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Quality Engineering 02.2019

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:: Qualitätssicherung in der additiven Fertigung<br />

Rund 80 Besucher kamen nach Stuttgart<br />

in die Räumlichkeiten des Fraunhofer IPA<br />

Fotos: Steffen Schmid<br />

Forum Qualitätssicherung in der additiven Fertigung<br />

Viele Einflussfaktoren im<br />

3D-Druck<br />

Die additive Fertigung stellt eine Herausforderung für die Qualitätssicherung dar. Darüber und<br />

über die möglichen Lösungen diskutierten Experten aus Industrie und Wissenschaft auf dem<br />

zweiten Fachforum „Qualitätssicherung in der additiven Fertigung“, das <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> und<br />

Fraunhofer IPA gemeinsam veranstalten.<br />

Die Autoren<br />

Sabine Koll<br />

Markus Strehlitz<br />

Redaktion<br />

<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong><br />

Additive Fertigung sei wie ein Kind, das vor der Pubertät<br />

steht und noch keine Ahnung von Sex hat, sagte Steffen<br />

Hachtel, Geschäftsführender Gesellschafter von F. & G.<br />

Hachtel in seiner Keynote. „Alle wollen es, aber keiner<br />

weiß genau, wie es geht“.<br />

Das Unternehmen F. & G. Hachtel aus Aalen hat seine<br />

Wurzeln im Spritzgießen und hat bereits verschiedene<br />

additive Verfahren mit Kunststoff getestet. „Mit dem<br />

Resultat: Verkaufen können wir die Teile eigentlich<br />

nicht“, stellt der Geschäftsführer fest. Sein Ziel ist es,<br />

technisch funktionale Bauteile wie etwa Ersatzteile additiv<br />

zu produzieren – und das in der gleichen Qualität<br />

wie Spritzgieß-Bauteile. „Unsere Kunden haben ihre<br />

Qualitätsanforderungen hinsichtlich Oberfläche, Formtreue<br />

und mechanisch-thermischem Eigenschaftsprofil“,<br />

sagt Hachtel. „Da kann man nicht argumentieren:<br />

Das kommt aus dem 3D-Drucker, das geht nicht besser.“<br />

Hachtel nutzt jetzt das Hot Lithography Verfahren<br />

von Cubicure, einem Start-up aus Wien. Dabei werden<br />

hochviskose, hochmolekulare Harze verarbeitet. Noch<br />

verfügt Hachtel nicht über Langzeiterfahrungen. „Aber<br />

die Qualität der Bauteile scheint der von Spritzgießteilen<br />

am nächsten zu kommen“, so Hachtel.<br />

Doch auch hier kommen Maßhaltigkeit oder andere<br />

Qualitätsparameter nicht „out of the box“: Um reproduzierbare<br />

Ergebnisse zu erhalten, wählt das Unternehmen<br />

ein pragmatisches Vorgehen. Dabei ist für den Geschäftsführer<br />

klar, dass man die gesamte Prozesskette<br />

beherrschen muss. Um dies gegenüber Kunden nachzuweisen,<br />

strebt Hachtel eine entsprechende Zertifizierung<br />

durch den TÜV für das Hot Lithography Verfahren<br />

an.<br />

Am Anfang stand dabei die Qualifizierung der Anlage.<br />

„Man muss wissen, wie genau die Anlage arbeitet.<br />

Daher kommt man um eine Kalibrierung der Anlage mit<br />

Skalierungsfaktoren nicht herum. Das ist für jedes Verfahren<br />

notwendig“, stellte Hachtel klar.<br />

Zwei bis drei Monate dauerte dieser Schritt bei der<br />

Cubicure-Maschine. Doch das hat sich gelohnt: Hachtel<br />

erzielt damit heute reproduzierbare Bauteilgenauigkei-<br />

26 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> <strong>02.2019</strong>

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