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Quality Engineering 02.2019

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:: Management<br />

Der Autor<br />

Markus Strehlitz<br />

Redaktion<br />

<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong><br />

xität der Zusammenhänge, die ich damit erfassen kann,<br />

ist dann unter Umständen auch begrenzter.<br />

:: Ein anderer Punkt, der im Zusammenhang mit KI diskutiert<br />

wird, ist die Black-Box-Eigenschaft. Es lässt sich<br />

häufig nicht nachvollziehen, wie KI-Methoden zu ihrem<br />

Ergebnis kommen. Das kann in der Industrie zum Problem<br />

werden.<br />

Ohlenforst: Immer dann, wenn man nicht steuernd eingreift,<br />

sondern eher überwachend beziehungsweise<br />

analysierend, ist das kein so großes Problem. Erst recht<br />

nicht, wenn man dann noch ausgeben kann, wie gut die<br />

Übereinstimmung zwischen Modell und realem Datensatz<br />

ist. Man muss natürlich die Funktionsweise oder<br />

die Güte des eingesetzten Modells tracken. Das kann<br />

man manchmal live machen – immer für den letzten<br />

Datensatz oder das letzte Werkstück. Und manchmal<br />

muss man es statistisch machen – auf Basis von historischen<br />

Datensätzen. Deswegen geben wir bei der kognitiven<br />

Qualitätskontrolle oder bei der selektiven Prozessfähigkeitsuntersuchung<br />

auch die Güteparameter mit<br />

aus.<br />

:: Mit welchen Partnern arbeitet Iconpro zusammen?<br />

Und gibt es schon Kunden?<br />

Ohlenforst: Bei der KI-basierten Prozessauswertung arbeiten<br />

wir sehr eng mit Q-DAS zusammen. Bei der kognitiven<br />

Qualitätskontrolle sind wir momentan mit einigen<br />

Unternehmen im Gespräch. Wir können schon<br />

konkrete Anwendungsfälle und Algorithmen vorweise,<br />

die im Rahmen eines Proof of Concepts positiv bewertet<br />

wurden. Wir verfolgen zur Zeit hauptsächlich die Software-Entwicklung<br />

für industrielle KI-Anwendungen. In<br />

Zukunft wollen wir aber auch ein eigenes Produkt entwickeln<br />

und vermarkten.<br />

:: Können Sie mehr dazu sagen?<br />

Ohlenforst: Wir wollen gemeinsam mit Q-DAS ein Produkt<br />

in Richtung der KI-basierten Prozessfähigkeitsuntersuchung<br />

entwickeln. Das soll dann als Software as a<br />

Service bereitgestellt werden. Daneben bieten wir auch<br />

Beratung und Weiterbildung an.<br />

:: Heißt konkret?<br />

Ohlenforst: Wir beraten Unternehmen dabei, wie man<br />

im Produktionsumfeld eine Kommunikationsarchitektur<br />

aufbaut, die es überhaupt erst erlaubt, Daten aufzunehmen<br />

und zu sammeln. Es geht dabei um Fragestellungen<br />

wie: Welche Kommunikationsprotokolle verwende<br />

ich, um Steuerungsgeräte und Sensoren in mein<br />

Netzwerk einzubinden? Welche Cloud-Plattformen nutze<br />

ich?<br />

:: Welche Fragen gibt es bei den Unternehmen in Sachen<br />

Cloud?<br />

Ohlenforst: Wir möchten den Firmen einen Überblick<br />

verschaffen. Denn zum einen gibt es Amazon, Google<br />

und Microsoft, die jeweils eine Basisinfrastruktur zur<br />

Verfügung stellen. Daneben gibt es andere Firmen wie<br />

Siemens oder Hexagon, die auf diesen Cloud-Infrastrukturen<br />

aufbauen und Plattformen für Industrie 4.0 zur<br />

Verfügung stellen. Dabei entstehen Frage wie zum Beispiel:<br />

Für welchen Anwendungsfall nutze ich welche<br />

Plattform? Wie implementiert man eine Applikation als<br />

Software as a Service? Neben der individuellen Beratung<br />

veranstalten wir dazu auch Workshops und Seminare.<br />

:: Häufig ist zu hören, dass Unternehmen gerade beim<br />

Thema Qualitätssicherung sehr zurückhaltend mit der<br />

Nutzung von Cloud-Angeboten sind.<br />

Ohlenforst: Während man mit Schwingungsdaten oder<br />

anderen maschineninternen Sensordaten ohne weitere<br />

Informationen relativ wenig anfangen kann, können<br />

Qualitätsdaten schon allein einiges aussagen über die<br />

Stärken und Schwächen eines produzierenden Unternehmens.<br />

Daher sind Firmen in diesem Bereich natürlich<br />

sehr restriktiv. Es gibt jedoch Lösungen wie eine hybride<br />

Cloud. Dabei wird ein Teil der Daten, die man als<br />

kritisch bewertet, on-premise auf einem privaten Server<br />

gelagert. Für die anderen Daten oder die Korrelation<br />

zwischen den Daten wird dann eine Public Cloud genutzt.<br />

Es gibt außerdem Angebote wie die von 1NCE –<br />

einem Startup der Telekom. Das verkauft SIM-Karten für<br />

Maschinen. Deren Verkaufsargument lautet: Man muss<br />

die Daten nicht erst ins Netzwerk schieben, wo sie unter<br />

Umständen angreifbar sind. Stattdessen werden die<br />

Daten direkt über eine Mobilfunkanbindung in die Telekom-Cloud<br />

geschickt – über ein gesichertes Kommunikationsprotokoll.<br />

■<br />

KI-Event zeigt Anwendungen<br />

KI wird das produzierende Gewerbe von Grund auf<br />

verändern. Beim 2. Kongress „Smarte Maschinen im<br />

Einsatz – Künstliche Intelligenz in Unternehmen“ präsentiert<br />

die Konradin Mediengruppe am 15. Oktober<br />

2019 KI-basierte Anwendungen bei agilen Mittelständlern,<br />

Start-ups und Konzernen. Ergänzt werden<br />

die Vorträge durch Strategiereferate führender Wissenschaftler.<br />

Die ganztägige Veranstaltung, die erneut<br />

in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in<br />

Stuttgart stattfindet, zeigt, was KI in Unternehmen<br />

heute leisten kann und wo Herausforderungen zu<br />

bewältigen sind.<br />

Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist<br />

auf 150 begrenzt. Bis zum 31. Juli gilt ein Frühbucherrabatt.<br />

Weitere Infos und Anmeldung:<br />

www.industrie.de/kuenstlicheintelligenz-2019<br />

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