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pro aurum Magazin 4/2023

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Unternehmerinterview<br />

bewirtschaftet werden. Verglichen mit den<br />

meisten Weingütern anderer Regionen in<br />

Deutschland und Europa fallen bei uns<br />

vierfach höhere Produktionskosten an.<br />

Als Lohn dieser Arbeit und aufgrund des<br />

hier herrschenden Mikroklimas und der<br />

hohen Mineralität der Böden können wir im<br />

Gegenzug herausragende Weine erzeugen<br />

und uns vor allem durch Qualität beweisen.<br />

Welchen Faktoren räumen Sie eine ähnlich<br />

hohe Bedeutung wie den Lagen ein?<br />

Was wäre für deutsche Winzer wichtig,<br />

damit der Standort Deutschland nicht an<br />

Wettbewerbsfähigkeit verliert?<br />

Als Weinbauunternehmen, das bewusst auf<br />

einen Großteil staatlicher Fördermittel verzichtet<br />

hat, sehen wir hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit<br />

gleich mehrere Baustellen.<br />

Neben der CO2-Steuer stufe ich vor allem<br />

die Bildungspolitik als großes Problem ein.<br />

Nicht zu vergessen die Bürokratie: Eine<br />

Reform des Weingesetzes führt z. B. dazu,<br />

dass ich ab 2025 meinen Saar-Riesling nicht<br />

mehr so nennen darf, weil Begrifflichkeiten<br />

nicht mehr unter Marketingaspekten, sondern<br />

nach Dogmatismen von oben verordnet<br />

werden. Da fragt man sich schon nach<br />

dem Sinn und Zweck.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Weingütern<br />

benötigen wir Mitarbeiter, die gern von Hand<br />

arbeiten und Freude daran haben, Grenzbereiche<br />

auszuloten. Ich benötige die fröhlichsten,<br />

fleißigsten und leidenschaftlichsten<br />

Mitarbeiter, die man sich vorstellen kann.<br />

Obwohl sich der Arbeitsmarkt mittlerweile<br />

von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt<br />

entwickelt hat, freuen wir uns über ein stetiges<br />

Bewerberaufkommen. Ich gehe davon,<br />

dass meine Vorträge in ganz Deutschland<br />

sowie das Kommunizieren unseres Exzellenzanspruchs<br />

auf unseren Social-Media-Kanälen<br />

für das starke Interesse an Van Volxem als<br />

Arbeitgeber hauptverantwortlich sind.<br />

Ihre Manufaktur auf dem Wiltinger Schlossberg<br />

kann man zweifellos als imposante<br />

Sehenswürdigkeit beschreiben. Worauf<br />

sind Sie diesbezüglich besonders stolz –<br />

eher auf das ästhetische Erscheinungsbild<br />

oder den funktionellen Nutzen?<br />

Am wichtigsten ist für mich, dass das Gebäude<br />

den Mitarbeitern dient und von diesen<br />

und unseren Kunden als sehr attraktiv wahrgenommen<br />

wird. Es spiegelt perfekt unsere<br />

Abläufe wider und verfügt über viele Sozialräume<br />

wie zum Beispiel eine Küche oder<br />

Ruheräume. Dies ermöglicht uns, dass wir bei<br />

Bedarf Tag und Nacht durcharbeiten können.<br />

Unter Konsumenten sowie in der Wirtschaft<br />

im Allgemeinen und in der Landwirtschaft<br />

im Besonderen nimmt das Thema<br />

„Nachhaltigkeit“ eine immer größere<br />

Bedeutung ein. Wie hat sich Ihr Weingut<br />

unter diesem Aspekt positioniert?<br />

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