STARKS!STROM Nr8 Web-versuch-2
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Strom-kreis<br />
Strom-kreis<br />
FROM FALL TO SPRING –<br />
Disconnected (Eigenprod.)<br />
Post Hardcore aus dem schönen Saarland. 2009<br />
als Schülerband gegründet, waren FFTS lange Zeit<br />
von Besetzungswechseln geplagt. Die neue EP<br />
„Disconneted“, vom ehemaligen HIS STATUE FALLS-<br />
Gitarristen Sebastian Monzel produziert, soll der Gruppe<br />
den Weg zum Erfolg ebnen. Seine Handschrift ist besonders<br />
bei den Synth-Elementen zu vernehmen. Auch wenn die Band definitiv<br />
mehr im Rock als im Metalcore zu Hause ist, hört man die Einflüsse aus härteren<br />
Gefilden deutlich raus. Das ergibt im Einklang mit den Texten, welche die<br />
klassischen Themen wie Liebe und Verzweiflung behandeln und uns von den<br />
beiden Sängern und Zwillingsbrüdern Lukas und Philip um die Ohren geschmettert<br />
werden, ein rundes Gesamtbild. Anspieltipp: Die erste Single „Hear Me Out“<br />
mit großem Ohrwurmpotential!<br />
www.fromfalltospring.de <br />
Tschyssl<br />
INSANITY ALERT - 666-Pack (Season Of Mist)<br />
Da braucht man nicht lange zu überlegen, wenn<br />
INSANITY ALERT draufsteht, ist Party drinnen. So auch<br />
auf dem dritten, mit knapp über 30 Minuten Eher-Short-<br />
Als-Longplayer. Verdrehen müssen sich die Innsbrucker<br />
mit ihrem durchgeknallten Holländer Heavy Kevy am<br />
Mikro ja nicht sonderlich, was sie machen ist auch<br />
keinesfalls neu und der Skate-Thrash wurde auch von<br />
anderen Bands schon mal wiederbelebt. Aber nicht SO!<br />
Denn SO kommt die Mucke halt nur von INSANITY ALERT, da können große<br />
Rockgazetten auch gerne rumätzen, was sie wollen, ich feiere die Jungs wegen<br />
ihrer Live-Shows genauso ab wie für ihre Platten. Das Artwork ist zwar diesmal<br />
eher morbid-monoton statt thrashig-bunt, dafür gibt’s unter den 21(!) Songs<br />
solch kultige Shorties wie „The Ballad Of Slayer“ (dauert etwa 5 Sekunden),<br />
„Windmilli Vanilli“ (etwa eine Minute) oder „8-Bit Brutality“ (etwa 4 Sekunden)<br />
und dazwischen jede Menge Party-Thrash vom Allerfeinsten. Wer hier nicht<br />
den Head bangt, das Board skatet und das Beer säuft, hat das Leben einfach<br />
nicht kapiert. Sorry.<br />
www.facebook.com/insanityalert <br />
Mike<br />
KETZER Cloud Collider (Metal Blade)<br />
Der Kölner Fünfer hat sich für die Arbeiten an<br />
„Cloud Collider“ (VÖ: 12.04.) ausreichend Zeit gelassen,<br />
seit der letzten Veröffentlichung sind immerhin drei<br />
Jahre ins Land gezogen.<br />
Dieser andauernde kreative Schaffensprozess hat sich<br />
mehr als gelohnt, denn schon beim ersten Durchlauf<br />
wird klar, dass dieses Werk zu den Top-Alben des<br />
Jahres 2019 zu zählen sein wird.<br />
Die Aura der neuen Stücke ist extrem düster, die musikalische Umsetzung der<br />
Kompositionen geht weit über das hinaus, was man sonst so im Bereich Black<br />
Thrash geboten bekommt.<br />
„Cloud Collider“ ist von einer Intensität geprägt, die jener des isländischen Black<br />
Metal gleicht, und transportiert mit vielschichten Gitarrenlinien eine immense<br />
Energie sowie eine mannigfaltige Anzahl verschiedenster Emotionen. Im Zentrum<br />
dieses gefühlsgeladenen Kosmos agiert Frontmann I. Destroyer mit Vocals, die<br />
durchaus Erinnerungen an die Glanzzeiten des deutschen Thrash Metal wecken<br />
und die düstere Beklemmung der musikalischen Darbietung mit einer gehörigen<br />
Portion Aggression anreichern, um nicht zu sagen auflockern.<br />
KETZER haben hier wirklich alle Register gezogen und ein Album abgeliefert,<br />
welches die Messlatte für ihre zukünftigen Releases extrem hoch legt. Ihr<br />
gemeinsames Gastspiel mit den Dänen SLAEGT am 23.04. im Wiener Viper<br />
Room nicht als Pflichttermin zu titulieren, wäre Irrsinn.<br />
www.ketzer-official.de<br />
Anita<br />
Marc VANDERBERG – Phoenix From The Ashes<br />
(DarkSIGN Rec.)<br />
Sein drittes Studioalbum kredenzt uns das deutsche<br />
Multi-Talent Marc VANDERBERG. Dieses ist erneut<br />
von seiner Kompetenz als Musiker und Komponist<br />
geprägt, der gute Mann hat sämtliche Instrumente<br />
im Alleingang eingespielt bzw. programmiert und<br />
deckt auf zehn Tracks ein stilistisches Spektrum vom<br />
reinrassigem AOR bis hin zu neoklassizistischem Melodic Power/Prog Metal<br />
ab. Zusätzlich intensiviert wird der Abwechslungsreichtum durch die insgesamt<br />
sieben Gast-Sänger.<br />
Bemerkenswert ist dabei, dass es Marc trotzdem locker geschafft hat, ein Album aus<br />
einem Guss zu präsentieren, denn „Phoenix From The Ashes“ klingt keineswegs<br />
nach Stückwerk. Dass er seinen, ganz offenkundig vorwiegend in Schweden<br />
beheimateten Idolen (MALMSTEEN, NORUM, MARCELLO) immer wieder Tribut<br />
zollt, sollte weniger stören, sondern vielmehr Fans der erwähnten Guitar-Heroes<br />
auch auf Herrn VANDERBERG aufmerksam machen. Songs wie das furiose „Odin´s<br />
Words“ (dessen Frickel-Passagen allein beim Zuhören für Gichtanfälle in den<br />
Fingern sorgen) oder auch der radiotaugliche, von Göran Edman fein vokalisierte<br />
Ohrenschmeichler „You And I“ etwa hat man in dieser Klasse von einem Yngwie<br />
M. schon sehr lange nicht mehr vernommen. Thumbs Up!<br />
www.marcvanderberg.com <br />
Walter<br />
Musikalisch kann sich die Sache ebenfalls hören lassen, wenngleich das Keyboard<br />
manchmal überhand nimmt und etwa „Bella Manuela“ doch zu sehr in Richtung<br />
Landesstudio-Hit tendiert. Dafür sorgt die erste Single „This Dream Could Be True“<br />
für Ohrwurm-Alarm und „From East Comes The Sun“ für zentimeterdicke Gänsehaut.<br />
In Summe also ein überaus gelungener Einstand, wir freuen uns auf mehr!<br />
www.facebook.com/MickyMosa <br />
Walter<br />
SCARGOD - Krankheit Mensch (7hard Records)<br />
Seit nunmehr fünfzehn Jahren reißen diese Salzburger<br />
kaum verheilte Verletzungen auf und liefern mit dem<br />
Albumtitel ihres jüngsten Werks die ultimative Diagnose.<br />
Und nein, es sieht gar nicht gut aus, die Heilungschancen<br />
sind extrem gering und Frühlingsgefühle kommen<br />
erst gar nicht auf.<br />
Während also die Welt ihrem Ende entgegentaumelt,<br />
zeigen sich SCARGOD nahezu unverwüstlich. Mastermind Martin „Maze“<br />
Moser und seine Mannen sehen auf ihren Pressefotos nicht nur grimmig und<br />
entschlossen drein, auch ihre Musik lässt sich auf diese Weise beschreiben. Heftig<br />
ist es auf jeden Fall, von Death bis Doom bis Melodic Death ist alles zugelassen,<br />
unterstrichen von kernigen Blast-Beats und gnadenlosen Rhythmuswechseln.<br />
Währenddessen lässt sich Sänger Wolfgang Rothbauer in vergleichbar grimmiger<br />
Manier über alle Unleidlichkeiten aus, die die Diagnose „Krankheit Mensch“ mit<br />
sich bringt. Da möchte man eigentlich gar nicht „Gute Besserung“ wünschen, so<br />
gekonnt wüten SCARGOD durch dieses aktuelle Thema.<br />
Als offizielle Begründung für einen Krankenstand geht das Album wahrscheinlich<br />
(noch) nicht durch, als kraftvolles Lebenszeichen des etwas extremeren heimischen<br />
Metal aber allemal!<br />
www.scargodofficial.bandcamp.com<br />
Claudia<br />
SERGEANT STEEL – Best Of (Boyz Tyme Rec.)<br />
Seit nunmehr 10 Jahren macht Österreichs Rock-<br />
(S)Export Numero Uno nun schon mit Hang zur augenzwinkernden<br />
Schlüpfrigkeit die Bühnen unsicher. Grund<br />
genug, diese Feierlichkeit standesgemäß mit einem<br />
Best Of auf Old School Vinyl-Langrille zu begehen!<br />
Und was soll man sagen, die Linzer haben kurzerhand<br />
die Essenz ihres 80s-lastigen Stils auf Platte destilliert<br />
und eine famose Auswahl aus Krachern und Schnulzen der bisherigen Alben<br />
getroffen. Wer bei „Dirty Habits“, „Mama Horny“ oder „Young And Hungry“ die<br />
Füße still halten kann, dem ist nicht mehr zu helfen und wer nicht gemeinsam<br />
mit Phil und Konsorten zu „Where My Heart Is“ den Mond anheult, der hat das<br />
Glam-Feeling nicht erlebt. Also schnappt euch eine „Hot Widow“ und habt mit<br />
ihr und eurem „Hammer Of Love“ eine „Happy Time“! In Ewigkeit, (S)Amen!<br />
www.sergeant-steel.com <br />
Anthalerero<br />
SIMON WILDNER - Everything Is Guitar (Eigenprod.)<br />
SIMON WILDNER ist ja weiß Gott kein Unbekannter.<br />
In unregelmäßigen Abständen taucht er mal hier<br />
und mal da wie ein Blitzlicht auf, um ein großartiges<br />
Solo zu spielen und dann wieder quasi „abzutauchen“.<br />
Das nun vorliegende Album eröffnet die<br />
Möglichkeit, diesem Ausnahmegitarristen länger<br />
als nur ein paar Minuten zu lauschen. Und niemals war die Bezeichnung<br />
„Eigenproduktion“ berechtigter. Komposition, Produktion nebst sämtlichen<br />
Instrumentalspuren sind zu 100% WILDNER. Natürlich ist die Gefahr, sich<br />
zu übernehmen, groß, aber da hier ein im besten Sinn des Wortes Gitarren-<br />
Besessener am Werk ist, bringt er auch die nötige Konzentration auf, um<br />
mit „Everything Is Guitar“ ein bemerkenswertes Stück Instrumentalmusik<br />
zu präsentieren. In insgesamt zehn Tracks pickt, tappt, sweept, mutet und<br />
bendet sich SIMON WILDNER durch die Gitarrengeschichte, erzeugt dabei<br />
träumerisch-zarte Klänge („Lounge Me“), aber auch Rockiges („Backseat<br />
View“) und Bluesiges („Untone“) kommen nicht zu kurz.<br />
Mit einem Wort: Die optimale Meditations-CD für alle Gitarren-Gurus.<br />
www.simon.wildner.at<br />
Claudia<br />
SUBWAY TO SALLY – HEY! (STS Entertainment)<br />
Die Sallies blicken auf HEY! keine Sekunde zurück.<br />
Kein Grund zur Sorge, ganz so kulturschockend wie<br />
„Mitgift“ kommt die neue Platte nicht daher: Es gibt<br />
kein übermäßiges Dubstep-Geschrubbel mehr,<br />
auch wurde der E-Bass ein wenig zurückgefahren.<br />
Ein Kanye West(!)-Sample (na, wer findet es?!) gibt’s<br />
aber trotzdem, welches sich überraschend organisch<br />
in den entsprechenden Song einfügt. Gäste aus dem Deutsch-Metal-Dunstkreis<br />
wie Chris Harms (LORD OF THE LOST) und Dero (OOMPH!) greifen gesangstechnisch<br />
unter die Arme, durchaus eine nette Zierde. Nicht, dass Fish und Co.<br />
das nötig hätten, diese sind stimmtechnisch in absoluter Top-Form. Besonders<br />
beim Anfänger-Dreipack „Island“ – „Imperator“ – „Königin“ bleibt weder Auge<br />
trocken noch Stein auf dem anderen. Dann wander´ ich doch nach Island aus…<br />
Aber nur mit der neuen Subway-Platte im Gepäck!<br />
www.subwaytosally.com <br />
Gabriel<br />
SUNSTAIN - Thrill And Fever (Eigenprod.)<br />
Wer dachte, dass am 1. Jänner außer dem weltberühmten<br />
Neujahrskonzert sowie einem Schisprung-<br />
Wettbewerb nichts läuft, hat zumindest heuer die<br />
Rechnung ohne SUNSTAIN gemacht. Die haben<br />
nämlich just diesen Tag zum VÖ-Termin ihrer ersten<br />
EP auserkoren (Wahnsinn, Andi).<br />
MICKY MOSA - Take Me As I Am (Preiser Rec.)<br />
Nein, hier geht es nicht um musizierende Disneyland-<br />
Helden, vielmehr verbirgt sich hinter MICKY MOSA<br />
ein Herr namens Michael Moser, der seit geraumer<br />
Zeit viel Freude am Schreiben eigener Songs hat.<br />
Zur Umsetzung seiner Idee, diese auch der Öffentlichkeit<br />
in Albumform zugänglich zu machen, fehlte<br />
ihm in erster Linie eine Band. Die konnte er aber rasch finden, zählt er doch<br />
zum erweiterten Freundeskreis der Familie Bartsch. Dadurch bekommen<br />
wir auf „Take Me As I Am“ eine Art Melodic/ Pop-Rock/AOR-Ausgabe von<br />
BLIND PETITION zu hören, vom MOSA-Micky höchstselbst am Keyboard veredelt.<br />
Auch die aus dem Leben gegriffenen Texte stammen aus seiner Feder und<br />
werden von PETITION-Sänger David authentisch und emotional umgesetzt.<br />
Amtliche Leistung, Kollege!