Schwanstetten 2019-09
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1. FC SCHWAND TURNABTEILUNG<br />
T urnerinnen erl ebten ihr bl aues W<br />
under<br />
Während am Nürnberger Norisring Tausende<br />
dem Rennen der schnellsten Boliden<br />
folgen und im Landkreis Roth aus<br />
Fünftausend Sportlern die weltbesten Eisenmänner<br />
und -Frauen sich im Wasser,<br />
auf dem Fahrrad und beim Marathonlauf<br />
uälen, machen die Turnerinnen des 1. F<br />
Schwand einen erinnerungswerten Aus-<br />
ug zum höchsten Kirchturm der Welt in<br />
Ulm und zum Blautopf, einer der seltsamsten<br />
uellen in der Schwäbischen Alb.<br />
Dank LKW-Fahrverbot bringt uns unser<br />
Bus nach zügiger Fahrt durch unsere schöne<br />
fränkische Landschaft fast staufrei<br />
direkt zum Münsterplatz vor dem hoch<br />
aufragenden Münster in Ulm. Fußgängerund<br />
Marktgewusel, viele Obst- und Gemüsestände,<br />
wie wir es von Nürnberg her<br />
kennen. Nur das hoch aufragende Münster<br />
zieht immer wieder unseren Blick auf<br />
sich. Wenig später schon sind wir eine der<br />
zahlreichen Besuchergruppen, die in die<br />
größte evangelische Kirche Deutschlands<br />
strömen.<br />
Die dreischige gotische Hallenkirche mit<br />
den emporstrebenden Säulen, das oben<br />
abschließende Deckenmaßwerk und die<br />
zahlreichen in leuchtenden Farben strahlenden<br />
Glasfenster stellen alles, was wir<br />
bisher an Kirchen kennen, in den Schatten.<br />
Dieser dem Kölner Dom ebenbürtige gotische<br />
Kirchenbau hat auch eine bewegte<br />
Geschichte:<br />
Das Ulmer Münster Münster Unserer Lieben<br />
Frau ist eine im gotischen Baustil errichtete<br />
Kirche in Ulm. Es ist die größte e<br />
gebaute evangelische Kirche. Der Rat der<br />
ehemals freien Reichsstadt Ulm gab dem<br />
Baumeister Ulrich Ensinger 1 den Auftrag,<br />
mitten in der reichen Handelsstadt<br />
an der Donau die damals größte Kirche zu<br />
bauen. Die Bauzeit betrug mit Pausen ca.<br />
00 Jahre. Der Kirchenbau wurde von der<br />
Stadt Ulm und ihren Patriziern nanziert.<br />
Die neben der Kirche stehende Bauhütte<br />
der Stadt ist noch heute für den Erhalt des<br />
gotischen Münsters mit seinem 161,5m<br />
hohen Turm verantwortlich Bürgerkirche.<br />
Die Kirche überstand die heftigen<br />
Luftangrie auf Ulm zu Ende des zweiten<br />
Weltkriegs relativ unbeschadet. Die Sanierung<br />
der durch Umwelteinüsse heute<br />
entstehenden Schäden am Bauwerk sind<br />
da erheblich größer.<br />
Nach einer interessanten Führung im Innern<br />
der Kirche hatten sogar noch einige<br />
Turnerinnen die Kondition, in ihrer Mittagspause<br />
den höchsten Kirchturm der<br />
Welt mit seinen 68 Treppenstufen zu<br />
ersteigen, um einen Blick über die Dächer<br />
der Stadt, über die Donau-Ebene bis zu<br />
den Alpen zu riskieren. Redlich gescha<br />
und voller neuer Eindrücke kletterten wir<br />
am frühen Nachmittag wieder in unseren<br />
Bus, der versuchte, aus dem Verkehrsgewimmel<br />
unser zweites Ausugsziel durch<br />
das liebliche Blautal anzusteuern, den sog.<br />
Blautopf bei Blaubeuren, die uelle der<br />
Blau.<br />
Das auf der Schwäbischen Alb niedergehende<br />
Regenwasser bahnt sich durch<br />
Höhlen im Kalkgestein seinen Weg und<br />
strömt als mächtige uelle im Blautopf<br />
wieder zu Tage. Das e nach Wetterlage<br />
mit bis zu 2000 Lsec aus 40 Meter Tiefe<br />
aufsteigende kalkhaltige und 9 kalte<br />
Wasser ist kristallklar, leuchtet aber an der<br />
Oberäche des Blautopfs bedingt durch<br />
die Brechung des Tageslichts in der Tiefe<br />
der uelle kräftig blau. Das klare uellwasser<br />
enthält leider auch Einträge aus<br />
der Landwirtschaft auf der Alb und ist als<br />
Trinkwasser nicht geeignet. Das Flüsschen<br />
Blau schlängelt sich durch ein liebliches<br />
Tal gen Ulm im Osten und mündet dort in<br />
die Donau.<br />
Genug erlebt für heute Unser Bus bringt<br />
die müde Wandergruppe durch die uns<br />
unbekannte Donau-Ebene mit ihren großen<br />
fruchtbaren Feldern wieder Richtung<br />
Heimat. Im fränkischen Wettelsheim bei<br />
Treuchtlingen stärken wir uns bei einer<br />
zünftigen Grillparty im lauschigen Biergarten,<br />
bevor uns unser Busfahrer am Abend<br />
beim Sportheim Schwand wieder aussteigen<br />
lässt.<br />
Herzlicher Dank gebührt unserer Rosemarie<br />
Strehler, der Seele der Turnabteilung<br />
des 1. F Schwand, die als leuchtendes<br />
Beispiel einer Ehrenamtlichen die aufwendige<br />
Vorbereitung dieses gelungenen erlebnisreichen<br />
Ausugs übernommen hat.<br />
C hristel J o tz<br />
t . chand<br />
<strong>09</strong> | <strong>2019</strong><br />
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