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pro aurum Magazin 4/2023

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Alexander Köhne beantwortet …<br />

3Warum gilt Gold als guter Inflationsschutz?<br />

Gold hat sich über Jahrtausende als wertvolles und begehrtes<br />

Gut behauptet. Doch was macht das Edelmetall<br />

zu einem bevorzugten Inflationsschutz?<br />

Die historische Beständigkeit: Gold ist ein Element,<br />

das weder verrotten noch rosten kann. Es ist physisch<br />

beständig und hat im Laufe der Geschichte seinen Wert<br />

weitgehend behalten, während Papierwährungen oft an<br />

Wert verloren haben oder auf lange Sicht sogar völlig<br />

wertlos geworden sind. Seine historische Beständigkeit<br />

macht es zu einer attraktiven Absicherung gegen den<br />

Wertverlust von Papiergeld. Ebenso waren Edelmetalle<br />

während der gesamten Menschheitsgeschichte stets ein<br />

anerkannter Wertmaßstab und dies unabhängig vom<br />

Kulturraum – eine echte Weltwährung eben.<br />

Die begrenzte Verfügbarkeit: Gold ist eine endliche<br />

Ressource. Im Gegensatz zu Papiergeld, das von Zentralbanken<br />

nach Belieben gedruckt werden kann, ist die<br />

Menge an verfügbarem Gold begrenzt. Dieses Prinzip<br />

der begrenzten Verfügbarkeit stellt sicher, dass Gold<br />

im Vergleich zu inflationärer Währung seinen realen<br />

Gegenwert behält.<br />

Die Unabhängigkeit von Staatswährungen: Gold<br />

ist nicht an eine bestimmte Währung oder ein Land<br />

gebunden. In Zeiten, in denen Anleger das Vertrauen in<br />

die wirtschaftliche Stabilität eines Landes oder in den<br />

Wert einer Währung verlieren, kann Gold als sicherer<br />

Hafen dienen.<br />

Der psychologische Faktor: Gold hat einen eingebetteten<br />

„Vertrauensfaktor“. Traditionell wird Gold als<br />

sicherer Wert betrachtet, und diese Wahrnehmung hat<br />

sich über Generationen hinweg verfestigt. In Zeiten der<br />

Unsicherheit fliehen Anleger oft intuitiv in Gold.<br />

Und zu guter Letzt die reale Rendite: Während Anleger<br />

mit festverzinslichen Anlagen in Zeiten hoher<br />

Inflation häufig negative reale Renditen erwirtschaften,<br />

hat Gold die Fähigkeit, seine Kaufkraft über längere<br />

Zeiträume zu bewahren.<br />

Gold wird oft als „Krisenwährung“ bezeichnet – und das aus<br />

gutem Grund: Es bietet Anlegern Schutz vor den schädlichen<br />

Auswirkungen der Inflation und dient als Absicherung<br />

gegen wirtschaftliche Unsicherheiten und Marktvolatilität.<br />

4Warum wird das Gewicht von Gold und Silber<br />

in „Unzen“ gemessen?<br />

In der faszinierenden Welt der Edelmetalle spielt eine<br />

spezifische Zahlenfolge eine besondere Rolle: 31,1034768.<br />

Diese scheinbar kryptische Zahl steht nicht etwa für ein<br />

mathematisches Rätsel, sondern ist das Gewicht in Gramm<br />

einer sogenannten „Feinunze“. Dieses Maß hat sich als<br />

Goldstandard in der Welt des Edelmetall-Investments etabliert.<br />

Fast alle Münz<strong>pro</strong>duzenten setzen auf diese Gewichtseinheit<br />

für ihre Anlagemünzen, ob in vollen Unzen oder in<br />

Bruchteilen davon. Doch warum wurde ausgerechnet die<br />

Feinunze zum Maß aller Dinge für Edelmetall-Investoren?<br />

Vor der modernen Ära des Edelmetall-Investments, die mit<br />

der Einführung des Krügerrands begann, gab es unterschiedlichste<br />

Münzen mit variierenden Gewichten und<br />

Reinheitsgraden. Dies erschwerte im internationalen Handel<br />

Preisvergleiche und Transparenz. Doch 1967 änderte<br />

sich alles mit der Einführung des Krügerrands durch die<br />

Rand Refinery aus Südafrika. Der Krügerrand, mit einer<br />

Feinunze Gold, setzte neue Standards und führte zur weitverbreiteten<br />

Annahme dieser Gewichtseinheit.<br />

Die Feinunze steht für eine lange Tradition im Bereich<br />

der Edelmetalle. Heute ist sie so geläufig, dass Anleger<br />

das genaue Gewicht einer Unze in Gramm oft auswendig<br />

kennen. Auch wenn China in 2016 seine Panda-Münzen an<br />

das Gramm-System angepasst hat, bleibt die Feinunze der<br />

dominierende Standard. Südafrikas Krügerrand hat 1967<br />

nicht nur in Bezug auf das Design Pionierarbeit geleistet,<br />

sondern auch in der Etablierung der Feinunze als universelle<br />

Recheneinheit für den globalen Edelmetallhandel.<br />

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