09.05.2019 Aufrufe

audimax Na.Wi 5/2019 - Karrieremagazin für Naturwissenschaftler

Loslegen Fremde Lebensräume, unentdeckte Organismen und spannende Entwicklungsgebiete im Check***Arbeitsmarktreport: Infos rund um den Berufseinstieg***Safety first: Trends in der IT-Sicherheit***Vom Visionär zum Millionär: Unternehmer Frank Thelen im Mensagespräch***Es geht auch ohne: Zero Waste***Zweifel am Studium: Abbrechen oder weitermachen?***Frauen MINT-Award: 140 Teilnehmerinnen hoffen auf den Sieg

Loslegen Fremde Lebensräume, unentdeckte Organismen und spannende Entwicklungsgebiete im Check***Arbeitsmarktreport: Infos rund um den Berufseinstieg***Safety first: Trends in der IT-Sicherheit***Vom Visionär zum Millionär: Unternehmer Frank Thelen im Mensagespräch***Es geht auch ohne: Zero Waste***Zweifel am Studium: Abbrechen oder weitermachen?***Frauen MINT-Award: 140 Teilnehmerinnen hoffen auf den Sieg

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MENSAGESPRÄCH<br />

VOM VISIONÄR<br />

ZUM MILLIONÄR<br />

FRANK THELEN VERRÄT DAS REZEPT FÜR<br />

SEINEN ERFOLG, TIPPS FÜR JUNGE GRÜNDER<br />

UND SEINE ZUKUNFTSPLÄNE<br />

Interview: Viktoria Feifer<br />

Frank, du bist Unternehmer, Investor, Mentor und<br />

TV-Star. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?<br />

Ich brenne <strong>für</strong> das, was ich tue. In erster Linie<br />

bin ich Technologie-Investor, darin gehe ich auf.<br />

<strong>Wi</strong>e genau ich im Fernsehen gelandet bin, kann<br />

ich mir selbst manchmal nicht erklären, aber<br />

natürlich freut mich der Erfolg von ›Die Höhle<br />

der Löwen‹ sehr.<br />

Erfolg kommt aber nicht von ungefähr. Gerade zu<br />

Beginn deines Gründerdaseins hattest du zu kämpfen.<br />

Was ist damals passiert?<br />

Ich habe einen Linux-Router gebaut, der lokale<br />

Netzwerke mit dem Internet verbinden konnte.<br />

Das Produkt war gar nicht schlecht. Deshalb<br />

haben wir – zu einer Zeit, in der man bei Banken<br />

noch sehr leicht Geld bekam – 1,4 Million<br />

Deutsche Mark Wagniskapital eingesammelt.<br />

Leider hatte ich aus jugendlichem Leichtsinn<br />

privat da<strong>für</strong> gebürgt, dann platzte die Dotcom-<br />

Blase. <strong>Wi</strong>r hatten uns zu sehr auf die Entwicklung<br />

konzentriert und dabei den Vertrieb vernachlässigt.<br />

Als die Banken uns den Geldhahn<br />

zudrehten, hatten wir nicht genügend Produkte<br />

verkauft, um vom Cashflow zu leben. So sah ich<br />

mich mit Anfang 20 mit der privaten Insolvenz<br />

konfrontiert. Das war eine wirklich unschöne<br />

Zeit.<br />

Dr. Alexander von Frankenberg, Geschäftsführer<br />

des High-Tech Gründerfonds, hat über deine<br />

Autobiografie ›Startup-DNA‹ gesagt: »Er hat alles<br />

riskiert, alles verloren und doch gewonnen.« <strong>Wi</strong>e<br />

hast du das geschafft?<br />

Indem ich einfach weitergemacht habe. Obwohl<br />

ich mit meiner ersten Firma so böse gescheitert<br />

bin, habe ich mich auf das nächste Produkt<br />

gestürzt, eine Fotoservice-Software, die zu<br />

einem riesigen Erfolg wurde. Diesmal wuchsen<br />

wir aus dem Cashflow heraus – Geld hätte mir<br />

sowieso nie wieder irgendjemand gegeben. <strong>Wi</strong>r<br />

bauten mit ip.labs einen Marktführer in einer<br />

Nische auf und verkauften ihn an Fujifilm. Seitdem<br />

muss ich mir um Geld keine Sorgen mehr<br />

machen.<br />

<strong>Wi</strong>e hat dich diese Erfahrung geprägt und was hast<br />

du dadurch gelernt?<br />

Immer wieder aufzustehen, egal wie aussichtslos<br />

die Situation erscheint. Ich möchte nicht<br />

wissen, wo ich heute stehen würde, wenn ich<br />

nach der ersten Pleite nicht wieder aufgestanden<br />

wäre. Ich habe gelernt, dass es sich immer<br />

lohnt, weiterzukämpfen. Geprägt hat mich hier<br />

das Skateboardfahren. Du fällst ständig hin und<br />

musst immer wieder aufstehen. Diese Eigenschaft,<br />

das <strong>Wi</strong>ederaufstehen, zieht sich durch<br />

mein gesamtes Leben.<br />

Deine Story ist <strong>für</strong> viele junge Gründer sicher eine<br />

enorme Inspiration. Welchen Rat hast du neben<br />

dem Aufstehen und Weiterkämpfen <strong>für</strong> sie parat?<br />

Behaltet immer die Kunden beziehungsweise<br />

Technologie im Fokus. Im Markt gilt: Substanz<br />

vor Hype. Das kann gerade am Anfang<br />

sehr schwierig sein, weshalb es auch wichtig ist,<br />

möglichst schnell ein gutes und verlässliches<br />

Team aufzubauen. Allerdings bedeutet jeder<br />

Mitarbeiter auch noch mehr Verantwortung,<br />

das darf nicht vergessen werden – und Teamführung<br />

ist eine Herausforderung <strong>für</strong> sich.<br />

Mit deiner Risikokapital-Firma ›Freigeist Capital‹<br />

finanzierst und unterstützt du Jungunternehmer.<br />

Warum hast du deinen Fokus insbesondere auf<br />

technologiefokussierte Start-ups gelegt?<br />

Technologie ist und bleibt meine Passion. Da<strong>für</strong><br />

brenne ich. Es begeistert mich, was wir mit<br />

neuen Technologien erreichen können und wie<br />

schnell diese sich weiterentwickeln. Ich glaube<br />

daran, dass technologische Durchbrüche unsere<br />

einzige Chance sind, globale Herausforderungen<br />

wie den Klimawandel zu bewältigen.<br />

An welche Start-ups denkst du dabei konkret?<br />

Zum Beispiel an Lilium und Kraftblock. Lilium<br />

baut gerade ein Flugtaxi, das mit Null Emission<br />

komplett elektrisch fliegen kann. Kraftblock<br />

hat den ersten ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvollen Energiespeicher entwickelt, indem<br />

es ein neues und besonderes Granulat entdeckt<br />

hat. Das sind Start-ups, die in meinen Augen<br />

unsere Welt nachhaltig verbessern können. Unser<br />

Traum: Eines unserer Start-ups soll mal ein<br />

bedeutender Weltmarktführer werden.<br />

Gestatte uns einen Blick hinter die Kulissen der<br />

beliebten TV-Show ›Die Höhle der Löwen‹: <strong>Wi</strong>e eng<br />

ist dein Verhältnis zu den anderen Investoren?<br />

Es ist ja kein Geheimnis, dass Judith und ich<br />

inzwischen sehr gut befreundet sind und ich<br />

sie sehr schätze. <strong>Wi</strong>r sind beide von Anfang<br />

an dabei und kennen uns somit nun schon seit<br />

fast sechs Jahren. Aber auch mit Ralf verstehe<br />

ich mich sehr gut und es macht mir Spaß, mit<br />

ihm zusammenzuarbeiten. Das Verhältnis<br />

zwischen den Investoren am Set ist gut und<br />

freundschaftlich.<br />

Gab es wegen eines Deals schon mal Streit?<br />

<strong>Wi</strong>e die TV-Zuschauer in der fünften Staffel verfolgen<br />

konnten, gab es tatsächlich schon mal<br />

wegen eines Deals Krach am Set. Das war beim<br />

Goleygo-Deal, dem ersten gemeinsamen Deal<br />

von Ralf und mir. Die Gründer waren auf unser<br />

Angebot eingegangen, ohne sich das Angebot<br />

der anderen Löwen anzuhören. Da wurde<br />

Foto: Joseph Ruben | Illustration: vecteezy.com<br />

06 | www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |

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