Musiker Magazin 2/2019
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept und Anmeldung; STORIES: Axel Nagel – Sänger, Gitarrist, Performer; TICKET TO HAPPINESS – »Mitreis(s)en lassen«; FRIEDRICH CHILLER – »So alltäglich und so dada wie das Leben«; JUST DUTY FREE – »Gute Live-Musik ist keine Einzelleistung«; ÖTTE – »Es ist nie zu spät, noch mal durchzustarten«; Conny Conrad – Über 40 jahre führte er ein spannendes Doppelleben; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 13: john Mayall – The Godfather of British Blues (Teil 2); Lee’Oh – Eine Stimme wie schwarzer, frischer Espresso; EDDy & THE BACKFIRES – Seit zwei jahrzehnten erfolgreich on the road!; OCHMONEKS – Die Hymnen-Experten aus Düsseldorf; Moonshine Records – The 1950’s Recording Studio MUSIK & RECHT: Die Urheberrechtsreform –Welche Auswirkungen hat sie auf die kreativen Musikurheber und Musiker/-innen in Europa?; MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf youTube Music Einnahmen erzielen; RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept und Anmeldung;
STORIES: Axel Nagel – Sänger, Gitarrist, Performer; TICKET TO HAPPINESS – »Mitreis(s)en lassen«; FRIEDRICH CHILLER – »So alltäglich und so dada wie das Leben«; JUST DUTY FREE – »Gute Live-Musik ist keine Einzelleistung«; ÖTTE – »Es ist nie zu spät, noch mal durchzustarten«; Conny Conrad – Über 40 jahre führte er ein spannendes Doppelleben; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 13: john Mayall – The Godfather of British Blues (Teil 2); Lee’Oh – Eine Stimme wie schwarzer, frischer Espresso; EDDy & THE BACKFIRES – Seit zwei jahrzehnten erfolgreich on the road!; OCHMONEKS – Die Hymnen-Experten aus Düsseldorf; Moonshine Records – The 1950’s Recording Studio
MUSIK & RECHT: Die Urheberrechtsreform –Welche Auswirkungen hat sie auf die kreativen Musikurheber und Musiker/-innen in Europa?;
MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf youTube Music Einnahmen erzielen;
RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum
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C 10973 F | N o 2/19 | 6,00 Euro<br />
Kulturzeitschrift für Rock & Pop <strong>Musiker</strong><br />
www.musiker-online.tv<br />
OCHMONEKS<br />
Die Hymnen-Experten<br />
aus Düsseldorf<br />
Axel Nagel<br />
Sänger, Gitarrist,<br />
Performer<br />
Just Duty Free<br />
»Gute Live-Musik<br />
ist keine Einzelleistung«<br />
37. Deutscher<br />
Rock & Pop Preis<br />
Konzept<br />
und Anmeldung<br />
TICKET TO<br />
Lee’Oh<br />
Eine Stimme wie<br />
schwarzer,<br />
frischer Espresso<br />
HAPPINESS<br />
Mitreis(s)en lassen
Angebot<br />
❶ Studiosendung<br />
Zur CD-Veröffentlichung oder einfach so – wir<br />
produzieren mit euch eine komplette Studiosendung<br />
wie in den goldenen Zeiten des Musik -<br />
fernsehens. Mit Auftritt zu Playback (unplugged<br />
und live auch möglich) und Interview.<br />
(30 – 40 Minuten Videoclip)<br />
➜ 500 Euro<br />
+ Eine Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
+ Zwei Seiten Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 1 500 Euro<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
❷ CD-Hearing /<br />
Interview für<br />
Promozwecke in<br />
einem unserer<br />
Filmstudios<br />
Wir reden mit euch über euer Album, hören hinein<br />
und stellen es vor!<br />
Oder es geht einfach um euch als Band / Einzel -<br />
künstler und euer musikalisches Schaffen.<br />
(30 Minuten)<br />
+ Halbe Seite Interview und Foto<br />
im <strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> (Auflage 20 000 Exemplare)<br />
➜ 500 Euro<br />
• voll ausgestattetes Filmstudio mit Live-Charakter<br />
• aufgezeichnet wird mit bis zu vier professionellen Kameras<br />
• ihr bestimmt die Inhalte, wir setzen sie in Szene<br />
• bei Bedarf inklusive Visagistin, die dafür sorgt, dass ihr gut ausseht<br />
• Interview mit professioneller Moderatorin (Angebot 1 + 2)<br />
• Konzertbühne (8 m x 4 m) mit Licht, PA und Backline vorhanden*<br />
• ein großer Bildschirm (2 m x 1 m) im Studio steht euch als eure persönliche Werbefläche zur Verfügung<br />
– hier können wir euer Logo, das Albumcover, Werbung von Firmen oder sonstige Grafiken einbauen<br />
• ein gut eingespieltes Team vor Ort kümmert sich um alle Belange<br />
• ihr bekommt eine geschnittene Sendung von RockTV inklusive Intro, animierten Bauchbinden und<br />
Abspann<br />
• auf Wunsch stellen wir das Video on-demand auf unserem YouTube-Kanal und sozialen Netzwerken<br />
zur Verfügung für noch mehr Reichweite<br />
❸ Aufzeichnung<br />
Live-Konzert<br />
Ihr braucht ein professionelles Live-Video, um<br />
euch für Konzerte zu bewerben?<br />
Kommt in unser Rock-TV-Studio!<br />
(30 Minuten Videoclip)<br />
➜ 1 000 Euro<br />
★ Unser<br />
Film-Team ist<br />
auch mobil!<br />
Ob Festivalmitschnitt oder Proberaumdreh,<br />
drinnen oder draußen.<br />
Wir kommen mit dem Ü-Wagen vorbei, um<br />
mit bis zu vier festen (!) Kameras aufzuzeichnen.<br />
Auf Anfrage machen wir euch gern ein<br />
individuelles Angebot.<br />
© Kzenon/Fotolia<br />
* Für einen perfekten und professionellen Sound empfehlen wir einen Auftritt mit Vollplayback (Liveund<br />
auch Unplugged-Auftritte sind aber möglich und der Ton kann gegen einen geringen Aufpreis<br />
nachträglich von uns abgemischt werden).<br />
Kulturelles Jugendbildungswerk e.V. – RockTV | Kolberger Str. 30 | 21339 Lüneburg<br />
Web. www.musiker-online.tv | Mail. info@musikermagazin.de | Fon. +49(0)4131-233030 | Fax. +49(0)4131-2330315
EDITORIAL 03<br />
am 14. Dezember <strong>2019</strong>,<br />
im Kongresszentrum Siegerlandhalle, Siegen<br />
LIEBE BEWERBER DES DIESJÄHRIGEN 37. DEUTSCHEN ROCK & POP PREISES <strong>2019</strong><br />
Die Festivalreihe des seit nunmehr 37 Jahren durchgeführten kulturellen<br />
Musikwettbewerbes „Deutscher Rock & Pop Preis“ und dessen Preis -<br />
träger konnten im Verlauf dieser fast vier Jahrzehnte eine sich von Jahr zu<br />
Jahr größere und umfangreichere Presseresonanz in den seriösen tages -<br />
zeitungen in ganz Deutschland generieren. Allein in 2018/19 berichteten<br />
bundesweit über 680 Tageszeitungen über die Preisträger aus 2018 und<br />
den 36. Deutschen Rock & Pop Preis 2018 (www.musiker-online.com/<br />
wp-content/uploads/<strong>2019</strong>/03/DRPP18_Presseveroeffentlichungen.pdf).<br />
Nach einer Jahresanalyse/-statistik unseres beauftragten Zeitungsaus schnitt -<br />
dienstes gibt es in Deutschland seit Jahrzehnten kein Einzelkonzert und<br />
kein Einzelfestival, das über eine derartig umfangreiche Presseresonanz<br />
verfügt. Das allein ist das Ergebnis unserer aller gemeinsamen 37-jährigen<br />
kontinuierlichen, und zumeist ehrenamtlichen Kulturarbeit für die uns alle<br />
verbindenden ideale der Rock & Popmusik aller musikstilistischen Be reiche.<br />
Die Pressemedien in Deutschland schenken uns mit diesen kontinuierlichen<br />
umfangreichen Berichterstattungen ein großes Maß an Anerkennung!<br />
Darüber dürfen und können wir alle gemeinsam glücklich und auch stolz<br />
sein! Wenn ihr jetzt aufgrund des Entscheides der Bundesjury eine Ein -<br />
ladung zum diesjährigen 37. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2019</strong> für den<br />
14. Dezember in der Siegerlandhalle in Siegen erhaltet, könnt ihr zuversichtlich<br />
zu den Zeitungsredaktionen eurer Stadt gehen und um eine Bericht -<br />
erstattung zu dieser Einladung/ Vorauszeichnung bitten. Werdet ihr am 14.<br />
Dezember in Siegen seitens der dortigen Jury mit einem Deutschen Rock<br />
& Pop Preis <strong>2019</strong> ausgezeichnet, könnt ihr danach wieder die Re dak -<br />
tionen aufsuchen. Die Chancen für eine Berichterstattung über euch und<br />
den „37. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2019</strong>“ waren nie besser als in<br />
diesem 37 Festivaljahr!<br />
GEWINNER DER DEUTSCHEN ROCK & POP PREISE:<br />
PUR (1986), Lars Niedereichholz (MUNDStUhL / thE AUtoMANiC –<br />
1994), Juli (SUNNygLADE – 2000), KLiMA (2004), Pasquale Aleardi (Big<br />
gEE – 2005), LUxUSLäRM (2008), Carlotta truman (2011 – gewinnerin<br />
der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest mit dem<br />
Duo „S!Sters“).<br />
BEWERBUNgSFRiSt: 15. JULI <strong>2019</strong><br />
ANMELDUNg:<br />
WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/FESTIVAL-KONZEPT/ANMELDUNG<br />
PRESSEDoKUMENtAtioN 2018: WWW.MUSIKER-ONLINE.COM/WP-<br />
CONTENT/UPLOADS/<strong>2019</strong>/06/DRPP18_PRESSEDOKUMENTATION.PDF<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
04 PRODUKT-NEWS<br />
FESTIVAL<br />
09 Deutscher Rock & Pop Preis <strong>2019</strong> –<br />
Konzept und Anmeldung<br />
BEHRINGER MS-101 – WAS LANGE WÄHRT,<br />
WIRD ENDLICH GUT!<br />
STORIES<br />
15 AxEL NAGEL –<br />
Sänger, Gitarrist, Performer<br />
18 TICKET TO HAPPINESS –<br />
»Mitreis(s)en lassen«<br />
22 FRIEDRICH CHILLER – »So alltäglich<br />
und so dada wie das Leben«<br />
24 jUST DUTy FREE – »Gute Live-Musik<br />
ist keine Einzelleistung«<br />
27 ÖTTE –»Es ist nie zu spät, noch mal<br />
durchzustarten«<br />
28 Conny Conrad – Über 40 jahre führte<br />
er ein spannendes Doppelleben<br />
32 Die Historie der Rock- & Popmusik:<br />
Teil 13: john Mayall – The Godfather<br />
of British Blues (Teil 2)<br />
38 Lee’Oh – Eine Stimme wie<br />
schwarzer, frischer Espresso<br />
42 EDDy & THE BACKFIRES –<br />
Seit zwei jahrzehnten erfolgreich<br />
on the road!<br />
44 OCHMONEKS – Die Hymnen-<br />
Experten aus Düsseldorf<br />
46 Moonshine Records –<br />
The 1950’s Recording Studio<br />
MUSIK & RECHT<br />
50 Die Urheberrechtsreform –<br />
Welche Auswirkungen hat sie<br />
auf die kreativen Musikurheber und<br />
<strong>Musiker</strong>/-innen in Europa?<br />
MUSIKBUSINESS<br />
52 Mit Musik auf youTube Music<br />
Einnahmen erzielen<br />
RUBRIKEN<br />
04 Produkt-News<br />
53 Produkt-News<br />
61 CD-Rezensionen<br />
64 Titelschutzanzeigen<br />
65 Kleinanzeigen<br />
66 Impressum<br />
TiTelfoTo: Sophie STeinebach<br />
Der wohl beliebteste Spross aus Rolands SH-<br />
Reihe, die SH-101, erblickte 1983 das Licht der<br />
Welt. Vor allem der markante Klang, die fast<br />
selbsterklärende Bedienoberfläche und natürlich<br />
die Kombination aus Keyboard, Sequenzer und<br />
Ar peg giator verhalfen der SH-101 zu einer guten<br />
Verbreitung. Als 1990 auf Warp Records „LFO“<br />
von LFO erschien, war es die mächtige Bass Line<br />
einer „101“ in diesem Track, die etliche Laut spre -<br />
cher systeme deutlich in ihre Schranken wies.<br />
Lange musste die Synthesizer-Gemeinde auf<br />
den Nachbau einer analogen(!) 101 warten,<br />
Behringer hat sich dieses Wunsches angenommen<br />
und auf den ersten Blick alles richtig ge -<br />
macht.<br />
In drei Farbvarianten liegt die MS-101 nun vor:<br />
rot, königsblau und schwarz. Sie wird ihrem<br />
Ahnen absolut gerecht und ist ebenso ein monophoner<br />
Analog-Synthesizer mit einer 32-Tasten-<br />
Klaviatur und gleichem Aufbau der Funktions -<br />
gruppen. Vergleicht man die Bedienelemente der<br />
MS-101 mit der SH-101 findet sich in Anzahl<br />
und Vielfalt alles wieder. Bei genauerer Betrach -<br />
tung fällt allerdings auf, dass Behringer ein paar<br />
Extras hinzugefügt hat:<br />
So hat es Behringer sich nicht nehmen lassen,<br />
den bekannten Curtis IC CEM3340 neu aufzulegen,<br />
um den charismatischen Grundsound des<br />
Oszillators originalgetreu nachbilden zu können.<br />
In der 101 ist der „Source Mixer“ nahezu gleichbedeutend<br />
wichtig wie der Oszillator selbst; in<br />
der Neuauflage findet sich neben Rechteck, Säge -<br />
zahn, Suboszillator und Noise sogar Dreieck unter<br />
den Oszillator-Wellenformen und auch der Audio -<br />
eingang hat seinen eigenen Schieberegler be -<br />
kommen. Dem Mixer folgt zum Bearbeiten des<br />
SYN0006878-000 (RD)<br />
Klangspektrums das wuchtige 24dB-Low pass-<br />
Filter; ehe das Signal den Weg über den VCA in<br />
ein Mischpult oder die DAW findet. Zu den<br />
klanglichen Merkmalen der 101 gehört selbstredend<br />
auch die sehr schnelle ADSR-Hüll kurve,<br />
welche in dieser Perkussivität wohl auch weiterhin<br />
ein Unikum darstellt. Mehr Wellen formen hat<br />
der LFO übrigens nicht dazubekommen, dafür<br />
gibt es nun drei per Kippschalter wählbare Ge -<br />
schwindigkeitsbereiche, die von gemächlich bis<br />
Metall-FM reichen.<br />
Puristen darf man an dieser Stelle beruhigen:<br />
Die Erweiterungen findet man in Details, die man<br />
gerne mitnimmt, ganz Hartgesottene durch können<br />
Sie durch Nichtbenutzen einfach ignorieren.<br />
So haben Arpeggiator und Sequenzer gemeinsam<br />
einen eigenen Tempo-Regler erhalten und<br />
sind somit nicht mehr an das Tempo des LFO<br />
gekoppelt. Auch wurden die Bedienelemente für<br />
diese beiden Spielhilfen erweitert, das vereinfacht<br />
die Bedienung und ermöglicht den Zugriff<br />
auf 64 Pattern, die jeweils bis zu 32 Schritte lang<br />
sein können. Da nun das MIDI-Trio und USB<br />
installiert sind, versteht sich das Instrument jetzt<br />
auch wunderbar mit einer Studioumgebung jenseits<br />
des CV/Gate-Standards. Audioübertragung<br />
via USB ist allerdings nicht vorgesehen. Eine<br />
besondere Erweiterung kommt dem Filter zugute:<br />
sechs Wellenformen von Oszillator und Sub -<br />
oszillator einschließlich Noise stehen bereit, um<br />
den Cutoff zusätzlich stufenlos zu modulieren.<br />
Dieses Feature gab es beim SH-101 nur durch<br />
nachträgliche Veränderung der Platine und einbauen<br />
zusätzlicher Regler.<br />
Moderne Schnittstellen zu haben ist zum<br />
Glück nicht gleichbedeutend damit, dass man<br />
die alten gar nicht mehr brauchen würde. CV/Gate<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 05<br />
In & Out befinden sich ebenso auf der Rückseite<br />
wie Velocity Out, Cutoff CV In und der analoge<br />
Clock-Eingang. Da es keine feste Ver bindung von<br />
der Anschlagdynamik der Klaviatur zu einer<br />
Funktionsgruppe des MS-101 gibt, kann man<br />
sich eines Tricks behelfen um den Cutoff mittels<br />
Velocity zu steuern: einfach ein Mono-Klinken -<br />
kabel (3,5mm) von Velocity Out zu VCF CV In patchen,<br />
und sich fortan über eine Klang nuance<br />
mehr freuen. Deftige Feedback or gien mit dem<br />
Filter erzielt man durch Verbinden des externen<br />
Eingangs mit dem Kopfhöreraus gang (alias: Feed -<br />
back Schleife).<br />
Man kann auch kurzerhand den Modulations -<br />
griff an den MS-101 montieren und den zusätzlich<br />
ebenso im Lieferumgang enthaltenen Gurt<br />
anlegen, schon steht man mit seinem liebsten<br />
Bass/Lead Synth neben dem Sänger auf der<br />
Bühne und spielt dem geneigten Publikum<br />
unglaubliche Lines vor.<br />
Tatsächlich, es ist alles da, was das Original<br />
schon hatte und viel mehr darüber hinaus: mit<br />
nur wenig Übung gelingen auch Anfängern mitreißende<br />
Bass- und Lead-Sounds, die sich deutlich<br />
von Hubschrauberflug und Science-Fiction<br />
Effekten absetzen; welche für das Instrument<br />
ebenso zum Repertoire gehören.<br />
Dass ein Clone, der 36 jahre nach seinem<br />
Vorbild erscheint in Farbe und Form nur geringfügig<br />
vom Original abweicht, fällt sicherlich unter<br />
die künstlerische Freiheit. Am schwersten wiegt<br />
die klangliche Einschätzung, wie viel Ur-101<br />
steckt denn nun im MS? Nun, 95 % sind es auf<br />
jeden Fall, muss man bei Originalgeräten immer<br />
wieder von „bauteilbedingten Toleranzen“ sprechen,<br />
fällt das hier weniger ins Gewicht. Nicht nur<br />
angesichts des günstigen Anschaffungs wider -<br />
standes erhält man mit der MS-101 ein Instru -<br />
ment, für das man guten Gewissens sein betagtes<br />
1983er Schätzchen in die Vitrine legen kann. Die<br />
Verarbeitungsqualität geht absolut in Ordnung und<br />
kann sich durchaus mit Anderen messen lassen.<br />
Einziger Wermutstropfen ist ein leichtes Grund rau -<br />
schen, dass erst dann in Er scheinung tritt, wenn<br />
die Mixer-Pegel alle unten sind, das Filter komplett<br />
offen ist und der VCA via Gate oder Hüllkurve<br />
geöffnet wird. Ansonsten schweigt der Nachfahre,<br />
wenn er zu schweigen hat.<br />
Juli <strong>2019</strong>, Jürgen Stiemert, Music Store Köln<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
SYN0006946-000 (BU)<br />
SYN0006945-000 (BK)
06 PRODUKT-NEWS<br />
DENON DJ PRIME 4<br />
All-in-One 4-Kanal Standalone DJ-System mit 10-Zoll Multi-Touch Display<br />
und dediziertem Zone-Ausgang<br />
Der Denon Dj – Prime 4 ist ein hochklassiges<br />
All-in-One 4-Deck Standalone Dj-System mit<br />
einem 10-Zoll Multi-Touch-Display, unabhängigem<br />
Zone-Ausgang, Pro-Mixer Sektion, leistungsstarken<br />
Performance Pads, dualen Mikro -<br />
fonkanälen, voller Kontrolle über Audio- & visuelle<br />
Effekte, jog Wheels mit exzellenter An sprache,<br />
vier USB-Eingängen, einem SD-Ein gang und<br />
einem integrierten 2.5”SATA Laufwerks schacht.<br />
Mit Prime 4 beweist Denon über 25 jahre<br />
Erfahrung in der Tontechnik und Produktion,<br />
unter anderem durch das robuste, hochwertige<br />
Metallgehäuse und den detailreichen, kristallklaren<br />
Denon Dj-Sound. In Bezug auf Sound, Optik<br />
und Performance gibt es nichts Vergleichbares<br />
wie das Denon Dj – Prime 4 Standalone 4-Kanal<br />
Dj-System.<br />
10-ZOLL MULTI-TOUCH-DISPLAY<br />
MIT ANPASSBAREM WINKEL<br />
Prime 4 besitzt ein großartiges 10” Multi-<br />
Touch Display und bietet das derzeit fortschrittlichste<br />
und interaktivste Dj-Erlebnis. Wähle<br />
Tracks aus, rufe Wellenformen auf, durchstöbere<br />
deine Musiksammlung und schaue dir die wichtigsten<br />
Dj-Parameter an – mit dem Multi-Gesten<br />
Touchscreen steuerst du alles mit einer Finger -<br />
bewegung.<br />
UNABHÄNGIGER ZONE-AUSGANG<br />
Der unabhängige Zone-Ausgang von Prime 4<br />
ermöglicht es Djs eine dedizierte, vollständige<br />
Playlist an einen separaten Ort zu senden, während<br />
man die Tanzfläche des Hauptevents im<br />
Auge behält.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Dedizierter xLR Zone-Ausgang mit Gainund<br />
EQ-Kontrolle<br />
Streame Musik gleichzeitig und automatisch<br />
in einen zweiten Raum<br />
jeder der 4 Kanäle kann einfach auf Zone<br />
zugewiesen werden<br />
Party in einem Raum, Chill-Out in dem anderen<br />
VIER USB-EINGÄNGE,<br />
EIN SD-EINGANG<br />
UND EININTEGRIERTER<br />
2.5”SATA-LAUFWERKSSCHACHT<br />
Mit vier USB-Eingängen, einem SD-Eingang<br />
sowie einem integrierten 2.5-Zoll SATA Laufwerks -<br />
schacht auf der Unterseite greifst du auf deine<br />
komplette Musikbibliothek zu. Du kannst auch<br />
einen der Eingänge nutzen, um deine ganze Dj-<br />
Performance aufzunehmen! Mit der Fähigkeit,<br />
USB-Keyboards anzuschließen für noch besseres<br />
Track-Browsing sowie unkomprimierte Audio -<br />
formate abzuspielen (FLAC, ALAC, WAV), ist<br />
Prime 4 für deine gesamte Musik samm lung geeignet<br />
und lässt dich mühelos darauf zugreifen.<br />
PRO-MIXER SEKTION<br />
Dieser professionelle Club-Mixer enthält vier<br />
Kanal Line Fader, jeweils mit 3-Band EQ und<br />
Gain; alle vier Eingänge können den schaltbaren<br />
Line / Phono Eingängen zugewiesen werden. Ein<br />
austauschbarer Denon Dj Crossfader rundet<br />
dieses Performance-taugliche Gesamtpaket ab.<br />
LEISTUNGSSTARKE<br />
PERFORMANCE PADS<br />
Dank den 8 Performance Pads pro Deck des<br />
Prime 4 können Djs ihrer kreativen Energie freien<br />
Lauf lassen und auf modernste und benutzerfreundlichste<br />
Art Remixes von ganzen Tracks<br />
erstellen, Hot Cues beim Beatjuggling setzen,<br />
Takte und Beats mit quantisierten Rolls, Slices<br />
und Loops splitten.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 07<br />
ZWEI UNABHÄNGIGE<br />
MIKROFONEINGÄNGE<br />
Prime 4 bietet zwei unabhängige Mikrofon -<br />
eingänge für zwei Performer, beide Eingänge mit<br />
dediziertem EQ, eigener Lautstärkeregelung und<br />
Effekten sowie Off/On und Talkover-Funktion.<br />
JOG WHEELS MIT EXZELLENTER<br />
ANSPRACHE<br />
Prime 4 bietet jog Wheels mit exzellenter<br />
Ansprache und einem zentralen HD-Bildschirm,<br />
auf dem Performance-Informationen angezeigt<br />
werden können, sowie ein Dj-Logo oder die<br />
Coverabbildung des gerade gespielten Songs.<br />
Mit dem anpassbaren RGB-Lichtring stellst du<br />
den Look ganz nach deinem Geschmack ein.<br />
MUSIKVERWALTUNG MIT<br />
ENGINE PRIME<br />
DJE0007056-000<br />
Importiere mühelos deine digitale Musik aus<br />
iTunes, Serato Dj Pro, Native Instruments<br />
Traktor Pro und Rekordbox mit der kostenlosen<br />
Engine Prime Musikmanagement Software von<br />
Denon Dj und dem Prime 4.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
Importiere Playlists, Ordner, Hot Cues und<br />
Loop-Daten<br />
Integrierter Support für Native Instruments<br />
Traktor<br />
Prime 4 analysiert Musikdaten intern, ein<br />
Lap top ist nicht erforderlich<br />
VOLLE KONTROLLE ÜBER<br />
AUDIO- & VISUELLE EFFEKTE<br />
Außerdem hat jetzt jeder Dj für jeden Auftritt<br />
die volle Kontrolle über eindrucksvolle visuelle<br />
Elemente, wie Beleuchtung und Video, dank der<br />
Denon Dj StagelinQ-Verbindung und den Apps<br />
von den Dj Partnern Soundswitch, Timecode<br />
und Resolume.<br />
Außerdem ermöglicht Prime 4, 14 integrierte,<br />
Club-taugliche Soundeffekte nach Herzenslust<br />
zu manipulieren, indem auf drei Schnellzugriff-<br />
Parameter direkt während des Mixes zugegriffen<br />
werden kann. Djs können blitzschnell auf Encoder<br />
zugreifen, eine Doppelfunktion-Steuerung für<br />
Sweep Fx und Filter ist ebenfalls dabei, und das<br />
über alle 4 Kanäle.<br />
DENON DJ – PRIME 4 FACTS<br />
• 4-Deck Standalone-lauffähiges, hochklassiges<br />
Dj System<br />
• 10” HD Multi-Touch Display mit Gesten<br />
• Dedizierter xLR Zone Ausgang sendet Musik<br />
in einen zweiten Raum<br />
• Eingebauter 2.5” SATA Laufwerksschacht<br />
• Robustes 6-Zoll jog Wheel aus Metall mit<br />
zentralem HD-Display<br />
• (4) zuweisbare Eingangskanäle für externe<br />
Medienquellen<br />
• (2) dedizierte xLR -Eingänge für Mikrofone<br />
mit eigener Steuerung<br />
• StagelinQ Verbindung für Event/Pro Dj-<br />
Beleuchtung und Video-Steuerung<br />
• Spielt unkomprimierte Audioformate ab<br />
(FLAC, ALAC, WAV)<br />
• Präzises 24-Bit Denon Dj Legacy Audio<br />
• (4) USB- und (1) SD-Eingang für Musik<br />
Playback<br />
• Unterstützt USB Keyboards<br />
• Demnächst verfügbar | umfassende Serato<br />
Dj Pro Steuerung<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
08 PRODUKT-NEWS<br />
RELOOP ELITE<br />
Professioneller DVS Performance DJ-Battle-Mixer für Serato DJ Pro<br />
DJE0007041-000<br />
Bei dem Reloop ELITE handelt es sich um<br />
einen professionellen DVS Performance Dj-<br />
Battle-Mixer für Serato Dj Pro. 16 extra große,<br />
anschlagsdynamische RGB Performance Pads,<br />
3 Innofader Pro Fader der neuesten Generation,<br />
zwei unabhängige Effekteinheiten, farbkodierte<br />
stand-alone Effekte mit bipolarer Steuerung<br />
(Tweak Fx), 2 kontrastreiche OLED Displays &<br />
dedizierte Loop-Sektionen, ein DUAL 10 In/Out<br />
USB 2.0 Audio Interface, 3-Band Isolator EQs<br />
und ein komfortables Pre Mix-System, Smart<br />
Link USB Ports mit automatischer RP-8000 MK2<br />
Deckerkennung und eine robuste Metall kon struk -<br />
tion mit unempfindlichen Finish in Tiefschwarz-<br />
Metallic verwandeln den Reloop Elite zu einem<br />
performance-orientierten Serato Battle Style Dj-<br />
Mixer.<br />
Die Vollversion von Serato Dj Pro inklusive<br />
des DVS Expansion Packs, welche nach<br />
Anschluss plug ’n‘ play freigeschaltet wird, sowie<br />
zwei mitgelieferte Serato Control Vinyls mit<br />
NoiseMap Technologie runden das Angebot<br />
des Reloop Elite ab.<br />
RELOOP – ELITE FACTS<br />
• Professioneller DVS Performance Mixer für<br />
Serato Dj Pro<br />
• Kontrolliere bis zu 12 Performance-Modi pro<br />
Deck<br />
• 3x mini Innofader Pro (neueste Generation)<br />
• 2 kontrastreiche OLED Displays zeigen<br />
Echtzeit-Informationen zu Effekten, BPM,<br />
Beat-Parameter und Setup-Menü an<br />
• Farbkodierte Tweak Fx: Stand-alone Effekte<br />
mit bipolarer Steuerung<br />
• Schalte über den Mode-Taster mit RGB-<br />
Anzeige zwischen Filter, Crush, Flanger,<br />
White Noise und anpassbarem User Fx um<br />
• DUAL 10 In/Out USB 2.0 Audio Interface mit<br />
überragender Klangqualität in 24-Bit<br />
• Zwei unabhängige Effekteinheiten zur Steue -<br />
rung von Serato Dj Pro Effekten<br />
• 3 zuweisbare Effekt-Slots mit separaten<br />
Akti vierungs-Tastern<br />
• Flexible Effekt-Steuerungsmöglichkeiten für<br />
jeden Kanal<br />
• Minifader für Fx Level/Depth-Steuerung<br />
• 2 Aktivierungs-Modi für Effekte: Hold/Toggle<br />
On/Off<br />
• 16 Große, anschlagsdynamische RGB Per -<br />
formance Pads<br />
• 4 Modi-Taster, drei Ebenen mit 12 Perfor -<br />
mance-Modi (Hot Cue, Loop Roll, Slicer,<br />
Sampler, Pitch Play, Saved Loop, Slicer Loop,<br />
Saved Flips, Platter Play, Transport, 2 User-<br />
Modi) und Dual Layer Parameter-Taster pro<br />
Seite<br />
• Unabhängige Steuerung der Performance<br />
Pad-Modi auf beiden Decks<br />
• Erweiterte Performance mit RP-8000 MK2<br />
Plattenspielern: Zum ersten Mal können<br />
Pad-Modi individuell auf jedem der Geräte<br />
gleichzeitig kontrolliert werden<br />
• Individuell regulierbare Faderkurven und<br />
Reverse-Funktion (Hamster Switch)<br />
• Digitale Bearbeitung der Cut In/Out-Punkte<br />
im Setup-Menü<br />
• Dedidizerte Loop-Sektionen mit Push-En -<br />
coder, Loop Length LED Bar & manueller<br />
Loop-Funktion<br />
• Ergonomisch gestaltete Browse-Sektion für<br />
effiziente einhändige Bedienung<br />
• Komfortables Pre Mix-System mit separater<br />
Regelung für Lautstärke und Mix<br />
• Einfaches Umschalten zwischen 2 Com pu -<br />
tern mit Hilfe der Focus PC-Steuerung<br />
• Umfangreiche USB Routing-Möglichkeiten:<br />
Individuelles Routing des Sampler- und AUx-<br />
Kanals durch die Serato-Effektein heiten<br />
(Send/Return)<br />
• 3-Band Isolator EQ mit Full Kill-Charak te ristik<br />
• Smart Link USB Ports: Automatische RP-<br />
8000 MK2 Deckerkennung<br />
• Kann auch als aktiver USB Hub für externe<br />
Geräte verwendet werden<br />
• Mic/Line-Eingang mit 2-Band EQ, unabhängigem<br />
Echo-Effekt und Talkover Ein/Aus-<br />
Umschalter<br />
• 2 Kopfhörer-Ausgänge via 6,3/3,5 mm<br />
Stereo-Klinke<br />
• Booth-Ausgang in Stereo oder Mono<br />
• MIDI-kompatible Bedienelemente<br />
• High-Retention USB Ports<br />
• Robuste Konstruktion aus stabilem Metall<br />
• Hochwertiges und unempfindliches Finish in<br />
Tiefschwarz-Metallic<br />
• Kesington Lock zum Sichern des Gerätes<br />
Lieferumfang: Software: Serato Dj<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
DEuTSCHER RoCK & PoP MuSIKERVERBAND E.V.<br />
DEuTSCHE PoPSTIFTuNG uND MuSIKER MAGAzIN<br />
PRäSENTIEREN<br />
Die verschiedenen Deutschen Rock- und Pop-Preise<br />
werden in folgenden Sparten verliehen:<br />
8 Hauptkategorien:<br />
Rock, Pop, Hard Rock, Funk & Soul,<br />
Alternative/Independent, Singer-Songwriter, Singer, Country<br />
118 Sonderkategorien:<br />
Rock, Pop, Funk & Soul, Hard Rock, Alternative, Metal, Jazz-Rock, Rhythm & Blues, New Age,<br />
Reggae, Latin-Pop, Folkrock, Country, Gospel, Musical, Punk, Fusion-Jazz-Rock,<br />
Gothic/Wave, Weltmusik, Hip-Hop, Schlager<br />
Filmmusik, Kinderlieder, Experimental, Fusion, Hardcore, Industrial, Progressiv, Ska, New Metal,<br />
Trance, Elektronik, Dancehall, Elektropop, Blues, Rock’n’Roll/Rockabilly, Cover/Revival, A Capella<br />
Tonstudio, Independent-Label, Independent-Musikverlag, Booking-Agentur, Musikmanager, Musikproduzent,<br />
Förderung der Rock- & Popmusik, neuer Rock- & Popkünstler, CD-Album (deutschsprachig), CD-Album (englischsprachig),<br />
Studioaufnahme, Single, Song (deutschsprachig), Song (englischsprachig),<br />
Musikvideo, beste Komposition, deutscher Text, Booklet und Inlaycard, Instrumentalband, Instrumentalsolist,<br />
Instrumentalalbum, bester Gitarrist, bester Keyboarder, bester Schlagzeuger,<br />
bester Bassist, bester Percussionist, bestes Arrangement, bestes Blasinstrument<br />
an Nachwuchsmusikgruppen, Einzelmusiker & Sänger/-innen sowie an Profimusiker<br />
Anmeldegebühren pro Kategorie: € 20,– DRMV-Mitglieder / € 30,– DRMV-Nichtmitglieder (Bitte den Bewerbungsunterlagen beilegen.)<br />
Teilnahmegebühr: € 150,– je Sparte bei Auswahl durch die Bundesjury<br />
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von € 1000,– für eigene Gäste/Fans)<br />
INFOS: Deutsche Popstiftung • Kolberger Straße 30 • 21339 Lüneburg<br />
Tel: 0 41 31/ 23 30 30 • Fax: 0 41 31/2 33 03 15 • E-Mail: info@drmv.de / info@deutschepopstiftung.de<br />
ANMELDEFORMuLAR: www.musiker-online.com/festival-konzept/anmeldung<br />
Gefördert aus Mitteln der Deutschen Popstiftung,<br />
des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes e.V., des Kulturellen Jugendbildungswerkes e.V.<br />
Bisher publiziert und gesendet vom ZDF (Heute Journal, Aspekte, 3SAT), der ARD (BR, SWF, SR, WDR, NDR, HR) sowie VH-1 und SAT1.<br />
Jährlich publiziert über dpa in über 2.000 Tageszeitungen und Musikzeitschriften.<br />
14. Dezember <strong>2019</strong> – Siegen<br />
Kongresszentrum Siegerlandhalle
10 FESTIVAL<br />
37. DEUTSCHER<br />
ROCK & POP PREIS <strong>2019</strong><br />
am 14. Dezember <strong>2019</strong><br />
Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />
ZIEL/KONZEPT<br />
<strong>2019</strong> werden zum 37. Mal insgesamt über<br />
In<br />
125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />
musikalischen Bereiche an herausragende<br />
Nachwuchsmusikgruppen, Nach -<br />
wuch seinzelkünstler/-innen sowie durch eine<br />
Fachjury ausgewählte professionelle Musik -<br />
grup pen und Einzelkünstler/-innen mit Ton träger -<br />
ver trag verliehen. So sollen auch in diesem Jahr<br />
Künstler so unterschiedlicher musikstilistischer<br />
Bereiche wie Rock, Pop, Country, Hard & Heavy,<br />
Alternative, Weltmusik, Reggae, Funk & Soul<br />
u.v.a.m. geehrt werden. Einziges Kriterium ist<br />
dabei der künstlerische Anspruch. In ihrer kulturellen<br />
und künstlerischen Ausrichtung steht<br />
diese Kulturveranstaltung damit im be wussten<br />
Gegensatz zu bisherigen Veranstal tungs ze re -<br />
mo nien von Industriepreisen und TV-Anstalten.<br />
Durch die Auszeichnung in über 125 verschiede-<br />
nen Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />
Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />
Rechnung getragen. Damit soll er reicht werden,<br />
dass sich möglichst viele Musik gruppen,<br />
Einzelkünstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik<br />
wiederfinden.<br />
Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />
Plattform des kreativen Nachwuchses, aber auch<br />
als Treffpunkt einzelner etablierter Künstler/<br />
-innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />
Umfeldes dienen.
11<br />
FINANZIERUNG<br />
Kulturveranstaltung wird im Wesent -<br />
Diese<br />
lichen – wie in den vergangenen Jahren<br />
auch – durch die Deutsche Popstiftung, den<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e. V. und<br />
die am Wettbewerb beteiligten Musikgruppen<br />
und Künstler/-innen finanziert.<br />
Von allen Bewerbern dieses bundesweiten<br />
kulturellen Wettbewerbs wird – ebenfalls wie in<br />
den Jahren zuvor – ein Solidarbeitrag in Form<br />
einer geringen Anmeldegebühr verlangt. Alle<br />
durch die Bundesjury ausgewählten Finalteil -<br />
neh mer sowie durch die Bundesjury nominierten<br />
Preisträger der Neben- und Sonder kate go -<br />
rien zahlen außerdem einen Teilnahmebetrag pro<br />
Musiksparte, um die Selbstfinanzierung dieses<br />
musikereigenen Kulturfestivals auf Bundes -<br />
ebene zu gewährleisten. Diese solidarische Ge -<br />
meinschaftsfinanzierung ist in Deutschland ein -<br />
malig: Damit wird auch der 37. Deutsche Rock<br />
& Pop Preis wieder gemeinschaftlich finanziert<br />
durch die Stiftungs- und Verbandsträger, die<br />
ca. 3 000 Musikgruppen, <strong>Musiker</strong>innen und<br />
<strong>Musiker</strong> im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>ver -<br />
band e.V. sowie durch die über 1 000 Teilnehmer<br />
dieses Festivals.<br />
KATEGORIEN<br />
Im Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />
preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />
Preise <strong>2019</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />
Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />
können an herausragende etablierte Musik -<br />
grup pen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in<br />
den Sonderkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />
Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />
Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen<br />
werden. Hierfür kann man sich direkt bewerben.<br />
Die Bundesjury entscheidet, ob besondere<br />
Leistungen in diesen Bereichen vorliegen.<br />
FOLGENDE<br />
EINZELKATEGORIEN<br />
WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />
8 Hauptkategorien<br />
118 Sonderkategorien<br />
Durch die differenzierte Auswahl an Sonder -<br />
kategorien wird gewährleistet, dass eine große<br />
Anzahl vielversprechender Mu sikgruppen, In ter -<br />
preten und Künstler/-innen in musikhistorisch<br />
bedeutenden, aber bisher bei Preisverlei hungen<br />
vernachlässigten Musikrich tungen ebenfalls<br />
gewürdigt werden können. In den acht Haupt -<br />
ka tegorien werden die Final aus scheidungen<br />
(und/oder Halbfinal vorent scheide) tagsüber live<br />
am Festivalort auf der Bühne er folgen. In den<br />
übrigen Kategorien entscheidet die Bundesjury<br />
allein aufgrund des eingeschickten Materials<br />
über eine Nominierung bzw. Aus zeichnung bei<br />
der Preisverleihung.<br />
Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />
mit dem künstlerischen und technischen Umfeld<br />
einer CD-Produktion und des Musik mana -<br />
gements auseinandersetzen (Studio produktion,<br />
CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />
etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese ansonsten<br />
im Schatten von künstlerischen Auszeich -<br />
nungen stehenden Firmen und Personen ge -<br />
ehrt werden.<br />
Jede Band/jeder Künstler kann sich mit einer<br />
CD/ einem Musikvideo pro Kategorie (möglichst<br />
eine Liveaufnahme) bei der Deutschen Pop -<br />
stif tung für die verschiedenen Kategorien be -<br />
werben.<br />
8
ANMELDEGEBÜHR<br />
20, – Euro<br />
drMV-Mitglieder<br />
30, – Euro<br />
drMV-nicHtMitglieder<br />
Nach dem Bewerbungsschluss ermitteln unabhängige<br />
Expertenjuroren, die von der Deutschen<br />
Popstiftung eingesetzt werden, die Teilnehmer am<br />
Finale und die Preisträger der Neben- und<br />
Sonder kategorien des 37. Deutschen Rock &<br />
Pop Preises <strong>2019</strong>. Mithilfe eines detaillierten<br />
Bewertungsbogens (Arran ge ment, Instrumen tie -<br />
rung, Gesang, Text, Kom po sition, Originalität,<br />
Kreativität etc.) ermittelt die Festivaljury die live<br />
im Finale des 37. Deutschen Rock & Pop<br />
Preises <strong>2019</strong> auftretenden Musik gruppen und<br />
Einzelinterpreten der Haupt kate gorien. Um eine<br />
gerechte Preisverleihung zu gewährleisten,<br />
kann die Bundesjury, wenn die Einordnung den<br />
Juroren passend erscheint, Preise auch in<br />
anderen als den durch die Künstler ursprünglich<br />
beworbenen Kategorien zuerkennen.<br />
TEILNAHME<br />
Teilnehmer am Finale des 37. Deut -<br />
Die<br />
schen Rock & Pop Preises <strong>2019</strong> erhalten<br />
durch die Deutsche Popstiftung eine Einladung<br />
nebst Teil nahmeformular. Die in allen Sparten<br />
und Be reichen nominierten Bands und Künst ler/<br />
-innen werden persönlich eingeladen. Erst die<br />
Rück sen dung des ausgefüllten Teilnahme for -<br />
mu lars und die Entrichtung der Teilnahmegebühr<br />
in Höhe von 150,– Euro je Hauptkategorie und je<br />
erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,– Euro)<br />
garantieren die Teilnahme am 37. Deutschen<br />
Rock & Pop Preis <strong>2019</strong>.<br />
Die Fina listen (Einzelkünstler/-innen und Musik -<br />
gruppen) der Hauptkategorien und die ausgezeichneten<br />
Preisträger der Sonderkategorien<br />
erhalten im Ge genzug je 50 Eintrittskarten (mit<br />
Publikums ab stim mung) im Gesamtwert von<br />
1 000,– Euro für den eigenen Gäste-/Fan kreis.<br />
Mit der Nichtrücksendung des Anmelde for mu -<br />
lars und der Nichtentrichtung der Teilnah me -<br />
ge bühr verfallen die Teilnahme und Preiszuer -<br />
ken nung.<br />
Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />
durch die Festivaljury werden auf der Website<br />
des DRMV www.musiker-online.tv und durch<br />
die Kulturzeitschrift <strong>Musiker</strong><strong>Magazin</strong> nach dem<br />
Festival veröffentlicht.<br />
PREISVERLEIHUNG<br />
Die umfassende Preisverleihung aller Preis -<br />
träger findet am 14. Dezember <strong>2019</strong> zum<br />
Schluss des 37. Deutschen Rock & Pop Preises<br />
<strong>2019</strong> in der Siegerlandhalle in Siegen statt. Dafür<br />
werden zuerst alle Preisträger der Sonder kate -<br />
gorien auf die Bühne ge rufen und dann der Reihe<br />
nach ausgezeichnet. Dann werden alle Preis -<br />
träger der Haupt ka te gorien auf die Bühne ge -<br />
rufen und ebenfalls feierlich ausgezeichnet.<br />
Zum Schluss beider Preis verleih un gen werden<br />
alle Preisträger für die anwesenden Journa listen,<br />
Fotografen und Video ka meras unter Ein spie lung<br />
der Festivalhymne im Halb kreis gruppiert, um für<br />
die zahlreichen Bericht erstattungen der bundesweiten<br />
Tages zeitungen geeignete Medien -<br />
fotos zur Ver fü gung zu haben. (s. Dokumen tation<br />
Presseberichter stat tung 2018/<strong>2019</strong>).<br />
Web: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />
TexT: OLE SEELENMEYER<br />
FoTos: LUDWIG CZAPLA
ANMELDUNG<br />
37. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2019</strong><br />
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2019</strong> an.<br />
Band/Künstler/-in: .........................................................<br />
Ansprechpartner/-in: ......................................................<br />
Straße: ..........................................................................<br />
PLZ Ort: ........................................................................<br />
Bundesland: ..................................................................<br />
Tel.: ...............................................................................<br />
Mobil: ............................................................................<br />
Fax: ....................................................................................<br />
E-Mail: ................................................................................<br />
Internet: ..............................................................................<br />
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />
GEMA-Mitglied?: q nein q ja:<br />
q angeschl. q außerord. q ordentlich<br />
Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />
Anmeldegebühr pro Musiksparte: 20,– Euro DRMV-Mitglieder /30,– Euro DRMV-Nichtmitglieder<br />
Die Anmeldegebühren in Höhe von Euro ............ q in bar beigelegt q als Scheck beigelegt q per Überweisung<br />
Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0020 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte spätestens bis 1. August <strong>2019</strong> an:<br />
Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2019</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />
Teilnahmegebühr: 150,– Euro je Hauptkategorie und je erste Sonder ka te gorie (alle weiteren 100,-Euro) bei Auswahl<br />
durch die Bundesjury.(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von 1.000,– Euro für eigene Gäste/Fans)<br />
37. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2019</strong>: HAuPTKATEgoRiEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
FESTIVAL 13<br />
q 1<br />
q 2<br />
q 3<br />
q 4<br />
q 5<br />
q 6<br />
q 7<br />
q 8<br />
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />
Deutscher Singer-Songwriter Preis (beste(r) Solosänger(in) – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />
Deutscher Singer Preis (beste(r) Solosänger(in) – Wertung: Stimme)<br />
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />
Die durch die Jury ausgewählten Teilnehmer der Hauptkategorien präsentieren sich am 14. Dezember <strong>2019</strong><br />
im Finale auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen mit jeweils einem Song (maximale Länge: 4 Minuten).<br />
37. DEuTSCHER RoCK & PoP PREiS <strong>2019</strong>: SoNDERKATEgoRiEN<br />
q 9<br />
Beste Filmmusik<br />
q 18<br />
Bestes Trancealbum<br />
q 26<br />
Beste A-Capella-Band<br />
q 10 Bestes Kinderlieder-Album<br />
q 11 Beste Experimentalband<br />
q 12 Beste Crossoverband<br />
q 13 Beste Hardcoreband<br />
q 14 Beste Industrialband<br />
q 15 Beste Progressiveband<br />
q 16 Beste Skaband<br />
q 19<br />
q 20<br />
q 21<br />
q 22<br />
q 23<br />
q 24<br />
Beste(r) Mundart-Interpret(in)<br />
Beste(r) Electronic-Interpret(in)<br />
Bestes Dancehall-Album<br />
Beste Elektropopband<br />
Bestes traditionelles Blues-Album<br />
Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />
q 27<br />
q 28<br />
q 29<br />
q 30<br />
q 31<br />
q 32<br />
Bestes Chanson-Album<br />
Beste Punkband<br />
Beste Gothic/Wave-Band<br />
Beste(r) Gospel-Interpret(in)<br />
Beste Gospelgruppe<br />
Bestes Weltmusikalbum<br />
q 17<br />
Beste Nu-Metal-Band<br />
q 25<br />
Beste Cover/Revivalband<br />
q 33<br />
Bestes Hip-Hop-Album<br />
8<br />
✁<br />
2/<strong>2019</strong> musiker MAgAziN
14 FESTIVAL<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
BEREICH RoCK:<br />
q 34 Beste Rocksängerin<br />
q 35 Bester Rocksänger<br />
q 36 Bester Rocksong<br />
q 37 Bestes Rockalbum<br />
BEREICH PoP:<br />
q 38 Beste Popsängerin<br />
q 39 Bester Popsänger<br />
q 40 Bester Popsong<br />
q 41 Bestes Popalbum<br />
BEREICH FuNK:<br />
q 42 Beste Funk-Sängerin<br />
q 43 Bester Funk-Sänger<br />
q 44 Bester Funk-Song<br />
q 45 Bestes Funk-Album<br />
BEREICH HARD RoCK:<br />
q 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />
q 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />
q 48 Bester Hard-Rock-Song<br />
q 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />
BEREICH METAl:<br />
q 50 Beste Metal-Sängerin<br />
q 51 Bester Metal-Sänger<br />
q 52 Beste Metal-Band<br />
q 53 Bester Metal-Song<br />
q 54 Bestes Metal-Album<br />
BEREICH FuSIoN-JAzz-RoCK:<br />
q 55 Beste Fusion-Jazz-Rock-Sängerin<br />
q 56 Bester Fusion-Jazz-Rock-Sänger<br />
q 57 Beste Fusion-Jazz-Rock-Band<br />
q 58 Bester Fusion-Jazz-Rock-Song<br />
q 59 Bestes Fusion-Jazz-Rock-Album<br />
BEREICH AlTERNATIvE:<br />
q 60 Beste Alternative-Sängerin<br />
q 61 Bester Alternative-Sänger<br />
q 62 Bester Alternative-Song<br />
q 63 Bestes Alternative-Album<br />
BEREICH NEW AGE:<br />
q 64 Beste New-Age-Band<br />
q 65 Bester New-Age-Song<br />
q 66 Bestes New-Age-Album<br />
BEREICH R’N’B/Soul:<br />
q 67 Beste R’n’B/Soul-Sängerin<br />
q 68 Bester R’n’B/Soul-Sänger<br />
q 69 Beste R’n’B/Soul-Band<br />
q 70 Bester R’n’B/Soul-Song<br />
q 71 Bestes R’n’B/Soul-Album<br />
BEREICH REGGAE:<br />
q 72 Beste Reggae-Sängerin<br />
q 73 Bester Reggae-Sänger<br />
q 74 Beste Reggae-Band<br />
q 75 Bestes Reggae-Album<br />
BEREICH lATIN-PoP:<br />
q 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />
q 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />
q 78 Beste Latin-Pop-Band<br />
q 79 Bester Latin-Pop-Song<br />
q 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />
BEREICH FolKRoCK:<br />
q 81 Beste Folkrocksängerin<br />
q 82 Bester Folkrocksänger<br />
q 83 Beste Folkrockband<br />
q 84 Bester Folkrocksong<br />
q 85 Bestes Folkrockalbum<br />
BEREICH CouNTRy:<br />
q 86 Beste Country-Sängerin<br />
q 87 Bester Country-Sänger<br />
q 88 Bester Country-Song<br />
q 89 Bestes Country-Album<br />
BEREICH SCHlAGER:<br />
q 90 Beste Schlager-Sängerin<br />
q 91 Bester Schlager-Sänger<br />
q 92 Beste Schlager-Band<br />
q 93 Bester Schlager-Song<br />
q 94 Bestes Schlager-Album<br />
BEREICH MuSICAl:<br />
q 95 Beste Musicalsängerin<br />
q 96 Bester Musicalsänger<br />
q 97 Bestes Musicalalbum<br />
Die durch die Jury nominierten Preisträger aller Sonderkategorien werden am 14. Dezember <strong>2019</strong><br />
auf der Hauptbühne der Siegerlandhalle in Siegen bekanntgegeben.<br />
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />
MuSIKBuSINESS:<br />
q 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />
Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.<br />
q 99 Bestes kreatives Independent-label (Rock & Pop)<br />
Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.<br />
q 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.<br />
q 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht<br />
q 102 Erfolgreicher Musikmanager (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen<br />
q 103 Erfolgreicher Musikproduzent (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD<br />
q 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik<br />
in Deutschland<br />
Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!<br />
MuSIKPRoDuKTIoN:<br />
q 105 Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres<br />
q 106 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 107 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />
q 108 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />
q 109 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />
q 110 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />
q 111 Beste Single des Jahres<br />
q 112 Bestes Musikvideo<br />
q 113 Beste Komposition<br />
q 114 Bester deutscher Text<br />
q 115 Bestes Booklet und Inlaycard<br />
q 116 Beste Instrumentalband<br />
q 117 Bestes Instrumentalalbum<br />
q 118 Beste(r) Barpiano-Interpret(in)<br />
INSTRuMENTAlISTEN:<br />
q 119 Beste(r) Instrumentalsolist(in)<br />
q 120 Beste(r) Gitarrist(in)<br />
q 121 Beste(r) Keyboarder(in)<br />
q 122 Beste(r) Schlagzeuger(in)<br />
q 123 Beste(r) Bassist(in)<br />
q 124 Beste(r) Percussionist(in)<br />
q 125 Bestes Arrangement<br />
q 126 Bestes Blasinstrument<br />
musiker MAgAziN 2/<strong>2019</strong><br />
EINSENDESCHLUSS: 1. AUGUST <strong>2019</strong><br />
✁
STORIES 15<br />
AXEL NAGEL<br />
Sänger, Gitarrist, Performer<br />
MM: Im September ist dein Album „Außer-<br />
halb von Fahrzeugen“ erschienen. Wie lief die<br />
Produktion?<br />
AXEL NAGEL: Ich habe das Album mit meinem<br />
mobilen Studio in mehreren Städten aufgenommen.<br />
Zum Schreiben und Aufnehmen der Songs<br />
reise ich gerne in andere Städte. Oft an den<br />
Bodensee, dessen Weite mich inspiriert. Ich bin<br />
dort immer in der ersten Januarwoche anzutreffen.<br />
Entweder in Meersburg, Konstanz oder in<br />
Lindau. Dort miete ich mir eine Ferienwohnung<br />
und baue mein kleines Studio auf. Alle Instru -<br />
men te, die evtl. aufgenommen werden sollen,<br />
habe ich dabei. So entstehen die ersten wichtigen<br />
Spuren der Songs. Die Feinheiten im Bereich<br />
In strumentierung und Gesang mache ich dann<br />
meistens zu Hause in Schwäbisch Gmünd, wo ich<br />
vor allem den Gesang klanglich optimaler auf neh -<br />
men kann. So entstand das Album in einem Zeit -<br />
raum von vier Jahren an sieben Standorten.<br />
MM: Warum hast du dich für deutsche Texte<br />
entschieden?<br />
AXEL NAGEL: Das war ein Prozess des Hinkom -<br />
mens. Früher habe ich nur in Englisch getextet,<br />
da meine damaligen <strong>Musiker</strong>kollegen und ich das<br />
Abseits des kommerziellen Mainstreams<br />
musiziert er seit 20 Jahren im verschiedenen<br />
Bands – und das mit Erfolg: Vor Kurzem<br />
wurde er in der Kategorie Singer-Songwriter<br />
mit dem Deutscher Rock & Pop Preis 2018<br />
ausgezeichnet.<br />
einfach cooler fanden. Wir alle waren es ge wöhnt,<br />
fast ausschließlich englischsprachige Songs zu<br />
hören, die immer gut in unseren Ohren klangen.<br />
Also lag es auf der Hand, auch in Englisch zu<br />
schreiben. Doch vor ca. zehn Jahren fand bei mir<br />
ein Umdenken statt. Ich wollte, dass meine Texte<br />
und das, was ich damit ausdrücken wollte, eine<br />
neue Qualität bekommen. Ich fing an, eigene<br />
Songs aus dem Englischen zu übersetzen, und<br />
nach einiger Übung war klar, dass ich deutlich<br />
kreativer und freier an Inhalt und Ausdruck ar bei -<br />
ten konnte. Somit machen die Texte jetzt 50 % der<br />
Songs aus. So soll es sein!<br />
MM: Du spielst das Theremin, ein ungewöhnliches<br />
elektronisches Musikinstru ment, das<br />
ohne Berührung gespielt wird. Wie funktioniert<br />
das?<br />
AXEL NAGEL: In der Tat ist das Theremin jetzt<br />
auch immer bei Solokonzerten mit auf der Bühne.<br />
Dabei stört deine Hand ein elektromagnetisches<br />
Feld, das um zwei Antennen generiert wird. Bei<br />
An nähe rung an die erste Antenne wird die Ton -<br />
höhe verändert. Mit der zweiten Antenne be stimmt<br />
man die Lautstärke des Tones, wiederum durch<br />
den Abstand der Hand zum Instru ment. Dabei<br />
entsteht ein Sound, der an eine singende Säge<br />
erinnert und doch auch klingt wie from outer<br />
space.<br />
Für meine Songs teilweise ein zusätzlicher<br />
Klang teppich, den ich dann live einsetze.<br />
8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
16 STORIES<br />
»Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass mich alle Songs und <strong>Musiker</strong><br />
beeinflussen die ich je<br />
bewusst in meinem Leben ge hört hab.«
17<br />
MM: Welche Instrumente sind noch auf dem Album zu finden?<br />
AXEL NAGEL: Die Idee des Albums ist, die akustische Gitarre in<br />
den Vordergrund zu stellen. Dann kommen einige Percussion-<br />
Instrumente wie Shaker, diverse Trommeln und Becken dazu, also<br />
eher kein klassisches Drumset. Um dem Album im Sound Tiefe<br />
und Raum zu geben, habe ich E-Gitarren in den Hintergrund gelegt,<br />
die oft sphärisch klingen. Dazu hier und da elektrische Piano-Chords<br />
und bei einigen Songs meine Querflöte, die nach vielen Jahren<br />
unterm Sofa nun für mein Soloprogramm wieder zum Einsatz<br />
kommt. Das alles verzahnt sich dann zu einem Sound, der sich<br />
durch das ganze Album zieht.<br />
MM: Was sind deine größten Einflüsse beim komponieren?<br />
AXEL NAGEL: Diese Frage ist einfach zu beantworten und beinhaltet<br />
doch so vieles. Ich bin fest davon überzeugt, dass mich alle Songs<br />
und <strong>Musiker</strong> beeinflussen, die ich je bewusst in meinem Leben ge -<br />
hört hab. Angefangen hat das tatsächlich bei akustischen Songs<br />
von Simon and Garfunkel und endet bei Freigeistern wie z. B.<br />
Markus Berges, dem Sänger und Songschreiber der Band Erdmöbel<br />
oder Jan Frisch, der absolut in keine Schublade passt. Dazu kommen<br />
Lebensphasen, in denen ich mich auf Genres wie Blues, Jazz<br />
oder Bluegrass-Musik gestürzt habe. All diese Musik schwingt als<br />
Idee in meinen Songs mit. Von daher gibt es da, und das finde ich<br />
sehr befreiend, keinen wichtigsten Einfluss.<br />
MM: Warum arbeitest du mit Loops?<br />
AXEL NAGEL: Am reizvollsten war der Gedanke , dass ich mir mit<br />
einem Soloprogramm zuallererst die Chance gebe, all meine Ideen<br />
und Visionen zu 100 Prozent umzusetzen. Also ich bestimme<br />
allein, wo es musikalisch hingehen soll. Schnell war mir klar, dass<br />
ich außer Gitarre und Gesang mehr wollte. Eine andere Art der Per -<br />
for mance. Neue, frische Klänge und damit auch neue Arran -<br />
gements für die Melodien und Grooves, die aus mir kommen. Und<br />
ich wollte forschen. Und diese Recherche wollte ich mithilfe von<br />
Loopern betreiben, die mir helfen sollten, meine Songs zu unterstützen.<br />
Nicht zum Selbstzweck, sondern als kreativer Assistent,<br />
der mich zu spontanen kreativen Handlungen beim Proben und<br />
auf der Bühne zwingt. Und das hat sich erfüllt. Und die Forschung<br />
geht mit großer Freude immer weiter, wie ich jetzt nach ca. vier<br />
Jahren Erfahrung sagen kann.<br />
MM: Wenn man ein Wohnzimmer hat, das groß genug ist,<br />
um etwa 25 Freunde zu beherbergen, kann man dich für<br />
Wohnzimmer-Konzerte buchen. Was ist das Besondere an<br />
diesen Konzerten?<br />
AXEL NAGEL: Es ist definitiv ein ganz besonderes Erlebnis, wenn<br />
du 25 Leuten quasi in die Augen schauen kannst, während du dein<br />
Konzert spielst. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das Publi -<br />
kum sich fast mit dem Künstler verbindet, der da zu Besuch kommt.<br />
Also ein sehr intensives, fast intimes Erlebnis, das dann alle gemein-<br />
sam genießen. Und allein schon die Gespräche nach dem Konzert<br />
sind es wert, ein Wohnzimmer als Konzertsaal aufzusuchen. Die<br />
Leute trauen sich, auf den <strong>Musiker</strong> zuzugehen und zu fragen, was<br />
hinter den Texten und der Musik steckt. Und das finde ich fast so<br />
schön wie das Konzert selber.<br />
MM: Du spielst außerdem in verschiedenen Bandprojekten<br />
– welche sind das?<br />
AXEL NAGEL: Meine Hauptband ist schon seit langer Zeit eine<br />
Formation, die sich OPPORTUNITy nennt und ausgesuchte Songs<br />
neu interpretiert, in dem Fall in Englisch. Dabei legen wir als Trio<br />
das Hauptaugenmerk auf dreistimmigen Gesang, was beim Pu -<br />
blikum direkt ins Herz trifft. Außerdem bin ich seit drei Jahren als<br />
Sänger bei einer Soulband zu sehen, die fast ausschließlich Musik<br />
der 60er- und 50er-Jahre spielt. Darüber hinaus gibt es so einige<br />
Projekte, die zwar nicht regelmäßig laufen, aber bei denen ich immer<br />
wieder versuche, Neuland zu betreten, wie bei einem Duo mit<br />
einem Freund, der dann Piano spielt und ich nur das Theremin<br />
bediene. Ich liebe die Vielfalt in meinem <strong>Musiker</strong>leben und die Vielfalt<br />
der Stilistiken, die ich auf Bühnen präsentieren darf. Ich empfinde eine<br />
tiefe Dankbarkeit, dass ich das alles umsetzen kann und sich immer<br />
wieder Musikfans finden, die dies auch zu schätzen wissen.<br />
AXEL NAGEL<br />
„Ausserhalb von Fahrzeugen“<br />
VÖ: 27. NOVEMBER 2018<br />
WWW.AXELNAGEL.COM<br />
MM: Seit 2004 bist du am Theater in Aalen als freier <strong>Musiker</strong><br />
für Musical-Produktionen und Kinderstücke tätig. Was be -<br />
geistert dich bei dieser Arbeit?<br />
AXEL NAGEL: Was mich reizt an der Musik fürs Theater, ist der<br />
Auftrag, den man bekommt: Nach einem vorgegebenen Text oder<br />
Inhalt, einen passenden Song zu komponieren. Ich habe am Theater<br />
sehr viel über Musik gelernt, die eine bestimmte Stimmung ausdrücken<br />
soll. Dabei spielt auch Background-Musik eine große<br />
Rolle. Ich bekomme die Vorgaben vom Regisseur und in diesem<br />
Rahmen kann ich mich austoben. Dann kommt die Arbeit mit den<br />
Schauspielern, um die Songs ins Stück einzufügen, was wiederum<br />
auch sehr spannend ist. Wenn nach sechs Wochen Arbeit dann<br />
die Premiere ist und die Kinder große Augen machen, ist das ein<br />
ganz besonderes Erlebnis das ich nicht mehr missen möchte. Und<br />
da ich ja als Livemusiker immer dabei bin und teilweise im Stück<br />
auch als Schauspieler agiere, ist das bei jeder Vorstellung ein Fest<br />
für mich … und für mein inneres Kind genauso!<br />
WEB: WWW.AXELNAGEL.COM<br />
INTERVIEW: RONJA RABE | FOTOQUELLE: AXEL NAGEL<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
18 STORIES<br />
MM: Wie habt ihr euch 2016 zusammengefunden?<br />
TICKET TO HAPPINESS: Musikalischer Aus -<br />
gangs punkt für TICKET TO HAPPINESS war<br />
interessanterweise die Musik AG eines Berufs -<br />
kollegs in Siegen, die von unserem Banjo- und<br />
Mandolinenspieler Patrick geleitet wird und in der<br />
JP als Sänger sein Talent bei vielen Auftritten innerhalb<br />
und außerhalb der Schule unter Beweis<br />
stellte. Nach der Beendigung von JP’s Schulzeit<br />
begannen die beiden zunächst als Duo, dann als<br />
Trio mit Patricks Sohn Yannick an der Gitarre, ein<br />
vielseitiges Repertoire an eigenen und gecoverten<br />
Songs aufzubauen. Wir hatten schon von<br />
Beginn an bei unseren kleineren Auftritten sehr<br />
positive Rückmeldungen vom Publikum erhalten<br />
und haben uns dann mit Mona an der Violine<br />
Verstärkung geholt. Nach der Veröffentlichung<br />
unseres erfolgreichen Debütalbums „All Aboard“<br />
im Frühjahr 2018 haben wir uns dann entschlossen,<br />
einen Kontrabassisten dazu zu holen, um<br />
der Musik den Druck und musikalischen Teppich<br />
zu verleihen, den sie in der CD-Produktion erhalten<br />
hat. In dieser 5-köpfigen Besetzung spielen<br />
wir momentan fast alle Konzerte.<br />
»Wir möchten uns<br />
langfristig in der ersten<br />
Liga der deutschen<br />
(Folk-)Musikszene<br />
etablieren<br />
und das Publikum<br />
mit unserer<br />
Musik begeistern.«<br />
MM: Warum TickeT To Happiness?<br />
TTH: Der Bandname resultiert aus dem gleichnamigen<br />
selbst komponierten Song. Die Vor stel lung,<br />
unser Publikum durch unsere Musik in einen Gute-<br />
Laune-Modus zu versetzen, erschien uns von Be -<br />
ginn an ein reizvoller Ansporn zu sein. Wir wollen<br />
unseren eigenen Spaß und unsere eigene Be -<br />
geisterung für unsere Musik an die Zuhörer weitergeben<br />
und mit ihnen zusammen diese Musik<br />
feiern. Die positiven Rückmeldungen des Pu bli -<br />
kums zeigen uns, dass uns das bisher auch gut<br />
gelingt.<br />
MM: Wie würdet ihr eure Musik stilistisch<br />
einordnen und was ist das Besondere an<br />
eurer Musik?<br />
TTH: Unsere Musik stilistisch einzuordnen ist gar<br />
nicht so einfach und wir wollen uns da auch<br />
bewusst nicht von vornherein festlegen und einschränken.<br />
Sicherlich liegt der Schwerpunkt in der<br />
modernen akustischen Folkmusik (New Folk),<br />
aber Einflüsse aus der amerikanischen Country/<br />
Bluegrass-Musik, Indie Pop oder Irish Folk sind<br />
ebenfalls unverkennbar. Mitunter finden sich auch<br />
französisch- und spanischsprachige Stücke in<br />
unserem Programm. Wenn man uns fragt, was<br />
das Besondere an unserer Musik ist, so würden<br />
wir gerne auf Rezensenten unserer CD verweisen,<br />
die immer wieder besonders die Frische, die<br />
Offenheit und die sympathische Fröhlichkeit herausstellen,<br />
die unsere Musik ausmacht, oder wie<br />
es der Redakteur des Irish Music <strong>Magazin</strong>e formuliert:<br />
„The band presents music in the style of<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 19<br />
TICKET TO<br />
HAPPINESS<br />
Mitreis(s)en lassen<br />
Angetrieben von den Beats<br />
des Cajóns und coolen<br />
Gitarren- und Banjo-Riffs nimmt<br />
die Indie-Folkband TICKET<br />
TO HAPPINESS ihre Zuhörer<br />
seit 2016 mit auf eine<br />
musikalische Reise ins Glück.<br />
DEAD SOUTH, MIGHTY OAKS oder LES YEUx<br />
D´LA TETE. Wir mögen auch traditionelle und<br />
moderne irische Musik wie etwa von den Bands<br />
WE BANJO 3 oder FLOGGING MOLLY. In gewisser<br />
Weise ist sicherlich auch Ed Sheeran ein Vor -<br />
bild für uns, insbesondere wenn man da an seine<br />
irisch beeinflussten Songs „Galway Girl“ oder<br />
„Nancy Mulligan“ denkt, oder auch der amerikanische<br />
Countrysänger Johnny Cash.<br />
MM: Wie entstehen bei euch die songs?<br />
TTH: Zu Beginn unseres gemeinsamen Musi zie -<br />
rens wurden die meisten Stücke von Patrick ge -<br />
schrieben, wobei unser Sänger JP schon frühzeitig<br />
Texte zu den Songs geschrieben hat. Mittler weile<br />
sind alle Bandmitglieder sehr aktiv im Song writing<br />
engagiert. Meistens bilden kleine Melo dien oder<br />
musikalische Pattern den Ausgangspunkt für einen<br />
neuen Song. Die Ideen werden aufgenommen und<br />
an die Bandmitglieder verschickt, jeder kann sich<br />
einbringen, schließlich kommt der Song text dazu.<br />
In Probewochenenden, die wir regelmäßig durchführen,<br />
wird dann ganz intensiv an diesem Roh -<br />
material gearbeitet und so lange an den Songs<br />
gefeilt und arrangiert, bis wir zufrieden sind. Somit<br />
kann jedes Bandmitglied seine Ideen und Vor stel -<br />
lungen kreativ in die Musik einfließen lassen.<br />
vibrant New Folk, captivating their listeners and<br />
encouraging them to dance, sing and let loose“<br />
(IMM, August 2018)<br />
MM: Letztes Jahr habt ihr euer album „all<br />
aboard“ mit zwölf eigenkompositionen veröffentlicht.<br />
Wie waren die Reaktionen?<br />
TTH: Unser Debütalbum ist bei Zuhörern und in<br />
der Fachpresse sehr gut angekommen und wir<br />
sind wirklich stolz darauf. Die Rezensionen in<br />
verschiedenen nationalen und internationalen<br />
Musikpublikationen sind außerordentlich positiv<br />
ausgefallen und Songs der CD laufen in vielen<br />
deutschen, aber auch ausländischen Radio sta -<br />
tionen und sind in zahlreichen Playlisten auf<br />
Onlineportalen wie Spotify vertreten. Mit unserer<br />
Single „Icarus“ konnten wir sogar einen Wett -<br />
bewerb der Radiosendung WDR 2 Pop gewinnen<br />
und der Song wird in Kürze auch auf einer<br />
irischen Compilation-CD erscheinen. Gewürdigt<br />
werden in den Reaktionen immer wieder die<br />
Frische und die hohe musikalische Qualität der<br />
Songs, auch der Sound der CD kommt gut an.<br />
Hierfür ist der Erfolgsproduzent Pomez di Lorenzo<br />
verantwortlich, der in der Vergangenheit u. a. mit<br />
Musikgrößen wie Sasha, Dick Brave oder Addys<br />
Mercedes zusammengearbeitet hat.<br />
MM: Wie kam es dazu, dass im „irish Music<br />
<strong>Magazin</strong>e“ über euch berichtet wurde und<br />
„icarus“ nun sogar auf einem irischen<br />
sampler gelandet ist?<br />
TTH: Wir hatten ein Exemplar unseres Debüt -<br />
albums „All Aboard“ zum Irish Music <strong>Magazin</strong>e,<br />
dem weltweit führenden <strong>Magazin</strong> für irische Musik,<br />
geschickt und um eine Rezension gebeten. Die<br />
CD hat den Redakteuren des <strong>Magazin</strong>s dann so<br />
gut gefallen, dass neben einer ausführlichen sehr<br />
positiven Rezension zu unserer eigenen Über ra -<br />
schung mehrere z. T. ganzseitige Berichte und<br />
Interviews über uns dort erschienen sind. In Kürze<br />
erscheint ein Sampler des IMM, auf dem unser<br />
Song „Icarus“ zu hören ist – eine tolle Sache, über<br />
die wir uns sehr freuen.<br />
MM: Habt ihr musikalische Vorbilder?<br />
TTH: Bands, die wir gerne hören und die auch<br />
Einfluss auf unser eigenes musikalisches Schaffen<br />
haben, sind etwa MUMFORD & SONS, THE<br />
MM: ihr habt eine Vater-sohn-konstellation<br />
in der Band. patrick (Banjo, Mandoline) ist<br />
Vater von Yannick (Gitarre) und ihr verbringt<br />
allesamt viel Zeit miteinander. Wie versteht<br />
ihr euch privat?<br />
TTH: Unser Teamspirit ist wirklich sehr gut. Wir verstehen<br />
uns blendend und der Umgang untereinander<br />
ist entspannt und stressfrei. Wir agieren alle auf<br />
Augenhöhe, jeder kann sich beim Song writing<br />
kreativ einbringen. Auch nach den Kon zer ten verbringen<br />
wir sehr gerne noch Zeit miteinander und<br />
tauschen uns bei einem Glas Bier aus oder feiern<br />
zusammen. Auch die Vater-Sohn-Konstellation in<br />
der Band ist für uns überhaupt kein Problem,<br />
generell spielen Altersunter schiede weder beim<br />
Musizieren noch beim anschließenden Feiern eine<br />
Rolle. Das Bandgefüge und die Stimmung untereinander<br />
könnten nicht besser sein.<br />
MM: Beim Deutschen Rock & pop preis<br />
habt ihr den zweiten preis in der kategorie<br />
country belegt. Wie war das Finale für euch?<br />
TTH: Der 8. Dezember 2018 bleibt sehr positiv in<br />
unserer Erinnerung. Wir hatten ja beim Finale des<br />
DRPP quasi ein Heimspiel, da mehrere Band mit -<br />
glieder ihre Wurzeln in Siegen haben. Entsprechend<br />
waren auch viele Freunde und Familien an ge hö -<br />
rige unter den Zuhörern in der Sieger landhalle.<br />
8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
20 STORIES<br />
Was sich dann beim Auf tritt und bei der nachfolgenden Sieger -<br />
ehrung ab gespielt hat, war schon bemerkenswert. Wir konnten ja<br />
neben dem 2. Preis in der Kategorie Country viele weitere Preise<br />
gewinnen, so haben wir in der Kate gorie Folkrock in allen fünf<br />
Unter kate go rien die ersten Preise gewinnen können, u. a. als<br />
beste Folk rock band mit der besten Folkrock-CD des Jahres.<br />
Weitere erste und zweite Preise gab es in der Kategorie Country,<br />
u.a. als bester Country-Sänger. Mit diesem riesigen Erfolg haben<br />
wir absolut nicht gerechnet und uns dementsprechend mega ge -<br />
freut. Natürlich hat uns dieser große Erfolg in der deutschen<br />
Folkszene viel Aufmerksamkeit eingebracht und wird uns auf<br />
unserem weiteren musikalischen Weg sicherlich helfen.<br />
MM: Wie viele konzerte spielt ihr so pro Jahr und wo kann<br />
man euch <strong>2019</strong> live erleben?<br />
TTH: Wir kommen im Jahr auf etwa 35 – 40 Konzerte und spielen<br />
dabei auf Festivals, in Musikclubs, auf Stadtfesten oder auch<br />
auf Straßenmusikfestivals in ganz Deutschland. Highlights in diesem<br />
Jahr sind etwa der Venner Folkfrühling am 10.5., das<br />
Festival „Kultur Pur“ in Hilchenbach am 10.6., das F60 European<br />
Celtic Music Festival in Lichterfeld am 14.6., das internationale<br />
Straßen musik festival in Münster am 29./30.6. oder das größte<br />
deutsche Folk-Roots-Weltmusikfestival in Rudolstadt, wo wir<br />
am 7. Juli gleich zwei Auftritte haben werden.<br />
MM: Was sind eure weiteren musikalischen Ziele?<br />
TTH: Wir möchten uns musikalisch noch weiter entwickeln,<br />
weitere Songs schreiben und möglichst im nächsten Jahr ein<br />
weiteres Album mit eigenen Songs veröffentlichen. Durch unsere<br />
CD-Produktionen, aber auch durch unsere Liveperformance<br />
möchten wir uns langfristig in der ersten Liga der deutschen<br />
(Folk-)Musikszene etablieren und das Publikum mit unserer<br />
Musik begeistern. Nicht zuletzt wollen wir aber vor allem unseren<br />
Spaß und die Begeisterung für unser gemeinsames Musi -<br />
zieren behalten und an unsere Zuhörer und Konzertbesucher<br />
weitergeben. Das ist letztlich für unsere eigene Zufriedenheit<br />
und für unseren Erfolg entscheidend.<br />
WEB: TICKET2HAPPINESS.DE<br />
INTERVIEW: RONJA RABE<br />
FOTOQUELLE: TICKET TO HAPPINESS<br />
»Im Mittelunkt des musikalischen Fahrplans stehen Originalsongs von<br />
Mandolinen- und Banjospieler Patrick Helle. Gemeinsam mit dem Sänger<br />
Jan Philipp Bäumer (JP) etablierte sich hier ein kongeniales Songwriting-<br />
Team. Das virtuose Violinenspiel von Mona Kaczmarczyk bietet begeis -<br />
ternde Melodieverläufe und Klangfarben, die den Zuhörer emotional<br />
berühren. Ihre beeindruckende Gesangsstimme ergänzt sich perfekt<br />
mit der Stimme von JP. Der preisgekrönte Akustikgitarrist Yannick Helle,<br />
Patricks Sohn, bereichert den Bandsound mit seinem dynamischen<br />
Gitarrenspiel und treibt die Musik mit seinem druckvollen Cajón-Spiel an.«<br />
TICKET TO HAPPINESS<br />
„All Aboard“<br />
VÖ: APRIL 2018<br />
TICKET2HAPPINESS.DE<br />
FACEBOOK.COM/TICKET.TO.HAPPINESS<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 21<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
22 STORIES<br />
So alltäglich und so dada<br />
wie das Leben<br />
FRIEDRICH<br />
CHILLER<br />
VALENTIN SCHULZ • Vocals, E-Bass<br />
PHILIPP SCHENDERA • E-GitarrE<br />
MARKUS LÄMMEL • Drums<br />
FRIEDRICH CHILLER<br />
„Cloud Pop“<br />
VÖ: 29. MÄRZ <strong>2019</strong><br />
FRIEDRICH-CHILLER.DE<br />
Ein leicht verstrahltes<br />
Samstagmorgenblinzeln.<br />
Den Club-Beat noch<br />
in den Beinen, ertappst du<br />
deine Synapsen, wie sie<br />
sich verselbstständigen<br />
und buntestes Kopfkino<br />
anwerfen … Genau diesen<br />
Moment verkörpert die<br />
Newcomer-Band<br />
FRIEDRICH CHILLER aus<br />
Dresden. Der junge<br />
Sound und die bildreichen,<br />
deutschsprachigen<br />
Rap-Lyrics der Band<br />
scheinen am Trommelfell<br />
zu fluoreszieren.<br />
MM: Euer aktuelles Album „cloudpop“ klingt<br />
anders als die EP „Wunschinsel“ von 2017.<br />
Warum der Stilwechsel?<br />
ValEntin: ich wollte mich beim schreiben durch<br />
nichts einschränken und hab einfach musik produziert,<br />
die ich in dem moment cool fand und<br />
ge spürt hab. Dadurch gab es keine tabus, was<br />
dazu geführt hat, dass sich unser stil stetig weiterentwickelt.<br />
MM: Wie entstehen eure Songs?<br />
ValEntin: meistens habe ich eine idee, die mir<br />
beim Bahnfahren, im Fahrstuhl oder im Kino einfällt.<br />
Das schreib ich mir auf und schmücke das<br />
bei mir zu Haus im „G-street studio“ zu einem<br />
vorproduzierten song aus. Das dauert machmal<br />
zwei Wochen und manchmal nur drei tage.<br />
meistens bin ich in dieser Zeit komplett im tunnel<br />
und mache nichts anderes. Wir checken an -<br />
schließend zu dritt Details aus oder verändern<br />
noch ganze songstrukturen. Bei dem song „tieZ“<br />
zum Beispiel hat markus den Drum-Beat kreiert.<br />
Der hat sich dann bewährt!<br />
MM: Worauf achtet ihr beim Texten? Welche<br />
Messages sind euch wichtig?<br />
ValEntin: ich finde Plakativität gut, liebe aber<br />
auch Wortspiele, metaphern und anspielungen.<br />
„masel tov“ ist zum Beispiel voll davon. mitunter<br />
tauchen in unseren texten Konsumkritik und linkes<br />
ideengut auf. ich hoffe aber auch, mit unserer<br />
musik das thema Drogen, insbesondere cannabis,<br />
gesellschaftsfähiger zu machen.<br />
MM: Euer Album habt ihr mit dem österreichischen<br />
Produzenten Adam Zebo (u. a.<br />
Bilderbuch) aufgenommen. Wie kam der<br />
Kon takt zustande?<br />
ValEntin: Wir sind krasse „Bilderbuch“-Fans<br />
und haben gewusst, dass Zebo adam und alex<br />
tomann diese produziert haben. Daraufhin hab<br />
ich Zebo auf Facebook angeschrieben, zwei<br />
Demos angehangen und er war sofort am start.<br />
alex hat dann auch das mixing gemacht.<br />
MM: Was habt ihr mit Falco gemein?<br />
ValEntin: Für uns ist es immer wichtig, einen<br />
modernen Bandsound zu zelebrieren und die<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
23<br />
musik durch verschiedene Verschmelzungen<br />
weiterzutreiben. Für uns war Falco ein re vo lu -<br />
tionär in der Popmusik. Da kann man sich schon<br />
mal eine scheibe abschneiden und den Vibe, der<br />
von ihm ausging, weiterleben. sein rap ist funky<br />
und einzigartig. Bei „Blauer Honig“ wird mir hin<br />
und wieder gesagt, dass der rap nach Falco<br />
klingt. ich freu mich dann immer, weil das harte<br />
Pumpen seiner songs in dieser Zeit wohl etwas<br />
abgefärbt hat.<br />
MM: Wer kümmert sich bei euch um das<br />
Booking?<br />
ValEntin: Das macht „soundsgood“. Ein junges<br />
Booking-Duo aus Karlsruhe. Früher haben wir<br />
das selbst gemacht. Da die Jungs aber sowieso<br />
viel bessere connections haben, kann man sich<br />
so besser aufs musikmachen konzentrieren.<br />
MM: Ihr tretet live mit Auto-Tune auf. Warum?<br />
MM: Mit was für Leuten umgebt ihr euch in<br />
eurer Freizeit? Welche Charakter eigen schaf -<br />
ten sind euch wichtig?<br />
ValEntin: Ein witziger, entspannter umgangs ton<br />
ist uns wichtig, dass es flache Hierarchien gibt<br />
und dass man sich selbst nicht so ernst nimmt.<br />
MM: Was sind eure weiteren musikalischen<br />
Ziele?<br />
MM: Wie ist es, als deutsche Band in Öster -<br />
reich zu spielen?<br />
ValEntin: Echt entspannt. ich glaube dahingehend<br />
nicht wirklich an Grenzen. man wird herzlich<br />
behandelt und dann geht es eigentlich auch<br />
nur noch um die musik. Woher die ist, ist egal.<br />
Wie achim Funk – Produzent von sHacKE onE<br />
mal meinte: „Hauptsache der Beat zeckt.“<br />
ValEntin: auto-tune ist ein einzigartiger Effekt.<br />
ob es einem gefällt oder nicht ist eine andere<br />
Frage. ich verstehe nicht, wieso man sich davor<br />
aus Prinzip verschließen sollte. als leo Fender<br />
die erste E-Gitarre auf den markt gebracht hat,<br />
gab es sicher auch Gegner, die gemeint haben,<br />
dass das nicht mehr real ist. „solidarität“ ist ein<br />
song, da ist auto-tune die ganze Zeit an. Funk -<br />
tio niert nicht ohne, haha!<br />
ValEntin: Wir wollen immer unsere eigenen<br />
songs feiern können. Das heißt: sich bloß nicht<br />
einer musikindustrie unterjochen. ob das nun be -<br />
deutet, dass wir arm und unbekannt sterben oder<br />
Festivalsaisons spielen und groß rauskommen,<br />
wissen wir nicht. letzteres wäre aber schon cooler.<br />
intErViEW: RONJA RABE<br />
Fotos: FABIAN CATONI<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
24<br />
»Gute Live-Musik ist keine<br />
Einzelleistung, es ist vielmehr<br />
das Produkt von<br />
perfekter Zusammenarbeit«<br />
Von der Hobbyband<br />
zum Nebenjob-<strong>Musiker</strong><br />
und nun auch noch<br />
Gewinner des Deutschen<br />
Rock Preises 2018.<br />
Im Interview erzählt<br />
Pianist und Keyboarder<br />
Tobias Keser,<br />
wie JUST DUTY FREE<br />
es so weit<br />
geschafft haben.<br />
JUST DUTY FREE<br />
MM: Vor 10 Jahren habt ihr gemeinsam an -<br />
gefangen, hobbymäßig in einer Coverband zu<br />
spielen. Das lief dann so gut, dass ihr die<br />
Band seit 2015 als richtigen Nebenjob be -<br />
treibt und auch eine GbR gegründet habt.<br />
Wie kam es dazu?<br />
JUST DUTY FREE: Genau, wir machen seit mittlerweile<br />
über zehn Jahren zusammen Musik und<br />
wissen deshalb auch genau, wie sich der andere<br />
auf der Bühne verhält. Wir fühlen uns zusammen<br />
auf der Bühne sicher und wohl. Das merken die<br />
Zuschauer und es gefällt ihnen. Wir hören immer<br />
wieder, dass man sieht, dass uns das Spaß<br />
macht, was wir machen. Es sei toll, uns dabei<br />
zuzuschauen.<br />
Ein anderer Grund, warum wir erfolgreich sind,<br />
ist, dass wir Wert auf Qualität legen. Klar muss<br />
jeder für sich seine Parts üben, aber ein Solo zu<br />
einem Playback dazuzuspielen oder es ge konnt<br />
mit vier anderen <strong>Musiker</strong>n zu einem Ganzen verschmelzen<br />
zu lassen, sind zwei verschiedene<br />
Welten. Gute Live-Musik ist keine Einzelleistung,<br />
es ist vielmehr das Produkt von perfekter Zusam -<br />
men arbeit. Und genau das machen wir.<br />
MM: Ihr habt dann auch angefangen, eigene<br />
Songs zu schreiben. Warum?<br />
JDF: Ich glaube, jeder richtige <strong>Musiker</strong> verspürt<br />
irgendwann den Drang, seinen eigenen Song zu<br />
schreiben, seine eigene Geschichte und Gefühle<br />
über Melodien und Akkorde anderen Menschen<br />
zu erzählen. Das hat bei uns eigentlich schon<br />
recht früh angefangen, aber wir wussten damals<br />
noch nicht richtig damit umzugehen. Erst mit der<br />
Zeit und dem Covern von berühmten Stücken<br />
entdeckten wir, welche Möglichkeiten es in der<br />
Welt der Musik gibt. Das können wir jetzt gezielt<br />
in unseren eigenen Songs verwenden, um genau<br />
das auszudrücken, was wir wollen.<br />
MM: Wie entstehen eure Songs? Habt ihr<br />
dabei eine fixe Rollenverteilung?<br />
JDF: Unsere eigenen Songs entstehen nach dem -<br />
selben Prinzip, wie wir auf der Bühne Musik<br />
machen: zusammen. Natürlich kennt jeder für<br />
sich sein Instrument am besten, aber es gibt bei<br />
uns nicht wirklich eine Rollenverteilung beim Song -<br />
schreiben. Am Anfang kommt jemand mit einer<br />
Idee: Einem Gitarrenlauf, einer Akkordabfolge<br />
oder einer Textzeile. Und darauf bauen wir dann<br />
alles auf. Eine Idee folgt der nächsten, bis irgendwann<br />
ein grobes Gerüst steht, und dann kommen<br />
die Details. Das dauert natürlich lange, und<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 25<br />
Versicherungen für<br />
alle Eventualitäten ®<br />
JUST DUTY FREE<br />
„For Now, It’s An EP“<br />
VÖ: 2017<br />
JUSTDUTYFREE.DE<br />
FACEBOOK.COM/JUSTDUTYFREE<br />
es wird oft wieder etwas geändert, was einem vorher gut gefallen hat.<br />
Das kann manchmal auch ganz schön frustrierend sein. Aber am<br />
Ende ist es umso schöner, wenn man dann mit dem Applaus vom<br />
Publikum belohnt wird.<br />
MM: Wie habt ihr euren eigenen Stil gefunden?<br />
JDF: Ich würde nicht sagen, dass wir einen eigenen Stil gefunden haben.<br />
Wir haben vielmehr fünf verschiedene Stilrichtungen. Dadurch, dass<br />
wir alle zusammen an den Songs arbeiten, und der eine bei dem einen<br />
Song vielleicht etwas weniger dazu beiträgt als der andere, dafür aber<br />
bei einem anderen Lied wieder mehr, wird jeder Song etwas anders.<br />
MM: Warum singt ihr auf Englisch?<br />
JDF: Wir haben lange diskutiert, ob wir Englisch, Deutsch oder sogar<br />
beides beim Texteschreiben verwenden. Aber letztendlich haben wir<br />
uns für englische Texte entschieden, weil wir finden, dass die deutsche<br />
Sprache so hart klingt und weil wir letztendlich mit englischsprachigen<br />
Songs aufgewachsen sind, wodurch sich das Englisch in Liedern<br />
einfach richtiger anfühlt.<br />
Ganz gleich, gegen was Sie sich schützen möchten:<br />
Wir sind seit über 30 Jahren Ihr kompetenter Versicherungspartner<br />
rund um das Thema Entertainment<br />
und Events. Und sogar freundlicher Besuch<br />
aus dem All ist bei uns mitversichert.<br />
MM: Ihr habt das Glück, einen eigenen Proberaum zu haben.<br />
Wie oft probt ihr?<br />
8
26 STORIES<br />
»Wir fühlen uns<br />
zusammen auf der Bühne<br />
sicher und wohl.<br />
Das merken die Zuschauer<br />
und es gefällt ihnen.«<br />
JDF: Das stimmt! Wir sind überaus froh, einen<br />
eigenen Proberaum zu haben. Dadurch ist man<br />
einfach unabhängiger und flexibler. Es stört zum<br />
Beispiel niemanden, wenn wir bis spät in die Nacht<br />
hinein proben, und wir können so laut spielen,<br />
wie wir wollen bzw. wie es uns unsere Ohren erlauben.<br />
Es fühlt sich auch einfach mehr nach einem<br />
Arbeitsplatz an, als wenn man bei irgendwem<br />
privat proben muss.<br />
Am Anfang haben wir uns fast jede Woche<br />
getroffen und geprobt. Als wir jedoch immer<br />
mehr Anfragen und somit auch mehr Auftritte<br />
bekommen haben, sind aus den Probe wochen -<br />
enden zunehmend Auftrittswochenenden geworden,<br />
bis irgendwann gar keine Zeit mehr für<br />
Proben war. Jetzt hat sich das bei uns so eingependelt,<br />
dass wir in der auftrittsschwachen Zeit –<br />
meist über den Winter – versuchen, einmal im<br />
Monat zu proben. Dadurch, dass nämlich mittlerweile<br />
über die Hälfte der Band einen festen Job<br />
neben dem <strong>Musiker</strong>dasein hat, ist es oft gar<br />
nicht so leicht, einen gemeinsamen Termin zu<br />
finden.<br />
MM: Wie bewältigt ihr den ganzen Organi -<br />
sa tionsaufwand für die Band neben Beruf<br />
und Studium?<br />
JDF: Anfangs haben wir die Band alle zusammen<br />
gemanagt. Bald aber hat sich herauskristallisiert,<br />
dass unser Sologitarrist, der Marius, mittlerweile<br />
eigentlich die meisten Aufgaben übernommen<br />
hatte, als dem Rest der Band fast schon gleichgültig<br />
war, ob wir noch Auftritte bekommen oder<br />
wie es mit der Band überhaupt weitergehen soll.<br />
In der Zeit haben wir viel diskutiert und herumprobiert,<br />
um unser Projekt JUST DUTY FREE zu<br />
retten und wieder auf Kurs zu bringen. Die Lösung<br />
war letztendlich, den Marius offiziell zu unserem<br />
Manager zu machen und ihn auch als solchen zu<br />
entlohnen. Natürlich hat jeder noch seine kleinen<br />
Aufgabenbereiche wie Werbung zu machen oder<br />
die Finanzen zu verwalten, aber was das ganze<br />
Organisatorische angeht, so macht das alles der<br />
Marius und wir sind sehr froh darüber. Denn er<br />
macht das richtig gut und wir brauchen uns<br />
keine Sorgen zu machen, dass es bei einem<br />
Auftritt irgendwelche Probleme gibt.<br />
MM: Was war bisher euer bester Auftritt?<br />
JDF: Das ist eine sehr schwierige Frage! Prinzipiell<br />
ist nämlich jeder Auftritt, bei dem wir das Publi -<br />
kum mitreißen können, ein guter Auftritt für uns.<br />
Natürlich gibt es da dann Auftritte, die besonders<br />
herausstechen, weil die Location eine besondere<br />
ist, wie zum Beispiel das Tollwood Festival in<br />
München oder das Sommerfestival in Rosenheim.<br />
Wir spielen aber auch in Festzelten vor mehreren<br />
hunderten Feierwütigen, was wiederum eine<br />
ganz andere Art von Auftritt ist. Und dann gibt es<br />
noch die Art von Auftritten, bei denen wir einfach<br />
wissen, dass es großartig wird, weil all unsere<br />
Fans dabei sind. Hierzu zählt zum Beispiel die<br />
After Wiesn Party vom Frühlingsfest in Wasserburg<br />
am Inn.<br />
MM: Gerade wurdet ihr mit dem Deutschen<br />
Rock Preis 2018 ausgezeichnet. Wie war die<br />
Veranstaltung für euch und was macht ihr<br />
jetzt mit dem Preis?<br />
JDF: Die veranstaltung war wirklich außergewöhnlich<br />
und wir können es ehrlich gesagt immer noch<br />
nicht so ganz fassen, dass wir am Schluss den<br />
1. Platz belegt haben. Es waren so viele gute<br />
<strong>Musiker</strong> an einem Ort versammelt und wir durften<br />
den ganzen Tag lang unterschiedlichste Musik<br />
und Künstler auf der Bühne bestaunen. Da waren<br />
von Funk über Pop bis zu Alternative alle Musik -<br />
richtungen dabei, die man sich nur vorstellen kann.<br />
Jede Band hatte insgesamt fünf Minuten Zeit, um<br />
ihre Instrumente aufzubauen und den Song, mit<br />
dem man sich beworben hat, zu performen. Als<br />
wir schließlich an der Reihe waren, ging alles so<br />
schnell, dass wir gar nicht wirklich mitbekommen<br />
haben, was passiert. Mir persönlich kam das fast<br />
so vor wie in einem Traum. Der Pokal steht jetzt<br />
natürlich bei uns im Proberaum an einem ganz<br />
besonderen Platz. Die Auszeichnung „Beste<br />
Rock Band“ des Deutschen Rock & Pop Preises<br />
zaubert einem dann doch ein stolzes Lächeln ins<br />
Gesicht.<br />
MM: Was sind eure nächsten Ziele?<br />
JDF: Unsere Ziele sind auf jeden Fall, die Band<br />
trotz zeitaufwendigen Berufs- und Privatlebens<br />
aufrecht zu erhalten und weiterhin viele tolle Mo -<br />
mente auf der Bühne zu erleben.<br />
Derzeit sind wir nebenbei auch dabei, ein Album<br />
mit unseren eigenen Songs aufzunehmen, was<br />
sicherlich noch viel Zeit und Herzblut in An spruch<br />
nehmen wird. Im Großen und Ganzen kann man<br />
also sagen: Wir werden bestimmt in ferner Zu -<br />
kunft noch zusammen Musik machen, egal ob<br />
eigene oder gecoverte Songs, denn wie man so<br />
schön sagt. „The show must go on!“<br />
WEB: WWW.JUSTDUTYFREE.DE<br />
INTERvIEW: RONJA RABE<br />
FOTOQUELLE: JUST DUTY FREE<br />
GRAFIK: © PAKHNYUSHCHYY / FOTOLIA<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 27<br />
ÖTTE<br />
Nicht gecastet und<br />
nicht auf Rosen gebettet,<br />
keine fremden<br />
Songschreiber und kein<br />
Musikstudium.<br />
Es gibt genug zu erzählen<br />
und es ist nie zu spät,<br />
noch mal durchzustarten.<br />
ÖTTE<br />
„gare du noise“<br />
VÖ: 25. JANUAR <strong>2019</strong><br />
OETTE.JIMDO.COM<br />
WWW.OETTESOLO.NET<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
OETTEDERERSTE<br />
MM: Gerade ist euer Album „Gare du Noise“<br />
er schienen. Bist du zufrieden mit dem Album?<br />
ÖTTE: Ja, in dem Album stecken sehr viel Spaß,<br />
Freude und Euphorie. Bis auf wenige Kleinig kei -<br />
ten bin ich überaus happy mit der CD. Sie ist<br />
abwechslungsreich und packend, wie ich finde.<br />
Ich habe ein wirklich gutes und zufriedenes Ge -<br />
fühl.<br />
MM: Wie sind die Songs entstanden?<br />
ÖTTE: Die meisten Songs haben der Key boarder<br />
Alex und ich daheim im Proberaumkeller vorkomponiert<br />
und dann so als rohe Fetzen aufgenommen.<br />
Darauf habe ich getextet und dann<br />
sind wir ab ins Studio. Unser Gitarrist Amadeus<br />
betreibt in Kaarst ein eigenes Studio. Er hat dann<br />
die Songs ausproduziert.<br />
Die anderen Bandmitglieder hatten dabei alle<br />
Freiheiten, sich einzubringen. Und so ist es am<br />
Ende ein richtiges Bandalbum geworden. Manch<br />
eine Nummer ist wirklich ganz anders geworden,<br />
als ich es zuerst gedacht hatte.<br />
MM: In dem Song „Flaschenpost“ singst du<br />
über Sophie Scholl. Warum war es dir wichtig,<br />
einen Song über sie zu schreiben?<br />
ÖTTE: Auf dem Rockliner von Udo Lindenberg<br />
habe ich den Buchautor Tim Pröse kennengelernt.<br />
Der lud er mich später ein, bei einer seiner<br />
Lesungen zu lesen.<br />
Das Buch „Jahrhundertzeugen“ hat mich sehr<br />
gefesselt und inspiriert. Als ich das Kapitel über<br />
Sophie Scholl gelesen hatte, kam mir die Idee<br />
zu diesem Song.<br />
Dass sich damals Menschen wie z. B. Sophie<br />
und Hans Scholl ihren Werten und ihren Moral -<br />
vorstellungen verpflichtet fühlten, ungeachtet<br />
aller Konsequenzen bis hin zu ihrem Tod, ist ein<br />
bewegendes Thema. Diese Geschichten müssen<br />
einfach weitererzählt werden und weitertreiben,<br />
eben mit dieser Flaschenpost.<br />
MM: Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern<br />
dürftest: Was wäre das?<br />
ÖTTE: Puh – da reicht das Interview jetzt aber<br />
nicht aus :). Ich würde die Gelder dieser Welt<br />
einfach gerechter verteilen – eigentlich ist genug<br />
für alle da! Und ich würde alle Kriegstreiber<br />
ent waffnen, denn wir haben nur diesen einen<br />
Planeten.<br />
MM: Für das aktuelle Album hat sich die Band<br />
noch einmal umbesetzt. Wo ist der Unter -<br />
schied zur ÖttEBAND früher?<br />
ÖTTE: Was heißt umbesetzt? (lacht) Die ÖTTE-<br />
BAND hat sich definitiv nach dem schwarzen<br />
Album aufgelöst. Ich habe dann solo weitergemacht<br />
mit meinem ruhigen „In Stillen Mo men -<br />
ten“-Album, das ich inzwischen als das für mich<br />
bisher wichtigste bezeichne.<br />
Das ist jetzt eine neue, frische, motivierte<br />
Band. Der Unterschied ist wohl der, dass jeder<br />
seine eigenen Projekte hat oder noch in anderen<br />
Bands mitwirkt. Wir hängen uns nicht ständig<br />
auf der Pelle und freuen uns, wenn wir<br />
zusammen Musik machen. Ich glaube, mit dieser<br />
Situation sind alle glücklich und auch sehr<br />
zufrieden mit der neuen Platte.<br />
MM: Sind Live-Auftritte geplant?<br />
ÖTTE: Na klar, das Booking startet jetzt so lang -<br />
sam. Die Termine trudeln ein. Ich bin immer noch<br />
auf der Suche nach einem Booker, der mit uns<br />
arbeiten möchte. Es ist ja alles am Start. Platten -<br />
firma, Promofirma, eine echt bockstarke Band,<br />
Programm – wir können eigene Sachen zocken,<br />
haben aber auch Coversongs im Gepäck, wenn<br />
es z.B. für Stadtfeste sein muss. Also Anfragen<br />
gerne zu mir.<br />
MM: Was mögt ihr lieber, die leisen oder die<br />
lauten töne?<br />
ÖTTE: Ach – ich liebe einfach beides. Ich mag<br />
sowieso keine Schubladen. Der richtige Song<br />
zum richtigen Zeitpunkt – das ist doch geil …<br />
Ich rocke total gerne ab, so als Rampensau, wie<br />
ja viele sagen, aber dann durchschütteln, Trän -<br />
chen im Auge und eine Ballade singen … Ich<br />
liebe das!<br />
MM: Was wird dein nächstes Projekt?<br />
ÖTTE: Derzeit ist natürlich viel Arbeit angesagt<br />
wegen Promo und so, aber tatsächlich plane ich<br />
jetzt schon die nächste Platte. Die soll sehr ruhig<br />
werden, klavierlastig, das fehlt mir noch in meiner<br />
Sammlung, und dann werden wir vermutlich<br />
Songs von dem ein oder anderen Song poeten<br />
covern und eigens interpretieren. Da freue ich<br />
mich schon drauf, so alte Songs von Wolf Mahn<br />
bis Udo Lindenberg zu durchforsten und geheime<br />
Schätze zu bergen. In erster Linie suche ich<br />
hier die unbekannteren Songs. Und zur Jahres -<br />
mitte möchte ich meine erste Kinder-CD aufnehmen.<br />
Meine Tochter ist jetzt 10 und ich habe da<br />
eine Riesenfreude dran, mit ihr da jetzt was zu<br />
starten – soll dann so in die Kinder gartenecke<br />
abzielen. Ich bin ja auch manchmal noch ein<br />
kleines Kind … :D<br />
WEB: WWW.OETTESOLO.NET<br />
INTERvIEW: RONJA RABE<br />
FOTO: CHRISTIAN GABEL<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
28 STORIES<br />
CONNY CONRAD<br />
Über 40 Jahre führte er ein spannendes Doppelleben<br />
MM: Während du als <strong>Musiker</strong> auf 121 veröffentlichten<br />
Tonträgern zu hören bist, hast du<br />
parallel als erster Kriminalhaupt kommis sar<br />
gearbeitet. Wie konnte sich dieser Kriminal -<br />
tango der völlig verschiedenen Berufswelten<br />
entwickeln?<br />
CONNY CONRAD: Für Schubladendenker ist das<br />
natürlich eine Nummer zu viel, aber für mich<br />
wurde dieser Lebensweg seit 1978 Jahr für Jahr<br />
normaler. Als Polizistensohn hatte ich automatisch<br />
schon als Kleinkind einen anderen Zugang<br />
zum Thema Polizei als andere. Das war ebenso<br />
normal für mich wie die Erkenntnis, mit einem<br />
außer gewöhnlichen musikalischen Talent, insbesondere<br />
an der Gitarre und beim Komponieren,<br />
ausgestattet worden zu sein. Diese Symbiose<br />
führte dann letztendlich zu 40 Jahren „Kriminal-<br />
tango“.<br />
MM: Was denkst du, wie hat sich die Be deu -<br />
tung von Musik in der Gesellschaft über die<br />
letzten Jahrzehnte gewandelt?<br />
CC: Die Entwicklung sehe ich zweigeteilt. Zum<br />
einen existiert noch die ältere Generation, die das<br />
Können eines guten <strong>Musiker</strong>s noch zu schätzen<br />
weiß und bereit ist, für dieses Hörerlebnis zu<br />
bezahlen (Tonträger, digital, live), und zum anderen<br />
die jüngere Generation, die mit dem Selbst -<br />
verständnis aufwächst, Musik sei kosten los und<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 29<br />
eher im Bereich Wellness-/Relaxation-Instru -<br />
mentalmusik, außerdem komponierst und<br />
produzierst du Musicals und Popmusik bis<br />
hin zu Schlager. Woher kommt diese vielfältige<br />
Musikbegeisterung?<br />
CC: Anscheinend gibt es diese Schubladen, die ja<br />
nicht ich erfunden habe, bei mir nicht so ausgeprägt,<br />
wie es uns die selbsternannten „Format-<br />
apostel“, allen voran im Radio, vorkauen. Musik ist<br />
und bleibt Geschmacksache, die man nicht diskutieren<br />
sollte. Ich drücke niemandem meinen Ge -<br />
schmack auf und spiele einfach, was mir gefällt.<br />
Als Profi kann ich da natürlich emotional trennen.<br />
Während ich heute noch bei manchen Prog -<br />
passagen Tränen vor Freude und Gänsehaut beim<br />
Spielen und/oder beim Hören bekomme, produziere<br />
ich Schlager oder Auftragsproduktionen einfach<br />
deshalb, weil ich’s kann. Diese Flexibilität<br />
wünsche ich mir bei manch anderen, insbesondere<br />
bei denen, die Musik vermarkten.<br />
MM: Du bist einer der schnellsten Gitar ris ten<br />
(messbar in Anzahl Töne/Sekunde). Ist das<br />
noch virtuose Musik oder eher Sport?<br />
CC: Das ist sicher beides. In meinen Anfangs -<br />
jahren in den 70ern, als ich die Soli meiner<br />
Helden (allen voran Toni lommi, aber auch Jimmy<br />
Page, Ritchie Blackmore oder Alvin Lee) so lange<br />
übte, bis ich schneller war, unterlag ich dem<br />
Irrglauben, umso erfolgreicher zu werden, je virtuoser<br />
man spielt. Heute weiß ich, dass da kein<br />
Zusam menhang zwischen Können und kommerziellem<br />
Erfolg besteht. Erfolg hat nicht der bessere<br />
<strong>Musiker</strong>, sondern der, der besser vermarktet wird.<br />
Heute hören wir ja so gut wie gar kein Gitar ren -<br />
solo mehr im Formatradio. An der alten Machart<br />
(Intro, Vers, Ref, Vers, Re., Gitarren solo, Ref, usw.)<br />
habe auch ich mich zugegebenermaßen sattgehört.<br />
Ich lasse bewusst an anderen Stellen bei<br />
Studioproduktionen kurz im Song die Sau raus<br />
oder wie früher live, wenn ich spüre, dass das<br />
bei den Leuten ankommt. Ganz ehrlich, dieses<br />
Malmsteen-Gedudel kann sich ja kein normaler<br />
Mensch lange anhören, abgesehen von den Gi -<br />
tarristen, die auch gerne so spielen würden. Mir<br />
macht die Speedguitar einfach nur Spaß und ist<br />
zudem auch eine sehr gute Konzen tra tions übung<br />
für Kopf und Hände.<br />
MM: Woher hast du dein Talent als <strong>Musiker</strong>?<br />
CC: Ich vermute mal, von meinen Eltern. Nein,<br />
Spaß beiseite, wahrscheinlich hat es mich schon<br />
mitgeprägt, dass mein Vater Akkordeon spielte<br />
und mit meiner Mutter zweistimmig die Schlager<br />
der 50er und 60er in der Küche sang. Daher vieljederzeit<br />
beliebig abgreifbar vorhanden, ähnlich<br />
wie die Luft zum Atmen. Unterstützung findet<br />
diese fatale Einschätzung durch Strea ming -<br />
dienste, Torrentpages oder Converter (YouTube<br />
to mp3).<br />
»Auch ich verwende<br />
sehr gerne neue Sounds,<br />
aber ich spiele<br />
alles selbst an der Gitarre<br />
und am Keyboard ein,<br />
bis hin zum kleinsten<br />
Arpeggio.<br />
Handmade, so leiste ich<br />
meinen bescheidenen<br />
Beitrag dazu,<br />
dass Musikmachen<br />
etwas Besonderes ist und<br />
bleibt.«<br />
Auf der musikalischen Seite sieht es ähnlich<br />
düster aus. Da ist heute der Sound wichtiger als<br />
die Harmonie/Melodie. Endlos viele Program -<br />
mier fabriken veröffentlichen Samples, die noch<br />
von echten <strong>Musiker</strong>n eingespielt wurden, ge -<br />
paart mit vorgefertigten Loops und „Cinematic<br />
Ambient Sounds“ versehen, um diese dann mit<br />
digitalen Adaptionen längst existierender Vintage -<br />
sounds zu verbinden.<br />
Dadurch haben wir heute einen belanglosen<br />
Brei von unzählig gleichklingenden (und gleichlauten)<br />
Tracks im „Loudness War“ irgendwelcher<br />
talentfreier „<strong>Musiker</strong>“, deren Namen sich mittlerweile<br />
gar niemand mehr merken kann und auch<br />
nicht mehr merken will.<br />
Auch ich verwende sehr gerne neue Sounds,<br />
aber – und das ist wohl der gravierende Unter -<br />
schied – ich spiele alles selbst an der Gitarre und<br />
am Keyboard ein, bis hin zum kleinsten Arpeggio.<br />
Handmade, auch wenn es die große Masse aus<br />
genannten Gründen nicht mehr interessiert. So<br />
leiste ich meinen bescheidenen Beitrag dazu, dass<br />
Musikmachen etwas Besonderes ist und bleibt.<br />
MM: Prog-Rock ist dein Lieblings-Genre, die<br />
kommerziellen Erfolge verzeichnest du aber<br />
leicht auch meine Liebe zur Mehrstimmigkeit in<br />
den Gitarrensoli und im Chorgesang. Meine Ge -<br />
sangsstimme klingt nicht sehr schön, aber be -<br />
züglich Tonsicherheit und Harmoniegesang wurde<br />
ich reichlich ausgestattet – zum Leidwesen mancher<br />
Sänger mit gut klingender Stimme, aber deutlichen<br />
Schwächen, in Tune zu singen, ge schweige<br />
denn im Satzgesang :-))<br />
Ansonsten fand ich niemand, trotz Ahnenfor -<br />
schung, der in der Verwandtschaft über ein solch<br />
ausgeprägtes Talent verfügte. Für dieses Talent bin<br />
ich der Natur und meinen Eltern ewig dankbar!<br />
MM: Von 1999 bis 2009 warst du Bandleader<br />
der deutsch-britischen Band „Dark Ocean“.<br />
Wie und wo habt ihr euch damals zusammengefunden?<br />
CC: Eine schöne und gleichzeitig traurige Ge -<br />
schichte. Ich war 1998/1999 mit meiner Frau in<br />
Australien. Wir haben dort geheiratet, und ich<br />
schrieb die neue Australienhymne „Welcome to<br />
Australia“, die dort in Brisbane uraufgeführt und<br />
von der Deutschen Sporthilfe für die deutsche<br />
Olympiamannschaft Sydney 2000 nominiert<br />
wurde. Den Drummer Mark Coughlan aus London<br />
lernte ich dort kennen und gründete mit ihm die<br />
Band DARK OCEAN. Wir schrieben mit fünf Alben<br />
und einer großartigen Tour mit Barclay James<br />
Harvest Prog-Rock-Geschichte. R.I.P. my dear<br />
Mark. Ich werde nie seine glänzenden Augen<br />
vergessen, wenn wir mit „Higher Grounds“ die<br />
Konzerte er öffneten und gemeinsam richtig eingezählt<br />
hatten, voll im Beat auf dem Punkt waren<br />
und bis zur Ekstase improvisierten. Wir werden<br />
uns wiedersehen …<br />
MM: Was meinst du bedeuten Bands heute<br />
noch? Ist das Modell zukunftsfähig?<br />
CC: Schwierig … Wie ich vorhin schon sagte,<br />
haben sich die Hörgewohnheiten der jungen Ge -<br />
neration gewaltig geändert. Da feiern 10 oder gar<br />
100 000 Menschen irgendwelche DJs mit nicht<br />
angeschlossenen Kopfhörern ab, die ganz verloren<br />
auf der Bühne an irgendwelchen Ge räten<br />
herumschrauben, die auch nicht verkabelt sind.<br />
Dann haben viele Bands live mittlerweile so viel<br />
Playbacks/Konserven im Gepäck, dass wir uns<br />
nicht wundern müssen, wenn auch die tatsächliche<br />
Leistung des <strong>Musiker</strong>s auf der Bühne zunehmend<br />
nur noch ein Randpublikum interessiert.<br />
Abgerundet wird diese Entwicklung noch von<br />
den ganz großen Acts, deren Fans mehr Wert auf<br />
ihre Smartphoneaufzeichnung legen als auf das<br />
Zuhören. 8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
30 STORIES<br />
Das gemeinsame Musizieren wird den Men -<br />
schen allerdings nach wie vor weiter Freude be -<br />
reiten, ob in der örtlichen Blaskapelle, im Kirchen -<br />
chor oder in einer Rockband.<br />
Voraussetzung für einen größeren oder<br />
schnelleren Erfolg ist das Modell Band jedoch<br />
nicht mehr. Früher wollte man die Zauberer (z. B.<br />
Keith Emerson an der Orgel) direkt sehen. Heute<br />
muss es eine 3D-5.0-Lasershow sein, fast schon<br />
egal, wer da auf der Bühne steht. Damit meine<br />
ich jetzt nicht Leute wie Helene Fischer, sondern<br />
eher deren Bassisten. Wen aus der Masse interessiert<br />
schon, wie er spielt oder wer er ist?<br />
Nachdem ja nun auch kleinere Live-Clubs ums<br />
Überleben kämpfen, weißt du Bescheid.<br />
arbeit im Büro, aber da sind wir beide organisatorisch<br />
bestens aufgestellt. Die meisten <strong>Musiker</strong> sind<br />
eben nur <strong>Musiker</strong>, und da wird Labelarbeit oftmals<br />
zur Qual oder gar unmöglich. Neben meinen eigenen<br />
Produktionen (z.B. mein aktuelles preisgekröntes<br />
Album „The World Anthem“) veröffentlichen wir<br />
nach wie vor viele Nachwuchs künstler, denen ich<br />
für eine wirklich geringe Be teiligung an den<br />
Produktionskosten ein hoch attrak tives, vernünftiges<br />
Newcomerpaket anbiete. Ich liefere damit im<br />
absolut finanzierbaren Bereich die Kom position,<br />
den Text, spiele alle Instrumente ein, recorde die<br />
Vocals, gefolgt von Mix, Mastering, Cover ge stal -<br />
tung, Label veröffent lichung und Pro motion nach<br />
Absprache. Hinzu kommt eine satte Beteiligung<br />
an den Verkaufserlösen für den Künstler.<br />
CC: Im Grunde sind solche Aktionen für den<br />
Initiator, was ich in diesem Fall ja bin, eine sehr<br />
undankbare Sache. Ich investiere da nun schon<br />
im neunten Jahr Zeit, Geld, Energie und Nerven,<br />
um nicht selten zu hören, dass man sich damit ja<br />
nur „wichtig machen möchte“. Falsch – ich bin<br />
schon wichtig (Achtung: Spaß), deshalb bräuchte<br />
ich das nicht.<br />
Nein, es ist wirklich so, dass ich etwas von<br />
meinem Erreichten abgeben möchte. Wer die<br />
Seite www.rockforyourchildren.de etwas genauer<br />
durchschaut, wird unschwer erkennen, dass<br />
da ein riesengroßer Berg an Arbeit dahinter<br />
steckt, der es aber Wert ist, weiter dran zu bleiben.<br />
Wer mit RFYC arbeiten möchte, der schickt<br />
mir einfach den Veranstaltungs-Antrag (siehe<br />
Website) ausgefüllt zu. Benefiz/Charity ist zwar<br />
ein un dankbares Geschäft und manchmal auch<br />
kritisch zu betrachten, vor allem, wenn z. B. Mil -<br />
liar däre bei einer Charity-Gala 1.200€ zusammenbringen<br />
… oder wenn 70% von Spenden -<br />
geldern in irgendwelchen Verwaltungen oder<br />
Ma nager gehältern versinken. Schlimm genug,<br />
dass sämtliche Regierungsformen dieser Welt<br />
überhaupt Benefiz/Charity nötig machen. Ich<br />
bleibe da am Ball!<br />
MM: Nach Plattenverträgen bei den großen<br />
Majorlabels hast du mittlerweile deine eigene<br />
Plattenfirma „CoCo Records Inter na tio nal“<br />
gegründet. Welche Chancen birgt das und<br />
was machst du derzeit damit?<br />
CC: Die Musikproduktionsfirma „CoCo Produc -<br />
tions“ wurde 1998 und das Label 2003 gegründet,<br />
beide unter der Geschäftsführung der In -<br />
haberin, meiner Frau. Wir haben damals festgestellt,<br />
dass ein Künstler, verglichen mit den be -<br />
scheidenen Beteiligungsprozenten der Majors,<br />
dort etwa zehnmal so viele Stückzahlen absetzen<br />
muss, um auf den gleichen Endbetrag zu<br />
kommen, der durch das eigene Label erwirtschaftet<br />
wird. Das ist natürlich erhebliche Mehr -<br />
»<strong>Musiker</strong> sind<br />
wie Zirkusartisten<br />
ideale Beispiele<br />
als Vertreter<br />
der brotlosen<br />
Kunst.«<br />
Erfolgsgarantien gibt es logischerweise nicht,<br />
aber jeder Act weiß nach einer Zusam men arbeit<br />
mit mir, wo er steht und ob er eine Chance am<br />
Markt hat. Abgesehen von „ich bin die/der größte<br />
Traumtänzer/-in“ darf sich jeder bei mir melden,<br />
auch wenn er/sie noch nicht selbst an sich glaubt.<br />
MM: Mit den Erlösen deines Songprojekts<br />
„Rock for your Children“ unterstützt du<br />
regel mäßig Kinderprojekte an verschiedenen<br />
Orten sowie die Stiftung „Hänsel und Gretel“<br />
oder das Projekt „Herzenssache“, der<br />
Kinderhilfsorganisation von SWR, SR und<br />
Sparda Bank. Was sind deine Erfah rungen<br />
damit und wie stehst du allgemein zu Be -<br />
nefiz und Charity?<br />
MM: Die Musikbranche hat sich von Platten -<br />
verkäufen zu Streaming ziemlich gewandelt.<br />
Wie gehst du für dich mit diesen Ver än de -<br />
rungen um?<br />
CC: Ich nutze im Grunde diese digitalen Portale<br />
mehr als Promotionplattformen als für den Ver kauf.<br />
Da kommen ja entspannt bescheidene Cent-<br />
Beträge rüber, die dann Monate später durch<br />
noch bescheidenere GEMA- oder GVL-Rück -<br />
flüsse getoppt werden. Nein, für einen <strong>Musiker</strong><br />
ist das kommerzielle Gesamtsystem kaputt.<br />
Gegen argumente sind Augenwischerei. Das<br />
sieht man an meiner Discografie. Ich schrieb<br />
mehr als 1 300 Songs, die sich noch bis vor zehn<br />
Jahren weltweit millionenfach verkauften. Heute<br />
habe ich noch eine vierstellige Zahl an echten<br />
Fans, die (wohl generationsbedingt) hauptsächlich<br />
immer noch CDs kaufen. <strong>Musiker</strong> sind wie<br />
Zirkusartisten ideale Beispiele als Vertreter der<br />
brotlosen Kunst. Das ist seit Jahrhunderten<br />
schon so. Denken wir an die weltberühmten<br />
Komponisten, die bettelarm gestorben sind. Wir<br />
haben acht Milliarden Menschen auf der Erde.<br />
Ein Viertel davon sind musikalisch begabt. Die<br />
paar tausend Superstars, die nur mit Musik<br />
Millionen verdient haben, sind keinesfalls die<br />
besseren <strong>Musiker</strong>, sondern nur die, die besser<br />
vermarktet wurden oder werden. Ein Beispiel:<br />
Mein Song „Sadness in your eyes“ verkaufte sich<br />
1994 auf überschaubaren 1 500 CDs, ein paar<br />
Jahre später als Titel „Gestern zählt nicht mehr“<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 31<br />
im Starclub-Musical auf über 80 000 Exemplaren.<br />
Ist deshalb die Komposition mehr wert? Nein. Da<br />
das Geldverdienen mit Musik heute kaum noch<br />
etwas mit musikalischem Können, sondern vor<br />
allem mit gutem Marketing zu tun hat, rate ich<br />
jedem <strong>Musiker</strong> mit musikalisch-kreativen Ambi tio -<br />
nen, einen Beruf zu wählen, der ihn auch zufrieden<br />
und stressfrei satt macht.<br />
MM: Was sind deine weiteren musikalischen<br />
Pläne?<br />
CC: Nun, ich war 40 Jahre lang <strong>Musiker</strong> und Kri -<br />
minalbeamter im 24/7-Modus. Seit 01. November<br />
2018 bin ich im sogenannten Ruhestand (?),<br />
sodass ich als Pensionär nun ohne Ende noch<br />
viel mehr Musik machen kann. Eine große Palette<br />
an Projektideen wartet auf meine Umsetzung.<br />
Ich war schon immer jemand, der nicht nur Ideen<br />
hat, sondern sie auch konsequent umsetzt.<br />
Im Moment habe ich zwölf Produktionen gleichzeitig<br />
am Start. Da sind auch Einzeltracks dabei,<br />
also nicht nur Alben. Das Jahr ist somit eigentlich<br />
schon voll, denn wir müssen ja auch die gerade<br />
schon fertigen Produktionen betreuen. Da merken<br />
wir uns am besten die Namen Andrea Beth,<br />
Andrea Weil, Michaela Kuti, Bernd Busam und<br />
Thomas Gerst.<br />
Und – endlich kommt mal wieder ein Instru -<br />
mental-Entspannungsalbum von mir mit dem<br />
Schweizer Starklarinettist Fritz Dünner – „Dream-<br />
dome“ – auf den Markt.<br />
Zum Thema live reizt es mich, entweder un -<br />
plugged „The World Anthem“ mit Freunden auf<br />
die Bühne zu bringen oder doch noch „die beste<br />
Rockband der Welt“ zu gründen, vielleicht auch<br />
beides. In Australien habe ich auch noch freundschaftliche<br />
Kontakte, die ich derzeit reaktiviere.<br />
Auch dort warten noch schöne Musikaktionen<br />
auf mich.<br />
Zudem freue ich mich auf den nächsten<br />
Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2019</strong>, wo ich schon<br />
2016 und 2018 Preise mit nach Hause nehmen<br />
durfte.<br />
WEB: WWW.CONNYCONRAD.NET<br />
INTERVIEW: RONJA RABE<br />
FOTOS: ANDREA WEIL<br />
CONNY CONRAD<br />
„The World Anthem“<br />
VÖ: 7. SEPTEMBER 2018<br />
WWW.CONNYCONRAD.NET
32 STORIES<br />
JOHN MAYALL<br />
The Godfather of British Blues (Teil 2)<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 33<br />
»Mayall kam nun bei dem<br />
Label ABM–One Way<br />
unter Vertrag.<br />
Dort veröffentlichte er bis<br />
1978 sechs LPs, die unter<br />
dem zunehmenden<br />
Einfluss von Funk standen<br />
und weniger an<br />
Mayalls klassischer und<br />
erfolgreicher Blues musik<br />
orientiert waren.«<br />
Gute <strong>Musiker</strong> hatte er nach wie vor um sich.<br />
Auf vier dieser Alben wirkte der Gitarrist Rick<br />
Vito mit, der danach eine bemerkenswerte<br />
Karriere als Begleit-Gitarrist hatte. Unter anderem<br />
begleitete er Ende Juli 1977 beim Rockpalast-<br />
Auftritt von Roger McGuinn’s Thunderbyrd den<br />
Ex-Byrds-Frontmann, außerdem die Bee Gees,<br />
Fleetwood Mac, Jackson Browne, Bonnie Raitt<br />
und Bob Seger. Be son ders gelungen sind seine<br />
dem Blues gewidmeten Auftritte mit Mick<br />
Fleetwood im Jahr 2008. Fast symptomatisch<br />
klingt der Titel von Mayalls letzter LP für ABM–<br />
One Way: „The Last of the British Blues“. Aber<br />
gerade diese LP gehört wiederum zu den besseren<br />
Mayall-Veröffentli chungen dieser Phase.<br />
Mayalls Lead-Gitarrist war, wie auch schon<br />
auf dem Album „A Hard Core Package“ von<br />
1977, James Quill Smith, der live ziemlich viel<br />
Vergnügen bereitete. Mayall schätzte den Ende<br />
April 2018 im Alter von 75 Jahren verstorbenen<br />
Quill Smith, der unter anderem Three Dog<br />
Night und Billy Joel be gleitet hatte, und nannte<br />
ihn einmal sogar den „besten Gitarristen“, den er<br />
„seit Eric Clapton“ gehabt habe. Mayalls Platten -<br />
verkäufe waren gleichwohl weiter zurück ge -<br />
gan gen. Dazu hatte nicht nur die sehr zurück -<br />
haltende Werbung des Labels für die Alben<br />
bei getragen, sondern auch Verrisse von Kriti -<br />
kern, die Mayall nur noch als Schatten seiner<br />
selbst ansahen.<br />
Mit seinen drei nächsten Alben für das noch<br />
kleinere Label DJM, das genauso wenig Wer -<br />
bung betrieb, machte Mayall Konzessionen an<br />
den Mainstream. Der Titel des Albums „The<br />
Bottom Line“ von 1979, die bisher einzige nicht<br />
als CD veröffentlichte Mayall-LP, beschreibt<br />
unfreiwillig Mayalls Situation und markiert seinen<br />
Tiefpunkt. Es hat mit Mayalls Stärken wenig<br />
gemein. „No More Interviews“ aus dem Jahr<br />
1980 ist deutlich besser geraten. Hörenswert ist<br />
auch die Nachfolge-LP „Road Show Blues“ von<br />
1982 (beide mit dem Lead-Gitarristen Quill<br />
Smith), das 2003 zusammen mit zuweilen wirklich<br />
starken Live-Aufnahmen aus den 1970er-<br />
Jahren neu herausgebracht worden ist. Dort<br />
spielte Freddy Robinson aus Jazz-Blues-Fusion-<br />
Zeiten die Lead-Gitarre. Die leichte Stei gerung<br />
zu Ende des DJM-Vertrages wurde dadurch entwertet,<br />
dass der Disco-Boom die Blues musik<br />
weiter an den Rand gedrängt hatte, sodass<br />
kaum jemand noch Platten dieses Genres produzieren<br />
mochte.<br />
Solcherlei Abwärtsentwicklungen blieben<br />
nicht ohne Folgen für den Menschen Mayall.<br />
Hatte er sich früher strikt vom Alkohol ferngehalten<br />
und sich über seine Mitmusiker geärgert,<br />
wenn sie diesem reichlich zugesprochen hatten,<br />
wurde er in den 1970er-Jahren zum Trinker. Von<br />
sich selbst sagt er, in dieser Zeit bei den meisten<br />
Auftritten in jenem Jahrzehnt betrunken<br />
gewesen zu sein. Mayall erkannte aber zu seinem<br />
Glück, dass der Alkohol seine Probleme<br />
nicht löste, sondern im Gegenteil nur verschärfte.<br />
Mayall musste davon freikommen, wenn er<br />
seine Reputation nicht gänzlich verlieren und<br />
sich auf seine Stärken als Bluesmusiker besinnen<br />
wollte. Nach etwa zehn Jahren hatte Mayall<br />
seinen Alkoholismus überwunden und ging<br />
gemäß dem Titel seines Polydor-Albums von<br />
1972 „back to the roots“. Auf diese Weise<br />
wurde aus dem Auslaufen des DJM-Vertrages<br />
ein Neubeginn. 1982 kam in Australien „The<br />
Return Of The Bluesbreakers“ beim Label AIM<br />
auf den Markt, für das Mick Taylor nach Jahren<br />
wieder zu Mayall gestoßen war. Fortan nannte<br />
Mayall seine Band wie früher John Mayall’s<br />
Bluesbreakers; erst ab 2009 verwendete er nur<br />
noch seinen eigenen Namen für Veröffent -<br />
lichungen und Auftritte. Ebenfalls 1982 gingen<br />
Mayall und Taylor auf eine Reunion-<br />
Tournee, mit den ehemaligen Bluesbreakers<br />
John McVie als Fleetwoc-Mac-müde gewordener<br />
Bassist und dem Drummer von Blues From<br />
Laurel Canyon Colin Allen. Der Mitschnitt „The<br />
1982 Reunion Concert“ wurde erst 1994 von<br />
Repertoire als CD herausgebracht. Er zeigt<br />
eine spielfreudige Band mit Taylors vorzüglichen<br />
Soli. Im Rahmen der Tournee wurde im Juni 1982<br />
ein Konzert der reformierten Bluesbreakers mit 8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
34 STORIES<br />
eigenen Stü cken sowie mit Albert King, Buddy<br />
Guy, Junior Wells, Etta James und Sippie Wallace<br />
als Gästen im New Jerseyer Capitol Theatre<br />
quasi als Huldigung an diese Blues-Größen fürs<br />
Fern sehen aufgezeichnet. Jahrelang war ein<br />
kleinerer Teil davon, der Ton-Mitschnitt, nur als<br />
Bootleg-LP „Blues Alive“ erhältlich. 2004 gab es<br />
schließlich die vollständige TV-Auf zeich nung als<br />
DVD bei Hybrid Recordings als „Jammin’ With<br />
The Blues Greats“, während 2011 dies alles als<br />
Doppel-CD und als DVD bei Blues Boulevard<br />
Records, die den Auftritt nun „In The Shadow Of<br />
The Legends“ nannte – beide in sehr guter Bildund<br />
Ton qualität. Die Blues breakers waren endgültig<br />
zurück und lieferten dem Publikum ein<br />
Blues-Fest! Taylors Soli, mit und ohne Slide,<br />
sind schlicht wunderbar und geradezu elektrisierend<br />
im Wechselspiel mit dem Virtuosen der<br />
Blues gitarre Albert King bei dessen Klassikern<br />
„Born Under A Bad Sign“ und „Stormy Monday“.<br />
Zum Abschluss des Konzerts wechselte Taylor<br />
dann auch vorübergehend ans Keyboard, als<br />
Mayall mit seinem Mund har monika-Solo und<br />
seiner Vokal-Percussion bei „Room to Move“<br />
brillierte. Taylor begleitete Mayall später hin und<br />
wieder bei Konzerten. Mittlerweile sind noch<br />
andere lohnende Live-Auf zeich nun gen aus der<br />
Zeit der Reunion-Tournee 2006 beim Label<br />
Secret Music auf der Doppel-CD „The Private<br />
Collection“ er schienen, die außerdem Mit schnitte<br />
aus den Jahren 1972/73 mit Freddy Robinson<br />
und 1980 mit James Quill Smith erhalten. Secret<br />
Music hat dies 2010 und 2011 auch als einzelne<br />
CDs herausgebracht und umgetitelt: „Howlin’ At<br />
The Moon“ und „Smokin’ Blues“.<br />
»Nach der<br />
Reunion-Tournee von 1982<br />
gelang es Mayall,<br />
seine Stärken dauerhaft<br />
zu bewahren. 1984 tourte<br />
er mit dem brillanten<br />
Lead-Gitarristen Coco<br />
Montoya, der während der<br />
folgenden Jahre<br />
Stamm-Mitglied der<br />
Bluesbreakers war.«<br />
Montoya schien elektrisierende Soli nur so<br />
aus dem Arm zu schütteln. Eine erste Kost -<br />
probe von 1984 enthielt die 1994 bei One Way<br />
veröffentlichte CD „Cross Country Blues“,<br />
neben Live-Aufnahmen derjenigen Besetzung,<br />
mit der Mayall die australische CD „The Return<br />
Of The Bluesbreakers“ eingespielt hatte. Mayall<br />
mit Montoya waren erstmals 1985 mit einem<br />
Live-Mitschnitt in Ungarn aus demselben Jahr<br />
auf der LP „Behind The Iron Curtain“ (GNP<br />
Crescendo) zu hören. Zu dieser Zeit gehörten<br />
den Bluesbreakers Mayall, Montoya, Bobby<br />
Haines (Bass) und Joe Yuele (der Drummer, der<br />
von 1985 bis 2008 und damit am längsten bei<br />
Mayall blieb) an und außerdem als zweiter Lead-<br />
Gitarrist der heutige Bluesrock-Star Walter<br />
Trout, der zuvor sein Engagement bei Canned<br />
Heat beendet hatte und Montoya absolut nicht<br />
nachstand. Dies war eine Band der Extra -<br />
klasse. Vor allem Montoya und Trout spielten<br />
sich wie entfesselt die Bälle zu. Auf diese beiden<br />
Ausnahme-Gitarristen hätte Mayalls früherer<br />
Album-Titel „A Hard Core Package“<br />
exakt gepasst. Beim ungarischen Auftritt konzentrierten<br />
sich die Bluesbreakers auf Mayalls<br />
Repertoire aus den 1960er-Jahren und punkteten<br />
mit hoher Spielfreude. Diese bewiesen sie<br />
auch in mehreren Live-Aufnah men von 1987<br />
und 1988, wovon die CDs „The Power Of The<br />
Blues“ (Entente, 1987) und „Live In Germany“<br />
1988 (Immortal, 2011) sowie die DVDs „Live At<br />
Iowa State University“ (Quantum Leap, 2004),<br />
„Rollin’ With The Blues“ (Planet Song, 2004),<br />
„Rollin’ With The Blues“ (Planet Song, 2006)<br />
und „Room To Move“ (All Stars, 2006) zeugen;<br />
das Konzert auf „Rollin’ With The Blues“ wird<br />
leider mehrfach durch Interviews unterbrochen.<br />
Danach nahm Mayall 1988 mit dieser<br />
formidablen Besetzung leider nur noch die CD<br />
„Chicago Line“ für Entente auf, denn als Erster<br />
verabschiedete sich Trout für seine – bis heute<br />
erfolgreiche – Solokarriere.<br />
Rockmusik aus dem Westen war dem DDR-<br />
Regime lange nicht genehm, weil sie als vorgeblich<br />
dekadent nicht ins sozialistische<br />
Denkschema passte. Schon den Rock ‘n’ Roll<br />
hatten die DDR-Gewaltigen als „raffiniertes<br />
Mittel der psychologischen Kriegsführung der<br />
USA“ und als „Krankheit“ eingestuft, der den<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 35<br />
Werten der „sozialistischen Menschen ge mein -<br />
schaft“ à la Walter Ulbricht widersprach. Das<br />
sogenannte Kahlschlagplenum, die von Erich<br />
Honecker anti-westlich eingefädelte „ideologische<br />
Wende“ 11. Tagung des Zentral komitees<br />
der SED im Dezember 1965, bereitete der Rock -<br />
musik als „zersetzenden imperialitschen de -<br />
kadenten Dreck“ in der DDR ein offizielles Ende.<br />
Die junge DDR-Generation hungerte indessen<br />
nach dieser Musik, und in den 1980er-Jahren<br />
ließ sich auch in der DDR die Rockmusik „aus<br />
dem imperialistischen Westen“ nicht länger<br />
unterdrücken. So war Mayalls Blues breakers-<br />
Formation mit Montoya und Trout (dieser im<br />
Canned-Heat-T-Shirt) im April 1987 aus Anlass<br />
der Feier „750 Jahre Berlin“ im DDR-Palast der<br />
Republik „Zu Gast in Berlin“ und stand damit<br />
ziemlich am Anfang von Bands, die aus den<br />
USA anreisten. Das DDR-Fernsehen strahlte<br />
das bemerkenswerte Konzert mit Montoyas<br />
und Trouts hinreißenden Soli aus. Wer vor der<br />
deutschen Wende im bundesdeutschen Zonen -<br />
randgebiet lebte, konnte das Ereignis im Palast<br />
der Republik damals mitschneiden. Mitte Januar<br />
<strong>2019</strong> ist dieser Auftritt bei EuroVideo die DVD<br />
„Im Konzert. Live in Berlin 1987“ aus dem DDR<br />
TV-Archiv Unterhaltung erschienen – unbedingt<br />
zugreifen! Ein ähnlicher Genuss ist der clubartige<br />
Auftritt der Bluesbreakers vom Frühjahr 1988<br />
für die SWF-Reihe Ohne Filter, der bislang nicht<br />
als Kauf-DVD herausgekommen ist.<br />
Nach dem Bluesbreakers-Auftritt in Ost-Berlin<br />
fand vom 6. bis zum 8. Juni 1987 das dreitägige<br />
„Concert For Berlin“ mit David Bowie und Phil<br />
Collins’ Genesis an der Spitze im Westteil der<br />
Stadt unweit des Brandenburger Tores und<br />
damit in Hörweite von DDR-Rockfans statt.<br />
»Der Auftritt sorgte unter<br />
der jungen Bevölkerung<br />
der DDR derart für Unmut<br />
über das SED-Regime,<br />
dass es zunehmend<br />
Auftritte von<br />
US-Rockmusikern in der<br />
DDR gestattete,<br />
vor allem im Jahr 1988, um<br />
im eigenen Land<br />
nicht weiter ins Abseits<br />
zu geraten.«<br />
Montoya blieb Mayall noch bis 1993 als<br />
ständiges Mitglied der Bluesbreakers treu.<br />
Mittlerweile brachte Mayall wie in früheren<br />
Zeiten ein ausgezeichnetes Album nach dem<br />
anderen heraus. Besondere Beachtung fand<br />
1990 seine CD „A Sense Of Place“ für das<br />
bekannte Label Island. Dieses Mal wurden die<br />
Bluesbreakers durch den Slide-Gitarristen<br />
Sonny Landreth verstärkt, den Clapton auf einem<br />
seiner Crossroads Guitar Festivals „my hero“<br />
nannte. „A Sense Of Place“ gehört zu Mayalls<br />
besten Alben. Landreth wandte sich danach seiner<br />
Solokarriere zu, so dass auf dem Silvertone-<br />
Album „Wake Up Call“ von 1993 Montoya wieder<br />
der einzige Bluesbreakers-Gitarrist ist. Als<br />
Gastmusiker ist der Blues-Veteran Albert „Ice<br />
Man“ Collins mit seiner Telecaster als Gast mit<br />
von der Partie. Nach „Wake Up Call“ schied<br />
Montoyas als reguläres Bluesbreakers-Mitglied<br />
aus und beschritt künftig Solopfade. Auf den<br />
DVDs „Live From The Bottom Line, New York“<br />
(Masterplan, 2004) und „Live From Austin TX“<br />
(New West Records, 2007; zugleich als CD<br />
erschienen) kann man sich an den Blues -<br />
breakers mit Montoya sowohl akustisch als auch<br />
optisch einmal mehr erfreuen.<br />
Der Weggang von solch hervorragenden Mu -<br />
sikern wie Montoya und Trout ließ die Blues -<br />
breakers jedoch wie in vergangenen Tagen<br />
nicht ausbluten. Mayalls Auge für gute <strong>Musiker</strong><br />
blieb ungetrübt. Montoyas Nachfolger wurde<br />
1993 der 1956 geborene Buddy Whittington,<br />
erneut eine vorzügliche Wahl! Whittington war<br />
1991 bei einem Auftritt der Bluesbreakers in<br />
Dallas – Fort Worth mit der Band The Sidemen<br />
als Vorgruppe aufgetreten und hatte Mayall<br />
begeistert. Als die Position des Lead-Gitar -<br />
risten vakant war, kontaktierte er umgehend<br />
Whittington, der sofort zusagte. Whittington<br />
blieb bis 2008 bei den Bluesbreakers, länger<br />
als jeder andere der bisherigen Lead-Gitar risten.<br />
Gemeinsam mit Mayall und Yuele war er damit<br />
8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
36 STORIES<br />
Garant für die dauerhafte Hochklassig keit der<br />
Band. Das erste gemeinsame Album für<br />
Silvertone mit Whittington war „Spinning Coin“<br />
von 1995, dem beim selben Label 1997 „Blues<br />
For The Lost Days“ folgte. Mayall war wieder derart<br />
erfolgreich geworden, dass er ab 1999 beim<br />
bekannten Rock-Label Eagle Records unter<br />
Vertrag stand. Das erste Bluesbreakers-Album<br />
dort war im selben Jahr „Padlock Of The Blues“,<br />
erneut mit illustren Gästen: Montoya und kein<br />
Geringerer als John Lee Hooker. Die dauerhafte<br />
qualitative Kon so lidierung der Bluesbreakers<br />
brachte es mit sich, dass Mayall ab 2000 auf seinem<br />
Label Private Stash in Eigenregie CDs am<br />
Rande seiner Konzerte vertrieb. Auf „Time<br />
Capsule“ folgte 2001 die Live-CD „UK Tour 2K“<br />
mit Auf nahmen von der britischen Blues breakers-<br />
Tour im Mai 2000 und als reines Mayall-Key -<br />
board-Soloalbum „Boogie Woogie Man“. 2003<br />
schloss sich auf CD und DVD das weitere, sehr<br />
empfehlenswerte Live-Album „No Days Off“ mit<br />
Auf nahmen aus dem Vorjahr an. Bis dahin war<br />
2001 bei Eagle Records die CD „John Mayall<br />
and Friends – Along For the Ride“ mit vielen<br />
hochkarätigen Gästen erschienen, darunter<br />
Steve Cropper, Mick Fleetwood, Billy Gibbons,<br />
Peter Green, Jeff Healey, John McVie, Steve<br />
Miller, Gary Moore, Billy Preston, Chris Rea,<br />
Mick Taylor – und natürlich mit Whittington und<br />
Yuele. Schon 1992 wurde das nächste gelungene<br />
Bluesbreakers-Album „Stories“ veröffentlicht.<br />
Barber war damit zu seinen Wurzeln als<br />
Förderer des britischen Blues zurückgekehrt.<br />
Clapton war Mayalls Einladung gern gefolgt,<br />
denn rückblickend fühlte er sich nach all den<br />
Jahren nicht wohl damit, Mayall im Juli 1966<br />
als Bandmitglied verlassen zu haben. Claptons<br />
und Taylors Soli sind wahrer Genuss, und<br />
Barbers Blues-Posaune zu Claptons Gitarre<br />
lässt einen ebenfalls schwärmen. Insgesamt<br />
ein singuläres Ereignis, das die Anschaffung<br />
sowohl als CD als auch als DVD lohnt, selbst<br />
wenn man sonst nichts von Mayall im Regal<br />
stehen hat. Wie schon erwähnt, brachte Eagle<br />
Vision parallel dazu die DVD „The Godfather Of<br />
The British Blues/The Turning Point“ heraus.<br />
Bis 2007 entstanden in Mayalls beständigster<br />
Bandbesetzung noch drei Alben. Für „Private<br />
Stash“ gab Mayall 2003 die Live-DVD „Cookin’<br />
Down Under“ heraus und unterstützte seine<br />
zweite Ehefrau Maggie Mayall, von der er mittlerweile<br />
ebenfalls geschieden ist, auf einigen<br />
Stücken ihrer Private-Stash-CD „Dig This“ von<br />
2006. Eagle Records veröffentlichte 2005<br />
„Road Dogs“, und im selben Jahr wurde Mayall<br />
für seine musikalischen Verdienste zum Order<br />
of the British Empire (OBE) ernannt. Mit Siche r -<br />
heit war er zu dem Zeitpunkt einer der wenigen<br />
<strong>Musiker</strong>, die zu Lebzeiten ungewöhnlich viele<br />
Tonträger veröffentlicht hatten. Die letzte CD<br />
Eagle Records mit Whittington und Yuele wurde<br />
„In The Palace Of The King“ (2007), eine gelungene<br />
und würdige Hommage an den früh verstorbenen<br />
Blues-Gitarristen Freddie King mit ausgezeichneten<br />
Gitarren-Parts von Whittington und<br />
dem renommierten Blues-Gitarristen Robben Ford<br />
als Gast auf dem Stück „Cannonball Shuffle“.<br />
Dann löste Mayall die Bluesbreakers 2008 auf,<br />
nachdem Whittington 2007 sein erstes, formidables<br />
Soloalbum „Buddy Whittington“ aufgenommen<br />
hatte. Whittington, den Mayall rückblickend<br />
als „vielleicht größten aller Blues breaker“ würdigte,<br />
widmete sich seiner Solo karriere und ließ bisher<br />
zwei weitere lohnende Alben folgen.<br />
Mayall wollte nach eigenen Angaben mit der<br />
Auflösung der Bluesbreakers ein neues Kapitel<br />
aufschlagen. Abrupt vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt reagierte sein langjähriger Drummer<br />
Yuele tief enttäuscht. Die neue Band setzte<br />
sich aus Mayall, dem Bassisten Gregg Rzab,<br />
der sich Mayall in der Vergangenheit mehrfach<br />
angeschlossen hatte, dem Drummer Jay<br />
Davenport und dem Lead-Gitarristen Rocky<br />
Athas zusammen, ein erfahrener Gitarrist, der<br />
zum Freundeskreis des 1990 tödlich verunglückten<br />
Top-Gitarristen Stevie Ray Vaughan<br />
zählte und 2000 mit dessen Band Double<br />
Trouble aufgetreten war. Das erste gemeinsame<br />
Album „Tough“ wurde 2009 Mayalls letztes<br />
Album für Eagle Records. Auch „Tough“ machte<br />
deutlich: „Mayall kann es immer noch!“ 2011<br />
verkaufte Mayall bei seinen Auftritten „Live In<br />
London“ als CD und DVD. Diese Aufnahmen<br />
zeigen Mayall und seine Band als vitale <strong>Musiker</strong>.<br />
Bevor ein neues reguläres Album erschien, förderte<br />
Mayall aus seinem Archiv Material gleich<br />
für drei CDs bei Private Stash hervor. Unter der<br />
Überschrift „Historic Live Shows. Never Before<br />
Released“ erhält man einen ausgezeichneten<br />
»Zu einem einzigartigen<br />
Bluesrock-Fest wurde<br />
allerdings Mayalls<br />
Liverpooler 70th Birthday<br />
Concert. Nicht nur die<br />
bewährten und bestens<br />
aufgelegten Bluesbreakers<br />
standen auf der Bühne,<br />
sondern auch Eric Clapton,<br />
Mick Taylor und<br />
Chris Barber, die Stars des<br />
Abends. «<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 37<br />
Konzert-Querschnitt mit den be sonderen For mationen aus der<br />
Zeit von The Turning Point und USA Union. Der Schwerpunkt<br />
liegt aber auf Auftritten mit den Spitzen gitarristen Montoya und<br />
Whittington von 1990 bis 1998.<br />
Nach „Tough“ wechselte Mayall 2014 zum Label Forty Below<br />
Records. Die CDs „A Special Life“ (2014) mit dem Zydeco-<br />
<strong>Musiker</strong> Clifton Chenier, der Live-Mitschnitt „Find A Way To<br />
Care“ von 2015 und Talk About That (2016) mit dem Gitarristen<br />
Joe Walsh als Gast setzen Mayalls solide, kompetente Musik<br />
fort, wovon man sich auch auf der CD „Recorded Live At The<br />
2016 New Orleans Jazz & Heritage Festival“ des Labels jazzfest<br />
live überzeugen kann. Der nächste Umbruch ließ allerdings<br />
Mayall-typisch nicht lange auf sich warten. Athas wollte<br />
künftig mit seiner eigenen Band touren. Dieses Mal fand<br />
Mayall nicht umgehend Ersatz, sodass die 2018 erschienene<br />
CD „Three For The Road“ Live-Aufnahmen mit Mayall, Rzab und<br />
Davenport enthält, mit Mayalls Keyboard im Zentrum. Eine<br />
Dauerlösung war dies nicht, und auf dem von Ende Januar bis<br />
Anfang Februar 2018 aufgenommenen und im Februar <strong>2019</strong><br />
erschienenen neuen Album „Nobody Told Me“ sind gleich mehrere<br />
ausgezeichnete Lead-Gitarristen mit von der Partie. Zu<br />
den illustren Gästen gehören unter anderem der Star-Gitarrist<br />
Joe Bonamassa (mit hervorragenden Soli auf zwei Stücken),<br />
der kanadische Gitarrist Alex Lifeson (vom <strong>Magazin</strong> Rolling<br />
Stone zu den 100 besten Gitarristen aller Zeiten gezählt), der<br />
vielfach ausgezeichnete Blues-Gitarrist Larry McCray, der<br />
unverwüstliche Steven van Zandt und der Multi-Instrumentalist<br />
und Produzent Todd Rundgren sowie die Blueserin Carolyn<br />
Wonderland. Mit Wonderland ist Mayall auf seiner im Herbst<br />
2018 begonnenen Tournee im März <strong>2019</strong> auch in der Hamburg<br />
Fabrik aufgetreten. Dass das Spiel der Blueserin zuweilen mit<br />
der unglaublich flüssigen Gitarre von Stevie Ray Vaughan verglichen<br />
wird, ist wirklich nicht weit hergeholt. Mayalls Blick für<br />
Könner ist also ungetrübt.<br />
Standhaft in<br />
Heim & Studio<br />
„Nobody Told Me“ ist ein weiteres qualitätsvolles Bluesalbum<br />
geworden. Im Studio wie auch live ist Mayall als Instrumentalist<br />
und Sänger nach wie vor kraftvoll. Verständlicherweise hört<br />
man hin und wieder seiner Stimme an, dass er gealtert ist.<br />
Dem Vergnügen tut das aber keinen Abbruch, denn über die<br />
Vitalität des mittlerweile 85-jährigen Mayall, der sich das<br />
Etikett „Godfather of the British Blues“ schon lange redlich<br />
verdient hat, kann man nur staunen.<br />
Nächste FolGe: THE ROLLING STONES – GREATEST<br />
GROUP ON EARTH<br />
WeB: WWW.JOHNMAYALL.COM<br />
text: NORBERT APING<br />
Fotoquelle: JOHN MAYALL<br />
GrAFik: © KISHIVAN / FOTOLIA.COM<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952, Buchautor und Direktor<br />
des Amtsgerichts a. D. in Buxtehude.<br />
Der König & Meyer<br />
Gitarrenständer »Carlos« 17650<br />
· Einzigartiger Gitarrenständer im Säulen-Design<br />
· Für Akustik- oder E-Gitarren<br />
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5 Jahre Garantie
38 STORIES<br />
Eine Stimme<br />
wie schwarzer, frischer<br />
Espresso<br />
ee’Oh ist Sängerin. Sie gibt Konzerte, die Bühne ist ihre Welt. Ihr<br />
Zuhause ein Wohnwagen im Allgäu.<br />
Schon immer ist Musik ihr Traum. 2001 entscheidet sie sich, ihren bürgerlichen<br />
Beruf hinter sich zu lassen und als Leadsängerin und Studio musikerin<br />
ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Durch die intensive Arbeit im Studio- und<br />
Live-Bereich sammelt Lee’Oh von Jahr zu Jahr unschätzbare Erfahrungen in<br />
verschiedensten Musikgenres. Und doch verfolgt sie immer nur ein Ziel: ihren<br />
eigenen Musikstil finden – sich selbst finden – ankommen!<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 39<br />
Alles umgekrempelt und die<br />
Flexibilität Als künstlerin<br />
2001 machte ich mich nach der Diagnose<br />
Multiple Sklerose selbstständig als Sängerin. Ich<br />
habe keinen Moment überlegt. Im Gegenteil: Die<br />
Diagnose gab mir den letzten Tritt, um meinen<br />
größten Traum zu realisieren. Alle gut gemeinten<br />
Ratschläge ließ ich hinter mir und setzte alles auf<br />
eine Karte. Es folgten Coverbands, Studiojobs,<br />
Straßenmusik und alles, was irgendwie nach<br />
Musik schmeckte. Die harten Zeiten überbrückte<br />
ich mit Nebenjobs, die sich gerade anboten –<br />
ohne Flexibilität hätte ich das nicht geschafft. Ich<br />
probierte mich jahrelang mit Songwritern aus<br />
den wohl unterschiedlichsten Genres. Durch die<br />
Covermusik war ich stimmlich zwar flexibel und<br />
konnte alles singen – das machte aber meinen<br />
Weg zu einem eigenen, unverkennbaren Stil nicht<br />
einfacher.<br />
Als sich das musikalische Rad 2014 in meiner<br />
damaligen Heimat für mich nicht mehr ausreichend<br />
zu drehen schien, beschloss ich kurzerhand,<br />
in die Münchner Richtung zu ziehen. Mit<br />
14 Umzügen auf dem Buckel schien mir ein<br />
Wohn wagen die beste Lösung – und wieder mal<br />
musste ich flexibel sein und loslassen können.<br />
Ohne einen blassen Schimmer vom Leben im<br />
Wohn wagen habe ich den nächstbesten gekauft<br />
und mir einen privaten Stellplatz in der Nähe<br />
von Buchloe gesucht. Von Haustür zu Haustür<br />
klingelte ich und feuerte seriös meinen Spruch<br />
ab: Hallo, ich bin Sängerin und suche einen Stell -<br />
platz für meinen Wohnwagen. Gesagt, getan.<br />
Das Trailer-Bootcamp konnte in der Hofeinfahrt<br />
einer freundlichen Familie beginnen. Ein ganz<br />
neuer Weg entgegen aller Erwartungen meines<br />
Umfelds. Ich begann, die erstaunten Blicke zu<br />
genießen, und fand mit jedem Tag mehr zu mir<br />
selbst und zu der Erkenntnis, was wirklich wichtig<br />
ist für mich.<br />
eine löWin unterWegs<br />
im Wohnmobil durch d, A & ch<br />
Ich kämpfte mich durch den Neuanfang und<br />
ein Jahr später suchte ich mir einen neuen Stell -<br />
platz in der Umgebung: mitten im Grünen und<br />
näher an der Natur, als ich es je zuvor war. Musi -<br />
kalisch baute ich mir ein neues Netzwerk. Wieder<br />
arbeitete ich neben der Covermusik mit zahlreichen<br />
Song writern an meiner eigenen Musik. Ich<br />
schrieb neue Texte, zerrte alte aus der Ver sen -<br />
kung und schrieb und schrieb. Die Zusam -<br />
menarbeit mit sogenannten Pro duzenten ging<br />
mal besser und schlechter. Schwierig wurde es<br />
für mich, als immer mehr Leute<br />
ent scheiden wollten, wie meine<br />
Texte auszusehen hatten. Nein,<br />
ich wollte authentisch bleiben.<br />
Ich wollte meinen Weg<br />
gehen, mich ausleben,<br />
meine Worte für meine<br />
Texte nutzen und nicht<br />
mehr das erfüllen, was<br />
mein musikalisches Um -<br />
feld von mir erwartete. Ich<br />
war ständig on the road und auf<br />
der Suche nach mir. Die Nächte in<br />
meinem Kombi wurden mir langsam zu<br />
viel, so legte ich mir 2015 ein kleines Wohn -<br />
mobil zu: Ich wollte noch ungebundener sein.<br />
Von nun an war ich völlig frei und konnte meine<br />
Auftritte und mein Leben perfekt koordinieren.<br />
Alles, was ich und meine Hunde dame Jamie<br />
brauchten, hatte ich ja immer dabei.<br />
AlltAg und musik im<br />
WohnWAgen<br />
Mittlerweile habe ich mich an das Leben im<br />
Wohnwagen gewöhnt. So sehr sogar, dass ich<br />
einen Campingplatz und seine Annehmlichkeiten<br />
überhaupt nicht vermisse. Was ich an meinem<br />
Leben schätze, ist die Freiheit. Zu keinem Zeit -<br />
punkt habe ich das Gefühl, etwas zu vermissen.<br />
Egal ob Sommer oder Winter – mein Wohnwagen<br />
bietet mir neben der Bühne das glückliche Ge -<br />
fühl, endlich angekommen zu sein. Ich kann singen,<br />
wann immer ich Ideen habe; heimkommen,<br />
ohne jemanden morgens um 4 Uhr zu stören.<br />
Heute sitze ich oft mitten in der Nacht an<br />
meinem Schreibtisch vor meinem<br />
Mikrofon und lasse meinen Ideen<br />
freien Lauf.<br />
8<br />
LEE’OH<br />
„Imma jetzt.“<br />
VÖ: 26. JULI 2016<br />
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2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
40 STORIES<br />
contest-rodeo AuF dem Weg<br />
Zur selbstFindung<br />
cover-pArtyproJekt sichert<br />
den lebensunterhAlt<br />
und die lust AuF mehr<br />
Klar gab es jede Menge an wilden Contest-Er -<br />
lebnissen, die ich unter dem Oberbegriff Er fah -<br />
rung verbuchte. Vor allem, wenn gerade mal wieder<br />
so gar nichts vorwärtsging, legte ich meine<br />
ganze Hoffnung in diese 30 Sekunden, die mir<br />
blieben, um die Menschen auf der anderen Seite<br />
des Tisches zu überzeugen. Was im 15-seitigen<br />
Vertrag stand, habe ich naiv ausgeblendet. Auf<br />
ganz großen Bühnen stehen – das war es …<br />
davon träumte ich im Warte zimmer. Nach den 30<br />
Sekunden hieß es dann, ich sei stimmlich zu<br />
dominant, für Pop aber doch etwas zu samtig.<br />
Ich hatte das Gefühl, dass ich nie zum richtigen<br />
Zeitpunkt am richtigen Ort war. Gott sei Dank,<br />
sagte ich mir beim Rausgehen, wenn mein Hirn<br />
wieder auf normalem Stand war: „Du wolltest<br />
doch aufhören, die Visionen anderer zu er füllen.<br />
Du wolltest doch dein eigenes Ding durchziehen<br />
…“ So kehrte ich trotz des Miss erfolges dankbar<br />
in mein Domizil auf vier Rädern zurück.<br />
»Was ich an meinem Leben schätze,<br />
ist die Freiheit. Zu keinem<br />
Zeit punkt habe ich das Gefühl,<br />
etwas zu vermissen.«<br />
Die letzten Jahre war ich hauptsächlich alleine<br />
als Cover-Act zu buchen. Hier und da holte ich<br />
mir einen zweiten <strong>Musiker</strong>kollegen hinzu. Es war<br />
für mich auf Dauer eine Herausforderung, spontan<br />
an gute Duo-Kollegen zu kommen, die am ge -<br />
wünschten Tag auch noch Zeit hatten. Seit einem<br />
Jahr habe ich nun endlich mein Gegen stück,<br />
meinem festen Kollegen Joe Smith mit an Bord.<br />
Unser Duo hat den Namen SCHMIDT REISSEND<br />
bekommen und ist der In begriff von dem, was ich<br />
mir im Bereich Cover vorgenommen habe. Hier<br />
kann ich all meine Er fahrungen, die ich in den<br />
letzten 20 Jahren sammeln durfte, einbringen<br />
und ausleben. Am Ende eines jeden Abends stehen<br />
zufriedene und glückliche Auf traggeber. Mit<br />
Herzblut und Flexi bilität – das ist meine Über zeu -<br />
gung – können wir hier unseren Facetten reichtum<br />
ausleben.<br />
INFOS UND BUCHUNGSANFRAGE UNTER:<br />
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Der Tag X kam, an dem ich kapierte, dass ich<br />
mich bei der eigenen Musik gar nicht verstellen<br />
muss! Den Zwang, es musikalisch allen recht zu<br />
machen, konnte ich endlich entkommen. Nun<br />
standen meine Gefühle, meine Worte im Vorder -<br />
grund: Es entstand mein erstes Album „IMMA<br />
JETZT“. Produziert wurde es im Miditon Studio in<br />
Dirlewang. Weil ich alles selbst finanzieren musste,<br />
hatte ich nur ein sehr, sehr geringes Budget,<br />
doch die Lee’Oh Liveband unterstützte mich und<br />
wir konnten mit gemeinsamer Energie das Un -<br />
plugged-Album tatsächlich an einem Tag live einspielen.<br />
Wow, Gänsehaut, wenn ich an die Stim -<br />
mung im Studio zurückdenke – es war absolut<br />
abgefahren. Mit diesem First-Take-Erfolg konnte<br />
ich einen meiner allergrößten Kindheitsträume<br />
erfüllen: der Traum von der eigenen CD. Ich war<br />
so stolz und bin es immer noch. Ich bin allen<br />
dankbar, die mir das ermöglicht haben. Zum<br />
ersten Mal im Leben arbeitete ich mit Freunden<br />
und Kollegen an meinen Visionen. Vogelfrei konnte<br />
ich das realisieren, was ich für das Album fühlte.<br />
Diesmal war es richtig! Jetzt bin ich wieder fleißig<br />
am Sparen – Fortsetzung folgt natürlich!<br />
Authentische mutmAchende<br />
Abende – immA JetZt<br />
Hinfallen und wieder aufstehen. Die Musik war<br />
immer mein größtes Ventil. Die Erlebnisse und<br />
Themen, die ich in meine Texte packte, brachte ich<br />
auf die Bühne. Ich sang das Album bei Kon -<br />
zerten mit meiner Band, alleine zu meinen Halb -<br />
playbacks und mit Joe an der Gitarre bei Floh -<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 41<br />
bAck to bAsic und<br />
Worum es im leben geht<br />
Nachdem ich für mein Leben im Wohnwagen<br />
meine Wohnung auflöste, war es schon damals<br />
ein großartiges Gefühl, auszusortieren und mich<br />
von altem Ballast zu befreien. Ich erkannte schnell,<br />
was ich zum Leben benötige und was mich wirklich<br />
glücklich macht. Seither halte ich mich an<br />
den Frühjahrsputz in meinem Leben. Oft bleibe<br />
ich einfach stehen und sortiere mein Leben und<br />
mein Umfeld ganz neu – dankbar auf der Jagd<br />
nach den Schmetterlingen im Bauch. Das Glücks -<br />
gefühl steht an erster Stelle!<br />
mikroFon oder kAmerA?<br />
Comedy liebte ich ja schon immer und brauche<br />
auch dringend diese Momente, wo ich Kind<br />
sein darf. Als Statistin in verschiedenen Formaten<br />
und Comedyvideos konnte ich hier und da ein<br />
klein wenig Filmluft schnuppern. Das machte mir<br />
Spaß und mein Duopartner Joe Smith und ich<br />
leben derzeit unsere verrückte Seite oft auf unseren<br />
nächtlichen Heimfahrten aus und teilen unsere<br />
Videos aus Spaß auf Instagram. Irgendwo muss<br />
die ganze Energie ja hin ;-). Lachen und Lustig<br />
sein: Tagesprogramm!<br />
du gibst den ton An –<br />
Wie geht’s Weiter?<br />
märkten, vor Supermärkten, auf der Straße, und<br />
ich bekam die Möglichkeit, meine Erfah run gen in<br />
sogenannten „Mutmacher-Abenden“ für MS-<br />
Betroffene und -Interessierte, organisiert von<br />
einer Agentur aus Düsseldorf, in verschiedenen<br />
Städten weiterzugeben. Wie kann sich Musik<br />
po sitiv auf eine chronische Erkrankung auswirken?<br />
Bei mir vor allem, weil sie ein tolles Ventil dar stellt.<br />
Neben informativen Vor trägen von Musik the ra -<br />
peuten berichtete ich von meinem Leben, sang<br />
meine Lieder und am Ende waren wir uns alle einig:<br />
Wir wollen das Leben ge nießen … Imma jetzt!<br />
Als Nächstes steht erst mal ein neuer Wohn -<br />
wagen auf dem Programm. Mein jetziger hat so<br />
langsam das Zeitliche gesegnet. Musikalisch bleibe<br />
ich nach wie vor weiter auf meinem Weg, entwickle<br />
mich und bin gespannt, was die Zukunft<br />
für mich bereithalten wird - sicher wird es spannend<br />
bleiben. Und ja, ich bleibe auch weiterhin<br />
getunt vom Glücksgefühl auf meinem Weg mit<br />
allen Höhen und Tiefen: Imma jetzt!<br />
FOTOS: ALEXANDRA WIND PHOTODESIGN;<br />
NADJA ZIEGLER; THERESA WINKLER<br />
BACKGROUND:<br />
© MARIA_LH / FOTOLIA<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
42 STORIES<br />
SEIT ZWEI JAHRZEHNTEN<br />
ERFOLGREICH ON THE ROAD!<br />
MM: Ihr feiert dieses Jahr euer 20-jähriges Bühnen ju bi -<br />
läum – wie fühlt sich das an?<br />
EDDY AND THE BACKFIRES: Ein sehr gutes Gefühl, nicht mehr<br />
jede Band schafft diese Zeitspanne heutzutage. Je näher das<br />
Bühnenjubiläum rückt, umso mehr wird einem auch bewusst,<br />
was 20 Jahre bedeuten, aber auch, wie schnell diese Zeit rumging,<br />
und vor allem, was man alles erlebt hat.<br />
MM: Mit eurem Rockabilly seid ihr auch international ge -<br />
fragt. Wo spielt ihr am liebsten?<br />
E.A.T.B.: Im Endeffekt spielen wir überall gerne. Es ist natürlich<br />
interessant, wie das Szenengefüge sich in anderen Ländern<br />
zusam mensetzt wie z. B. in Frankreich, Spanien oder auch in<br />
Moskau, wo wir bereits schon gespielt haben. Trotz der unterschiedlichen<br />
Sprachbarrieren und Lebensarten der einzelnen<br />
Länder stellt man eigentlich immer wieder fest, dass die Unter -<br />
schiede zwischen den verschiedenen Regionen Europas durch<br />
die Musik ausgehebelt werden und man eine Einheit bildet.<br />
Daher haben wir keinen konkreten Favoriten, auf den wir uns<br />
festlegen können, da jede Region ihren positiven Reiz hat.<br />
MM: Wie funktioniert Rock’n’Roll/Rockabilly heutzutage?<br />
E.A.T.B.: Rock´n´Roll/Rockabilly ist ja bisher immer sehr subkulturell<br />
gewesen, mal ausgenommen die 50er-Jahre. Wenn<br />
man sich mal die letzten 30 Jahre anschaut, geht es natürlich<br />
erst mal um die Musik, die gepaart mit einer Portion Lebens -<br />
einstellung ist. Wir denken, es kann nur funktionieren, wenn<br />
man die Anfangswurzeln und den ursprünglichen Wert des<br />
Rock’n’Roll nicht aus den Augen verliert, sich selbst aber treu<br />
bleibt und sich nicht verbiegen lässt. Es mag sein, dass in der<br />
heutigen Zeit noch ein paar mehr Faktoren mit reinspielen, wie<br />
z. B. Modeerscheinungen, die immer salonfähiger werden etc.<br />
Aber das sollte jeder für sich selbst entscheiden.<br />
»Eddy & The Backfires<br />
(Backfire Records)<br />
sind der wildeste Act der<br />
deutschen<br />
Rockabilly-Szene!«<br />
MM: Wie ist euer Stand in der Szene?<br />
E.A.T.B.: Wir selber würden uns, ohne arrogant zu klingen, als<br />
gute Bundesligamannschaft einordnen, die auch ab und zu mal<br />
an der Euro-League teilnimmt, wenn man es mit Fußball vergleichen<br />
will. Im Endeffekt ist es sehr schwierig, uns diesbezüglich<br />
selbst einzuschätzen. Wir denken, der Hörer und Konzert be -<br />
sucher kann das am besten einschätzen.<br />
MM: Eine eigene Stillinie sei Fluch und Segen zugleich,<br />
meint ihr. Warum?<br />
E.A.T.B.: Die Frage ist einfach zu beantworten. Die Leute aus der<br />
Szene, die eine authentische Stilistik von einer Band erwarten,<br />
werden vermutlich eher auf andere Künstler zurückgreifen, da<br />
wir uns selber und unserer Linie treu bleiben und unseren eigenen<br />
Stil in unsere Musik mit einfließen lassen. Für uns ist es<br />
wichtig, so zu sein, wie man ist. Denn es ist nicht unser Ding,<br />
Ge we se nes stumpf nachzueifern, sondern eher die eigene<br />
Kreati vität in Kom bination mit dem Gewesenen zu paaren.<br />
MM: Ihr schwört auf Selbstmanagement und habt 2017<br />
euer eigenes Plattenlabel Backfire Records gegründet.<br />
Was sind die größten Vorteile hierbei und wie bekommt<br />
ihr die ganze Organisation und das Musikmachen unter<br />
einen Hut?<br />
E.A.T.B.: Das Management der Band obliegt uns schon seit<br />
Gründungstagen der Band selbst. Eddy ist im Prinzip derjenige,<br />
der die Koordination der Bookings sowie die Reiseplanung<br />
und das Zeitmanagement regelt. Der Vorteil hierbei ist natürlich<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 43<br />
der direkte Kontakt mit den Veranstaltern und Promotern, das<br />
spart Zeit und Wege. Ein großer Vorteil ist natürlich auch die<br />
hundertprozentige alleinige Geschäftsverhandlung mit allen<br />
Part nern. Das Label Backfire Records ist in erster Linie an unserer<br />
Stammkneipentheke entstanden. Unser Bassist Christian<br />
und unser damaliger Gitarrist Jared haben über eine Label -<br />
gründung rumphilosophiert. Da Christian beruflich bei einer<br />
größeren Platten firma arbeitet, war die Gründung keine große<br />
Hürde. Ge sagt, getan. Trotz des Ausstieges von Jared ist uns<br />
dieser hinter den Kulissen erhalten geblieben. Es ist ein Segen,<br />
dass er sich um die Betreuung des Labels mit kümmert und<br />
uns weiterhin als Co-Producer zur Seite steht. Das hält uns<br />
natürlich viel den Rücken frei, sodass die musikalische Arbeit<br />
nicht beeinträchtigt wird. Jedoch ist die Arbeit auf dem eigenen<br />
Label eigentlich auch sehr entspannt, stressfrei und ehrlich,<br />
denn wir entscheiden selbst, wann wir was veröffentlichen<br />
und wie wir es haben wollen – und kein anderer! Das Label<br />
wächst zwar langsam, aber dafür stetig. Wir arbeiten bereits<br />
mit vier Bands auf dem Label, was sich zu einer Familyaffair<br />
untereinander entwickelt hat.<br />
MM: Beim Deutschen Rock & Pop Preis habt ihr nicht nur<br />
den zweiten Preis als Beste Rock’n’Roll / Rockabillyband<br />
gewonnen, sondern seid mit eurer Live-Darbietung von<br />
„Dreaming Of You“ als beste Countryband 2018 ausgezeichnet<br />
worden. Wie war das für euch?<br />
EDDY & THE BACKFIRES<br />
„Dead Man Stare“<br />
VÖ: 30. JUNI 2017<br />
EDDYANDTHEBACKFIRES.DE<br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
EDDYANDTHEBACKFIRES<br />
E.A.T.B.: Wenn wir ehrlich sind, haben wir den Countrypreis<br />
gar nicht auf dem Zettel gehabt. Bereits die Nominierungen<br />
waren schon sehr überraschend für uns. Umso größer die<br />
Freude, die Auszeichnung gewonnen zu haben, da wir mit<br />
sehr großer Konkurrenz gerechnet haben, was ja auch so war.<br />
Wir waren auch mehr auf die Sonderkategorie „Rock’n’Roll/<br />
Rockabilly-Band“ fixiert, weil wir schon wussten, dass wir dafür<br />
ausgezeichnet werden und die Freude darauf schon groß war.<br />
Wir sind mit dem olympischen Gedanken nach Siegen gefahren<br />
und es hat sich mehr als gelohnt.<br />
MM: Was erwartet den Hörer auf eurem aktuellen Album<br />
„Dead Man Stare“?<br />
E.A.T.B.: EDDY & THE BACKFIRES in ihrer kontinuierlichen Best -<br />
form. Überzeugt euch am besten selbst. ;)<br />
MM: Welche Pläne habt ihr für <strong>2019</strong>?<br />
E.A.T.B.: Hauptfokus wird natürlich unser 20-jähriges Bühnen -<br />
jubiläum sein. In diesem Rahmen wird es eine neue Platte geben,<br />
die es im physischen Bereich nur limitiert auf Vinyl geben wird.<br />
Selbstverständlich werden wir zu dem Anlass auch ein Jubi -<br />
läums konzert auf die Beine stellen, für das wir auch den ein oder<br />
anderen Überraschungsgast anheuern werden. Ansonsten<br />
haben wir natürlich einen gut gefüllten Livekalender mit interessanten<br />
Gigs und Festivals zwischen Hamburg und Zürich. Wer<br />
sich gerne informieren möchte, schaut einfach auf unsere Seite<br />
www.backfires.de oder auf Facebook.<br />
INTERVIEW: RONJA RABE | FoTo: MAIK WOELL<br />
BACKGRoUND: © KARAMBA2106 / FOTOLIA.COM<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
44 STORIES<br />
»Fortuna Düsseldorf<br />
widmete die Band<br />
die Rockhymne<br />
„Fortuna“.<br />
Der Song läuft nicht<br />
nur im lokalen Radio,<br />
sondern stimmt<br />
die Fortuna-Fans<br />
regelmäßig<br />
im Stadion auf die<br />
Heimspiele ein.«<br />
OCHMONEKS<br />
„Da Capo“<br />
VÖ: 3. MAI <strong>2019</strong><br />
WWW.FACEBOOK.COM/OCHMONEKS<br />
Die Hymnen-Experten aus Düsseldorf sind<br />
durch zahlreiche Live-Auftritte bereits weit über Düsseldorfs<br />
Grenzen hinaus bekannt.
OCHMONEKS<br />
„Fortuna Erste Liga“ – Single<br />
VÖ: 3. MAI 2018<br />
OCHMONEKS.DE<br />
MM: Am 3. Mai ist euer neues Album „Da<br />
Capo“ erschienen. Was kann der Hörer er -<br />
warten?<br />
OCHMONEKS: „Da Capo“ ist ein abwechslungs -<br />
reiches, deutsches Rock-Album mit hörbaren<br />
Punk- und Hardrock-Anleihen. Im Gegensatz<br />
zu unserem Debüt-Album „In Dur“ (2017) ist<br />
„Da Capo“ eine deutliche Spur härter und gerad -<br />
liniger. Außerdem enthält „Da Capo“ im Gegen -<br />
satz zur „In Dur“ ausschließlich deutschsprachige<br />
Songs. Unserem Ruf als Hymnen-Experten<br />
dürften wir mit dem neuen Album aber durchaus<br />
gerecht werden.<br />
MM: Wie würdet ihr euren Musikstil be zeich -<br />
nen?<br />
OCHMONEKS: Wir selber? Ganz klar: Deutscher<br />
Schlager! Im Ernst: Die Frage ist schwer zu be -<br />
antworten. Wahrscheinlich irgendwas zwischen<br />
Punkrock, Hardrock und deutschem Rock.<br />
MM: Wofür stehen die Ochmoneks?<br />
OCHMONEKS: Die Ochmoneks sind eine<br />
lebens bejahende Band. Klar gibt es Ecken,<br />
Kanten und Positionen. Insgesamt ist das Glas<br />
bei uns aber immer halbvoll, auch wenn wir<br />
durchaus in der Lage sind, in kurzer Zeit viele<br />
Gläser zu leeren.<br />
Außerdem spielt das Thema Freundschaft<br />
eine zentrale Rolle bei uns. Wir sind fest davon<br />
überzeugt, dass ein paar wenige gute Freunde<br />
die beste Altersvorsorge sind. Natürlich läuft<br />
nicht immer alles rund. Dann kommt es darauf<br />
an, mit welcher Haltung man sich da wieder<br />
rauszieht.<br />
MM: Habt ihr musikalische Vorbilder?<br />
STORIES 45<br />
wir natürlich alle rauf und runter gehört. Darüber -<br />
hinaus feiern wir ein sehr breites Spektrum an<br />
Bands, das von Dritte Wahl über Guns ’n’ Roses<br />
und Kärbholz bis Kettcar reicht. Und natürlich<br />
Wolfgang Petry (lacht).<br />
MM: Warum habt ihr einen Totenkopf als<br />
Logo?<br />
OCHMONEKS: Wir stehen wie viele anderen<br />
Bands auf Totenköpfe. Allerdings ist unser<br />
Toten kopf ein ziemlich freundliches Exemplar<br />
und erinnert an den mexikanischen Dia de<br />
Muertos, den berühmten Feiertag, an dem die<br />
Toten gefeiert statt betrauert werden. Damit<br />
wären wir wieder beim halbvollen Glas.<br />
Insofern passt das Ding ganz gut zu uns.<br />
MM: Was bedeutet „Ochmoneks“?<br />
OCHMONEKS: Die Ochmoneks sind die Nach -<br />
barn der Tanners aus der 80er-Jahre-Serie „Alf“.<br />
Bei einer unserer ersten Proben in Stefans<br />
Wohn zimmer lief „Alf“ nebenan. Seitdem sind<br />
wir die Ochmoneks. Bandnamen kann man sich<br />
nicht immer aussuchen, manchmal sind sie ganz<br />
plötzlich da.<br />
MM: Welche Rolle hat der Deutsche Rock &<br />
Pop Preis für euch gespielt?<br />
OCHMONEKS: Der Deutsche Rock & Pop Preis<br />
war für uns einer der Höhepunkte im letzten<br />
Jahr. Wir haben nicht damit gerechnet, gleich<br />
in fünf Kategorien abzuräumen. An den Tag der<br />
Veranstaltung denken wir gerne zurück. Die<br />
Siegerlandhalle ist ein großartiger Ort. Be ein -<br />
druckt waren wir auch von der Bandbreite der<br />
anwesenden Künstler. So einen bunten Haufen<br />
muss man erst mal unter einem Dach versammeln.<br />
MM: Wo werdet ihr <strong>2019</strong> überall live zu sehen<br />
sein? Und freut ihr euch schon auf die Tour<br />
mit J.B.O.?<br />
OCHMONEKS: Wir werden <strong>2019</strong> in ganz<br />
Deutschland zu sehen sein. Unsere gemeinsame<br />
Tour mit J.B.O. führt uns von Görlitz bis Münster<br />
und von Kiel bis Lindau. Dazu kommen noch ein<br />
paar Festivals und weitere Auswärtsspiele.<br />
Momentan stecken wir voll in den Tour-Vor be -<br />
reitungen und können es kaum erwarten, dass<br />
es endlich losgeht.<br />
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OCHMONEKS: Vorbilder haben wir eigentlich<br />
keine. Sehr wohl aber Einflüsse, die man auch<br />
hören kann. Die üblichen Verdächtigen haben<br />
Web: OCHMONEKS.DE<br />
IntervIeW: RONJA RABE<br />
Foto: ANNE ORTHEN<br />
alfredverlag.de | alfredmusic.de
46 STORIES<br />
Moonshine Records<br />
The 1950’s Recording Studio<br />
MM: Warum wolltest du ausgerechnet ein<br />
Vintage-Studio?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Im Alter von acht Jahren<br />
habe ich die Schallplatten u.a. von Johnny Cash,<br />
Hank Williams und Elvis Presley rauf und runter<br />
gehört und die Liebe zur alten Musik entdeckt.<br />
Mich haben damals die Musik und der Sound<br />
begeistert und bis heute nicht losgelassen. Mit<br />
fünfzehn Jahren hat mir dann mein Vater eine<br />
Western-Gitarre gekauft, und ich lernte schnell,<br />
meine Idole nachzuspielen. Später dann versuchte<br />
ich, meine ersten Aufnahmen mit einem<br />
Fostex-Mehrspur-Kassetten-Rekorder zu<br />
machen. Die Ergebnisse waren aber vom Ori -<br />
ginal weit entfernt … Über die Jahre dann habe<br />
ich viele Techniken des Home-Recordings ausprobiert,<br />
ohne wirklich erfolgreich meinen<br />
Sound zu finden, sodass ich feststellte, dass<br />
ohne die entsprechenden Instrumente, Ver -<br />
stär ker, Mikrofone und originale Tontechnik der<br />
50er-Jahre alles nur ein Pro viso rium bleiben<br />
würde ...<br />
MM: Wie ist aus dem Traum dann Realität<br />
geworden?<br />
In der Nähe des Starnberger Sees<br />
hat Christian Krüger ein<br />
altes amerikanisches Tonstudio nachgebaut<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Als ich im Erwachsenen -<br />
alter schließlich beruflich erfolgreich war und<br />
auch das nötige Kleingeld vorhanden war, habe<br />
ich angefangen, in den USA über Tontechnik und<br />
Equipment zu recherchieren und die ersten Ge -<br />
räte einzukaufen. So kam über einen Zeit raum<br />
von rund zehn Jahren intensiver Recherchen<br />
ein heute nahezu komplettes 1950s Recording<br />
Studio zusammen.<br />
MM: Wie bist du an das nötige Equipment<br />
herangekommen?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Über die Jahre habe ich<br />
mir ein Netzwerk von Gleichgesinnten und<br />
Samm lern aufgebaut und angebotenes Equip -<br />
ment eingekauft. Auch ebay USA war oftmals<br />
sehr hilfreich, um vor allem Ersatzteile für die<br />
teilweise über 70 Jahre alten Geräte zu finden.<br />
Angemerkt sei, dass sich die Geräte sehr oft in<br />
sehr schlechtem Zustand befanden und nahezu<br />
keines direkt funktionierte. Oftmals waren<br />
seltene Transformer defekt und so musste ich<br />
lange die Nadel im Heuhaufen suchen und finden.<br />
Ein großes Lob gilt hier auch meinem<br />
Freund und Moonshine-Records-Techniker<br />
Thomas Klees – ohne seine endlose Geduld<br />
und Liebe zu den alten Schätzen würde das<br />
Studio heute nicht existieren.<br />
MM: Woher wusstest du, was man braucht<br />
und wie das Ganze aussehen soll, um authen -<br />
tisch zu sein?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Dank des Internets sind<br />
heute tausende alte Fotografien im Netz zu finden,<br />
die die Studioproduktionen und Auf -<br />
nahmeräume wunderbar abbilden. Ich wollte<br />
ein Studio so, wie es die <strong>Musiker</strong> in der damaligen<br />
Zeit während ihrer Aufnahmen vorgefun-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
STORIES 47<br />
den haben, ohne kitschige Coca-Cola-Schilder<br />
und bunte Replika von 50er-Jahre-Utensilien.<br />
Als schlichtes Industriedesign … Jedoch wollte<br />
ich bei der Wandgestaltung auf Autogramm -<br />
karten meiner Idole nicht verzichten. Natürlich<br />
mussten diese auch original sein und keine<br />
Foto kopien.<br />
MM: Dein Studio dient auch als Foto- und<br />
Film kulisse. Wer mietet sich da ein?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Das Studio eignet sich<br />
sehr gut für Fotoaufnahmen und theoretisch<br />
auch als Filmkulisse. Hin und wieder bekomme<br />
ich Anfragen von Fotografen, die das Studio für<br />
Modeaufnahmen etc. nutzen möchten. Im<br />
Übrigen bekommen alle <strong>Musiker</strong> generell nach<br />
einer Studioproduktion kostenlos authentische<br />
Foto aufnahmen, die sie für ihre Werbezwecke<br />
auf Face book, Instagram oder für die eigene<br />
Home page nutzen können.<br />
MM: Wie kann ich mir als <strong>Musiker</strong> einen<br />
Studio tag bei Moonshine Records vorstellen?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Nachdem sich die Mu -<br />
siker im Studio eingefunden haben und In stru -<br />
mente und Verstärker im Raum platziert sind,<br />
beginnen wir mit der Wahl der entsprechenden<br />
Mikrofone für Instrumente und Gesang. Über<br />
die Mikrofonie im Raum können wir dann den<br />
Sound entsprechend variieren und verändern.<br />
Anschließend beginnen wir, jeden <strong>Musiker</strong> und<br />
sein Instrument über einen unserer Röhrenmixer<br />
einzupegeln und verändern hier und dort noch<br />
einmal die Position der Mikrofone, um später<br />
ein perfektes Ergebnis zu erreichen. Wenn der<br />
Mix steht und der erste Testlauf er folgreich allen<br />
An sprüchen genügt, beginnen wir mit dem<br />
MM: Für welche Art von Musik ist euer Studio<br />
am besten geeignet?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Natürlich klingt Rock’n’<br />
Roll mit originalem Slapback-Echo absolut<br />
Spitzenklasse, aber auch Jazz, Swing, Country<br />
oder Soul à la Motown oder Chess Records. Wir<br />
sind aber auch gerade dabei, das Studio mit<br />
moderner Studiotechnik zu verknüpfen, um<br />
einen neuen und unverwechselbaren Sound zu<br />
kreieren. Also warum nicht auch mal Pop oder<br />
Hip-Hop?!<br />
MM: Wie unterscheiden sich die Auf nahmen<br />
im Sound von aktuellen digitalen Auf nah -<br />
men?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Bei Moonshine Records<br />
spielen die <strong>Musiker</strong> in der Regel, so wie damals<br />
üblich, live ein. Dies setzt natürlich voraus, dass<br />
die <strong>Musiker</strong> entsprechend eingespielt und vorbereitet<br />
sind, wenn sie ins Studio kommen. Der<br />
Sound ist durch die nahezu 120 Röhren, die<br />
während einer Produktion am Start sind, sehr<br />
warm und voll. Durch die Live-Performance hört<br />
man auch die Dynamik des Zusammenspiels<br />
und das Feeling für die Musik. Es wird nichts<br />
geschönt. Auch ein Fehler sei erlaubt und macht<br />
eine Aufnahme im Studio menschlich und<br />
emo tional. Back to the Roots. Es muss nicht<br />
immer alles 100 % perfekt sein wie im digitalen<br />
Studio, wo bis zum letzten Takt alles weggebügelt<br />
wird und oftmals auch die Emotionen des<br />
<strong>Musiker</strong>s nicht wirklich spürbar sind. Warum<br />
Recording. In der Regel spielen die <strong>Musiker</strong><br />
jeden Song zwei- bis dreimal Mal ein und wir<br />
wählen später die besten Tracks hieraus aus.<br />
Im Übrigen hören wir nach jeder Aufnahme<br />
gemeinsam mit der Band die Aufnahme noch<br />
einmal an und erarbeiten uns zusammen das<br />
perfekte Er gebnis. Haben die <strong>Musiker</strong> alle Songs<br />
eingespielt, werden alle Bänder digitalisiert<br />
und die <strong>Musiker</strong> erhalten die Songs in dem von<br />
ihnen ge wünschten Format. Das Besondere an<br />
den Auf nahmen ist, dass ein Mastering der<br />
Tracks oder eine Nachbearbeitung meist nicht<br />
notwendig ist. Der Sound wird praktisch vor<br />
der eigentlichen Produktion gemacht, während<br />
im digitalen Studio das meiste nach der<br />
Produktion aufwendig verändert und gemixt<br />
wird.<br />
begeistern heute noch Millionen Menschen alte<br />
Schallplatten von Miles Davis, Frank Sinatra MM: Auf welchen Medien könnt ihr aufnehmen?<br />
oder Billie Holliday? 8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
48 STORIES<br />
MOONSHINE RECORDS<br />
www.moonshinerecords.de<br />
info@moonshinerecords.de<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Im Moment werden alle<br />
Aufnahmen auf 1/4-Zoll-Tonbändern (mono)<br />
auf gezeichnet. In naher Zukunft ist auch Schall -<br />
plattenschnitt mit einem unserer Platten -<br />
schneider (Presto 6N oder Radiotone RA116)<br />
möglich. Natürlich alles mono und auf original<br />
New Old Stock Acetat aus den 40er-/50er-<br />
Jahren. Für den Musikenthusiasten, der es<br />
komplett authentisch möchte, haben wir auch<br />
noch originale New Old Stock Presto-Ton -<br />
bänder aus dem Jahr 1958 im Angebot …<br />
MM: Wie ist bisher das Feedback der Mu -<br />
siker, die bei euch aufgenommen haben?<br />
CHRISTIAN KRÜGER: Zuerst einmal sind die<br />
<strong>Musiker</strong> natürlich beeindruckt von der Äs thetik<br />
und dem Gesamteindruck des Studios. Viele<br />
kannten die wertvollen Geräte, die seltenen<br />
RCA-Mikrofone und Instrumente nur von<br />
Fotografien oder von Platten- und CD-Covern.<br />
Dann kommt die Sprachlosigkeit, dass diese<br />
uralten Geräte auch noch funktionieren, und<br />
letztendlich der unglaublich warme, fette<br />
Sound nach der ersten Abhöre der ersten Test -<br />
aufnahme … und das besonders Schöne: Alle<br />
<strong>Musiker</strong> wollen für weitere Aufnahmen wiederkommen<br />
:-)<br />
IntervIew: RONJA RABE<br />
Fotoquelle: MOONSHINE RECORDS<br />
Background: © INGO FRIEDRICH/<br />
FOTOLIA.COM<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
50 MUSIK & RECHT<br />
DIE URHEBERRECHTSREFORM<br />
Welche Auswirkungen hat sie<br />
auf die kreativen Musikurheber und <strong>Musiker</strong>/-innen in Europa?<br />
Netz aktivis ten der Kam pagne zur Ret tung<br />
des Internets haben Justiz ministerin<br />
Katarina Barley (SPD) inzwischen eine Petition<br />
zum EU-Urheberrecht überreicht. Man übergab ihr<br />
eine Unterschriftenliste mit 4,7 Mil lionen Unter -<br />
schriften, darunter 1,3 Millionen aus Deutschland.<br />
Im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU<br />
wurde übrigens ausdrücklich festgehalten, dass<br />
eine derartige Zwangs beein träch ti gung der<br />
Kommunikationsplattformen unter der euphemis -<br />
tischen Bezeichnung „Reform des Ur he ber rechts“<br />
nicht stattfinden soll.<br />
Das Europäische Parlament, die Kommission<br />
und der Rat der Mitgliedsstaaten verhandelten<br />
und stritten sich bis zuletzt, da es in den Be völ -<br />
kerungen vieler einzelner EU-Länder außergewöhnlich<br />
umfangreiche Proteste gab und die<br />
Kritiker durch diese Reform das Ende des freien<br />
Internets befürchten.<br />
Einige Politiker hingegen loben diese Re for m<br />
und sehen darin eine Chance für Kultur schaf -<br />
fende, angemessen für ihre Arbeit entlohnt zu<br />
werden. (Wenn diese „Entlohnung“ via Einzel -<br />
registrierungen aller Nutzungen denn je bei ihnen<br />
landet, s. GEMA.)<br />
Tatsache aber ist, dass insbesondere die Art.<br />
11 und 13, die zu einem überzogenen europäischen<br />
Leistungsschutzrechtsanspruch sowie zu<br />
sogenannten umfassenden Zensurmaschinen,<br />
d. h. automatisierte „Upload-Filter“, führen könnten,<br />
den Streit zwischen Befürwortern und<br />
Geg nern massiv befeuert. Die Absurdität der in<br />
Diktaturen üblichen „Upload-Filter“ für das Internet<br />
wird allein darin sichtbar, dass mit Ihnen ver-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
MUSIK & RECHT 51<br />
»Diese Reform<br />
richtet sich<br />
vor allen Dingen<br />
gegen Google,<br />
Facebook<br />
und Twitter.«<br />
Die Europäische Union<br />
(EU) hat lange<br />
ge braucht, um sich<br />
bei der Reform<br />
des Urheber rechts auf<br />
einen Kompromiss<br />
zu einigen.<br />
Das liegt zum Teil<br />
darin begründet,<br />
dass Millionen<br />
von Netz aktivisten<br />
und YouTuber<br />
in fast allen<br />
europäischen Ländern<br />
gegen diese<br />
Urheberrechts re form<br />
in zahl losen Ein gaben,<br />
Petitionen und<br />
De mon strationen<br />
zu Recht<br />
protestierten.<br />
meintliches urheberrechtsgeschütztes Material<br />
schon vor dem Hochladen identifiziert und blo -<br />
ckiert wird. „Upload-Filter“ sind aber nicht in der<br />
Lage, Parodien zu erkennen oder legitime Zitate<br />
von unerlaubten Textnutzungen zu unterscheiden.<br />
Interpretierende Musikgruppen, <strong>Musiker</strong> in nen und<br />
<strong>Musiker</strong>, die covern, werden zudem durch diese<br />
Zensurmaschinen möglicherweise ebenfalls daran<br />
gehindert, ihre musikalischen In ter pre tationen in<br />
Bild und/oder Ton zu veröffentlichen.<br />
Dagegen ist klar, dass Millionen von kreativen<br />
<strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong>n, Komponisten und<br />
Textern, Journalisten und Fotografen von den<br />
positiven Möglichkeiten der digitalen Kom mu ni -<br />
kationsplattformen wie YouTube, Facebook,<br />
Twitter, Vimeo usw. täglich (auch ohne Bezah -<br />
lung) millionenfach kreativen Gebrauch machen,<br />
um ihre musikalischen, künstlerischen, journalis -<br />
tischen und kreativen Arbeiten weltweit bekannt zu<br />
machen und zu kommunizieren. Dazu gehören<br />
natürlich auch zehntausende kleine und große<br />
Musikgruppen und orchester, die mit ihren Kon -<br />
zerten und Studioaufnahmen ganz legal dafür<br />
sorgen, dass die Songs/Werke fremder populärer<br />
Komponisten und Texter aus dem Gesamt -<br />
bereich der populären Musik, d. h. der Rock-,<br />
Pop-, Folk-, Blues- und Jazzmusik, niemals vergessen<br />
werden …<br />
Diese Urheberrechtsreform richtet sich vor<br />
allen Dingen gegen Google, Facebook und Twitter.<br />
Es sind diese Plattformen, die Fotos, Texte, Bilder<br />
und Musikstücke teilen, die in der Regel urheberrechtlich<br />
geschützt sind. Ein legaler Vorgang:<br />
Fotografen, Autoren und <strong>Musiker</strong>komponisten werden<br />
in den meisten Fällen über Lizenz geschäfte mit<br />
Verwertungsgesellschaften (z. B. GEMA, VG Wort<br />
etc.) vergütet. Wenn also in Zukunft Urheber -<br />
rechte verletzt werden, dann sollen zukünftig diese<br />
Plattformen dafür verantwortlich gemacht werden<br />
und nicht mehr die Nutzer. Ausdrücklich soll<br />
sich diese Reform des Urheberrechts nicht gegen<br />
junge und sehr kleine Unternehmen richten, die<br />
am Markt noch nicht erfolgreich sind. Auch private<br />
und nichtkommerzielle Projekte gehören<br />
dazu. Theoretisch schöne Einschränkungen!<br />
Was allerdings bleibt, ist die Gefahr, dass zu -<br />
künftige radikal eingestellte „Upload-Filter“ im<br />
Internet die gesamte gewachsene Kommuni ka -<br />
tion mit ihren millionenfachen Usern negativ be -<br />
einflussen.<br />
TExT: OLE SEELENMEYER<br />
FoTo: © BAKHTIARZEIN/FOTOLIA.COM<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
52 MUSIKBUSINESS<br />
Mit Musik<br />
auf<br />
Einnahmen erzielen<br />
LEKTION 1:<br />
DEINEN<br />
YOUTUBE-MUSIKKANAL<br />
MONETARISIEREN<br />
INTERPRETEN IM<br />
YOUTUBE-PARTNERPROGRAMM<br />
Als unabhängiger Interpret kannst du auf<br />
Partnerprogramm teilnimmst und mit Werbean-<br />
zeigenUmsätzegenerierst.Währenddudich<br />
darauf konzentrierst, Musik zu machen, stimmt<br />
YouTubeAnzeigenaufdeinenKanalundaufdie<br />
Fansab,diesichdeineVideosansehen.YouTube<br />
erhältGeldvonWerbetreibendenundnimmtAus-<br />
❢ Hinweis: Kanäle können sich erst für das<br />
YouTube-Partnerprogramm bewerben, wenn<br />
sie1 000AbonnentenundeineWiedergabe-<br />
zeit von 4 000 Stunden in den vergangenen<br />
12Monatenerreichthaben.<br />
EsgibteinigeDingezubeachten.DamitAn-<br />
zeigenpräsentiertwerdenkönnen,müssendeine<br />
Inhalte werbefreundlich sein. Außerdem musst<br />
dudiekommerziellenRechtefüralleAudio-und<br />
Videoinhaltebesitzen.<br />
Du kannst auch mit YouTube-Premium-Abos<br />
Geld verdienen. Abonnenten von YouTube Pre-<br />
miumzahleneinemonatlicheGebührfürexklusive<br />
Vorteile,darunterwerbefreieVideossowiehinter-<br />
grundwiedergabe und offlinezugriff mit der<br />
YouTubeMusicApp.DuerhältsteinenAnteilder<br />
gesamtenAboeinnahmen,derdaraufbasiert,wie<br />
oftYouTube-Premium-AbonnentendeineInhalte<br />
ansehen.<br />
WenndumiteinemMusikvertrieboderLabel<br />
zusammenarbeitest, können diese eventuell<br />
deineMusikinhaltefürdichhochladenundmo-<br />
netarisieren.WennduaucheinigeInhaltedirekt<br />
veröffentlichst,solltestduübereineTeilnahmeam<br />
YouTube-Partnerprogrammnachdenken,umdiese<br />
Videoszumonetarisieren.<br />
❢ Hinweis: DukannstdieMonetarisierungerst<br />
dannnutzen,wenndeinKanalinsgesamt<br />
mindestens10 000Aufrufeerzielthatunddie<br />
EinhaltungderProgrammrichtlinienüberprüft<br />
wurde.<br />
INTERPRETEN, DIE MIT EINEM<br />
MUSIKVERTRIEB<br />
ZUSAMMENARBEITEN<br />
YouTube Geldverdienen,wennduamYouTube-<br />
zahlungenaufdeinAdSense-Kontovor.<br />
DeineMusikkannauchdurcheinenMusikvertrieb<br />
veröffentlicht werden, der deine Musik bei<br />
YouTubeeinreichtunddanndurchAnzeigenund<br />
YouTubePremiumEinnahmenfürdicherzielt.<br />
NormalerweisewerdendabeieineEinrichtungsgebühr<br />
und ein prozentualer Anteil am Umsatz<br />
berechnet.Geschäftsmodellekönnenabervariieren.<br />
Neben YouTube arbeiten Musikvertriebe<br />
unterUmständenauchmitdigitalenPlattformen<br />
wieAppleiTunes,AmazonMusicundGooglePlay<br />
zusammen, damit du dort Downloads deiner<br />
MusiktiteloderAlbenverkaufenkannst.<br />
NebenderMonetarisierungdeinerVideoskann<br />
dicheinMusikvertrieb,derunsercontent-ID-<br />
System verwendet,beimErzielenvonUmsätzen<br />
unterstützen,wennandereYouTube-Videoswie<br />
FanuploadsdeineTonaufnahmenenthalten.<br />
INTERPRETEN<br />
MIT PLATTENVERTRAG<br />
❢ Hinweis: EinMusikvertriebkannvondirverlangen,dassdudieRechteanalldeinenInhaltenbesitztoderkontrollierst.Wenndudirnicht<br />
sicherbist,überprüfediesbittezuerst.<br />
Wasist,wenndualsInterpretunterVertrag<br />
stehst?YouTubehatLizenzverträgemitvielengrößerenLabelsundIndie-Labels,dieUmsatzausAnzeigenundYouTubePremiumerzielen.DieLabels<br />
erhaltendiesenUmsatzbasierendaufdenEigen-<br />
»YouTube hat in den<br />
letzten zwölf Monaten<br />
allein aus Werbung<br />
über eine<br />
Milliarde US-Dollar an<br />
die Musikindustrie<br />
ausgezahlt.«<br />
tumsrechten an oder der Kontrolle über Master-<br />
Aufnahmen, bei denen es sich um die originalen<br />
oderoffiziellenAufnahmendesMusiktitelshandelt.<br />
NachdemLabelsGeldvonYouTubeerhalten,<br />
sinddiesedafürverantwortlich,einenTeilandie<br />
entsprechendenInterpretenzuzahlen.DieserBetragvariiertjenachVertragzwischenInterpretund<br />
Label.Eskannauchsein,dassgeleisteteVorauszahlungenandenInterpretenverrechnetwerden.<br />
FürMusikverträgegibteskeineallgemeingültige<br />
Formel.Ambestenwendestdudichandeinen<br />
ManageroderandenVertreterdeinesLabels.<br />
Siekönnendirmehrdazusagen,wievielGeldsie<br />
ausverschiedenendigitalenMusikdienstenfürdich<br />
eingenommenhaben.<br />
RechteanMusikkompositionenwerdenseparatbehandelt.DeshalbhatYouTubeauchVerein-<br />
barungenmitMusikverlegernundVerwertungs-<br />
gesellschaften.ImRahmendieserVereinbarungen<br />
zahltYouTubeGebührenanverbundeneVerleger<br />
undSongwriter.<br />
❢ Hinweis: Eskannsein,dassdieseInformationennichtaufalleSituationenoderLänder<br />
zutreffen. Du solltest unter Umständen eine<br />
professionelle bzw. rechtliche Beratung einholen.<br />
NächSTEFoLGE:DEINE MUSIKKARRIERE<br />
ÜBER YOUTUBE VORANTREIBEN<br />
qUELLE:CREATORACADEMY.YOUTUBE.COM<br />
Foto: © bluedesign / Fotolia.com<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 53<br />
Die Kapitel 5 bis 13 widmen sich – über die eigentliche<br />
Gesangspraxis hinaus – den Aspekten, die eine bewusste<br />
Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Musik business<br />
erfordern: Bühnenperformance und Equipment, Ansprache<br />
des Publikums, aber auch Imagebildung, Zeit-, Selbst -<br />
mana gement und Marketing. Dazu gehören eben auch u.a.<br />
Themen wie die Versicherung bei der Künstlersozialkasse<br />
oder die Inanspruchnahme der Verwertungsgesellschaften<br />
GEMA und GVL sowie die Gesunderhaltung von Körper, Geist<br />
und Seele, um auch etwaige Krisenzeiten zu bestehen.<br />
LEEZA NAIL<br />
THE SINGER’S COACH<br />
Der Karriere-Ratgeber<br />
Alles, was ambitionierte Sänger/-innen<br />
wissen sollten!<br />
Im vorliegenden Buch „The Singer’s Coach“ gibt LeeZa Nail<br />
ihre Erfahrungen an alle weiter, die es ebenfalls ernst meinen<br />
mit der eigenen Gesangskarriere. Darin beantwortet<br />
LeeZa – neben den üblichen Fragen zu Stimme und Ge -<br />
sangs technik – auch solche wie: „Wie kann ich das Singen<br />
zum Beruf machen? Geht das überhaupt? Muss ich dazu<br />
berühmt sein? Wie kann man davon leben? Was ist neben<br />
dem Singen noch wichtig für den Beruf? Muss ich Noten<br />
lesen können oder geht es auch ohne? Und was ist mit<br />
Ansagen auf der Bühne? Kann ich das üben?“<br />
In den ersten drei Kapiteln beschäftigt sich LeeZa Nail mit<br />
der Gesangspraxis und deren handwerklichen Grundlagen<br />
(Atemtechnik, Stimmbildung, Interpretation).<br />
In Kapitel 4 folgen Inhalte zu den Basics der allgemeinen<br />
Musiklehre (Harmonik, Rhythmik, Gehörbildung, Vom-Blatt-<br />
Singen), die jede/r Sänger/-in kennen sollte.<br />
Ebenso spannend die Interviews mit Berufsmusiker/-innen,<br />
von denen jede/r angehende Sänger/-in profitieren kann:<br />
• Lauren Hearnden-Mayer (Musicalgesang und -tanz)<br />
• Susanne Thomas (Operngesang)<br />
• Gaby Goldberg (Backgroundgesang)<br />
• Jeff Cascaro (Jazz- und Soulgesang)<br />
• Pepe Lienhard (Bandleader, u.a. für Udo Jürgens)<br />
ÜBER DIE AUTORIN<br />
LeeZa Nail ist freiberufliche <strong>Musiker</strong>in (Vocals, Gitarre, Conga;<br />
Bereich: Jazz, Pop, Rock), arbeitet als Vocal Coach und ist<br />
regelmäßig als Frontsängerin der Mike Nail Band und mit<br />
ihrem Solo-Projekt „LeeZa Nail” unterwegs.<br />
Von ihrem Vater, selbst Sänger und Schlagzeuger, lernte<br />
sie, Chorstimmen zur Hauptstimme zu finden – und durchzuhalten.<br />
Mit elf Jahren nahm LeeZa Gitarrenunterricht und konnte<br />
sich fortan selbst zum Gesang begleiten. Bereits als Teenager<br />
war sie an den Wochenenden als Hobby-Sängerin unterwegs,<br />
nahm privaten Gesangsunterricht und träumte von<br />
der beruflichen Karriere als Sängerin.<br />
So begann sie, Jazz- und Populargesang in Frankfurt zu<br />
studieren, wo sie ihren Mann, den Schlagzeuger Mike Nail,<br />
kennenlernte. Mit ihm gründete sie die Mike Nail Band, die<br />
inzwischen seit über 20 Jahren besteht und mit der LeeZa<br />
als Leadsängerin in ganz Deutschland, der Schweiz,<br />
Österreich, aber auch England, Türkei und Zypern unterwegs<br />
war und ist. Ebenso gehören das Schreiben und<br />
Komponieren zu ihren Leidenschaften.<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
ISBN13: 9783947998081; DIN A4, 160 Seiten; 18,95 Euro<br />
ANDRÉ BAUER<br />
VON SISYPHUS BIS VAMP<br />
Geschichten einer DDR-Amateurrockband<br />
aus Thüringen<br />
Einfach genial – die Story über eine unbekannte Band aus<br />
der Provinz der ehemaligen DDR. Anleitung für Band gründer.<br />
Eine junge Coverband im Schatten der DDR-Rockmusik -<br />
szene, mit 80 Profibands und 5000 Amateurbands, made<br />
in GDR. Spannender Bandalltag aus den 80er-Jahren einer<br />
ganz normalen Amateurrockband aus Thüringen<br />
Keine Erfolgsstory der großen Stars der Musikgeschichte,<br />
sondern die fantastische Geschichte des Provinzstars, zwischen<br />
Grou pies, versifften Toiletten, starrsinnigen Funktionä -<br />
ren, Wün schen, Träumen, Hoffnungen. Abseits des eintönigen<br />
DDR-Alltags pulsierte das Leben der Jugend.<br />
ÜBER ANDRÉ BAUER<br />
Geboren am 10.11.1968 in Apolda/Thüringen/DDR, Kinder -<br />
krippe, Kindergarten, 10 Jahre POS, 2 Jahre EOS, 2,5 Jahre<br />
NVA, 4 Jahre Hotelfachmann-Ausbildung, 5 Jahre Beruf,<br />
11 Jahre arbeitssuchend mit Praktika, 6 Jahre EU-Rentner.<br />
ISBN: 978-3-7380-3102-7<br />
WEB: www.amazon.de/Von-Sisyphus-bis-VAMP-DDR-<br />
Amateurrockband-ebook/ dp/B010CFWU82<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
54 PRODUKT-NEWS<br />
Gesangsunterricht von zu Hause aus<br />
ORTSUNABHÄNGIGES ONLINE STIMM- & PERFORMANCE-COACHING<br />
HRSG. WOLFGANG HERING<br />
DAS KINDERLIED FESTIVAL<br />
Das Kinderlied Festival ist ein buntes und reichhaltiges<br />
Lieder buch mit insgesamt 64 besonderen Songs aktueller<br />
Kinderliedermacher/-innen zum Feiern und Spaß haben.<br />
Es ist eine aktuelle Bestandsaufnahme des neuen Kinder -<br />
liedes mit abwechslungsreicher Musik, fantasievollen Spiel -<br />
ideen und munteren Bewegungsanregungen.<br />
Da Kinder vielfältig angesprochen werden möchten und in<br />
verschiedenen Entwicklungsstadien unterschiedliche Interes -<br />
sen haben, bietet dieses Liederbuch ein musikalisch und<br />
textlich breites Spektrum: So finden kleine und größere Kinder<br />
in den sieben thematisch aufgebauten Kapiteln immer etwas,<br />
was sie anspricht und einen Bezug zu ihrer Lebenswelt herstellt.<br />
Damit ist „Das Kinderlied Festival“ für Konzepte der<br />
musikalischen Früherziehung, den Musikunterricht an<br />
Grund- und Förderschulen und in der Kinderchorarbeit ebenso<br />
gut geeignet wie für musikalische Aktivitäten zu Hause<br />
oder in der Kita.<br />
Das einheitliche Layout aller Lieder mit Akkordsymbolen<br />
und der Satz in Stimmlagen, die für Kinder und Erwachsene<br />
gut zu bewältigen sind, schaffen einen leichten Zugang und<br />
bilden optimale Voraussetzungen für das musikalische<br />
Gelingen. Sollte trotzdem einmal eine Tonart angepasst werden<br />
müssen, so helfen die Transponiertabellen im An hang.<br />
Dieser enthält auch Grifftabellen für Gitarre und Ukulele.<br />
Alle Stücke sind auf der beiliegenden CD als Sing-Alongs<br />
mit Melodie und Begleitung enthalten.<br />
Zusammengestellt und herausgegeben von Wolfgang<br />
Hering, mit der freundlichen Unterstützung durch kindermusik.de,<br />
bildet „Das Kinderlied Festival“ die vielseitige<br />
deutschsprachige Kinderliedszene ab und soll vor allem<br />
eines machen: Spaß!<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de<br />
Artikelnummer: 20275G | 21,95 Euro<br />
ISBN: 9783947998074<br />
Der Vorteil der Ortsunabhängigkeit und lokalen Freiheit, Fahr -<br />
zeit einzusparen plus nervige Anfahrtswege mit Stau, Park -<br />
platz suche etc. pp, ist besonders für mobile Menschen<br />
interessant oder die gern einfach ganz unkompliziert und<br />
effektiv Dinge von zu Hause aus erledigen – bzw. auch mal<br />
schnell ohne lange Vorplanung und ohne sich gleich langfristig<br />
zu binden Support brauchen. Ich selbst nehme das<br />
jetzt auch immer mehr in Anspruch und habe inzwischen<br />
tolle Online-Unterstützer, die ich zum Teil gar nicht persönlich<br />
kenne, z. B. für Hilfe bei meinen Geschäftsunterlagen (Indesign<br />
1:1 Coaching). Manchmal hat man ja auch nur ein paar<br />
kleine Fragen und braucht mal professionelles Feed back, um<br />
weiterzukommen, und man findet dort so viel mehr tolle<br />
professionelle Leute, wenn man nicht lokal suchen muss.<br />
Das von überall mögliche Online-Gesangscoaching möchte<br />
ich heute nochmal kundtun bzw. euch anbieten, auch denen,<br />
die ggf. auch immer schon etwas weiter weg von mir waren.<br />
Das spielt jetzt keine Rolle mehr, meine Schüler verteilen<br />
sich deutschlandweit, es ist superbequem und angenehm,<br />
und wir können das tun, was wir auch tun, wenn wir uns<br />
gegenüberstehen: Gehörbildung, Gesangs- und Stimm übun -<br />
gen, Performance, Songinterpretation, Atemtypen-Analyse,<br />
Demonstration von Körper- und Atemübungen am Boden<br />
etc. pp. Sogar am Klavier begleite ich die Übungen bzw. den<br />
Schüler am anderen Ende der Leitung. Ich finde es selbst<br />
wirklich faszinierend in dem heutigen, immer unbegrenzteren<br />
Zeitalter, wo ich doch eher Dinosaurier bin und immer<br />
etwas altmodisch war mit solch „neumodschem Kram“ ;)).<br />
Die Sache selbst hat mich nach anfänglicher Skepsis tatsächlich<br />
überzeugt, und ich sage immer: Das einzige, was<br />
ich einschränkenderweise nicht machen kann, ist, euch einen<br />
Kaffee kochen und anfassen ;).<br />
Wer Lust hat, das auszuprobieren, braucht lediglich einen<br />
stabilen Internetanschluss und Skype oder Facetime (Face-<br />
book), Termin, und dann geht es los! :-D Meldet euch gern,<br />
wenn das interessant sein sollte und ihr Unter stüt zung mit<br />
der Stimme braucht, auch für einzelne Stunden, ggf. ein<br />
Feedback oder Training für einen bestimmten Auftritt etc.<br />
Für Kurse pendle ich immer noch ab und an zwischen<br />
München und Hamburg hin und her und organisiere gern<br />
einen Performance-Workshop-Termin, wenn ihr mir rückmeldet,<br />
wer daran Interesse hat, mich noch mal „körperlich“<br />
und im Gruppenkontext zu erleben. Ich liebe diese<br />
Arbeit so sehr, das ist mir aufgefallen, als ich meine Website<br />
mit den Erlebnissen der letzten Jahre zum Thema Bühnen -<br />
präsenz gefüllt habe – schaut gern mal rein:<br />
www.bianca-harrison.com/workshops<br />
ROB COLLOMB<br />
GARANTIERT<br />
ROCKGITARRE LERNEN<br />
Der ultimative Einstieg für Rockgitarristen!<br />
Du träumst davon, E-Gitarre in einer Rockband zu spielen?<br />
Dann ist Garantiert Rockgitarre lernen genau richtig für dich.<br />
Es ist Lehrgang und Songbook in einem. Schritt für Schritt<br />
lernst du, wie die E-Gitarre als Rhythmus- und Leadgitarre<br />
in der Rockmusikpraxis eingesetzt wird. Am Ende bist du in<br />
der Lage, insgesamt 16 spannende populäre Rockklassiker<br />
wie „Boulevard Of Broken Dreams“ von Green Day, „Run To<br />
The Hills“ von Iron Maiden oder „Honky Tonk Women“ von<br />
den Rolling Stones zu spielen. Du lernst die speziellen<br />
Spieltechniken, die typischen Rockakkorde, Riffs und Licks,<br />
die Songstrukturen und Sounds, die im Rock zum Tragen<br />
kommen. Die beiliegende Audio-CD enthält die Übungen und<br />
Songs als Play-Alongs sowie Drum Tracks zum Mitspielen.<br />
Abgerundet wird das Gesamtpaket durch attraktive Illustra -<br />
tionen von James Asher.<br />
Weitere Informationen: www.alfredmusic.de | Artikelnummer: 20211G | ISBN 13: 9783943638431 | 21,95 Euro<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 55<br />
SEIT EINIGEN JAHREN GILT DER<br />
»SPIDER PRO« VON KÖNIG & MEYER ALS MASS DER DINGE FÜR KEYBOARDSPIELER<br />
Jetzt präsentiert der Zubehör-Spezialist aus Wertheim das Stativ als Special Edition in knallroter Optik.<br />
Der erste spektakuläre Tour-Einsatz ließ nicht lange auf sich warten: Christian Besch sorgt mit dem roten »Spider Pro« bei der aktuellen<br />
Rea-Garvey-Tour für einen Hingucker im Bühnen-Setup.<br />
Eine Vielzahl von Features, makellose Standfestigkeit, op -<br />
tio nale Erweiterungsmöglichkeiten und dazu ein außergewöhnliches<br />
Design – mit dem »Spider Pro« setzte der<br />
Zubehör-Spezialist König & Meyer schon vor einigen Jahren<br />
den Maßstab bei Keyboardständern. Jetzt legt das in Wertheim<br />
ansässige Unternehmen den Bestseller neu auf. Die knallrote<br />
Optik trifft bei <strong>Musiker</strong>n einen Nerv, denn ein attraktiver<br />
Bühnenauftritt ist im Live-Entertainment nahezu genauso<br />
wichtig wie Funktionalität. Das bestätigt auch Christian<br />
Besch, der gerade mit Superstar Rea Garvey in den größten<br />
deutschen Hallen gastiert – mit einem roten »Spider Pro«<br />
im Tour-Gepäck.<br />
„Die Optik ist für mich elementar“, sagt Besch, „dazu gehört,<br />
dass der Keyboarder nicht durch seine Geräte zugebaut<br />
wird und Kabel sauber verlegt werden können.“ Im Vorfeld<br />
der Tour hat Besch den »Spider Pro« auf Herz und Nieren<br />
getestet. Er war auf Anhieb von dem Produkt überzeugt:<br />
„Mir gefallen die hohe Funktionalität, das geringe Gewicht,<br />
der einfache und unkomplizierte Aufbau sowie die<br />
Robustheit. Auch die Option, die Höhe der einzelnen Arme<br />
nach Bedarf passgenau einstellen zu können, ist ein großer<br />
Vorteil. Zusammen mit den optionalen Anbauteilen ist der<br />
»Spider Pro« für Keyboarder, die wie ich im Stehen spielen<br />
wollen, einfach perfekt.“ Der Rea Garvey Side- und Spider -<br />
man mag live ein „cleanes Setup“, das ihm einen „direkten<br />
Kontakt zum Publikum“ ermöglicht. Alles Kriterien, die der<br />
»Spider Pro« erfüllt.<br />
ENTSTANDEN IM ENGEN DIALOG<br />
MIT PROFIMUSIKERN<br />
Entstanden ist der kompakte, für seine vielen Möglichkeiten<br />
dennoch nur 11 Kilogramm wiegende Keyboardständer im<br />
engen Dialog mit Profimusikern. „Wir haben uns bei tourenden<br />
<strong>Musiker</strong>n umgehört. Die Wünsche der Profis sind<br />
bei der Entwicklung des »Spider Pro«-Ständers eingeflossen“,<br />
sagt André Scherzer, bei König & Meyer für das Mar -<br />
ke ting zuständig.<br />
Der Tour-Alltag schreibt seine eigenen Gesetze. Zuverlässigkeit<br />
und Robustheit gehören genauso zu den Anforderungen an<br />
das Live-Equipment wie Handling-Komfort und die Möglich -<br />
keit individuell angepasster Erweiterungen. Vor diesem<br />
Hinter grund stellt der »Spider Pro« das ultimative Tool für den<br />
Live- und Studio-Einsatz dar.<br />
Zu den Features des mit zwei Paar ausziehbaren und stufenlos<br />
höhenverstellbaren Auflagearmen ausgestatteten<br />
»Spider Pro« gehören: die optionale Aufrüstung mit einem<br />
dritten Paar Auflagearme (und damit die Option für ein weiteres<br />
Keyboard), ein am oberen Ende der Säule angebrachter<br />
Gewindeanschluss zur Montage eines Mikrofonarms<br />
sowie die die Schräge der Säule, um ein bequemeres Spielen<br />
und die bessere Sicht auf das untere Keyboard zu gewährleisten.<br />
Maximale Beinfreiheit für den/die <strong>Musiker</strong>/-in sowie<br />
genügend Platz für Pedale verstehen sich beim »Spider Pro«<br />
von selbst.<br />
»SPIDER PRO« – DIE FEATURES IM ÜBERBLICK:<br />
• mit 3/8 bzw. 5/8 Gewindeanschluss für<br />
Mikrofonschwenkarm<br />
• Hohe Stabilität dank Fertigung aus Aluminium<br />
• Vier Füße garantieren optimale Standfestigkeit<br />
• Zwei Auflageebenen<br />
• Je zwei ausziehbare und stufenlos höhenverstellbare<br />
Auflagearme pro Ebene<br />
• Obere Auflagearme sind um 15 Grad geneigt<br />
• Schrägstellung des Ständers für eine komfortable<br />
Haltung während des Spielens<br />
• Beinfreiheit und Raum für Pedale<br />
• Erweiterungsmöglichkeiten<br />
durch Aufsätze<br />
• Ständer kann für den<br />
Transport zusammengeklappt<br />
werden<br />
• Erhältlich in Schwarz, Silber<br />
und nun auch in Rot<br />
• Abmessungen: Höhe 1310 mm,<br />
Auflagetiefe:<br />
300 mm – 470 mm<br />
• Gewicht: 10,5 kg<br />
Artikelnummer:<br />
18860-000-36 – rot<br />
Weitere Informationen:<br />
www.k-m.de<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
56 PRODUKT-NEWS<br />
SHURE PRÄSENTIERT TWINPLEX:<br />
PERFEKTE PERFORMANCE AUF JEDER BÜHNE<br />
Subminiatur-Lavaliermikrofone und -Headsets mit Kugelcharakteristik<br />
bieten herausragende Klangqualität und Strapazierfähigkeit<br />
Auf der NAB <strong>2019</strong> stellt Shure TwinPlex vor, eine neue<br />
Serie hochwertiger Subminiatur- (5 mm) Lavaliermikrofone<br />
und Headsets mit Kugelcharakteristik. TwinPlex bildet hohe<br />
und tiefe Frequenzen naturgetreu ab und wurde speziell für<br />
Einsatzbereiche mit anspruchsvollen Bedingungen konstruiert,<br />
in denen eine präzise Stimmwiedergabe unabdingbar<br />
ist. Die zum Patent angemeldete, innovative Kapseltechnologie<br />
mit Doppelmembran ermöglicht einen facettenreichen<br />
Klang in einem leicht zu kaschierenden Gehäuse. Das kompakte<br />
Design eignet sich auch für schnelle Kostümwechsel<br />
und lässt sich unauffällig unter der Kleidung platzieren,<br />
ohne dass die Klangqualität leidet. TwinPlex wurde in<br />
Zusammenarbeit mit führenden Audio-Experten entwickelt<br />
und entspricht den hohen Anforderungen von Theatern,<br />
Broad cast, Film und Fernsehen sowie Unternehmens veran -<br />
stal tungen, die hochwertige Audiowiedergabe und maximale<br />
Zuverlässigkeit erfordern.<br />
Die TwinPlex-Serie beinhaltet vier Lavaliermikrofone (TL45,<br />
TL46, TL47, TL48) sowie ein leichtes, anpassbares Headset<br />
(TH53) in verschiedenen Farben mit umfangreichem Zubehör<br />
und vielfältigen Optionen. Die Konstruktion mit Doppel -<br />
mem bran und Kugelcharakteristik sorgt für eine natürliche,<br />
transparente und warme Stimmwiedergabe und bietet eine<br />
außergewöhnliche Off-Axis-Klangtreue sowie ein beispiellos<br />
geringes Eigenrauschen.<br />
„Wir haben diese Mikrofone mit vielen verschiedenen Men -<br />
schen getestet, und der Sound ist einfach umwerfend. Das<br />
Grundrauschen ist sehr gering, und erfreulicherweise hört<br />
man keinen Körperschall – nicht einmal Kleiderrascheln,<br />
wenn das Kabel bewegt wird“, kommentiert Peter Schneider,<br />
Mitinhaber von Gotham Sound.<br />
Um Jahre intensiver Nutzung zu simulieren, wurde das<br />
extrem dünne TwinPlex-Kabel in internen Tests bis zum ab -<br />
soluten Limit geknickt, gedehnt und gezogen. Die überschminkbaren<br />
Kabel – in Ausführungen von 1,1 mm und<br />
1,6 mm erhältlich – sind dank einer innovativen Spiral kon -<br />
struktion mit zusätzlicher Abschirmung resistent gegen<br />
Knicken und dauerhafte Verformung und bieten herausragende<br />
Eigenschaften.<br />
„Die Mikros liegen flach an, und zwar jedes Mal und während<br />
der gesamten Show. Egal ob wir die Mikros in einer<br />
Perücke platziert haben oder an einer anderen Stelle des<br />
Kostüms, es gab nie Knicke. Sie haben genau das getan,<br />
was wir wollten, das war fantastisch“, so Theater-Tontech -<br />
nikerin Zoe Milton.<br />
Die TwinPlex-Mikrofone wurden während der Entwicklungsund<br />
Testphase extremen Bedingungen unterzogen, um<br />
sicherzustellen, dass sie unter allen Voraussetzungen einwandfreie<br />
Audioqualität liefern. Daher eignen sie sich auch<br />
für unvorhersehbare, anspruchsvolle Anwendungsbereiche<br />
wie Theater oder Reality TV. Die wasserabweisende Be -<br />
schichtung und die austauschbaren schweißresistenten<br />
Filterkappen sorgen dafür, dass Transpiration und Feuchtig -<br />
keit den Klang nicht beeinflussen, während sich das Kabel<br />
dem Kostüm und auch den häufig hektischen Abläufen solcher<br />
Einsätze anpasst.<br />
„Die Gewissheit, dass mich ein Produkt bei einer Live-Show<br />
nicht im Stich lässt, gibt mir bei der Arbeit viel Sicherheit.<br />
Dieses Mikrofon ist für unseren Bereich bahnbrechend“,<br />
betont Michael Abbott, Broadcast Production Mixer.<br />
„Wir haben während der gesamten Entwicklungsphase von<br />
TwinPlex wertvolles Feedback von führenden Branchen -<br />
profis eingeholt und intensive Tests mit Prototypen durchgeführt,<br />
um sicherzustellen, dass das Produkt wirklich ausgereift<br />
war“, erklärte John Born, Senior Global Product Ma -<br />
na ger bei Shure. „Das führte zu einem umfassenden Portfolio<br />
mit über 60 Versionen mit verschiedenen Farben, An -<br />
schlüssen, Kabelausführungen, Frequenzgängen und An -<br />
sprechempfindlichkeiten, um auch wirklich jeder Anwendung<br />
gerecht zu werden, die perfekte Klangqualität und extreme<br />
Strapazierfähigkeit erfordert.“<br />
Shure TwinPlex Accessories<br />
Ausgewählte Modelle der TwinPlex-Serie sind ab sofort verfügbar.<br />
Umfassende Informationen zu TwinPlex gibt es auf<br />
www.shure.de<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 57<br />
Single-Stroke, dem Double-Stroke und dem Para diddle.<br />
Zusammen ergeben diese Bausteine die Grundlage für ein<br />
klares und geordnetes Spiel am Drumset.<br />
Manche Anfänger überfordert die Arbeit am Drumset. Zu<br />
viele Instrumente gleichzeitig, alle vier Gliedmaßen sollen<br />
agieren. Dabei hat man vor allem am Anfang mit den<br />
Händen schon alle Hände voll zu tun. Und dann auch noch<br />
die Füße? Da ist es eine echte Erleichterung, wenn der Focus<br />
phasenweise mal nur auf einem Instrument liegt. Die Snare<br />
ist das Zentrum unseres Spiels!<br />
Oli Rubow<br />
DAS MODERNE<br />
SCHLAGZEUGQUARTETT<br />
Eine spielerische Lehrmethode<br />
zur Erweiterung des persönlichen<br />
Rhythmuswortschatzes<br />
„Ein satter Fundus an Übungs- und Spielfutter für jedes Level.<br />
Typisch Andy Gillmann: klar, kompakt und sofort spielbar!“<br />
Dirk Carstens, Fachbereichsleiter Drums, Kreismusikschule<br />
Schleswig-Flensburg<br />
ANDY GILLMANN<br />
88 SNARE ETÜDEN<br />
FÜR GROSSE UND KLEINE<br />
DRUMSETSTARTER<br />
Vol. 1 mit CD. Alle Etüden auch mit Stickings<br />
für Linkshänder<br />
88 Snare Etüden sind eine wichtige und didaktisch gut<br />
durchdachte Ergänzung zum Unterricht für große und kleine<br />
Drumsetstarter. Die Übungen an der Snare bilden die Basis<br />
für eine effektive Technik, ein stabiles Timing und einen guten<br />
Sound am Drumset. Hier lernen wir, was ein Puls ist (Groove),<br />
hier entwickeln wir ein Gefühl für 2- und 4-taktige Unter tei -<br />
lungen (Form) und wir lernen dynamische Unter schei dungen.<br />
Und das alles auf der Basis der wichtigsten Handsätze, dem<br />
PETER LORSON<br />
CAJON & RHYTHM BASICS<br />
Cajon spielen lernen, erst mal ohne Noten.<br />
Übungsbuch mit CD und E-Book<br />
Ein Buch, das einen schlüssigen Zugang zur Musik vermittelt<br />
und vom Kauf der Cajon über den Überaum bis zur<br />
Bühne lückenlos begleitet und sogar in die Werkstatt führt,<br />
zum eigenen Cajonbau, günstig und mit genauer Bauan -<br />
leitung.<br />
Ob solo, im Cajonduett oder mit einer Band: Hier findest du für<br />
dich selbst oder deinen Unterricht viele tolle Anregun gen, um<br />
dein Leben mit der Kiste bunter und leichter zu gestalten. Nie<br />
wieder Schweißperlen auf der Stirn, wenn beim Über -<br />
raschungsbesuch jemand sagt: „Oh, du hast ja eine Cajon,<br />
spiel mal was.“ Zukünftig lautet die Antwort: „Klar, gerne.“<br />
Grundlagen, Haltung, Grundschläge, Ausholbewegung,<br />
Schlag technik, Rhythmus-Intensivkurs, Rock- und Pop bau -<br />
kasten, Fill-in-Baukasten, Ethnobeats, Claves, Solo und<br />
Duette, Songs begleiten.<br />
„Ich habe immer nach einem Werk gesucht, wo derartige<br />
Snare-Stücke auf Anfänger-Niveau geboten werden und Andy<br />
liefert mit diesem Buch eben genau das. Meine Schüler sind<br />
begeistert, es kommt super an bei jung und alt.“<br />
Dennis Degen, Prof. Schlagzeuglehrer in Neuss/Düsseldorf/<br />
Willich<br />
„88 Snare Etüden hat das Zeug, ein Musikschul-Klassiker<br />
zu werden – eine Art Wilcoxon für Einsteiger. Das Buch ist<br />
eine tolle Ergänzung für den Schlagzeugunterricht.“<br />
Thomas Zimmermann, Leiter der Schlagzeugschule „pro-<br />
Drum“, Heidelberg<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
ISBN 978-3-89775-165-1 | 24,80 Euro<br />
Auf der beiliegenden CD befinden sich 39 Etüden als Hör -<br />
beispiele. 104 Seiten kartoniert, mit Audio-CD 60 min.<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
ISBN 978-3-89775-156-9 | 24.80 Euro | 156 Seiten | CD mit 74 mp3 Tracks + E-Book mit Übungsvorlagen<br />
Wenn Kinder die Welt entdecken, lernen sie auf spielerische<br />
Art und Weise. Ein Augenmerk auf die Umschreibung unserer<br />
Passion macht klar: Auch wir „spielen Schlagzeug“. Um<br />
diesen Spieltrieb mit der Weiterentwicklung am Instrument<br />
zu kombinieren, hat Oli Rubow ein spezielles Kartenspiel<br />
erstellt: das moderne Schlagzeugquartett, ein Buch mit Spiel -<br />
karten.<br />
Das Spiel besteht aus 54 Spielkarten, einem Papier -<br />
sequenzer und 8 Handzeichen. Jede Karte ist mit einem<br />
Piktogramm bedruckt, das ähnlich wie die Bildsprache der<br />
Emojis funktioniert und hier für eine schlagzeugtechnische<br />
Anwendung steht. Das moderne Schlagzeugquartett kann<br />
man zu zweit oder mit mehreren Rhythmusmachern spielen.<br />
Mit den Spielkarten und den Handzeichen lassen sich<br />
im Ensemble moderne Tracks nach dem Baukastenprinzip<br />
programmierter Rhythmen erstellen oder der Spannungs -<br />
bogen eines Arrangements steuern. Das moderne Schlag -<br />
zeugquartett fördert das loopige und patternbasierte<br />
Groove-Verständnis. Es schult die Fähigkeit, während des<br />
Trommelns auf optische Zeichen zu reagieren – ein zentraler<br />
Bestandteil beim gemeinsamen Musizieren! Darüber<br />
hinaus stellt die Rhythmusliste des Buches einen Pool voller<br />
moderner Grooves sowie einen Pattern baukasten zur Ver fü -<br />
gung. Eine umfangreiche Klangbibliothek lädt zu kreativen<br />
Experimenten ein.<br />
Die Spielregeln sind einfach und kreativ-flexibel.<br />
Weitere Informationen: www.leu-verlag.de<br />
ISBN 978-3-89775-169-9 | 29.80 Euro<br />
Die das Buch begleitende Website:<br />
dasmoderneschlagzeugquartett.de<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
58 PRODUKT-NEWS<br />
TECHNICS SL-1210MK7<br />
PROFESSIONELLER DJ-PLATTENSPIELER MIT EISENKERNLOSEM DIREKTANTRIEBSMOTOR<br />
Technics präsentiert den neuen, lang erwarteten SL-1210MK7 DJ-Plattenspieler. Er besitzt<br />
die gleiche Bedien freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit wie seine Vorgänger,<br />
während er gleichzeitig mit einem kernlosen Direkt antriebsmotor und anderen klangverbessernden<br />
Tech n ologien optimiert wurde. Außerdem stehen neue DJ-Funktionen wie der<br />
Reverse Play für maximale Kreativität sowie der erweiterte Pitch-Bereich von ±8% auf<br />
±16% zur Verfügung.<br />
Der Tonarm ist statisch ausbalanciert und hochempfindlich, sodass eine hochpräzise<br />
Abtastung des Schall platten signals erfolgt. In Sachen Vibrationsdämpfung besitzt der<br />
Technics SL-1210MK7 einen zweischichtigen Plattenteller aufbau, ein hochstabiles Ge -<br />
häuse sowie effektive Dämpfungs füße. Abgesehen davon ist der DJ-Turntable mit einer<br />
langlebigen und helleren LED-Nadel-Beleuchtung ausgestattet. Weitere sehr praktische<br />
Features sind die abnehmbaren Netz- und Signalkabel für eine höhere Flexibilität und die<br />
Anpassung des Start-/Abbremsmoments.<br />
In Puncto Style wartet der Technics SL-1210MK7 mit einem mattschwarzen Gehäuse<br />
inklusive schwarzen Tasten sowie S-förmigem Tonarm auf, die für ein durchgängiges<br />
schwarzes Design in einer attraktiven, raffinierten Optik sorgen. Mit all diesen Features will<br />
der Technics SL-1210MK7 einen neuen Standard für DJ-Plattenspieler setzen.<br />
EISENKERNLOSER DIREKTANTRIEBSMOTOR<br />
FÜR EINE STABILE ROTATION UND KRÄFTIGES<br />
ANTRIEBSMOMENT<br />
Bei einem direktangetriebenen Plattenspieler ist der Motor<br />
unmittelbar mit dem Plattenteller verbunden. Dabei konnte<br />
das sogenannte Rastmoment kleine Unregelmäßigkeiten in<br />
der Rotation auslösen. Für den Technics SL-1210MK7 ist<br />
aus diesem Grund ein neuer Direktantriebsmotor konzipiert<br />
worden, der mit einem eisenkernlosen Stator arbeitet und<br />
somit die Quelle für das Rastmoment komplett behebt.<br />
Daraus folgen eine gleichmäßige Rotation und ein kraftvolles<br />
Antriebsmoment, um eine präzise und detailgetreue Klang -<br />
qualität bei allen Schallplatten zu ermöglichen.<br />
TONARM HOHER EMPFINDLICHKEIT<br />
Der Technics SL-1210MK7 verfügt über einen statisch ausbalancierten<br />
S-förmigen Tonarm, der die in der Schal lplatten -<br />
rille enthaltenen Musikinformationen erfasst. Das Tonarm -<br />
rohr ist aus leichtem, hochfestem Aluminium gefertigt, wobei<br />
die Lagersektion der kardanischen Aufhängung ein gefräs -<br />
tes Gehäuse und hochpräzise Lagerelemente enthält. Auf<br />
diese Weise wird ein exzellenter Abtastvorgang mit einem<br />
Minimum an unerwünschten Nadelbewegungen auch unter<br />
anspruchsvollen Bedingungen wie beispielsweise beim<br />
Scrat chen garantiert.<br />
VIBRATIONSDÄMPFENDER PLATTENTELLER<br />
Der druckgegossene Aluminium-Plattenteller des SL-<br />
1210MK7 ist zweischichtig aufgebaut. Die komplette Unter -<br />
seite des Tellers ist mit vibrationsabsorbierendem Kautschuk<br />
überzogen, der ungewollte Resonanzen eliminiert und eine<br />
hohe Stabilität aufweist. Dadurch wird die Schallplatte vor<br />
schädlichen Vibrationen geschützt und das Resultat ist ein<br />
unverfälschter, authentischer Klang.<br />
STEIFE GEHÄUSEKONSTRUKTION UND<br />
DÄMPFUNGSFÜSSE MIT FEDER-GUMMI-VERBUND<br />
Der DJ-Turntable besitzt ein äußerst robustes und extrem<br />
vibrationsarmes Gehäuse. Die Kombination aus dem Alu mi -<br />
nium-Spritzguss-Rahmen und der mit Glasfasern verstärk-<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
PRODUKT-NEWS 59<br />
ten ABS-Kunststoff-Konstruktion bietet eine sehr hohe Festig -<br />
keit und Vibrationsdämpfung und sorgt somit für eine präzise<br />
und dynamische Klangwiedergabe.<br />
Die Füße des SL-1210MK7 ermöglichen dank des Feder-<br />
Gummi-Aufbaus eine ideale Dämpfung. Auf diese Weise<br />
wird eine äußerst gute Störfestigkeit erreicht, die speziell<br />
bei Scratch-DJs sehr willkommen ist.<br />
NADELBELEUCHTUNG DANK HELLER,<br />
LANGLEBIGER LED<br />
Die Nadelbeleuchtung des SL-1210MK7 wartet mit einem<br />
neuen Druckmechanismus und einer helleren, langlebigen<br />
LED auf. Außerdem wurde der Beleuchtungsbereich optimiert,<br />
damit man die Nadel auch in sehr dunklen Um ge -<br />
bungen besser erkennen kann.<br />
PITCH-FUNKTION FÜR EINE PRÄZISE UND STABILE<br />
FEINREGULIERUNG DER GESCHWINDIGKEIT<br />
TECHNISCHE DATEN:<br />
PLATTENLAUFWERKS-SEKTION<br />
• Typ: Direktgetriebener Plattenteller<br />
• Umdrehungsgeschwindigkeiten: 33 1/3, 45, 78 U/min<br />
• Pitchbereich: ±8%, ±16%<br />
• Anlauf-Drehmoment: 2.2 kg<br />
• Anlaufzeit: 0.7 sek. aus dem Stand auf 33 1/3 U/min<br />
• Gleichlaufschwankungen: 0.025% W.R.M.S.<br />
• Rumpeln: 78dB (IEC 98A-bewertet)<br />
• Plattenteller: Aluminium-Druckguss<br />
• Durchmesser: 332 mm<br />
• Gewicht: ca. 1,5 kg (inkl. Gummi-Auflagematte)<br />
• Tonarm-Höhenverstellung: 0 – 6 mm<br />
• Bereich der Auflagekraft: 0 – 4 g (direkte Abtastung)<br />
• Gewicht des Headshells: Ca. 7.6 g<br />
• Tonabnehmer-Gewichtsbereich:<br />
[ohne Zusatzgewicht] 5.6 – 12.0 g (14.3 – 20.7 g<br />
(einschließlich Headshell))<br />
[mit Zusatzgewicht] 10.0 – 16.4 g (18.7 – 25.1 g<br />
(einschließlich Headshell))<br />
• Bohrungsabstand der Tonabnehmermontage:<br />
JIS 12.7 mm<br />
• Headshell-Kabelanschlüsse: 1.2 mm 4-Pin<br />
ANSCHLÜSSE:<br />
TONARM-SEKTION<br />
PHONO (RCA) x 1, Erdungs-Schraubklemme x 1<br />
Der Technics SL-1210MK7 bietet neben den beiden herkömmlichen<br />
Umdrehungsgeschwindigkeiten von 33 1/3 und<br />
45 U/min ebenso die Möglichkeit über den Haupt-Ein-/<br />
Ausschalter 78 U/min zu aktivieren. Abgesehen davon kann<br />
der Pitch-Bereich von ±8% auf ±16% erweitert werden,<br />
der dank volldigitaler Steuerung eine verbesserte Tracking-<br />
Leistung und Genauigkeit für das perfekte Beatmatching<br />
liefert.<br />
• Typ: Universell, statisch ausbalanciert<br />
• Effektive Länge: 230 mm<br />
• Überhang: 15 mm<br />
• Spurfehlwinkel:<br />
Innerhalb 2° 32’ (an der äußeren Rille einer Lang -<br />
spielplatte (30 cm/12’’)<br />
Innerhalb 0° 32’ (an der inneren Rille einer Lang -<br />
spielplatte (30 cm/12’’)<br />
• Kröpfungswinkel: 22°<br />
ZUBEHÖR:<br />
Plattenteller, Gummi-Auflagematte, Staubschutzhaube,<br />
Single-Adapter, Gegengewicht, Hilfsgewicht, Überhang scha -<br />
blone, Schraubensatz für Tonabnehmer-Befestigung, Phono-<br />
Anschlusskabel, Erdungskabel, Netzkabel, Be dienungs an -<br />
leitung<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
GABRIELE SKARDA<br />
WENN DIE SEELE FLIEGEN<br />
LERNT<br />
NICEFIELD<br />
„QUE BONITO<br />
ES EL AMOR“<br />
… auch <strong>Musiker</strong> müssen leider diese irdische Bühne<br />
irgendwann zu unser aller Bedauern verlassen und wir<br />
trauern viele Jahre.<br />
Über solch genial veranlagten Künstler wie Elvis Presley,<br />
Michael Jackson, John Lennon, Prince u.v.m.<br />
Und vielleicht fragen wir uns: „Was passiert danach“, wenn<br />
die Seele den Körper verlassen hat? Ist die Seele, der Geist,<br />
die Energie noch existent?<br />
Das wird beantwortet in einem Buch von Gabriele Skarda,<br />
die 40 Jahre aktiv im Musikbusiness unterwegs ist und mit<br />
einem authentischen Bericht die Dokumentation mit ihrem<br />
besten Freund in einer anderen Dimension erstellt hat.<br />
Das Buch kostet 14,90 Euro, wird von NOVA MD vertrieben<br />
und ist auf allen gängigen Buchplattformen im Web zu<br />
bestellen oder in der örtlichen Buchhandlung! Das Buch ist<br />
im VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) gelistet!<br />
Sie erzeugen mit all ihren<br />
Titeln Emotionen pur und<br />
sind kontinuierlich zu sam -<br />
men auf Tour! Die gebürtige Spanierin und der in Hessen<br />
geborene Andreas stehen als NICEFIELD schon seit<br />
Jah ren erfolgreich auf der Bühne. Das musikalische<br />
Ehepaar schreibt viele seiner Songs selbst und lässt<br />
dabei sehr gerne Einflüsse aus seiner Umgebung zu.<br />
Erinnerungen an schöne Momente und so manches<br />
„Kribbeln im Bauch“ lassen die Aussage und/oder<br />
die Frage zu: Wie schön ist Liebe? – bzw. „Que bonito<br />
es el amor“. Spanische Mentalität gemixt mit rhythmischen<br />
Klän gen und einem textlichen Thema, das in die<br />
Seele geht. Wir wünschen gute Unterhaltung!<br />
Überall als Download erhältlich!<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
60 PRODUKT-NEWS<br />
VS-R264 UND VS-R265<br />
Full-HD-Video- und 4K/UHD-Streamer und -Recorder von Tascam<br />
VS-R264 und VS-R265 können Audio-/<br />
Video material gleichzeitig und in 4K/UHDbzw.<br />
Full-HD-Auflösung kodieren, streamen<br />
(AV over IP), aufnehmen und dekodieren<br />
und unterstützen die Codecs H.265/HEVC<br />
beziehungsweise H.264. Sie erlauben die<br />
Übertragung über Firmennetzwerke und<br />
WANs sowie das Live-Streaming ins Inter -<br />
net. Zudem können sie Aufnahmen automatisch<br />
per FTP in einen Netzwerkspeicher<br />
oder in die Cloud hochladen. Dank Ver wen -<br />
dung offener Streaming-Formate und -Pro-<br />
to kolle versteht sich die VS-R-Serie mit<br />
Content Delivery Networks (CDNs) und Live-<br />
Plattformen im Internet wie YouTube, Wowza,<br />
Ustream, AWS Elemental MediaLive, AWS<br />
CloudFront und anderen. Mit Power-over-<br />
Ethernet oder 12-Volt-Stromversorgung,<br />
HDMI-Ein- und -Ausgang mit Embedding und<br />
De-Embedding des Audiosignals sind die<br />
Geräte vielseitig einsetzbar. Darüber hinaus<br />
unterstützen sie die Steuerung per RESTful<br />
API und lassen sich so optimal mit Auto -<br />
matisierungs- und Steuerungssystemen<br />
ver knüpfen. Während vergleichbare Produkte<br />
entweder keine professionellen Audiopegel<br />
oder -anschlüsse bieten, nicht aufzeichnen<br />
oder nicht zeitgleich enkodieren und dekodieren<br />
können, bietet die VS-R-Serie von<br />
Tascam symmetrische Audioein- und -ausgänge<br />
über Euroblock-Verbinder mit konfigurierbarem<br />
Bezugspegel. Damit sind sie<br />
vollständig kompatibel mit professionellen<br />
Audiosystemen. Unsymmetrische Klinken -<br />
aus gänge für die Verbindung mit Unter hal -<br />
tungs elektronik sind ebenfalls vorhanden.<br />
Der bidirektionale AV-Betrieb, das Live-<br />
Online-Streaming und die sichere Auf nah me<br />
auf SD-Karten mit dem späteren Hochladen<br />
auf eine Website sind ideale Voraus set zun -<br />
gen für die Live-Übertragung, Bereitstellung<br />
und Archivierung von Vorträgen, Regie rungs -<br />
sitzungen, Vorstandspräsentationen, Kon zer -<br />
ten und Ansprachen, oder für Verbindungen<br />
zwischen mehreren Räumen oder Veran sta l -<br />
tungsorten. Mit nur einer Höheneinheit bei<br />
halber Standardbreite passen zwei Geräte<br />
nebeneinander ins Rack. Sie lassen sich<br />
aber auch einfach auf dem Tisch aufstellen<br />
oder mit der beiliegenden Halterung unter<br />
ein Bord schrauben.<br />
PROFESSIONELLE TONQUALITÄT OHNE<br />
KOMPROMISSE<br />
Der VS-R264/VS-R265 profitiert von<br />
Tascams langjähriger Erfahrung in der professionellen<br />
Audiobranche. Mit seinen symmetrischen<br />
Analogein- und -ausgängen,<br />
kon figurierbaren Ausgangspegeln und wählbaren<br />
Bezugspegeln sowie hervorragenden<br />
Audio-Schaltkreisen harmoniert dieses AV-<br />
Streaming-Gerät perfekt mit jeder Studio um -<br />
gebung und jedem Festinstal lations system.<br />
Tonsignale von Mikrofonen, Mischpulten,<br />
Soundprozessoren und anderen Geräten<br />
können in den Videostream eingebettet und<br />
aus dem Stream herausgelöst oder direkt<br />
ausgegeben werden, um z. B. eine PA-An -<br />
lage oder das dezentrale Beschallungs -<br />
system in einem Kongresszentrum zu versorgen.<br />
Und es gibt Miniklinkenbuchsen, um<br />
Unterhaltungselektronik über unsymmetrische<br />
Audioverbindungen schnell an schließen<br />
zu können.<br />
WICHTIGE STREAMING-PROTOKOLLE FÜR<br />
BELIEBTE ONLINE-DIENSTE<br />
ZUVERLÄSSIGES AV-STREAMING MIT KODIERUNG UND DEKODIERUNG<br />
Wenn Sie Ihre Online-Schulung, Präsentation oder Ver - direkt in 4K/UHD (VS-R265) oder Full HD (VS-R264)<br />
an staltung über das Netzwerk streamen, kann der VS- streamen. Mit einem weiteren VS-R264/VS-R265 in einem<br />
R264/VS-R265 das Videosignal entsprechend dem anderen Raum oder sogar Land lässt sich der gleiche<br />
Zielformat des verwendeten Dienstes kodieren und herunterrechnen<br />
(Downsampling). Sie können unter mehreren oder eine Großbildleinwand, beispielsweise für Public<br />
Stream dekodieren und über HDMI an einen Fernseher<br />
Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen wählen oder Viewing, ausgeben.<br />
Weitere Informationen unter: www.tascam.eu/de/vs-r264.html und www.tascam.eu/de/vs-r265.html<br />
Der Tascam VS-R264/<br />
VS-R265 unterstützt<br />
Standard-Streaming-<br />
Protokolle wie RTMP,<br />
RTP/RTSP, HLS sowie Multicast und Unicast und ist<br />
damit kompatibel zu einer Vielzahl von Anwendungen. Da<br />
sich mehrere Streaming-Protokolle gleichzeitig ausgeben<br />
lassen, können Sie Ihr Bildmaterial zeitgleich an mehrere<br />
Video-Streaming-Dienste weiterleiten. Darüber hinaus<br />
können Sie zwischen Unicast- und Multicast-Über tragung<br />
wählen. Unicast sendet den Stream nur an ein Ziel, während<br />
Multicast die Übertragung des Streams an mehrere<br />
Hosts gleichzeitig ermöglicht.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
CD-REZENSIONEN 61<br />
APRIL ART<br />
»Rise & Fall«<br />
Seit 2014 ist das Quartett aus Mittelhessen lokal und überregional<br />
aktiv. APRIL ART sind energiegeladen, melodisch<br />
und unverkennbar. Schon bei ihrer Bandgründung hatten<br />
sie sich vorgenommen, sich zu einer Band zu formieren, bei<br />
der die Musik für jeden absolut im Mittelpunkt seines Lebens<br />
steht. Mit ehrlicher Leidenschaft schreiben APRIL ART kraftvolle,<br />
emotionale und moderne Rockmusik, die ins Ohr geht<br />
und eine Message hat. Nun ist ihr Debütalbum „Rise & Fall“<br />
er schienen, das alle Stärken der Band auf einer Platte vereint.<br />
Ihr drückender Alternative Rock orientiert sich häufig<br />
an amerikanischen Koryphäen wie Alter Bridge, frühen<br />
Nickelback und Paramore sowie an deutschen Acts wie<br />
GUANO APES und DIE HAPPY – der Rezensent wettet zehn<br />
Euro darauf, dass die Bandmitglieder so einige Scheiben<br />
besagter Acts daheim im Schrank haben.<br />
Dabei sind APRIL ART jedoch keine billige Kopie: der ausdrucksstarke<br />
Gesang von Frontfrau Lisa-Marie gräbt sich in<br />
die Gehörgänge, die Gitarrenriffs sorgen für die nötige<br />
Aggres sivität, Bass und Schlagzeug drücken die Songs groovig<br />
und überlegt nach vorn. Auf zwölf Songs zeigt die Band,<br />
was sie kann, und streckt der klassischen Musikindustrie<br />
den Mittelfinger entgegen: Denn „Rise & Fall“ wurde größtenteils<br />
in Eigenregie konzipiert und ohne klassische Industrie-<br />
Seilschaften veröffentlicht. Ein gelungener Einstand der vier<br />
<strong>Musiker</strong>/-innen aus Mittelhessen. Es bleibt zu hoffen, dass<br />
man schnell mehr hören wird.<br />
www.aprilart.de<br />
P.S.<br />
DECADANCE DANCE –<br />
»We All Get Lost … Sometimes«<br />
Hier kommen die Preisträger des 36. Deutschen Rock &<br />
Pop Preises 2018: 1. Platz in den Sparten bester Hard Rock<br />
Song, beste Progressive Band, bester Alternative Rock<br />
Song und 2. Platz in der Sparte deutscher Hard Rock.<br />
DECADANCE DANCE aus dem Ruhrgebiet können sich über<br />
die Preise und eine tolle Fanbase bei ihren Liveauftritten<br />
freuen. Das Album „We All Get Lost ... Sometimes“ führt 18<br />
Songs in der Tracklist auf und beinhaltet eingängigen Vintage<br />
Hard Rock. Mal progressiv, mal im Grunge verwurzelt, voller<br />
Energie und emotionalem Gesang von Bordo Bortlisz. Ihre<br />
Einflüsse reichen von den RAMONES bis in die 90er mit<br />
ihren Ikonen Pearl Jam und Soundgarden. Gleich drei<br />
Gitar risten zeigen mit ihrem modernen und doch traditionsbewussten<br />
Spiel, wohin die Reise auf einem gitarrenorientierten<br />
Album geht. Wie in einem Roadmovie geht es bandbiografisch<br />
über den Highway. „Red Desert“ klingt wie ein<br />
Tarantino-Movie-Song, „Red Light“ klingt wie ein Dead-<br />
Kennedys-Cover. Sänger Bordo kann auch aggressiv in<br />
„Better Than“. Vielleicht werden DECADANCE DANCE mit<br />
dieser Scheibe die neuen Volbeat? Sie werden es zu beweisen<br />
wissen. Heißer Tipp! Up the Irons!<br />
www.decadancedance.com<br />
C.S.<br />
JENSEN & DAUBENSPECK<br />
»Finest Acoustic Poetry«<br />
Seit 40 Jahren bereist Reidar Jensen aus Norwegen die<br />
Welt und sammelt dabei persönliche und musikalische Ein -<br />
drücke aller Gegenden, in die es ihn verschlägt. Musikalisch<br />
geprägt durch den Folk von Bob Dylan und Donovan haben<br />
ihn die Jahre und Erfahrungen von unterwegs musikalisch<br />
und menschlich geerdet und er gießt seine Erinnerungen<br />
und Gedanken nun in gitarrenbasierten Folk, der stark von<br />
der Weltmusik geprägt ist. 2010 tat er sich mit dem norddeutschen<br />
Gitarristen Markus Daubenspeck zusammen und<br />
die beiden formten das Duo JENSEN & DAUBENSPECK.<br />
Letzterem oblag dabei die Heraus for derung, die Kom po sitio -<br />
nen Jensens in eine für zwei Gitarren passende Form zu<br />
gießen – und heraus kam ein ambitioniertes, träumerisches<br />
und vor nordischer Wehmut triefendes Stück Klangkunst.<br />
Die oft dunklen Texte befassen sich sowohl mit den persönlichen<br />
Erfahrungen Jensens als auch mit seinen meist kritischen<br />
Gedanken zu unserer aller Welt. Sie sind dabei sehr<br />
differenziert geschrieben und fesseln mit ihrer natürlichen<br />
Ausdruckskraft. Sie erzählen Geschichten, die gefühlvoll und<br />
abwechslungsreich in Musik transportiert werden. In Markus<br />
Daubenspeck hat Jensen nun einen <strong>Musiker</strong> als Ent sprechung<br />
gefunden, der sensibel seine Texte im musikalischen Dialog,<br />
facettenreich und stilsicher an der akustischen Gitarre<br />
interpretiert. Die beiden gehen damit eine perfekte Sym -<br />
biose ein.<br />
www.reidarjensen.com<br />
P.S.<br />
DIE ARBEITSLOSEN<br />
BAUARBEITER<br />
»Musique Roulette«<br />
Ganz frisch auf dem Tisch liegt das Ende April über das<br />
Hamburger Label Alster Records erschienene Album der<br />
ARBEITSLOSEN BAUARBEITER aus Chemnitz – und dabei<br />
geht’s gleich richtig nach vorne. Die beiden Album-Opener<br />
„Das erste Lied“ (ja, das heißt wirklich so) und „Geradeaus“<br />
geben gleich einmal die Marschrichtung vor, die da (größtenteils)<br />
Vollgas heißt. Der eingängige, deutschsprachige<br />
Mix aus Punk und Rock atmet in schnelleren Momenten<br />
den Spirit und die fröhliche Aggressivität US-amerikanischer<br />
Vorbilder wie BAD RELIGION und THE OFFSPRING.<br />
Wenn die Bauarbeiter mal einen Gang zurückschalten („Immer<br />
nur Fernsehn“), erinnern sie besonders an die berühmte<br />
deutsche Band mit dem großen „Ä“ am Anfang. Bereits in<br />
der ersten Hälfte wird den Hörern ein breites Spektrum an<br />
musikalischen Facetten geboten. Zu besagten schnellen und<br />
Midtempo-lastigen Songs gesellen sich etwa Gangshouts<br />
und Reggae- sowie Ska-Passagen – das musikalische Alpha -<br />
bet des Punk hat die Band also voll drauf. Dazu gesellen<br />
sich einfallsreiche, intelligente, kritische und witzige Texte,<br />
die kraftvoll dargeboten werden. Das Ganze wird abgerundet<br />
durch eine glasklare, druckvolle Produktion und ausgefeilte<br />
musikalische Arrangements.<br />
Wer auf positiven, tanzbaren Punkrock aus Deutschland<br />
steht, ist hier exzellent aufgehoben. Beide Daumen hoch.<br />
www.diearbeitslosenbauarbeiter.de<br />
P.S.<br />
MR. MARTIN<br />
»Six String Prayer«<br />
Mr. Martin mag ein Pseudonym sein. Mit diesem Album<br />
wird dieser Name einen Status erreichen, wie er nur Gitar -<br />
risten gebührt, die über ein derart herausragendes Gitarren -<br />
spiel verfügen. Diese Instrumentalsongs sind gefertigt aus<br />
orchestralen Soundkollagen, kosmischen Klängen und<br />
Streichern. Sie zaubern Athmosphäre, in die dann eine singende,<br />
klagende, jaulende und auch kreischende Gitarre<br />
des Meisters hindurchfährt. Mr. Martin ist ein erfahrener<br />
<strong>Musiker</strong>, der die 6 E-Gitarren-Saiten beherrscht, das ist<br />
klar. Die Produktion stellt die Gitarre in den Mittelpunkt. Steve<br />
Vai tat dies schon auf seine Weise und Mr. Martin geht<br />
eben diesen Weg. Der Beginn im Titeltrack „Six String<br />
Prayer“ erinnert an Matthias Jabs’ Hookline in „Rhythm Of<br />
Love“ von den Scorpions. Man mag sich manchmal eine<br />
organischere Akustik wünschen. Doch dieser technische,<br />
unterkühlte Begleit-Sound hat einen gewissen Reiz. „Six<br />
String Prayer“ von Mr. Martin ist ein Album für Gitarren-<br />
Ent hu sias ten.<br />
adair-records.de<br />
C.S.<br />
8<br />
2/<strong>2019</strong> musiker <strong>Magazin</strong>
62 CD-REZENSIONEN<br />
KEIMZEIT<br />
»Das Schloss«<br />
„Das Schloss“ von KEIMZEIT mag eine kafkaeske An spie -<br />
lung sein. Beim genaueren Hinhören eröffnen sich Kind heits -<br />
erin ne rungen an Papierbasteleien. „KEIMZEIT – eine Band,<br />
eine Familie. Ganz normale Menschen mit einer großen<br />
Leidenschaft für die Musik. KEIMZEIT – eine langjährig er -<br />
probte Liveband, die sich mit Studioproduktionen ihre eigenen<br />
Herausforderungen schafft“, schrieb FLOWERPORNOES-<br />
Sänger Tom Liwa über die Band. Sänger Norbert Leisegang<br />
reflektiert über sein Songwriting: „Auch wenn ich von anderen<br />
Künstlern zu Songs inspiriert werde, ist es am Ende<br />
doch immer so, dass ich die Strickart meiner Songs nicht<br />
wirklich verlasse.“ „Das Schloss“ fügt sich organisch an<br />
frühere Werke der Band an. Produzent Moses Schneider,<br />
der auch schon für TOCOTRONIC und die BEATSTEAKS an<br />
den Reglern saß, hat das aktuelle Werk mit der Band in<br />
ganzen sechs Tagen aufgenommen. Wie nach einer Zeit -<br />
reise in die 60er klingt das Ergebnis erdig, intensiv und<br />
atmosphärisch und orientiert sich am Live-Klang der Band.<br />
Leisegangs Texte sind voller Parabeln. Die Musik mal rockig,<br />
mal ruhig erzählend, auch einmal im Reggae entspannt<br />
angelehnt, so gehört in „Geht schief“. Gitarren, Keys und<br />
eine warm und organisch klingende Rhythmussektion bilden<br />
wohl klingenden Rock für Leisegangs Gedankengebilde.<br />
„Action Kalle“ ist der Anspieltipp für eine energiereiche Rock -<br />
nummer mit schiebenden Gitarrenriffs über einen Klassen -<br />
kameraden. KEIMZEIT haben traditionellerweise ihre Lyrik<br />
im Zentrum, die mit der Musik auf wundersame Weise verschmilzt.<br />
Andreas Sperling, Martin Weigel, Norbert Leisegang,<br />
Sebastian Piskorz, Hartmut Leisegang und Lin Dittmann<br />
sind die Schlossführer dieses melancholischen und erfrischenden<br />
Meisterwerks.<br />
www.keimzeit.de<br />
C.S.<br />
WOLFGANG NICKLAUS<br />
»Mein Leben«<br />
Geboren im Jahr 1956 in der DDR kann Wolfgang Nicklaus<br />
auf ein bewegtes Leben im Zeichen der Musik zurückschauen.<br />
Im zarten Alter von sieben Jahren begann er mit<br />
dem Klavierspiel und war ab 1972 in mehreren Bands tätig.<br />
1978 wurde er von der Stasi verhaftet und kam als politi-<br />
scher Häftling ins Gefängnis, bevor er drei Jahre später die<br />
DDR in Richtung Westen verließ und dort seine musikalischen<br />
Aktivitäten unter anderem als Musikstudent, Musik lehrer,<br />
Komponist und Bandmanager intensivierte. Dies brachte<br />
ihm diverse Auszeichnungen ein.<br />
Auf seinem 2017 veröffentlichten Album „Mein Leben“, das<br />
Schlager-, Chanson- und Singer-Songwriter-Kompositionen<br />
verbindet, spielen diese Eindrücke vordergründig zwar<br />
keine explizite Rolle. Man kann jedoch davon ausgehen,<br />
dass neben den Stücken, die sich mit dem zwischenmenschlichen<br />
Gefühlsleben („Freunde“, „Mach dein Herz<br />
wieder auf“, „Frauen ticken anders“), auch die ereignisreiche<br />
Ver gangenheit ihre Spuren in der Musik hinterlassen<br />
hat. Er wähnenswert ist in diesem Zusammenhang besonders<br />
die Tatsache, dass seine Texte stets eine direkte oder<br />
unterschwellige positive Botschaft transportieren, den Zuhörer<br />
zum Denken anregen und vielen aus der Seele sprechen<br />
werden. So vergehen die zwölf Stücke denn auch wie im Flug<br />
und lassen den Hörer mit einem wohligen Gefühl zurück.<br />
www.wolfgang-nicklaus.de<br />
P.S.<br />
ACHIM AMME<br />
»Ammerica«<br />
Als wäre ein ganzer Kontinent nach ihm benannt: Achim<br />
Amme, Autor, Schauspieler und <strong>Musiker</strong>, lässt mit seinem<br />
neuen Album „AMMERICA“ aufhorchen! Seine Engagements<br />
und Erfolge hier aufzuzählen, würde jeden Rahmen sprengen.<br />
Um nur einige wenige Lebensstationen aufzuzählen,<br />
seien folgende genannt: 1965 – erster geschriebener englischsprachiger<br />
Song; 1968 – 1-jähriger USA-Aufenthalt als<br />
Austauschschüler mit High-School-Diplom und Auftritten als<br />
Singer-Songwriter. Es folgten das Studium der Theater -<br />
wissen schaft, Philosophie und Germanistik, Tätigkeiten als<br />
Lektor, u. a. beim STERN, und Schauspiel bei der Berliner<br />
Compagnie, Studium der Popularmusik in Hamburg, Rollen<br />
beim Tatort, musikalische und literarische Veröffent lichungen.<br />
Noch zu erwähnen: Das Album „Streng Vertraulich! (Keller-<br />
lieder)“ war 2018 für den Preis der Deutschen Schallplatten -<br />
kritik nominiert. In meinem zeitlichen Abriss fehlen gut neun<br />
Zehntel des Schaffens von Amme. Zurück zum Album: Dem<br />
vielseitigen Künstler gelingen veritable Pop-Songs, die eine<br />
bestens aufgelegte Band in Ton gegossen hat. Den lang<br />
gehegten Wunsch, aus seinem großen Fundus von Texten<br />
zu schöpfen und mit Musik zu vereinen, konnte Achim<br />
Amme mit Produzent Julian Dawson verwirklichen. Dieser<br />
Gitarren-Folk-Pop, mit Harp-Spiel und eingängigem Chorus-<br />
Gesang, transportiert melancholische Melodien, wie der Song<br />
„Romantic Rhythms“ beweist. Es treffen sich die Stilrich tun -<br />
gen Mainstream Rock’n’Roll, hanseatischer Charme und<br />
lennoneske Melodien. Wie könnte ein Mann das fünfzigste<br />
Jubiläum seiner ersten Reise in die USA besser feiern als<br />
mit diesen inspirierten und beseelten Songs? Vielleicht<br />
aber hat Achim Amme sich selbst nach dem Namen dieses<br />
Kontinents getauft.<br />
achim-amme.de<br />
C.S.<br />
JØRG<br />
»LOVE!«<br />
Jørg, aka Jörg aus Ingolstadt, präsentiert mit „Love!“ einen<br />
Albumnachfolger seines Albums „We Call It Blues“. Ge -<br />
fühlvolle Balladen und Midtempo-Rocknummern aus der<br />
Hand des Gitarristen und Sängers wissen zu gefallen. Seine<br />
40 Jahre Gitarrenerfahrung hört man dem Werk wieder an.<br />
Dabei wirkt es paradox, dass die Gitarren modern und heavy<br />
klingen, was aber absolut stimmig für diese Art Love-Songs<br />
herüberkommt. Der Titeltrack „Love!“ ist sogar ein Power<br />
Rock Song, der von seinen schiebenden Riffs lebt. Jørg hat<br />
seine Roots sicher in den 80ern, bereichert die Songs dann<br />
mit seinem Zakk-Wylde-Sound, dass es eine wahre Freude<br />
ist. Beispielhaft für herausragenden Gitarrensound und ge -<br />
fühlvolles Songwriting ist die Nummer „Sacrifice Of Love“.<br />
Radio-Airplay und Live-Shows bezeugen die Güte des<br />
bayerischen Hard-Rock-Urgesteins.<br />
www.joergausingolstadt.de<br />
C.S.<br />
MOOREA MASA<br />
»Shine A Light«<br />
Schon im zarten Alter von 15 wusste Moorea Masa genau,<br />
was sie wollte, und enterte die Bühnen ihrer Heimatstadt<br />
Portland, Oregon. Zehn Jahre später hat die US-amerikanische<br />
Sängerin bereits mit Soullegende Ural Thomas kollaboriert,<br />
in einer Höhle gelebt und darüber hinaus auch noch<br />
ein Musikstudium in Liverpool abgeschlossen. Ihre (musikalischen)<br />
Lebenserfahrungen hat sie in die Produktion ihres<br />
ersten Albums einfließen lassen. „Shine A Light“ wartet mit<br />
zehn fein produzierten Soulperlen auf, bei denen Moorea<br />
Masas Stimme verdientermaßen im Mittelpunkt steht. Wandel -<br />
bar changiert sie von samtig-warm zu spielerisch-lockend<br />
und ist dabei immer voller Emotion. Zu den Höhepunkten<br />
des Albums zählen das Duett „Don‘t Let Me Run“ mit Ural<br />
Thomas, auf dem sich die Stimmen der beiden Sänger<br />
gefühlvoll ergänzen, das mit dezenten Reggae-Beats unterlegte<br />
„I Can’t Tell“, oder das unbeschwerte „The Garden“.<br />
musiker <strong>Magazin</strong> 2/<strong>2019</strong>
CD-REZENSIONEN 63<br />
Besonders im Gedächtnis bleibt auch „Wake up Up // Lover<br />
Be Found“, und zwar nicht nur aufgrund des prägnanten<br />
Rap-Parts der hier gefeaturten Lo Steele: Von einer nachdenklichen<br />
akustischen Gitarrenmelodie eingeleitet, setzt<br />
Masa mit leiser Stimme ein klares Statement gegen Rassis -<br />
mus und für Gerechtigkeit. So locker-leicht die Songs auf<br />
„Shine A Light“ zum Teil daherkommen, zeigen die Texte<br />
doch, dass mehr in Moorea Masas herausragend produziertem<br />
Erstling steckt.<br />
www.mooreamasa.com<br />
L.K.<br />
GEORG DYBOWSKI<br />
SEBASTIAN REIMANN<br />
»Once And Again«<br />
„Once And Again“ ist ein Albumtitel, der auf mehr hindeutet.<br />
Hinsichtlich weiterer Konzerte und gemeinsamer Werke darf<br />
man von den beiden Instrumentalisten des Albums also einiges<br />
erwarten. Gitarrist Georg Dybowski und Violinist Sebastian<br />
Reimann lassen ihre Instrumente auf schönste Weise fusionieren.<br />
Jazz und Blues bilden gemeinsame Aus gangs punkte<br />
zu Balladen und klassischen Kleinoden. Seit 20 Jahren<br />
kannten sich die beiden <strong>Musiker</strong> schon von Treffen und<br />
gemeinsamen Konzerten. Im Kammerkonzertsaal in Bottrop<br />
kam es 2018 zu diesen Aufnahmen. Im Dialog ihrer gleichwertig<br />
arrangierten Instrumente geht es um Nähe zu vertrauten<br />
Personen. In diesem Fall in einem ganz eigenen Sound -<br />
gewand von Stilrichtungen und Schubladendenken befreit.<br />
Mit überraschenden Wendungen weiß das Album zu überzeugen.<br />
Als eine Rockballade überrascht das Titelstück<br />
„Once And Again“. Als hätten die Red Hot Chili Peppers die<br />
Finger im Spiel, klingt der Opener „Dawg Funk“. Instru -<br />
mental Crossover at it’s best!<br />
sebastianreimann.com, dybomusic.com<br />
C.S.<br />
FOGELSCHEUCHE<br />
»Rau Reif«<br />
Moritaten und gar grausame Mär erwarten den Hörer von<br />
„Rau Reif“, dem aktuellen Album von „Fogelscheuche“.<br />
Lustvoll verbindet die Gruppe um Gitarrist und Sänger Jan<br />
Hoffmann Mittelalter-Folk und Metal. Flöten, Geigen, Man do -<br />
linen eifern mit E-Gitarren, Drums und E-Bass. Die Band versichert,<br />
ohne Synthesizer oder Ähnlichem zu arbeiten. Jan<br />
Hoffmann und Claire Hay steuern den Gesang bei. Unheimlich<br />
be schwörend und eingängig klingen die Melodien und blasen<br />
Ritter und Minnesänger den Rock hoch. Die Songs heißen,<br />
wie sie klingen: „Geschichte des Gehenkten“, „Winter be -<br />
gräbnis“ und „Karpatentanz“. Als Anspieltipp kann ich das<br />
Instrumental „Karpatentanz“ nennen, das mit Geigen und<br />
Flöten jedem Gesinde den Verstand raubt. Dieser Folk Metal<br />
findet wieder unter Adel und Aufständischen jede Menge<br />
Anhänger.<br />
fogelscheuche.de<br />
C.S.<br />
Rezensenten:<br />
L.K. – LINDA KNAUER<br />
C.S. – CHRISTIAN SCHÖNING<br />
P.S. – PHILIPP STRUNK
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Distant Stars“<br />
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www.turusov.com<br />
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„Cinema“<br />
VÖ: 01.06.2018<br />
delia@freygangband.de<br />
ALBERT NERINI<br />
„Heute wird gefeiert“<br />
VÖ: 02.03.2018<br />
www.walter-strom.com<br />
ECLIPSE SOL-AIR<br />
„Bartòks Crisis“<br />
VÖ: 22.03.<strong>2019</strong><br />
www.eclipse-sol-air.com<br />
LAST JETON<br />
„Black Swan“<br />
VÖ: 01.06.2018<br />
www.lastjeton.com<br />
MANUELA SIEBER & BAND<br />
„Unauffällig schön“<br />
VÖ: 05.01.2018<br />
www.manuela-sieber.de<br />
EKKY MEISTER<br />
„EkkStrakt“<br />
CASSROLL<br />
„Ich schau in deine Augen“<br />
ANJA LERCH<br />
„Hommage“<br />
exaltyca.jimdo.com<br />
M Pengel | audioactiverecords.de<br />
VÖ: 29.02.<strong>2019</strong><br />
www.ekkymeister.de<br />
VÖ: 11.05.2018<br />
markowsky.reinhard@<br />
t-online.de<br />
VÖ: 01.12.2017<br />
www.anja.lerch.de<br />
BETTY GEE & FRIENDS<br />
„The Essence Of Life Is Love“<br />
JØRG<br />
„We Call It Blues“<br />
BRAINGATE<br />
„Standing Tall“<br />
exaltyca.jimdo.com<br />
M Pengel | audioactiverecords.de<br />
VÖ: 15.02.<strong>2019</strong><br />
www.jazz-art.de<br />
VÖ: 20.04.2018<br />
www.joergausingolstadt.de<br />
VÖ: 10.11.2017<br />
www.braingate-rock.com<br />
JÖRG KUHFUSS<br />
„Evangelium VS.NAK“<br />
VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />
JÖRG KUHFUSS<br />
„Analog Sound“<br />
VÖ: 13.04.2018<br />
CAPELLASTREET<br />
„In My House“<br />
VÖ: 30.10.2017<br />
joerg-kuhfuß@t-online.de<br />
joerg-kuhfuß@t-online.de<br />
thiboe@gmx.de<br />
CD-Veröffentlichungen in den weltweiten<br />
digitalen Downloadportalen<br />
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Infos: info@musikermagazin.de<br />
BOOMTOWN SHAKEDOWN<br />
„Heimat“<br />
VÖ: 08.02.<strong>2019</strong><br />
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CASSROLL<br />
„Erkenntnis“<br />
VÖ: 29.03.2018<br />
markowsky.reinhard@<br />
t-online.de<br />
DANNY JUNE SMITH<br />
„Phoenix“<br />
VÖ: 23.10.2017<br />
www.danny-june-smith.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„Winter“<br />
VÖ: 05.04.<strong>2019</strong><br />
www.dorian-black.de<br />
MOW<br />
„Kasper“<br />
VÖ: 13.12.2018<br />
stefan.lauterbach@arcor.de<br />
DIE BALLERMÄNNER<br />
„Blau wie Sau“<br />
09.03.2018<br />
DAYAMI GRASSO<br />
„The taste of Havana“<br />
VÖ: 26.05.2017<br />
www.dayami.de<br />
DORIAN BLACK<br />
„This Will Make You<br />
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„Sehnsucht“<br />
ROBERT OBERBECK<br />
„Soul Bullet“<br />
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„Schizohilia“<br />
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Anzeigenleitung:<br />
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Anzeigenassistenz:<br />
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Layout:<br />
Ana Seelenmeyer<br />
Lektorat:<br />
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Druck:<br />
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<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
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