DAHW Jahresbericht 2018
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Gemeindebasierte<br />
inklusive Entwicklung<br />
Mit unseren inklusiven Projekten möchten wir gemeinsam mit Menschen<br />
mit Beeinträchtigung oder Behinderung – unabhängig von der Ursache –<br />
den Abbau von Vorurteilen und Barrieren in Gesellschaften vorantreiben<br />
und sie dabei unterstützen, ihre Rechte wahrzunehmen.<br />
mit (zunächst leprabedingten) Behinderungen in ihrer Selbstständigkeit<br />
zu unterstützen. Heute verfolgen wir in unserer<br />
Arbeit zunehmend das Konzept einer von der Gemeinschaft<br />
selbst getragenen inklusiven Entwicklung (Community Based<br />
Inclusive Development, CBID). Inklusion bedeutet, dass die<br />
Gesellschaft die Verschiedenheit von Menschen mit ihren<br />
jeweiligen Begabungen und Einschränkungen respektiert<br />
und Maßnahmen ergriffen werden, um allen Menschen ihre<br />
Grundrechte auf Gesundheit, Bildung und Teilhabe zu gewährleisten.<br />
Foto: Mario Schmitt<br />
Ausstattung mit Hilfsmitteln für Mobilität und Selbstständigkeit, Aktivitäten<br />
zur Einkommensgenerierung und das "Empowerment" (Selbstbemächtigung)<br />
Betroffener sind nur einige Maßnahmen der <strong>DAHW</strong> im Bereich Inklusion.<br />
Wer mit einer vernachlässigten Tropenkrankheit wie Lepra<br />
lebt, hat meistens auch mit physiologischen und/oder psychosozialen<br />
Beeinträchtigungen zu kämpfen. Weltweit werden<br />
betroffene Menschen und ihre Angehörigen von Gesellschaften<br />
ausgegrenzt und daran gehindert, ein unabhängiges und<br />
selbstbestimmtes Leben zu führen. Faktoren wie Geschlecht,<br />
Alter, Gesundheitszustand, Einkommen oder ethnische<br />
Zu gehörigkeit verschlechtern die Situation dieser Menschen.<br />
Behinderung und Armut stehen in engem Zusammenhang.<br />
Lange bildete die gemeindenahe Rehabilitation (Community<br />
Based Rehabilitation, CBR) einen Schwerpunkt in den medizinischen<br />
und sozialen Projekten der <strong>DAHW</strong>, um Menschen<br />
In diesem Sinne werden lokale Regierungen von der <strong>DAHW</strong><br />
dazu angehalten und dabei unterstützt, ihre örtlichen<br />
Dienstleistungen und Programme in den Bereichen Gesundheit,<br />
Bildung und Infrastruktur für Menschen mit Behinderung<br />
zugänglich, verfügbar, erschwinglich und qualitativ<br />
hochwertig zu gestalten. In der Zusammenarbeit mit den<br />
Gemeinden stärken wir die Berücksichtigung der individuellen,<br />
spezi fischen Bedürfnisse von betroffenen Menschen.<br />
So erhalten sie Zugang zu Hilfsmitteln, Gesundheits- und/<br />
oder Rehabilitationsdiensten und Existenzgrundlagen.<br />
Ihre Stigmatisierung und Diskriminierung werden durch<br />
gemeinschaftsorientierte Aktivitäten bekämpft. Zudem<br />
engagieren wir uns – gemeinsam mit Selbstvertretungsorganisationen<br />
(Disabled Persons Organizations, DPO) –<br />
auf nationaler, regionaler und globaler Ebene, um die politischen<br />
Rahmenbedingungen für eine inklusive Entwicklung<br />
zu beeinflussen. Dabei widmen wir uns verstärkt den besonders<br />
vulnerablen, also besonders verletzlichen Personengruppen<br />
und folgen damit dem Prinzip „leave no one behind“<br />
(„niemanden zurücklassen“) der Agenda 2030 für nachhaltige<br />
Entwicklung.<br />
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<strong>DAHW</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2018</strong>