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Chronik der Burg Schnellenberg

Die Entstehung der Burg Schnellenberg ist zusammen mit der Geschichte der Hansestadt Attendorn (Kreis Olpe - Sauerland) zu sehen. Der Kölner Erzbischof Engelbert von Berg ließ 1222 diesen Ort befestigen, womit seine Entwicklung zur Stadt abgeschlossen war. Gleichzeitig wurde von ihm die Burg Schnellenberg angelegt ...

Die Entstehung der Burg Schnellenberg ist zusammen mit der Geschichte der Hansestadt Attendorn (Kreis Olpe - Sauerland) zu sehen. Der Kölner Erzbischof Engelbert von Berg ließ 1222 diesen Ort befestigen, womit seine Entwicklung zur Stadt abgeschlossen war. Gleichzeitig wurde von ihm die Burg Schnellenberg angelegt ...

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Beschreibung und Würdigung<br />

Auf einem nach Nordosten gerichteten Sporn des Rappelsberges zwischen seinem Steilabfall zur<br />

Bigge und einem tiefen Seitental ist die <strong>Burg</strong> angelegt. Jenseits einer sanften Einsattelung, über<br />

die die „Heidenstraße“ von Attendorn her in den eigentlichen Bergzug verlief, ist <strong>der</strong> Sporn als<br />

steiles Felsmassiv herauspräpariert. Die Anlage selbst zeigt heute drei Abschnitte: im Südwesten<br />

auf dem Anlauf des Sporns sitzend das ausgedehnte Vorwerk, überragt von <strong>der</strong> mächtigen Wand<br />

des eigentlichen Vorburg-Hauptügels. Zusammen mit einem rechtwinklig anstoßenden langen<br />

Seitenügel auf <strong>der</strong> Südostseite faßt er den nach Norden stark steigenden Vorburghof ein. Von<br />

hier aus gesehen erhebt sich jenseits eines tiefen künstlich geschaffenen Halsgrabens auf einem<br />

Felsklotz die Masse <strong>der</strong> Oberburg. In dem Taleinschnitt östlich und südlich des Schloßberges<br />

speist ein Bach eine Kette von Fischteichen, <strong>der</strong>en Anlage schon auf das 17. Jahrhun<strong>der</strong>t zurückgeht.<br />

Alte Gartenentwürfe lassen erkennen, daß zu Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts reguläre Gärten<br />

auf <strong>der</strong> tiefer gelegenen Spornspitze nördlich <strong>der</strong> Oberburg und auf dem Sattel südwestlich des<br />

Vor-werks angelegt gewesen sind. Rechnet man den großen 1680-98 geschaffenen Tiergarten<br />

hinzu, so wird deutlich, wie Schloß und Umgebung als eine von Menschen bewußt geordnete<br />

Welt inmitten des „wilden“ Waldgebirges aufgefaßt gewesen sind. Durch die Vernachlässigung<br />

im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t hat <strong>der</strong> Wald die Gärten zu großen Teilen zurückerobert.<br />

Kapelle, geschnitztes Holzwappen von<br />

Hans Miltenberger<br />

Der sehr unregelmäßige Grundriß <strong>der</strong><br />

Oberburg läßt einigermaßen deutlich die<br />

beiden mittelalterlichen <strong>Burg</strong>mannshäuser<br />

erkennen,die sich auf <strong>der</strong> Nordwestund<br />

Südostseite gegenüber gelegen haben.<br />

Ein drittes kleineres altes Steinhaus<br />

zeichnet sich im Grundriß des Südwest-<br />

ügels hinter dem großen Pavillonturm<br />

ab. Der schmale rückwärtige Nordostügel<br />

scheint Wirtschaftszwecken gedient<br />

zu haben. Ein nördlich außen angesetzter<br />

heute stark erneuerter Rundturm diente<br />

<strong>der</strong> Verteidigung <strong>der</strong> <strong>Burg</strong>rückseite und<br />

barg gleichzeitig einen Brunnen. Die<br />

südwestliche Brükken- o<strong>der</strong> Schaufront<br />

ist mehrmals umgebaut und außerdem<br />

offenbar vorgeschoben worden, denn <strong>der</strong><br />

Torturm sitzt heute hinter dem Flügel.<br />

Alle diese Bauteile schließen einen engen<br />

<strong>Burg</strong>hof ein.<br />

Das überall verwendete Baumaterial harter Schiefer und Grauwacke. läßt keine Zierformen zu.<br />

Daher sind Einzelheiten nicht näher datierbar. Der Torturm ist auf Grund des Kreuzgratgewölbes<br />

über <strong>der</strong> Durchfahrt und des Kreuzrippengewölbes über <strong>der</strong> Kapelle sicher noch mittelalterlich,<br />

vermutlich aus dem Ende des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts, während das Kapellengewölbe wohl<br />

erst im späten 15. Jahrhun<strong>der</strong>t eingezogen worden ist. Die meisten Fenster zeigen mit ihren<br />

Stempfosten altertümliche Formen und sind Zeugen des großen Umbaues unter Caspar v. Fürstenberg.<br />

Eines von ihnen am linken Flügel trägt sein Ehewappen und ist 1597 datiert.<br />

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