pro aurum Magazin 4/2023
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ROMAN NIEWODNICZANSKI<br />
WINZER DES JAHRES <strong>2023</strong><br />
Mein Gold liegt<br />
direkt vor der<br />
Haustür<br />
4. Ausgabe<br />
<strong>2023</strong><br />
MAGAZIN<br />
„MISTER DAX“ DIRK MÜLLER<br />
Eine bessere Vermögensversicherung<br />
als Gold<br />
gibt es nicht<br />
GOLDSPARPLAN<br />
So baut man<br />
systematisch Edelmetallvermögen<br />
auf<br />
PRO AURUM NUMISMATIK<br />
Drei Münzen aus der<br />
Schatzkammer des<br />
Goldhauses<br />
PLATIN ODER PALLADIUM?<br />
Analysten haben einen<br />
klaren Favoriten
Marktbericht<br />
Gold ist gefragte Krisenwährung<br />
trotz steigender<br />
Zinsen 6–8<br />
Dirk Müller „Mister Dax“<br />
Eine bessere Vermögensversicherung<br />
als Gold gibt<br />
es nicht 48–49<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> beim Börsentag in Hamburg und Berlin<br />
Anleger streben nach<br />
Sicherheit 52–53<br />
4–5 Geopolitische Prämie treibt Goldpreis nach oben<br />
6–8 Marktbericht: Gold ist gefragte Krisenwährung trotz steigender Zinsen<br />
10–12 Inflationsrückgang verpufft beim Goldpreis<br />
13–15 Das Gold und die Deutschen<br />
16–18 So baut man systematisch Edelmetallvermögen auf<br />
20–21 Gold zu Weihnachten schenken: Eine Überraschung mit physischem und ideellem Wert<br />
22–23 Platin oder Palladium? Analysten haben einen klaren Favoriten<br />
24–25 Wie der Sozialreformer Friedrich W. Raiffeisen bis heute für Vermögensschutz sorgt<br />
26–27 Die optimale Struktur eines Edelmetallportfolios<br />
28–31 Historisches zur „Erfolgsgeschichte Gold“<br />
32–33 <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik: Drei Münzen aus der Schatzkammer des Goldhauses<br />
34–37 Unternehmerinterview mit Roman Niewodniczanski: Mein Gold liegt direkt vor der Haustür<br />
38–41 Alexander Köhne: Gold hat sich über Jahrtausende als wertvolles und begehrtes Gut behauptet<br />
42–44 Sicheres Lagern und Verwahren sind relativ einfach<br />
45–47 Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> entdecken die KPM-Erfolgsgeschichte in Berlin<br />
48–49 Dirk Müller: Eine bessere Vermögensversicherung als Gold gibt es nicht<br />
50–51 Aus der Edelmetall- und Rohstoffmesse wird „Forum ONE“<br />
52–53 <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> beim Börsentag in Hamburg und Berlin: Anleger streben nach Sicherheit<br />
54 Robert Halver: Dank der Geldpolitik ist 2024 beim Goldpreis mehr drin<br />
55 Impressum<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
3
Editorial<br />
GEOPOLITISCHE PRÄMIE<br />
TREIBT GOLDPREIS NACH<br />
OBEN<br />
Der Krieg im Nahen Osten hat den Preis für die altbewährte Krisenwährung in der<br />
Spitze um mehr als zehn Prozent in die Höhe getrieben. Daneben <strong>pro</strong>fitierte Gold<br />
aber auch von nachlassenden Zinssorgen und einem schwächeren Dollar.<br />
HISTORISCH GEWACHSENES<br />
VERTRAUEN IN GOLD<br />
Auf Seite 13–15 zeigen wir Ihnen auf,<br />
warum man deutschen Geldanlegern ein<br />
besonders inniges Verhältnis zu physischem<br />
Goldbesitz attestieren kann. Nach<br />
zwei Weltkriegen, mehreren Währungsreformen<br />
und zahlreichen Phasen hoher<br />
Inflation sollte sich niemand darüber<br />
wundern, dass Deutsche – trotz unendlich<br />
vieler Anlagealternativen – weiterhin auf<br />
Goldmünzen und -barren schwören.<br />
Das gelbe Edelmetall entpuppt sich immer<br />
mehr als „Allround-Krisenschutz“, schließlich<br />
fliehen Anleger nicht nur aufgrund<br />
geopolitischer Krisenherde in den sicheren<br />
Hafen Gold, sondern auch bei schwachen<br />
Aktienmärkten, wachsenden Schuldenbergen,<br />
erodierenden Bonitäten und natürlich<br />
bei hoher Inflation. Auf Seite 10–12 haben<br />
wir für Sie ein Update zur aktuellen Entwicklung<br />
der Inflation aufbereitet.<br />
Wie gewohnt haben wir auch in dieser<br />
Ausgabe einen Blick über den Tellerrand<br />
gewagt und uns intensiv mit zwei anderen<br />
interessanten Sachwerten außerhalb der<br />
Finanzwelt beschäftigt. Zum einen informieren<br />
wir Sie auf Seite 45–47 über „weißes<br />
Gold“ bzw. die Erfolgsgeschichte der König-<br />
4 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
lichen Porzellan-Manufaktur Berlin, in dessen<br />
historischer Ringkammerofenhalle ein<br />
hochinteressanter Themenabend stattfand.<br />
Außerdem haben wir uns mit dem Winzer<br />
des Jahres, Roman Niewodniczanski,<br />
intensiv über die Besonderheiten von „flüssigem<br />
Gold“ unterhalten. Das Unternehmer-Interview<br />
finden Sie auf Seite 34–37.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien<br />
frohe Festtage und außerdem viel Spaß<br />
bei der Lektüre unseres aktuellen Kundenmagazins.<br />
Ihr Mirko Schmidt, Robert Hartmann und<br />
Claus Gabler<br />
Da wir die Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> auch regelmäßig<br />
mit nützlichen Informationen rund<br />
um das Thema Edelmetallanlage versorgen<br />
möchten, beantwortet unser Vertriebschef<br />
Alexander Köhne ab Seite 38–41 fünf Fragen,<br />
die unseren Beratern in der Vergangenheit<br />
besonders häufig gestellt wurden.<br />
Mirko Schmidt<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Robert Hartmann<br />
Gründer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Claus Gabler<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
5
Marktbericht<br />
RÜCKENWIND FÜR DAS EDELMETALL<br />
GOLD IST GEFRAGTE<br />
KRISENWÄHRUNG TROTZ<br />
STEIGENDER ZINSEN<br />
Mit dem am 7. Oktober erfolgten Überfall der Hamas-Terroristen auf Israel hat sich<br />
beim Goldpreis die geopolitische Risikoprämie beträchtlich erhöht. Dabei wurde<br />
das deutlich gestiegene Zinsniveau komplett ausgeblendet.<br />
GOLDPREIS IGNORIERT HOHES<br />
ZINSNIVEAU<br />
In den vergangenen Monaten herrschte<br />
unter den Entscheidungsträgern der EZB<br />
und der US-Notenbank Fed überwiegend<br />
die Ansicht, dass man das erhöhte Zinsniveau<br />
möglicherweise länger als ursprünglich<br />
geplant beibehalten könnte<br />
(„Higher for longer“). Normalerweise wird<br />
ein solches Marktumfeld aufgrund der für<br />
Goldbesitzer entstehenden hohen Opportunitätskosten<br />
(-> Zinsverzicht) als kontra<strong>pro</strong>duktiv<br />
eingestuft, schließlich boten<br />
US-Staatsanleihen mit zehn bzw. 30 Jahren<br />
Laufzeit im Oktober zeitweise Renditen<br />
von über fünf Prozent. Angesichts einer<br />
auf 3,2 Prozent gesunkenen Inflationsrate<br />
wurde zumindest in den USA die Phase<br />
negativer Realzinsen erst einmal beendet.<br />
Zur Erinnerung: Positive Realzinsen mindern<br />
normalerweise die Attraktivität von<br />
Goldinvestments.<br />
Ob die US-Renditen die Inflationsrate dauer-<br />
haft übertreffen werden, darf aber aus den<br />
folgenden Gründen bezweifelt werden.<br />
Erstens: Dauerhaft hohe Zinsen belasten<br />
den Staatshaushalt und damit die Schuldentragfähigkeit<br />
der USA. Von den drei<br />
großen Ratingagenturen haben Fitch und<br />
S&P die Bonität der USA bereits um eine<br />
Stufe reduziert. Nachdem Moody’s Mitte<br />
November den Ausblick für die Kreditwürdigkeit<br />
der USA von „stabil“ auf „negativ“<br />
herabgestuft hat, droht nun der nächste<br />
Verlust der Bestnote. Sowohl die Geldpolitik<br />
der Fed als auch die der EZB dürften in<br />
Zukunft verstärkt auf die Schuldentragfähigkeit<br />
ihrer Heimatländer achten und sich<br />
im Zweifel eher für eine inflationsbedingte<br />
Entwertung der Schuldenberge als für eine<br />
drohende Zahlungsunfähigkeit der Schuldnerländer<br />
entscheiden.<br />
Außerdem gilt es alles andere als sicher,<br />
dass sich die diesjährige Talfahrt der Inflation<br />
weiter fortsetzen wird. Angesichts der<br />
Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten<br />
herrscht vor allem im Energiesektor ein<br />
hohes Maß an Prognoseunsicherheit. Sollte<br />
sich der regionale Krieg zu einem Flächenbrand<br />
in der arabischen Welt entwickeln<br />
und die weltweite Ölversorgung gefährden,<br />
würde dies den Ölpreis – und damit auch<br />
die Inflation – wieder in die Höhe treiben.<br />
6 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Spitzen sich die Dinge zu, dann kommen die Zentralbanken mit Liquidität zu Hilfe“<br />
Weiter steigende Zinsen oder baldige<br />
Zinssenkungen? Die Entwicklung ist von vielen<br />
unsicheren Faktoren abhängig.<br />
Auch bei den Lebensmittelpreisen scheint<br />
die Zeit für eine Entwarnung noch nicht reif<br />
zu sein. So gelten zum Beispiel die Ukraine<br />
und Russland bei diversen Agrarrohstoffen<br />
als ausges<strong>pro</strong>chen wichtige Exportländer.<br />
Insbesondere die Produktions- und Transportkapazitäten<br />
der Ukraine könnten<br />
kriegsbedingt empfindliche Einbußen erleiden.<br />
Und auch der weltweite Klimawandel<br />
könnte im Falle wetterbedingter Ernteausfälle<br />
Lebensmittel stark verteuern. Möglicherweise<br />
trifft das Fed-Statement „Higher<br />
for longer“ eher auf die Inflation als auf die<br />
Leitzinsen zu.<br />
ZINSSENKUNGEN WERDEN<br />
WAHRSCHEINLICHER<br />
Nachlassender Inflationsdruck in Kombination<br />
mit schwächer als erwarteten US-<br />
Konjunkturindikatoren haben in den USA<br />
die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen<br />
geweckt. In der zweiten Novemberhälfte<br />
zeigte zum Beispiel das FedWatch Tool des<br />
Terminbörsenbetreibers CME Group eine<br />
Wahrscheinlichkeit von über 60 Prozent<br />
an, dass wir Anfang Mai niedrigere Zinsen<br />
als heute sehen werden. Robert Hartmann,<br />
Mitgründer von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, geht deshalb<br />
davon aus, dass am europäischen Zinsmarkt<br />
auch in Zukunft real nichts zu<br />
verdienen sein wird, und sagt: „Ich denke,<br />
am Ende wird es wieder so sein wie in den<br />
vergangenen 15 Jahren. Spitzen sich die<br />
Dinge zu, dann kommen die Zentralbanken<br />
mit Liquidität zu Hilfe.“<br />
Herbstlichen Rückenwind erfuhr der Goldpreis<br />
seit Mitte Oktober von den Terminmärkten.<br />
Dies kam zum einen durch einen<br />
kräftigen Zuwachs bei der Anzahl offener<br />
Kontrakte (Open Interest) um elf Prozent<br />
auf 486.600 Futures zum Ausdruck. Zum<br />
anderen war aber auch ein besonders kräftig<br />
gestiegener Optimismus unter großen<br />
Terminspekulanten (Non-Commercials)<br />
auszumachen. Deren Netto-Long-Position<br />
(mehrheitlich optimistisch gestimmt)<br />
hat sich nämlich seither von 71.400 auf<br />
155.400 Futures (Stand: 14.11.23) mehr als<br />
verdoppelt.<br />
Ausgebremst wurde das gelbe Edelmetall<br />
allerdings durch die negative Entwicklung<br />
im ETF-Sektor. Hier herrscht nämlich<br />
seit Längerem eine stark ausgeprägte<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
7
Marktbericht<br />
Verkaufsstimmung, schließlich waren in<br />
den Monaten Juni bis Oktober weltweite<br />
Goldabflüsse im Volumen von insgesamt<br />
fast 232 Tonnen zu beklagen. Aber auch in<br />
diesem relativ bedeutenden Marktsegment<br />
könnte das Schlimmste möglicherweise<br />
überstanden sein. Der weltgrößte Gold-<br />
ETF SPDR Gold Shares verzeichnete nämlich<br />
seit Mitte Oktober massive Zuflüsse.<br />
Innerhalb von weniger als fünf Wochen<br />
hat sich dessen gehaltene Goldmenge von<br />
seinem Jahrestief bei 848,24 Tonnen auf<br />
883,43 Tonnen um immerhin mehr als vier<br />
Prozent (Stand: 17.11.23) erhöht. Zur Erinnerung:<br />
Das Allzeithoch wurde mit über<br />
1.353 Tonnen im Dezember 2012 erzielt,<br />
wodurch das enorme Nachholpotenzial<br />
zum Ausdruck gebracht wird.<br />
Verlassen konnten sich die Goldanleger<br />
aber wieder einmal auf die seit zwölf Quartalen<br />
in Folge anhaltenden Nettokäufe verschiedener<br />
Notenbanken. Laut World Gold<br />
Council schraubten diese ihre Goldreserven<br />
seit dem Jahreswechsel um rund 800<br />
Tonnen nach oben, wobei sich drei Zentralbanken<br />
durch einen besonders starken<br />
Goldappetit ausgezeichnet haben: China,<br />
Polen und Singapur. In der gegenwärtigen<br />
Marktlage ist nicht damit zu rechnen, dass<br />
sich der „Allround-Krisenschutz“ Gold zu<br />
einem Auslaufmodell entwickeln wird.<br />
Reservewährungen wie der US-Dollar oder<br />
der Euro haben im Zuge der aufgrund des<br />
russischen Überfalls auf die Ukraine beschlossenen<br />
Sanktionen gegen Russland<br />
und dessen Oligarchen an Attraktivität<br />
verloren – zumindest für autokratisch regierte<br />
Staaten. Der seit Jahren zu beobachtende<br />
Trend zur Entdollarisierung dürfte<br />
sich eher verstärken als abschwächen und<br />
hat dazu geführt, dass global handelbare<br />
Nicht-Regierungs-Krisenwährungen wie<br />
Gold, Silber oder Kryptowährungen wie der<br />
Bitcoin sowohl an Reputation als auch an<br />
Wert gewonnen haben.<br />
Und eines sollten Geldanleger mit Blick auf<br />
Anleiheinvestments auf keinen Fall außer<br />
Acht lassen: Hohe Renditen gelten laut Finanzmarktlehre<br />
auch stets als Indiz für ein<br />
erhöhtes Verlust- bzw. Kontrahentenrisiko.<br />
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8 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Teuerung<br />
GEOPOLITISCHE GEFAHRENLAGE WIRD DERZEIT ALS WICHTIGER EINGESTUFT<br />
INFLATIONSRÜCKGANG<br />
VERPUFFT BEIM GOLDPREIS<br />
Der Monat Oktober war von einem stärker als erwarteten Rückgang der deutschen<br />
Inflationsrate gekennzeichnet. In der aktuellen Marktphase spielen Inflation und<br />
Zinsen aufgrund der geopolitischen Gefahrenlage allerdings eine eher untergeordnete<br />
Rolle.<br />
NIEDRIGSTE INFLATION SEIT<br />
AUGUST 2021<br />
Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für<br />
Statistik sank die jährliche Inflation von<br />
4,5 Prozent im September auf nunmehr 3,8<br />
Prozent (Oktober) und fiel damit niedriger<br />
als von Analysten erwartet aus. Außerdem<br />
stellt dies die geringste Teuerung seit<br />
August 2021 dar, was vor allem auf rückläufige<br />
Energiepreise zurückzuführen war. Hier<br />
gab es nämlich erstmals seit Januar 2021<br />
sogar einen Preisrückgang zu vermelden.<br />
Dieser belief sich auf minus 3,2 Prozent p. a.,<br />
nachdem im Monat zuvor noch ein Zuwachs<br />
von einem Prozent gemeldet worden war.<br />
die im Berichtszeitraum ein leichter Rückgang<br />
von plus 4,0 auf 3,9 Prozent p. a. zu<br />
vermelden war.<br />
Der Trend einer rückläufigen Inflation war<br />
übrigens in den meisten Ländern der Eurozone<br />
zu beobachten. Innerhalb der Eurozone<br />
hat sich die Inflation sogar besonders stark<br />
verlangsamt. Nachdem im September noch<br />
ein Wert von 4,3 Prozent registriert worden<br />
war, fiel dieser Wert im Oktober auf 2,9 Prozent.<br />
In folgenden Ländern der Eurozone<br />
herrscht derzeit eine besonders hohe Inflation:<br />
Island (7,9 Prozent), Slowenien (6,9<br />
Prozent), Polen (6,5 Prozent), Kroatien (5,8<br />
Prozent) und Österreich (5,4 Prozent).<br />
Weniger erfreulich entwickelten sich im<br />
Oktober indes die Lebensmittelpreise. Obwohl<br />
sich hier eine Entschleunigung von 7,5<br />
Prozent (September) auf 6,1 Prozent p. a.<br />
eingestellt hat, dürften viele Bundesbürger<br />
diesen Umstand weiterhin als relativ unangenehm<br />
wahrnehmen, schließlich ist der<br />
Kostenblock Lebensmittel von elementarer<br />
Bedeutung. Kaum verändert haben sich die<br />
Preissteigerungen für Dienstleistungen, für<br />
Einen auffallend starken Inflationsrückgang<br />
von 5,3 auf 1,8 Prozent verzeichnete übrigens<br />
Italien. Nur zur Erinnerung: Vor der<br />
Einführung des Euros herrschte in Deutschland<br />
ein deutlich höheres Maß an Preisstabilität<br />
als in Italien – wer hätte zu DM-Zeiten<br />
gedacht, dass sich dieser Sachverhalt<br />
einmal ins Gegenteil verkehrte? Möglicherweise<br />
gilt das von der Fed hinsichtlich der<br />
Zinsentwicklung ausges<strong>pro</strong>chene Motto<br />
10 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Viele Unsicherheitsfaktoren<br />
Gold wird in der Finanzwelt als<br />
Inflationsschutz angesehen<br />
„Higher for longer“ auch für die Inflation,<br />
die sich im Oktober von 3,7 auf 3,2 Prozent<br />
p. a. reduziert hat. In einigen Jahren werden<br />
wir diesbezüglich um einiges schlauer und<br />
möglicherweise auch um einiges ärmer sein.<br />
VOM ZIELWERT DER EZB NOCH<br />
WEIT ENTFERNT<br />
Eine viel wichtigere Rolle als die gegenwärtige<br />
Inflationsrate dürfte in den<br />
Augen der Akteure an den Finanzmärkten<br />
allerdings die künftige Entwicklung der<br />
Lebenshaltungskosten spielen. Hier gibt es<br />
aber einige Unsicherheitsfaktoren zu berücksichtigen,<br />
die Prognosen zur Inflation<br />
erheblich erschweren. Dies trifft aufgrund<br />
der Kriege in der Ukraine und im Nahen<br />
Osten vor allem auf den Energiesektor<br />
zu. Bislang blieb ein Flächenbrand in der<br />
arabischen Welt zwar aus, doch ist die Zeit<br />
noch nicht reif, um für die Ölmärkte Entwarnung<br />
geben zu können.<br />
Selbiges trifft auch auf wichtige Agrarrohstoffe<br />
zu. Sowohl die Ukraine als auch<br />
Russland gelten unter anderem bei Getreide<br />
als extrem wichtige Exportländer, deren<br />
Produktions- und Transportkapazitäten<br />
kriegsbedingt alles andere als sicher anzusehen<br />
sind. Außerdem ist aufgrund des<br />
weltweiten Klimawandels verstärkt mit<br />
wetterbedingten Ernteausfällen durch<br />
Dürren, Überschwemmungen oder Stürme<br />
zu rechnen. Dies alles könnte zu einer ausges<strong>pro</strong>chen<br />
hartnäckigen Inflation führen.<br />
Die jüngsten Entspannungssignale von der<br />
„Inflationsfront“ sollten daher nicht zu<br />
positiv interpretiert werden, schließlich<br />
übertrifft die Kerninflation den von der<br />
Europäischen Zentralbank seit Jahren kommunizierten<br />
Zielwert in Höhe von ungefähr<br />
zwei Prozent relativ deutlich.<br />
GOLD EIGNET SICH ALS LANG-<br />
FRISTIGER INFLATIONS-<br />
SCHUTZ<br />
Im Allgemeinen wird Gold in der Finanzwelt<br />
vor allem als Inflationsschutz angesehen.<br />
Unter kurzfristigen Aspekten reagiert<br />
der Goldpreis nicht immer positiv (negativ)<br />
auf eine steigende (rückläufige) Inflation.<br />
In den vergangenen Monaten erwies sich<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
11
Teuerung<br />
dieser Umstand für Goldbesitzer als vorteilhaft,<br />
schließlich erzielte das gelbe Edelmetall<br />
Ende Oktober trotz signifikant gesunkener<br />
Teuerungsraten auf Eurobasis mit über<br />
1.900 Euro sogar ein neues Rekordhoch.<br />
In der jüngsten Vergangenheit markierte<br />
Gold auch in anderen wichtigen Währungen<br />
wie zum Beispiel dem australischen sowie<br />
kanadischen Dollar, dem chinesischen<br />
Yuan, dem britischen Pfund, der indischen<br />
Rupie und dem japanischen Yen neue Allzeithochs.<br />
Obwohl dem Goldpreis – in US-Dollar<br />
gerechnet – derzeit noch einige Prozentpunkte<br />
zu seinem im August 2020 erzielten<br />
Rekordhoch fehlen, kann man davon<br />
ausgehen, dass die Entdollarisierung das<br />
internationale Interesse an Gold eher verstärken<br />
als schwächen wird. Insbesondere<br />
autokratisch bzw. diktatorisch regierte<br />
Länder versuchen seit Längerem ihre Dollarreserven<br />
zu reduzieren, nachdem sie im<br />
Zuge des russischen Angriffskriegs gegen<br />
die Ukraine erkannt haben, dass milliardenschwere<br />
Geldvermögen auch eingefroren<br />
werden können.<br />
Im Grunde genommen verliert das Inflationsgespenst<br />
unter den Bürgern nur dann an<br />
Schrecken, wenn die folgenden Szenarien<br />
eintreten sollten:<br />
1. Die eigenen Einkommenszuwächse fallen<br />
nach Steuern höher als die monatlich zu<br />
Buche schlagenden Kaufkraftverluste aus.<br />
2. Die bei Aktienvermögen realisierten<br />
Kursgewinne inkl. Dividendeneinnahmen<br />
übertreffen nach Steuern die monatlichen<br />
Kaufkraftverluste.<br />
3. Die bei Tagesgeld, Termingeld bzw.<br />
festverzinslichen Wertpapieren erzielten<br />
Renditen übertreffen die Monat für Monat<br />
anfallenden Einbußen der Kaufkraft.<br />
Bei den Punkten 2 und 3 kommt erschwerend<br />
hinzu, dass relativ hohe Vermögen notwendig<br />
sind, um die inflationsbedingt erhöhten<br />
Lebenshaltungskosten komplett durch<br />
Wertzuwächse oder Zinsen bzw. Dividenden<br />
auszugleichen. Über den Kauf von Gold zielt<br />
man vor allem auf Werterhalt ab und darauf,<br />
dass man bei langfristigem Anlagehorizont<br />
beim Tausch in Geld zumindest keine Kaufkraftverluste<br />
erleiden muss. Seit dem Jahr<br />
1999 hat sich der Preis für den altbewährten<br />
Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz<br />
mehr als versiebenfacht, womit er sogar<br />
massiv an Kaufkraft gewonnen hat.<br />
12 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Report<br />
HOHE EDELMETALLAFFINITÄT<br />
DAS GOLD<br />
UND DIE DEUTSCHEN<br />
An den globalen Goldmärkten werden bei der Diskussion über goldhungrige<br />
Goldnationen häufig vor allem China und Indien genannt. Ein Land wird dabei<br />
jedoch oft vergessen: Deutschland, wo erfahrungsgemäß die Nachfrage nach Barren<br />
und Münzen ausges<strong>pro</strong>chen hoch ausfällt.<br />
INFLATION: AUS SCHADEN<br />
WIRD MAN KLUG<br />
Die starke Goldaffinität der deutschen<br />
Bevölkerung ist historisch gewachsen.<br />
Vor genau 100 Jahren stürzte die deutsche<br />
Hyperinflation das gesamte Land<br />
ins Chaos und weite Teile der Bevölkerung<br />
in Hunger und Elend. Während die<br />
damalige Währung einen Totalverlust<br />
erlitten hatte, wurde der Besitz von Gold<br />
zwar verboten, eine Unze Gold war aber<br />
auch nach zwei Weltkriegen und diversen<br />
Währungsreformen ausges<strong>pro</strong>chen werthaltig<br />
und bewährt sich – mittlerweile<br />
seit Generationen – als global handelbare<br />
Krisenwährung. Die leidvolle Erfahrung<br />
mit der Hyperinflation scheint sich in<br />
das kollektive Gedächtnis der deutschen<br />
Geldanleger „eingebrannt“ zu haben,<br />
wenngleich das gelbe Edelmetall auch in<br />
den vergangenen Jahrzehnten mit Blick<br />
auf dessen mannigfaltige Schutzfunktion<br />
wertvolle Dienste geleistet hat.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
13
Report<br />
Anleger haben mittlerweile seit über zwei<br />
Jahrzehnten das Gefühl, dass die Krisen in<br />
immer kürzeren Abständen und in immer<br />
größeren Ausmaßen die internationalen<br />
Finanzmärkte heimsuchen. Bereits vor<br />
dem Jahrtausendwechsel, also vor dem<br />
Platzen der Dotcom-Blase (Internetaktien),<br />
gab es in Argentinien, Russland<br />
sowie Asien Finanzkrisen mit massiven<br />
Verwerfungen zu beobachten, doch verglichen<br />
mit der Finanzkrise (2008/2009) oder<br />
der Pandemie (2021/2022), die sich beide<br />
global besonders stark ausgewirkt haben,<br />
kann man die vorherigen Krisen gemäß<br />
Deutsche-Bank-Vokabular fast schon als<br />
„Peanuts“ bezeichnen. An den Goldmärkten<br />
führte dies zu einer kräftig gestiegenen<br />
Nachfrage unter privaten und institutionellen<br />
Investoren sowie unter Notenbanken,<br />
insbesondere aus aufstrebenden<br />
Wirtschaftsnationen. Diese verfügen beim<br />
Vergleich mit OECD-Ländern hinsichtlich<br />
ihrer Goldreserven über enormes Nachholpotenzial<br />
und über ein starkes Interesse,<br />
ihre Währungsreserven zu diversifizieren.<br />
DEUTSCHE „SCHWÖREN“ AUF<br />
BARREN UND MÜNZEN<br />
Besonders interessant: In absoluten<br />
Zahlen landet deutlich weniger Gold in<br />
Deutschland als in China oder Indien, was<br />
aufgrund der um den Faktor 33 höheren<br />
Gesamtbevölkerung dieser beiden Staaten<br />
keine große Überraschung darstellen<br />
sollte. In einem Marktsegment gelten<br />
Deutsche laut World Gold Council (WGC)<br />
jedoch als besonders „goldhungrig“ – bei<br />
Barren und Münzen. In den vergangenen<br />
zehn Jahren haben sie mehr als 1.250 Tonnen<br />
dieser Produkte erworben und in den<br />
Jahren 2020 und 2022 mit 157,0 bzw. 185,6<br />
Tonnen sogar die vergleichbare Nachfrage<br />
aus Indien übertroffen. In Deutschland<br />
stellte sich somit <strong>pro</strong> Einwohner eine<br />
gekaufte Goldmenge von 2,2 Gramm ein,<br />
während innerhalb dieses Marktsegments<br />
Indien (0,124 Gramm) und China (0,156<br />
Gramm) auf eine deutlich geringere Goldmenge<br />
kamen. Unter Berücksichtigung der<br />
jeweiligen Schmucknachfrage erhöhen sich<br />
diese Durchschnittswerte auf immerhin<br />
0,553 bzw. 0,564 Gramm Gold <strong>pro</strong> Einwohner.<br />
Als besonders eindrucksvoll kann man<br />
auch den Umstand werten, dass deutsche<br />
Privathaushalte derzeit mehr als 9.000<br />
Tonnen Gold (<strong>pro</strong> Kopf: 108,4 Gramm) besitzen<br />
und damit sogar die Goldreserven<br />
der Deutschen Bundesbank (3.353 Tonnen)<br />
deutlich übertreffen. In kumulierter Form<br />
repräsentiert somit die Gesamtgoldmenge<br />
in deutschem Besitz über sechs Prozent der<br />
weltweit gelagerten Goldmenge, obwohl<br />
Deutschland lediglich auf etwas mehr als<br />
ein Prozent der Weltbevölkerung kommt.<br />
An dieser Goldaffinität dürfte sich auf lange<br />
Sicht höchstwahrscheinlich wenig ändern,<br />
wenngleich im ersten Halbjahr die deutsche<br />
Goldnachfrage im Marktsegment Barren &<br />
Münzen stark nachgelassen hat. Daten des<br />
WGC weisen sowohl für das erste Quartal<br />
als auch für das zweite Quartal <strong>2023</strong> gegen-<br />
14 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Gold war auch nach zwei Weltkriegen und diversen Währungsreformen überaus werthaltig“<br />
über der vergleichbaren Vorjahresperiode<br />
einen Rückgang um jeweils mehr als 70<br />
Prozent aus. Hierfür gibt es zwei potenzielle<br />
Gründe. Erstens: Das hohe Goldpreisniveau<br />
könnte das Interesse an der Krisenwährung<br />
erheblich gedämpft haben. Zweitens: Die<br />
gestiegenen Zinsen dürften ein weiterer<br />
Grund für die schwache Nachfrage gewesen<br />
sein, obwohl deutsche Anleger selbst mit<br />
der Rendite 30-jähriger Bundesanleihen<br />
immer noch weniger verdienen, als die<br />
Inflation wieder „auffrisst“.<br />
FORSA-UMFRAGE BESTÄTIGT<br />
STARKE GOLDAFFINITÄT<br />
Die Ergebnisse der diesjährigen repräsentativen<br />
Forsa-Umfrage zum Thema Geldanlage<br />
zeigten das „innige Verhältnis“ der Deutschen<br />
zu Goldanlagen wieder einmal auf.<br />
Bei der Frage, welcher Geldanlage bei einer<br />
Laufzeit von mindestens drei Jahren gegenwärtig<br />
der höchste Gewinn zugetraut wird,<br />
nannten 28 Prozent der Befragten Gold.<br />
Einen marginal höheren Zuspruch erhielt<br />
mit 29 Prozent lediglich die Anlageklasse<br />
„Aktien“. Hinsichtlich der Frage nach dem<br />
konkreten Goldbesitz fiel jedoch auf, dass<br />
lediglich eine Minderheit von zwölf Prozent<br />
Goldbarren oder -münzen besitzt und 14<br />
Prozent in Papiergold investiert sind. Das<br />
heißt: Die große Mehrheit der Deutschen<br />
besitzt noch gar kein Gold und hat somit<br />
erheblichen Nachholbedarf. Beim dritten<br />
Themenkomplex der Umfrage sollten die<br />
Befragten vier Thesen zum Thema „Gold als<br />
Geldanlage“ beurteilen. Den größten Zuspruch<br />
erhielten die beiden Behauptungen,<br />
dass „Gold eine gute Ergänzung zu anderen<br />
Geldanlagen“ (75 Prozent) und „Gold eine<br />
sichere Geldanlage“ (74 Prozent) seien.<br />
Relativ starken Zuspruch erfuhr auch die<br />
Aussage, dass „Gold eine geeignete Geldanlage<br />
für risikoscheue Anleger“ darstelle. Auf<br />
einen Wert von 50 Prozent kam die folgende<br />
These: „Gold ist derzeit eine lohnende<br />
Anlage, weil die Kurse steigen werden.“<br />
Goldbarren und -münzen sollten in erster<br />
Linie als Versicherung gegen anhaltende<br />
und neue Krisen interpretiert und deshalb<br />
möglichst nicht verkauft werden. Was viele<br />
Goldbesitzer gar nicht wissen: Bei temporären<br />
Liquiditätsengpässen kann man für bei<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> eingelagertes Gold ein Edelmetalldarlehen<br />
beantragen und den Goldbesitz<br />
als Pfand hinterlegen, wobei die Kreditkonditionen<br />
mit denen von Hypothekendarlehen<br />
vergleichbar sind.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
15
Servicethema<br />
GOLDSPARPLAN<br />
SO BAUT MAN SYSTEMATISCH<br />
EDELMETALLVERMÖGEN<br />
AUF<br />
Das gelbe Edelmetall hat sich als langfristiger Wertspeicher bestens bewährt.<br />
Da der Goldpreis in Euro nur knapp unter seinem Rekordhoch notiert, weisen die<br />
meisten in der Vergangenheit getätigten Goldkäufe derzeit eine positive Performance<br />
auf.<br />
S<br />
CHUTZASPEKT VON ENORMER<br />
BEDEUTUNG<br />
Wer Gold in Form von Barren oder Münzen<br />
erwirbt, spekuliert weniger auf hohe<br />
Renditen in kürzester Zeit, sondern schätzt<br />
vor allem dessen Schutzfunktion. Gold wird<br />
nämlich besonders gern als „sicherer Hafen“,<br />
„Stabilitätsanker“ oder „ewige Krisenwährung“<br />
interpretiert und vor allem als Vermögens-<br />
und Inflationsschutz genutzt. Ein<br />
großer Unterschied zwischen Geld und Gold<br />
besteht darin, dass Letzteres sich verteuern<br />
kann und dadurch über ein unbegrenztes<br />
Gewinnpotenzial verfügt. Historischer<br />
Exkurs: Im November 1923 – also vor fast<br />
100 Jahren – kostete eine Feinunze Gold<br />
aufgrund der deutschen Hyperinflation mehr<br />
als 200 Billionen Papiermark. Bei Geldanlagen<br />
in Euro können Sparer zwar hoffen, dass<br />
etwaige Zinserträge höher als die Inflation<br />
ausfallen, auf unbegrenzte Gewinne und<br />
einen dauerhaften Erhalt der Kaufkraft müssen<br />
Geldbesitzer jedoch verzichten.<br />
Weil das deutsche Rentensystem alles andere<br />
als solide aufgestellt ist, sind Beitragszahler<br />
mittlerweile gezwungen, die private<br />
Altersvorsorge nicht zu vernachlässigen.<br />
Hier bietet es sich an, einen ausgewogenen<br />
Mix verschiedener Anlageklassen anzustreben<br />
– inklusive Gold und Silber. Die seit<br />
Jahren kommunizierte Hausmeinung von<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hält, je nach Grad des persönlichen<br />
Schutzbedürfnisses, eine Goldquote<br />
zwischen zehn und 20 Prozent für sinnvoll.<br />
Mutige Anlegernaturen wird zudem<br />
das Beimischen von deutlich volatilerem<br />
Silber empfohlen, wobei die Edelmetallquote<br />
höchstens zu 20 Prozent aus Silber<br />
bestehen sollte.<br />
VIA SPARPLAN DAS TIMING-<br />
RISIKO AUSSCHALTEN<br />
Wer die Edelmetallmärkte nicht ständig<br />
16 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Strategie regelmäßiger Goldinvestments zahlt sich aus<br />
beobachten und analysieren möchte, sollte<br />
sich folgendes Motto aneignen: Losgelöst<br />
vom täglichen „Marktrauschen“ kann man<br />
Gold stets als kaufenswert einstufen. Da<br />
sich dessen Preis gegenwärtig nahe am<br />
Allzeithoch bewegt, hat sich diese Einschätzung<br />
beim Blick zurück zweifellos<br />
als richtig erwiesen. Höher als im Oktober<br />
<strong>2023</strong> notierte das gelbe Edelmetall in den<br />
vergangenen 50 Jahren auf Eurobasis nämlich<br />
lediglich an 230 Handelstagen, was<br />
einem Gesamtzeitraum von weniger als<br />
acht Monaten entspricht. Wer also in den<br />
vergangenen Jahren oder gar Jahrzehnten<br />
systematisch Geld in Gold eingetauscht hat,<br />
dürfte mit dem erzielten Anlageergebnis<br />
hochzufrieden sein.<br />
Die Strategie regelmäßiger Goldinvestments<br />
können Anleger über den Goldsparplan<br />
„<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Tresorgold“ besonders<br />
komfortabel in die Tat umsetzen. Diesen<br />
können Sie sogar online abschließen, wobei<br />
<strong>pro</strong> Monat lediglich eine Mindestsparrate<br />
von 25 Euro verlangt wird. Wichtig zu wissen:<br />
Der Sparplan ist nicht an eine Laufzeit<br />
gebunden und man kann jederzeit Einmalanlagen<br />
tätigen, die Sparrate erhöhen oder<br />
herabsetzen sowie den Anspar<strong>pro</strong>zess bei<br />
Bedarf zeitweise aussetzen. Dies alles führt<br />
zu einem ausges<strong>pro</strong>chen hohen Maß an<br />
Flexibilität.<br />
WAS „PRO AURUM TRESOR-<br />
GOLD“ BESONDERS ATTRAKTIV<br />
MACHT<br />
Sparpläne – egal, ob sich diese auf Aktien,<br />
Fonds, ETFs oder Kryptowährungen beziehen<br />
– zeichnen sich vor allem durch den<br />
Vorteil des „Cost-Average-Effekts“ bzw.<br />
Durchschnittskosteneffekts aus. Durch<br />
die regelmäßigen Zukäufe reduzieren die<br />
Sparer das Timingrisiko, welches bei jedem<br />
Investment automatisch entsteht. Der<br />
durchschnittliche Kaufpreis wird dadurch<br />
geglättet und führt zu dem angenehmen<br />
Nebeneffekt, dass man mit unserem Goldsparplan<br />
in Schwächephasen eine größere<br />
Goldmenge für sein Geld erhält. Dank der<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
17
Servicethema<br />
regelmäßigen Goldkäufe kann man die<br />
Ausschläge des Goldpreises nach oben<br />
bzw. unten ausgleichen, und kurzfristige<br />
Kursschwankungen haben einen geringeren<br />
Einfluss auf die Performance, als dies bei<br />
Einmalinvestments der Fall wäre.<br />
Ein weiterer Vorteil von „<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Tresorgold“<br />
besteht darin, dass bereits mit<br />
der ersten Sparrate Geld in sogenanntes<br />
Bruchanteilsgold eingetauscht wird. Sobald<br />
das Sparziel erreicht wird, kommt es zum<br />
Kauf des jeweiligen Gold<strong>pro</strong>dukts und der<br />
Anspar<strong>pro</strong>zess wird fortgesetzt. Neben der<br />
Flexibilität zeichnet sich der Sparplan aber<br />
auch durch sein hohes Maß an Sicherheit<br />
aus. Zum einen handelt es sich bei den<br />
angesparten Edelmetallen um sogenanntes<br />
„Sondervermögen“, wodurch der Schutz vor<br />
einer Insolvenz des Anbieters gewährleistet<br />
ist. Zum anderen werden die erworbenen<br />
Barren oder Münzen in einem Frankfurter<br />
Hochsicherheitstresor gelagert. Sämtliche<br />
Bestände sind selbstverständlich vollumfänglich<br />
versichert und werden von Wirtschaftsprüfern<br />
(inkl. Testat) regelmäßig<br />
überprüft.<br />
DETAILS ZUM PROCEDERE<br />
UND ZU DEN KONDITIONEN<br />
Goldmünzen „Krügerrand“, „Wiener Philharmoniker“,<br />
„Maple Leaf“ und „Känguru“.<br />
Sparbeiträge können wahlweise zum 1.<br />
oder 15. eines Monats in Gold eingetauscht<br />
werden. Dabei entstehen jährliche Gebühren<br />
in Höhe von 0,75 Prozent des durchschnittlichen<br />
Depotwerts. Pro Quartal<br />
fällt bereits bei der ersten Sparrate eine<br />
Mindestgebühr von 5,90 Euro an. Sobald der<br />
durchschnittliche Depotwert und die daraus<br />
resultierende Verwahrgebühr die Mindestgebühr<br />
überschreiten, wird der höhere Wert<br />
in Rechnung gestellt und mit dem Bestand<br />
verrechnet. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit<br />
einer kostenpflichtigen Auslieferung<br />
der eingelagerten Goldmünzen bzw.<br />
-barren (innerhalb Deutschlands: 19,90<br />
Euro). Wer mag, kann die Ware aber auch<br />
an den Standorten von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> oder in<br />
den Filialen unseres Kooperationspartners<br />
Ophirum persönlich abholen.<br />
Übrigens: Das angesparte Guthaben kann<br />
jederzeit verkauft werden – also auch vor<br />
Erreichen des jeweiligen Sparziels. Ob dies<br />
in Zeiten wie diesen Sinn macht, steht<br />
jedoch auf einem anderen Blatt und sollte<br />
daher in erster Linie als „nice to know“<br />
eingeordnet werden.<br />
Die Auswahl an sparplanfähigen Gold<strong>pro</strong>dukten<br />
erstreckt sich über zwei Barren mit<br />
einem Gewicht von einer Feinunze oder<br />
100 Gramm sowie die vier weltbekannten<br />
Infos zum Goldsparplan<br />
finden Sie unter:<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>-tresorgold.de<br />
18 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Produktinformationen<br />
GOLD ZU WEIHNACHTEN SCHENKEN<br />
EINE ÜBERRASCHUNG<br />
MIT PHYSISCHEM UND<br />
IDEELLEM WERT<br />
Stellen Sie sich vor, Sie legen zu Weihnachten einen 100-Euro-Schein in einen<br />
Umschlag und überreichen ihn an Ihren Enkel, Ihren Sohn, Ihre Tochter oder an eine<br />
andere Person, die Ihnen lieb und teuer ist. Der Beschenkte freut sich und steckt<br />
den 100-Euro-Schein in sein Sparschwein. Doch wenn er ihn in einem Jahr wieder<br />
herausholt, um sich etwas Schönes zu kaufen, findet er nur noch etwas weniger als<br />
95 Euro vor.<br />
G<br />
anz so unrealistisch, wie es auf den ersten<br />
Blick klingt, ist diese Geschichte nicht. Die<br />
Inflation ist seit einigen Jahren ein reales<br />
Problem, und sie zehrt an einem Teil unseres<br />
Vermögens – und damit auch an einem<br />
Teil der Geldgeschenke, die auch in diesem<br />
Jahr wieder zu Weihnachten gemacht<br />
werden. Die Deutschen sind nicht nur ein<br />
Volk der Sparer, sondern auch der Bargeldschenker.<br />
Der diskrete Briefumschlag mit<br />
ein paar bunten Scheinen ist eine einfache<br />
und auf den ersten Blick sinnvolle Möglichkeit,<br />
Freunden und Verwandten unter die<br />
Arme zu greifen.<br />
In der Realität ist diese gute Idee jedoch<br />
schon lange nicht mehr zeitgemäß. Aus<br />
diesem Grund entscheiden sich immer mehr<br />
Menschen in Deutschland an Weihnachten<br />
dafür, nur noch Geschenke aus Gold zu<br />
machen. Denn damit können sie bleibende<br />
Werte weitergeben und ihren Lieben deutlich<br />
machen, dass ihnen auch ihre finanzielle<br />
Zukunft wichtig ist und sie für sie<br />
vorsorgen möchten.<br />
Dieses Ziel wird mit Gold erreicht, und<br />
das gelbe Metall ist viel mehr als nur ein<br />
symbolträchtiges Geschenk. Es hat in den<br />
vergangenen Jahren eine stattliche Rendite<br />
abgeworfen. Nur ein Beispiel: Wer zum<br />
Weihnachtsfest des Jahres 2022 einen<br />
Krügerrand verschenkt hat, hat damals rund<br />
1.700 Euro bezahlt. Wenn der Beschenkte<br />
diesen Krügerrand ein Jahr später zu Geld<br />
machen will, bekommt er aktuell rund 1.850<br />
Euro – ein stattlicher Wertzuwachs innerhalb<br />
von nur zwölf Monaten.<br />
20 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Ein passendes Präsent für jedes Budget<br />
Maple Leaf<br />
Goldbarren 2,5 g<br />
Lunar<br />
Hase<br />
Krügerrand<br />
Känguru<br />
Vreneli<br />
Sovereign<br />
FÜR JEDES BUDGET EIN<br />
PASSENDES GESCHENK<br />
Bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> finden die Helfer des Weihnachtsmannes<br />
für jedes Budget ein passendes<br />
Geschenk. Bereits für unter 100 Euro<br />
ist beispielsweise eine Silberanlagemünze<br />
erhältlich oder ein kleiner Goldbarren. Im<br />
mittleren dreistelligen Bereich können<br />
Goldkäufer beispielsweise eine historische<br />
Handelsmünze aus der Schweiz („Vreneli“)<br />
oder Großbritannien („Sovereign“) erhalten<br />
oder einen edlen 2,5-Gramm-Goldbarren in<br />
einem weihnachtlich gestalteten Sicherheits-Blister,<br />
alternativ stehen zahlreiche<br />
kleine Stückelungen der berühmten Anlagemünzen<br />
zur Auswahl.<br />
Und wer besonders großzügig seine<br />
Lieben beschenken möchte, hat in der<br />
Königsklasse des Edelmetall-Investments<br />
mit den Ein-Unzen-Anlagemünzen freie<br />
Wahl. Ein Geheimtipp zum Fest: Unter<br />
den Premium-Geschenken sind vor allem<br />
die Goldmünzen mit wechselnden Motiven<br />
begehrt, beispielsweise die Lunar-<br />
Münzen aus Australien oder das Känguru.<br />
Auch der China Panda steht gerade zu<br />
Weihnachten hoch im Kurs. Alle diese<br />
Münzen sind jedoch nur in begrenzter<br />
Anzahl vorrätig.<br />
Um dem Gold-Geschenk einen würdigen<br />
Rahmen zu geben, finden Kunden bei <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> auch die passende Verpackung:<br />
Sowohl ein Etui als auch ein Samtsäckchen<br />
und eine Geschenkebox stehen zur Auswahl,<br />
um eine Münze oder einen Barren<br />
ästhetisch ansprechend zu verpacken und<br />
diskret zu überreichen – und das Gold-Geschenk<br />
zu einer echten Überraschung zu<br />
machen.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
21
Weißmetallreport<br />
ACHTERBAHNFAHRT<br />
PLATIN ODER PALLADIUM?<br />
ANALYSTEN HABEN EINEN<br />
KLAREN FAVORITEN<br />
Das Jahr <strong>2023</strong> glich einer kontinuierlichen Achterbahnfahrt für Anleger – und während<br />
Gold in den vergangenen Monaten eine glänzende Performance ablieferte, mussten<br />
sich Investoren mit Silber, Platin und Palladium fest anschnallen.<br />
N<br />
ur ein Beispiel: Silber notierte im Frühjahr<br />
kurzzeitig bei 19 Euro, bevor es<br />
innerhalb von nur zwei Monaten auf bis<br />
zu 24 Euro hinaufging. Es folgten ein<br />
Zickzackkurs und zum Jahresende eine<br />
Konsolidierungsphase.<br />
Knapp einen Monat vor dem Jahresende<br />
sind die Weißmetalle weiterhin angeschlagen:<br />
In Euro hat Silber rund vier Prozent<br />
und in US-Dollar knapp zwei Prozent<br />
verloren. Noch schlimmer hat es Platin<br />
getroffen: Minus 15 Prozent stand Platin<br />
sowohl in Euro als auch in US-Dollar im<br />
Minus. Doch nichts stellt die Performance<br />
von Palladium im Jahr <strong>2023</strong> in den Schatten:<br />
Brutale 40 Prozent hat das Industrie-<br />
metall in beiden Leitwährungen auf Jahres-<br />
sicht verloren.<br />
Tatsächlich sehen die Kursgrafiken der drei<br />
Weißmetalle schlimm aus – und der charttechnische<br />
Schaden ist beträchtlich. Wenn<br />
ein Metall wie Palladium innerhalb eines<br />
Jahres nur eine Richtung kennt, nämlich<br />
nach unten, greift kaum ein Anleger ins<br />
offene Messer. Eine Abwärtsspirale wird in<br />
Gang gesetzt – die Kursgrafik von Palladium<br />
ist der beste Beweis dafür. Dabei ist nur ein<br />
schwacher Trost, dass Palladium seit vielen<br />
Jahren ein Edelmetall der Extreme ist und<br />
von einem äußerst hohen Niveau zurückgekommen<br />
ist. Das Problem: Palladium ist von<br />
seinem Rekordstand bei rund 2.800 Euro inzwischen<br />
Lichtjahre entfernt und der Langfrist-Chart<br />
lässt erahnen, dass der Höhepunkt<br />
schwer zurückzuerobern sein wird.<br />
SOLIDE PERFORMANCE<br />
Anders sieht es bei Platin aus: Das weiße<br />
Metall hat seine besten Zeiten schon lange<br />
22 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Perspektiven von Silber, Platin und Palladium<br />
Platin hat verloren gegangenes<br />
Vertrauen zurückgewonnen.<br />
hinter sich und in den letzten Jahren im<br />
Schatten von Palladium eine solide Performance<br />
gezeigt und dabei verloren gegangenes<br />
Vertrauen zurückgewonnen. Seit 2021<br />
oszilliert Platin in einer Spanne zwischen<br />
800 und 1.100 Euro – ein Ausbruch lässt<br />
auf sich warten, ein Absturz konnte aber<br />
verhindert werden. Und weil wegen der<br />
Rekordstände bei Palladium viele Industriezweige<br />
wieder verstärkt auf Platin setzen,<br />
rechnen viele Marktbeobachter damit,<br />
dass Platin gegenüber Palladium bessere<br />
Chancen haben wird, sich als die Nummer<br />
drei der Edelmetalle neben Gold und Silber<br />
zu etablieren.<br />
während die Nachfrage auf 8,2 Millionen<br />
Unzen steigt.<br />
Ganz anders sieht die Situation auf dem<br />
Palladiummarkt aus: Stromausfälle in Südafrika<br />
und geopolitische Unsicherheiten in<br />
Russland hätten das Angebot beeinträchtigt,<br />
dagegen werde deutlich mehr Palladium<br />
aus Recycling gewonnen. Die Lager<br />
sind mit Palladium reichlich gefüllt und es<br />
besteht ein deutlicher Überschuss am Markt<br />
und damit ein Preisdruck. Im kommenden<br />
Jahr könnte das starke Recyclingangebot<br />
bei Palladium zu einem Überschuss von bis<br />
zu einer halben Million Unzen führen.<br />
Zuletzt hat Platin mit exzellenten Zahlen<br />
zu Angebot und Nachfrage auf sich aufmerksam<br />
gemacht: Der World Platinum<br />
Investment Council (WPIC) geht davon<br />
aus, dass das Defizit auf dem Markt so<br />
groß ist wie nie zuvor: Das Gesamtangebot<br />
soll auf rund 7,2 Millionen Unzen fallen,<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
23
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Banking<br />
EIN MANN, EIN VERMÄCHTNIS<br />
WIE DER SOZIALREFORMER<br />
FRIEDRICH W. RAIFFEISEN<br />
BIS HEUTE FÜR VERMÖGENS-<br />
SCHUTZ SORGT<br />
Als Mitte des 19. Jahrhunderts massive Ernteausfälle zu verheerenden Hungersnöten<br />
führten, wodurch Bauern scharenweise in die Verarmung getrieben wurden,<br />
trat ein Mann auf die Bühne und hinterließ ein Vermächtnis, das bis heute in<br />
den Volks- und Raiffeisenbanken überdauert. Der Big Phil erinnert daran.<br />
I<br />
n der Westerwald Bank eG in Montabaur ist<br />
für ein paar Stunden die größte Goldmünze<br />
Europas, der sogenannte Big Phil, zu Gast.<br />
Die beeindruckende Münze aus der Gattung<br />
der Wiener Philharmoniker bringt 31<br />
Kilogramm auf die Waage und verfügt über<br />
einen Durchmesser von 37 Zentimetern.<br />
Zwar ist auf seiner Rückseite ein Nennwert<br />
von 100.000 Euro zu lesen, doch in Wahrheit<br />
ist das Goldstück ein Vielfaches davon<br />
wert: rund 1,8 Millionen Euro!<br />
Die Westerwald Bank ist eine Volks- und<br />
Raiffeisenbank in Rheinland-Pfalz, die ganz<br />
in der Tradition ihres Gründervaters,<br />
Friedrich Wilhelm Raiffeisen, steht: die<br />
Menschen in ihren schwierigen Lebenslagen<br />
sehen und ihnen Lösungen anbieten.<br />
Heute lautet die Herausforderung, sich<br />
aktiv um die Vermögenssicherung in der<br />
Region zu kümmern. Denn was damals<br />
Wetterkapriolen verursachten, schafft derzeit<br />
die Inflation. Sparer und Anleger verlieren<br />
täglich an Kaufkraft und büßen kontinuierlich<br />
einen Teil ihres Vermögens ein.<br />
Für diesen Zusammenhang will die<br />
Präsentation des Big Phil in der Westerwald<br />
Bank sensibilisieren. „Friedrich W.<br />
Raiffeisen hat den Genossenschaftsbanken<br />
ein Vermächtnis hinterlassen, nämlich die<br />
Geschäftsregionen mitsamt jedem einzelnen<br />
ihrer Kunden vor kapitalen Verlusten<br />
zu schützen und sichere Möglichkeiten der<br />
Vermögensstabilisierung aufzuzeigen“,<br />
bezeichnet es Johann Gess, Mitglied der<br />
Geschäftsleitung von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>. Zusammen<br />
mit seinem Team von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
Consulting wirbt er für dieses „von der<br />
Verantwortung eines frühen Sozialreformers<br />
geprägten großartigen Vermächtnisses“<br />
und unterstützt Banken in Deutschland<br />
bei der Integration von Edelmetallen<br />
in die Vermögensberatungen.<br />
24 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Gold ist Geld. Es dient als Versicherung für Geld und gehört in jedes Portfolio!“<br />
Nicola Koska, Wirtschaftspsychologin;<br />
Johann Gess, Mitglied der Geschäftsleitung <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>;<br />
Eva Friedrich-Mann, Business Partnerin Banken<br />
Fotograf: Kevin Elißer<br />
Denn die schleichende Geldentwertung<br />
nagt nicht nur am Besitztum von Vermögenden,<br />
sondern verteuert auch das tägliche<br />
Leben von Arbeitnehmern und Rentnern<br />
und höhlt die Handlungsfähigkeit von<br />
Unternehmen und Staat mittelfristig aus.<br />
Dagegen behalten Edelmetalle seit Generationen<br />
ihre Kaufkraft und bescherten deren<br />
Eigentümern noch nie in einen Totalverlust.<br />
Als Beimischung im Vermögensportfolio<br />
bietet das gelbe Edelmetall den großen Vorteil,<br />
dass es negativ mit Aktien, dem Dollar<br />
sowie den Zinsen korreliert und Ausfälle<br />
kompensiert.<br />
„Gold ist Geld! Es dient als Versicherung<br />
für Geld und gehört in Zeiten wie diesen als<br />
Stabilitätsanker in jedes Portfolio!“, so Gess.<br />
Sein Expertenteam von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Consulting,<br />
einer Unternehmenseinheit von <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong>, die auf die Beratung von Kreditinstituten<br />
im Edelmetallsektor spezialisiert<br />
ist, begleitet Banken im Rahmen der<br />
ganzheitlichen und bedarfsorientierten<br />
Beratungen. Je nach Risikoneigung und<br />
-tragfähigkeit wird eine Beimischung von<br />
Goldinvestments von fünf bis 15 Prozent im<br />
Gesamtportfolio empfohlen, um gegen die<br />
aktuelle Geldentwertungsquote geschützt<br />
zu sein.<br />
In der Westerwald Bank ist man diesbezüglich<br />
auf einem „goldrichtigen“ Weg.<br />
Goldbasierte Schutzkonzepte sind in den<br />
Beratungen längst Realität, die Kundenberater<br />
in Sachen Edelmetallinvestments<br />
kompetent, und der Kundendialog ist dank<br />
umfassender Vermarktungskonzepte, die<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> seinen Partnerbanken zur Verfügung<br />
stellt, erfolgreich. Das „Kümmer-<br />
Gen“ des Friedrich W. Raiffeisens ist hier<br />
deutlich spürbar und weckt Zuversicht für<br />
kommende Zeiten: „Die Genossenschaftsbanken<br />
gehören uns nicht. Wir entwickeln<br />
sie weiter – für die nächste Generation“,<br />
so Dr. Ralf Köhlbach, der Sprecher des Vorstands.<br />
Die Präsentation des Big Phil ist<br />
erst der Anfang.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
25
Musterportfolio<br />
BREITE DIVERSIFIKATION SINNVOLL<br />
DIE OPTIMALE STRUKTUR<br />
EINES EDELMETALL-<br />
PORTFOLIOS<br />
Seit Jahren vertritt <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> die Ansicht, dass mindestens fünf Prozent und bis<br />
zu 20 Prozent des liquiden Geldvermögens vorwiegend in Goldmünzen oder<br />
-barren investiert werden sollten. Sehr risikoscheue Investoren sollten das gelbe<br />
Edelmetall bevorzugen, allen anderen bietet sich bei der Edelmetallquote ein<br />
Beimischen von 20 Prozent Silber bei 80 Prozent Gold an.<br />
M<br />
it Blick auf den Preis spielt es keine Rolle,<br />
ob die Barren oder Münzen via Internet<br />
oder an einem Standort von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
erworben werden – die Preise sind stets<br />
dieselben und werden fortlaufend aktualisiert.<br />
Im Folgenden möchten wir Ihnen beispielhaft<br />
zeigen, wie Sie 10.0000.000 Euro,<br />
50.000 Euro und 100.000 Euro in Edelmetalle<br />
investieren können.<br />
10.000 EURO ANLAGESUMME<br />
Bei Einmalinvestments hat es sich bei<br />
Redaktionsschluss im Oktober zum Beispiel<br />
angeboten, bei einer Investitionssumme<br />
von 10.000 Euro vier Krügerrandmünzen<br />
mit dem Feingewicht von einer Unze zu<br />
erwerben und den zur Verfügung stehenden<br />
Restbetrag zum Kauf von preisgünstigen<br />
Goldmünzen niedrigerer Gewichtung zu<br />
nutzen. Das Beimischen von Silber<strong>pro</strong>dukten<br />
würde sich unter Kosten- und Renditeaspekten<br />
erst ab größeren Edelmetallinvestments<br />
anbieten.<br />
50.000 EURO ANLAGESUMME<br />
Wer 50.000 Euro in Edelmetalle investieren<br />
möchte, könnte beispielsweise zwei Goldbarren<br />
mit unterschiedlichem Gewicht<br />
kaufen, deren Aufgelder erfahrungsgemäß<br />
attraktiver ausfallen als bei Ein-Unzen-<br />
Goldmünzen. Der eine Goldbarren sollte 250<br />
Gramm wiegen und der andere 100 Gramm.<br />
Außerdem bietet es sich an, ungefähr 10.000<br />
Euro in Ein-Unzen-Silbermünzen einer der<br />
weltweit besonders liquide und kostengünstig<br />
gehandelten Marken zu investieren – wie<br />
zum Beispiel der kanadische Maple Leaf oder<br />
der Krügerrand aus Südafrika.<br />
Der verbleibende Rest könnte dann so aufgeteilt<br />
werden, dass eine identische Anzahl<br />
an Unzenmünzen in Gold einer ähnlich<br />
hohen Anzahl kostengünstiger Exemplare<br />
mit deutlich geringerem Feingewicht<br />
26 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Stückelung auf verschiedene Edelmetall<strong>pro</strong>dukte<br />
Immobilien<br />
Aktien<br />
(international)<br />
Liquidität (Cash)<br />
Renten<br />
(international)<br />
Gold<br />
5–20 %<br />
Abbildung:<br />
Grundstruktur eines konservativen Portfolios<br />
Quelle: <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> value GmbH<br />
gegenüberstehen. Damit wäre dann in dem<br />
Edelmetalldepot eine Stückelung auf fünf<br />
verschiedene Edelmetall<strong>pro</strong>dukte erreicht.<br />
100.000 EURO ANLAGESUMME<br />
Bei einer Investitionssumme in Höhe von<br />
100.000 Euro wäre eine noch breitere Diversifikation<br />
auf insgesamt sieben Barren bzw.<br />
Münzen vorstellbar. Das Portfolio könnte<br />
dann aus drei Goldbarren (100 Gramm, 250<br />
Gramm und 500 Gramm) bestehen sowie<br />
eine jeweils zweistellige Anzahl von Unzen-<br />
Goldmünzen und Exemplaren mit geringerer<br />
Gewichtung enthalten. Der Silberanteil<br />
im Wert von 20.000 Euro ließe sich über<br />
einen Fünf-Kilogramm-Silberbarren und<br />
mehrere Hundert Ein-Unzen-Silbermünzen<br />
abbilden.<br />
NÜTZLICHE TIPPS FÜR DIE<br />
PRAXIS<br />
Da sich sowohl die Preise für Gold und Silber<br />
als auch die Aufgelder für die einzelnen<br />
Produkte in Abhängigkeit von den aktuellen<br />
Marktentwicklungen stark verändern<br />
können, sollte die konkrete Struktur eines<br />
Edelmetall-Portfolios unmittelbar vor dem<br />
Investment festgelegt werden. Wer mag,<br />
kann im Vorfeld eines geplanten Investments<br />
im Onlineshop von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> mit<br />
verschiedenen Stückelungen und Produkten<br />
„experimentieren“; schließlich können Sie<br />
zu Testzwecken Produkte in den Warenkorb<br />
legen. Dort sehen Sie stets die Gesamthöhe<br />
des Investments und können noch Feinjustierungen<br />
vornehmen, um dem gewünschten<br />
Investitionsbetrag möglichst nahezukommen.<br />
Auf diese Weise können Sie sich<br />
relativ leicht an die Zusammensetzung<br />
herantasten, die den eigenen Wünschen<br />
am ehesten entspricht. Selbstverständlich<br />
können Sie ebenso eine unserer Filialen<br />
besuchen oder unsere telefonische Kundenbetreuung<br />
kontaktieren. Unsere erfahrenen<br />
und speziell geschulten Berater können<br />
Ihnen ebenso eine konkrete Empfehlung<br />
geben, welche Stückelungen und welche<br />
Stücke für Ihre Bedarfe die richtigen sind.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
27
Wissen rund um Edelmetalle<br />
HERVORGEHOBENE ROLLE IN ALLEN KULTUREN<br />
HISTORISCHES ZUR<br />
„ERFOLGSGESCHICHTE GOLD“<br />
Im Grunde genommen existierte das Edelmetall Gold schon lange, bevor es von<br />
Menschen entdeckt und für die verschiedensten Zwecke genutzt wurde. Als<br />
Vermögens-, Inflations- und Krisenschutz leistet es mittlerweile seit mehreren<br />
Tausend Jahren wertvolle Dienste.<br />
F<br />
ASZINATION SEIT TAUSENDEN<br />
VON JAHREN<br />
Lange nach dem Urknall und dem Aussterben<br />
der Dinosaurier faszinierte Gold<br />
dies- wie jenseits des Atlantiks bereits<br />
Römer, Ägypter, Inkas, Mayas und Azteken.<br />
Letztere bezeichneten es sogar als „teocuitlatl“,<br />
was ins Deutsche übersetzt „Gotteskot“<br />
bzw. „Gottesdreck“ bedeutet. Rund um den<br />
Globus spielte Gold in diversen Kulturen und<br />
Religionen schon immer eine ausges<strong>pro</strong>chen<br />
wichtige Rolle und kann mit Fug und Recht<br />
– zusammen mit Silber – als erste globale<br />
Leitwährung bezeichnet werden.<br />
Als Geburtsstunde der „Währung für die<br />
Ewigkeit“ gilt die Zeit um 500 v. Chr., als<br />
der lydische König Krösus Münzen aus Gold<br />
und Silber mit einheitlichem Gewicht inklusive<br />
speziellem Stempel prägen ließ. Zuvor<br />
fehlten einheitliche Standards, um Gold zu<br />
bemessen bzw. zu vereinheitlichen. Und<br />
der Herrscher über die heutige Türkei blieb<br />
durch den Ausspruch „Ich bin doch nicht<br />
Krösus“ für uns Deutsche bislang unvergessen.<br />
Natürlich dauerte es nicht lange, bis<br />
auch andere Herrscher andere Münzen als<br />
neue „Standardmünzen“ etablierten. Einen<br />
hohen Bekanntheitsgrad erlangte rund 300<br />
Jahre später mit einem Gewicht von 7,8<br />
Gramm zum Beispiel der von den Römern<br />
geschaffene „Aureus“.<br />
Im dritten Jahrhundert genoss dann noch<br />
der „Solidus“ (4,55 Gramm) des römischen<br />
Kaisers Konstantin dem Großen besonders<br />
hohes Ansehen. Im Laufe der Zeit diente<br />
Gold jedoch immer weniger als Zahlungsmittel,<br />
sondern wurde in erster Linie als<br />
solide Wertanlage und langfristiger Wertspeicher<br />
genutzt. Im Mittelalter gewannen<br />
Goldmünzen im Zuge der aufkommenden<br />
Kreuzzüge verstärkt an Bedeutung. Relativ<br />
berühmt geworden sind während der Blütezeit<br />
italienischer Stadtstaaten zum Beispiel<br />
28 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Gold als Vermögens-, Inflations- und Krisenschutz<br />
Solidus (4,55 Gramm) zur Zeit des<br />
römischen Kaisers Konstantin<br />
dem Großen<br />
der „Florin“ aus Florenz, der „Dukat“ aus<br />
Venedig und der „Genovino“ aus Genua.<br />
Gefragt war und ist Gold vor allem wegen<br />
seiner Seltenheit, seiner Ästhetik und seiner<br />
Robustheit. Die Goldförderung konnte im<br />
Laufe der Zeit allerdings der wachsenden<br />
Nachfrage nicht mehr standhalten, was sich<br />
auch auf den Ausbruch von Seuchen, Kriegen<br />
und Hungersnöten zurückführen lässt. Während<br />
dieser Phase erwies sich das gelbe Edelmetall<br />
als ausges<strong>pro</strong>chen preisstabil. Eine<br />
Zäsur erfolgte jedoch mit der Entdeckung<br />
Amerikas, wo Spanier und Portugiesen staatlich<br />
geförderten Goldraub betrieben und die<br />
Schätze der lateinamerikanischen Hochkulturen<br />
plünderten. Die im Umlauf befindlichen<br />
Goldmengen haben sich dadurch stark<br />
erhöht und in Europa eine hohe Inflation<br />
verursacht. Es folgte eine kräftige Abwertung<br />
der Goldmünzen, was allerdings nicht<br />
ausschließlich auf das gestiegene Goldangebot,<br />
sondern auch auf die um sich greifende<br />
Reduktion des Goldgehalts und das Beimischen<br />
anderer Metalle zurückzuführen war.<br />
Was in den vergangenen Jahrzehnten durch<br />
die Anhäufung von Schuldenbergen und die<br />
massiven Zinssenkungen bei Geld entstanden<br />
ist, war damals bei Goldmünzen an einer<br />
systematischen Reduktion der Qualität erkennbar.<br />
Heutzutage gilt der südafrikanische<br />
Krügerrand als besonders weitverbreitet,<br />
gefolgt vom Maple Leaf (Kanada), Wiener<br />
Philharmoniker (Österreich), dem Känguru<br />
(Australien) und anderen.<br />
EUROPA SETZT AUF DEN GOLD-<br />
STANDARD<br />
Als Vorläufer des Goldstandards galt in Europa<br />
der sogenannte Bimetallismus. Sowohl<br />
Gold als auch Silber fungierten als Leitwährungen<br />
und stellten durch ein gesetzlich<br />
festgelegtes Tauschverhältnis zwischen<br />
beiden Edelmetallen einen Währungsstandard<br />
dar. Abgelöst wurde dieses Geldmodell<br />
durch den Goldstandard. Im sogenannten<br />
„Coinage Act“ (bzw. Liverpool’s Act) von<br />
1816 beschloss das Vereinigte Königreich,<br />
den Wert des Pfund Sterling an das Edelme-<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
29
Wissen rund um Edelmetalle<br />
tall zu koppeln und dadurch die Währung der<br />
damaligen Weltmacht mit Gold zu decken,<br />
um deren Stabilität zu steigern. Zahlreiche<br />
Länder folgten diesem Beispiel, konnten<br />
beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs ihre<br />
Landeswährungen aufgrund der wachsenden<br />
Schuldenberge aber nicht mehr mit Gold<br />
decken und mussten deshalb den Goldstandard<br />
wieder aufgeben. Der Grund liegt in<br />
der Natur der Sache, schließlich kann man<br />
Gold bekanntlich weder auf Knopfdruck noch<br />
schnell und schon gar nicht in unbegrenzten<br />
Mengen vermehren. Bei Geld und Staatsanleihen<br />
stellt dies hingegen kein großes<br />
Problem dar, was die vergangenen Jahrzehnte<br />
eindrucksvoll vor Augen geführt haben.<br />
BRETTON-WOODS-SYSTEM<br />
WIRD ETABLIERT<br />
Mit dem Bretton-Woods-System wurde<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue<br />
internationale Währungsordnung geschaffen.<br />
Diese basierte auf Wechselkursbandbreiten,<br />
wobei der US-Dollar als Ankerwährung<br />
fungierte, was ihm den Aufstieg zur<br />
Weltleitwährung ermöglichte. Ein wichtiger<br />
Pfeiler des Abkommens bestand darin, dass<br />
die Zentralbanken der Mitgliedsstaaten für<br />
35 Dollar das Ausliefern von einer Feinunze<br />
Gold verlangen konnten. Wiederaufbau,<br />
Wirtschaftswunder und internationale Handelsabkommen<br />
förderten in den 50er- und<br />
60er-Jahren den Welthandel und erhöhten<br />
zugleich den Bedarf an Dollars.<br />
Mit den schuldenfinanzierten US-Kriegen in<br />
Vietnam und Korea war eine Abdeckung des<br />
Dollars durch Gold aber nicht mehr durchzuhalten.<br />
Weil im Zuge dieser Entwicklung<br />
mehrere Notenbanken (insbesondere die<br />
Banque de France) ihre hohen exportbedingten<br />
Dollareinnahmen in Gold eingetauscht<br />
hatten, geriet der Goldstandard in Gefahr.<br />
Exportnationen wie Deutschland (3.352,7<br />
Tonnen), Italien (2.451,8 Tonnen) und Frankreich<br />
(2.436,9 Tonnen) gehören deshalb zu<br />
den Top-Five-Staaten mit den höchsten Goldreserven.<br />
Um die Goldabflüsse einzudämmen,<br />
beschränkte die US-Regierung dieses<br />
Umtauschrecht der ausländischen Zentralbanken.<br />
Trotz dieser Maßnahme sah sich<br />
der damalige US-Präsident Richard Nixon<br />
gezwungen, am 15. August 1971 die Goldbindung<br />
des Dollars aufzuheben. Seither ergeben<br />
sich die Preise für Währungen und Gold durch<br />
den Handel an den Finanzmärkten.<br />
ÖLPREIS UND GOLDPREIS IM<br />
HÖHENFLUG<br />
Anfang 1971 lag der Ölpreis noch bei vier<br />
30 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Der Nennwert einer Münze bleibt konstant<br />
Dollar <strong>pro</strong> Barrel und eine Feinunze Gold<br />
kostete lediglich 35 Dollar. So günstig war<br />
beides nach dem Ende des Bretton-Woods-<br />
Systems nie mehr zu haben. Hauptverantwortlich<br />
waren hierfür vor allem die<br />
beiden Ölpreiskrisen (1973 und 1979) und<br />
der massive Inflationsschub auf in der<br />
Spitze mehr als zehn Prozent p. a., was den<br />
Goldpreis vorübergehend über die Marke<br />
von 800 Dollar getrieben hat. Danach ging<br />
es allerdings über einen Zeitraum von<br />
ungefähr 20 Jahren überwiegend bergab.<br />
Anleger kauften lieber Aktien, und<br />
Notenbanken trennten sich in großem Stil<br />
von ihren Goldbeständen. Die Gold-Baisse<br />
endete erst im August 1999 bei 253 Dollar<br />
<strong>pro</strong> Unze.<br />
Die Flut an Krisen unterschiedlichster Art<br />
(z. B. Brasilien, Argentinien, Russland-Krise,<br />
Dotcom-Aktien, US-Immobilienmarkt,<br />
Griechenland, Pandemie, Ukraine-Krieg)<br />
haben der altbewährten Krisenwährung zu<br />
einem starken Comeback verholfen.<br />
Im August 2020 wurde mit fast 2.073<br />
Dollar das aktuelle Rekordhoch erzielt. In<br />
Euro gerechnet kostete Gold im März 2022<br />
mit über 1.898 Euro so viel wie noch nie.<br />
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass<br />
wir beim Goldpreis in Zukunft noch höhere<br />
Rekordmarken erreichen werden.<br />
KOMPETENZ WIRD BEI PRO<br />
AURUM GROSSGESCHRIEBEN<br />
In den vergangenen 20 Jahren hat sich<br />
der Handel von Gold und anderen Edelmetallen<br />
stark verändert. Heutzutage<br />
kann man den altbewährten traditionellen<br />
Krisenschutz in einem hochmodernen<br />
Umfeld schnell und komfortabel kaufen<br />
oder verkaufen und zudem auf zahlreiche<br />
ausges<strong>pro</strong>chen nützliche Dienstleistungen<br />
zugreifen. Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> können<br />
Gold, Silber, Platin und Palladium mittlerweile<br />
in den unterschiedlichsten Formen<br />
(Münzen, Barren bzw. Münzbarren) und<br />
Gewichtsklassen, wahlweise via Internet,<br />
Telefon oder Filialbesuch, handeln. Goldsparpläne,<br />
Altgold-Service, Numismatik,<br />
Edelmetalldarlehen sowie sämtliche Arten<br />
der Edelmetallverwahrung bzw. -depots<br />
haben dazu geführt, dass sich <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
vom reinen Edelmetallhändler zum Kompetenzzentrum<br />
für Edelmetallinvestments<br />
weiterentwickelt hat.<br />
Und mit blockchainbasiertem digitalen<br />
Gold steht die nächste Entwicklungsstufe<br />
bereits vor der Tür. Sollten sich hier völlig<br />
sichere Lösungen abzeichnen, dürfte sich<br />
unsere Dienstleistungspalette um eine<br />
weitere interessante Option erweitern.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
31
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik<br />
SAMMLERMÜNZEN ENTDECKEN<br />
DREI MÜNZEN AUS DER<br />
SCHATZKAMMER DES<br />
GOLDHAUSES<br />
Krieg und Frieden, Kaiser und Könige, politische und gesellschaftliche Errungenschaften<br />
– Münzen dokumentieren vergangene Zeiten und sind daher als Sammelgebiet<br />
bis heute beliebt. Und wer einmal in die faszinierende Welt der Numismatik<br />
eingetaucht ist, wird früher oder später auf unerwartete Details stoßen. Stellvertretend<br />
für das breite Spektrum des Münzensammelns stellen wir drei ausgewählte<br />
Stücke aus der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik vor.<br />
ANHALT-BERNBURG:<br />
EIN STOLZER BÄR IN GOLD<br />
In der deutschsprachigen Numismatik gibt es einige<br />
Motive, die inzwischen legendär<br />
sind – man denke beispielsweise<br />
an den „Wilden Mann“,<br />
der auf Talern aus Braunschweig<br />
abgebildet war.<br />
Anhalt-Bernburg hatte<br />
einen anderen tierischen<br />
Botschafter, nämlich einen<br />
gekrönten Bären, der über eine<br />
Mauer auf Münzen lief. Während<br />
der Regierungszeit von Viktor Friedrich sind zwischen<br />
1721 und 1765 goldene Dukaten entstanden – darunter<br />
ein Exemplar aus dem Jahr 1741, das bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in<br />
der Numismatik auf einen neuen Besitzer wartet.<br />
Trotz Brandspuren und Wellen erreicht die Münze eine<br />
überdurchschnittliche Erhaltung von „schön-vorzüglich‘“<br />
und ist eine gute Gelegenheit, günstig einen<br />
Bernburger Bären in Gold zu bekommen. Dabei handelt<br />
es sich übrigens um den askanischen<br />
Bären.<br />
Historische Randnotiz: Auf<br />
dem Gold-Dukaten ist eine<br />
geschlossene Tür zu sehen.<br />
Als fast zwei Jahrhunderte<br />
später Freistaat Anhalt das<br />
alte Adelswappen ablegte, wurde<br />
als Zeichen für die neue demokratische<br />
Ordnung das geschlossene Tor in der Mauer entfernt<br />
– und ein Bär mit geöffnetem Tor ist bis heute im<br />
Landeswappen Sachsen-Anhalts zu finden.<br />
32<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Die antike Numismatik gilt als Königsklasse<br />
SELTENES GOLD AUS DEM DEUTSCHEN<br />
KAISERREICH<br />
Das Deutsche Kaiserreich zählt zu den<br />
beliebtesten Sammelgebieten in<br />
Deutschland und ganz Europa<br />
– denn von der Massenware<br />
bis zur Mega-Rarität<br />
gibt es Münzen für jeden<br />
Geldbeutel. Während Goldmünzen<br />
mit dem Konterfei<br />
der deutschen Kaiser Wilhelm<br />
I. und II. sowie Friedrich III. häufig<br />
anzutreffen sind, sind die Bildnisse der Landesfürsten<br />
aus den kleineren Territorien des Reichs ein seltener<br />
Anblick. Dazu zählt auch eine 10-Mark-Münze aus dem<br />
Herzogtum Anhalt aus dem Jahr 1896. Sie wurde in der<br />
Prägestätte Berlin (Münzzeichen A) im Auftrag der Regierung<br />
in Dessau geprägt.<br />
Die Auflage ist mit 20.000<br />
Stück äußerst gering, die<br />
10-Mark-Münze ist sogar<br />
in der Erhaltung „sehr<br />
schön+“ eine begehrenswerte<br />
Rarität. Das Exemplar,<br />
das bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in der<br />
Numismatik erhältlich hat, weist<br />
starke Kratzer und Randfehler auf – völlig übliche Begleiterscheinungen<br />
des Zahlungsumlaufes.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>-numismatik.de<br />
ANTIKE NUMISMATIK:<br />
GOLD MIT EINER LANGEN GESCHICHTE<br />
Die antike Numismatik gilt als Königsklasse des Münzensammelns,<br />
denn die goldenen Schätze haben mehrere<br />
Jahrtausende „auf dem Buckel“. Aus Byzanz hat ein Solidus<br />
aus der Herrschaftszeit von Iustinus<br />
II. die Zeit überdauert und<br />
einen Ehrenplatz im Sortiment<br />
von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> bekommen.<br />
Auf der Vorderseite sind eine<br />
gepanzerte Büste mit Helm<br />
sowie die Victoria auf Globus<br />
und Schild zu sehen. Die<br />
Rückseite zeigt Constantinopolis<br />
sitzend mit Zepter und Kreuzglobus.<br />
Justin II. (nicht zu verwechseln mit dem neumodischen<br />
Jungennamen angelsächsischer Prägung, sondern in<br />
Anlehnung an den lateinischen Namen Flavius Iustinus)<br />
war von 565 bis 578 oströmischer Kaiser. In dieser<br />
Zeit musste er vielfältige militärische Bedrohungen an<br />
verschiedenen Fronten abwehren. Besonders bedeutsam<br />
war der Krieg gegen die Awaren im Donauraum und die<br />
Sassaniden im Osten. Iustinus II. konnte in beiden Fällen<br />
einige Erfolge verzeichnen, darunter die Verteidigung<br />
von Städten wie Konstantinopel und Antiochia. Iustinus<br />
II. litt während seiner Regierungszeit jedoch unter<br />
gesundheitlichen Problemen, die sich auch auf seine<br />
geistige Verfassung auswirkten. Infolgedessen wurden<br />
wichtige Regierungsgeschäfte oft von Beratern und<br />
Beamten durchgeführt.<br />
Der Solidus war eine historische<br />
Goldmünze, die in<br />
verschiedenen Formen und<br />
Prägungen in der Antike<br />
verwendet wurde. Ursprünglich<br />
war der Solidus im<br />
vierten Jahrhundert n. Chr. vom<br />
römischen Kaiser Konstantin dem<br />
Großen eingeführt worden und diente als Hauptwährung<br />
des Römischen Reiches und später des Byzantinischen<br />
Reiches. Der Solidus war eine vergleichsweise schwere<br />
Münze, die etwa 4,5 Gramm Gold enthielt und während<br />
ihrer Verwendungsdauer eine bemerkenswerte Stabilität<br />
aufwies. Diese Münze wurde häufig zur Bezahlung von<br />
Soldaten und zur Begleichung von Steuern und Abgaben<br />
verwendet, was zu ihrer weitverbreiteten Akzeptanz im<br />
gesamten Römischen Reich beitrug.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
33
Unternehmerinterview<br />
WINZER DES JAHRES <strong>2023</strong><br />
MEIN GOLD LIEGT DIREKT<br />
VOR DER HAUSTÜR<br />
Roman Niewodniczanski wurde in diesem Jahr vom Gourmet-<strong>Magazin</strong> „Der Feinschmecker“<br />
der prestigeträchtige Titel „Winzer des Jahres <strong>2023</strong>“ verliehen. Mit ihm<br />
führte <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> auf seinem imposanten Weingut Van Volxem ein Interview.<br />
Unter den Weinliebhabern genießen häufig<br />
Weine aus dem Ausland einen höheren Stellenwert<br />
als edle Tropfen „Made in Germany“.<br />
Eine Anbauregion, die besonders häufig verkannt<br />
wird, liegt an der unteren Saar in Rheinland-Pfalz.<br />
Was viele Weinkenner nämlich<br />
gar nicht wissen: Aus dieser geschichtsträchtigen<br />
Region stammen einige der teuersten<br />
Weißweine der Welt. Im Jahr 2000 übernahm<br />
Roman Niewodniczanski, ein Urenkel des<br />
Gründers der Bitburger-Brauerei, das in<br />
Wiltingen beheimatete Weingut Van Volxem.<br />
Seit dem Jahr 2019 „thronen“ auf dem<br />
firmeneigenen Schlossberg die Vinothek,<br />
in der die eigenen Weine in perfektem<br />
Ambiente verkostet werden, und die<br />
Manufaktur, in der sich die edlen Tropfen<br />
zu Top-Weinen entwickeln. Im Raritätenkeller<br />
reifen in Hochdruck-Edelstahltanks<br />
ausgewählte Jahrgänge und Weine aus<br />
Spitzenlagen zu Raritäten. Der Holzfasskeller<br />
bildet das Herzstück der Manufaktur.<br />
Dort mutieren die Saarweine Großer Lagen<br />
in wertvollem Holz zu wertvollen Tropfen.<br />
Übrigens: Weinliebhaber können auf dem<br />
Weingut eine geführte Wein<strong>pro</strong>be (Dauer<br />
1,5 Std.) buchen und sich ein eigenes Bild<br />
von dem Geschmack und der Qualität der<br />
dort erzeugten Weine machen.<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Wein von der unteren Saar<br />
aus Rheinland-Pfalz hat unter den ganz<br />
normalen Weinkonsumenten nicht denselben<br />
Bekanntheitsgrad wie die Vertreter<br />
anderer Anbauregionen. Was sind dessen<br />
Besonderheiten und wodurch zeichnet er<br />
sich gegenüber der nationalen und internationalen<br />
Konkurrenz aus?<br />
Roman Niewodniczanski: An der unteren<br />
Saar, wo vor allem Riesling angebaut wird,<br />
haben wir mit die niedrigsten Durchschnittstemperaturen<br />
und die höchsten<br />
Tag- und Nacht-Schwankungen in ganz<br />
Deutschland. Da Rebsorten wie Riesling<br />
oder Pinot Noir Kühle lieben und die Böden<br />
in dieser Gegend mit ihrem reichhaltigen<br />
Steinanteil als besonders mineralhaltig<br />
gelten, herrschen hier ideale Voraussetzungen<br />
zur Produktion von Spitzenweinen. Das<br />
Ergebnis ist eine der längsten Vegetationsperioden<br />
in Europa. Die daraus resultierende<br />
langsame Reife führt zu finessenreichen<br />
und filigranen Aromen. Die Kombination<br />
von Boden und Mikroklima ist der Grund,<br />
34 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
mit Roman Niewodniczanski<br />
warum genau hier seit der Römerzeit Weinbau<br />
betrieben wird. Die hiesigen Steillagen<br />
sind eine weitere wichtige Voraussetzung<br />
dafür, dass die Trauben die notwendige Reife<br />
erlangen können. Der teuerste Wein der<br />
Welt ist übrigens kein Bordeaux und auch<br />
kein Burgunder, sondern kommt aus dieser<br />
Gegend, dem kleinen, an der unteren Saar<br />
gelegenen Weinort Wiltingen.<br />
Bei der Bewertung von Immobilien hört man<br />
häufig folgendes Mantra: Lage, Lage, Lage.<br />
Wie beurteilen Sie im Weinbau den Stellenwert<br />
der Lagen und wodurch zeichnen sich<br />
diese bei Van Volxem aus?<br />
Diese Regel gilt zweifellos auch beim Weinanbau.<br />
Die Lage bildet den Kern dessen, was<br />
einen Wein prägt. Des Weiteren benötigt<br />
man aber auch ein Team exzellenter Mitarbeiter<br />
– alles andere ist nachrangig. Wir<br />
betreiben Van Volxem zwar naturnah und<br />
unter einem hohen Anteil von Handarbeit,<br />
nutzen aber auch modernste Technologien<br />
wie z. B. Drohnen, Raupensysteme sowie eine<br />
computergestützte Traubensortierung, die<br />
unsere aufwendige Handsortierung ergänzen,<br />
um unserem Exzellenzanspruch gerecht zu<br />
werden. Denn nur, wenn ich penibel auf die<br />
Details achte, kann ich ganz oben mitspielen.<br />
Wie groß ist bei Van Volxem eigentlich der<br />
Anteil „VDP Großer Lagen“, die bekanntlich<br />
für eine besonders hohe Traubenqualität<br />
stehen?<br />
Von den 85 Hektar, die wir bewirtschaften,<br />
verfügen ungefähr 70 Prozent über dieses<br />
Gütesiegel. Neben dem geschichtsträchtigen<br />
Scharzhofberger und Wiltinger Gottesfuß<br />
haben wir unser Portfolio seit dem Jahr 2000<br />
um exzellente Große-Gewächs-Lagen wie<br />
Bockstein, Geisberg, Goldberg und Altenberg<br />
erweitert. Die meisten meiner Spitzenlagen<br />
wurden bereits von den Römern bewirtschaftet.<br />
Beim Bewerten von Lagen haben mir alte<br />
Steuerkarten der Finanzämter aus dem Jahr<br />
1860 sehr geholfen. Mittlerweile befindet<br />
sich im Besitz von Van Volxem das größte<br />
Portfolio an Spitzenlagen.<br />
… und die meisten gelten als Steillagen.<br />
Welche Folgen hat dies?<br />
Hier arbeiten wir zu 100 Prozent mit Handlese.<br />
Davon können 35 Hektar nur von Hand<br />
Roman Niewodniczanski<br />
Weingut Van Volxem<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
35
Unternehmerinterview<br />
bewirtschaftet werden. Verglichen mit den<br />
meisten Weingütern anderer Regionen in<br />
Deutschland und Europa fallen bei uns<br />
vierfach höhere Produktionskosten an.<br />
Als Lohn dieser Arbeit und aufgrund des<br />
hier herrschenden Mikroklimas und der<br />
hohen Mineralität der Böden können wir im<br />
Gegenzug herausragende Weine erzeugen<br />
und uns vor allem durch Qualität beweisen.<br />
Welchen Faktoren räumen Sie eine ähnlich<br />
hohe Bedeutung wie den Lagen ein?<br />
Was wäre für deutsche Winzer wichtig,<br />
damit der Standort Deutschland nicht an<br />
Wettbewerbsfähigkeit verliert?<br />
Als Weinbauunternehmen, das bewusst auf<br />
einen Großteil staatlicher Fördermittel verzichtet<br />
hat, sehen wir hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit<br />
gleich mehrere Baustellen.<br />
Neben der CO2-Steuer stufe ich vor allem<br />
die Bildungspolitik als großes Problem ein.<br />
Nicht zu vergessen die Bürokratie: Eine<br />
Reform des Weingesetzes führt z. B. dazu,<br />
dass ich ab 2025 meinen Saar-Riesling nicht<br />
mehr so nennen darf, weil Begrifflichkeiten<br />
nicht mehr unter Marketingaspekten, sondern<br />
nach Dogmatismen von oben verordnet<br />
werden. Da fragt man sich schon nach<br />
dem Sinn und Zweck.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Weingütern<br />
benötigen wir Mitarbeiter, die gern von Hand<br />
arbeiten und Freude daran haben, Grenzbereiche<br />
auszuloten. Ich benötige die fröhlichsten,<br />
fleißigsten und leidenschaftlichsten<br />
Mitarbeiter, die man sich vorstellen kann.<br />
Obwohl sich der Arbeitsmarkt mittlerweile<br />
von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt<br />
entwickelt hat, freuen wir uns über ein stetiges<br />
Bewerberaufkommen. Ich gehe davon,<br />
dass meine Vorträge in ganz Deutschland<br />
sowie das Kommunizieren unseres Exzellenzanspruchs<br />
auf unseren Social-Media-Kanälen<br />
für das starke Interesse an Van Volxem als<br />
Arbeitgeber hauptverantwortlich sind.<br />
Ihre Manufaktur auf dem Wiltinger Schlossberg<br />
kann man zweifellos als imposante<br />
Sehenswürdigkeit beschreiben. Worauf<br />
sind Sie diesbezüglich besonders stolz –<br />
eher auf das ästhetische Erscheinungsbild<br />
oder den funktionellen Nutzen?<br />
Am wichtigsten ist für mich, dass das Gebäude<br />
den Mitarbeitern dient und von diesen<br />
und unseren Kunden als sehr attraktiv wahrgenommen<br />
wird. Es spiegelt perfekt unsere<br />
Abläufe wider und verfügt über viele Sozialräume<br />
wie zum Beispiel eine Küche oder<br />
Ruheräume. Dies ermöglicht uns, dass wir bei<br />
Bedarf Tag und Nacht durcharbeiten können.<br />
Unter Konsumenten sowie in der Wirtschaft<br />
im Allgemeinen und in der Landwirtschaft<br />
im Besonderen nimmt das Thema<br />
„Nachhaltigkeit“ eine immer größere<br />
Bedeutung ein. Wie hat sich Ihr Weingut<br />
unter diesem Aspekt positioniert?<br />
36 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit“<br />
Wir sind ein Verfechter des Naturweingedankens<br />
und legen daher auf Nachhaltigkeit<br />
größten Wert. Auf dem Firmengelände<br />
können gleichzeitig bis zu acht Elektrofahrzeuge<br />
aufgeladen werden. Circa 80<br />
Prozent unseres Strombedarfs decken wir<br />
über unsere hauseigene Photovoltaikanlage,<br />
und Wärme beziehen wir über Geothermie,<br />
wodurch wir komplett auf Öl und Gas<br />
verzichten können. Unser Weingut fördert<br />
zugleich den Weintourismus in der Region<br />
und zieht nicht nur Weingenießer, sondern<br />
auch nationale wie internationale Branchenexperten<br />
förmlich an. Realisiert wurde<br />
dieses Nachhaltigkeitskonzept durch<br />
Spezialisten aus Italien, Österreich, Frankreich<br />
und natürlich auch aus Deutschland,<br />
weswegen wir seit einigen Jahren schon<br />
das Label „fair & green“ tragen dürfen.<br />
Übrigens, erst kürzlich wurden wir mit dem<br />
Preis für den besten Neubau in der Branche<br />
ausgezeichnet.<br />
A<strong>pro</strong>pos Preise, welche Bedeutung haben<br />
für Sie bzw. das Weingut Preisverleihungen<br />
wie die diesjährige Auszeichnung zum<br />
„Winzer des Jahres“ durch das <strong>Magazin</strong><br />
„Der Feinschmecker“?<br />
unseren Weinen zu begeistern. Dies führt<br />
dann allerdings zu dem weniger angenehmen<br />
Begleiteffekt eines wachsenden<br />
Erfolgsdrucks.<br />
Als Besitzer eines großen Weinguts dürften<br />
Sachwerte wie Immobilien sowie der<br />
Unternehmenswert das Kerninvestment<br />
bilden. Wie stufen Sie mit Blick auf die<br />
private Geldanlage all die anderen Anlageklassen<br />
ein? Bleibt Ihnen überhaupt Zeit,<br />
sich mit diesen zu beschäftigen?<br />
Ich bin ein ganz großer Freund von Vermögensstreuung<br />
und bevorzuge in erster Linie<br />
Aktien und meide aufgrund der meiner Meinung<br />
nach unterschätzten Inflationsgefahr<br />
Anleihen. Mein Vermögensportfolio enthält<br />
aber auch einen kleinen Anteil Gold. Ein<br />
gutes Weingut funktioniert ein bisschen wie<br />
die Förderung von Gold. Es erfordert einen<br />
langen Anlagehorizont und es muss viel<br />
Kapital und Arbeit investiert werden, um<br />
erfolgreich zu werden. Bei diesem Vergleich<br />
gefällt mir vor allem eines: Mein Gold liegt<br />
direkt vor der Haustür und das nicht nur in<br />
unserer Spitzenlage „Goldberg“.<br />
Weingut Van Volxem<br />
Fotos: Van Volxem<br />
www.vanvolxem.com<br />
Selbstverständlich haben mein Team und<br />
ich uns über diesen Preis sehr gefreut,<br />
schließlich tut Lob gut und man fühlt sich<br />
in seiner Arbeit bestätigt. Grundsätzlich<br />
betrachte ich solche Preise aber eher als<br />
Verpflichtung, weiterhin Menschen mit<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
37
Alexander Köhne beantwortet …<br />
WERTVOLLE EINBLICKE UND UMFASSENDES FACHWISSEN<br />
GOLD HAT SICH ÜBER JAHR-<br />
TAUSENDE ALS WERTVOLLES UND<br />
BEGEHRTES GUT BEHAUPTET<br />
Alexander Köhne<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Vertriebsleiter<br />
I<br />
n unserer aktuellen Ausgabe der Rubrik<br />
„Fragen an den Experten“ steht unser Vertriebsleiter<br />
Alexander Köhne Rede und<br />
Antwort zu verschiedenen Aspekten rund<br />
um Edelmetalle. Dieses Mal geht er auf die<br />
praktischen Möglichkeiten der sicheren<br />
Verwahrung von Edelmetallen ein und<br />
erklärt, wie <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> mit seinem Schließfach-Service<br />
in verschiedenen Städten<br />
dabei hilft. Er erläutert außerdem das<br />
Gold-Silber-Ratio und dessen Bedeutung<br />
für die Einschätzung der relativen Wertentwicklung<br />
dieser Edelmetalle.<br />
Zudem klärt Köhne darüber auf, warum<br />
Gold als effektiver Schutz gegen Inflation<br />
gilt und wie es über Jahrhunderte seinen<br />
Wert behalten hat. Des Weiteren diskutiert<br />
er die Unterschiede zwischen Sammlerund<br />
Anlagemünzen und ihre jeweilige<br />
Attraktivität für unterschiedliche Anlegertypen.<br />
Schließlich geht Köhne darauf ein,<br />
warum das Gewicht von Gold und Silber<br />
traditionell in Unzen angegeben wird, und<br />
erörtert die Geschichte und Bedeutung<br />
dieser Maßeinheit.<br />
Wie immer liefert er dabei wertvolle Einblicke<br />
und umfassendes Fachwissen, um<br />
unseren Lesern bei ihren Investitionsentscheidungen<br />
in Edelmetalle zu helfen.<br />
38 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
… wichtige Fragen rund um Edelmetalle<br />
1Kann ich meine Edelmetalle bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
in einem Schließfach verwahren?<br />
Ja, Sie können bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Kundenschließfächer in<br />
verschiedenen Größen anmieten. Diese sind ideal für<br />
all jene, die Edelmetalle, aber auch Wertgegenstände<br />
wie Bargeld, Schmuck oder wichtige Dokumente sicher<br />
verwahrt wissen wollen.<br />
Aktuell bietet <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> diesen Service in fünf<br />
deutschen Städten – München, Bad Homburg, Berlin,<br />
Düsseldorf und Stuttgart – sowie im schweizerischen<br />
Zürich an. Künftig werden auch Schließfächer in unserer<br />
Hamburger Filiale und in den neuen Filialen in Ulm<br />
und Saarbrücken verfügbar sein.<br />
Ein großer Vorteil unseres Schließfach-Services ist<br />
die leichte Zugänglichkeit. Sie können Ihr Schließfach<br />
während der regulären Öffnungszeiten der Filiale<br />
besuchen.<br />
Bei bisher zu Hause verwahrten Wertsachen sollten<br />
Sie in jedem Falle prüfen, bis zu welcher Summe Ihre<br />
Hausratversicherung einen Schadensfall abdeckt. In<br />
vielen Fällen erleben wir, dass für unsere Kunden ein<br />
Schließfach zur Verwahrung außerhalb der eigenen<br />
vier Wände eine gute Alternative ist. Jedes Schließfach<br />
verfügt standardmäßig über einen Versicherungsschutz.<br />
In Deutschland beläuft sich dieser auf 30.000 Euro und<br />
in Zürich auf 50.000 Franken. Falls Sie einen höheren<br />
Versicherungsschutz für Ihre eingelagerten Wertsachen<br />
wünschen, können Sie diesen jederzeit erweitern.<br />
Die genauen Kosten für die Anmietung eines Schließfachs<br />
variieren je nach Größe und Standort des Schließfachs.<br />
Bei Interesse können Sie diese <strong>pro</strong>blemlos online<br />
einsehen oder sich an unsere Berater vor Ort oder<br />
unsere telefonische Kundenberatung wenden.<br />
2Was besagt das Gold-Silber-Ratio?<br />
Das Gold-Silber-Ratio gibt an, wie viele Unzen Silber benötigt<br />
werden, um eine Unze Gold zu kaufen. Sie können<br />
es berechnen, indem Sie den aktuellen Goldpreis durch<br />
den aktuellen Silberpreis teilen. Ein hohes Ratio weist<br />
darauf hin, dass Gold im Vergleich zu Silber teuer ist,<br />
während ein niedriges Ratio das Gegenteil anzeigt.<br />
In der Geschichte war das Verhältnis zwischen Gold und<br />
Silber nicht immer so, wie es heute ist. In vielen antiken<br />
Kulturen wurde Silber sogar als wertvoller erachtet als<br />
Gold. Mit der Zeit und aufgrund der industriellen Nutzung<br />
von Silber hat sich dieses Verhältnis jedoch geändert. Im<br />
Laufe des 19. Jahrhunderts begannen viele europäische<br />
Länder zudem, den Goldstandard zu übernehmen, während<br />
der Silberstandard allmählich abgeschafft wurde.<br />
Ein steigendes Gold-Silber-Ratio – Sie benötigen also<br />
mehr Silberunzen, um den Gegenwert einer Unze Gold zu<br />
erhalten – kann darauf hindeuten, dass Anleger Gold als<br />
sichereren Hafen bevorzugen, insbesondere in unsicheren<br />
Wirtschaftszeiten. Ein sinkendes Ratio zeigt häufig<br />
an, dass die Anleger optimistischer sind und bereit sind,<br />
in „volatilere“ Vermögenswerte wie Silber zu investieren.<br />
Während das Gold-Silber-Ratio ein nützliches Werkzeug<br />
für Investoren sein kann, um die relative Performance<br />
und Bewertung dieser beiden Metalle zu beurteilen, doch<br />
sollte es nicht isoliert betrachtet werden. Es ist nur einer<br />
von vielen Indikatoren, die Anleger berücksichtigen<br />
sollten, wenn sie Entscheidungen über den Kauf oder<br />
Verkauf von Edelmetallen treffen.<br />
Das Gold-Silber-Ratio ist ein praktischer Indikator, um<br />
den relativen Wert von Gold und Silber im Laufe der Zeit<br />
zu beobachten. Es bietet Einblicke in Marktstimmung,<br />
historische Trends und mögliche zukünftige Bewegungen.<br />
Doch wie bei allen Marktindikatoren sollten Investoren<br />
eine umfassende Analyse durchführen und nicht<br />
allein auf ein einziges Verhältnis setzen.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
39
Alexander Köhne beantwortet …<br />
3Warum gilt Gold als guter Inflationsschutz?<br />
Gold hat sich über Jahrtausende als wertvolles und begehrtes<br />
Gut behauptet. Doch was macht das Edelmetall<br />
zu einem bevorzugten Inflationsschutz?<br />
Die historische Beständigkeit: Gold ist ein Element,<br />
das weder verrotten noch rosten kann. Es ist physisch<br />
beständig und hat im Laufe der Geschichte seinen Wert<br />
weitgehend behalten, während Papierwährungen oft an<br />
Wert verloren haben oder auf lange Sicht sogar völlig<br />
wertlos geworden sind. Seine historische Beständigkeit<br />
macht es zu einer attraktiven Absicherung gegen den<br />
Wertverlust von Papiergeld. Ebenso waren Edelmetalle<br />
während der gesamten Menschheitsgeschichte stets ein<br />
anerkannter Wertmaßstab und dies unabhängig vom<br />
Kulturraum – eine echte Weltwährung eben.<br />
Die begrenzte Verfügbarkeit: Gold ist eine endliche<br />
Ressource. Im Gegensatz zu Papiergeld, das von Zentralbanken<br />
nach Belieben gedruckt werden kann, ist die<br />
Menge an verfügbarem Gold begrenzt. Dieses Prinzip<br />
der begrenzten Verfügbarkeit stellt sicher, dass Gold<br />
im Vergleich zu inflationärer Währung seinen realen<br />
Gegenwert behält.<br />
Die Unabhängigkeit von Staatswährungen: Gold<br />
ist nicht an eine bestimmte Währung oder ein Land<br />
gebunden. In Zeiten, in denen Anleger das Vertrauen in<br />
die wirtschaftliche Stabilität eines Landes oder in den<br />
Wert einer Währung verlieren, kann Gold als sicherer<br />
Hafen dienen.<br />
Der psychologische Faktor: Gold hat einen eingebetteten<br />
„Vertrauensfaktor“. Traditionell wird Gold als<br />
sicherer Wert betrachtet, und diese Wahrnehmung hat<br />
sich über Generationen hinweg verfestigt. In Zeiten der<br />
Unsicherheit fliehen Anleger oft intuitiv in Gold.<br />
Und zu guter Letzt die reale Rendite: Während Anleger<br />
mit festverzinslichen Anlagen in Zeiten hoher<br />
Inflation häufig negative reale Renditen erwirtschaften,<br />
hat Gold die Fähigkeit, seine Kaufkraft über längere<br />
Zeiträume zu bewahren.<br />
Gold wird oft als „Krisenwährung“ bezeichnet – und das aus<br />
gutem Grund: Es bietet Anlegern Schutz vor den schädlichen<br />
Auswirkungen der Inflation und dient als Absicherung<br />
gegen wirtschaftliche Unsicherheiten und Marktvolatilität.<br />
4Warum wird das Gewicht von Gold und Silber<br />
in „Unzen“ gemessen?<br />
In der faszinierenden Welt der Edelmetalle spielt eine<br />
spezifische Zahlenfolge eine besondere Rolle: 31,1034768.<br />
Diese scheinbar kryptische Zahl steht nicht etwa für ein<br />
mathematisches Rätsel, sondern ist das Gewicht in Gramm<br />
einer sogenannten „Feinunze“. Dieses Maß hat sich als<br />
Goldstandard in der Welt des Edelmetall-Investments etabliert.<br />
Fast alle Münz<strong>pro</strong>duzenten setzen auf diese Gewichtseinheit<br />
für ihre Anlagemünzen, ob in vollen Unzen oder in<br />
Bruchteilen davon. Doch warum wurde ausgerechnet die<br />
Feinunze zum Maß aller Dinge für Edelmetall-Investoren?<br />
Vor der modernen Ära des Edelmetall-Investments, die mit<br />
der Einführung des Krügerrands begann, gab es unterschiedlichste<br />
Münzen mit variierenden Gewichten und<br />
Reinheitsgraden. Dies erschwerte im internationalen Handel<br />
Preisvergleiche und Transparenz. Doch 1967 änderte<br />
sich alles mit der Einführung des Krügerrands durch die<br />
Rand Refinery aus Südafrika. Der Krügerrand, mit einer<br />
Feinunze Gold, setzte neue Standards und führte zur weitverbreiteten<br />
Annahme dieser Gewichtseinheit.<br />
Die Feinunze steht für eine lange Tradition im Bereich<br />
der Edelmetalle. Heute ist sie so geläufig, dass Anleger<br />
das genaue Gewicht einer Unze in Gramm oft auswendig<br />
kennen. Auch wenn China in 2016 seine Panda-Münzen an<br />
das Gramm-System angepasst hat, bleibt die Feinunze der<br />
dominierende Standard. Südafrikas Krügerrand hat 1967<br />
nicht nur in Bezug auf das Design Pionierarbeit geleistet,<br />
sondern auch in der Etablierung der Feinunze als universelle<br />
Recheneinheit für den globalen Edelmetallhandel.<br />
40 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
… wichtige Fragen rund um Edelmetalle<br />
5Was ist der Unterschied zwischen Sammlerund<br />
Anlagemünzen?<br />
Bei der Betrachtung des Münzmarktes lassen sich zwei<br />
Hauptkategorien erkennen: Sammler- und Anlagemünzen.<br />
Sammlermünzen werden vor allem wegen<br />
ihres künstlerischen, historischen oder seltenen Werts<br />
geschätzt. Ihr Wert wird durch verschiedene Faktoren<br />
bestimmt, wie Seltenheit, Zustand, Herkunft und historische<br />
Bedeutung, und nicht ausschließlich durch den<br />
Wert des darin enthaltenen Edelmetalls. Insbesondere<br />
historisch bedeutende Stücke können ein Vielfaches des<br />
eigentlichen Edelmetallwertes erzielen. Sie sind oft in<br />
stark limitierter Auflage erhältlich und können aufwendige<br />
Designs aufweisen, die historische oder kulturelle<br />
Motive darstellen. Der Handel mit Sammlermünzen ist<br />
jedoch für Anleger nicht so transparent, wie es bei Anlagemünzen<br />
der Fall ist. Dies liegt daran, dass Sammlerwerte<br />
oft die Betrachtung eines kleinen Personenkreises<br />
abbilden und der für Anlagemünzen relevante Börsenpreis<br />
von und für alle Marktteilnehmer gilt.<br />
Anlagemünzen hingegen dienen in erster Linie als<br />
Investition, und ihr Wert richtet sich hauptsächlich<br />
nach dem aktuellen Marktpreis des in der Münze enthaltenen<br />
Edelmetalls. Sie werden in großen Mengen<br />
geprägt, um die Bedürfnisse von Investoren zu erfüllen.<br />
Obwohl einige Anlagemünzen durchaus ästhetisch<br />
ansprechend sind, kann ihr Design schlichter gehalten<br />
sein. Im Gegensatz zu Sammlermünzen, die in verschiedenen<br />
Reinheiten und Legierungen vorkommen<br />
können, weisen Anlagemünzen oft einen hohen Reinheitsgrad<br />
und standardisierte Gewichte auf. Ihr Handel<br />
ist in der Regel unkompliziert, da ihr Wert vom Weltmarktpreis<br />
des Edelmetalls beeinflusst wird.<br />
Beide Münzarten haben also ihre spezifischen Vorteile<br />
und Besonderheiten. Anlagemünzen sind zumeist für<br />
den klassischen Anleger attraktiver, während Sammlermünzen<br />
die Herzen von Geschichtsliebhabern und<br />
Kunstbegeisterten höherschlagen lassen. Es ist wichtig,<br />
diese Unterschiede zu verinnerlichen und entsprechend<br />
Ihrer eigenen Ziele und Vorlieben die geeignete<br />
Anlageform in Edelmetallen zu wählen.<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ist ein zuverlässiger Partner für beide Münzliebhaber-Kategorien.<br />
Für Anlageinteressenten bietet<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> eine fachkundige Beratung an, die Sie dabei<br />
unterstützt, fundierte Entscheidungen über Investitionen<br />
in Edelmetallmünzen zu treffen. Ebenso haben<br />
Sammlermünzen-Liebhaber die Möglichkeit, von der<br />
Expertise der Numismatik-Abteilung von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> zu<br />
<strong>pro</strong>fitieren.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
41
Verwahrung<br />
SCHLIESSFACH, EDELMETALLEPOT UND ZOLLFREILAGER<br />
SICHERES LAGERN<br />
UND VERWAHREN SIND<br />
RELATIV EINFACH<br />
In unsicheren Zeiten, die wir derzeit zweifellos erleben, vertrauen viele Anleger auf<br />
den „sicheren Hafen Gold“. Häufig wird dabei ein Sicherheitsaspekt allerdings stark<br />
vernachlässigt – dessen sicheres Lagern und Verwahren.<br />
L<br />
aut polizeilicher Kriminalstatistik hat sich<br />
im Jahr 2022 die Zahl der Wohnungseinbrüche<br />
gegenüber dem Vorjahr um 21,5<br />
Prozent auf 65.908 erhöht. Obwohl in der<br />
Finanzwelt bei Gold und Silber das Risiko<br />
eines Totalverlusts ausgeschlossen wird,<br />
gilt dies für das in den eigenen vier Wänden<br />
verwahrte Edelmetallvermögen eher nicht.<br />
Auch das Verstecken oder Vergraben von<br />
Edelmetallen stellt zwar eine günstige, aber<br />
keinesfalls optimale Lösung dar – insbesondere<br />
dann, wenn nur eine Person das<br />
Versteck kennt und irgendwann einmal<br />
möglicherweise immer vergesslicher oder<br />
gar dement wird.<br />
PROFIS VON PRO AURUM BIETEN<br />
SICHERHEIT<br />
Schon seit der Gründung versteht sich <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> nicht ausschließlich als Händler von<br />
Gold, Silber, Platin und Palladium, sondern<br />
auch als kompetenter Anbieter unzähliger<br />
Dienstleistungen rund um das Thema „Edelmetallanlage“.<br />
Zum wichtigen Standbein hat<br />
sich seither der Geschäftsbereich „Lagern<br />
& Verwahren“ entwickelt. Grundsätzlich<br />
stehen unseren Kunden drei sichere Lageralternativen<br />
zur Auswahl: Schließfächer,<br />
Edelmetalldepot und Zollfreilager.<br />
Wer neben Edelmetallen auch andere<br />
Wertsachen wie Bargeld, Schmuck oder<br />
wichtige Dokumente bzw. Datenträger<br />
sicher verwahrt wissen will, kann unseren<br />
Schließfach-Service nutzen. Diesen bieten<br />
wir derzeit in fünf deutschen Städten<br />
(München, Bad Homburg, Berlin, Düsseldorf<br />
und Stuttgart) sowie im schweizerischen<br />
Zürich an, wobei in München und<br />
Berlin derzeit sämtliche Schließfächer<br />
aufgrund der starken Nachfrage komplett<br />
ausgebucht sind. Übrigens: Für unsere<br />
anstehenden Neueröffnungen in Saarbrücken<br />
und Ulm können sich Interessenten<br />
bereits heute vormerken lassen. Die Mieter<br />
von Schließfächern können diese während<br />
der Öffnungszeiten der Filiale aufsuchen.<br />
Ausgestattet ist diese Form der Lagerung<br />
mit einem pauschalen Versicherungsschutz<br />
42 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Eingelagerte Edelmetalle sind vollumfänglich versichert<br />
Edelmetalle sicher verwahrt<br />
in einem Schließfach von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
von 30.000 Euro bzw. 50.000 Franken (Zürich),<br />
der sich bei Bedarf kostenpflichtig<br />
aufstocken lässt. Die Höhe der Gebühren<br />
für das Schließfach hängt von dessen<br />
Größe und vom jeweiligen Standort ab und<br />
kann im Internet abgerufen werden.<br />
EDELMETALLDEPOT BIETET<br />
MEHR KOMFORT<br />
Viele Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> haben sich für<br />
das in der Münchner Zentrale angesiedelte<br />
Edelmetalldepot entschieden. Dieses zeichnet<br />
sich durch folgende Eigenschaften aus:<br />
mehr Komfort, höhere Flexibilität und eine<br />
verbesserte Mobilität. Die Funktion ähnelt<br />
den seit Jahrzehnten von Banken angebotenen<br />
Wertpapierdepots – umgemünzt auf<br />
Edelmetalle. Ab einem Edelmetallvermögen<br />
in Höhe von 5.000 Euro können auf diesem<br />
Weg edle Barren und Münzen aus dem<br />
Produktsortiment von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> online<br />
gehandelt und verwahrt werden, wodurch<br />
gegenüber dem Gebrauch von Schließfächern<br />
Zeitaufwand und Reisekosten entfallen<br />
(mehr Komfort).<br />
Die Nutzer des Edelmetalldepots gewinnen<br />
zudem an Flexibilität, schließlich können<br />
sie auf Marktentwicklungen ausges<strong>pro</strong>chen<br />
schnell reagieren und bei Bedarf auch<br />
im Krankheitsfall oder am Arbeitsplatz<br />
bzw. Urlaubsort ihr Edelmetallvermögen<br />
managen. Außerdem können limitierte<br />
Kauf- bzw. Verkaufsaufträge ausges<strong>pro</strong>chen<br />
werden. Des Weiteren zeichnet sich diese<br />
Form der Verwahrung dadurch aus, dass<br />
die dort eingelagerten Barren und Münzen<br />
über ein hohes Maß an Mobilität verfügen.<br />
Diese können nämlich persönlich eingeliefert<br />
bzw. abgeholt (kostenlos) oder via<br />
Logistikunternehmen ein- oder ausgeliefert<br />
(kostenpflichtig) werden.<br />
Selbstverständlich sind sämtliche eingelagerten<br />
Edelmetalle vollumfänglich<br />
versichert und aus rechtlicher Sicht als<br />
sogenanntes Sondervermögen geschützt.<br />
Das heißt: Der Depotinhaber gilt auch im<br />
Insolvenzfall der Verwahrgesellschaft stets<br />
als Besitzer der edlen Einlagen und erhält<br />
zudem einmal <strong>pro</strong> Jahr einen Depotauszug<br />
mit stichtagsbezogener Bewertung der<br />
Edelmetallbestände. Außerdem lässt sich<br />
der aktuelle Wert des Edelmetalldepots<br />
jederzeit via Internet abrufen.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
43
Verwahrung<br />
SICHERES VERWAHREN IN<br />
„REINSTER FORM“<br />
Ab einem Edelmetallvermögen von mindestens<br />
10.000 Schweizer Franken können<br />
Edelmetallanleger das in der Nähe<br />
von Zürich angesiedelte Zollfreilager von<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> nutzen. Dies führt zu einer<br />
signifikanten Reduktion des Länderrisikos,<br />
schließlich genießt der Euroraum in<br />
Finanzangelegenheiten und mit Blick auf<br />
Diskretion und Sicherheit nicht gerade den<br />
besten Ruf. Im Schweizer Zollfreilager kann<br />
allerdings nicht unser gesamtes Produktsortiment<br />
eingelagert werden – handelbar<br />
und lagerfähig sind die fünf Goldbarren in<br />
den Gewichtsklassen von einer Feinunze bis<br />
zu einem Kilogramm sowie die fünf weltbekannten<br />
Unzenmünzen der Marken Krügerrand,<br />
Känguru, Philharmoniker, American<br />
Eagle und Maple Leaf.<br />
Bei den Weißmetallen Silber (drei Barren<br />
und vier Münzen), Platin und Palladium<br />
(jeweils vier Barren) fällt die handelbare<br />
Palette etwas geringer aus. Deren Handel<br />
via Zollfreilager bietet vor allem einen ganz<br />
großen Vorteil: Es fällt – im Gegensatz zum<br />
Kauf in Deutschland – keine Mehrwertsteuer<br />
an, falls die Weißmetalle am Lagerort<br />
verbleiben. Bei Bedarf können sie zwar<br />
ausgeliefert oder abgeholt werden – dann<br />
würde jedoch die Mehrwertsteuerpflicht<br />
greifen und zu einer deutlich verschlechterten<br />
Renditechance führen.<br />
Langer Rede kurzer Sinn: Alle drei von<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> angebotenen Lageralternativen<br />
dürften mit Blick auf die dadurch erzielte<br />
Sicherheit sinnvoller als das Aufbewahren<br />
in den eigenen vier Wänden sein – selbst<br />
bei Nutzung eines zertifizierten Tresors.<br />
Mehr Informationen rund um das<br />
Thema Verwahrung von Edelmetallen<br />
finden Sie online:<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/leistungen/edelmetallverwahrung<br />
44 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen | Berlin<br />
WEISSES GOLD TRIFFT GELBES GOLD<br />
PRO AURUM KUNDEN ENTDECKEN<br />
DIE KPM-ERFOLGSGESCHICHTE<br />
IN BERLIN<br />
Martina Hacker,<br />
Geschäftsführerin der KPM<br />
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH<br />
Fotograf: Gene Glover<br />
KPM – diese drei Buchstaben stehen<br />
für Qualität, für Tradition und ganz<br />
vorneweg für feinstes Porzellan: Die<br />
Königliche Porzellan-Manufaktur gibt<br />
es seit 1763 in Berlin. Von Friedrich<br />
dem Großen gegründet, stellt sie bis<br />
heute Services in vielen Formen und<br />
Farben her – und daneben auch Büsten<br />
und Vasen.<br />
Die Kreationen aus dem Hause „KPM“ sind zu Sammlerstücken<br />
geworden – oder mit anderen Worten: zu Werten,<br />
die Generationen überdauern.<br />
Unter diesem Motto lud <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Kundinnen und<br />
Kunden zu einem Themenabend in die beeindruckende<br />
„historische Ringkammerofenhalle“ von KPM, um dort<br />
die Faszination des „weißen Goldes“ erlebbar zu machen.<br />
UNSER QUALITÄTSVERSPRECHEN IST<br />
GLEICH GEBLIEBEN<br />
„Tradition ist ein ganz wichtiger Aspekt unserer Unternehmenskultur.<br />
Wir wollen zwar als moderne Manufaktur<br />
wahrgenommen werden, aber unser Qualitätsversprechen<br />
ist bis heute gleich geblieben“, sagte Martina Hacker, Geschäftsführerin<br />
der KPM.<br />
Alexander Köhne, Vertriebsleiter bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, beleuchtete<br />
in seinem Vortrag die besondere Rolle von Edelmetallen als<br />
Versicherung für das individuelle Vermögen. Im zweiten Teil<br />
seines Vortrags zog Köhne Parallelen zwischen der preußischen<br />
Gold- und Geldgeschichte und der Historie der KPM<br />
sowie deren Produkten. Viele Gäste zeigten sich überrascht<br />
darüber, in wie vielen Bereichen wir bis heute werthaltige<br />
Produkte erwerben können – sowohl von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> als auch<br />
von der KPM –, die ihre Wurzeln in der Zeit preußischer Kaiser<br />
und Könige, wie z. B. Friedrich II., haben. Ein besonderes<br />
Highlight war die Teilnahme des KPM-Alleingesellschafters,<br />
Jörg Woltmann. Er schilderte nach Köhnes Vortrag, wie und<br />
warum er die KPM vor der Insolvenz bewahrte und wie sehr<br />
ihm die Erhaltung dieses „Kulturguts“ am Herzen liegt.<br />
Die Königliche Porzellan-Manufaktur in Berlin blickt auf<br />
eine lange Historie von verschiedenen Porzellan-Formen<br />
zurück. „Zu unseren heutigen Bestsellern gehören immer<br />
noch Porzellane, die vor über 230 Jahren entwickelt wurden.“<br />
KPM-Produkte wie die Kollektion „Urbino“, die als<br />
stilprägend für die Epoche des Bauhauses und der Neuen<br />
Sachlichkeit gilt, sind sogar im New Yorker Museum of<br />
Modern Art ausgestellt. „Allein diese Wahrnehmung ist<br />
für unsere Manufaktur eine sehr große Wertschätzung.“<br />
Hacker berichtete, dass der Großteil der Käufer zwar aus<br />
dem Großraum Berlin stamme, die Bestellungen allerdings<br />
in die ganze Welt gingen.<br />
Die Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> konnten bei ihrem Besuch<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
45
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen<br />
46 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Berlin<br />
Die Königliche Porzellan-Manufaktur<br />
in Berlin blickt auf eine lange Historie von<br />
verschiedenen Porzellan-Formen zurück<br />
auch einen Blick hinter die Kulissen des Herstellungs<strong>pro</strong>zesses<br />
werfen: „Wir haben schon vor Jahren das Thema<br />
der Nachhaltigkeit verfolgt, indem wir die Abwärme, die<br />
beim Brenn<strong>pro</strong>zess entsteht, in das Fernwärmenetz einspeisen“,<br />
verrät Martina Hacker, Geschäftsführerin der<br />
KPM. Sie stand während des Abends den Kunden von <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> Rede und Antwort, beispielsweise zum Zweitmarkt<br />
für Porzellan: „Beim normalen weißen Gebrauchsporzellan<br />
gibt es eine sehr große Schwemme – allein schon<br />
aus Erbschaften, die hinterlassen werden. Aber für uns<br />
ist es auch hochinteressant zu beobachten, dass gerade<br />
über Auktionshäuser alte Klassiker im hochdekorierten<br />
Bereich und auch mit Edelmetallen behaftet eine sehr<br />
große Wertsteigerung erfahren.“<br />
TRADITION UND MODERNE MÜSSEN<br />
VEREINT WERDEN<br />
Von diesen und anderen Details zeigt sich Mirko Schmidt,<br />
Geschäftsführer von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, tief beeindruckt: „Es ist<br />
für mich etwas ganz Besonderes, die 260-jährige Geschichte<br />
der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin<br />
live erleben zu dürfen.“ Schmidt lobte die Bemühungen<br />
des heutigen Alleingesellschafters Jörg Woltmann, die<br />
Porzellan-Manufaktur zu neuem Leben zu erwecken:<br />
„Es spricht viel dafür, dass man Tradition und Moderne<br />
vereinen muss. Genauso wie in jedes Portfolio die Edelmetalle<br />
gehören, muss man auch Porzellan in seinem<br />
Haushalt haben.“<br />
Mirko Schmidt betonte die Gemeinsamkeiten von Gold<br />
und Porzellan: „Wenn man der Geschichte des Goldes<br />
die Geschichte des Porzellans gegenüberstellt, findet<br />
man so viele Gemeinsamkeiten. Gerade für die historische<br />
Dimension haben wir die <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik<br />
und Experten, die unsere Kunden gerne unterstützen“,<br />
unterstreicht Mirko Schmidt und resümiert: „Mich hat<br />
die Geschichte von Herrn Woltmann persönlich sehr<br />
inspiriert und sie hat mich auch darin bestätigt, dass<br />
wir mit <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, indem wir ein ganz traditionelles<br />
und herkömmliches Handelsgut wie Edelmetalle wieder<br />
salonfähig gemacht haben, den richtigen Weg gegangen<br />
sind.“ Denn nichts sei so beständig wie das weiße und<br />
das gelbe Gold – und beide haben ihre Wertigkeit über<br />
Jahrhunderte und Jahrtausende bewiesen.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
47
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen<br />
PRO AURUM BEIM ANLEGERKONGRESS VON DIRK MÜLLER<br />
EINE BESSERE VERMÖGENS-<br />
VERSICHERUNG ALS GOLD<br />
GIBT ES NICHT<br />
Ein Aktienhändler mit akkurat gestutztem Bart, mal euphorisch, mal nachdenklich,<br />
meistens mit einem Telefonhörer am Ohr – so kennt man in ganz Deutschland einen<br />
Mann, der zum Inbegriff des Treibens an der Frankfurter Börse wurde: Dirk Müller.<br />
D<br />
irk Müller ist als „Mister Dax“ bekannt<br />
geworden und hat sich inzwischen auch<br />
als Fondsmanager einen Namen gemacht<br />
und eine treue Investoren-Community um<br />
sich geschart. Anleger in ganz Deutschland<br />
schätzen den Rat des Börsen-Strategen<br />
– und nehmen auch weitere Fahrten auf<br />
sich, um bei seinem Anlegerkongress dabei<br />
sein zu können. Zuletzt fand das Event im<br />
Schwetzinger Schloss am 28. Oktober statt.<br />
Nach einer Begrüßung durch Dirk Müller<br />
gab der Gastgeber einen Überblick über die<br />
aktuelle Situation an den Finanzmärkten<br />
und das gegenwärtige Marktgeschehen.<br />
Er warnte vor ungemütlichen Zeiten zum<br />
Ende des Jahres <strong>2023</strong> aufgrund von Rekordinflation<br />
und geopolitischen Konflikten.<br />
„Mister Dax“ wies insbesondere auf<br />
die Gefahr eines massiven Anstieges des<br />
Ölpreises hin, der die Inflation steigern<br />
und höhere Zinsen zur Folge haben<br />
könnte. Müller sieht auf absehbare Zeit<br />
weiterhin Risiken für die Aktienmärkte<br />
aufgrund hoher Zinsen. In Bezug auf die<br />
Notenbankpolitik bekannte Dirk Müller die<br />
realistische Möglichkeit von Zinssenkungen<br />
– wenn jedoch steigende Ölpreise die<br />
Inflation beeinflussten, seien die Notenbanken<br />
zu vorsichtigeren geldpolitischen<br />
Maßnahmen gezwungen.<br />
VERFECHTER VON GOLD ALS<br />
PORTFOLIO-BEIMISCHUNG<br />
Dirk Müller gilt seit jeher als Verfechter<br />
von Gold als Portfolio-Beimischung –trotz<br />
hoher Zinsen ist für ihn Gold auch weiterhin<br />
eine attraktive Anlageoption aufgrund<br />
der Unsicherheiten an den Märkten und<br />
der Inflation. Müller kritisierte in seinem<br />
Vortrag beim Anlegerkongress zahlreiche<br />
politische Entscheidungen, die<br />
die Wirtschaft belasten und die aktuelle<br />
wirtschaftliche Situation in Deutschland<br />
negativ beeinflussen.<br />
48 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Dirk Müller gilt als Verfechter von Gold als Portfolio-Beimischung<br />
Dirk Müller<br />
bekannt als „Mister Dax“<br />
Für den Blick über den Tellerrand hatte<br />
Dirk Müller ausgewählte Experten dazu<br />
eingeladen, ihre Themen zu präsentieren<br />
– darunter Dr. Rolf Dobelli mit einem<br />
Plädoyer für ein „gutes Leben“ und innere<br />
Zufriedenheit, Dr. Michael Lüders über<br />
Moral und Andreas Lindenblatt mit einer<br />
nachdenklichen Würdigung der Möglichkeiten<br />
von künstlicher Intelligenz.<br />
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch<br />
eine Ausstellermesse, bei der auch <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> mit von der Partie war und zahlreiche<br />
Interessierte vor Ort beraten konnte:<br />
„Nicht nur das Ambiente im Schwetzinger<br />
Schloss hat uns auf dem diesjährigen<br />
Anlegerkongress besonders gefallen,<br />
sondern insbesondere auch die vielen<br />
guten Gespräche mit interessierten Anlegern“,<br />
resümiert Alexander Köhne,<br />
Vertriebsleiter von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>. Auffällig<br />
war nach seiner Einschätzung, „dass<br />
auch eingefleischte Aktionäre das Thema<br />
Gold deutlich positiver sehen als noch<br />
vor einigen Jahren“. Für die allermeisten<br />
Gesprächspartner war klar: Eine bessere<br />
Versicherung für ihr Vermögen als das<br />
gelbe Edelmetall gibt es in der aktuellen<br />
Weltlage nicht. Auch höhere Zinsen<br />
und aktuelle Rekordpreise auf Eurobasis<br />
hatten nicht dafür gesorgt, dass die Gäste<br />
des Anlegerkongresses <strong>2023</strong> „bearish“ für<br />
Gold sind.<br />
Dirk Müller ist seit vielen Jahren ein gern<br />
gesehener Gast bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> TV, und <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> wird auch künftig bei Events des<br />
meinungsstarken Marktbeobachters dabei<br />
sein: „Besonders eindrucksvoll war für uns,<br />
mit welcher Leidenschaft und persönlichen<br />
Ansprache Dirk Müller und sein sympathisches<br />
Team ihren Anlegerkongress nicht<br />
nur zu einer fachlich ansprechenden Veranstaltung,<br />
sondern auch zu einer persönlich<br />
bereichernden Erfahrung gemacht<br />
haben“, lobt Alexander Köhne.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
49
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen<br />
WENIGER TRUBEL, MEHR FOKUS<br />
AUS DER EDELMETALL-<br />
UND ROHSTOFFMESSE<br />
WIRD „FORUM ONE“<br />
Seit dem Jahr 2005 hatte sich die Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse in<br />
München zu einem festen Termin für viele Privatanleger in Deutschland entwickelt.<br />
Zuerst in der Event-Arena des Olympiaparks in München<br />
und zuletzt im MVG-Museum, zog die Fach- und Publikumsmesse<br />
zum Thema Edelmetall- und Rohstoff-Anlage<br />
stets hochkarätige Redner an und bot Investoren eine Gelegenheit,<br />
physische Edelmetalle zu kaufen.<br />
Umso überraschender war die Ankündigung eines Neustarts<br />
unter dem Namen „Forum ONE“ in einem völlig<br />
gewandelten Ambiente: Statt der rustikalen Umgebung<br />
des Verkehrsmuseums zwischen ausrangierten Straßenbahnen<br />
fanden sich die Teilnehmer in diesem Jahr im<br />
edlen Sofitel-Hotel im Herzen von München wieder. Und<br />
wer Menschenmassen erwartet hatte, konnte die „alte“<br />
Edelmetallmesse kaum wiedererkennen: Die Nachfolge-<br />
Veranstaltung war konsequent auf Exklusivität ausgerichtet.<br />
Und das Fazit nach dem ersten von zwei Konferenztagen<br />
war einhellig: Die neue Messe bietet einen deutlich<br />
besseren Rahmen für anregende Gespräche und erkenntnisreiche<br />
Vorträge. Weniger Trubel, mehr Fokus – so lautet<br />
das neue Erfolgsrezept.<br />
Wie auch in den Vorjahren konnten die Veranstalter viele<br />
bekannte Fachautoren für Vorträge gewinnen. Dr. Uwe<br />
Bergold, Gesellschafter der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Value GmbH, wies<br />
in seiner Präsentation darauf hin, dass der Dollar-Goldpreis<br />
seit 2002 um das Achtfache gestiegen sei. Doch<br />
Bergold riet dazu, nicht nur den Goldpreis allein zu betrachten,<br />
sondern auch die Währung, die an Gold gebunden<br />
ist. Ein Blick auf die Rekordhöhen des Goldes<br />
verdeutlichte, wie Währungen durch Inflation entwertet<br />
und ihre Besitzer enteignet werden. Er definierte alles, was<br />
als „Geld“ bezeichnet wird, als kein echtes Geld, sondern<br />
lediglich als eine Währung.<br />
Das einzige wirkliche Geld ist nach seiner Auffassung<br />
Gold, und das seit über 3.000 Jahren. Gold sei das Urgeld<br />
und zeige, wie stark Währungen entwertet würden. In<br />
vielen Währungen sei der Goldpreis auf einem Allzeithoch,<br />
wie beispielsweise in Argentinien. Ein eklatantes Beispiel<br />
sei auch der türkische Goldpreis: Ausgehend von 2011, wo<br />
er bei 3.000 Lira lag, liegt er heute über 50.000 Lira. Laut<br />
Bergold könne er <strong>pro</strong>blemlos auf 500.000 oder sogar fünf<br />
Millionen Lira steigen.<br />
Die Auswirkungen des ungedeckten Papiergeldes sind<br />
nach Einschätzung von Dr. Uwe Bergold längst in der<br />
breiten Bevölkerung Deutschlands angekommen: Obwohl<br />
sich Menschen über drei bis vier Prozent freuen, betonte<br />
Bergold, dass die reale Inflation bei zehn Prozent liege,<br />
was einen Realzins von minus fünf Prozent bedeute. Der<br />
Nominalzins mache in diesem Zusammenhang keinen<br />
Sinn; der Realzins sei ausschlaggebend, da er dafür ver-<br />
50 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
München<br />
Reger Austausch während der<br />
Messe „Forum ONE“ in München<br />
Fotograf: Wolf-Henry Dreblow<br />
antwortlich ist, dass das Vermögen in einem Zeitraum von<br />
20 Jahren komplett vernichtet würde.<br />
Abschließend betonte Dr. Uwe Bergold, dass die Krise<br />
noch nicht begonnen habe – bisher sei es lediglich eine<br />
Aufwärmung für die kommende. Er verwies darauf, dass<br />
über 600 Papierwährungen in der Geschichte bereits verschwunden<br />
seien, was eine eindrucksvolle Mahnung für<br />
die Gegenwart darstelle.<br />
Großen Nachhall fand auch der Vortrag des Hedgefonds-<br />
Gründers Matthew Piepenburg. Der gebürtige US-Amerikaner<br />
beleuchtete auf der Edelmetallmesse in fließendem<br />
Deutsch die komplexe Dynamik der amerikanischen<br />
Finanzlandschaft. Seine Präsentation fokussierte auf das<br />
ikonische Amerika – ein Land voller großartiger Geschichten,<br />
das jedoch von Schulden geplagt ist. Eine markante<br />
Feststellung des Redners war, dass jeder US-Präsident<br />
seinen Wahlsieg wie ein Kind mit der Kreditkarte seines<br />
Vaters erkauft habe, was auf die enorme Verschuldung des<br />
Landes hinweise.<br />
und glänzendem Gold. Er stellte klar, dass das eigentliche<br />
Kapital der Bundesbank das Vertrauen sei, und startete<br />
eine Transparenzoffensive rund um die deutschen Goldreserven<br />
im Ausland. Besonders ab 2010, während der<br />
Staatsschuldenkrise, sei das öffentliche Interesse an den<br />
deutschen Goldreserven gewachsen. Es seien sogar Zweifel<br />
an der Existenz und Echtheit des Goldes entstanden.<br />
Doch erst im Jahr 2012 wurden erstmals die Lagerstellen<br />
und Mengen unter die Lupe genommen – zu dieser Zeit<br />
im Wert von 133 Milliarden Euro. Thiele ermutigte auch<br />
künftig zu Transparenz im Umgang mit den staatlichen<br />
Goldreserven und betonte, dass es sich um das Gold des<br />
Volkes handle und dass die Öffentlichkeit ein Mitspracherecht<br />
über dessen Verwendung haben sollte.<br />
Zu den Höhepunkten des ersten Messetages zählte die<br />
Verleihung des Preises der Deutschen Edelmetallgesellschaft<br />
an Carl-Ludwig Thiele. Der ehemalige Bundesbank-Vorstand<br />
betonte die Bedeutung von „gutem“ Geld<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
51
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filialen<br />
PRO AURUM BEIM BÖRSENTAG IN HAMBURG UND BERLIN<br />
ANLEGER STREBEN<br />
NACH SICHERHEIT<br />
Die Börsentage haben sich in den vergangenen Jahren zu beliebten Treffpunkten<br />
für Anleger entwickelt – und sie sind auch eine willkommene Gelegenheit, über den<br />
Tellerrand zu schauen und neben den bevorzugten Investments auch Alternativen<br />
für das eigene Vermögen zu entdecken.<br />
Dazu gehören Edelmetalle wie Gold und<br />
Silber – doch auch die Lagerung von<br />
Edelmetallen zählte zu den Themen, die<br />
beim Börsentag <strong>2023</strong> am 11. November in<br />
Hamburg am Stand von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> besonders<br />
stark nachgefragt war: „Hier konnten<br />
wir den Kunden das Edelmetalldepot und<br />
das Tresorgold näherbringen“, berichtet<br />
Filippo Destro, Leiter der Niederlassung<br />
in Hamburg.<br />
Das Sicherheitsbedürfnis der Kunden<br />
zeigte sich nach Einschätzung von Filippo<br />
Destro in der regen Nachfrage nach<br />
Schließfächern und dem Edelmetalldepot.<br />
„Die Zurückhaltung beim Kauf von Edelmetallen<br />
wurde zumeist mit der eigenen<br />
wirtschaftlichen Lage oder den relativ hohen<br />
Preisen begründet“, berichtet Destro.<br />
Dennoch kamen immer wieder erfahrene<br />
Goldkäufer an den Stand, die <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
in Hamburg das erste Mal wahrgenommen<br />
haben. „Insgesamt hat <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> wieder<br />
eine gute Gelegenheit genutzt und Flagge<br />
in der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
gezeigt“, resümiert Filialleiter Destro.<br />
PRODUKTE UND DIENST-<br />
LEISTUNGEN RUND UM DAS<br />
THEMA EDELMETALLE<br />
Ein ähnliches Bild zeigte sich ein paar<br />
Wochen vorher und ein paar Hundert<br />
Kilometer südöstlich, wo am 21. Oktober<br />
im Berliner Ludwig-Erhard-Haus der<br />
Börsentag Berlin stattfand und damit<br />
zurück an seine alte Wirkungsstätte im<br />
Zentrum Berlins zurückkehrte. Auch <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> war dort wieder mit einem Stand<br />
vertreten. Besonderer Benefit für Kunden<br />
von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Der Messestandort lag nur<br />
wenige Gehminuten von der Berliner <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> Filiale entfernt, sodass kaufwillige<br />
Messebesucher gleich ihre Wünsche in die<br />
Tat umsetzen konnten. Rund 1.700 Besucher<br />
zählte die Messe in diesem Jahr, die<br />
52 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Hamburg | Berlin<br />
Börsentag in der Hansestadt Hamburg<br />
sich unter anderem auch am <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
Messestand über Produkte und Dienstleistungen<br />
rund um das Thema „Edelmetalle“<br />
informierten.<br />
Zu den Highlights des Börsentages zählte<br />
in Hamburg wie auch in Berlin das umfangreiche<br />
Vortrags<strong>pro</strong>gramm. Bei beiden<br />
Veranstaltungen hatte Alexander Köhne,<br />
Vertriebsleiter von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, die Gelegenheit,<br />
in voll besetzten Sälen die Zuhörer<br />
mit vielen Detailinformationen zur<br />
Kapitalanlage in Edelmetalle zu versorgen:<br />
„Gold ist das Fieberthermometer der<br />
Welt“, betonte Köhne in seinem Vortrag<br />
im Hinblick auf das Allzeithoch bei Gold<br />
in Euro einerseits und geopolitischen<br />
Krisen andererseits. Auch für das Jahr<br />
2024 ist Köhne daher positiv für die Entwicklung<br />
von Gold gestimmt – vor allem<br />
wenn die hohe Inflation nicht so schnell<br />
zurückgeht, wie es die Notenbanken<br />
erwarten.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
53
Statement von Finanzexperte Robert Halver<br />
DANK DER GELDPOLITIK<br />
IST 2024 BEIM GOLDPREIS<br />
MEHR DRIN<br />
Robert Halver<br />
Baader-Bank-Chefanalyst<br />
Angesichts rückläufiger Sorgen über eine<br />
Eskalation im Nahost-Konflikt hat Gold als<br />
sicherer Anlagehafen zwar an Bedeutung<br />
verloren. Unterstützung kommt jedoch<br />
wieder von der Geldpolitik.<br />
Denn die im Trend fallenden US-Inflationsraten<br />
haben den Zinserhöhungszyklus der<br />
Fed endgültig beendet. Im Frühjahr 2024<br />
wird die Teuerung mühelos eine Zwei vor<br />
dem Komma haben. Es stellt sich jetzt die<br />
Frage, wann nach einer Phase des Zinsgipfels<br />
auf aktuellem Niveau der Zinssenkungszyklus<br />
beginnt. Für die Finanzmärkte<br />
ist es im Mai 2024 so weit. Mit Blick auf die<br />
Überschuldung und miese Konjunkturstimmung<br />
ist aber auch ein deutlich früherer<br />
Start möglich. Und die EZB als Löser aller,<br />
auch systemischer Risiken der Eurozone<br />
wird ebenfalls 2024 die Zinsen senken.<br />
einen Goldpreis über 2.000 Dollar je Unze<br />
im nächsten Jahr bereitet.<br />
Übrigens häufen die internationalen Notenbanken<br />
unvermindert Goldbestände an.<br />
Insbesondere China treibt seine Unabhängigkeitsbewegung<br />
von US-Bonds voran und<br />
kauft so viel Gold wie kein anderes Land.<br />
Insgesamt befinden sich die Goldbestände<br />
der Notenbanken auf dem höchsten Stand<br />
seit Beginn der 80er-Jahre. Das wirkt als<br />
Preisstütze, nimmt Anlegern die Skepsis<br />
und macht Gold auch zu einem guten Weihnachtsgeschenk.<br />
Grundsätzlich bleibt Gold der sachkapitalistische<br />
Klassiker. Es ist inflationssicher,<br />
nicht beliebig vermehrbar und wertbeständig.<br />
Das tröstet über den aktuell noch weit<br />
vom fairen Wert entfernten Preis hinweg.<br />
Mit der Zinssenkungsfantasie, die auch<br />
Anleiherenditen drückt, verliert der größte<br />
Feind von Gold immer mehr an Wehrkraft.<br />
Die positiven realen Renditen, vor allem bei<br />
langlaufenden US-Staatsanleihen, werden<br />
sich zurückbilden und so von Gegen- auf<br />
Rückenwind für das Edelmetall schalten.<br />
Mit Zinsentspannung in Amerika und insofern<br />
Dollar-Beruhigung ist die Bühne für<br />
Rechtliche Hinweise / Disclaimer und<br />
Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten<br />
der Baader Bank AG:<br />
www.roberthalver.de/Newsletter-<br />
Disclaimer-725<br />
54 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Impressum<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Goldhaus<br />
Foto: B. González<br />
Herausgeber<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Joseph-Wild-Straße 12<br />
81829 München<br />
Tel.: +49 89 444 584 - 0<br />
info@<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Benjamin Summa<br />
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J. Bernhard, B. Summa,<br />
S. Wieschowski<br />
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55
RARITÄT IM GEISTE DER NEUEN SACHLICHKEIT<br />
Re-Edition der Flugzeugtasse von<br />
Marguerite Friedlaender-Wildenhain von 1931.<br />
www.kpm-berlin.com