Donau-Ries – Wandermagazin 193
Land der drei Gesichter. Der kreisrunde Riesenkrater des Nördlinger Ries ist nur ein Gesicht des Ferienlands Donau-Ries, der Hügelteppich zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ist das zweite, das dritte tritt mit den Flüssen Donau und Lech zutage. Mit 6 Tourentipps.
Land der drei Gesichter. Der kreisrunde Riesenkrater des Nördlinger Ries ist nur ein Gesicht des Ferienlands Donau-Ries, der Hügelteppich zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ist das zweite, das dritte tritt mit den Flüssen Donau und Lech zutage. Mit 6 Tourentipps.
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Das Nördlinger <strong>Ries</strong><br />
Kosmische Grüße<br />
Der 1 km große Gesteinsbrocken aus dem Asteroidengürtel<br />
unseres Sonnensystems hinterließ nach<br />
seinem explosionsartigen Einschlag einen <strong>Ries</strong>enkrater.<br />
Lange waren sich die Geologen unsicher, wie<br />
das 25 km im Durchmesser große Nördlinger <strong>Ries</strong><br />
mit seinen bis zu 150 m hohen Kraterwänden entstanden<br />
sein könnte. Die Gewissheit, dass Europas<br />
größter Meteoritenkrater das Ergebnis eines kosmischen<br />
„Grußes“ sein könnte, kam erst im 20. Jh.<br />
Heute bietet der Nationale Geopark <strong>Ries</strong> Einblicke<br />
in ein außergewöhnliches Kapitel Erdgeschichte.<br />
Facetten: Die besondere Beschaffenheit der <strong>Ries</strong>böden,<br />
der geologische Untergrund und das Klima<br />
haben das <strong>Ries</strong> zur Kornkammer Schwabens gemacht.<br />
Nachweislich wird seit sechs Jahrtausenden<br />
Getreide angebaut. Ab 1800 kamen Hackfrüchte<br />
und Futterpflanzen dazu. Das war die Steilvorlage<br />
zum Projekt „Geopark <strong>Ries</strong> kulinarisch“. Die<br />
Rückbesinnung auf die ries-typische Küche mit<br />
alten Rezepten in ausgewählten Gastronomiebetrieben,<br />
die Wiederbelebung der standorttypischen<br />
Lebensmittelproduktion und der Verzicht auf Farbund<br />
Konservierungsstoffe, künstliche Aromastoffe<br />
und gentechnisch veränderte Rohstoffe sorgen für<br />
einzigartige Geschmackserlebnisse.<br />
Einen Eindruck in die <strong>Ries</strong>landschaft bietet der<br />
106 km lange Wörnitz-Radweg. Er folgt dem Gefälle<br />
und führt von Auhausen, quer durch das <strong>Ries</strong>,<br />
über Hainsfarth, Oettingen i. Bay., Alerheim, Harburg<br />
nach <strong>Donau</strong>wörth, wo die Wörnitz in die <strong>Donau</strong><br />
mündet und sich der <strong>Donau</strong>-Radweg anschließt.<br />
Vier Geopark-Wanderwege <strong>–</strong> Schäferweg, Schwedenweg,<br />
7-Hügelweg und der neue Sagenweg helfen<br />
bei der Entdeckung der Geheimnisse des <strong>Ries</strong>es.<br />
Fotos: Fotostudio Herzig, Andreas Biber,<br />
Christine Hill<br />
Fränkisch-Schwäbische Alb<br />
Im Jurareich<br />
Westlich der Wörnitz erheben sich die 450 bis 650 m<br />
hohen Berge der <strong>Ries</strong>alb, ein Teil der Schwäbischen<br />
Alb. Östlich schließt sich die Monheimer Alb mit<br />
der Jurastadt Monheim an. Sie gehört bereits zur<br />
Fränkischen Alb. Wie ein Halstuch umschließen<br />
die beiden Juragebirgszüge das Nördlinger <strong>Ries</strong>. Auf<br />
Karstphänomene <strong>–</strong> Dolinen, Höhlen oder Magerwiesen<br />
und Trockentäler <strong>–</strong> trifft man hier häufig:<br />
Hohlensteinhöhle, Ofnet- und Kammerlochhöhle,<br />
der Karstlehrpfad durch das Röglinger Tal oder der<br />
Dolinenlehrpfad bei Tagmersheim.<br />
Facetten: Ob Entenwirt, zum Meerfräulein, zur<br />
Wallfahrt oder zum Maikäfer <strong>–</strong> an prosaischen Namen<br />
fehlt es der Gastronomie im Jurareich nicht.<br />
Das gilt auch für die im bayerisch-schwäbischen<br />
Ländle typischen Wirthausnamen Adler, Ochsen,<br />
Sonne oder Löwen. Das Leben auf der Alb war<br />
karg, die Menschen genügsam. In den überlieferten<br />
Rezeptbüchern liest man viel von Gebackenem, Gebratenem<br />
oder Geröstetem. Man findet sie hier, die<br />
Wirtshäuser zum Wohfühlen, wie Schieners Birkhahn<br />
in Wemding, den Roten Ochsen in Nördlingen<br />
oder die Goldene Sonne in Maihingen.<br />
Lohnenswert sind zwei ausgeschilderte Radrunden<br />
durch das Jura. Durch die Ausläufer der Schwäbischen<br />
Alb oder <strong>Ries</strong>alb führt die 52 km lange Kesseltalrunde.<br />
Durch die Monheimer Alb bzw. Fränkische<br />
Alb die Monheimer Alb-Runde (65 km).<br />
Sieben Rundwanderwege versprechen höchste<br />
Wanderfreuden. Der Rundweg über den Bockberg,<br />
der Eisbrunnrundweg, die Hügelwanderung durch<br />
das Kesseltal, der Röglinger Nadlerrundweg, die<br />
Huisheimer Aus- und Einblicke, der Weiherweg<br />
und der Dolinenlehrpfad Tagmersheim-Rögling.<br />
Fotos: Karl Huber, Designkonzept,<br />
Elisabeth Birzele<br />
<strong>Donau</strong> und Lech<br />
Das Auenland<br />
Sie entspringt im Schwarzwald und eilt ostwärts<br />
zum Schwarzen Meer <strong>–</strong> die <strong>Donau</strong>. Auf dem Weg<br />
durch das Ferienland <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> hat sie es sich im<br />
Bett des <strong>Donau</strong>ried bequem gemacht. Dutzende<br />
Altarme, einladende Uferstrände, Schwemmland<br />
und propere Flussorte prägen die <strong>Donau</strong>passage.<br />
Der Lech, entsprungen am Arlbergmassiv, eilt<br />
mit mal gletschergrünen, mal schlammigen Fluten<br />
aus dem Süden herbei und macht mit der <strong>Donau</strong><br />
ab Marxheim gemeinsame Sache. Ein sehenswerter<br />
Streifen Auenlandschaft begleitet sein Flussbett,<br />
schließlich hat der Lech häufig tonnenweise<br />
Schmelzwasser und Gesteinsmehl im Gepäck.<br />
Facetten: Wo <strong>Donau</strong> und Wörnitz sich vermählen,<br />
am <strong>Donau</strong>spitz von <strong>Donau</strong>wörth, gibt es eine<br />
schöne Grünanlage. Ruhe bietet der Heilig-Kreuz-<br />
Garten in der <strong>Donau</strong>wörther Altstadt. Mit dem<br />
Stauferpark, der Onkel-Ludwig-Anlage zwischen<br />
Rieder Tor und Färbertörl bietet die Zweiflüssestadt<br />
weitere Parks. Wanderziele sind auch der Dehner<br />
Blumenpark, der Schlossgarten, der Stadtpark und<br />
Georg-Weber-Park in Rain am Lech. Gänzlich „naturgemacht“<br />
ist das Naturschutzgebiet Schönenfelder<br />
Holz am Zusammenfluss von Lech und <strong>Donau</strong>.<br />
Für Radler sind die Täler von <strong>Donau</strong> und Lech, ergänzt<br />
durch die Wörnitz, ideal. Der <strong>Donau</strong>-Radweg<br />
zieht von West nach Ost, von Süden kommt der<br />
Radweg Via Claudia und der Radweg Romantische<br />
Straße umgarnt das Flüsse-Dreieck obendrein.<br />
Für Wanderfans empfehlen sich der Albsteig, der<br />
Wanderweg Romantische Straße und der Edelweißweg<br />
über den Wichtelesberg oder die 13,2 km<br />
lange Runde bei Thierhaupten vom Kloster zur Kapelle<br />
Maria im Elend.<br />
Fotos: Florian Trykowski, Gregor Eisele,<br />
Schwäbische Alb Tourismus<br />
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