Natürlich auf dem Land 2016
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Griaß di’<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong><br />
Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung – Füssener Blatt vom 12. August <strong>2016</strong>, Nr. 186<br />
Wegweiser durch den Siegel-Dschungel<br />
Arbeit in der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Kampf um den Milchpreis<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 1
Der Gutshof zum Schluxen ist ein Wirtshaus mit<br />
großer undlanger Geschichte –herrlich gelegen<br />
in traumhafter und ruhiger Lage. Schon König Ludwig<br />
liebte es, hier einzukehren. Seit 2014 ist die Familie<br />
Muxel Eigentümer des Gutshofs und hat durch einige<br />
Renovierungen den Charme des Hauses wieder belebt.<br />
Die abwechslungsreiche Küche setzt <strong>auf</strong> klassische<br />
Tiroler Köstlichkeiten, internationale Spezialitäten und<br />
frische, saisonale Produkte. Die Gerichte kann man<br />
in der gemütlichen Atmosphäre der Gaststuben oder<br />
in <strong>dem</strong> schönen Biergarten genießen. Der malerische<br />
Rad- und Wanderweg „Fürstenstraße“ führt direkt<br />
am Gutshof vorbei –der ideale Stopp für eine kleine<br />
Verschn<strong>auf</strong>pause.<br />
Wer einen erholsamen Urlaub erleben möchte,<br />
der ist im Schluxen richtig. Umgeben von<br />
grünen Wiesen, mit einem herrlichen Blick <strong>auf</strong> die<br />
Berge kann man perfekt entspannen. Alle Zimmer wurden<br />
renoviert und sind somit <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> neuesten Stand.<br />
Erleben Sie den Gutshof zum Schluxen bei einem<br />
herrlichen Grillabend – musikalisch<br />
umrahmt von den „Grageeler“.<br />
Genießen Sie frisch Gegrilltes mit Grillgemüse,<br />
Maiskolben und hausgemachten Grillsaucen.<br />
Termine: 19.8.und 2. 9. – jeweils ab 18 Uhr, bei<br />
jeder Witterung. Um Anmeldung wird gebeten.<br />
K<br />
athi Muxel betreibt direkt neben <strong>dem</strong> Gutshof das<br />
Reitzentrum Schluxen. Seit Generationen haben<br />
Pferde einen hohen Stellenwert inder Familie Muxel.<br />
Schon alsBabymit <strong>dem</strong>Pferde-Virusinfiziert, eröffnete<br />
Kathi Muxel 2012 ihre eigene Reitanlage. Seit Jahren<br />
bildet sie sich bei namhaften Trainern fort – erst<br />
beim Westernreiten, seit 2015 auch in der klassischen<br />
Dressur. Zurzeit ist sie Schülerin im dreijährigen Ausbildungsprogramm<br />
derEscoladeEquitacao von Manuel<br />
Jorge deOliveira. Ihr Wissen und Können gibt sie im<br />
Reitzentrum an ihre Schüler weiter –egal obWesternreiter,<br />
Englischreiter oder Freizeitreiter.<br />
D<br />
as<br />
Reitzentrum Schluxen bietet Einstellboxen,<br />
großzügige Weideflächen für den täglichen Ausl<strong>auf</strong><br />
sowiebefestigtePaddocksfür Schlechtwettertage.<br />
Um ein gutes und ausgeglichenes Training in allen<br />
Bereichen zuerzielen, gibt es eine helle, gut durchlüftete<br />
Reithalleund einen Außenreitplatz.Für dierichtige<br />
Pflege der Pferde ist warmes Wasser und ein Pferdesolarium<br />
vorhanden.<br />
A<br />
ber<br />
nicht nur die Pferde können sich hier wohlfühlen.<br />
Neben einem Aufenthaltsraum zum<br />
Lernen und gemütlichem Zusammensitzen bietet das<br />
Reitzentrum Schluxen eine temperierte Sattelkammer<br />
mit großen Sattelschränken und eine behindertengerechte<br />
WC-Anlage.<br />
Gutshof zum Schluxen<br />
Unterpinswang 24|A-6600 Pinswang<br />
Tel. +43 5677 53217 |info@schluxen.at<br />
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Reitzentrum Schluxen<br />
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Tel. +43 664 8718139<br />
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2 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
VORWORT<br />
Foto: © PantherMedia/pantusc11<br />
Mit ihrem K<strong>auf</strong>verhalten können Verbraucher viel bewirken.<br />
Ob regional oder direkt beim Erzeuger – wer diese Aspekte<br />
berücksichtigt, unterstützt die <strong>Land</strong>wirte vor Ort und tut<br />
zusätzlich etwas für die Umwelt, da lange Transportwege<br />
entfallen. In unserem neuen Magazin wollen wir die verschiedensten<br />
Themen wie <strong>Land</strong>wirtschaft, Ernährung, Regionalität<br />
und Direktvermarktung beleuchten.<br />
Wissen Sie, was ein Frutarier ist, was der ökologische Fußabdruck<br />
bedeutet und was alles <strong>auf</strong> die Milchpreisentwicklung<br />
einwirkt? Wir wollen Sie mitnehmen <strong>auf</strong> eine Entdeckungsreise<br />
durch unsere landwirtschaftlich geprägte Region. So<br />
haben wir einen Jungbauern und einen Käsemeister besucht,<br />
einem „Holzer“ zugehört und uns über die Milchpreise informiert.<br />
Zusätzlich gibt es viel Wissenwertes rund um Milch,<br />
regionale Produkte, gesunde Ernährung und welche Auswirkung<br />
unser K<strong>auf</strong>verhalten <strong>auf</strong> die regionale <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
haben kann. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
Ihre<br />
Regina Berkmiller & Anke Sturm<br />
IMPRESSUM<br />
Verlags-Anzeigenbeilage der Allgäuer Zeitung/<br />
Füssener Blatt vom 12. August <strong>2016</strong>, Nr. 186.<br />
Geschäftsführung: Markus Brehm<br />
PR-Redaktion: Regina Berkmiller, Anke Sturm<br />
Grafik/Layout: Gregor Guggemos<br />
Titelfoto: © panthermedia/Goodluz<br />
Verantwortlich für Anzeigenteil und Textteil i.S.d.P:<br />
Katja Hackel (Füssen),<br />
Tel.: 0 83 62 / 50 79 85, E-Mail: hackel@azv.de<br />
Druck und Herstellung:<br />
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH,<br />
Heisinger Straße 14, 87437 Kempten<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 3
EINE GESUNDE SYMBIOSE<br />
<strong>Land</strong>schaftspflege bedeutet oft harte Handarbeit in schwierigem Gelände. Mit ihrer Arbeit leisten die „<strong>Land</strong>schaftspfleger“ einen<br />
wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer vielfältigen Kulturlandschaft. <br />
Fotos: <strong>Land</strong>schaftspflegeverband Ostallgäu<br />
<strong>Land</strong>wirtschaftliche Betriebe<br />
erbringen Leistungen, die<br />
nicht sofort ins Auge fallen,<br />
dennoch sind sie besonders<br />
wertvoll. Durch ihre Arbeit in<br />
der <strong>Land</strong>schaftspflege erhalten,<br />
pflegen und entwickeln<br />
sie unsere artenreiche Kulturlandschaft.<br />
„Besonders in Zeiten des andauernden<br />
Preisverfalls in der Milchviehwirtschaft,<br />
müssen sich immer mehr <strong>Land</strong>wirte<br />
nach weiteren Verdienstmöglichkeiten<br />
umsehen“, erläutert Rüdiger Kroll vom<br />
<strong>Land</strong>schaftspflegeverband Ostallgäu.<br />
Eine davon ist die Pflege von naturschutzfachlich<br />
wertvollen Flächen über<br />
den <strong>Land</strong>schaftspflegeverband, LPV.<br />
Deshalb wird in <strong>dem</strong> Zusammenhang<br />
meist von „Pflegern“ und nicht von<br />
„<strong>Land</strong>wirten“ gesprochen.<br />
Etwa jeder siebte <strong>Land</strong>wirt übernimmt<br />
anspruchsvolle Naturschutz<strong>auf</strong>gaben.<br />
Ob es sich hierbei um Bereiche in<br />
schwierigem, mit normalen Maschinen<br />
nicht befahrbarem Gelände handelt<br />
oder besondere Schnittzeitpunkte zum<br />
Schutz der Tier- und Pflanzenarten eingehalten<br />
werden müssen – Voraussetzung<br />
ist oftmals eine Ausstattung mit<br />
Sondermaschinen und die Bereitschaft<br />
der <strong>Land</strong>wirte, unter erschwerten Bedingungen<br />
und nach naturschutzfachlichen<br />
Vorgaben zu arbeiten. Denn viele<br />
der Pflegeflächen liegen in moorigen<br />
Gebieten, an extremen Steilhängen<br />
oder sind nicht durch Wege erschlossen.<br />
Ebenso sind viele Arbeiten zur<br />
Entnahme von Gehölzen nur im Winterhalbjahr<br />
zulässig, wobei die <strong>Land</strong>wirte<br />
bestimmte Maßnahmen bei erschwerenden<br />
Witterungsverhältnissen wie<br />
Starkfrost durchführen können.<br />
„Für diesen Mehr<strong>auf</strong>wand werden<br />
landwirtschaftliche Betriebe durch<br />
eine etwas höhere Vergütung entlohnt<br />
als für die Bewirtschaftung von ‚normalen‘<br />
Grünlandflächen vorgesehen<br />
ist“, so Kroll. Dafür müssen natürlich<br />
Gelder akquiriert, die Arbeiten fachlich<br />
abgesprochen und gegenüber<br />
der finanzierenden Behörde und den<br />
Naturschutzbehörden belegt werden.<br />
Diese finanziellen Mittel werden in der<br />
Hauptsache vom <strong>Land</strong> Bayern bereitgestellt<br />
– mit der Vorgabe „bevorzugt<br />
zur Unterstützung der heimischen<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft“. Dies ist Aufgabe der<br />
<strong>Land</strong>schaftspflegeverbände. Der <strong>Land</strong>schaftspflegeverband<br />
Ostallgäu wurde<br />
2002 vom <strong>Land</strong>kreis Ostallgäu gegründet.<br />
Derzeitige Geschäftsführerin ist<br />
Annette Saitner.<br />
4 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
<strong>Land</strong>schaftspflege: Mithilfe<br />
der <strong>Land</strong>wirte erforderlich<br />
Zweck des Verbandes ist es, bedrohte<br />
Arten zu erhalten sowie deren Lebensräume<br />
durch gezielte Pflege zu bewahren,<br />
wiederherzustellen und untereinander zu<br />
verbinden. All das kann nur unter Mithilfe<br />
der <strong>Land</strong>wirte geschehen, entweder<br />
durch die Ausführung von <strong>Land</strong>schaftspflegemaßnahmen<br />
oder das Einverständnis<br />
zu solchen Pflegemaßnahmen.<br />
„Überwiegend sind solche Pflegeflächen<br />
im Besitz von Privatpersonen. Und da<br />
handelt es sich im Voralpenraum oftmals<br />
um landwirtschaftliche Betriebe“, erzählt<br />
Kroll. Ebenso ist die Vernetzung der <strong>Land</strong>wirte<br />
untereinander ein nicht zu vernachlässigender<br />
Faktor. Sei es für die Duldung<br />
von Überfahrten zu schwer erreichbaren<br />
Flächen, die Verwertung von anfallen<strong>dem</strong><br />
Material bei der <strong>Land</strong>schaftspflege oder<br />
die kurzfristige Unterstützung bei anfallenden<br />
Pflegemaßnahmen.<br />
Derzeit sind etwa 80 bis 85 <strong>Land</strong>wirte in<br />
einem sogenannten Pflegerpool beim LPV<br />
gelistet. Dabei sind die Mehrzahl <strong>Land</strong>wirte,<br />
die nur wenige Flächen – zumeist<br />
eigene Flächen oder zumindest hofnahe<br />
Flächen – in oft turnusmäßigen Abständen<br />
pflegen. Ein kleinerer Kern, der größtenteils<br />
schon seit den Anfangszeiten der<br />
<strong>Land</strong>schaftspflege im Ostallgäu dabei ist,<br />
pflegt den flächenmäßig größten Anteil<br />
im <strong>Land</strong>kreis. Dieser Kern hat sich im<br />
L<strong>auf</strong>e der Jahre auch maschinell weiter<br />
<strong>auf</strong> die <strong>Land</strong>schaftspflege spezialisiert.<br />
Einige <strong>Land</strong>wirte haben sogar eigene<br />
Beim Mähen im voralpinen Raum oder beim Freistellen von Mooren ist oftmals die<br />
ganze Familie im Einsatz. Die Arbeit ist hart – reich wird man dabei nicht.<br />
Verbesserungen an Maschinen entwickelt<br />
oder Maschinen umgebaut, um sie in der<br />
<strong>Land</strong>schaftspflege arbeitserleichternd<br />
einsetzen zu können. „Aus Gründen des<br />
Zuerwerbs wurden in den vergangenen<br />
Jahren weiterhin Anfragen zu Pflegearbeiten<br />
seitens neuer <strong>Land</strong>wirte an den LPV<br />
herangetragen. Diese Anfragen kommen<br />
derzeit ausschließlich aus <strong>dem</strong> südlichen<br />
Mittellandkreis und <strong>dem</strong> südlichen<br />
<strong>Land</strong>kreis, vor allem <strong>dem</strong> Raum Pfronten<br />
und Füssen. Im Mittellandkreis und <strong>dem</strong><br />
nördlichen <strong>Land</strong>kreis besteht nach wie<br />
vor ein Mangel an <strong>Land</strong>wirten, die <strong>Land</strong>schaftspflegemaßnahmen<br />
durchführen<br />
würden. Die dortigen großen Acker- und<br />
Grünlandschläge zwingen die <strong>Land</strong>wirte<br />
noch nicht, die <strong>Land</strong>schaftspflege als<br />
Alternative zu ihrer derzeitigen Betriebsführung<br />
zu sehen. So müssen <strong>Land</strong>wirte<br />
aus Seeg, Lechbruck oder Pfronten, die<br />
ohnedies schon viel in der <strong>Land</strong>schaftspflege<br />
eingesetzt werden, bis in den<br />
nördlichen <strong>Land</strong>kreis fahren, um dort<br />
zum Erhalt unserer vielfältigen Natur- und<br />
Kulturlandschaft beizutragen“, erklärt<br />
Rüdiger Kroll.<br />
LPV<br />
Frauenschuh, Cypripedium<br />
calceolus, stark gefährdet<br />
Wussten Sie, dass Kühe<br />
keinen Ampfer fressen?<br />
Auf der Weide gehen Rinder <strong>dem</strong><br />
Sauerampfer aus <strong>dem</strong> Weg, da er<br />
ihnen wegen der enthaltenen Oxalsäure<br />
und deren Salzen einfach nicht<br />
schmeckt. Und das ist auch gut so,<br />
denn die Pflanze ist für Kühe giftig.<br />
Für Rinder liegt die Dosis, die zu<br />
starker Vergiftung führen kann bei 0,1<br />
– 0,5 Prozent des Körpergewichts. Im<br />
Falle einer Vergiftung zittern die Tiere,<br />
der Blutdruck fällt ab, es kommt zu<br />
Magen-Darmbeschwerden, Krämpfen<br />
und Lähmungen sowie Herzrhythmusstörungen.<br />
Die Tiere könnten<br />
daran sogar sterben.<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 5
HOLZER,<br />
MAURER &<br />
LANDWIRT<br />
Pferde gehören für Thomas<br />
Echtler schon immer zum<br />
Leben dazu. Mit ihnen hat er<br />
jahrelang beim Holzen sein<br />
Geld verdient, jetzt sind sie zu<br />
seinem größten Hobby geworden.<br />
Wie war das früher in der <strong>Land</strong>wirtschaft,<br />
wie hart musste man arbeiten und<br />
wie hat man sein Auskommen gehabt?<br />
Thomas Echtler ist in Trauchgau groß<br />
geworden, <strong>auf</strong> einem Bauernhof. Als<br />
die Eltern den Hof <strong>dem</strong> ältesten Sohn<br />
übergaben, zog er zusammen mit seiner<br />
jungen Ehefrau und seinen Eltern in den<br />
Austragshof. Um seine Familie mit drei<br />
Kindern zu ernähren, hatte Thomas Echtler<br />
viel zu tun und viele verschiedene<br />
Tätigkeiten.<br />
Harte und gefährliche<br />
Arbeit im Wald<br />
Nach einer Ausbildung zum Maurer<br />
war dies seine Haupttätigkeit<br />
im Sommer. Im Winter dagegen<br />
ging es zum Holzen. Eine harte,<br />
schwere und oft auch gefährliche<br />
Aufgabe „Das war einfach so und<br />
gehörte dazu“, erzählt der Trauchgauer.<br />
„Ein paar Mal war der Fuß<br />
schon fast ab.“ Von den alten<br />
Holzern hatte er das Handwerk<br />
gelernt. Damals gab es weder<br />
Traktoren noch Seilwinden – alles<br />
musste zusammen mit den Pferden<br />
und manchmal auch Ochsen<br />
geleistet werden. „Früh um 4 Uhr<br />
sind wir <strong>auf</strong>gestanden und haben<br />
erstmal die Pferde versorgt“,<br />
erinnert sich der 74-Jährige. „Um<br />
6 Uhr wurden die Pferde eingespannt.“<br />
Dann ging es zu den Holzlagerplätzen,<br />
die oft tief verschneit waren. Dort wurden<br />
die Hölzer <strong>auf</strong>geladen und zum großen<br />
Lagerplatz nach Unternogg gefahren.<br />
Am Montag in der Früh machten sich die<br />
Männer mit Proviant und <strong>dem</strong> Futter für<br />
die Tiere nach Unternogg. Hier gab es<br />
Wussten Sie, was<br />
Schnittkäse ist?<br />
Bäckerei Feneberg hat umgestellt.<br />
Wir backen mit Reinheitsgebot.<br />
Das heißt:<br />
1. Es schließt die Verwendung von Fertigmischungen, chemisch-synthetischen<br />
Backmitteln, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärker, künstlichen<br />
Aromen und Vormischungen aus. Dies ist vor allem für Kunden mit Allergien<br />
und Unverträglichkeiten wichtig.<br />
2. Wir haben unsere Brote schon immer mit Natursauerteig hergestellt.<br />
3. Wir verwenden ausschließlich unbehandeltes Steinsalz und belebtes Wasser<br />
zum Backen.<br />
Dies erfordert viel Handwerkskunst – und eine ganze Serie von Backversuchen.<br />
Quell- und Brühstücke und viel, viel Zeit sorgen jetzt für eine saftige Krume.<br />
Probieren Sie unsere Backwaren, Sie werden es schmecken.<br />
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Schnittkäse wird nicht in Scheiben<br />
verk<strong>auf</strong>t – er heißt nur so, weil er<br />
leichter zu schneiden ist. Die Reifezeit<br />
der meisten Schnittkäsesorten liegt<br />
zwischen vier und sechs Wochen.<br />
Ihre Konsistenz ist überwiegend<br />
geschmeidig bis fest und ihre Geschmacksvielfalt<br />
reicht von mild bis<br />
kräftig. Schnittkäse reifen nicht so lange<br />
wie Hartkäse. Durch ihre kürzere<br />
Reifezeit enthalten sie mehr Wasser<br />
als Hartkäse, was sie weicher und<br />
leichter schneidbar macht. Der Wassergehalt<br />
in der fettfreien Käsemasse<br />
ist größer als 54 und höchstens 63<br />
Prozent.<br />
6 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
einen Stall und einfache Unterkünfte. Dort<br />
blieben sie die Woche, um zu arbeiten<br />
und das Holz aus <strong>dem</strong> Wald zu holen „Da<br />
hat man den ganzen Tag marschieren<br />
müssen“, erzählt Echtler. Nur am Wochenende<br />
ging es nach Hause. Gefahren<br />
wurde von Dezember bis Ende Februar.<br />
„Bis zu 200 Gespanne waren den Winter<br />
über im Halblechtal im Einsatz“, erinnert<br />
sich Echtler.<br />
Pferde sind<br />
seine Leidenschaft<br />
Doch auch daheim wartete immer Arbeit.<br />
Denn neben den Pferden hatte Thomas<br />
Echtler Kühe und Jungvieh. Das Jungvieh<br />
kam im Sommer <strong>auf</strong> die Alp, die<br />
Milch ging an die Sennerei in Trauchgau.<br />
Vor knapp zehn Jahren hat er sich von<br />
den Kühen getrennt. Der Stall wurde so<br />
umgebaut, dass er nun Platz bietet für die<br />
Boxen der Pferde. „Das ist heute mein<br />
Hobby“, erklärt er. So bietet er Kutsch- und<br />
Schlittenfahrten für die Gäste an. Doch<br />
auch bei zahlreichen Festumzügen ist<br />
er dabei. Keinen Unfall hat er mit seiner<br />
Kutsche oder seinem Schlitten gehabt, die<br />
langjährige Erfahrung ist ihm sicher. Dass<br />
sein Herz an seinen Pferden hängt, spürt<br />
man sofort. Sobald er sich seinen Pferden<br />
nähert, wiehern sie leise und l<strong>auf</strong>en zu<br />
ihm. Es scheint ein unsichtbares Band zwischen<br />
Thomas Echtler und seinen Pferden<br />
zu sein. Die Liebe zu den Pferden hat er<br />
vererbt und so unterstützen ihn sein Enkel<br />
und seine Tochter bei seinen Einsätzen mit<br />
der Kutsche und <strong>dem</strong> Schlitten.<br />
Anke Sturm<br />
Fotos: Echtler<br />
Wussten Sie, warum<br />
Milch mit Honig gut<br />
zum Schlafen ist?<br />
Ein Glas warme Milch mit Honig<br />
wird als wirksames Hausmittel zum<br />
Einschlafen empfohlen. Die gute Wirkung<br />
dieser Rezeptur beruht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Gehalt an Tryptophan (Aminosäure) in<br />
der Milch und der zusätzlichen Gabe<br />
von Kohlenhydraten in Form von Honig.<br />
Der Honig erleichtert die Aufnahme<br />
von Tryptophan ins Gehirn. Dort<br />
werden aus Tryptophan die beiden<br />
Schlafhormone, Serotonin und Melatonin<br />
gebildet. Sie sind entscheidend<br />
an der Schlafregulation beteiligt.<br />
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… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 7
Man muss das machen,<br />
was man gerne macht<br />
Er ist 27 Jahre alt und hat sich<br />
mit 15 Jahren entschieden,<br />
<strong>Land</strong>wirt zu werden – Hartwig<br />
Breher. Um für die Zukunft gerüstet<br />
zu sein, hat er in seinen<br />
Betrieb investiert.<br />
Für viele ein Beruf, der mit viel Arbeit<br />
verbunden wird: <strong>Land</strong>wirt. Doch Hartwig<br />
Breher ist diesen Weg ganz bewusst<br />
gegangen. 2007 pachtete er bereits<br />
während seiner Ausbildung den Betrieb<br />
von seinem Großonkel. „Ich bin hier <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Hof <strong>auf</strong>gewachsen. Das ist mein<br />
Zuhause und das sollte weitergehen“,<br />
sagt Hartwig Breher. Die Meisterschule<br />
im Anschluss ging dann „nebenher“.<br />
Mehr Bewegung<br />
und mehr Licht<br />
2014 entschied sich der Junglandwirt<br />
dann zu einer großen Veränderung und<br />
baute für die Kühe einen L<strong>auf</strong>stall. „Ich<br />
hab schließlich noch eine Weile bis zur<br />
Rente“, fügt er hinzu. Der Stall war bereits<br />
fast 50 Jahre alt und die Investition hat<br />
sich gelohnt – für ihn und für seine Tiere.<br />
So haben die Tiere mehr Bewegung, mehr<br />
Käseherstellung<strong>auf</strong> natürlichsteArt<br />
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8 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Luft und mehr Licht. Für Hartwig Breher<br />
ein Grund, warum seine Milch gut ist. Zum<br />
L<strong>auf</strong>stall kam auch eine neue Technik.<br />
Wenn es ans Melken geht, dann l<strong>auf</strong>en<br />
die Kühe, die alle einen Transponder<br />
tragen, durch eine Lichtschranke. Hier wird<br />
erkannt, welche Kuh gemolken wird, die<br />
Leistung und die Qualität der Milch erfasst<br />
und an den Computer übertragen. Durch<br />
die anschließende Analyse kann zum Beispiel<br />
das Futter genau dosiert werden. Der<br />
Großteil des Futters besteht aus Gras im<br />
Sommer und Heu im Winter, dazu kommt<br />
noch Kraftfutter. „So können wir eine<br />
gesunde und ausgewogene Ernährung<br />
garantieren“, erklärt Hartwig Breher.<br />
Täglich produziert der Hopferauer 600<br />
Liter Heumilch, die er an die Käsereigenossenschaft<br />
Lehern liefert. In seinem Stall<br />
hätten 46 Kühe Platz, doch momentan<br />
sind es 32. „Ich produziere nur so viel<br />
Milch wie mir von der Sennerei abgenommen<br />
und dort verarbeitet werden kann.“<br />
Durch die Mitgliedschaft in der Käsereigenossenschaft<br />
kann er langfristig planen,<br />
denn mit einem höheren Milchpreis ist zu<br />
rechnen. Um noch mehr Milch vermarkten<br />
zu können, plant Breher einer „Milchautomat“,<br />
so dass Kunden direkt ab Hof unabhängig<br />
von der Zeit Milch k<strong>auf</strong>en können.<br />
Hohe Investition,<br />
die sich lohnt<br />
Durch den Neubau des Stalles hat sich<br />
auch für Hartwig Breher einiges verändert.<br />
„Es ist zwar nicht weniger Arbeit,<br />
aber die Arbeit ist leichter und einfacher.“<br />
Gerade <strong>auf</strong> den Melkstand will er nicht<br />
mehr verzichten. Hier wird der Leitwert<br />
der Milch gemessen – für ihn eine Art<br />
Frühwarnsystem. So bemerkt er sehr<br />
bald, wenn es einer Kuh nicht gut geht.<br />
Während eine Euterentzündung früher<br />
erst sehr spät bemerkt wurde und er<br />
dann der Kuh Medikamente verabreichen<br />
musste, kann er nun viel früher<br />
reagieren. „So kann ich viele Sachen<br />
schon vorher abfangen“, ist sich Hartwig<br />
Breher sicher.<br />
580.000 Euro musste Hartwig Breher in<br />
seinen neuen Stall samt Technik investieren<br />
– ein kleiner Teil davon wurde vom<br />
Staat bezuschusst. Es bleibt eine große<br />
Summe, die er für lange Zeit abzahlen<br />
muss. Für den 27-Jährigen jedoch die<br />
richtige Entscheidung. <strong>Land</strong>wirt ist sein<br />
Traumberuf: „Man muss das machen,<br />
was man gerne macht.“ Auch wenn er<br />
nur wenige freie Tage im Jahr hat, früh<br />
<strong>auf</strong>stehen muss, um seine Kühe zu<br />
melken oder gerade im Sommer mit der<br />
Ernte intensiv beschäftigt ist.<br />
<br />
Text/Fotos: Anke Sturm<br />
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… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 9
IN EINER NISCHE<br />
SEHR ERFOLGREICH<br />
Wie bestehen gegen Großbetriebe,<br />
bei denen vor allem<br />
eines zählt: Der Preis?<br />
Die Bergkäserei Weizern geht<br />
wie einige Käsereien im Allgäu<br />
einen eigenen Weg, setzt<br />
<strong>auf</strong> Regionalität und Direktvermarktung<br />
und das sehr<br />
erfolgreich.<br />
„Bei uns geht der meiste Käse über die<br />
Ladentheke“, erklärt Käsemeister Matthias<br />
Walk von der Käserei Weizern.<br />
Es ist ein ganz normaler Wochentag<br />
– und der Laden ist voll. Milch, Butter,<br />
Joghurt und vor allem Käse k<strong>auf</strong>en die<br />
Kunden. Zwischen den Einheimischen<br />
sind viele Gäste der Region und das<br />
ist der Erfolg. „Wir können so arbeiten,<br />
weil wir in einer Tourismusgegend<br />
liegen“, weiß Walk. „Ohne den starken<br />
Tourismus würde es nicht gehen.“ Egal,<br />
in welchem Bundesland gerade Ferien<br />
sind, für die Käserei Weizern sind das<br />
die starken Monate. Die Touristen sind<br />
interessiert an den heimischen Produkten,<br />
besuchen die Führungen und<br />
decken sich mit Käse ein. Oft schmeckt<br />
es ihnen dann so gut, dass sie von daheim<br />
über den Versandhandel, den die<br />
Käsereigenossenschaft anbietet, den<br />
Käse bestellen.<br />
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Montag -Freitag 9.00 bis 13.00 und 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Samstag 10.00 bis 13.00 Uhr, Mittwoch Nachmittag geschlossen<br />
Schwangau Schuh GmbH |Alemannenweg 7|87645 Schwangau<br />
info@schwangau-schuh.de |www.schwangau-schuh.de<br />
10 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Genossenschaft<br />
als Erfolgsmodell<br />
Die Bergkäserei Weizern ist eine Genossenschaft<br />
und das schon seit 1896. Am<br />
15. November 1896 trafen sich 14 Personen,<br />
um eine Käsereigenossenschaft<br />
zu gründen. Im 19. Jahrhundert führten<br />
Bauernbefreiuung, Industrialisierung<br />
und zunehmende <strong>Land</strong>-Stadt-Migration<br />
dazu, dass immer mehr Menschen <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> <strong>Land</strong> um ihre Existenz kämpfen<br />
mussten. Um den sozialen Missständen<br />
zu begegnen, schlossen sich Arbeiter<br />
und <strong>Land</strong>wirte zu verschiedenen Genossenschaften<br />
zusammen. Bis heute ein<br />
Modell, das funktioniert. Neun Bauern<br />
gehören der Bergkäserei Weizern an. Sie<br />
können mit festen Milchpreisen rechnen<br />
und liefern der Sennerei täglich 3000<br />
Liter Milch. Diese wird komplett verarbeitet:<br />
Mittlerweile bietet die Sennerei<br />
14 verschiedene Käsesorten an, dazu<br />
Joghurt, Butter und Molke produkte.<br />
Gentechnikfreie Heumilch<br />
wird zu Allgäuer Käse<br />
Dabei probiert Matthias Walk immer wieder<br />
neue Kreationen aus. „Ich produziere<br />
das, was mir auch schmeckt“, erzählt er.<br />
Manchmal muss er sich dann aber auch<br />
<strong>dem</strong> Geschmack der Kunden anpassen.<br />
„Ich esse sehr gerne scharf und so war<br />
der Chilikäse am Anfang auch sehr scharf.<br />
Doch das war den meisten zu heftig, also<br />
habe ich es etwas moderater gemacht.“<br />
Voraussetzung für seinen guten Käse ist<br />
jedoch ein gutes Anfangsprodukt:<br />
die Milch. Die Kühe werden<br />
silagefrei gefüttert und es<br />
wird <strong>auf</strong> jegliches Gärfutter verzichtet.<br />
Sie bekommen im Sommer<br />
frisches Gras und im Winter<br />
Heu, so dass nur gentechnikfreie<br />
Heumilch verarbeitet wird.<br />
Die traditionellen Reifeprozesse<br />
und beste Lagerbedingungen<br />
sorgen für eine gute Qualität<br />
und den einmaligen Geschmack<br />
des Allgäuer Käses. Und das<br />
kommt bei den Kunden gut an.<br />
Erfolg haben<br />
in einer Nische<br />
Die Sennereigenossenschaft<br />
Weizern hat ihren Weg gefunden.<br />
Wichtig ist den Mitgliedern<br />
dabei, <strong>auf</strong> Direktvermarktung<br />
zu setzen. So wird auch die Gastronomie<br />
und kleine Wiederverkäufer<br />
mit den Produkten beliefert.<br />
„So können wir uns gegen<br />
die Großindustrie behaupten“,<br />
ist sich Walk sicher. Natürlich<br />
gab es auch schon Anfragen von großen<br />
Betrieben. „Doch dort ist die Vorgabe eine<br />
große Menge zu einem kleinen Preis zu<br />
liefern und das können wir nicht“, erklärt<br />
er. Dem Käsemeister ist bewusst, dass<br />
seine Produkte etwas teurer sind, als die<br />
der Discounter. „Ich weiß, dass bei vielen<br />
der Preis eine große Rolle spielt.“ Doch für<br />
ihn spricht die Qualität der Ware und vor<br />
allem die Regionaliät. Hier gibt es keine<br />
langen Wege: Die Milch kommt direkt von<br />
den Bauern vor Ort, der Käse wird vor<br />
Ort hergestellt, reift monatelang und wird<br />
dann direkt an die Kunden weiter verk<strong>auf</strong>t.<br />
Neun Bauern, drei Käser und neun Verkäuferinnen<br />
arbeiten für die Genossenschaft.<br />
Zusammen arbeiten sie an <strong>dem</strong> Erfolg, den<br />
sie in einer Nische gefunden haben.<br />
Anke Sturm<br />
Fotos: Käsereigenossenschaft Weizern<br />
Unser Konzept<br />
Voraussetzungfür unsere besonderen Käsespezialitätenist<br />
eine silagefreieFütterung der<br />
Kühe undder Verzicht <strong>auf</strong>jegliches Gärfutter.<br />
Beiunseren neunBauernwerden dieKüheim<br />
Sommer mitfrischemGras undimWintermit<br />
Heugefüttert, so dass sieuns dasganze Jahr<br />
über täglich 3.000 Liter tagesfrischerHeumilch<br />
liefern.<br />
■ Unsere eigenen Produkte sind gentechnikfrei<br />
undwerden austagesfrischer,silofreierMilch<br />
hergestellt.<br />
■ Lassen Siesich ausunserem reichhaltigen<br />
Käsesortimentverwöhnen.<br />
■ Schlemmerjoghurtinverschiedenen<br />
Variationen (Gold-prämiert).<br />
■ ZurStärkunggibtesbei unsKäsebrotzeiten.<br />
■ Mittwochs undfreitags Kässpatzen<br />
von11.30 –14.00 Uhr<br />
Wir sind täglich für Sie da!<br />
Von 8.00 – 19.00 Uhr<br />
auch an Sonn- und Feiertagen !<br />
Bergkäserei Weizern eG<br />
Weizern 3·87637 Eisenberg ·Tel. 08364/280 ·Fax 08364/986682·info@kaeserei-weizern.de ·www.kaeserei-weizern.de<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 11
WIE SIEHT GESUNDE<br />
ERNÄHRUNG AUS?<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />
hat <strong>auf</strong> der Basis aktueller wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse zehn Regeln formuliert,<br />
die helfen, genussvoll und gesund<br />
erhaltend zu essen.<br />
1. Die Lebensmittelvielfalt genießen<br />
Vollwertiges Essen und Trinken beinhaltet<br />
eine abwechslungsreiche Auswahl,<br />
angemessene Menge und Kombination<br />
nährstoffreicher und energiearmer<br />
Lebensmittel. Wählen Sie überwiegend<br />
pflanzliche Lebensmittel.<br />
2. Reichlich Getreide und Kartoffeln<br />
Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis, am<br />
besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln<br />
enthalten reichlich Vitamine, Mineralstoffe<br />
sowie Ballaststoffe und sekundäre<br />
Pflanzenstoffe. Mindestens 30 Gramm<br />
Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten,<br />
sollten es täglich sein. Eine hohe<br />
Zufuhr senkt die Risiken für verschiedene<br />
ernährungsmitbedingte Krankheiten.<br />
3. Nimm „5 am Tag“<br />
Genießen Sie fünf Portionen Gemüse und<br />
Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz<br />
gegart oder gelegentlich auch als Saft<br />
oder Smoothie. Damit werden Sie reichlich<br />
mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie<br />
Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen<br />
versorgt und verringern das Risiko<br />
für ernährungsmitbedingte Krankheiten.<br />
Bevorzugen Sie saisonale Produkte.<br />
4. Milch und Milchprodukte<br />
täglich, Fisch ein- bis zweimal<br />
in der Woche, Fleisch,<br />
Wurstwaren sowie Eier in Maßen<br />
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle<br />
Nährstoffe wie Calcium in Milch, Jod,<br />
Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch.<br />
Entscheiden Sie sich bei Fisch für<br />
Produkte mit anerkannt nachhaltiger<br />
Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen<br />
Ernährung sollten Sie nicht mehr<br />
als 300 bis 600 g Fleisch und Wurst pro<br />
Woche essen. Fleisch ist Lieferant von<br />
Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6<br />
und B12).<br />
5. Wenig Fett und<br />
fettreiche Lebensmittel<br />
Fett liefert lebensnotwendige Fettsäuren<br />
und fetthaltige Lebensmittel<br />
enthalten auch fettlösliche Vitamine.<br />
Da es besonders energiereich ist, kann<br />
die gesteigerte Zufuhr von Nahrungsfett<br />
die Entstehung von Übergewicht<br />
fördern. Zusätzlich erhöhen sie das<br />
Risiko für Fettstoffwechselstörungen,<br />
mit der möglichen Folge von Herz-<br />
Kreisl<strong>auf</strong>-Krankheiten. Bevorzugen Sie<br />
pflanzliche Öle und Fette. Achten Sie<br />
<strong>auf</strong> unsichtbares Fett, das zum Beispiel<br />
in Fleischerzeugnissen und Milchprodukten<br />
enthalten ist. Insgesamt 60 bis<br />
80 Gramm Fett pro Tag reichen aus.<br />
6. Zucker und Salz in Maßen<br />
Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel<br />
bzw. Getränke, die mit Zucker hergestellt<br />
wurden, nur gelegentlich. Würzen<br />
Sie kreativ mit Kräutern und Gewürzen<br />
und wenig Salz, das mit Jod und Fluorid<br />
angereichert ist.<br />
7. Reichlich Flüssigkeit<br />
Wasser ist lebensnotwendig. Trinken<br />
Sie rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag.<br />
Bevorzugen Sie Wasser und energiearme<br />
Getränke. Alkoholische Getränke<br />
sollten wegen der damit verbundenen<br />
gesundheitlichen Risiken nur gelegentlich<br />
konsumiert werden.<br />
8. Schonend zubereiten<br />
Garen Sie die Lebensmittel bei möglichst<br />
niedrigen Temperaturen, mit wenig<br />
Wasser und wenig Fett – das erhält den<br />
natürlichen Geschmack und schont die<br />
Nährstoffe. Verwenden Sie möglichst<br />
frische Zutaten. So reduzieren Sie überflüssige<br />
Verpackungsabfälle.<br />
9. Sich Zeit nehmen und genießen<br />
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre<br />
Mahlzeiten und essen Sie nicht nebenbei.<br />
Lassen Sie sich Zeit, das fördert Ihr<br />
Sättigungsempfinden.<br />
10. Auf das Gewicht achten<br />
und in Bewegung bleiben<br />
Vollwertige Ernährung, körperliche Bewegung<br />
und Sport (30 – 60 Minuten pro<br />
Tag) gehören zusammen Gehen Sie zum<br />
Beispiel öfter einmal zu Fuß oder fahren<br />
Sie mit <strong>dem</strong> Fahrrad.<br />
Quelle: Deutsche Gesellschaft<br />
für Enrährung e.V., www.dge.de<br />
Kräuterweible<br />
Naturkost<br />
Naturwaren<br />
Fitund gesund<br />
mit Produkten aus<br />
kontrolliertbiologischem<br />
Anbau<br />
Theaterstr. 2·Tel. 08363/6235<br />
87459 Pfronten-Ried<br />
Wussten Sie, wann man Kartoffeln nicht isst?<br />
Jeder kennt es: Wenn Kartoffeln falsch<br />
lagern, dann keimen die Knollen aus,<br />
die Schale verfärbt sich grün und die<br />
Kartoffeln werden weich. Kann man<br />
diese Kartoffeln noch essen?<br />
Wenn die Kartoffel keimt, dann entsteht<br />
die giftige Substanz Solanin. Ist<br />
der Keim noch unter einem Zentimeter,<br />
dann ist der Solaningehalt<br />
sehr gering und alle Nährstoffe sind<br />
noch enthalten. Solche Kartoffeln<br />
kann man verwenden. Die Regel ist<br />
einfach: Wenn die Kartoffeln nach<br />
<strong>dem</strong> Schälen normal aussehen, keine<br />
grünlichen Stellen mehr <strong>auf</strong>weisen<br />
und nicht zu weich sind, kann man sie<br />
ganz normal zum Kochen verwenden.<br />
Ist der Keim allerdings länger und die<br />
Kartoffel schon grün verfärbt, ist der<br />
Solaningehalt relativ hoch. Je länger<br />
die Keime werden, desto weiter<br />
dringt das Gift in das Innere. Solche<br />
Kartoffeln sollte man nicht mehr<br />
verzehren.<br />
Richtige Lagerung:<br />
Zwischen<br />
vier<br />
und 15 Grad,<br />
trocken und<br />
dunkel, nicht<br />
im Plastikbeutel.<br />
Foto: © PantherMedia/AnjA<br />
12 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
DIREKTVERMARKTUNG<br />
SEIT 20 JAHREN<br />
Die Idee der Direktvermarktung<br />
funktioniert – das<br />
beweist seit 20 Jahren der<br />
PFAD-Bauernladen in Pfronten.<br />
1996 gründete Alfons Haf<br />
zusammen mit 32 <strong>Land</strong>wirten<br />
den „Pfrontener Ausschuss<br />
für Direktvermarktung“, mit<br />
<strong>dem</strong> Ziel, Fleisch von einheimischen<br />
<strong>Land</strong>wirten und<br />
Erzeugern direkt vor Ort zu<br />
vermarkten.<br />
Jeden Freitag und Samstag öffnet das<br />
kleine Lädchen in Pfronten. Schnell füllt<br />
sich der Verk<strong>auf</strong>sraum – Einheimische<br />
und auch viele Urlaubsgäste schätzen<br />
die hohe Qualität, Frische und natürlich<br />
die Regionalität und die Transparenz der<br />
Produkte. Ein Metzger ist im Bauernladen<br />
angestellt, zerlegt das Fleisch und<br />
verarbeitet es direkt weiter. Im Verk<strong>auf</strong><br />
sind zehn Bäuerinnen tätig, die im Wechsel<br />
Dienst haben und so „ihr eigenes<br />
Fleisch“ verk<strong>auf</strong>en.<br />
Pro Woche werden neben einem<br />
Rind auch zwei Schweine verarbeitet,<br />
dazu jede zweite Woche ein Kalb. Das<br />
Schwein kommt aus der Nachbarschaft<br />
– und zwar aus <strong>dem</strong> Tannheimer Tal.<br />
Geschlachtet werden die Tiere in Füssen,<br />
so dass ihnen viel Stress durch weite<br />
Anfahrtswege erspart bleibt. Produziert<br />
wird nur so viel, wie auch verk<strong>auf</strong>t wird<br />
– rund 400 bis 500 Kilo in einer Woche.<br />
Ein gewisse Flexibiliät muss also auch<br />
der Kunde mitbringen, denn manchmal<br />
sind bestimmte Fleischstücke einfach<br />
schon vorher über die Ladentheke gegangen.<br />
Neben Fleisch- und Wurstwaren<br />
bietet der Bauernladen auch frische Eier<br />
und Geflügelprodukte, die von Höfen<br />
in Legau und Lengenwang stammen.<br />
Milch und Joghurt kommen von einem<br />
Pfrontener Bauernhof, Käse bezieht der<br />
Bauernladen von der Hofkäserei<br />
in Rückholz.<br />
Ein Erfolgsmodell, dass sowohl<br />
für die Bauern als auch<br />
für die Kunden ein Gewinn<br />
ist. Die <strong>Land</strong>wirte können<br />
so ihre Tiere direkt ohne<br />
Großhändler an die Kunden<br />
weitergeben, die Kunden<br />
wissen woher ihr<br />
Fleisch kommt, wo<br />
es geschlachtet<br />
und weiter<br />
verarbeitet<br />
wurde. Viele<br />
Gäste der<br />
Region<br />
sind davon<br />
so begeistert,<br />
dass<br />
sie bei<br />
ihrer Abreise<br />
ein<br />
großes<br />
Fleischpaket<br />
mit<br />
nach<br />
Hause<br />
nehmen.<br />
Geheimtipp fürSteakliebhaber<br />
Schmackhafte bayerische Kűche<br />
Tageskarte mit kulinarischen Schmankerln<br />
Mittwochs ab 18 Uhr: Spareribssatt<br />
Sonntags: Schweinshaxen<br />
KostenloseParkplätze<br />
Internet über WLAN kostenlos benutzen<br />
Spielplatz mitRutsche,Schaukel<br />
und Sandkasten<br />
Biergarten<br />
87642Halblech,AmMühlbach22<br />
Telefon 08368/235<br />
PfAD-<br />
Bauernladen<br />
Pfronten<br />
◾ Fleisch<br />
◾ Wurst<br />
◾ Geflügel<br />
◾ Käse, Eier u.m.<br />
Es gibt viele Gründe,<br />
hier einzuk<strong>auf</strong>en.<br />
PFRONTEN-RIED<br />
VR-Bank Rückgebäude<br />
Fr. 8–17.30 Uhr · Sa. 8–12.30 Uhr<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 13
Wegweiser durch den<br />
Siegel-Dschungel<br />
Staatliche Siegel<br />
Bio-<br />
Verbände<br />
Bio-<br />
Siegel EU<br />
Alle verpackten Bio-Lebensmittel,<br />
die in der EU als solche verk<strong>auf</strong>t<br />
werden, müssen mindestens <strong>dem</strong><br />
Standard der EG-Öko-Basisverordnung<br />
entsprechen und dieses Siegel<br />
tragen. Es kann mit zusätzlichen Siegeln<br />
kombiniert werden, wenn höhere<br />
Standards eingehalten werden<br />
(siehe Bio-Verbände). Label-Nehmer<br />
werden mindestens einmal jährlich<br />
durch eine unabhängige, staatlich<br />
anerkannte Kontrollstelle geprüft.<br />
Deutsches<br />
Bio-Siegel<br />
Bio-<br />
Eigenmarken<br />
Viele Supermarktketten bieten mittlerweile<br />
Bioprodukte von Bio-Eigenmarken an. Wo Bio<br />
dr<strong>auf</strong> steht, muss auch Bio drin sein. Deshalb<br />
müssen sämtliche Bio-Eigenmarken mindestens<br />
der EG-Öko-Basisverordnung entsprechen.<br />
Die Eigenmarke erhöht also lediglich<br />
den Wiedererkennungswert.<br />
In Deutschland gibt es acht<br />
Bio-Anbauverbände, die<br />
ökologische Lebensmittel<br />
zertifizieren. <strong>Land</strong>wirte können<br />
diesen Anbauverbänden<br />
beitreten und bei erfolgreicher<br />
Zertifizierung das entsprechende<br />
Siegel <strong>auf</strong> die Produkte<br />
drucken. Die Verbände haben<br />
höhere Standards, jedoch<br />
müssen sie in allen Punkten<br />
mindestens der EG-Öko-Verordnung<br />
entsprechen.<br />
Das deutsche Bio-Siegel kann freiwillig zusätzlich<br />
<strong>auf</strong> den Verpackungen abgebildet werden.<br />
Qualität<br />
Deutsche<br />
<strong>Land</strong>wirtschaftsgesellschaft (DLG)<br />
• vergibt als Prämierung ein Siegel in Gold, Silber und Bronze<br />
• zeichnet damit Lebensmittel mit überdurchschnittlichem Genusswert aus<br />
• führt jährlich Qualitätsprüfungen durch, die neben sensorischen Prüfungen<br />
auch Labortests, Zubereitungs-, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen beinhalten<br />
QS –<br />
Prüfzeichen<br />
Stiftung<br />
Warentest<br />
• Das QS-Prüfzeichen verspricht Qualitätssicherung entlang<br />
der kompletten Herstellungs- und Lieferkette für frische<br />
Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Fleisch<br />
• Unabhängige<br />
Zertifizierungsstellen<br />
kontrollieren sämtliche Schritte –<br />
vom Produzenten bis hin<br />
zum Verbraucher<br />
• Die Teilnahme am<br />
QS-Prüfsystem ist freiwillig<br />
• prüft in unabhängigen Instituten<br />
auch Lebensmittel<br />
• wählt Produktgruppen und<br />
Produkte nach Kategorie<br />
unabhängig von Unternehmen aus<br />
• testet Lebensmittel sowohl <strong>auf</strong><br />
sensorische Kriterien hin, als auch<br />
<strong>auf</strong> Schadstoffe und mikrobiologische<br />
Qualität<br />
14 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Fairer Handel<br />
Fairglobe<br />
Fairtrade-<br />
Siegel<br />
• wird von Fairtrade Deutschland an Produkte vergeben,<br />
deren Zutaten ausschließlich aus fairer Produktion stammen<br />
• hält sich dabei an die Regeln des weltweit gültigen<br />
Fairtrade-Standards<br />
• dessen Einhaltung wird von einer<br />
unabhängigen Zertifizierungsorgan<br />
isation mehrfach überprüft.<br />
• Fairtrade Deutschland ist eine<br />
unabhängige Initiative<br />
• ist eine Eigenmarke des Discounters Lidl, der<br />
Produkte wie Schokolade, Kaffee und Tee vertreibt<br />
• produziert nach <strong>dem</strong> Fairtrade-Standard und wird als<br />
Kooperationspartner entsprechend kontrolliert<br />
UTZ Certified<br />
• wird von einer unabhängigen Stiftung<br />
für Produkte aus den Bereichen Kakao,<br />
Kaffee und Tee vergeben<br />
• umfasst ein Regelwerk an sozialen,<br />
ökologischen und ökonomischen<br />
Bedingungen, die eingehalten werden müssen<br />
• verlangt bei Produkten wie Schokolade, dass<br />
mindestens 90% des enthaltenen Kakaos<br />
UTZ-zertifiziert sein müssen<br />
Nachhaltigkeit<br />
Pro<br />
Planet<br />
• Eigenmarke<br />
der REWE Group<br />
• kennzeichnet Produkte, die die<br />
Umwelt und Gesellschaft weitaus<br />
weniger belasten als andere<br />
Produkte der gleichen Kategorie<br />
• zeichnet mit <strong>dem</strong> Label<br />
speziell den Aspekt der<br />
Nachhaltigkeit aus<br />
Rainforest<br />
Alliance<br />
• unabhängige<br />
Umweltorganisation<br />
• zertifiziert Produkte, die nach<br />
hohen Standards bezüglich sozialer<br />
Verantwortung und Umweltschutz<br />
hergestellt werden<br />
• vergibt das Siegel vor allem an<br />
Kleinbauern in tropischen und<br />
subtropischen Ländern<br />
• prüft durch jährliche,<br />
unangekündigte Kontrollen<br />
Marine<br />
Stewardship Council<br />
(MSC)<br />
• zertifiziert Fisch und Fischprodukte aus<br />
nachhaltiger Fischerei<br />
• ist eine unabhängige Organisation, die<br />
dafür sorgt, dass:<br />
• die zertifizierten Betriebe die Fischbestände<br />
nicht überfischen oder erschöpfen<br />
• das Ökosystem, von <strong>dem</strong> die Fischerei<br />
abhängt, erhalten bleibt<br />
• beim Fischen die nationalen und internationalen<br />
Gesetze eingehalten werden<br />
Wussten Sie, dass aus Heu Limonade wird?<br />
BTW Pfrontener<br />
Kurmittelgesellschaft mbH<br />
Josbergweg 8 · D - 87459 Pfronten/Allgäu<br />
Telefon: +49 - (0)8363 / 9 28 88 65<br />
Fax: +49 - (0)8363 / 9 28 88 64<br />
E-Mail: www.heu@heuprodukte.de<br />
Homepage: www.heuprodukte.de<br />
Das Pfrontener Bergwiesenheu stammt<br />
von kontrollierten, ungedüngten und<br />
unbeweideten Bergwiesen, die mindestens<br />
<strong>auf</strong> 900 Meter liegen. Über 70<br />
Heilpflanzen und Kräuter stecken im<br />
Heu: Arnika, Schafgrabe, Johanniskraut<br />
und viele mehr. Artenreiche Bergwiesen<br />
sind als Lebensraumtyp selten und<br />
deshalb ist der Erhalt der Bergwiesen<br />
aus ökologischer und gesellschaftlicher<br />
Verantwortung wichtig. Die Bergwiesen<br />
werden auch heute noch in mühevoller<br />
Handarbeit gemäht.<br />
Und man kann das Pfrontener Bergwiesenheu<br />
auch schmecken, zum Beispiel<br />
im Heuschnaps, in der Berglimonade<br />
Heugäuer oder im Heu-Käse. Zusätzlich<br />
kann man die wohltuende Wirkung<br />
des Bergwiesenheus für Wohlfühlbehandlungen<br />
nutzen. Vorbeugende und<br />
lindernde Wirkung erzielen die Anwendungen<br />
mit Bergwiesenheu bei Schlafstörungen,<br />
muskulären Verspannungen,<br />
Gelenkbeschwerden, Atemwegs- und<br />
Hauterkrankungen. Und auch für die<br />
Schönheit ist Heu gut: Das in Pfronten<br />
hergestellte Destillat Heuromed ist<br />
Grundlage für eine Serie kosmetischer<br />
Pflegeprodukte wie Creme, Shampoo,<br />
Schaumbad oder Gesichtsmasken.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.heuprodukte.de.<br />
Quelle: www.moderne-landwirtschaft.de<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 15
ARBEIT IN DER<br />
LANDWIRTSCHAFT<br />
Die Anforderungen an die moderne <strong>Land</strong>wirtschaft wachsen ständig. Neben einer nachhaltigen, umweltfreundlichen und ressourcenschonenden<br />
Produktionsweise ist eine steigende Effizienz unverzichtbar. <br />
Foto: Ralf Lienert<br />
Der technische Fortschritt hat<br />
der <strong>Land</strong>wirtschaft immense<br />
Produktivitätssprünge durch<br />
Arbeitserleichterung beschert.<br />
Grünland umfasst circa ein Drittel der<br />
landwirtschaftlich genutzten Fläche Bayerns.<br />
Es dient in erster Linie der Produktion<br />
von Futter und damit der Erzeugung<br />
von Milch und Fleisch. Daneben trägt es<br />
zum Schutz von Boden und Grundwasser<br />
bei, ist ein wichtiger Lebensraum für<br />
Pflanzen und Tiere und prägt das <strong>Land</strong>schaftsbild<br />
wesentlich. Die standörtlichen<br />
Voraussetzungen für die Grünland-Vegetation<br />
sind in Bayern sehr unterschiedlich.<br />
Relief, Höhenlage, Niederschlagsmengen,<br />
Lufttemperaturen oder Boden-Eigenschaften<br />
haben eine große Bandbreite.<br />
Deshalb kann das Grünland <strong>auf</strong> Almen/<br />
Alpen, im Alpenvorland, in den Mittelgebirgen,<br />
im Hügel- und Flachland sowie<br />
in Trockengebieten sehr unterschiedlich<br />
ausgeprägt sein.<br />
Mit fast 77 000 Hektar landwirtschaftlicher<br />
Fläche werden im Amtsgebiet<br />
Ostallgäu 86 Prozent der landwirtschaftlich<br />
genutzten Fläche als Grünland und<br />
rund 16 Prozent als Ackerfläche genutzt.<br />
Aufgrund vielfältiger Änderungen in Politik,<br />
Ökonomie und Technik unterliegt das<br />
Grünland einem ständigen Wandel. Dieser<br />
war in der Vergangenheit beispielsweise<br />
durch verbesserte <strong>Land</strong>technik und<br />
synthetische Dünger ausgelöst worden, in<br />
Gegenwart und Zukunft stärker beeinflusst<br />
durch politische Änderungen.<br />
Nach welchen Methoden<br />
arbeiten <strong>Land</strong>wirte?<br />
Nach <strong>dem</strong> Zweiten Weltkrieg konnte<br />
ein <strong>Land</strong>wirt zehn Menschen ernähren.<br />
Heute macht er 142 Menschen<br />
satt. Möglich wurde dies durch die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der<br />
Produktionsweisen. Moderne Maschinen<br />
und Ställe, die Anwendung von<br />
Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger<br />
haben die <strong>Land</strong>wirtschaft revolutioniert.<br />
All dies führt im Ergebnis dazu,<br />
dass die <strong>Land</strong>wirte heute wesentlich<br />
stabilere und höhere Erträge erzielen<br />
als früher. Die Innovationen der vergangenen<br />
Jahrzehnte haben nicht nur<br />
die Arbeit für die <strong>Land</strong>wirte erleichtert<br />
und die Erzeugung erhöht. Neue Technologien<br />
haben auch zu Umwelt- und<br />
Wir fahren dr<strong>auf</strong> ab...<br />
<strong>Land</strong>- &Forsttechnik<br />
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Rasenmäher bis zum Traktor.<br />
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16 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Tierschutz beigetragen: Zum Beispiel<br />
gelingt es der sogenannten Präzisionslandwirtschaft,<br />
genau diejenigen Pflanzennährstoffe<br />
<strong>auf</strong> die Felder zu bringen,<br />
die die Kulturen wirklich brauchen. Die<br />
automatische Erfassung der Milchmenge<br />
ermöglicht eine exakte Abstimmung<br />
der Fütterung <strong>auf</strong> den Bedarf der Tiere.<br />
Ackerfutter<br />
3%<br />
Was bedeutet Spezialisierung<br />
in der <strong>Land</strong>wirtschaft?<br />
Dauergrünland<br />
85%<br />
Getreide<br />
4%<br />
Der Bauernhof der Vergangenheit war<br />
relativ breit <strong>auf</strong>gestellt. Da die Betriebe<br />
auch für den Eigenbedarf wirtschafteten,<br />
war es üblich, viele Tierarten<br />
zu halten. Auch arbeitsökonomische<br />
Gründe begünstigten diese Vielfalt. Bis<br />
sich der Traktor durchsetzte, lieferten<br />
Pferde den größten Teil der Zugkraft –<br />
noch 1950 arbeiteten 1,2 Millionen von<br />
ihnen <strong>auf</strong> den deutschen Bauernhöfen.<br />
Für die Zugtiere mussten damals große<br />
Mengen Futtermittel angebaut werden.<br />
Heute sind 86 Prozent der Betriebe<br />
<strong>auf</strong> einen Produktionszweig spezialisiert<br />
und halten vorrangig eine Tierart<br />
oder bewirtschaften Grünflächen. Bei<br />
der Tierhaltung konzentrieren sich die<br />
meisten <strong>Land</strong>wirte <strong>auf</strong> einzelne Produktionsrichtungen:<br />
Schweinemäster<br />
k<strong>auf</strong>en die Jungtiere zum Beispiel bei<br />
spezialisierten Zuchtbetrieben ein,<br />
Milchbauern verk<strong>auf</strong>en ihre männlichen<br />
Kälber zur Mast an andere Betriebe weiter.<br />
Der hohe Grad an Spezialisierung<br />
und Arbeitsteilung ermöglicht einerseits<br />
ein wesentlich kostengünstigeres und<br />
effizienteres Arbeiten. Andererseits<br />
können dadurch auch negative Begleiterscheinungen<br />
entstehen, zum Beispiel<br />
mehr Tiertransporte oder die Verringerung<br />
der Biodiversität.<br />
Wie stark ist die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
von großen Betrieben geprägt?<br />
Auch wenn sich unter den 285.000 landwirtschaftlichen<br />
Betrieben nach wie vor<br />
sehr viele kleinere befinden, schreitet das<br />
Wachstum der Betriebe fort. Mehr als die<br />
Hälfte der landwirtschaftlich genutzten<br />
Mais<br />
7%<br />
Sonstiges<br />
1%<br />
Flächennutzung im Ostallgäu<br />
Quelle: Bayerische <strong>Land</strong>esanstalt für <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
Fläche wird heute von rund einem Zehntel<br />
der Betriebe bewirtschaftet – jeder<br />
davon verfügt über mindestens 100 Hektar<br />
Fläche. Die 1.500 größten Betriebe<br />
mit Flächen von mindestens 1.000 Hektar<br />
bewirtschaften zusammen eine Fläche<br />
größer als das <strong>Land</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />
– rund 2,5 Millionen Hektar.<br />
Quelle: Bayerische <strong>Land</strong>esanstalt<br />
für <strong>Land</strong>wirtschaft, Amt für Ernährung,<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft und Forsten K<strong>auf</strong>beuren,<br />
Bundesministerium für Ernährung und<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft (BMEL)<br />
Wussten Sie, was Ochsenfleisch<br />
ausmacht?<br />
Foto: AELF K<strong>auf</strong>beuren<br />
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DIE KRAFT AM LAND<br />
Ochsen sind kastrierte männliche<br />
Rinder. Ochsen wachsen nicht so<br />
schnell und sind nach zwei bis drei<br />
Jahren schlachtreif. Fleischkenner<br />
sagen, dass Ochsenfleisch im Gegensatz<br />
zu Bullenfleisch zarter ist und<br />
mehr Geschmack hat. Grund für den<br />
besonderen Geschmack von Ochsenfleisch<br />
sind die hormonell bedingten,<br />
feinfasrigen Fetteinlagerungen im<br />
Muskelfleisch.<br />
Die stallnahe und stressarme Schlachtung<br />
und ausreichende Reifezeit des<br />
Fleisches sind die Grundlage für beste<br />
Qualität unseres Ochsenfleisches.<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 17
DER KAMPF<br />
UM DEN<br />
MILCHPREIS<br />
Milchbauern stecken in der Krise:<br />
Der Milchpreis fällt immer<br />
weiter, viele Bauern bangen um<br />
ihre Existenz. Warum befindet<br />
sich der Milchpreis <strong>auf</strong> dieser<br />
Talfahrt? Wie steht es um die<br />
<strong>Land</strong>wirte? Und können Verbraucher<br />
etwas tun?<br />
Für 46 Cent bekommt der Verbraucher<br />
im Supermarkt einen Liter Milch. 40 Cent<br />
bräuchten Milcherzeuger, um kostendeckend<br />
zu wirtschaften. Dass diese<br />
Rechnung nicht <strong>auf</strong>geht, ist offensichtlich.<br />
Der Milchpreis ist im Keller – und für<br />
viele Bauern ist es tagtäglich ein Kampf<br />
ums Überleben. Die Situation ist nicht<br />
neu. Auch zu Zeiten der Milchquote gab<br />
es zeitweise katastrophale Milchpreise.<br />
Doch nun sind die Preise in einem Rekordtief<br />
angekommen.<br />
Niedrigere Einnahmen,<br />
höhere Milchmengen<br />
„Der Milchpreis hängt von unterschiedlichen<br />
Faktoren ab. Mitschuld am Preisverfall<br />
tragen viele und schnelles handeln<br />
ist jetzt gefordert“, so Remigius Erhardt,<br />
Abteilungsleiter „Bildung und Beratung“<br />
beim Amt für Ernährung, <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
und Forsten K<strong>auf</strong>beuren. In Deutschland,<br />
ganz Europa und weltweit wird mehr<br />
Milch produziert, als nachgefragt wird.<br />
Der Weltmarkt ist übersättigt. Seit <strong>dem</strong><br />
Ende der Milchkontigentierung im März<br />
2015 können Bauern in Europa so viel<br />
Milch anliefern, wie sie wollen. Nun ist zu<br />
viel Milch <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt und die Schere<br />
Exportmengen und Milcherzeugung in<br />
den fünf wichtigsten Exportländern klafft<br />
immer weiter auseinander. Während die<br />
Milchanlieferung in Deutschland 2015 im<br />
Vergleich zum Vorjahr bei einem Plus von<br />
rund 0,3 Prozent lag, in acht EU-Ländern<br />
die Menge rückläufig war, stieg wiederum<br />
in anderen Mitgliedsstaaten die Milchpro-<br />
Foto: Foto: © PantherMedia/Valentyn Volkov<br />
duktion überdimensional an. Rund 151,7<br />
Millionen Tonnen Milch produzierten<br />
Bauern in der EU im vergangenen Jahr.<br />
Das sind 3,3 Millionen Tonnen mehr als im<br />
Vorjahr 2014. Experten schätzen, dass sich<br />
die Milchmenge gegen Ende des Jahres<br />
stabilisieren könnte.<br />
„Das Handeln der Milchbauern ist nachvollziehbar.<br />
Der Grundpreis für ein<br />
Kilogramm Milch, den Bauern von den<br />
Molkereien erhalten, sinkt. Mit den geringeren<br />
Einnahmen können viele Bauern<br />
die Kosten nicht mehr decken. Sie produzieren<br />
also mehr Milch, um den niedrigen<br />
Preis über die Kilogramm-Menge<br />
auszugleichen. Kleinere Familienbetriebe<br />
trifft der Preisverfall am stärksten. Viele<br />
bangen um ihre Existenz, leben von ihren<br />
Reserven. Der Preisverfall bedeutet für<br />
die Bauern massive Gewinneinbrüche bis<br />
hin zu kräftigen Verlusten in der ‚Buchführung‘“,<br />
erläutert Remigius Erhardt. Das<br />
Familieneinkommen sinkt und es kommt<br />
zu Liquiditätsengpässen. Im schlimmsten<br />
Fall müssen Bauern den Betrieb einstellen.<br />
Doch einfach <strong>auf</strong>hören können viele <strong>Land</strong>wirte<br />
nicht – sie leben davon.<br />
Ein weiterer Faktor, der sich <strong>auf</strong> den Milchpreis<br />
auswirkt, ist das Russland Embargo,<br />
das wegen des Ukraine-Krim-Konflikts<br />
verhängt wurde. Die Einfuhr von Milchprodukten<br />
aus <strong>dem</strong> Westen ist verboten. „Die<br />
Auswirkungen sind in Deutschland spürbar,<br />
jedoch weniger schlimm, als Experten<br />
befürchteten. Doch <strong>auf</strong> den russischen<br />
Märkten herrscht offensichtlich ein Milchmangel“,<br />
erzählt Erhardt. Weitere Gründe<br />
sind auch, dass China in einer Wirtschaftskrise<br />
steckt und die Importnachfrage nachgelassen<br />
hat. Die Hoffnungsmärkte im<br />
Nahen Osten und Nordafrika sind weggefallen.<br />
„Und die Discounter in Deutschland<br />
liefern sich seit Monaten einen Preiskampf.<br />
Auch das Verhandlungsverhalten von<br />
Molkereien trägt zu einem niedrigeren<br />
Milchpreis bei“, so Erhardt. Den Milchpreis<br />
beeinflussen außer<strong>dem</strong> politische Entscheidungen<br />
oder Handelsvereinbarungen<br />
zwischen einzelnen Staaten.<br />
Wie viel Cent bekommt ein<br />
Bauer für seine Milch?<br />
Grundsätzlich muss man unterscheiden<br />
zwischen Grundpreis, Auszahlungspreis<br />
netto mit oder ohne Zuschläge und<br />
Auszahlungspreis brutto. Der Grundpreis<br />
für ein Kilogramm Milch bei 4,0<br />
Prozent oder 4,2 Prozent Fett- und 3,4<br />
Prozent Eiweißgehalt ohne jegliche Zuund<br />
Abschläge verhandelt die Molkerei<br />
mit <strong>dem</strong> Milcherzeuger. Diese fallen<br />
unterschiedlich aus und bewegen sich<br />
von 21,46 über 24,47 bis 33,36 Cent<br />
pro Kilogramm (Quelle: topagrar Milchpreisbarometer<br />
Süd, Zeitraum Juni <strong>2016</strong>).<br />
Je höher der Fett- und Eiweißgehalt der<br />
abgelieferten Milch, desto höher ist der<br />
Auszahlungspreis.<br />
Für Bio-Milch-Bauern ist die Lage entspannter.<br />
2015 erhielten sie für ihre<br />
Milch im Durchschnitt 48,08 Cent pro<br />
Kilogramm. Die Erlössituation ist besser.<br />
„Der stabile, hohe Preis für Bio-Milch<br />
lässt sich dar<strong>auf</strong> zurückführen, dass die<br />
Nachfrage hoch ist. Die Bio-Molkereien<br />
‚bremsen‘ die Milchmenge, die Nachfrage<br />
übersteigt das Angebot und rechtfertigt<br />
den Preis“, erläutert Remigius Erhardt. Die<br />
Preisspanne zwischen Bio-Milch und konventioneller<br />
Milch lag im April <strong>2016</strong> bei<br />
rund 21 Cent. Bio-Kuhmilch erzielt laut<br />
bayerischer Statistik im April <strong>2016</strong> 48,36<br />
Cent während Milchbauern für konventionelle<br />
Kuhmilch 26,67 Cent erhalten (bei<br />
4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß,<br />
einschließlich Zuschläge ohne Umsatzsteuer,<br />
Abschlusszahlungen). Die Differenz<br />
im Jahr 2013 lag durchschnittlich bei<br />
rund 8 Cent. Ist der Umstieg <strong>auf</strong> Bio-Milch<br />
also eine Alternative? „Es gibt einige<br />
Knackpunkte, die <strong>Land</strong>wirte bei der Umstellung<br />
beachten müssen. Wer in einen<br />
Stall oder in Maschinen investiert hat,<br />
kann nicht eben schnell Biobauer werden.<br />
Die Anforderungen sind deutlich höher.<br />
Zwar gibt es Zuschüsse, jedoch erfordert<br />
die Umstellung Maßnahmen, die viele<br />
Bauern finanziell und organisatorisch<br />
schwer stemmen können. Und wer weiß,<br />
wie sich der Milchpreis in zwei Jahren<br />
entwickelt. Der Umstellungszeitraum <strong>auf</strong><br />
ökologischen <strong>Land</strong>bau kann bis zu zwei<br />
Jahre dauern.<br />
Was können Verbraucher tun,<br />
um Milchbauern zu unterstützen?<br />
Viele Verbraucher sind verunsichert. Unterstütze<br />
ich mit <strong>dem</strong> K<strong>auf</strong> einer teuren<br />
Milch die <strong>Land</strong>wirte in der Region? „Diese<br />
Frage lässt sich nicht so einfach beantworten.<br />
Es gibt Molkereien, die den<br />
höheren Endverbraucherpreis an ihre<br />
Milcherzeuger weitergeben“, sagt Remigius<br />
Erhardt. Er empfiehlt, in Hofläden,<br />
bei Genossenschaften und Molkereien<br />
aus der Region einzuk<strong>auf</strong>en, „denn da<br />
hängt der Milcherzeuger direkt hinten-<br />
Ihreneue<br />
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Wussten Sie, dass man Milch erleben kann?<br />
Auf <strong>dem</strong> Pfaffenwinkler Milchweg<br />
kann man Schritt für Schritt Milch<br />
erleben. Zehn Stationen, zehn Mal<br />
Verständnis für die Arbeit der Bauern.<br />
Es geht ums Futter und Wasser für die<br />
Kühe genauso wie um den Weg vom<br />
Kalb zur Kuh. Auch Ziegen und Schafe<br />
erhalten ihren Platz und die Waldarbeit<br />
ebenso.<br />
An den Stationen gibt es Erläuterungstafeln<br />
und zusätzliche Erlebnisse: Ein<br />
Riesenmemory oder ein Quiz fordern<br />
clevere Köpfe, Fingerspitzengefühl ist<br />
gefragt, wenn man sich beim Melken<br />
an der geduldigen Plastikkuh versucht.<br />
Die Wanderung mit vielen Informationen<br />
ist rund 4,2 Kilometer lang. Man<br />
sollte sich für das besondere Naturerlebnis<br />
Milch rund zwei Stunden<br />
Zeit nehmen. Der Weg wendet sich<br />
vor allem an Familien mit Kindern und<br />
ist bestens geeignet für eine Tour mit<br />
Kinderwagen. Parkmöglichkeiten und<br />
Einkehrmöglichkeit gibt‘s an der Schönegger<br />
Käse-Alm.<br />
Zusätzlich gibt es Führungen von Juli<br />
bis Mitte September, jeden Mittwoch<br />
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Weitere Infos unter<br />
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Wussten Sie, dass Kühe einen Pass haben?<br />
Nach einer Verordnung der Europäischen<br />
Union (EU) ist jeder Tierhalter dafür verantwortlich,<br />
dass alle in seinem Betrieb<br />
gehaltenen Rinder zwei identische Ohrmarken<br />
tragen. Auf der Vorderseite der<br />
größeren Hälfte steht die Ohrmarkennummer<br />
sowohl in Klarschrift als auch in<br />
einem so genannten „Barcode“.<br />
Die Nummer setzt<br />
sich zusammen aus:<br />
• der Herkunft<br />
(DE für Deutschland)<br />
• <strong>dem</strong> Kürzel für das Bundesland<br />
• und einer l<strong>auf</strong>enden<br />
8-stelligen Nummer.<br />
In den ersten Lebenstagen wird die<br />
Ohrmarke angebracht. Sie begleitet das<br />
Rind sein Leben lang. Geht eine Ohrmarke<br />
verloren, muss der Halter der<br />
Tiere diese sofort ersetzten. Zusätzlich<br />
besitzt jedes Rind einen so genannten<br />
„Rinderpass“.<br />
Er ist<br />
sozusagen<br />
der<br />
Personalausweis<br />
eines<br />
Rindes.<br />
... wo guter Geschmack<br />
zu Hause ist!<br />
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18 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong><br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 19
FAKTOREN, DIE DEN MILCHPREIS BEEINFLUSSEN<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Nachfrage China<br />
Russland-Embargo<br />
Preisentwicklung<br />
Rohöl/Erdgas<br />
Wechselkurse<br />
MILCH-<br />
PREIS<br />
Produktionsmenge<br />
(Bestände!)<br />
Witterung / El Nino<br />
EU-Wirtschaftsprobleme<br />
(Terrorangst, Krise in südl. Mitgliedsstaaten,<br />
Flüchtlingsstrom …)<br />
Quelle: Institut für<br />
Ernährungswirtschaft und Märkte<br />
dran“. Beim K<strong>auf</strong> von Bio-Milch werden<br />
laut foodwatch die höheren Supermarktpreise<br />
an die <strong>Land</strong>wirte weitergereicht.<br />
Generell rät Remigius Erhardt frische<br />
Produkte zu k<strong>auf</strong>en und bei Milch, Käse<br />
oder Joghurt genauer hinzuschauen,<br />
welche Inhaltsstoffe angegeben sind und<br />
woher das Produkt stammt. Das Genusstauglichkeitszeichen<br />
oder auch Identitätsstempel<br />
<strong>auf</strong> der Packung gibt an,<br />
wo und in welcher Molkerei das Produkt<br />
hergestellt wird.<br />
Beeinflussen können wir den Milchpreis<br />
nicht. Wir können aber ein Zeichen<br />
setzen und so einen Teil dazu besteuern,<br />
die aktuelle wirtschaftliche Lage<br />
der Milchbauern zu verbessern. Auch<br />
die Verbraucher tragen Verantwortung:<br />
Während sie in Umfragen angeben, viel<br />
Wert <strong>auf</strong> regionale Produkte oder hohe<br />
Tierschutzstandards zu legen, spiegelt<br />
sich das an der Ladenkasse nicht immer<br />
wider. Je<strong>dem</strong> muss klar sein, dass es<br />
deutsche Qualitätsmilch <strong>auf</strong> Dauer nicht<br />
für 46 Cent geben kann.<br />
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Regina Berkmiller<br />
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Wussten Sie, warum<br />
die Milchquote<br />
eingeführt wurde?<br />
Der EG-Agrarministerrat hatte 1984<br />
die Einführung der Milchquote <strong>auf</strong>grund<br />
zunehmender Lagerbestände<br />
bei Butter und Milchpulver und zur<br />
Entlastung des EU-Haushaltes beschlossen.<br />
Zu<strong>dem</strong> sollte die Milchquote<br />
helfen, die Preise für Milchprodukte<br />
zu stabilisieren. Die Milchquote<br />
wurde am 2. April 1984 eingeführt.<br />
Jeder Milcherzeuger verfügte über<br />
eine Referenzmenge (Milchquote)<br />
pro Quotenjahr. Überlieferte Mengen<br />
unterlagen einer hohen Strafabgabe.<br />
Im März 2015 lief die Milchquote aus.<br />
20 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Aus der Milch entstehen<br />
weitere Produkte,<br />
wie Käse, Butter und Joghurt.<br />
Die Kuh wird durch<br />
den Menschen<br />
künstlich befruchtet.<br />
MILCH<br />
Ab <strong>dem</strong> Zeitpunkt der Geburt<br />
gibt die Kuh bis zu einem<br />
Jahr lang Milch.<br />
»WIE KOMMT<br />
DIE MILCH AUF<br />
DEN TISCH?»<br />
Die Kuh bekommt ein Kalb.<br />
Das Kalb wird entweder<br />
selbst eine Milchkuh oder<br />
kommt in den Verzehr.<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 21
Wer iss<br />
Vegetarismus –<br />
Der Verzicht <strong>auf</strong> Fleisch<br />
Die wohl bekannteste Ernährungsform ist der Vegetarismus.<br />
Laut einer Studie der Universität Hohenheim leben in Deutschland<br />
rund 3,7 Prozent der Bevölkerung vegetarisch. Das sind rund drei<br />
Millionen Menschen. Sie verzichten bei ihrer Ernährung <strong>auf</strong> Fleisch bzw.<br />
<strong>auf</strong> alle Lebensmittel, für die ein Tier sterben musste. Honig, Eier und<br />
Milch, also Produkte die von lebenden Tieren stammen, dürfen<br />
guten Gewissens verzehrt werden. Grund für den Verzicht<br />
ist oft der Protest gegen die Massentierhaltung,<br />
Es gibt viele<br />
Ernährungsformen,<br />
nach denen Menschen<br />
ihren Eink<strong>auf</strong> und<br />
vor allem ihr tägliches<br />
Leben richten.<br />
Flexitarier –<br />
der „Teilzeit-Vegetarier“<br />
Ähnlich wie die Vegetarier wollen auch<br />
viele Flexitarier gegen die Massentierhaltung<br />
protestieren – allerdings ohne ganz <strong>auf</strong><br />
Fleisch zu verzichten. Die Flexitarier achten<br />
verstärkt dar<strong>auf</strong>, was für Fleisch ihnen <strong>auf</strong> den<br />
Teller kommt. Statt Fleisch aus der Massentierhaltung<br />
landet etwa ein teures Bio-Steak in<br />
der Pfanne. Oft wird den „Teilzeit-Vegetariern“<br />
vorgeworfen, damit nur ihr<br />
Gewissen beruhigen zu wollen.<br />
Frutarier –<br />
nur gepflückte Lebensmittel<br />
Am strengsten ernähren sich wohl die Frutarier.<br />
Der Grundgedanke ist ähnlich <strong>dem</strong> der Veganer.<br />
Sie ernähren sich nur von pflanzlichen Lebensmitteln.<br />
Hinzu kommt aber, dass für ihr Essen die Pflanze nicht<br />
beschädigt werden darf. Dazu gehören beispielsweise<br />
Nüsse, Äpfel, Tomaten und Hülsenfrüchte wie Erbsen<br />
oder Bohnen, die von der Pflanze gepflückt werden.<br />
Kartoffeln und Rüben dürfen hingegen nicht gegessen<br />
werden, weil bei der Ernte die ganze<br />
Pflanze zerstört wird.<br />
Rohköstler –<br />
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Es freut sich <strong>auf</strong> Sie:<br />
Erich Hummel und das nahk<strong>auf</strong>-Team!<br />
Der Rohköstler verzichtet dar<strong>auf</strong>,<br />
sein Essen zu kochen. Rohkost<br />
kann vegetarisch sein, muss<br />
es aber nicht. Es gibt viele Rohköstler,<br />
die beispielsweise auch Fisch<br />
(Matjes, Bismarckhering), Fleisch<br />
(Tatar) oder rohe Eier verzehren.<br />
Wichtig ist nur das fehlende Erhitzen<br />
der Lebensmittel. Rohköstler<br />
sehen den Vorteil ungekochter<br />
Nahrung darin, dass Enzyme,<br />
Spurenelemente und vor<br />
allem hitzeempfindliche<br />
Vitamine besser erhalten<br />
bleiben.<br />
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22 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
t was?<br />
Vegetarismus und<br />
Veganismus sind<br />
durchaus bekannt und<br />
auch weit verbreitet.<br />
Aber was sind eigentlich<br />
Frutarier und Flexitarier?<br />
Veganismus –<br />
der Verzicht <strong>auf</strong> alle tierischen Produkte<br />
Veganer lehnen alle Lebensmittel aus tierischer Herkunft<br />
ab. Damit wollen sie ein Zeichen gegen den Missbrauch und das<br />
Ausnutzen von Nutztieren setzen. Der Veganer verzichtet also<br />
nicht nur <strong>auf</strong> Fleisch, sondern auch <strong>auf</strong> alle anderen Lebensmittel,<br />
die von Tieren stammen. So sind auch Milch und Eier tabu.<br />
Als Ersatz für diese Grundnahrungsmitteln dienen<br />
Tofu, Sojamilch oder auch pflanzliche Milch.<br />
Die<br />
Pescetarier –<br />
Fleisch nein,<br />
Fisch ja<br />
Fleisch – nein danke, heißt das<br />
Motto der Pescetarier. Allerdings<br />
essen sie guten Gewissens Fisch<br />
und Meeresfrüchte. Daher leitet sich<br />
auch ihr Name ab: Das italienische<br />
„pesce“ bedeutet Fisch. Ihr Hauptanliegen<br />
ist es, ein Zeichen<br />
gegen unwürdige Haltung<br />
von <strong>Land</strong>tieren zu<br />
setzen.<br />
Pudding-<br />
Vegetarier<br />
Sie essen zwar kein<br />
Fleisch, nehmen es aber mit<br />
ihrer Ernährung nicht so genau.<br />
Oft wird zu Fertigprodukten<br />
oder Süßigkeiten gegriffen, zu<br />
Obst und Gemüse eher selten.<br />
Vor allem Jugendliche hängen<br />
dieser Form des Vegetarismus<br />
an. So eine Ernährung ist aber<br />
genauso gesund oder ungesund<br />
wie die von Fastfood<br />
verzehrenden Fleischessern.<br />
Freeganer –<br />
Essen umsonst<br />
Hier handelt es sich um eine konsumkritische<br />
Ernährungsform. Freeganer<br />
versuchen, kostenlos zu leben und<br />
sich auch kostenlos zu ernähren. Sie suchen<br />
beispielsweise in Supermarktabfällen<br />
nach abgel<strong>auf</strong>enen Joghurts oder Obst. Die<br />
meisten von ihnen leben zusätzlich vegetarisch.<br />
Mit ihrer Lebensweise wollen die<br />
Freeganer <strong>auf</strong> Verschwendung, Überfluss<br />
und vor allem <strong>auf</strong> die weltweite Armut<br />
hinweisen. Denn das meiste Essen,<br />
das weggeschmissen wird, ist<br />
durchaus noch zum Verzehr<br />
geeignet.<br />
Geprüfte Qualität<br />
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(geprüft am 15.01.<strong>2016</strong>)<br />
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(geprüft am15.01.<strong>2016</strong>)<br />
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Schmerzen sind ein Warnsignal<br />
des Körpers. Egal, wo<br />
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nicht vorbei, um den Schmerz zu<br />
bekämpfen. Operationen bleiben in der<br />
Regel den Fällen vorbehalten, in denen<br />
eine konservative Behandlung erfolglos<br />
bleibt oder die Beschwerden zunehmen.<br />
Vor der Durchführung eines operativen<br />
Eingriffs wird man immer anstreben, eine<br />
intensive konservative, nicht operative<br />
Behandlung durchzuführen. Es bestehen<br />
gute Chancen die Beschwerden damit<br />
in den Griff zu bekommen, Schmerzen<br />
zu reduzieren und Lebensqualität zu<br />
verbessern.<br />
Operationen können<br />
vermieden werden<br />
Genau diese akut konservativen Wirbelsäulenbehandlungen<br />
bietet das Kompetenzzentrum<br />
für akuten Rückenschmerz<br />
unter Leitung von Dr. Christian Kranemann<br />
an. Mit einer speziellen Infiltrationstechnik<br />
kann langfristig eine Bandscheiben-<br />
Operation vermieden werden. „Minimal<br />
invasive, bildwandlergesteuerte Infiltrationsbehandlung<br />
nennt sich das<br />
Verfahren, <strong>auf</strong> das wir uns spezialisiert<br />
haben. Dabei injizieren<br />
wir den Patienten mit Hilfe<br />
eines Röntgen-Bildwandlers<br />
entzündungshemmende und<br />
schmerzstillende Medikamente<br />
direkt an die schmerzverursachenden<br />
Stellen der<br />
Wirbelsäule“, so Dr. Kranemann.<br />
Dass diese Methode<br />
eine schonende Alternative<br />
zur schweren Wirbelsäulen-<br />
Operation ist, beweist eine<br />
Langzeitstudie der Fachklinik<br />
Enzensberg. Bei 80,9 Prozent<br />
konnte eine Operation über den gesamten<br />
untersuchten Zeitraum vermieden<br />
werden.<br />
Nicht immer jedoch verschwinden<br />
Schmerzen wieder. Manchmal bleiben<br />
sie für Wochen, Monate oder sogar<br />
Jahre oder sie kommen in regelmäßigen<br />
Abständen wieder. Dann spricht man<br />
von chronischen Schmerzen, <strong>auf</strong> deren<br />
Behandlung sich das Interdisziplinäre<br />
Schmerzzentrum von Chefarzt Dr. Klaus<br />
Klimczyk spezialisiert hat. Rund zehn<br />
Millionen Menschen in Deutschland<br />
leiden unter chronischen Schmerzen.<br />
Sie haben unterschiedlichste Auslöser.<br />
Die häufigsten Ursachen sind laut der<br />
Deutschen Schmerzgesellschaft die<br />
Erkrankung des Bewegungsapparates<br />
oder Rückenschmerzen. Chronische<br />
Schmerzen können die Lebensqualität<br />
deutlich mindern. 50 Prozent der befragten<br />
Schmerzpatienten geben an, dass<br />
sich ihre Krankheit negativ <strong>auf</strong> ihr Privat-<br />
und Arbeitsleben auswirkt. Teilweise<br />
fühlen sie sich <strong>auf</strong>grund ihres Schmerzes<br />
gesellschaftlich isoliert. Helfen kann hier<br />
die multimodale Schmerztherapie in der<br />
Fachklinik Enzensberg.<br />
Das Besondere an diesem Therapiekonzept:<br />
Es betrachtet den Schmerz nicht als<br />
logische Folge einer organischen Schädigung<br />
zum Beispiel von Bandscheiben<br />
oder Wirbelkörpern, sondern bezieht<br />
psychologische und soziale Aspekte in<br />
dessen Behandlung mit ein. Denn wissenschaftliche<br />
Untersuchungen zeigen,<br />
dass Emotionen, Persönlichkeit und<br />
Umwelt dazu beitragen, dass Schmerzen<br />
über längere Zeit bleiben. „Angst, Stress<br />
und Vermeidungsverhalten spielen bei<br />
der Chronifizierung von Schmerzen eine<br />
entscheidende Rolle. Unser interdisziplinäres<br />
Therapiekonzept beinhaltet keine<br />
Heilsversprechen, sondern es bietet Hilfe<br />
zur Selbsthilfe“, sagt Dr. Klimczyk. Das<br />
Ziel der Behandlung sei es, dass die Patienten<br />
lernen, mit ihren Schmerzen besser<br />
umzugehen. „Wir wollen unseren Patienten<br />
Wege aus <strong>dem</strong> Schmerzdschungel<br />
<strong>auf</strong>zeigen. Mit unserem „bio-psychosozialen<br />
Schmerzmodell“ geben wir ihnen<br />
einen Leitfaden an die Hand – sie sollen<br />
Experten ihrer eigenen Krankheit werden“,<br />
so Dr. Klimczyk.
Mit uns<br />
neue Kräfte<br />
entdecken!<br />
Unsere schonenden Behandlungen für<br />
Ihre Gesundheit – Die Schmerzspezialisten<br />
der Fachklinik Enzensberg.<br />
www.fachklinik-enzensberg.de<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 25
Ein<br />
Dorf zum<br />
Foto: MS&P Schott<br />
Schwärmen<br />
Mit ihrem Konzept setzt sich<br />
die Kommune als einzige im<br />
Ostallgäu intensiv mit <strong>dem</strong><br />
Thema Biene und blühende<br />
<strong>Land</strong>schaften auseinander.<br />
Das Honigdorf Seeg ist ein<br />
touristisches Leuchtturmprojekt,<br />
das deutschlandweit und<br />
in ganz Europa einzigartig ist.<br />
Durch die Fertigstellung der Autobahn<br />
plante die Gemeinde Seeg, den Erholungsort<br />
stärker in den Vordergrund zu rücken<br />
und sich mit <strong>dem</strong> Alleinstellungsmerkmal<br />
„Honigdorf“ touristisch neu zu positionieren.<br />
Der Honig hat in Seeg eine lange Tradition:<br />
Die Bienenhaltung nahm 1902 ihren<br />
Anfang, als Dekan Franz Joseph Kolmsberger<br />
den örtlichen Imkerverein und 1909<br />
den Kreisverband Füssen gründete. Der<br />
Bienenzuchtverein besteht aktuell aus 55<br />
Imkern aus den Gemeinden Seeg, Wald,<br />
Lengenwang und Rückholz mit insgesamt<br />
rund 500 Bienenvölkern.<br />
„Von der Idee bis zur Eröffnung war<br />
es ein langer Weg. Mehr als vier Jahre<br />
wurde an der Umsetzung des Konzeptes<br />
gearbeitet. Die vielen ehrenamtlichen<br />
Helfer investierten über 5.000 Stunden“,<br />
erzählt Simon Nuschele, Imkermeister<br />
und Vorsitzender des Bienenzuchtvereins<br />
Seeg. Im Juli 2013 eröffnete das<br />
Honigdorf dann offiziell. Für die Entwicklung<br />
standen Fördergelder aus <strong>dem</strong><br />
Leader-Programm der Europäischen<br />
Union zur Entwicklung des ländlichen<br />
Raumes zur Verfügung. Das Vorhaben<br />
habe Modellcharakter und Vorbildfunktion<br />
und erfüllt damit die strengen Kriterien<br />
für eine Leader-Förderung.<br />
Das Honigdorf Seeg ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
des Tourismusvereins und<br />
der Gemeinde Seeg als Träger, das durch<br />
die gute Zusammenarbeit mit engagierten<br />
Partnern aus <strong>Land</strong>wirtschaft, Handel,<br />
Gewerbe, Tourismus und <strong>dem</strong> Bienenzuchtverein<br />
Seeg umgesetzt werden<br />
konnte. „Das Projekt ‚Honigdorf‘ stieß<br />
<strong>auf</strong> großes Interesse. Das <strong>Land</strong>hotel<br />
Seeg bietet eine spezielle Honigkarte<br />
an und in Seeger Geschäften gibt es<br />
Spezialitäten wie Honig-Salami, -Schinken,<br />
-Streichwurst, Honig-Vollkornzopf,<br />
-Semmel oder -Brot zu k<strong>auf</strong>en.<br />
Wiesleutener Str. 9·87637 Seeg<br />
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Genießen Sieunsere feinen Gerichte –<br />
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sind wirzertifiziert!<br />
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Qualität aus<br />
<strong>dem</strong> Allgäu!<br />
Frische Fleisch- und Wurstwaren<br />
aus eigener Produktion !<br />
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• Honigsalami<br />
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Imbiss –Partyservice –Warme<br />
Speisen auch zum Mitnehmen!<br />
26 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
Fotos: Tourist-Info Seeg<br />
Erlebnisimkerei, Bienenhaus,<br />
Erlebnispfad und Spielplatz<br />
Die Bienen sind für unser Ökosystem und<br />
landwirtschaftliche Produktion unverzichtbar.<br />
Sie sichern die biologische Vielfalt. Sie<br />
bestäuben Wild- und Kulturpflanzen und<br />
verhelfen ihnen zu Blüte und Frucht. Vielfältige<br />
Einblicke in das Wunderwerk Biene,<br />
Bienenarten und -haltung, Erzeugnisse<br />
und Gefahren, den Beruf des Imkers und<br />
seine Ausstattung gibt die Erlebnisimkerei.<br />
Gemalte Riesen-Bienen am Heimatmuseum<br />
führen am Gebäude entlang zum<br />
Eingang der Erlebnisimkerei. Hier gibt es<br />
im Bienenstüberl, im Schleuderraum und<br />
im Bienenhaus überall etwas zu entdecken<br />
oder zu schmecken. Einmal selbst<br />
Honigschleudern oder beim Bienenwachskurs<br />
eine Kerze basteln, Imkervorträgen<br />
lauschen, Bienenluft schnuppern oder<br />
eine Honigsalami probieren – das und<br />
vieles mehr gibt es im Honigdorf Seeg zu<br />
entdecken.Im Bienenhaus der Erlebnisimkerei<br />
hört man die Bienen summen. Hier<br />
leben und arbeiten zwischen sechs und<br />
neun Bienenvölker. Mit ein bisschen Glück<br />
sichtet man im begehbaren Bienenvolk die<br />
Bienenkönigin.<br />
Alles Wissenswerte erfahren die Besucher<br />
bei den Führungen der Imker des<br />
Bienenzuchtvereins. „Für Kindergärten<br />
und Schulklassen der Grundschulen und<br />
weiterführenden Schulen entwickelten<br />
wir je nach Altersgruppe individuelle<br />
Führungen, die rund 2,5 Stunden dauern.<br />
Als Geschenk gibt es ein Glas Honig<br />
oder eine selbstgerollte Bienenwachskerze“,<br />
so Nuschele. Aber auch Vereine,<br />
besonders Imkervereine, und Busgruppen<br />
begeben sich in der Erlebnisimkerei<br />
<strong>auf</strong> Entdeckungsreise. Übrigens gibt es<br />
auch einen Bienenshop, in <strong>dem</strong> man Honig-,<br />
Wachs- und Bienenprodukte k<strong>auf</strong>en<br />
kann.<br />
Kinder und Jugendliche gehen<br />
spielerisch <strong>auf</strong> Entdeckungsreise<br />
Der Bienen-Erlebnispfad durch das Dorf<br />
besteht aus zwölf Stationen, darunter<br />
sind einige mit interessanten und<br />
originellen Ideen ausgestattet, zum<br />
Beispiel die Bestäubung einer Salbeiblüte<br />
oder die Bestäubungsleistung<br />
einer Biene. Auf <strong>dem</strong> Weg befindet<br />
sich der „Seebiene“-Bienchenspielplatz<br />
und passend zum Thema gibt es dort<br />
für die Kinder den „Bienenflug“ oder<br />
Waben zum Klettern.<br />
Öffnungszeiten Erlebnisimkerei und Bienenhaus:<br />
Mitte April bis Mitte Oktober:<br />
Donnerstag und Sonntag von 14 bis 17<br />
Uhr. Führungen jeden Donnerstag ab 15<br />
Uhr (auch mit Verköstigung). Anmeldung<br />
bis Mittwoch, 12 Uhr, in der Tourist Information<br />
Seeg. Weitere Infos für Kindergärten<br />
und Schulklassen in der Tourist<br />
Information Seeg unter 08364.983033.<br />
www.honigdorf-seeg.de.<br />
<br />
Regina Berkmiller<br />
Bäckerei<br />
Konditorei<br />
Stehcafé<br />
Probieren Sie<br />
unser leckeres<br />
Bienchenbrot.<br />
Ein Dorf<br />
zum<br />
Schwärmen<br />
Besuchen Sie uns imHonigdorf Seeg<br />
»Erlebnisimkerei, Bienen-Erlebnispfad,<br />
»Bienchenspielplatz, Führungen, uvm.<br />
Hauptstraße52 ∙ 87637SEEG<br />
☎ (08364)218<br />
Information: Tourist-Information Seeg ·Hauptstraße 33 ·87637 Seeg<br />
Tel.: 08364/9830-33 ·E-Mail: info@seeg.de ·www.honigdorf-seeg.de<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 27
HONIG IST NUR<br />
EIN NEBENPRODUKT<br />
Die Honigbiene ist das wichtigste<br />
Bestäubungsinsekt<br />
unserer Kulturpflanzen, von<br />
denen rund 80 Prozent <strong>auf</strong> die<br />
Bestäubungsleistung von Honigbienen<br />
angewiesen sind.<br />
Fragt man Menschen, was sie über Honigbienen<br />
wissen, so fällt den meisten<br />
zuallererst ein, dass diese Honig produzieren.<br />
Die wenigsten aber wissen, dass<br />
diese, durch uns Menschen genutzte<br />
Honigproduktion, nur einen geringen<br />
Anteil des Wertes darstellt, der die<br />
Honigbiene zu einem wichtigen volkswirtschaftlichen<br />
Nutztier macht. Durch<br />
die Bestäubungsarbeit der Bienen in der<br />
<strong>Land</strong>wirtschaft, vor allem im Obst- und<br />
Gemüseanbau, in der Saatguterzeugung<br />
und im Gartenbau wird ein Wert<br />
geschaffen, der den Erlös aus Honig und<br />
Wachs um das Zehn- bis Fünfzehnfache<br />
übersteigt. Das sind allein in unserem<br />
<strong>Land</strong> jährlich rund zwei Milliarden Euro,<br />
weltweit laut Schätzungen 70 Milliarden.<br />
Aber nicht nur die <strong>Land</strong>wirtschaft sondern<br />
auch viele Natur- und Wildpflanzen<br />
sind <strong>auf</strong> die Bestäubung durch Honigbienen<br />
angewiesen. Ohne Bestäubung gibt<br />
es keine Samenbildung. Sie wiederum ist<br />
Grundlage für den Fortbestand der Pflanzen.<br />
Und viele Kleinstlebewesen und<br />
Vögel sind <strong>auf</strong> diese Nahrungsquellen<br />
angewiesen. Fehlen Bienen wird dieser<br />
geschlossene ökologische Kreisl<strong>auf</strong><br />
erheblich gestört.<br />
Quelle: Petra Friedrich, Deutscher Imkerbund,<br />
<strong>Land</strong>esverband Bayerischer Imker<br />
Die Königin ist im Gegensatz<br />
zu den Arbeitsbienen<br />
etwa um die Hälfte größer<br />
und an ihrem langen Hinterleib<br />
zu erkennen. Sie ist das einzige voll<br />
entwickelte Weibchen im Bienenvolk.Ihre<br />
Aufgabe besteht darin, für Nachkommen<br />
zu sorgen. In ihren mächtig ausgebildeten<br />
Eierstöcken produziert<br />
sie in den Vorsommermonaten<br />
bis zu 1.500 Eier am Tag.<br />
Die Arbeiterinnen<br />
leisten alle anfallenden<br />
Arbeiten im Bienenstock,<br />
wehren Eindringlinge und<br />
Feinde ab und sammeln Nektar,<br />
Honigtau, Pollen, Kittharz und Wasser.<br />
Während die Arbeiterinnen im Sommer<br />
bereits nach vier bis sechs Wochen<br />
eingehen, werden die Winterbienen<br />
mehrere Monate alt. Im Hochsommer<br />
zählt ein Bienenvolk bis zu<br />
45.000 Bienen. Im Winter dagegen<br />
sind es nur 10.000<br />
bis 15.000.<br />
Fotos: Regina Berkmiller<br />
Schloßbergalm <strong>auf</strong> 1000Meter<br />
–Große Sonnenterrasse miteinem der<br />
schönsten Panoramablicke<br />
–Direktunterhalb derbeliebten<br />
BurgruineEisenberg<br />
–Für Familien bestensgeeignet<br />
(neben <strong>dem</strong>Hausspielplatz warten die<br />
Ziegen <strong>auf</strong>ein paar Streicheleinheiten)<br />
–Gemütlich zu Fußin30Minuten<br />
oder auch direktmit <strong>dem</strong>Autoerreichbar<br />
JosefGastund dasSchloßbergalm-TeamheißenSie herzlichwillkommen!<br />
Schloßbergalm<br />
Familie Gast<br />
Eisenberg/Zell(1000 m)<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich ab 10 Uhrgeöffnet.<br />
Montag Ruhetag!<br />
VonAnfang Julibis Ende September<br />
kein Ruhetag!<br />
Kontakt:<br />
Telefon08363/1748<br />
Fax08363/1744<br />
www.schlossbergalm.de<br />
Die Drohnen sind die<br />
Männer im Bienenvolk.<br />
Ihre einzige Aufgabe von<br />
Natur aus ist die Paarung<br />
mit einer Jungkönigin. Da die<br />
Paarungszeit in die Sommermonate<br />
fällt, findet man Drohnen auch nur von<br />
etwa April bis August in den Völkern.<br />
Drohnen fallen sofort an ihrer plumpen<br />
Gestalt und an den übergroßen Augen<br />
<strong>auf</strong>. Da sie selbst keine Arbeit<br />
verrichten, benötigen sie weder<br />
Wachs- noch Futtersaftdrüsen.<br />
Auch fehlen ihnen<br />
die Sammelbeine.<br />
28 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
BEWUSSTER UMGANG<br />
MIT LEBENSMITTELN<br />
Foto: © PantherMedia/Ian Allenden<br />
Jedes achte Lebensmittel,<br />
das wir k<strong>auf</strong>en, werfen wir<br />
weg. Pro Person sind das im<br />
Jahr durchschnittlich rund 82<br />
Kilogramm Lebensmittelabfall.<br />
Rund zwei Drittel davon<br />
wären vermeidbar.<br />
Bereits im Supermarkt wird oft mehr<br />
gek<strong>auf</strong>t als am Ende gegessen wird. Den<br />
Eink<strong>auf</strong> einfach in den Kühlschrank zu<br />
verfrachten, reicht leider nicht aus. Viele<br />
Lebensmittel nehmen es uns übel, wenn<br />
wir sie nicht richtig <strong>auf</strong>bewahren, vor allem<br />
Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch<br />
oder Milchprodukte. Wenn sie dann<br />
an Frische und Geschmack verlieren,<br />
werden sie schnell zu Abfallkandidaten.<br />
Dabei sind viele Lebensmittel genießbar,<br />
auch wenn sie schon etwas welk sind.<br />
• Wie viele Beeren sind auch Erdbeeren<br />
äußerst empfindlich. Für die Lagerung<br />
ist ein kühler Ort vorzuziehen, denn in<br />
der Sonne werden die Erdbeeren schnell<br />
weich und matschig. Am besten halten<br />
sie sich ungewaschen mit Stiel und den<br />
grünen Kelchblättern im Gemüsefach<br />
des Kühlschranks.<br />
• Die am häufigsten angebotenen<br />
Semi-Longlife-Tomaten halten sich bei<br />
Zimmertemperatur ein bis drei Wochen.<br />
Ganz wichtig: Tomaten gehören nicht in<br />
den Kühlschrank, denn in der Kälte verlieren<br />
sie ihr Aroma. Außer<strong>dem</strong> sollten<br />
sie getrennt von anderem Obst und Gemüse<br />
gelagert werden: Sie sondern das<br />
Reifegas Ethylen ab, das andere Früchte<br />
schneller reifen lässt.<br />
• Trotz ihrer Beliebtheit landen gerade<br />
Milchprodukte voreilig im Müll.<br />
Häufiger Grund: das falsch verstandene<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Immerhin<br />
rund acht Prozent der vermeidbaren<br />
Lebensmittelabfälle sind Käse,<br />
Milch und Co. Ist das MHD abgel<strong>auf</strong>en,<br />
heißt es den eigenen Sinnen zu<br />
vertrauen: Riecht und schmeckt der<br />
Joghurt noch gut und sieht zu<strong>dem</strong> noch<br />
appetitlich aus, kann er getrost gegessen<br />
werden.<br />
• Als leicht verderbliches Lebensmittel<br />
gehört Fleisch sofort nach <strong>dem</strong> Eink<strong>auf</strong><br />
in den Kühlschrank. Auf einen Teller<br />
gelegt und mit Klarsichtfolie abgedeckt<br />
bleibt es im untersten Kühlschrankfach<br />
am längsten frisch. Rindfleisch hält sich<br />
dort drei bis vier Tage, Kalb- und Schweinefleisch<br />
sollten innerhalb von zwei bis<br />
drei Tagen zubereitet werden. Möglichst<br />
schnell muss man rohes Geflügelfleisch<br />
verarbeiten. Es ist nur ein bis zwei Tage<br />
im Kühlschrank haltbar.<br />
Wohin mit altbackenen Brötchen? Was<br />
machen mit sehr reifen Tomaten? Reste,<br />
geöffnete Lebensmittel, angeschnittenes<br />
Obst und Gemüse müssen nicht in die<br />
Tonne, sondern gehören in die Pfanne!<br />
Für jedes Lebensmittel und jede Gelegenheit<br />
gibt es passende Rezepte. Aus<br />
Brot, Tomaten und Rucola kann man zum<br />
Beispiel einen leckeren Brotsalat zaubern<br />
– die perfekte Beilage zu Mittag- oder<br />
Abendessen. Kreative Rezepte ausprobieren<br />
macht übrigens in der Gruppe<br />
besonders Spaß.<br />
Quelle: „Zu gut für die Tonne“ ist eine<br />
Initiative des Bundesministeriums für<br />
Ernährung und <strong>Land</strong>wirtschaft (BMEL).<br />
Weitere Informationen gibt es unter<br />
www.zugutfuerdietonne.de<br />
Wussten Sie, warum<br />
Milch überkocht?<br />
Bestimmte Eiweiße in der Milch<br />
gerinnen während des Erhitzens und<br />
steigen an die Oberfläche. Dort bilden<br />
sie eine dünne Haut. Gleichzeitig entsteht<br />
beim Kochen Wasserdampf, der<br />
vom Topfboden <strong>auf</strong>steigt. Sobald der<br />
hierbei entstehende Druck den Widerstand<br />
der Haut übersteigt, platzt<br />
diese <strong>auf</strong> und die Milch schießt nach<br />
oben. Das Überkochen können Sie<br />
leicht vermeiden, in<strong>dem</strong> Sie die Milch<br />
beim Kochen mit einem Schneebesen<br />
rühren. Hierbei umschließen kleine<br />
Luftbläschen die gerinnenden Eiweiße<br />
und bilden <strong>auf</strong> diese Weise den<br />
Milchschaum.<br />
www.boeglmueller.com<br />
Genüsse<br />
aus der Heimat<br />
Täglich geöffnet –<br />
auch Sonntagnachmittag!<br />
•Frischer Fischaus<br />
heimischen Gewässern<br />
•Spezialitäten vonder<br />
Schönegger KäseAlm<br />
•Gemütliches Brotzeitstüberl<br />
mit Sonnenterrasse<br />
•Kaffee&hausgemachteKuchen<br />
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… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 29
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Unsere Akutgeriatrie wird in Pfronten etabliert<br />
Weiterer Behandlungsschwerpunkt<br />
in der St. Vinzenz Klinik<br />
Die Rehaklinik St. Vinzenz bietet bereits seit<br />
2009 älteren Menschen sehr erfolgreich eine<br />
geriatrische Rehabilitation in Pfronten an. Bei<br />
einer durchschnittlichen Auslastung von 98 Prozent<br />
in diesem Bereich, der Prognose durch den<br />
<strong>dem</strong>ographischen Wandel und unserer Erfahrung<br />
wird deutlich, dass im Bereich der Altersmedizin<br />
(Geriatrie) ein großer Bedarf an medizinischer<br />
Versorgung bei uns <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> besteht – auch<br />
bereits vor einer Rehabilitationsmaßnahme.<br />
Neben der Spezialisierung <strong>auf</strong> die Orthopädische<br />
Chirurgie hat die St. Vinzenz Klinik daher ab Juni<br />
<strong>2016</strong> im Bereich der Inneren Medizin unter der<br />
Leitung des Chefarztes Dr. med. Dominik Müller<br />
einen weiteren Schwerpunkt mit der sogenannten<br />
Akutgeriatrie etabliert.<br />
Ältere Patienten leiden meist unter mehreren<br />
akuten und chronischen Erkrankungen gleichzeitig.<br />
Neben den körperlichen Symptomen, wie<br />
Schmerzen, Fehl- und Mangelernährung, Gehstörungen,<br />
Schwäche oder Bettlägerigkeit liegen<br />
häufig auch psychische Probleme wie Depression,<br />
Vergesslichkeit oder Antriebsmangel vor. Hier<br />
möchten wir ansetzen und helfen, Krankheiten<br />
zu heilen bzw. zu mildern, die Pflegebedürftigkeit<br />
zu reduzieren sowie die Lebensqualität<br />
insgesamt wieder zu steigern. Ziel dieser neu<br />
geschaffenen Abteilung ist es daher, die Selbstständigkeit<br />
der Patienten möglichst bis ins hohe<br />
Alter zu erhalten.<br />
Das fachübergreifende Team besteht aus geriatrisch<br />
geschulten Ärzten, Pflegekräften, Physio- und<br />
Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen und<br />
einem Sozialdienst. Mit Dr. med. Peter Lechner ist<br />
ein erfahrener Internist und Geriater aus unserer<br />
Klinik als leitender Oberarzt <strong>auf</strong> dieser Station<br />
tätig. Unterstützung erhält er von Dr. Markus Brenner,<br />
Chefarzt der Rehaklinik und Dr. med. Kerstin<br />
Bräuer, Fachärztin für Neurologie, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt<br />
in die Akutgeriatrie verlegt hat.<br />
Für diese neue Station wurde ein Teil des dritten<br />
Obergeschosses der Klinik umgebaut. Die Patienten<br />
erwarten helle, freundliche Zimmer und ein<br />
motiviertes Team. Insgesamt stehen 20 Patientenbetten<br />
bereit.<br />
Patienten können direkt vom Hausarzt, von zuhause<br />
oder aus <strong>dem</strong> Heim eingewiesen werden.<br />
Auch eine Verlegung aus anderen Klinikabteilungen<br />
ist möglich.<br />
30 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
TOP<br />
MEDIZINER<br />
<strong>2016</strong><br />
SCHULTER-<br />
CHIRURGIE<br />
Unsere Gesundheitseinrichtungen<br />
St. Vinzenz Klinik<br />
Krankenhaus der Grundversorgung in Pfronten<br />
Chirurgie | Orthopädische Chirurgie │<br />
EndoProthetikZentrum (Gelenkchirurgie an Hüfte und Knie) │<br />
Innere Medizin | Akutgeriatrie (Altersmedizin)<br />
MVZ St. Vinzenz<br />
ambulante fachärztliche Sprechstunden in Pfronten, Füssen und Marktoberdorf<br />
Pfronten: Chirurgie | Orthopädie | Innere Medizin |<br />
Physikalische und Rehabilitative Medizin | Radiologie<br />
Füssen: Chirurgie | Orthopädie | Innere Medizin |<br />
Physikalische und Rehabilitative Medizin<br />
Marktoberdorf: Allgemeinmedizin | Innere Medizin | Radiologie<br />
Rehaklinik St. Vinzenz<br />
stationäre Rehabilitation in Pfronten<br />
Geriatrie (Altersmedizin)│<br />
Orthopädische Anschlussheilbehandlungen<br />
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Kirchenweg 15 * 87459 Pfronten<br />
Telefon: 08363/ 693-0 * info@vinzenz-klinik.de<br />
www.vinzenz-klinik.de
WIE DAS OBST IN<br />
DIE FLASCHE KOMMT<br />
Im Schlossbrauhaus wird<br />
nicht nur Bier gebraut, sondern<br />
auch Schnaps gebrannt.<br />
Michael Cornelius Schroll,<br />
Schwager von Brauhausinhaber<br />
Andreas Helmer,<br />
destilliert hier Bier und Obst<br />
zu edlen Bränden.<br />
„Mich hat das Schnapsbrennen schon<br />
seit Jahren gereizt“, erklärt Braumeister<br />
Michael Cornelius Schroll. „Und der Weg<br />
vom Brauen zum Brennen ist nicht mehr so<br />
weit.“ Bei beiden ist die Herausforderung<br />
groß, die Aromen in das fertige Destillat<br />
zu bekommen. An bestimmten Terminen<br />
können Gäste bei den Brennabenden live<br />
dabei sein, wenn Schroll seinen Schnaps<br />
brennt. „Wir wollten der Öffentlichkeit die<br />
Möglichkeit geben, in ungezwungener<br />
Runde zu sehen, was wir hier so machen.<br />
Unser Produkt steht für Ehrlichkeit und<br />
Authentizität“, so der 30-Jährige. Bei einer<br />
Brauerei darf natürlich ein Weißbier- und<br />
Bockbierbrand nicht fehlen. Dazu kommen<br />
Obstbrände mit Sauerkirsche und<br />
Williamsbirne – das sind die ersten Brände<br />
aus der Brennerei Schroll. Schon allein die<br />
Verschlussanlage aus Kupfer ist eine Augenweide.<br />
Mit viel Muße erklärt Michael<br />
Cornelius Schroll den Vorgang. Los geht es<br />
mit der Maische, die in die Anlage eingefüllt<br />
und durch ein Wasserbad erhitzt wird.<br />
Durch das „Geistrohr“ gelangt der Alkoholund<br />
Wasserdampf dann in die „Kolonne“.<br />
Hier werden über drei Glockenböden die<br />
unedlen Produkte von <strong>dem</strong> „edlen Alkohol“<br />
getrennt. Schließlich kommt der Vor-,<br />
Mittel- und Nachl<strong>auf</strong> heraus. Aus <strong>dem</strong><br />
„Herzstück“ entstehen die qualitativ hochwertigen<br />
Schroll-Brände. Insgesamt dauert<br />
dieser hier sehr verkürzt dargestellte<br />
Vorgang zwischen zwei und drei Stunden.<br />
„Wir machen das aus Liebe zum Genuss“,<br />
so Michael Cornelius Schroll.<br />
Die nächsten Termine für die öffentlichen<br />
Brennabende sind 16. August, 23. August,<br />
26. August, 30. August, 9. September,<br />
16. September - jeweils von 18 bis<br />
21 Uhr. Vorherige Anmeldung erbeten.<br />
Anke Sturm<br />
Fotos: Brennerei Schroll<br />
AUS LIEBE<br />
ZUM GENUSS<br />
Besuchen Sie uns beim<br />
Wochenende<br />
der offenen Tür<br />
von Freitag, 12. bis<br />
Sonntag, 14. August<br />
Brennerei im<br />
Schlossbrauhaus<br />
Gipsmühlweg 5 I 87645 Schwangau I Tel. 08362/926468-0 I www.brennerei-schroll.de<br />
32 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
WAS HINTERLÄSST<br />
DU AUF DER ERDE?<br />
Ob Lebensmittel, Kleidung,<br />
Energie und Baumaterial<br />
oder schlicht die Luft zum<br />
Atmen – unser ganzes Leben<br />
hängt davon ab, was die Natur<br />
uns zur Verfügung stellt.<br />
Aber wie viel nutzen wir?<br />
Was müssen wir tun,<br />
damit alle Menschen<br />
<strong>auf</strong> dieser<br />
Erde gut leben<br />
können?<br />
Bei der Beantwortung<br />
dieser Fragen<br />
hilft der<br />
„Ökologische<br />
Fußabdruck“.<br />
Die Idee dafür<br />
hatten die Wissenschaftler<br />
Mathis<br />
Wackernagel<br />
und William Rees in<br />
den 1990er Jahren.<br />
Sie haben ein Buchhaltungssystem<br />
für die Umweltressourcen<br />
unserer Erde<br />
entwickelt. Auf der Angebotsseite<br />
wird gemessen, welche Flächen der<br />
Planet hat: Wälder, Felder, Seen, Meere,<br />
Wüsten, Weiden, Steppen, Straßen<br />
und Städte. Dabei wird auch die unterschiedliche<br />
„biologische Produktivität“<br />
der Erdoberfläche berücksichtigt. Das<br />
Ergebnis entspricht der Biokapazität<br />
der Erde. Auf der Nachfrageseite wird<br />
berechnet, wie viel Biokapazität die<br />
Menschen nutzen. Energiegewinnung,<br />
Bauland, Viehzucht: Jedes Wirtschaften<br />
beansprucht Fläche. Auch Abfälle und<br />
Abgase muss die Umwelt verarbeiten.<br />
Mit <strong>dem</strong> Ökologischen Fußabdruck<br />
kann man Angebot und Nachfrage<br />
vergleichen. Wie viel Natur haben<br />
wir? Wie viel brauchen wir? Und wer<br />
nutzt wie viel? Die Einheit in diesem<br />
Buchhaltungssystem ist die biologisch<br />
produktive Fläche – dargestellt in der<br />
Maßeinheit „globale Hektar“ (gha).<br />
Verschieden große<br />
Fußabdrücke<br />
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Seeleuten 64 · 87494 Rückholz<br />
Die längste Zeit in der Menschheitsgeschichte<br />
haben die Menschen nur einen<br />
Bruchteil der Naturressourcen genutzt,<br />
die unsere Erde schadlos zur Verfügung<br />
stellen konnte.<br />
Das<br />
änderte<br />
sich in den 1980er Jahren. Seit<strong>dem</strong><br />
verbraucht die Weltbevölkerung mehr<br />
Biokapazität als die Ökosysteme dauerhaft<br />
bereit stellen können. Wir leben bei<br />
der Natur <strong>auf</strong> Pump. Die pro Erdenbürger<br />
verfügbare Biokapazität beträgt derzeit<br />
1,7 gha. Dabei ist die Biokapazität noch<br />
nicht berücksichtigt, die benötigt wird,<br />
um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt<br />
zu erhalten. Der sinnvoll zu nutzende Fußabdruck<br />
liegt also eigentlich deutlich unter<br />
1,7 gha. Der ökologische Fußabdruck<br />
beträgt im Weltdurchschnitt aber 2,8 gha.<br />
Wir nutzen so viel Natur als hätten wir<br />
1,6 Planeten Erde. Diesen überhöhten<br />
Verbrauch kann man schon heute beobachten.<br />
So sind beispielsweise in vielen<br />
Meeren die Fischbestände fast ganz<br />
vernichtet und es gibt nichts mehr zu<br />
fangen. Während die Nachfrage steigt,<br />
nimmt das Angebot ab. Wir müssen<br />
also schnell lernen <strong>auf</strong> kleinerem<br />
Fuße zu leben.<br />
Jeder Mensch hinterlässt eine<br />
unterschiedlich große Fußspur.<br />
Und es gibt deutliche<br />
Unterschiede zwischen den<br />
Ländern. In Deutschland ist<br />
der durchschnittliche Naturverbrauch<br />
pro Kopf 5,3 gha.<br />
In Bangladesch sind es nur<br />
0,7 gha, in Äthiopien 1,0 gha<br />
und in Nicaragua 1,4 gha. Wer<br />
wissen möchte, wie groß sein<br />
Fußabdruck ist, kann dies bei<br />
einem Onlinetest unter www.<br />
fussabdruck.de abschätzen.<br />
Quelle: Brot für die Welt –<br />
Evangelischer<br />
Entwicklungsdienst<br />
Bauernhof<br />
Familie<br />
Schmid<br />
Wurst · Fleisch<br />
frische Milch<br />
Öle u. Liköre<br />
Bio-Bier<br />
und Kaffee<br />
… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 33
„SUPERFOOD“ AUS<br />
DEM EIGENEN GARTEN<br />
„Superfoods“ sind in aller<br />
Munde – Lebensmittel mit<br />
Inhaltsstoffen, die eine ganz<br />
besonders positive Wirkung<br />
<strong>auf</strong> unsere Gesundheit haben.<br />
Brauchen wir wirklich<br />
exotische Beeren und Samen<br />
wie Goijbeeren, Chiasamen<br />
und Co. oder liefern uns auch<br />
heimische Produkte diese<br />
Wirkstoffe?<br />
Kräuterexperte Schorsch Kössel baut seit<br />
vielen Jahren „Superfoods“ in seinem<br />
Kräutergarten an. Was hier wächst, ist<br />
vollwertiges, naturbelassen und biologisch<br />
angebautes Superfood. Lebensmittel,<br />
die die Abwehr stärken, das Wohlbefinden<br />
verbessern und förderlich für die<br />
Gesundheit sind. Dazu gehört zum Beispiel<br />
heimisches Gemüse wie Zwiebeln,<br />
Porree und Schnittlauch. Sie enthalten<br />
schwefelhaltige, sekundäre Pflanzenstoffe,<br />
die antimikrobiell und entzündungshemmend<br />
wirken. Damit stärken sie unser<br />
Immunsystem, schützen vor krankmachenden<br />
Keimen und können helfen,<br />
Erkältungen vorzubeugen. Ein Superfood<br />
schlechthin ist Sauerkraut. Es ist reich an<br />
wertvollen Ballaststoffen, Mineralien und<br />
Vitaminen wie Vitamin C. Sauerkraut kann<br />
die Stärkung des Immunsystems fördern<br />
und Blutdruck, Blutzuckerspiegel und<br />
Cholesterinspiegel regulieren.<br />
Chili wird immer beliebter und besitzt<br />
mittlerweile Kultcharakter. Größe, Farbe<br />
oder Schärfegrad der Chili – die Früchte<br />
bieten eine unglaubliche Vielfalt. „Wir<br />
arbeiten mit rund 120 verschiedenen<br />
Sorten. Chili hat ganz außergewöhnliche<br />
Eigenschaften und Wirkungen <strong>auf</strong> unseren<br />
Organismus.“ Auch Walnüsse zählen<br />
zu den heimischen Superfoods, die es<br />
mit den Chiasamen <strong>auf</strong>nehmen können.<br />
Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, die<br />
der Körper für den Aufbau von komplexen<br />
Strukturen wie Nerven benötigt.<br />
Wie Hippokrates schon wusste: „Lass<br />
Nahrung deine Arznei und Arznei<br />
deine Nahrung sein“. Denn auch Kräuter<br />
enthalten wertvolle Inhaltsstoffe,<br />
die gesundheitliche Wirkungen <strong>auf</strong> den<br />
menschlichen Körper haben können.„Die<br />
Inhaltsstoffe, vor allem die sekundären<br />
Pflanzstoffe wirken enorm <strong>auf</strong> den Organismus.<br />
Und sie entziehen <strong>dem</strong> Körper<br />
Gifte und helfen bei Entzündungen.<br />
Gegen (für) alles ist ein Kraut gewachsen,<br />
wenn die Dosis stimmt“, erzählt Kössel.<br />
In Kombination mit Blattgrün (Chlorophyll)<br />
wirken Kräuter wie ein Jungbrunnen.<br />
„Chlorophyll ist blutähnlich und entsäuert<br />
den Körper. Aber Vorsicht: Kräuter<br />
wirken über ihre komplexen Inhaltsstoffe<br />
zum Teil sehr stark und jeder reagiert dar<strong>auf</strong><br />
anders. Mit kleinen Mengen beginnen<br />
und nach Erfahrung steigern.“<br />
Schorsch Kössel arbeitet mit der Natur<br />
und setzt <strong>auf</strong> den organisch elementaren<br />
Anbau ohne Einsatz von Pflanzengiften.<br />
Über 800 diverse Kräuter, Gewürze<br />
und Heilpflanzen gedeihen in seinem<br />
Gartenpark. Ein keltischer Kräuteracker,<br />
ein Garten nach Hildegard von Bingen<br />
oder ein moderner Kräutergarten – alles<br />
findet sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> weitläufigen Gelände.<br />
Kössel hat einen eigenen Weingarten<br />
Wenn Sienicht zu unskommenkönnen...<br />
... dann kommen wirzuIhnen!<br />
Manchmal bleibt man am besten <strong>auf</strong><br />
der Couch und lässt sich umsorgen.<br />
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Wussten Sie, dass auch<br />
Tiere eine ausgewogene<br />
Ernährung brauchen?<br />
199.200 <strong>Land</strong>wirte versorgen und<br />
füttern in Deutschland täglich 12,4<br />
Millionen Rinder, 28,7 Millionen<br />
Schweine und 177,3 Millionen Geflügel.<br />
Das Grundfutter (Gras, Silage, Getreide),<br />
das alle wichtigen Nährstoffe<br />
enthält, wird mit passen<strong>dem</strong> Kraftfutter<br />
ergänzt. Eine Über- wie Unterversorgung<br />
mit Futter ist nicht gut.<br />
Nur mit <strong>dem</strong> richtigen Maß bleiben<br />
die Tiere gesund und leistungsfähig.<br />
Gleichzeitig wird so auch vermieden,<br />
unnötig Futter zu verschwenden und<br />
die Umwelt zu belasten. DBV<br />
34 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>
mit Johannitertrauben oder eine Streuobstwiese,<br />
<strong>auf</strong> der rund 100 alte Apfel-,<br />
Birnen-, Zwetschgen- und Quittensorten<br />
gepflanzt wurden. Auch die artgerechte<br />
Tierhaltung ist ein wichtiger Bestandteil<br />
in diesem ökologischen Kreisl<strong>auf</strong>. Kössel<br />
beherbergt Mangalica-Schweine, ein<br />
Bienenvolk, Schafe und Fische.<br />
Ausgewogene, gesunde<br />
Ernährung sind das A und O<br />
„Eine bewusste und gesunde Ernährung<br />
rückt immer mehr in den Vordergrund.<br />
Verbraucher möchten wissen, was sie essen.<br />
Weg von Fertiggerichten mit Zusatzstoffen<br />
hin zu regionalen, saisonalen und<br />
hochwertigen Zutaten“, erzählt Kössel.<br />
„Das erfordert schon beim Kochen ein<br />
Umdenken. Je frischer gekocht wird, desto<br />
besser. Wer sein essen selber zubereitet<br />
weiß, was er isst.“ Kräuter werten Gerichte<br />
nicht nur mit einem grünen Farbtupfer,<br />
sondern auch mit guten Inhaltsstoffen <strong>auf</strong>.<br />
Wichtig: Salz ist nicht gleich Salz. Natürliches<br />
Salz enthält ein großes Spektrum verschiedener<br />
essentieller Mineralstoffe und<br />
Spuren elemente. Schorsch Kössel ist davon<br />
überzeugt: Durch die richtige Nahrung<br />
gibt man seinen Zellen die Möglichkeit,<br />
sich zu generieren. Das ist das Verständnis<br />
und die Erkenntnis all seiner Erfahrungen<br />
aus den vergangenen Jahren. Und ein paar<br />
Kräutertöpfe finden überall Platz.<br />
• Heilwirkung Brennnessel: blutreinigend,<br />
Haarwuchs fördernd, bei<br />
Nierenschwäche, Bluthochdruck, Appetitlosigkeit,<br />
entgiftend bei Harnwegserkrankungen,<br />
Magenschwäche.<br />
• Heilwirkung Salbei: entzündungshemmend,<br />
antibakteriell, krampflösend, bei<br />
Leberschwäche, Haarausfall, Depressionen,<br />
Übergewicht, Magenbeschwerden,<br />
Insektenstiche, Wunden.<br />
• Heilwirkung Kerbel: blutreinigend,<br />
harntreibend, schleimlösend, bei<br />
Gichtknoten, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit,<br />
Erkältung.<br />
• Heilwirkung Meerrettich: Stärkung<br />
Immunsystem, Erkältung, Grippe, bei<br />
Blasen- und Nierenbeckenentzündung,<br />
Blähungen, Muskelschmerzen.<br />
Text/Fotos: Regina Berkmiller<br />
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… natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong> 35
36 … natürlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>