecraft, aber auch von Geschichten über die Kreuzzüge inspirieren.<br />

Unterm Strich also ein äußerst empfehlenswertes, traditionelles Album, welches besonders<br />

Fans von u.a. GATE OF SLUMBER (RIP!) ansprechen wird.<br />

<br />

www.facebook.com/evangelistmetal<br />

ALBERT BELL´S SACRO SANCTUS - Liber III - Codex Templarum<br />

(Metal on Metal)<br />

Der „Dr. Doom“ aus Malta (auch noch bei NOMAD SON und<br />

FORSAKEN aktiv) kredenzt uns den Abschluss seiner Trilogie über<br />

das Leben und Wirken der Tempelritter. Unterstützt wird er diesmal<br />

von Steve Lombardo an den Drums und Gitarrist Owen Grech.<br />

Auch hier gibt‘s äußerst gefälligen, etwas finsteren Doom, wobei<br />

Albert seine Liebe zur ersten Welle des Black Metal (CELTIC FROST,<br />

VENOM, BATHORY) und zu MOTÖRHEAD nicht verhehlt. Ein gelungenes, abwechslungsreiches<br />

Album, welches trotz einer Spielzeit von über einer Stunde(!) niemals langweilig wird. Auch<br />

das Booklet ist erneut absolut geschmackssicher aufgemacht, es gibt neben den Texten auch<br />

Erklärungen dazu sowie Abbildungen historischer Bilder. Ganz stark!<br />

<br />

www.facebook.com/albertbellssacrosanctus<br />

CANDLEMASS - The Door To Doom (Napalm Rec.)<br />

Sollte es das gewesen sein? Sollte hier tatsächlich der finale<br />

CANDLEMASS-Output vor uns liegen? Wissen tut man es natürlich<br />

nicht, aber die Tatsache, dass Leif Edling mit Johan Langquist<br />

den ersten der insgesamt fünf (ja, fünf - rechnet nur nach)<br />

Sänger nach über 30 Jahren zurückgeholt hat, dazu kryptische<br />

Aussagen in diversen Interviews („ich verspreche, dies war der<br />

letzte Sängerwechsel“) sowie ein Albumcover, das weit mehr<br />

ist als nur ein Querverweis zum ersten Meilenstein „Epicus Doomicus Metalicus“, lassen<br />

Schlimmes befürchten. Als ob sich ein Kreis schließen würde...<br />

Zum Wesentlichen: Mastermind Edling dürfte seine Erkrankung überwunden haben, mit so<br />

einem Paukenschlag haben wohl die wenigsten gerechnet. Und es gibt nur ganz wenige, die<br />

es mit ihm in Punkto Songwriting und Geschichtenerzählen aufnehmen können. Alle typischen<br />

CANDLEMASS-Trademarks sind mit einem Schlag wieder da. Ultrafette, stampfende Riffs.<br />

Wunderschöne, hymnische Melodien. Ein absolut dramatischer Gesang. Und als Ritterschlag<br />

ist Doom- und Riffgott Tony Iommi auch noch zu hören.<br />

Dieses Album ist nicht weniger als DER absolute Pflichtkauf! www.candlemass.se<br />

12.04.<br />

ENTRAILS<br />

DISCREATION<br />

13.04.<br />

HELGRIND<br />

THE HELLECTRIC<br />

MAGMABAY<br />

16.04.<br />

MONOLITHE<br />

ABYSSIC<br />

19.04.<br />

ELVENKING<br />

FROZEN CROWN<br />

DESERT<br />

24.04.<br />

IMPERIAL TRIUMPHANT<br />

MORD‘A‘STIGMATA<br />

26.04.<br />

AESTHETIC PERFECTION<br />

PRIEST<br />

30.04.<br />

VANUM<br />

SUN WORSHIP<br />

15.05.<br />

KATALEPSY<br />

7 H. TARGET<br />

COLPOCLESIS<br />

22.05.<br />

LIVIDITY<br />

SACRIFICAL SLAUGHTER<br />

27.05.<br />

SVARTIDAUDI<br />

SATURNALIA TEMPLE<br />

ALMYRKVI<br />

www.escape-metalcorner.at


Strom-aufwärts/abwärts<br />

40<br />

LORDS OF CHAOS<br />

der Film:<br />

Ja oder nein und warum?<br />

Im letzten Heft stellten wir hier<br />

GRETA VAN FLEET zur Diskussion –<br />

und viele Leser folgten.<br />

Nun werfen wir Jonas Åkerlunds<br />

Leinwand-Adaption der Geschichte<br />

um Mayhem und Co.<br />

in den Meinungs-Strom:<br />

Gelangweilte und wütende Mittelklasse-Kids<br />

verlieren die Kontrolle<br />

und erschaffen einen Mythos. Ende.<br />

Åkerlunds Version der Geschichte<br />

um die norwegische Frühneunziger-Bluatwiesn<br />

entmystifiziert<br />

die Black Metal Folklore, legt den<br />

Kern der Geschehnisse offen und<br />

entlarvt die tragischen Hauptfiguren als Versager,<br />

Verlierer, Kirchenbeschmierer (c: Analigor).<br />

Dabei gerät die Musik zwangsläufig in den Hintergrund,<br />

dient aber immer der Story als Mittel zum<br />

Zweck. Die Bilder sind schonungslos, zeichnen jedoch<br />

ein stimmiges Bild der damaligen Zeit. Klar, Varg-<br />

Fanboys werden mit der Gesamtdarstellung keine<br />

Freude haben und die TRVE-Fraktion wird dem Film<br />

maximal in schwarz/weiß als fünfte VHS-Kopie eine<br />

Chance geben.<br />

Das ändert aber nichts daran, dass „Lords of Chaos“<br />

eine ordentliche (subjektive!) Dokumentation<br />

einer äußerst intensiven Phase eines extremen<br />

Musikgenres ist. Hoffentlich kommt jetzt nur keiner<br />

auf die Idee und verfilmt den Werdegang von<br />

z.B. Mötley Crüe…<br />

Manuel Dauböck, Stark!Strom<br />

© Privat<br />

Mir hat „Lords Of Chaos“ sehr gut gefallen,<br />

bis auf wenige Ausnahmen<br />

fand ich alles sehr passend, stimmig<br />

und akribisch recherchiert.<br />

Ich hatte nicht das Gefühl, dass der<br />

Film großartig <strong>versuch</strong>t, Stellung zu<br />

beziehen, sondern eher die Fakten<br />

abspult und dabei einigermaßen<br />

objektiv bleibt. Die Gewalttaten verfehlten ihre<br />

Wirkung auf Grund der drastischen Darstellung<br />

auch nicht, bei mir hat der Film einige Male ein<br />

ziemlich beklemmendes Gefühl ausgelöst.<br />

Dead Richy Gein,<br />

Bloodsucking Zombies From Outer Space<br />

© Pascal Riesinger<br />

Die Geschichte von Mayhem und<br />

den Ursprüngen des True Norwegian<br />

Black Metal ist eine mit vielen<br />

Wahrheiten. Eine davon hat Jonas<br />

Åkerlund nun (zum Missfallen von<br />

Varg Vikernes) verfilmt.<br />

Schonungslos und explizit gibt<br />

er uns einen Blick darauf, wie es<br />

gewesen sein könnte: „Based on truth, lies and what<br />

really happened“.<br />

Die Charaktere, über die man schon so viel gelesen<br />

und gehört hat, werden zu Menschen. Die Geschichte<br />

wird nicht schwarz-weiß dargestellt, sondern es gibt<br />

viele Graustufen. Die charakterliche Veränderung<br />

über die Jahre hinweg, das Erwachsenwerden der<br />

Kinder, die in einer Band namens Mayhem spielen,<br />

Kristian Vikernes, der zu Varg Vikernes und Count<br />

Grishnackh wird, welcher von einem Bewunderer<br />

und Fan zu einem Freund und später Todfeind und<br />

Mörder von Euronymous wird, all dies schafft der<br />

Film einzufangen.<br />

Schade ist, dass Vargs Vorgeschichte in Old Funeral<br />

mit keinem Wort erwähnt wird und er aus dem<br />

Nichts auftaucht. Und wie ernst die Abneigung von<br />

Darkthrone und Mayhem dem Film gegenüber zu<br />

nehmen ist, bleibt fragwürdig. Alleine die Tatsache,<br />

dass Attila Csihar von seinem eigenen Sohn gespielt<br />

wird, sagt viel aus.<br />

Einem schwachen Magen ist dieser Film (zumindest<br />

die „unrated version“) nicht zu empfehlen, da<br />

sowohl Deads Suizid als auch die Ermordung von<br />

Euronymous sehr explizit dargestellt werden. Alle<br />

anderen seien eingeladen, sich den Streifen anzusehen<br />

und sich über die hie und da eingestreuten<br />

„Zuckerln“ zu freuen, wie etwa ein Darkthrone-Shirt<br />

vom „Soulside Journey“-Album!<br />

Anna Otto, Stark!Strom & Delaymagazine.at<br />

© Privat<br />

2 Fotos / DVD Cover: © Studio Hamburg Enterprises<br />

Bereits im Vorfeld wurde viel spekuliert<br />

und diskutiert. Im Endeffekt<br />

ist „Lords Of Chaos“ allerdings „einfach<br />

nur“ ein Spielfilm, der von den<br />

Ereignissen zu Beginn der „Second<br />

Wave Of Black Metal“ in Norwegen<br />

inspiriert wurde. Die Schauspieler<br />

sind mehr oder weniger unbekannt,<br />

Rory Culkins Verwandtschaft zu seinem<br />

„Kevin“-Bruder Macaulay lässt sich allerdings nicht<br />

bestreiten und irritiert anfangs etwas.<br />

Ich persönlich habe mich bei dem Film sehr gut<br />

unterhalten gefühlt, muss aber auch zugeben, dass<br />

ich – abgesehen von meiner mittlerweile fast 30-jährigen<br />

Black-Metal-Abhängigkeit und Skandinavien-<br />

Obsession – weder im Norwegen der frühen 1990er<br />

Jahre aufgewachsen bin noch Teil des „Inner Circle“<br />

war. Somit kann ich im Gegensatz zu den unzähligen<br />

Experten da draußen nur aus der Amateurperspektive<br />

berichten. Mein einziger Ratschlag: Seht euch<br />

den Film an... oder auch nicht! Nur ihr habt die Wahl!<br />

Thomas Sulzbacher,<br />

Chefredakteur SLAM Alternative Music Magazine<br />

© Privat<br />

Der Film illustriert drastisch das<br />

Ergebnis, wenn verhätschelte Jugendliche<br />

und junge Erwachsene<br />

mit Persönlichkeitsdefiziten ohne<br />

sozialen Anpassungsdruck einer<br />

bizarren Gruppendynamik ausgesetzt<br />

sind: Eine widerliche, erbärmliche<br />

Mischung aus Tierquälerei,<br />

Brandstiftung und Meuchelmord. Ansonsten ist es<br />

nur ein mittelmäßiger Film mit durchwachsenem<br />

Cast, der fiktive Handlungsstränge inklusive der<br />

wohl unvermeidlichen Lovestory mit bekannten,<br />

teilweise detailgetreu inszenierten Fakten vermischt.<br />

Der Soundtrack? Klare Themenverfehlung. Besser<br />

wäre eine wirklich gute, ausführliche Doku (-serie?)<br />

gewesen, die den damaligen Zeitgeist des Underground<br />

vor Internet und Social Media wissenschaftlich<br />

aufarbeitet.<br />

Mein Fazit: verzichtbar! Mein Wunsch: Kann man bitte<br />

in Zukunft Black Metal als innovative Kunst- und<br />

Musikform abseits dieser vergangenen Widerlichkeiten<br />

diskutieren?<br />

PS: Gewalt gegen Tiere in Filmen find ich zum Kotzen!<br />

Bruder Cle, Metal-Veteran aus Tirol<br />

© Privat<br />

Was erwartet man sich von einem<br />

Film, bei dem man die Handlung<br />

und das Ende bereits kennt? Eigentlich<br />

nicht viele Überraschungen,<br />

dennoch wusste „Lords Of Chaos“<br />

unterm Strich zu gefallen. Pubertierende<br />

Teenager, die in einem Norwegen<br />

der frühen 90er aufgrund<br />

der hohen Arbeitslosigkeit kaum Zukunftsperspektiven<br />

haben. Die Rotzbuben von nebenan leben in<br />

den Tag hinein, der von Alkohol und lauter Musik<br />

geprägt ist, was letztendlich auch zur Gründung der<br />

Band Mayhem führt. Mit dem Abkapseln von der<br />

Realität wurde ein Weg eingeschlagen, den zuvor<br />

noch niemand betreten hatte, der Rest ist (Black<br />

Metal) Geschichte.<br />

© Christoph Kaltenböck<br />

Heutzutage würde alles ganz anders verlaufen und<br />

Øystein und Co. wären vielleicht Youtuber oder<br />

Online-Gamer. Wie dem auch sei, „Lords Of Chaos“<br />

darf als gelungene Bestandsaufnahme bezeichnet<br />

werden und es ist interessant, das Ganze mal in<br />

Bildern zu sehen und sich ein wenig in die Anfänge<br />

des True Norwegian Black Metal hineinzufühlen.<br />

Sollte man ebenso gesehen haben wie die Doku<br />

„Until The Light Takes Us“.<br />

Bernd Grünwald,<br />

Kaltenbach Open Air, Escape Metalcorner u.a.<br />

„Lords Of Chaos“: Eine Geschichte<br />

von brennenden Kirchen, Messerstechereien<br />

und morbidem Pathos.<br />

Von Ereignissen, die so berüchtigt<br />

und bezeichnend für ein Genre<br />

geworden sind, gibt es natürlich<br />

Versionen noch und nöcher, eine<br />

davon stellt das Werk Åkerlunds dar.<br />

Kaum verwunderlich, dass bei einer solchen Pluralität<br />

an Narrativen die populärste Interpretation auch<br />

den meisten Beschuss auf sich zieht. Von Vikernes<br />

bis Attila wurde vorab gewettert, der Film sei pure,<br />

äh, Blasphemie und untragbar (obwohl Attilas Sohn<br />

sogar im Film zu sehen ist).<br />

Die Szene scheint uneins: Hardliner schreien natürlich<br />

wie aus einer Kehle Sellout und Kommerzialisierung.<br />

Als ob man ein wenig Angst davor hätte, zu sehr<br />

exponiert zu werden. Angst davor, Uneingeweihte<br />

und Neulinge an der geliebten Materie teilhaben zu<br />

lassen. Schließlich gilt es die Szene TRVE zu halten!<br />

Was vermutlich auch schon den Hauptangriffspunkt<br />

des Films anspricht: Was da gezeigt wird,<br />

ist alles andere als TRVE. Zu sehen sind Teenager,<br />

die miteinander herumalbern und Spaß haben,<br />

deren Boshaftigkeit und Nihilismus mehr Schein<br />

als Sein ist, die nicht rund um die Uhr unnahbare<br />

Dämonen in Corpsepaint mit Streichhölzern und<br />

Messern im Gepäck sind.<br />

Dass dabei eine gewisse Entmystifizierung stattfindet,<br />

ist natürlich klar. Aber genau das ist die Stärke<br />

von Åkerlunds Zugang: Er gibt den Protagonisten<br />

Charakter, macht sie nahbar und menschlich. Was<br />

hier gezeigt wird, ist nicht nur die Geschichte einer<br />

wegweisenden Black Metal Band, sondern auch eine<br />

exzellent umgesetzte Coming Of Age-Story.<br />

Also, folgt dem Frostmond in die lokalen Kinosäle<br />

und begutachtet die Anfänge Mayhems - ungeschminkt.<br />

Gabriel Niederberger,<br />

Stark!Strom & Delaymagazine.at<br />

© G. Niederberger<br />

LORDS OF Gratis:<br />

Wir freuen uns über Eure Meinung<br />

zum Thema und ver losen –<br />

unabhängig davon –<br />

drei „Lords Of Chaos“ DVDs!<br />

Mail mit Betreff „Chaos“ an<br />

strom@starkstrom.live,<br />

Postanschrift nicht vergessen,<br />

viel Glück!<br />

41


strom-meister<br />

© Lukas Urbanik<br />

samstag, 27.04.2019<br />

SUB wiener neustadt<br />

Tickets bei allen oticket Vorverkaufsstellen<br />

II<br />

MASTERS OF rocK<br />

11. bis 14. Juli 2019 – Vizovice (CZ),<br />

Fabrikgelände der Rudolf Jelinek Destillerie<br />

Bereits zum 17. Mal öffnen im beschaulichen Vizovice die Pforten des Masters Of<br />

Rock Festivals. Neben einem – nicht nur, aber vor allem für Melodie-affine Metal<br />

Headz – superben Line-Up lockt eines der größten tschechischen Festivals mit<br />

unschlagbaren Preisen (die halbe Bier um Stark!Strom-würdige 1,20 Euro), einem<br />

unglaublich variablen Essensangebot, einem mehr als üppigen Rahmenprogramm<br />

sowie flächendeckendem WLAN-Angebot.<br />

All das und noch mehr knapp zweieinhalb Autostunden vor den Toren Wiens.<br />

Und auch der Österreich-Bezug ist wieder einmal auf dem MoR gegeben:<br />

Die Tiroler SERENITY werden nach 2014 und 2017 bereits zum dritten Mal die<br />

Main Stage mit ihrem symphonischen Metal verstromen. <br />

R. Reither<br />

MASTERS OF ROCK 2019 – die Bands:<br />

AVANTASIA, WITHIN TEMPTATION, DREAM THEATER,<br />

STEEL PANTHER, TARJA, DIMMU BORGIR, ELUVEITIE, GAMMA RAY,<br />

CHILDREN OF BODOM, SOULFLY, AMARANTHE, SATYRICON,<br />

DEATHSTARS, DELAIN, BATTLE BEAST, PRIMAL FEAR,<br />

EQUILIBRIUM, RAGE AND LINGUA MORTIS ORCHESTRA,<br />

DARK TRANQUILLITY, FIREWIND, LEGION OF THE DAMNED,<br />

XANDRIA, BRAINSTORM, HARDLINE, SALTATIO MORTIS, EVERGREY,<br />

FOLLOW THE CIPHER, CYHRA, MAYAN, SERENITY, SERIOUS BLACK, TWILIGHT<br />

FORCE, TRI STATE CORNER, RHEMORHA, CITRON, DARK GAMBALLE, SYMFOBIA.<br />

Festivalinfos:<br />

www.mastersofrock.cz<br />

www.facebook.com/MastersofRock.cz<br />

Tickets:<br />

www.metaltx.com<br />

www.mastersofrock.cz<br />

www.ticketportal.cz<br />

42 43<br />

AVANTASIA<br />

© Alex Kuehr


zeitStrom<br />

Ewig junge Meisterwerke<br />

LUDWIG HIRSCH Live -<br />

GOTTlieb<br />

(Polygram, 1992)<br />

Auf dieser am 26.01.1992 im Wiener Konzerthaus<br />

aufgenommenen Live-Doppel-CD nimmt uns der<br />

unvergessene Ludwig Hirsch mit auf die wunderbare<br />

Reise vom „Gottlieb“, der „irgendwo in<br />

einem kleinen Dorf, ganz hinten im südlichsten<br />

Burgenland“ zur Welt kommt. Dort, „wo das erste<br />

Stamperl glücklich macht, das zweite blind, und<br />

das dritte wieder glücklich – nämlich glücklich,<br />

dass man blind ist“.<br />

Die allesamt großartigen Lieder, den passenden<br />

Einstieg markiert das bitterböse „Landluft“, bilden<br />

den Rahmen der Handlung, dazwischen<br />

erzählt der Künstler auf seine unnachahmliche<br />

Weise von Gottlieb und seinem Stern („Sternderl<br />

schaun“), der ihm „diese Sehnsucht nach der<br />

großen weiten Welt, nach geheimnisvollen, herzklopfigen<br />

Abenteuern“ schenkt („Mondkinder“).<br />

Auf der Suche danach entdeckt er zunächst den<br />

„Fremden Soldaten“, der, hach, „Am Rucken“ liegt.<br />

Dessen Begräbnis stellt das zweite in Gottliebs<br />

jungem Leben dar. Das erste war, natürlich, am<br />

Stammersdorfer Friedhof („Die Omama“).<br />

Und so erkundet der Heranwachsende die Welt<br />

und das Leben da draußen, auch wenn er seine<br />

- „Gel´ du magst mi?“ - geliebte „Nelli“ zurücklassen<br />

muss und ihm zu Beginn seiner Reise etwas<br />

mulmig zumute ist, weil ihn der Dorfpfarrer zum<br />

Abschied an die Geschichte vom „Jonas“ erinnert.<br />

In welcher Sänger und Musiker plötzlich eine<br />

kleine Pause einlegen: „Sagen Sie, hätten Sie<br />

jetzt auch so gern a Zigarette wie ich?“ (das allein<br />

rechtfertigt den Rubriken-Titel „Zeitstrom“).<br />

Rechtzeitig zu CD 2 sind Hirsch, Band und Jonas<br />

zurück, zuerst am Schiff, dann im Wal-Bauch<br />

(einfach nur mehr schön: „In deiner Sprache“)<br />

und dann wieder an Land. In der „Großstadt“<br />

(„Nachtgespenster“!) angekommen ist indes der<br />

staunende Gottlieb, „hier wird es Abenteuer regnen“,<br />

stattdessen „regnet es aber nur Ohrfeigen“.<br />

Im letzten Winkerl vom Südbahnhof (jaja, Zeitstrom…)<br />

trifft er den „Zwerg“ (immer wieder, ähm,<br />

groß!) und „diesen geheimnisvollen Mann aus<br />

Fischamend an der Donau“, der ihm die furchterregende<br />

Mär der „Hand“ (Mahlzeit!) erzählt.<br />

In seiner Panik flüchtet unser Protagonist durch<br />

die kalte, anonyme, „grausame Stadt“. Verängstigt,<br />

allein, mittel- und hoffnungslos. Doch da weist<br />

ihm, ein Schilling ins Kitsch-Schweinderl, sein<br />

Stern den rechten Weg. Nach Hause. Zu seiner<br />

zwischenzeitlich zur „Miss Burgenland“ (ein<br />

Traum) gekürten Nelli. Home is where the heart<br />

is. And the Hochstand.<br />

Im Zugaben-Block („do geht ma eine, ausse, eine,<br />

ausse, draussn is dunkel, man stolpert über<br />

schlafende Feuerwehrmänner“) stellt der Barde<br />

seine grandiosen musikalischen Mitstreiter<br />

Johann M. Bertl, Karl-Heinz Leschanz, Manfred<br />

Schweng und Andi Steirer vor, bevor sich alle<br />

gemeinsam in die „Kellergassen“ (herrlich) begeben.<br />

„Spuck den Schnuller aus“ und „Boo-Gie<br />

Woogie“ treiben die Stimmung noch weiter rauf<br />

und dann, ganz am Schluss, kommt er, der „Grosse<br />

Schwarze Vogel“, und gleitet mit seinen „weiten,<br />

sanften Flügeln“ in dieser Version, am Ende jener<br />

konzertanten Reise und wissend um das tragische Ableben (2011)<br />

des Künstlers, noch einmal eine Spur tiefer in uns rein, ins Ohr,<br />

ins Herz, in die Seele.<br />

Ludwig Hirsch, das bestätigt diese Doppel-CD nachhaltig, war<br />

mehr als „nur“ der „dunkelgraue Lieder“-Macher, auf den er<br />

mancherorts gern reduziert wird. Er war ein aufmerksamer<br />

Beobachter und begnadeter Erzähler, ein kritischer Poet, in und<br />

zwischen seinen Textzeilen, in denen der 1946 in der Steiermark<br />

geborene und in Wien-Leopoldstadt aufgewachsene Gottlieb, äh,<br />

Ludwig nie den Zeigefinger erhebt, nie zur großen Geste ausholt.<br />

Stattdessen verteilt er seine Watschen sanft, mit einem, manchmal<br />

traurigen, Lächeln – und trifft damit umso stärker. Das kann<br />

wehtun, wovon nicht nur der „Dorftrottel“ ein auf diesem Werk<br />

mit einer besonders intensiven Interpretation vertretenes Lied<br />

zu singen weiß.<br />

Abseits all dieser Deutungen funktioniert „Gottlieb“ aber auch<br />

einfach als zweistündiges, kurzweiliges Hörvergnügen von großer<br />

Qualität mit Geschichten und Liedern, die sich, wenn man dazu<br />

bereit ist, tief drinnen einbrennen.<br />

Dafür, und für vieles mehr, kann man Ludwig Hirsch gar nicht<br />

dankbar genug sein.<br />

„Sonne und Regen, Nelli, kommen und gehen. So is des Leben“.<br />

www.ludwighirsch.at<br />

Andi<br />

Ihr wollt eine alte Lieblingsplatte, einen Klassiker,<br />

eine vergessene Perle im „Zeitstrom“ wieder vor den Vorhang zaubern?<br />

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1110 For Life<br />

Ein Album namens „King Of Simmering“ (sh Review)<br />

präsentiert man nicht am Kohlmarkt. TURBOBIER luden<br />

ins Gasthaus Brigitte beim Zentralfriedhof und man<br />

kann nur hoffen, dass sich am nächsten Tag alle auf<br />

der richtigen Seite der Simmeringer Hauptstraße<br />

wiederfanden.<br />

Alle Fotos: © Tom Zonyga<br />

STARK! und GRATIS:<br />

Unser Mag liegt in vielen Clubs und Stores gratis auf (eine Liste findet ihr<br />

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IMPRESSUM / Offenlegung gem. Gesetz:<br />

Stark!Strom – das neue österreichische Rock & Metal Magazin • Medieninhaber: Stark!Strom, Andreas Appel,<br />

Oberzellergasse 1/17/12, 1030 Wien, office@starkstrom.live, +43 664 43 46 55, ATU 55494405 • Herausgeber: Andreas Appel<br />

Chefredaktion: Mike Seidinger & Andreas Appel • Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits, Christine Cizek, Walter Scheurer,<br />

Willi Winter, Christian Prenger, Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian König, Matej Lastro, Manuel Dauböck, Mansn,<br />

Doris Gapp, Florian Meingast, Patrick Meerwald, Anna Otto, Gabriel Niederberger • Lektorat: Claudia Jusits • Beiträge in<br />

dieser Ausgabe: Robert „Bobby“ Spieß• FOTOS: Falls nicht anders angegeben, handelt es sich um uns zur Verfügung<br />

gestelltes Promotionmaterial der Künstler und Firmen. • Art-Direction, Layouts & Designs: Stephan „Jeff“ Ohorn<br />

Druck: Grasl FairPrint, 2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, www.grasl.eu• Erscheinungsweise: zweimonatlich<br />

Homepage: www.starkstrom.live • Facebook/StarkStromMag • Instagram/starkstrom_magazin<br />

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Stark!Strom #09 erscheint am 31. MAI 2019<br />

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