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syndicom magazin Nr. 11

Seit langer Zeit schon setzen wir uns für die Arbeitsrechte im Bereich Logistik, ICT und Medien ein. Gute Arbeitsbedingungen sind und waren dabei stets das Ergebnis von gemeinsamen Erfolgen. Sei Teil unserer Bewegung und gestalte mit uns deine Zukunft!

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Teamporträt<br />

Die Verhandlungsdelegation PostAuto<br />

im Einsatz gegen Gratisarbeit<br />

Anita von Gunten (39)<br />

Bevor sie 2012 zu PostAuto wechselte,<br />

war sie Lastwagenfahrerin beim ehemaligen<br />

Transportdienst der Post in<br />

Härkingen. Ihre Stammstrecke ist jene<br />

von Spiez nach Aeschiried. Die Berner<br />

Oberländerin ist seit 2001 Mitglied bei<br />

<strong>syndicom</strong>. Sie ist PeKo-Präsidentin und<br />

Mitglied der Verhandlungsdelegation<br />

Gratisarbeit.<br />

Antoine Dussez (51)<br />

Auch Dussez fuhr vor seiner Zeit als<br />

Buschauffeur Lastwagen. Heute transportiert<br />

er die Einwohner von Arolla und<br />

Les Haudères nach Sion, und auf dem<br />

Rückweg Touristen in die beiden Bergdörfer.<br />

Insgesamt ist er fast 20 Jahre<br />

Mitglied bei <strong>syndicom</strong>. Auch er ist Pe-<br />

Ko-Präsident – bei den Verhandlungen<br />

war er Teil der Delegation Gratisarbeit.<br />

Patrick Pflumm (47, rechts)<br />

Der Tessiner war einst Lastwagenunternehmer,<br />

dann wechselte er als<br />

Chauffeur zu PostAuto. Er fährt in der<br />

Region um Lugano. Pflumm ist seit<br />

sieben Jahren <strong>syndicom</strong>-Mitglied.<br />

Er ist Teil der Verhandlungsdelegation<br />

AZG-Vereinbarung. In seiner Region<br />

amtet er zudem als PeKo-Präsident.<br />

Text: Basil Weingartner<br />

Bild: Alexander Egger<br />

«Wir haben mit<br />

PostAuto wichtige<br />

Fortschritte erzielt»<br />

Wir haben in den letzten Monaten<br />

viel erreicht. Das war dringend nötig.<br />

Die Stimmung unter den Chauffeur­<br />

Innen war vielerorts miserabel. Das<br />

lag vor allem an den Arbeitsbedingungen.<br />

Wir konnten bei der Dienstplanung<br />

kaum mitreden – obwohl<br />

das Arbeitszeitgesetz (AZG) dies so<br />

vorsieht und die Dienstpläne unser<br />

Privatleben enorm prägen. Für viel<br />

Unmut sorgte auch die Tatsache,<br />

dass wir Gratisarbeit leisten mussten.<br />

An all dem wollten wir etwas ändern<br />

– deshalb engagieren wir uns.<br />

Ohne die Unterstützung der Gewerkschaft<br />

hätten wir aber wenig ausrichten<br />

können.<br />

So oder so ging die Geschäftsleitung<br />

von PostAuto lange nicht auf<br />

unsere Anliegen ein. Wir von den Pe­<br />

Kos kehrten stets mit leeren Händen<br />

zurück. Das war nicht einfach.<br />

Doch im letzten halben Jahr hat<br />

sich vieles zum Guten verändert. Das<br />

hat mehrere Gründe. So hatten wir<br />

mit einer von 1300 Fahrerinnen und<br />

Fahrern unterzeichneten Petition<br />

Druck erzeugt, auch medial. In vielen<br />

Kantonen weigerten sich die Fahrer­<br />

Innen zudem, die vorgelegten AZG­<br />

Vereinbarungen zu unterschreiben.<br />

Diese waren intransparent und einseitig<br />

zu unseren Ungunsten. Bei<br />

PostAuto wurde die Unternehmensleitung<br />

ausgetauscht. Die neue Führung<br />

hörte unserer zwölfköpfigen<br />

Delegation endlich zu. So konnte<br />

Vertrauen geschaffen werden.<br />

Wir haben uns mit PostAuto auf<br />

wichtige Verbesserungen geeinigt.<br />

Gegen die Gratisarbeit wurden wirksame<br />

Massnahmen getroffen. Wir<br />

haben erreicht, dass auch die Kolleginnen<br />

und Kollegen, die bei privaten<br />

Postautounternehmen angestellt<br />

sind, ihre Anliegen direkt beim Auftraggeber<br />

PostAuto vorbringen können.<br />

Besonders wichtig: wir haben<br />

eine nationale AZG­Vereinbarung<br />

aufgegleist, welche die Bestimmungen<br />

des Arbeitszeitgesetzes berücksichtigt.<br />

Fortan können alle bei den<br />

Diensten und Dienstzuteilungen mitentscheiden.<br />

Die Umsetzung der Verhandlungsergebnisse<br />

ist komplex<br />

und kann erst beim Fahrplanwechsel<br />

im Dezember erfolgen. Bis dahin erhalten<br />

wir Chauffeurinnen und<br />

Chauffeure als Entschädigung sechs<br />

zusätzliche Ruhetage oder 1000 Franken<br />

als Einmalzahlung.

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