DAHW Jahresbericht 2018
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Projektbeispiel<br />
Bolivien<br />
Projektlaufzeit:<br />
01.01.<strong>2018</strong> – 31.12.2020<br />
Projektort:<br />
Bundesstaat Chuquisaca / Bolivien<br />
Projektbegünstigte: Patient*innen,<br />
Schüler*innen, Gesundheitspersonal<br />
und Universitätsangestellte<br />
Partner: NorSud, Internationale<br />
Chagascoalition, Charité, LMU<br />
München, Hospital Dermatológico<br />
Monteagudo, Krankenhaus der<br />
Barmherzigen Brüder<br />
Foto: Sandra Parisi / <strong>DAHW</strong><br />
Unterstützt von: Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ)<br />
von 10/<strong>2018</strong> bis 09/2019<br />
Investitionen in <strong>2018</strong>:<br />
181.800 Euro<br />
Die Chagas-Krankheit, die durch den Biss der Raubwanze<br />
übertragen werden kann, stellt in Bolivien eines der größten<br />
Gesundheitsprobleme dar. Sie kann bis zu 30 Jahre nach<br />
der Infektion ausbrechen und dann tödlich verlaufen. Eine<br />
frühzeitige Diagnose und medizinische Behandlung ist überlebenswichtig<br />
für Betroffene! Neben chronischen Magenleiden<br />
zählen Herzprobleme zu den Symptomen. Doch<br />
gerade die kardiologische Versorgung ist oft nicht verfügbar<br />
und sehr teuer. Gleichzeitig reduziert sich die Arbeitsfähigkeit<br />
von Betroffenen, zudem werden sie aufgrund<br />
der Stigmatisierung von Arbeitgebern gemieden – auch<br />
dann noch, wenn sie geheilt sind. So kann Chagas einen<br />
ständigen Kreislauf aus Krankheit und Armut bedeuten.<br />
In der Region Chaco, in der weltweit die meisten Chagas-<br />
Fälle registriert werden, befindet sich das 1966 von der <strong>DAHW</strong><br />
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gegründete Krankenhaus<br />
„Hospital Dermatológico Monteagudo“. Im Rahmen<br />
des Projekts, das in enger Zusammenarbeit mit Universi tä -<br />
ten und Netzwerken vor Ort umgesetzt wird, bauen wir das<br />
ehemalige Lepra-Zentrum zu einem Referenzzentrum für<br />
Chagas und andere vernachlässigte und armutsassoziierte<br />
Tropenkrankheiten aus. Mit baulichen, personellen und<br />
strukturellen Maßnahmen werden die Qualität der Gesundheitsversorgung<br />
und die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung<br />
verbessert.<br />
Parallel werden in der Gemeinde Maßnahmen zur Bekämpfung<br />
des Erreger-Überträgers (sog. Vektorkontrollen) durchgeführt,<br />
wie zum Beispiel der Neubau oder die Restaurierung<br />
von Häusern oder Hygieneschulungen. Die Aufklärung über<br />
die Chagas-Krankheit soll fester Bestandteil der Lehrpläne<br />
werden. Zudem werden Schulleitungen und Lehrkräfte ausgebildet,<br />
damit sie Kindern altersgerecht Wissen über Chagas<br />
vermitteln können. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.<br />
Jetzt spenden<br />
Spendenbeispiel: 100 Euro für den Umbau eines<br />
Hauses zum Schutz vor Raubwanzen (siehe auch Hinweis<br />
auf S. 61). www.dahw.de/spenden<br />
Projektarbeit in Lateinamerika<br />
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