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Made in Syke

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Landwirte produzieren Lebensmittel, s<strong>in</strong>d Unternehmer und<br />

Investoren für regenerative Energien aus Biogas, Solar und W<strong>in</strong>d.<br />

Fotos: MG Kreiszeitung / Husmann<br />

werden. Erst kürzlich hat der Bio-Händler se<strong>in</strong>e<br />

Anbaukapazitäten vergrößert, um der steigenden<br />

Nachfrage an Bioprodukten gerecht zu werden.<br />

He<strong>in</strong>z-Jürgen Michel, der sich als Fraktionsvorsitzender<br />

der Grünen im <strong>Syke</strong>r Stadtrat engagiert,<br />

hält es langfristig<br />

sogar für möglich,<br />

die Landwirtschaft<br />

vollständig ökologisch<br />

aufzustellen,<br />

denn das Problem<br />

liege nicht <strong>in</strong> der zu<br />

ger<strong>in</strong>gen Produktion<br />

von Lebensmitteln,<br />

sondern im heutigen<br />

Konsum und der Verschwendung.<br />

So experimentierte<br />

er mit<br />

dem Anbau von Melonen<br />

und baut erstmals<br />

Süßkartoffeln<br />

an, e<strong>in</strong>e Reaktion auf den Klimawandel. Wegen<br />

der damit zusammenhängenden Wetterextreme,<br />

so berichtet er, pflanzt er auch Salate früher <strong>in</strong>s<br />

Freiland, sobald das Nachtfrostrisiko zurückgeht.<br />

„Die Digitalisierung wird<br />

Kapazitäten freisetzen und<br />

neue Chancen bieten.<br />

Der Mensch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Umgang<br />

mit den Pflanzen und Tieren wird<br />

jedoch immer entscheidend se<strong>in</strong>.“<br />

Wilken Hartje, Landwirt<br />

Klimawandel fordert Umdenken<br />

Wie nahezu ke<strong>in</strong> anderer Wirtschaftszweig ist die<br />

Landwirtschaft von heftigen Unwettern, Sturmperioden<br />

und ausbleibenden Niederschlägen betroffen.<br />

Die Dürre <strong>in</strong> den Sommermonaten des Jahres<br />

2018 hat Äckern und Kulturen stark zugesetzt, der<br />

Bund hat Betriebe mit hohen Ernteausfällen vielerorts<br />

mit staatlichen Hilfen unterstützt. Um den<br />

Wetterextremen künftig zu begegnen, wird die<br />

Anbaustruktur auch bei der konventionellen Landwirtschaft<br />

auf den Prüfstand gestellt, der Anbau<br />

von Sorten und Kulturen genau analysiert. „Zu klimaresistenteren<br />

Pflanzenarten gibt es zahlreiche<br />

Forschungsprojekte des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />

Ernährung und Landwirtschaft“, weiß der Bundestagsabgeordnete<br />

Axel Knoerig.<br />

Tatsächlich wird es künftig mehr denn je darauf<br />

ankommen, dass die Landwirtschaft flexibel<br />

auf die veränderten klimatischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

reagiert. Letztendlich wirtschaften die Landwirte<br />

mit der Natur, dazu gehört auch das Wetter.<br />

„Die Konkurrenz um das Wasser wird steigen“,<br />

ist sich Wilken Hartje sicher. Er betreibt Ackerbau<br />

und hält rund 2700 Schwe<strong>in</strong>e auf se<strong>in</strong>em<br />

Hof <strong>in</strong> Heiligenfelde, der mit e<strong>in</strong>er Fläche von<br />

<strong>in</strong>sgesamt 260 Hektar zu den mittelgroßen Vollerwerbsbetrieben<br />

im Raum <strong>Syke</strong> gehört. Zudem<br />

ist er im Ortsrat Heiligenfelde und im Stadtrat<br />

<strong>Syke</strong> aktiv. „Insbesondere länger anhaltende<br />

Hitze- und Kälteperioden stellen auch die landwirtschaftliche<br />

Tierhaltung vor Herausforderungen“,<br />

berichtet Wilken Hartje. So müssen<br />

die Ställe stets e<strong>in</strong>e adäquate Temperatur haben,<br />

entsprechend geheizt oder gekühlt werden.<br />

Auch erzählt er von den hohen Standards<br />

bei der Tierhaltung besonders <strong>in</strong> Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern.<br />

„Klare Auflagen zum Tierwohl s<strong>in</strong>d wichtig,<br />

allerd<strong>in</strong>gs müssen wir auch <strong>in</strong>ternational<br />

wettbewerbsfähig bleiben.“ Denn andererseits<br />

bedeuten höhere Anforderungen auch höhere<br />

Investitionen, die sich über höhere Preise amortisieren<br />

müssen. Und die müssten die Abnehmer<br />

– Verbraucher oder Händler – erst e<strong>in</strong>mal bereit<br />

se<strong>in</strong> zu zahlen.<br />

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