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Focus Money: Alle flüchten in Gold

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<strong>Gold</strong><br />

GOLD GEWINNT<br />

WÄHRUNGSKRIEG<br />

<strong>Gold</strong> ist so teuer wie seit April 2013<br />

nicht mehr. Und das hat gute Gründe:<br />

Währungskrieg, Schulden und negative<br />

Z<strong>in</strong>sen treiben den Kurs weiter hoch<br />

Drohen. Poltern. Aufs Ganze gehen. Die Verhandlungstaktik<br />

von Donald Trump mag bei se<strong>in</strong>en Immobiliengeschäften<br />

aufgegangen se<strong>in</strong>. Bei den Ch<strong>in</strong>esen<br />

beißt der US-Präsident auf Granit. Präsident Xi lässt<br />

ihn e<strong>in</strong> ums andere Mal auflaufen und nutzt se<strong>in</strong>e Währung,<br />

um e<strong>in</strong>e neue Front im Handelskrieg zu eröffnen:<br />

den Währungskrieg. Aber Trump wäre nicht Trump, wenn<br />

er nicht immer weiter an der Eskalationsschraube drehen<br />

würde – schließlich will er 2020 wiedergewählt werden. Er<br />

übt Druck auf die Notenbank aus, die Leitz<strong>in</strong>sen weiter<br />

zu senken, kündigt Zollerhöhungen an und könnte sogar<br />

zum Mittel von Währungs<strong>in</strong>terventionen greifen – mit extremen<br />

Risiken für den Welthandel, die gesamte Weltwirtschaft<br />

und die <strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anzmärkte.<br />

6-Jahres-Hoch. In e<strong>in</strong>em Handelskrieg – und gar <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Währungskrieg – gibt es ke<strong>in</strong>en Sieger, betonen<br />

Politiker und Volkswirte. Das stimmt nicht: Der Gew<strong>in</strong>ner<br />

heißt <strong>Gold</strong>. Das gelbe Metall profitiert von der Unsicherheit,<br />

dem Umfallen der Notenbanken, die wieder ungehemmt<br />

Geld drucken, den niedrigen Z<strong>in</strong>sen, den e<strong>in</strong>getrübten<br />

wirtschaftlichen Aussichten – und notiert erstmals<br />

seit April 2013 wieder über der Marke von 1500 Dollar je<br />

Fe<strong>in</strong>unze. Das dürfte noch lange nicht das Ende der Rally<br />

se<strong>in</strong>. Preise von 2000 Dollar und mehr s<strong>in</strong>d realistisch<br />

(s. S. 38). Anleger setzen jetzt auf <strong>Gold</strong>- und Silberbarren sowie<br />

Münzen oder Xetra-<strong>Gold</strong> (s. S. 50), die besten M<strong>in</strong>enaktien-<br />

und -fonds (s. S. 46) oder auf Kryptowährungen, die<br />

von den gleichen Argumenten wie <strong>Gold</strong> profitieren (s. S. 44).<br />

Nur e<strong>in</strong>er kann siegen. Die e<strong>in</strong>zige Währung, die e<strong>in</strong>en<br />

Währungskrieg gew<strong>in</strong>nen kann, ist <strong>Gold</strong>. Seitdem die USA<br />

und Ch<strong>in</strong>a die Schwerter immer offener kreuzen, legt das<br />

gelbe Metall zu. Zentralbanken <strong>in</strong> den Schwellenländern<br />

kaufen zur Absicherung <strong>Gold</strong>, ebenso wie Großanleger.<br />

Privatanleger sowieso: <strong>Alle</strong><strong>in</strong> im Juli verzeichneten<br />

<strong>Gold</strong>-ETFs weltweit Zuflüsse <strong>in</strong> Höhe von 2,6 Milliarden<br />

Dollar. Die Käufer vertrauen ke<strong>in</strong>em Ger<strong>in</strong>geren als<br />

FOCUS-MONEY 35/2019<br />

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