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Quality Engineering 02.2019

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:: Management<br />

Geschäftsführer von Iconpro im Interview<br />

„KI ist schneller und<br />

zuverlässiger“<br />

Markus Ohlenforst ist Geschäftsführer des Startups Iconpro, das Machine-<br />

Learning-Anwendungen für Qualitätsdaten entwickelt und Firmen berät. Im<br />

Interview spricht er über die Ziele seines Unternehmens, den Nutzen von<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) und Sicherheit in der Cloud.<br />

:: Herr Ohlenforst, verraten Sie uns zunächst, wie Iconpro<br />

entstanden ist.<br />

Markus Ohlenforst: Mein Doktorvater Professor Robert<br />

Schmidt vom WZL an der RWTH Aachen fördert seit jeher<br />

die Gründung von Spinoffs rund um seinen Lehrstuhl.<br />

Und wir sind das erste rein prozessorientierte,<br />

software-gestützte Spinoff, das bisher in diesem Zusammenhang<br />

entstanden ist. Wir fokussieren uns dabei<br />

auf die Entwicklung und Anwendung von Process-Data-<br />

Mining-Software zur Analyse und Korrelation von Produktionsprozess-<br />

und Qualiätsdaten durch Machine<br />

Learning.<br />

:: Wie setzen Sie Künstliche Intelligenz konkret ein?<br />

Ohlenforst: Zum einen im Bereich kognitive Qualitätskontrolle.<br />

Wir nutzen KI, um zum Beispiel Bilddaten auszuwerten.<br />

Dort lässt sich sehr einfach zeigen, dass KI-Algorithmen<br />

schneller und zuverlässiger sind. Das kann<br />

man statistisch belegen. Der andere Bereich ist die selektive<br />

Prozessfähigkeitsuntersuchung. Daher ist auch<br />

Edgar Dietrich, der Gründer von Q-DAS, bei Iconpro mit<br />

dabei.<br />

Ohlenforst sieht viel Potenzial für KI in der Qualitätssicherung.<br />

Die Datenmengen müssten dabei nicht immer<br />

extrem groß sein Bild: Iconpro<br />

:: Selektive Prozessfähigkeitsuntersuchung – was heißt<br />

das?<br />

Ohlenforst: Die Q-DAS-Software bestimmt Prozessfähigkeitswerte.<br />

Dafür benötigt man ein Verteilungsmodell.<br />

Die Bestimmung dieses Verteilungsmodells ist ein<br />

Kern von Q-DAS. Wir haben die Findung des am besten<br />

passenden Verteilungsmodells durch eine KI-Auswertestrategie<br />

ersetzt. Wir können zeigen, dass diese mindestens<br />

genauso gut funktioniert wie die klassische Methode.<br />

Und sie bietet Vorteile. Erstens ist sie schneller.<br />

Zweitens entfallen dadurch manuelle Voreinstellungen<br />

– etwa, dass der Nutzer schon vorab eine Normalverteilung<br />

vorschlägt, auf die dann zuerst getestet wird. Das<br />

heißt, das Auswerteergebnis ist abhängig von der Nutzervoreinstellung<br />

und von der Auswertestrategie der jeweiligen<br />

Firma. Wenn man es schaffen würde, hier eine<br />

Akzeptanz herzustellen, KI-basierte Auswertungen vorzunehmen,<br />

dann ist man nutzer- und strategieunabhängiger<br />

und hat insbesondere umfangreichere Prozessdaten<br />

zudem noch schneller ausgewertet.<br />

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