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pro aurum Magazin 4/2023

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Gold als Vermögens-, Inflations- und Krisenschutz<br />

Solidus (4,55 Gramm) zur Zeit des<br />

römischen Kaisers Konstantin<br />

dem Großen<br />

der „Florin“ aus Florenz, der „Dukat“ aus<br />

Venedig und der „Genovino“ aus Genua.<br />

Gefragt war und ist Gold vor allem wegen<br />

seiner Seltenheit, seiner Ästhetik und seiner<br />

Robustheit. Die Goldförderung konnte im<br />

Laufe der Zeit allerdings der wachsenden<br />

Nachfrage nicht mehr standhalten, was sich<br />

auch auf den Ausbruch von Seuchen, Kriegen<br />

und Hungersnöten zurückführen lässt. Während<br />

dieser Phase erwies sich das gelbe Edelmetall<br />

als ausges<strong>pro</strong>chen preisstabil. Eine<br />

Zäsur erfolgte jedoch mit der Entdeckung<br />

Amerikas, wo Spanier und Portugiesen staatlich<br />

geförderten Goldraub betrieben und die<br />

Schätze der lateinamerikanischen Hochkulturen<br />

plünderten. Die im Umlauf befindlichen<br />

Goldmengen haben sich dadurch stark<br />

erhöht und in Europa eine hohe Inflation<br />

verursacht. Es folgte eine kräftige Abwertung<br />

der Goldmünzen, was allerdings nicht<br />

ausschließlich auf das gestiegene Goldangebot,<br />

sondern auch auf die um sich greifende<br />

Reduktion des Goldgehalts und das Beimischen<br />

anderer Metalle zurückzuführen war.<br />

Was in den vergangenen Jahrzehnten durch<br />

die Anhäufung von Schuldenbergen und die<br />

massiven Zinssenkungen bei Geld entstanden<br />

ist, war damals bei Goldmünzen an einer<br />

systematischen Reduktion der Qualität erkennbar.<br />

Heutzutage gilt der südafrikanische<br />

Krügerrand als besonders weitverbreitet,<br />

gefolgt vom Maple Leaf (Kanada), Wiener<br />

Philharmoniker (Österreich), dem Känguru<br />

(Australien) und anderen.<br />

EUROPA SETZT AUF DEN GOLD-<br />

STANDARD<br />

Als Vorläufer des Goldstandards galt in Europa<br />

der sogenannte Bimetallismus. Sowohl<br />

Gold als auch Silber fungierten als Leitwährungen<br />

und stellten durch ein gesetzlich<br />

festgelegtes Tauschverhältnis zwischen<br />

beiden Edelmetallen einen Währungsstandard<br />

dar. Abgelöst wurde dieses Geldmodell<br />

durch den Goldstandard. Im sogenannten<br />

„Coinage Act“ (bzw. Liverpool’s Act) von<br />

1816 beschloss das Vereinigte Königreich,<br />

den Wert des Pfund Sterling an das Edelme-<br />

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