Vorschau_FOCUS-GESUNDHEIT_2012-4
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<strong>FOCUS</strong>-<strong>GESUNDHEIT</strong> Klinikliste<br />
4 192405 307900 0 3<br />
Qualität,<br />
Pflege, Hygiene<br />
So wählen<br />
Sie das richtige<br />
Krankenhaus<br />
Klinikliste<br />
Deutschlands große<br />
Mehr als 800 Top-Krankenhäuser für Geburten, Krebs,<br />
Psyche, Rücken & Gelenke, Nerven, Herz & Lunge
EDITORIAL<br />
Die besten Adressen<br />
Foto: Benno Kraehahn/<strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />
DIE GROSSE <strong>FOCUS</strong>-KLINIK-<br />
LISTE waren wir Ihnen schuldig.<br />
Seit inzwischen fast<br />
zwanzig Jahren vertrauen<br />
Menschen, die einen Top-<br />
Mediziner suchen, auf unsere<br />
Ärzteliste. Je schwerer<br />
Sie krank sind, desto wertvoller<br />
ist die richtige Adresse.<br />
Doch wenn es wirklich<br />
ernst wird, reicht ein Spezialist<br />
allein nicht mehr aus.<br />
In unserem neuen Ranking<br />
fi n d e n S i e n u n a u c h d i e K l i -<br />
niken mit dem besten Ruf –<br />
in ganz Deutschland und in<br />
Ihrer Nähe.<br />
Um im <strong>FOCUS</strong>-Ranking ganz<br />
oben zu stehen, muss alles<br />
stimmen. Die hervorragende<br />
Qualität der Behandlung,<br />
gelungene Operationen mit<br />
niedriger Komplikationsrate<br />
und kurzer Liegezeit sind<br />
Pflicht. Die hygienischen Standards müssen<br />
eingehalten werden. Die Pflege ist gut organisiert<br />
und fachlich kompetent, dabei freundlich<br />
und menschlich. Luxusambiente ist eher<br />
Nebensache.<br />
Wer weiß besser, was eine Abteilung taugt,<br />
als Ärzte, die jeden Tag ihre Patienten dorthin<br />
überweisen? Wenn diese wiederkommen,<br />
berichten sie genau, wie es ihnen ergangen<br />
ist. Das Behandlungsergebnis ist für die Ärzte<br />
offensichtlich. Die <strong>FOCUS</strong>-Recherche hat hier<br />
ihren Schwerpunkt: 18 000 niedergelassene<br />
Haus- und Fachärzte haben in Fragebögen<br />
mitgeteilt, wohin sie ihre Patienten guten Gewissens<br />
schicken und wohin nicht. In mehr als<br />
Top-Modelle Charité-Mitarbeiter<br />
freuten sich über ihren Spitzenplatz:<br />
Psychiater Mazda Adli, Physiotherapeutin<br />
Anne Reisshauer, Unfallchirurg<br />
Norbert Haas, Intensivschwester<br />
Romy Pflugmacher und Notärztin<br />
Sibylle Semmler<br />
200 persönlichen Interviews<br />
sparten sie nicht mit Lob und<br />
Tadel. Millionen Einzeldaten<br />
flossen in die Bewertung ein.<br />
Schließlich ergab sich ein<br />
klares Bild, wo die Heilungschancen<br />
am größten sind.<br />
Für insgesamt 14 Erkrankungen<br />
aus verschiedenen<br />
medizinischen Bereichen listen<br />
wir die geeigneten Häuser<br />
auf. Wir gehen davon aus,<br />
dass ähnliche Krankheiten<br />
dort ebenfalls hervorragend<br />
behandelt werden.<br />
Die Autoren dieser Ausgabe<br />
beschreiben, was beim<br />
Krankenhausaufenthalt zu<br />
beachten ist. Sie erklären die<br />
wichtigsten Fachbegriffe und<br />
Organisationsabläufe.<br />
Mit der ersten <strong>FOCUS</strong>-<br />
Ärzteliste brachen wir 1993<br />
noch ein Tabu. Inzwischen<br />
sind solche Bewertungen ganz normal. Mit<br />
der <strong>FOCUS</strong>-Klinikliste hoffen wir, Transparenz<br />
und Qualität nun auch bei Krankenhäusern<br />
zu befördern. Für Ihre Gesundheit.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Uli Baur, Chefredakteur<br />
3
Inhalt<br />
<strong>FOCUS</strong>-Gesundheit – Nr. 04 – Klinikliste<br />
Krankenhäuser<br />
6 Foto-Story 1<br />
Im Dschungel von Gabun gründete Albert<br />
Schweitzer 1913 ein Spital für die Unterversorgten<br />
in Lambarene<br />
8 Foto-Story 2<br />
Die höchste Krankenstation der Welt<br />
liegt am Mount Everest<br />
10 Große Grafik: Klinik in Zahlen<br />
Gesundheit ist eine Frage der Organisation<br />
– am Beispiel des Klinikums<br />
Großhadern in München<br />
20<br />
Spitzenmediziner<br />
der Charité<br />
In der Neurochirurgie<br />
des Hauptstadt-<br />
Klinikums operiert<br />
Peter Vajkoczy<br />
124<br />
Angriff abgewehrt<br />
Bakterien sind eine ständige<br />
Gefahr für die Gesundheit.<br />
Was Hygieniker für saubere<br />
Krankenhäuser tun sollten<br />
101<br />
Menschen der Klinik<br />
Verpflegungsmanager,<br />
Apotheker, Pfarrer oder<br />
Laborassistentin (im Bild):<br />
Porträts von Krankenhaus-Mitarbeitern<br />
12 Pesthaus und Pavillon<br />
Die ersten Krankenhäuser glichen<br />
zunächst eher Verwahranstalten<br />
19 Die Top 100 der Kliniken<br />
20 Im Uhrwerk des Siegers<br />
Reportage: 13 000 Mitarbeiter streben<br />
in der Berliner Charité nach einer bestmöglichen<br />
Versorgung der Patienten<br />
28 Interview: Rezepte der Macher<br />
Die Führungskräfte der Charité über die<br />
Balance zwischen Forschung, Lehre und<br />
Krankenversorgung<br />
34 Innovationsstandort München<br />
Die Klinik der LMU wird Zweiter im<br />
<strong>FOCUS</strong>-Ranking<br />
36 Mit Strategie nach oben<br />
Die Dresdner Uniklinik erreicht im<br />
bundesweiten Ranking den dritten Platz<br />
38 Die Top 100<br />
Die <strong>FOCUS</strong>-Liste der besten Kliniken<br />
Deutschlands<br />
43 Wissen<br />
Die wichtigsten Begriffe rund um Berufe,<br />
Diagnose und Behandlung in der Klinik<br />
45 Die besten Fachkliniken<br />
46 Das richtige Krankenhaus finden<br />
Patienten möchten sich bei der Klinikwahl<br />
nicht nur auf den Arzt verlassen.<br />
<strong>FOCUS</strong> hilft bei der Suche<br />
52 Die Methode<br />
So entstand die <strong>FOCUS</strong>-Liste der<br />
Top-Fachkliniken<br />
Fotos: Marko Priske/<strong>FOCUS</strong>-Magazin, mauritius images, Achenbach-Pacini/<strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />
4<br />
<strong>FOCUS</strong>-<strong>GESUNDHEIT</strong>
116<br />
So geht es weiter<br />
Vor einem Klinikaufenthalt<br />
gilt es, mögliche<br />
Kosten abzuklären, die<br />
Notwendigkeit einer Eigenblutspende<br />
zu prüfen –<br />
und einiges mehr<br />
129 Regionale Top-Kliniken<br />
130 Methodik<br />
So ermittelten Experten die Listen der<br />
besten Häuser in den Bundesländern<br />
131 Berlin<br />
132 Baden-Württemberg<br />
134 Bayern<br />
136 Brandenburg und Bremen<br />
137 Hamburg<br />
138 Hessen<br />
139 Mecklenburg-Vorpommern<br />
140 Nordrhein-Westfalen<br />
142 Niedersachen<br />
143 Rheinland-Pfalz, Saarland und<br />
Sachsen-Anhalt<br />
144 Sachsen<br />
145 Schleswig-Holstein und Thüringen<br />
Titelfoto: Benno Kraehahn/<strong>FOCUS</strong>-Magazin, InIllustration: Jörn Kaspuhl/<strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />
55 Brustkrebs<br />
Die individuelle Therapie verbessert die<br />
Heilungschancen<br />
61 Darmkrebs<br />
Die Motivation für Vorsorge lässt zu<br />
wünschen übrig. Dabei können drei von<br />
vier Patienten wieder gesund werden<br />
66 Lungenkrebs<br />
Das Karzinom wird oft zu spät erkannt, nur<br />
jeder dritte Patient kann operiert werden<br />
69 Prostatakrebs<br />
Moderne Verfahren können die<br />
gefürchteten Nebenwirkungen einer<br />
Operation verhindern<br />
77 Angst<br />
Bis zur korrekten Diagnose vergehen im<br />
Durchschnitt sieben Jahre – dabei ist die<br />
Behandlung sehr erfolgreich<br />
81 Depression<br />
Die Kliniken arbeiten an mehr Angeboten<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
86 Zwang<br />
Bei einem längeren stationären Aufenthalt<br />
lernen die Patienten, die Störung<br />
zu überwinden<br />
88 Alzheimer<br />
Forscher prognostizieren steigende<br />
Fallzahlen und arbeiten an Gegenmitteln<br />
92 Multiple Sklerose<br />
Die Therapie soll die Lebensqualität der<br />
Patienten verbessern<br />
94 Parkinson<br />
Die Behandlung soll das Fortschreiten<br />
des Nervenleidens verzögern<br />
97 Risikogeburten<br />
Neun Prozent der Neugeborenen sind<br />
Frühgeburten, die Fürsorge benötigen<br />
102 Kardiologie & Herzchirurgie<br />
Nach langen Vorbehalten nähern sich<br />
beide Disziplinen einander an<br />
110 Orthopädie<br />
Das Fach verzeichnet steigende Fallzahlen<br />
– Menschen werden älter und aktiver<br />
116 Den Überblick behalten<br />
Ratschläge, was jeder selbst vor und<br />
während des Klinikaufenthalts tun kann<br />
124 Krankenhaushygiene<br />
Strikte Sauberkeitsregeln sollen die Ausbreitung<br />
gefährlicher Erreger stoppen<br />
Menschen im Krankenhaus<br />
54 Die Krankenschwester<br />
59 Der Chirurg<br />
60 Der forschende Arzt<br />
65 Die Röntgenassistentin<br />
68 Die OP-Schwester<br />
76 Der Apotheker<br />
80 Der Musiktherapeut<br />
85 Der Verpflegungsmanager<br />
91 Der Seelsorger<br />
96 Die Hebamme<br />
98 Der Notaufnahmeleiter<br />
101 Die Laborassistentin<br />
107 Der Narkose-Arzt<br />
111 Die Ergotherapeutin<br />
115 Der Klinikleiter<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
146 <strong>Vorschau</strong><br />
<strong>FOCUS</strong>-<strong>GESUNDHEIT</strong> 5
KRANKENHÄUSER<br />
L A M B A R E N E<br />
Menschenfreund Schweitzer (l.)<br />
half vielen Babys auf die Welt,<br />
die ohne ihn gestorben wären.<br />
Rechts: Geduldig warten<br />
Patienten auf die Medikamentenausgabe<br />
Helfer mit Mission Albert<br />
Schweitzer (r.) behandelte schon<br />
damals viele junge Patienten.<br />
Heute kommen die meisten<br />
Kinder mit parasitären und Infektionserkrankungen<br />
in die Klinik<br />
<strong>FOCUS</strong>-<strong>GESUNDHEIT</strong>
Urwald-<br />
Spital<br />
Dschungel-Visite Albert Schweitzer<br />
(r.) scheute die Arbeit unter<br />
„Busch-Bedingungen“ nicht. Er<br />
blieb der Klinik in Lambarene bis<br />
zu seinem Tod 1965 verbunden<br />
und liegt hier auch begraben<br />
„Ich sitze den ganzen Tag in einem<br />
Hühnerstall ohne Fenster. Sein Dach<br />
ist durchlöchert, sodass ich die<br />
ganze Zeit den Tropenhelm aufhaben<br />
muss. Die geringste Operation ist in<br />
diesem Raume mit den größten Umständen<br />
verbunden.“ Diese Zeilen<br />
notierte der Theologe und Mediziner<br />
Albert Schweitzer im Jahr 1913.<br />
Kurz zuvor war er mit seiner Frau<br />
Helene an der Missionarsstation<br />
Andende eingetroffen – mitten im<br />
Dschungel der französischen Kolonie<br />
Gabun. Hier wollte Schweitzer, seiner<br />
christlichen Überzeugung folgend,<br />
bedürftige Einheimische medizinisch<br />
versorgen. Was vor gut 99 Jahren<br />
unter abenteuerlichen Bedingungen<br />
begann, ist heute als Albert-Schweitzer-Spital<br />
Lambarene weltberühmt.<br />
Pro Jahr halten hier etwa sieben<br />
Ärzte und 80 medizinische Mitarbeiter<br />
rund 40 000 Sprechstunden ab,<br />
betreuen 5000 stationäre Patienten<br />
und führen 2000 Operationen durch,<br />
600 Geburten, 80 000 Labortests<br />
und 4000 Behandlungen in der<br />
Zahnklinik. Auch die Betreuung<br />
psychisch Kranker und tropenmedizinische<br />
Forschung gehören zu ihren<br />
Aufgaben. Die meisten Patienten<br />
suchen mit Aids, Tuberkulose, Malaria,<br />
parasitären und Verdauungserkrankungen<br />
oder Unfallverletzungen<br />
Hilfe – leider oft erst sehr<br />
spät, nach einer erfolglosen Behandlung<br />
bei einem traditionellen<br />
Heiler. Heute ist eine internationale<br />
Stiftung Trägerin des Spitals.<br />
Neben den medizinischen Eigeneinnahmen<br />
fi nanzieren der Staat<br />
Gabun und nationale Hilfsvereine<br />
das Projekt.<br />
7<br />
Fotos: E. Van der Veen/laif, Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum Frankfurt a. M., dpa (2)
KRANKENHÄUSER<br />
MOUNT EVEREST<br />
Notfall Helfer tragen einen Verletzten<br />
von der Krankenstation<br />
zum Hubschrauber-Landeplatz<br />
(o.). Luanne Freer (l.) ist Gründerin<br />
der Station am Mount<br />
Everest in 5350 Meter Höhe<br />
8
Klinik im<br />
ewigen<br />
Eis<br />
Das weiße Zelt mit dem roten Kreuz<br />
darauf steht in 5350 Meter Höhe<br />
und feiert dieses Jahr Jubiläum. In der<br />
zehnten Saison versehen die Ärzte in<br />
der Krankenstation am Mount Everest<br />
ihren Dienst. Freiwillige richteten die<br />
höchste Klinik der Welt anlässlich des<br />
50. Jahrestags der Erstbesteigung durch<br />
Edmund Hillary und Tenzing Norgay am<br />
29. Mai 1953 ein.<br />
An dem 8850 Meter hohen Berg<br />
herrscht heutzutage reger Besucherverkehr.<br />
In Gruppen erklimmen die Kletter-<br />
Touristen den Gipfel, manchmal gibt es<br />
Staus beim Auf- oder Abstieg. Ungefährlich<br />
ist das Abenteuer nicht. Immer wieder<br />
fordert der Everest Todesopfer. Erst in diesem<br />
Mai erfror ein 61 Jahre alter Arzt<br />
aus Herzogenrath bei Aachen. Er war gekommen,<br />
um den Müll einzusammeln,<br />
den die Extrem-Touristen zurücklassen.<br />
Kleinere Erfrierungen an Zehen oder<br />
Fingern sind in der Kälte normal. Die<br />
Höhenkrankheit befällt Alpinisten in der<br />
dünnen Luft, wenn sie zu rasch nach<br />
oben wollen. Daneben sind die normalen<br />
Wehwehchen – eine Grippe, Bauch-,<br />
Ohren- oder Kopfschmerzen – in der<br />
kurz als Everest ER bezeichneten Klinik<br />
an der Tagesordnung. Mehr als 400 Patienten<br />
fanden in der Saison <strong>2012</strong> unter<br />
der weißen Plane schnelle Hilfe. Daneben<br />
registrierte die US-Ärztin Luanne Freer,<br />
Direktorin und Gründerin von Everest ER,<br />
dieses Jahr eine Rekordzahl von ernsten<br />
Notfällen und Hubschrauber-Evakuierungen.<br />
Die Gründe? Immer mehr Berg-<br />
Besucher und Neulinge, die nicht wissen,<br />
wie man sich in der Höhe bei eisiger<br />
Kälte richtig verhält. Eine Jubiläumsfeier<br />
lassen sie sich dennoch nicht nehmen.<br />
Fotos: The Luanne Freer Collection<br />
9