OSE MONT September 2019
Schwalmtals Gemeindejournal für die Region Schwalmtal-Niederkrüchten.
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POLIZEI BIETET BERATUNG FÜR<br />
ÄLTERE PEDELEC-FAHRER AN<br />
(bigi) Seit einigen Jahren gibt es die elektronisch<br />
unterstützten Fahrräder. Als Pedelec<br />
oder E-Bike werden die Fahrräder<br />
bezeichnet, bei denen die über die Fahrradpedale<br />
eingesetzte Kraft durch einen<br />
Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit<br />
von 25 km/h unterstützt wird. Leider<br />
kommt es in der Zielgruppe Senioren<br />
häufig zu Alleinunfällen.<br />
Pedelec steht für die englische Bezeichnung<br />
„Pedal Electric Cycle“. Der Antrieb<br />
wird nur unterstützt, wenn Muskelkraft<br />
eingesetzt wird. Die Idee dahinter war,<br />
vor allem Senioren oder nicht so muskelstarken<br />
Menschen, die etwa Probleme<br />
haben, einen Hügel hoch zu fahren,<br />
dennoch ein genussvolles Radfahren zu<br />
ermöglichen. Fährt man mit 25 km/h,<br />
entspricht das der erlaubten Geschwindigkeit<br />
eines Mofas.<br />
Die Kreispolizei veröffentlichte im Frühjahr<br />
eine Verkehrsunfallstatistik. 2017<br />
verletzten sich 83 Senioren als Rad- oder<br />
Pedelecfahrer bei Verkehrsunfällen. „Für<br />
das Jahr 2018 konnten wir schon 105<br />
verletzte Rad- und Pedelecfahrer in der<br />
gleichen Altersgruppe feststellen. Diese<br />
Gruppe bezieht sich auf Senioren ab<br />
65 Jahren“, teilt die Kreispolizeibehörde<br />
mit. In den ersten sechs Monaten des<br />
laufenden Jahres wurden insgesamt 33<br />
radelnde Senioren und Seniorinnen ab<br />
65 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt.<br />
Das bedeutet einen Rückgang um 30<br />
Prozent. Das Tragen eines Helms ist noch<br />
nicht zur Pflicht geworden. „Gleichwohl<br />
empfehlen wir das Tragen eines Helms,<br />
da dadurch mitunter schwere Kopfverletzungen<br />
bei einem Sturz oder Unfall<br />
verhindert werden können. Kurioserweise<br />
haben viele Kinder vorbildlich einen<br />
Helm an, weil die Eltern darauf Wert le-<br />
gen. Diese tragen dann selbst aber keinen<br />
Helm. Hier sollten sich die Eltern ihrer<br />
Vorbildfunktion noch einmal bewusst<br />
werden“, fordert die Kreispolizei auf.<br />
In Bezug auf Senioren und Pedelec wird<br />
festgestellt, dass immer mehr Pedelecs<br />
oder E-Bikes im Straßenverkehr unterwegs<br />
sind. Fahrradhersteller bieten<br />
schon für Kinder entsprechende Räder<br />
an. „Allerdings muss man das Rad sicher<br />
beherrschen, um sich im Straßenverkehr<br />
sicher zu bewegen. Deshalb bieten unsere<br />
Verkehrssicherheitsberater auch Seminare<br />
für Senioren an, allerdings nur auf<br />
Anfrage“, informiert die Polizei. Das können<br />
Vereine sein, Nachbarschaften, Radsportgruppen,<br />
Freundeskreise – wer Interesse<br />
an solch einer Verkehrssicherheitsberatung<br />
hat, kann sich bei der Polizei in<br />
Viersen unter der Telefonnummer 02162 /<br />
377-0 erkundigen. Die Kreispolizei mahnt<br />
jedoch: „Wenn man mit einem normalen<br />
Fahrrad nicht mehr sicher am Straßenverkehr<br />
teilnehmen kann, weil etwa motorische<br />
oder kognitive Fähigkeiten altersbedingt<br />
abgenommen haben, sollte die<br />
Anschaffung eines Pedelecs noch einmal<br />
überdenken.“ Dazu zählt unter anderem<br />
das Reaktionsvermögen oder das Lenken<br />
und Bremsen. Man müsse das Rad, mit<br />
dem man unterwegs ist, sicher beherrschen,<br />
damit man in gefährlichen Situationen<br />
richtig reagieren könne, um Stürze<br />
oder Unfälle zu verhindern.<br />
Der Schwalmtaler Fahrradhändler und<br />
Radsportler Thomas Jurk bemängelt aber<br />
auch, dass selbst die neuen Radwege wie<br />
etwa in Hagen schlecht geplant seien.<br />
„Es gibt Schrägen und Verschwenkungen<br />
in der Fahrbahn, die im Winter bei einer<br />
geringen Vereisung schon dazu führen<br />
können, dass man ausrutscht“, so Jurk.<br />
Er befürchtet, dass Autofahrer die E-Bike-<br />
Fahrer unterschätzen könnten. „Leider<br />
gibt es immer noch Pedelecs, die so konstruiert<br />
sind, dass Gefahrenpunkte entstehen.<br />
Durch eine ungünstige Platzierung<br />
der Akkus an oder auf dem Gepäckträger,<br />
kann sich das Rad unter ungünstigen Bedingungen<br />
aufschwingen, ähnlich eines<br />
Wohnwagens, der dann schwierig wieder<br />
unter Kontrolle zu bringen ist“, sagt<br />
der Fachmann. Bei neueren Modellen ist<br />
der Akku direkt im Rahmen verbaut oder<br />
sitzt über dem Motor. Man solle sich als<br />
Test seitlich neben dem Rad stellen und<br />
einen Impuls auf das Lenkrad geben und<br />
dabei beobachten, ob das Rad schwingt.<br />
„Wichtig ist auch, das Rad auf die eigene<br />
Körpergröße im Fachhandel anzupassen,<br />
so dass sie auch mit steigendem Alter<br />
noch passend sind. Die Räder neigen<br />
sonst zum Wegrutschen. Das ist für den<br />
Laien nicht leicht erkennbar“, beschreibt<br />
Thomas Jurk und ergänzt: „Wer bis zum<br />
Alter von 70 Jahren ein Rad mit Rücktritt<br />
gefahren ist, der sollte nicht auf ein E-Bike<br />
ohne Rücktritt umsteigen. Die Reflexe<br />
sind einfach da.“<br />
Möchten Sie das schöne Wetter nutzen<br />
und mit einem E-Bike die Natur erkunden,<br />
ist unter Umständen auch ein kurzer<br />
Check bei dem Hausarzt Ihres Vertrauens<br />
sinnvoll.<br />
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