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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>202</strong> 8. Mai 2019 Seite 3<br />
Bohrungen geben Auskunft über den Untergrund<br />
Gauseköte: Sanierung beginnt frühestens <strong>202</strong>0<br />
„Wir können frühestens im Frühjahr<br />
<strong>202</strong>0 mit den Sanierungsarbeiten an<br />
der Gauseköte beginnen“, berichtete<br />
Sven Jonanning, Pressesprecher des<br />
Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen<br />
(Straßen.NRW), im<br />
Rahmen eines Pressetermins vor Ort.<br />
Zeigen die ersten<br />
Bohrkerne vom Hang<br />
oberhalb der gesperrten<br />
Gauseköte:<br />
Prüfingenieur Marcel<br />
Neuhaus (vorn)<br />
und Pressesprecher<br />
Sven Johanning vom<br />
Landesbetrieb Straßenbau<br />
NRW.<br />
Foto: Niederkrüger<br />
Ob die Straße zwischenzeitlich wieder<br />
geöffnet werden könne, hänge von den<br />
Ergebnissen der aktuellen Bohrungen<br />
ab. „Die Proben gehen dann ins Labor,<br />
und ein geologisches Gutachten<br />
wird zeigen, ob wir die Straße bis zur<br />
Sanierung wieder freigeben können.“<br />
Anlass des Pressegesprächs waren<br />
die Bohrarbeiten oberhalb des abgerutschten<br />
Hangs, die von der Prüfstelle<br />
von Straßen.NRW durchgeführt<br />
werden. „Wir sind eine der wenigen<br />
Straßenbauverwaltungen, die eine<br />
eigene Prüforganisation und eigenes<br />
Bohrgerät vorhalten“, erklärte Prüfingenieur<br />
Marcel Neuhaus am rund<br />
500.000 Euro teuren, geländegängigen<br />
Bohrfahrzeug, und präsentierte<br />
die ersten Bohrkerne: „Wir bohren an<br />
vier Stellen bis in 30 Meter Tiefe, um<br />
die geologischen Gegebenheiten untersuchen<br />
zu können.“ Dabei sei bisher<br />
eine zirka zehn Meter dicke Schicht<br />
aus reinem Sand zu Tage gekommen,<br />
die in dem südlichen Bereich neben<br />
der Straße ins Rutschen gekommen<br />
sei. „Unter diesem sogenannten Mittelsand<br />
liegt in elf Metern Tiefe Fels,<br />
ein sehr brüchiger und zerklüfteter<br />
Kalkstein, mit Lehm durchsetzt.“<br />
Was zur Folge habe, dass der Bohrer<br />
teilweise drei Mal ins Erdreich vordringen<br />
müsse, da die Bohrung immer<br />
wieder in sich zusammenfielen. „Und<br />
dieser brüchige Fels ist leider kaum für<br />
Verankerungen nutzbar“, so Neuhaus.<br />
Wie konkret die Sanierung aussehen<br />
wird, ist derzeit noch vollkommen<br />
offen. „Die Bohrkerne gehen nach<br />
Abschluss der Bohrungen ins Labor<br />
und werden eingehend untersucht.“<br />
Ein Gutachten werde dann mögliche<br />
Vorgehensweisen zur dauerhaften<br />
Absicherung des Hangs aufzeigen.<br />
„Wir finden immer Lösungen. Eine<br />
dauerhafte Sperrung der Gauseköte<br />
ist für uns keine Alternative“, so<br />
die beiden Mitarbeiter von Straßen.<br />
NRW.<br />
khN<br />
Zwölf Klassenräume des Leopoldinums ziehen in Container –<br />
PCB-Sanierung beginnt<br />
750.000 Euro für zwei Jahre Provisorium<br />
Von außen sehen sie aus wie ordinäre Baustellen-Bürocontainer,<br />
von innen wie helle, freundliche Klassenzimmer:<br />
die Ausweichräume am Gymnasium Leopoldinum, die<br />
jetzt nach den Osterferien bezogen wurden. Zwölf Klassenräume,<br />
darunter auch Fachräume für Biologie, Chemie,<br />
Erdkunde und EDV, sind in einem kleinen Containerdorf<br />
auf dem ehemaligen Lehrerparkplatz entstanden und<br />
werden für zwei Jahre als Ausweichquartier dienen, während<br />
die schadstoffbelasteten Räume im „alten Neubau“<br />
saniert werden. Hier waren bei Messungen Polychlorierte<br />
Biphenyle (PCB) in Abdichtungen zwischen Betonteilen<br />
entdeckt worden (der <strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> berichtete).<br />
Zwei Jahre werden die Sanierungsarbeiten dauern, im<br />
ersten Bauabschnitt der östliche Teil des Gebäudes, im<br />
zweiten der westliche Teil, die Aula bleibt vollständig<br />
geschlossen. Lediglich die Mensa bleibt geöffnet und<br />
soll nach den derzeitigen Planungen in den Ferien saniert<br />
werden, berichtet Elke Kuhlemann-Stobbe vom Tiefbauund<br />
Immobilienmanagement der Stadt Detmold. Als Ersatz<br />
dienten in dieser Zeit die neuen, 26 mal 12 Meter großen<br />
Räume in den Containern: „Hier bilden jeweils vier Standardcontainer<br />
einen hellen, klimatisierten Klassenraum.“<br />
Und wirklich erinnert beim Presserundgang von innen<br />
nichts daran, dass man sich in einem Container befindet:<br />
Ganz normale Wände und Fenster, eine angenehme<br />
Beleuchtung, fest installierte Waschbecken, ein helles<br />
Treppenhaus – im Inneren kann man schnell vergessen,<br />
dass man sich in einem Provisorium befindet. Wären da<br />
nicht die elektrischen Heizkörper unter den Fenstern: „Das<br />
lässt sich bei der kurzen Nutzungszeit nicht anders lösen“,<br />
so Kulemann-Stobbe. 630.000 Euro koste die Miete der<br />
Container für die zwei Jahre, die Gesamtkosten des Provisoriums<br />
beziffert die Stadtverwaltung auf rund 750.000 Euro.<br />
Um die Parkflächen für die Lehrkräfte zu ersetzen, zog<br />
der Schulgarten auf eine bislang ungenutzte Fläche direkt<br />
an der Werre um. Hier ist auf rund 5.000 Quadratmetern<br />
jetzt alles bereit zur Bepflanzung und Ausgestaltung durch<br />
die Schülerinnen und Schüler, die auch die Pläne ausgearbeitet<br />
haben. „Die Umsetzung geschah in Kooperation<br />
mit der Maßnahme ‚Wasser im Fluss‘ der Arbeitsgemeinschaft<br />
Arbeit (AGA)“, so Klaus Zimmermann, Leiter des<br />
Fachbereichs 5 Tiefbau und Immobilienmanagement der<br />
Stadt. Auf der früheren Fläche des Schulgartens entstanden<br />
62 neue Stellplätze für die Lehrerinnen und Lehrer. khN<br />
Kisten und Möbel schleppen am Leopoldinum: Ein Umzugsunternehmen trägt Tische, Stühle, Geräte aber<br />
auch mal das Modell eines menschlichen Skeletts für den Biologieunterricht in die neuen Klassenräume des<br />
Leopoldinums, die in einer Art Containerdorf entstanden sind. Den Fortschritt der Arbeiten diskutieren Elke<br />
Kuhlemann-Stobbe und Klaus Zimmermann vom Tiefbau- und Immobilienmanagement der Stadt (vorn).<br />
Das ehemalige Straßenneubauamt an der Hornschen Straße / Am Drostenkamp (gegenüber der Einfahrt<br />
Johanettental) steht seit fast zwei Jahrzehnten leer. Es darf jetzt abgerissen werden. Eine Nachfolgenutzung<br />
des Areals ist noch unklar.<br />
Archivfoto: Niederkrüger<br />
Sanierung nicht wirtschaftlich –<br />
Nachfolgenutzung noch nicht klar<br />
Ehemaliges<br />
Straßenneubauamt<br />
wird abgerissen<br />
Das ehemalige Straßenneubauamt des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen im Drostenkamp in Spork-Eichholz wird abgerissen.<br />
Das früher auch als „Westfälisches Straßenbauamt“<br />
bezeichnete Gebäude war der Arbeitsplatz von rund 100<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich um die Planung<br />
von neu zu bauenden Landes- und Bundesstraßen in<br />
der Region kümmerten. Seit der Neuorganisation um die<br />
Jahrtausendwende und dem Umzug nach Münster steht das<br />
dreigeschossige Gebäude, ein Nebengebäude (ehemalige<br />
Hausmeisterwohnung) und ein Garagenkomplex leer.<br />
Jetzt lag der Stadt Detmold ein Antrag auf Abbruch vor, der<br />
inzwischen erteilt ist. Noch im Jahre 2012 hatte die Stadt<br />
erfolglos versucht, Investoren zu finden, um hier ein Hotel<br />
entstehen zu lassen. „Der Verfall der Gebäude ist deutlich zu<br />
sehen, eine Sanierung und neue Nutzung ist wirtschaftlich<br />
nicht mehr darstellbar“ schreibt Thomas Lammering, technischer<br />
Beigeordneter der Stadt in einer Mitteilungsvorlage an<br />
den Ausschuss für Stadtentwicklung. Auf einer Grundfläche<br />
von 1.400 Quadratmetern stünden rund 16.000 Kubikmeter<br />
umbauter Raum, der komplett abgerissen und inklusive der<br />
Gebäudesohle oder Fundamentierung entfernt werde. khN<br />
Petersilchen on tour<br />
Diesmal beim<br />
Weinbauern in<br />
Spanien<br />
Paul Hagemeister von Bioladen Petersilchen<br />
in Detmold nimmt es ganz genau wenn es<br />
um Lieferungen und um seine Lieferanten<br />
geht. Schließlich verbürgt sich der unabhängige<br />
und inhabergeführte Bioladen für die<br />
Frische und Qualität der Produkte, so auch<br />
bei der Reben- und Fertigungskontrolle im<br />
Weinberg bei einem wichtigen Lieferanten<br />
in Südeuropa.<br />
Europawochen in Detmold laufen: Europa live erleben mitten in Detmold<br />
Europa ist die große Überschrift, unter der der Mai in Detmold steht:<br />
Seit dem 3. Mai finden die Europawochen statt, ganz im Zeichen der<br />
50-jährigen Städtepartnerschaft mit dem französischen Saint-Omer, und<br />
am 26. Mai wählen die EU-Bürgerinnen und -Bürger die Abgeordneten<br />
des Europäischen Parlaments.<br />
Detmolds längste Partnerschaft mit Saint-Omer feiert in diesem Jahr ein<br />
besonderes Jubiläum. Im Rahmen der Europawochen 2019 begeht zeitgleich<br />
die Deutsch-Französische Gesellschaft ihr 40-jähriges Bestehen.<br />
Daher finden neben dem traditionellen Europäischen Markt am 11. Mai<br />
zahlreiche Veranstaltungen mit französischem Flair statt, wie zum Beispiel<br />
die Lesung „Bretonisches Leuchten“ am 8. Mai, ein deutsch-französisches<br />
Marktplatzfest am 10. Mai oder ein Boule-Turnier am 11. Mai. Natürlich<br />
bietet das umfangreiche Programm unter der Überschrift „Europa“ noch viele<br />
weitere spannende Vorträge, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen.<br />
Die Städtepartnerschaft mit Saint-Omer<br />
Am 29. Juni 1969 unterschrieben die Bürgermeister von Saint-Omer und<br />
Detmold einen Partnerschaftsvertrag mit dem Ziel „...dass sie feste Bande<br />
miteinander knüpfen und die aufgenommenen Kontakte in jeder Weise<br />
fördern wollen - zum Besten der Bürger von Saint Omer und Detmold und<br />
zum Wohle des im Aufbau begriffenen Europas und seiner Völker.“ Nur 24<br />
Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte die Gründung dieser<br />
Städtepartnerschaft dabei eine ganz besondere europäische Mission. Sich<br />
damals für Verständigung und für ein friedliches, ein dauerhaft geeintes<br />
Europa einzusetzen, schien kaum möglich, ja unrealistisch. Die Verständigung<br />
und Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner - ja Erzfeinde - sollten<br />
jedoch die Grundlage bilden für ein zusammenwachsendes Europa und für<br />
die Weiterentwicklung der damaligen Europäischen Gemeinschaft. Die Idee<br />
des gemeinsamen Europa erscheint aktuell selten wie zuvor gefährdet: Der<br />
Brexit macht Schlagzeilen und rechtspopulistische Parteien werben mit<br />
europafeindlichen Parolen.<br />
Die Stadt Detmold hat sich schon vor vielen Jahren für Europa entschieden<br />
und lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, im Rahmen der Europawochen<br />
2019 „Europa live zu erleben - mitten in Detmold!“<br />
Das vollständige Programm gibt es unter www.detmold.de.