Dortmunder Passagen – Ein Stadtführer
ISBN 978-3-86859-572-7 https://www.jovis.de/de/buecher/product/dortmunder-passagen.html
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Renaissance Sebastiano Serlio sagen möchte: Dortmund<br />
„quanta fuit ipse ruina docet“ („wie groß Dortmund war,<br />
lehrt selbst die Ruine“).<br />
Das heutige Bahnhofsgebäude wurde als schlichter und<br />
bescheidener Neubau 1952 eröffnet. Sein bedeutsamster<br />
Schmuck sind die fünf figürlichen Glasfenster, die die<br />
wohlproportionierte <strong>Ein</strong>gangshalle zieren. Um das mittlere<br />
Fenster, das Dortmund als Stadt der Arbeit mit der St. Reinoldikirche<br />
vor überdimensionalen qualmenden Schornsteinen<br />
zeigt, gruppieren sich von innen links gesehen ein<br />
Brückenbauer, ein Bierbrauer (mit dem U und der Union-<br />
Brauerei), ein Hochofenarbeiter und ein Stahlwerker. So<br />
historisch diese Berufe heute für die Stadt sind, so historisch<br />
sind auch diese Fenster: Die Originale wurden<br />
aus konservatorischen Gründen 2009 ins LWL -Industriemuseum<br />
verbracht; die heutigen Fenster sind Kopien.<br />
In Dortmund verlief die Eisenbahn unmittelbar nördlich der<br />
alten, in ihren Ausdehnungen auf das Mittelalter zurückgehenden<br />
Stadt. Und so queren die Ankommenden noch<br />
heute nach wenigen Schritten den Wall, die mehrspurig<br />
ausgebaute Ringstraße, die dem Verlauf der im 19. Jahrhundert<br />
niedergelegten Stadtmauer folgt. Bei Straßenarbeiten<br />
wird die Mauer nur wenige Zentimeter unter dem<br />
Fahrbahnbelag sichtbar: im Wortsinn als Teil dessen, was<br />
der italienische Archäologe und Kunsthistoriker Salvatore<br />
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