03.09.2019 Aufrufe

Donau-Ries – Wandermagazin 193

Land der drei Gesichter. Der kreisrunde Riesenkrater des Nördlinger Ries ist nur ein Gesicht des Ferienlands Donau-Ries, der Hügelteppich zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ist das zweite, das dritte tritt mit den Flüssen Donau und Lech zutage. Mit 6 Tourentipps.

Land der drei Gesichter. Der kreisrunde Riesenkrater des Nördlinger Ries ist nur ein Gesicht des Ferienlands Donau-Ries, der Hügelteppich zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb ist das zweite, das dritte tritt mit den Flüssen Donau und Lech zutage. Mit 6 Tourentipps.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Nördlinger <strong>Ries</strong><br />

Kosmische Grüße<br />

Der 1 km große Gesteinsbrocken aus dem Asteroidengürtel<br />

unseres Sonnensystems hinterließ nach<br />

seinem explosionsartigen Einschlag einen <strong>Ries</strong>enkrater.<br />

Lange waren sich die Geologen unsicher, wie<br />

das 25 km im Durchmesser große Nördlinger <strong>Ries</strong><br />

mit seinen bis zu 150 m hohen Kraterwänden entstanden<br />

sein könnte. Die Gewissheit, dass Europas<br />

größter Meteoritenkrater das Ergebnis eines kosmischen<br />

„Grußes“ sein könnte, kam erst im 20. Jh.<br />

Heute bietet der Nationale Geopark <strong>Ries</strong> Einblicke<br />

in ein außergewöhnliches Kapitel Erdgeschichte.<br />

Facetten: Die besondere Beschaffenheit der <strong>Ries</strong>böden,<br />

der geologische Untergrund und das Klima<br />

haben das <strong>Ries</strong> zur Kornkammer Schwabens gemacht.<br />

Nachweislich wird seit sechs Jahrtausenden<br />

Getreide angebaut. Ab 1800 kamen Hackfrüchte<br />

und Futterpflanzen dazu. Das war die Steilvorlage<br />

zum Projekt „Geopark <strong>Ries</strong> kulinarisch“. Die<br />

Rückbesinnung auf die ries-typische Küche mit<br />

alten Rezepten in ausgewählten Gastronomiebetrieben,<br />

die Wiederbelebung der standorttypischen<br />

Lebensmittelproduktion und der Verzicht auf Farbund<br />

Konservierungsstoffe, künstliche Aromastoffe<br />

und gentechnisch veränderte Rohstoffe sorgen für<br />

einzigartige Geschmackserlebnisse.<br />

Einen Eindruck in die <strong>Ries</strong>landschaft bietet der<br />

106 km lange Wörnitz-Radweg. Er folgt dem Gefälle<br />

und führt von Auhausen, quer durch das <strong>Ries</strong>,<br />

über Hainsfarth, Oettingen i. Bay., Alerheim, Harburg<br />

nach <strong>Donau</strong>wörth, wo die Wörnitz in die <strong>Donau</strong><br />

mündet und sich der <strong>Donau</strong>-Radweg anschließt.<br />

Vier Geopark-Wanderwege <strong>–</strong> Schäferweg, Schwedenweg,<br />

7-Hügelweg und der neue Sagenweg helfen<br />

bei der Entdeckung der Geheimnisse des <strong>Ries</strong>es.<br />

Fotos: Fotostudio Herzig, Andreas Biber,<br />

Christine Hill<br />

Fränkisch-Schwäbische Alb<br />

Im Jurareich<br />

Westlich der Wörnitz erheben sich die 450 bis 650 m<br />

hohen Berge der <strong>Ries</strong>alb, ein Teil der Schwäbischen<br />

Alb. Östlich schließt sich die Monheimer Alb mit<br />

der Jurastadt Monheim an. Sie gehört bereits zur<br />

Fränkischen Alb. Wie ein Halstuch umschließen<br />

die beiden Juragebirgszüge das Nördlinger <strong>Ries</strong>. Auf<br />

Karstphänomene <strong>–</strong> Dolinen, Höhlen oder Magerwiesen<br />

und Trockentäler <strong>–</strong> trifft man hier häufig:<br />

Hohlensteinhöhle, Ofnet- und Kammerlochhöhle,<br />

der Karstlehrpfad durch das Röglinger Tal oder der<br />

Dolinenlehrpfad bei Tagmersheim.<br />

Facetten: Ob Entenwirt, zum Meerfräulein, zur<br />

Wallfahrt oder zum Maikäfer <strong>–</strong> an prosaischen Namen<br />

fehlt es der Gastronomie im Jurareich nicht.<br />

Das gilt auch für die im bayerisch-schwäbischen<br />

Ländle typischen Wirthausnamen Adler, Ochsen,<br />

Sonne oder Löwen. Das Leben auf der Alb war<br />

karg, die Menschen genügsam. In den überlieferten<br />

Rezeptbüchern liest man viel von Gebackenem, Gebratenem<br />

oder Geröstetem. Man findet sie hier, die<br />

Wirtshäuser zum Wohfühlen, wie Schieners Birkhahn<br />

in Wemding, den Roten Ochsen in Nördlingen<br />

oder die Goldene Sonne in Maihingen.<br />

Lohnenswert sind zwei ausgeschilderte Radrunden<br />

durch das Jura. Durch die Ausläufer der Schwäbischen<br />

Alb oder <strong>Ries</strong>alb führt die 52 km lange Kesseltalrunde.<br />

Durch die Monheimer Alb bzw. Fränkische<br />

Alb die Monheimer Alb-Runde (65 km).<br />

Sieben Rundwanderwege versprechen höchste<br />

Wanderfreuden. Der Rundweg über den Bockberg,<br />

der Eisbrunnrundweg, die Hügelwanderung durch<br />

das Kesseltal, der Röglinger Nadlerrundweg, die<br />

Huisheimer Aus- und Einblicke, der Weiherweg<br />

und der Dolinenlehrpfad Tagmersheim-Rögling.<br />

Fotos: Karl Huber, Designkonzept,<br />

Elisabeth Birzele<br />

<strong>Donau</strong> und Lech<br />

Das Auenland<br />

Sie entspringt im Schwarzwald und eilt ostwärts<br />

zum Schwarzen Meer <strong>–</strong> die <strong>Donau</strong>. Auf dem Weg<br />

durch das Ferienland <strong>Donau</strong>-<strong>Ries</strong> hat sie es sich im<br />

Bett des <strong>Donau</strong>ried bequem gemacht. Dutzende<br />

Altarme, einladende Uferstrände, Schwemmland<br />

und propere Flussorte prägen die <strong>Donau</strong>passage.<br />

Der Lech, entsprungen am Arlbergmassiv, eilt<br />

mit mal gletschergrünen, mal schlammigen Fluten<br />

aus dem Süden herbei und macht mit der <strong>Donau</strong><br />

ab Marxheim gemeinsame Sache. Ein sehenswerter<br />

Streifen Auenlandschaft begleitet sein Flussbett,<br />

schließlich hat der Lech häufig tonnenweise<br />

Schmelzwasser und Gesteinsmehl im Gepäck.<br />

Facetten: Wo <strong>Donau</strong> und Wörnitz sich vermählen,<br />

am <strong>Donau</strong>spitz von <strong>Donau</strong>wörth, gibt es eine<br />

schöne Grünanlage. Ruhe bietet der Heilig-Kreuz-<br />

Garten in der <strong>Donau</strong>wörther Altstadt. Mit dem<br />

Stauferpark, der Onkel-Ludwig-Anlage zwischen<br />

Rieder Tor und Färbertörl bietet die Zweiflüssestadt<br />

weitere Parks. Wanderziele sind auch der Dehner<br />

Blumenpark, der Schlossgarten, der Stadtpark und<br />

Georg-Weber-Park in Rain am Lech. Gänzlich „naturgemacht“<br />

ist das Naturschutzgebiet Schönenfelder<br />

Holz am Zusammenfluss von Lech und <strong>Donau</strong>.<br />

Für Radler sind die Täler von <strong>Donau</strong> und Lech, ergänzt<br />

durch die Wörnitz, ideal. Der <strong>Donau</strong>-Radweg<br />

zieht von West nach Ost, von Süden kommt der<br />

Radweg Via Claudia und der Radweg Romantische<br />

Straße umgarnt das Flüsse-Dreieck obendrein.<br />

Für Wanderfans empfehlen sich der Albsteig, der<br />

Wanderweg Romantische Straße und der Edelweißweg<br />

über den Wichtelesberg oder die 13,2 km<br />

lange Runde bei Thierhaupten vom Kloster zur Kapelle<br />

Maria im Elend.<br />

Fotos: Florian Trykowski, Gregor Eisele,<br />

Schwäbische Alb Tourismus<br />

www.wandermagazin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!