15.05.2019 Aufrufe

Die Greta-Frage: Wie hältst du es mit dem Klimaschutz?

Die Jugendbewegung Fridays4Future schafft das, was diverse UN-Konferenzen zuvor nicht konnten: Die Gesellschaft für den Klimawandel, seine Folgen und Gegenmaßnahmen zu sensibilisieren. Aber wie können gute Absichten in tatsächliches Handeln übertragen werden? Darauf gibt das neue UmweltDialog-Magazin „Die Greta-Frage: Wie hältst du es mit dem Klimaschutz?“ Antworten. Die aktuelle Ausgabe zeigt außerdem, welche Schritte zu einer CO2-neutralen Wirtschaft führen und welche politischen Instrumente das unterstützen. Weniger Fleisch essen, Strom sparen oder öfter mal zu Fuß gehen: Auf den ersten Blick ist jeder bereit, seinen persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Aber wehe, man soll auf etwas verzichten, das einem wirklich am Herzen liegt. Wie auf Fernreisen in exotische Länder beispielsweise. Da stößt das eigene Engagement schnell an seine Grenzen. Muss sich unsere Klimakommunikation grundlegend ändern, sodass sie Menschen zum klimafreundlichen Handeln ermutigt? Soll der Staat hier eingreifen? Widerspricht das dann unserer freiheitlichen Gesellschaft? Mut für neue Wege Wie wir das Klima schützen können, wird aktuell heiß diskutiert. Dabei geben zurzeit Bürgerschaftsbewegungen wie etwa die Jugendlichen um Fridays4Future den Ton an. Viele Autoren der aktuellen Ausgabe finden diese Entwicklung positiv, reagiert doch die Politik allgemein zu langsam, um den Klimawandel zu begrenzen: „Tatsächlich ist die Welt kompliziert und Zielkonflikte allgegenwärtig. Und auch die Schülerproteste liefern bisher wenige Antworten auf soziale und ökonomische Folgen der Transformation“, so Dr. Elmer Lenzen, Herausgeber des UmweltDialog-Magazins. Das heißt aber nicht, dass dies unmöglich ist, wie die Beiträge der neuen Ausgabe zeigen: „Unternehmer, Ingenieure, Erfinder und Aktivisten haben viele tolle Ideen und Instrumente. Alleine es fehlt uns der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen“, so Lenzen weiter. Das ist aber notwendig, um die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Am wichtigsten wird es hier sein, unsere Stromversorgung, den Verkehr und CO2-intensive Industriezweige zu dekarbonisieren. Wie sinnvoll es ist, diese Transformation durch zusätzliche Klimaschutz-Maßnahmen wie Wettermanipulationen zu flankieren, müssen Forscher weiterhin untersuchen.

Die Jugendbewegung Fridays4Future schafft das, was diverse UN-Konferenzen zuvor nicht konnten: Die Gesellschaft für den Klimawandel, seine Folgen und Gegenmaßnahmen zu sensibilisieren. Aber wie können gute Absichten in tatsächliches Handeln übertragen werden? Darauf gibt das neue UmweltDialog-Magazin „Die Greta-Frage: Wie hältst du es mit dem Klimaschutz?“ Antworten. Die aktuelle Ausgabe zeigt außerdem, welche Schritte zu einer CO2-neutralen Wirtschaft führen und welche politischen Instrumente das unterstützen.

Weniger Fleisch essen, Strom sparen oder öfter mal zu Fuß gehen: Auf den ersten Blick ist jeder bereit, seinen persönlichen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Aber wehe, man soll auf etwas verzichten, das einem wirklich am Herzen liegt. Wie auf Fernreisen in exotische Länder beispielsweise. Da stößt das eigene Engagement schnell an seine Grenzen. Muss sich unsere Klimakommunikation grundlegend ändern, sodass sie Menschen zum klimafreundlichen Handeln ermutigt? Soll der Staat hier eingreifen? Widerspricht das dann unserer freiheitlichen Gesellschaft?

Mut für neue Wege

Wie wir das Klima schützen können, wird aktuell heiß diskutiert. Dabei geben zurzeit Bürgerschaftsbewegungen wie etwa die Jugendlichen um Fridays4Future den Ton an. Viele Autoren der aktuellen Ausgabe finden diese Entwicklung positiv, reagiert doch die Politik allgemein zu langsam, um den Klimawandel zu begrenzen: „Tatsächlich ist die Welt kompliziert und Zielkonflikte allgegenwärtig. Und auch die Schülerproteste liefern bisher wenige Antworten auf soziale und ökonomische Folgen der Transformation“, so Dr. Elmer Lenzen, Herausgeber des UmweltDialog-Magazins.

Das heißt aber nicht, dass dies unmöglich ist, wie die Beiträge der neuen Ausgabe zeigen: „Unternehmer, Ingenieure, Erfinder und Aktivisten haben viele tolle Ideen und Instrumente. Alleine es fehlt uns der Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen“, so Lenzen weiter. Das ist aber notwendig, um die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Am wichtigsten wird es hier sein, unsere Stromversorgung, den Verkehr und CO2-intensive Industriezweige zu dekarbonisieren. Wie sinnvoll es ist, diese Transformation durch zusätzliche Klimaschutz-Maßnahmen wie Wettermanipulationen zu flankieren, müssen Forscher weiterhin untersuchen.

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Klimawandel<br />

Deutschland CO 2<br />

-neutral bis 2050<br />

So kann <strong>es</strong> klappen<br />

95 Prozent weniger Treibhausgase bis 2050 im Vergleich zu 1990:<br />

Das ist die Vorgabe der deutschen Bund<strong>es</strong>regierung, um die<br />

<strong>Klimaschutz</strong>ziele von Paris zu erreichen. Da<strong>mit</strong> das gelingt,<br />

müssen der Energie- und Verkehrssektor sowie energieintensive<br />

In<strong>du</strong>striezweige und die Landwirtschaft radikal umdenken.<br />

Aber wie funktioniert das?<br />

Seit <strong>dem</strong> Pariser Klimagipfel von 2015 ist der Begriff der<br />

Dekarbonisierung in aller Munde, wenn <strong>es</strong> um <strong>Klimaschutz</strong><br />

geht. Dekarbonisierung bedeutet, dass die G<strong>es</strong>ellschaft auf<br />

kohlenstoffartige Energieträger verzichtet und <strong>du</strong>rch kohlenstofffreie<br />

ersetzt. Das kann <strong>du</strong>rch Erneuerbare Energien<br />

oder <strong>du</strong>rch Kernenergie passieren. Zweite Variante birgt<br />

aber unkontrollierbare g<strong>es</strong>ellschaftliche und ökologische<br />

Risiken, wie die Nuklearkatastrophen Tschernobyl und Fukushima<br />

gezeigt haben. Der Fokus auf Erneuerbare Energien<br />

bedeutet gleichzeitig eine tiefgreifende Umstrukturierung<br />

unser<strong>es</strong> bisherigen Energi<strong>es</strong>ystems, also das, was in<br />

Deutschland allgemein als Energiewende bezeichnet wird.<br />

CO 2<br />

-Minderung: Mehr als nur Dekarbonisierung<br />

„Treibhausgasneutralität“ meint, dass Deutschland<br />

seine CO 2<br />

-Emissionen bis 2050 um 95 Prozent im<br />

Vergleich zu 1990 re<strong>du</strong>zieren muss. Dementsprechend<br />

haben wir dann nur noch ein Emissionsbudget von<br />

60 Millionen Tonnen CO 2<br />

pro Jahr zur Verfügung. Das<br />

wird laut der Studie „Treibhausgasneutral<strong>es</strong> Deutschland<br />

2050“ vom Umweltbund<strong>es</strong>amt vor allem von der<br />

Landwirtschaft und im geringeren Umfang von In<strong>du</strong>strieproz<strong>es</strong>sen,<br />

Löse<strong>mit</strong>teln und Pro<strong>du</strong>ktanwen<strong>du</strong>ngen<br />

verbraucht.<br />

Neben der Dekarbonisierung unserer G<strong>es</strong>ellschaft gibt<br />

<strong>es</strong> weitere Möglichkeiten, CO 2<br />

-Emissionen zu re<strong>du</strong>zieren<br />

und/oder das Klima zu schützen.<br />

• Substitution von Kohle als Energieträger <strong>du</strong>rch kohlenstoffärmere<br />

wie Erdgas. Aber Achtung: Pfadabhängigkeiten<br />

berücksichtigen.<br />

• Effizienzmaßnahmen wie Wärmedämmung in Gebäuden<br />

oder Kraftwerke <strong>mit</strong> höherem Wirkungsgrad etc.<br />

• CO 2<br />

-Abschei<strong>du</strong>ng und -Speicherung<br />

• Nutzung von Biomasse (allerdings nur Abfall; kein zusätzlicher<br />

Anbau, da die Flächen sonst der Nahrungs<strong>mit</strong>telpro<strong>du</strong>ktion<br />

verloren gehen)<br />

• Naturschutz: Schutz von Wäldern und Mooren als<br />

wichtige CO 2<br />

-Speicher<br />

• Sparmaßnahmen wie der Verzicht auf Flugreisen, Tempoli<strong>mit</strong><br />

auf Autobahnen, geringer Einsatz von Klimaanlagen<br />

etc.<br />

Aber: Maßnahmen wie Energieeffizienz und Suffizienz<br />

haben im Vergleich zur Dekarbonisierung nur ein b<strong>es</strong>chränkt<strong>es</strong><br />

CO 2<br />

-Minderungspotenzial, wie etwa Dr. Rüdiger<br />

Paschotta auf energie-lexikon.info schreibt: „Da aber<br />

die CO 2<br />

-Emissionen langfristig auf ein weitaus tiefer<strong>es</strong><br />

Niveau als heute g<strong>es</strong>enkt werden müssen, während der<br />

weltweite Energiebedarf zunimmt, ist eine umfangreiche<br />

Dekarbonisierung <strong>mit</strong>tel- bis langfristig unumgänglich.“<br />

32 Ausgabe 11 | Mai 2019 | Umweltdialog.de

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