wasistlos Bad Füssing Magazin Oktober 2019
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin Oktober 2019: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2019 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Neuhaus am Inn - Wie aus einer Burg ein Schloß wurde Teil 2 - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Thermen Open Air 2019 - Aqua Piano Konzerte 2019 - Der Dreiflüsse-Mörder: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
Wasistlos - Das Bad Füssing Magazin Oktober 2019: Hier erhalten Sie eine Vorschau, welche Top-Veranstaltungen und Highlights Sie in Bad Füssing 2019 erwarten! Lebensfreude, Körperkultur und Genuss - Das wasistlos Magazin berichtet über aktuelle Themen aus der Thermenregion rund um Bad Füssing, liefert Ihnen Ausflugstipps, tolle Veranstaltungen, Gewinnspiele und gibt Insider-Tipps rund um Kulinarik und Genuss. Auch Kultur- und Kunst-Liebhaber kommen bei interessanten Ausstellungstipps und Hintergründe zur Geschichte der Region auf ihre Kosten. Diesen Monat: Neuhaus am Inn - Wie aus einer Burg ein Schloß wurde Teil 2 - "Af an Ratsch" von und mit Romy Dadlhuber - Thermen Open Air 2019 - Aqua Piano Konzerte 2019 - Der Dreiflüsse-Mörder: ein Bad Füssing-Kurzkrimi von Ella W. Anders - Werte und Immobilien im Thermenland - TV-Programm - u.v.m. cs-inmedia, Fürstenzell
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Der Dreiflüsse-Mörder<br />
Krimi von Ella W. Anders<br />
Miriam saß auf einer Parkbank<br />
inmitten der Blumenpracht des<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong>er Kurparks und genoss<br />
die warmen Strahlen der<br />
<strong>Oktober</strong>-Sonne.<br />
Sie hatte die Tageszeitung mitgebracht<br />
und neben sich auf der<br />
Bank ausgebreitet.<br />
Wie gewohnt, begann sie mit<br />
der Lektüre der Todesanzeigen.<br />
Und da stachen ihr ganz besonders<br />
zwei Anzeigen ins Auge:<br />
Arabella aus Passau: Sie ist<br />
nach dem Boogi-Woogi-Auffrischungskurs<br />
in die Donau gestürzt<br />
und wurde nur 58 Jahre<br />
alt.<br />
Und Detlef, ein Sechzigjähriger<br />
aus Pocking: Sein Wohnwagen<br />
versank mit Mann und Maus im<br />
Waginger See, als sich auf der<br />
B12 bei einer Steigung die Anhängerkupplung<br />
vom Zugfahrzeug<br />
löste.<br />
Die beiden Toten hatten mit Miriam<br />
eines gemeinsam: nämlich<br />
das relativ junge Alter. Das war<br />
ein Grund, einmal ernsthaft über<br />
das Ende des eigenen Daseins<br />
nachzudenken.<br />
In diese Gedanken hinein wurde<br />
Miriam angesprochen:<br />
»Darf ich mich ebenfalls setzen?«,<br />
fragte eine angenehme,<br />
männliche Stimme.<br />
Sie blickte auf.<br />
Ein gut gekleideter, attraktiver,<br />
grauhaariger Mann stand vor ihr.<br />
Er lächelte auf die hübsche Frau<br />
hinab. Und diese antwortete:<br />
»Aber selbstverständlich.«<br />
Dann faltete sie die Zeitung und<br />
rutschte an das Ende der roten<br />
Metall-Bank.<br />
Er nahm Platz.<br />
»Ein wunderschöner Nachmittag«,<br />
sagte er dann, weil ihm<br />
scheinbar nichts Besseres zur<br />
Kontaktaufnahme einfiel.<br />
Die extrovertierte Miriam<br />
stimmte ihm redselig zu:<br />
»Ja, in der Tat. Und ich bin soeben<br />
zu der Erkenntnis gelangt,<br />
dass man jede Stunde nützen<br />
muss, weil viel zu schnell alles<br />
zu spät sein kann.«<br />
Er sah sie stumm an und sie<br />
schränkte ein:<br />
»Ich meine natürlich nur mich<br />
selbst.«<br />
Da fragte er voller Mitgefühl:<br />
»Weil Sie etwa schwer krank<br />
und aus diesem Grund zur Kur<br />
hier sind?«<br />
Sie winkte ab.<br />
»Ich wohne seit Jahren in Würding.<br />
Das ist ein Ortsteil von<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong>. Vermutlich bin ich<br />
kerngesund. Zumindest hoffe ich<br />
das.«<br />
»Aha«, sagte er nur.<br />
Wenige Sekunden später ging er<br />
ebenfalls aus sich heraus:<br />
»Von gelegentlichen Rückenproblemen<br />
abgesehen, bin ich noch<br />
ganz gut drauf. Ich kure jedes<br />
Jahr hier in <strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong> und sitze<br />
dann täglich in der Therme.«<br />
Eine kurze Gesprächspause entstand.<br />
»Auf welche Weise wollen Sie<br />
denn künftig jede Stunde nützen?«,<br />
nahm er den Gesprächsfaden<br />
wieder auf. Ihm schwebte<br />
auch bereits eine ganz bestimmte<br />
Antwort vor.<br />
Aber Miriam kreiste gedanklich<br />
noch immer in der Rubrik der<br />
Traueranzeigen und kündigte an:<br />
»Ich werde umgehend mein<br />
Testament aufsetzen, mir einen<br />
Ruheplatz unter einer Buche im<br />
Waldfriedhof suchen und die<br />
Einäscherung als Gesamtpaket<br />
im Voraus bezahlen.<br />
Denn wenn ich bei den Todesanzeigen<br />
hier in dieser Zeitung<br />
die Lebenszeit der Dahingegangenen<br />
mit meinem Alter vergleiche,<br />
erkenne ich, dass mir<br />
nicht mehr allzu viel Zeit bleiben<br />
wird.«<br />
Der Banknachbar musterte Miriam<br />
amüsiert und grinste in sich<br />
hinein.<br />
Aber weil sie dann geistesabwesend<br />
schwieg, erhob er sich<br />
wieder.<br />
Er sah echt gut aus. Und Miriam<br />
dachte:<br />
»Schade, dass man solchen<br />
Männern im wahren Leben nie<br />
begegnet.«<br />
Dann verabschiedete er sich mit<br />
den Worten:<br />
»Nachdem Sie Ihrem Ende so<br />
nahe sind, lohnt es sich nicht<br />
mehr, Sie auf einen Kaffee einzuladen.«<br />
Weg war er und Miriam saß geplättet<br />
da.<br />
War da soeben irgendwas an ihr<br />
vorbei gegangen?<br />
Nur drei Tage später kehrte Miriam<br />
von einer stressigen Fahrt<br />
aus Regensburg zurück.<br />
Sie hatte in der Zahnklinik ihren<br />
halbjährigen Kontrolltermin<br />
wahrgenommen. Wie nicht anders<br />
erwartet, war alles in Ordnung.<br />
Nur die Baustellen auf der A 3<br />
hatten ihr schwer zugesetzt. Sie<br />
war geschafft. Eine Kanne Kaffee<br />
hätte helfen können.<br />
Sie parkte daheim ihr Auto am<br />
Stellplatz und als sie ausgestiegen<br />
war, wurde sie von einem<br />
Jogger angesprochen, der ihr irgendwie<br />
bekannt vorkam.<br />
Er sagte:<br />
»Ich habe mich verlaufen. Wie<br />
gelange ich denn von hier in das<br />
Zentrum?«<br />
Miriam erklärte ihm geduldig<br />
den Weg.<br />
Und als sie zu reden aufhörte,<br />
stöhnte er:<br />
»Gibt es noch eine andere Variante?«<br />
Miriam überlegte und ihre Hilfsbereitschaft<br />
siegte:<br />
»Ja, mit dem Auto«, sagte sie.<br />
»Steigen Sie ein.«<br />
Während der kurzen Fahrt wurde<br />
sie von ihm bedauert:<br />
»Sie sehen sehr müde aus. Hatten<br />
Sie einen anstrengenden<br />
Tag?«<br />
Bereitwillig gab sie Auskunft:<br />
»Ja, das kann man so sagen. Ich<br />
war in der Zahnklinik Regensburg.«<br />
Dann entstand folgender, missverständlicher<br />
Dialog, für den<br />
sich Miriam am Abend genierte,<br />
als sie noch einmal den Tag<br />
überdachte. Das muss die Midlife-Crisis<br />
gewesen sein:<br />
Er: »Oh, das tut mir aber leid!<br />
Sind Sie denn ein komplizierter<br />
Fall?<br />
Sie: »Wie kommen Sie zu dieser<br />
Annahme?«<br />
Er: »Weil Sie in einer Klinik waren<br />
und nicht in einer üblichen<br />
Praxis.«<br />
Sie: »Ach so! Ich bin eine Risikopatientin.«<br />
Er: »Wann ist man das? Etwa<br />
dann, wenn eine so umfangreiche<br />
Sanierung am Gebiss fällig<br />
wird, dass eine normale Zahnarztpraxis<br />
daran verzweifelt?«<br />
Sie: »Das auch. Ich habe zu allem<br />
Übel eine Unverträglichkeit<br />
gegen Schmerzmittel.«<br />
Er: »Aha.«<br />
Sie: »Das heißt, dass ich immer<br />
damit rechne, dass gebohrt werden<br />
muss. Da kann man noch so<br />
gut putzen.«<br />
Er: »Aha.«<br />
Plötzlich wusste Miriam, warum<br />
ihr dieser Mann so bekannt vorkam.<br />
Er war der Kerl aus dem<br />
Kurpark!<br />
Vor Freude ganz konfus, setzte<br />
kurzzeitig ihr Verstand aus. Und<br />
ohne Not sagte sie:<br />
»Ich muss unbedingt die »Dritten«<br />
verhindern.«<br />
Das schreckte ihn auf:<br />
»So weit fortgeschritten ist Ihr<br />
Problem? Sie sind doch noch so<br />
jung. Wie haben Sie das fertig<br />
gebracht?«<br />
Die Richtigstellung entfiel, weil<br />
sie im Ortskern von <strong>Bad</strong> <strong>Füssing</strong><br />
angelangt waren und wegen der<br />
dort flanierenden Fußgänger<br />
und Radfahrer die volle Aufmerksamkeit<br />
des Autofahrers<br />
gefordert war.<br />
Aber diesmal war sie nicht so<br />
naiv wie vor ein paar Tagen im<br />
Kurpark. Heute würde er nicht<br />
entkommen.<br />
Sie hielt in der Kurallee punktgenau<br />
neben einem Café und ließ<br />
ihn aussteigen.<br />
Das war wie ein Wink mit dem<br />
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