pro aurum Magazin 01/21
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
INTERVIEW<br />
MIT FEINKOST-UNTERNEHMER<br />
MICHAEL KÄFER:<br />
„Jammern hat noch<br />
nie geholfen.“<br />
Ausgabe<br />
<strong>01</strong>/<strong>21</strong><br />
MAGAZIN<br />
MÜNZE ÖSTERREICH<br />
Im Corona-Krisenjahr<br />
kam das Gold per<br />
Sonderflugzeug<br />
GEHÖRT IN JEDES PORTFOLIO<br />
Gold wird als<br />
strategische Anlageklasse<br />
immer wichtiger<br />
LBMA<br />
Deutsche Anleger gehören<br />
zu den eifrigsten<br />
Goldkäufern der Welt<br />
150 JAHRE KAISERREICH<br />
Eine goldene Epoche<br />
für das Geld<br />
der Deutschen
Marktbericht<br />
Gold verzeichnet<br />
Frühjahrsmüdigkeit 6–8<br />
Weißmetalle<br />
Wird 20<strong>21</strong> das Jahr von Silber,<br />
Platin und Palladium? 10–13<br />
Münze Österreich<br />
Im Corona-Krisenjahr<br />
kam das Gold per<br />
Sonderflugzeug 14–17<br />
Interview mit Michael Käfer<br />
„Jammern hat noch nie<br />
geholfen“ 22–25<br />
4–5 Editorial: Goldene Zeiten voraus?<br />
9 Trendwende: Gold-Silber-Ratio auf Mehrmonatstief<br />
18–20 Gold wird als strategische Anlageklasse immer wichtiger<br />
26–29 Interview mit der LBMA: Deutsche Anleger gehören zu den eifrigsten Goldkäufern der Welt<br />
30–32 Beim Sparen unbedingt an Gold denken<br />
34–35 Edle Schätze sicher lagern und verwahren bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
36–37 Edelmetalle und Steuern: Die wichtigsten Regeln im Überblick<br />
38–40 Gastbeitrag von Frank Schäffler: Es braucht eine neue Kultur der Vermögensbildung<br />
42–44 Bitcoin versus Gold – interessant sind beide<br />
45–47 Negativzinsen bescheren der Rentenkasse Millionenverluste<br />
48–49 150 Jahre Kaiserreich: Eine goldene Epoche für das Geld der Deutschen<br />
50–51 Produktinformationen<br />
52–54 Bestnote für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Vertrauen und Seriosität sind heutzutage extrem wichtig<br />
56–57 <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat seinen Kunden auch im Lockdown einen hervorragenden Service geboten<br />
58 Statement von Finanzexperte Robert Halver: Gold im Krieg mit der Zinsangst<br />
59 Impressum<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
3
Editorial<br />
GOLDENE ZEITEN<br />
VORAUS?<br />
Während die deutsche Wirtschaft coronabedingt unter massiven Einschränkungen<br />
leidet, träumt man in China und den USA bereits von außerordentlich hohen<br />
Wachstumsraten.<br />
GOLD BLEIBT IM GESPRÄCH<br />
So mancher Bitcoin-Fan träumt derzeit eher<br />
vom ganz schnellen Reichtum. Die Kryptowährung<br />
Nummer eins wird in einigen<br />
Publikationen sogar als „digitales Gold“ bezeichnet.<br />
Wir haben den derzeitigen Hype<br />
zum Anlass genommen, auf den Seiten<br />
42–44 beide Anlageklassen einem Vergleich<br />
zu unterziehen – ohne für eine der beiden<br />
Partei zu ergreifen.<br />
Wie in jeder Krise müssen manche Branchen<br />
mehr und andere weniger stark leiden.<br />
Bei der „Münze Österreich“ gehört das<br />
Geschäftsjahr 2020 zu den drei besten der<br />
Unternehmensgeschichte. Auf den Seiten<br />
14–17 erfahren Sie mehr über die im schönen<br />
Wien beheimatete Münzprägeanstalt,<br />
die mit ihren „Wiener Philharmonikern“<br />
seit 1989 viele Anleger beglückt hat.<br />
Weniger glänzend entwickelte sich das Geschäft<br />
des Münchner Traditionsunternehmens<br />
„Feinkost Käfer“. Unternehmenschef<br />
Michael Käfer lässt sich davon jedoch nicht<br />
unterkriegen. Sein Rezept lautet: „Jammern<br />
hat noch nie geholfen.“ Weitere interessante<br />
Erkenntnisse finden Sie im Interview auf<br />
den Seiten 22–25.<br />
So wie Gold jedem Portfolio beigemischt<br />
4 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
werden sollte, haben auch wir die aktuelle<br />
Ausgabe des Kundenmagazins von <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> mit diverse Know-how-Themen<br />
bereichert. Ein Beispiel gefällig? Auf den<br />
Seiten 52–54 erklären wir Ihnen, warum<br />
beim Kauf von Edelmetallen hinsichtlich<br />
des Geschäftspartners die Soft Skills Vertrauen<br />
und Seriosität heutzutage unentbehrlich<br />
sind.<br />
Wichtig zu wissen: Wer sein Gold in den<br />
eigenen vier Wänden aufbewahrt, sollte auf<br />
keinen Fall die Seiten 34–35 übersehen.<br />
Dort erfahren Sie nämlich, warum Sie das<br />
Lagern Ihrer edlen Schätze unbedingt in<br />
<strong>pro</strong>fessionelle Hände legen sollten.<br />
Und wie in jeder Ausgabe zeigen wir Ihnen<br />
auf, was den Goldpreis in den vergangenen<br />
Monaten bewegt hat (Seiten 6–8). An den<br />
Goldmärkten überwiegen derzeit eindeutig<br />
die Molltöne. Wer mag, kann aber auch<br />
dieser Marktphase durchaus etwas Positives<br />
abgewinnen, schließlich bietet sich<br />
einem durch den gesunkenen Goldpreis die<br />
Möglichkeit, mehr Gold für sein Geld zu<br />
erhalten.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre und bleiben Sie<br />
gesund!<br />
Ihr Mirko Schmidt, Robert Hartmann und<br />
Claus Gabler<br />
Mirko Schmidt<br />
Gründer und Geschäftsführer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Robert Hartmann<br />
Gründer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Claus Gabler<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
5
Marktbericht<br />
GOLDPREIS<br />
GOLD VERZEICHNET<br />
FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT<br />
Beim Goldpreis verliefen die ersten Monate des Jahres 20<strong>21</strong> relativ holprig. Obwohl<br />
Bundesbankpräsident Jens Weidmann bereits zum Jahresende eine Inflation in Höhe<br />
von drei Prozent für möglich hält, entwickelte sich der Inflationsschutz bislang eher<br />
enttäuschend.<br />
G<br />
OLD SPÜRT GEGENWIND VOM<br />
ANLEIHEMARKT<br />
Hauptverantwortlich für diesen Negativtrend<br />
waren vor allem die deutlich gestiegenen<br />
US-Anleiherenditen sowie die seit<br />
Ende Dezember zu beobachtende Erholungstendenz<br />
beim Dollar. Beides sorgt an den<br />
Kapitalmärkten in der Regel für ein nachlassendes<br />
Interesse am Vermögensschutz Gold.<br />
Dies konnte man vor allem im Marktsegment<br />
ETFs ausmachen. Von Ende Dezember bis<br />
Mitte März gab es laut Daten des World<br />
Gold Council signifikante Goldabflüsse zu<br />
vermelden. Während das Jahr 2020 noch mit<br />
Rekordzuflüssen in Höhe von 877,1 Tonnen<br />
in die Annalen eingegangen war, sind in<br />
diesem Jahr bereits Goldabflüsse von 155,2<br />
Tonnen oder umgerechnet knapp fünf Mio.<br />
Unzen (Stand: 19. März) registriert worden.<br />
Diese Menge entspricht einem Gegenwert<br />
von aktuell mehr als sieben Mrd. Euro. Zur<br />
Erinnerung: In den Jahren 2<strong>01</strong>6 bis 2020 verzeichneten<br />
die insbesondere bei institutionellen<br />
Investoren beliebten Gold-ETFs stets<br />
einen Anstieg der gehaltenen Goldmengen.<br />
Einen regelrechten Nachfrageboom erlebten<br />
seit dem Jahreswechsel hingegen<br />
ETF-ähnliche Wertpapiere auf die Kryptowährung<br />
Bitcoin. Laut Daten des Internetportals<br />
Bitcoin Treasuries haben sich<br />
deren Bestände seit dem Jahreswechsel von<br />
734.200 auf 865.600 Bitcoins (+17,9 Prozent<br />
oder umgerechnet rund sechs Mrd. Euro)<br />
erhöht. In einem Interview meinte Bundesbankvorstand<br />
Burkhard Balz, dass sich<br />
Bitcoin und Gold hinsichtlich des inneren<br />
Werts, der Sicherheit und Liquidität nicht<br />
seriös miteinander vergleichen ließen. Zugleich<br />
bezweifelte er, dass die Bundesbank<br />
als zweitgrößter Goldeigentümer der Welt<br />
jemals Bitcoins als Reservewährung nutzen<br />
werde.<br />
Robert Hartmann, einer der beiden Gründer<br />
von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, merkt diesbezüglich Folgendes<br />
an und sagt: „Die Anleger wissen<br />
genau, dass sie sich der Unterstützung der<br />
Notenbanken sicher sein können. Deshalb<br />
6 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Gold als Krisenwährung weiter gefragt<br />
befinden sich die Finanzmärkte derzeit<br />
ganz klar im Risk-on-Modus, was mit einem<br />
nachlassenden Interesse an Goldinvestment<br />
und einer technischen Korrektur<br />
des Goldpreises einhergeht.“ Eines kann<br />
man derzeit nicht leugnen: Aktuell ist die<br />
Stimmung an den Goldmärkten schlecht.<br />
Negative Nachrichten dominieren eindeutig<br />
den Handel mit Gold. Und genau<br />
diesen Umstand betrachtet der erfahrene<br />
Edelmetallexperte als Grund, warum wir<br />
bald einen Boden beim Goldpreis ausbilden<br />
werden. Er meint: „Das mittel- bis langfristige<br />
sehr gute fundamentale Umfeld für<br />
weiterhin steigende Goldpreise ist vollkommen<br />
intakt. Solange es real am Zinsmarkt<br />
nichts zu verdienen gibt, verkaufe ich kein<br />
Gramm meiner Edelmetalle.“ Die immensen<br />
Defizite der Staaten und Unternehmen sind<br />
nur mit historisch niedrigen bzw. negativen<br />
Realzinsen zu finanzieren.<br />
NEUE MARKTVERZERRUNGEN<br />
WEGEN US-RETTUNGSPAKET?<br />
Worauf viele US-Amerikaner sehnsüchtig<br />
gewartet haben, wurde vom neuen US-<br />
Präsidenten Joe Biden im März endlich in<br />
Kraft gesetzt: das 1,9-Billionen-Dollar-<br />
Rettungspaket. Nur zur Erinnerung: Dies<br />
entspricht fast neun Prozent des US-<br />
Bruttosozial<strong>pro</strong>dukts bzw. der Hälfte der<br />
deutschen Wirtschaftsleistung. Ursprünglich<br />
für Bedürftige und als Konsumhilfe<br />
gedacht, führt das „Gießkannen-Prinzip“<br />
dazu, dass jeder US-Bürger mit einem<br />
Jahreseinkommen von unter 75.000 Dollar<br />
zur freien Verwendung einen Scheck in<br />
Höhe von 1.400 Dollar plus zusätzliches<br />
Kindergeld erhält. Nun rechnen Kapitalmarktexperten<br />
bei einigen Aktien und<br />
Kryptowährungen mit einer neuen liquiditätsgetriebenen<br />
Hausse. Gold dürfte davon<br />
aller Voraussicht nach nicht <strong>pro</strong>fitieren.<br />
Die Scheckempfänger interessieren sich<br />
weniger für einen Stabilitätsanker oder<br />
sicheren Hafen und bevorzugen stattdessen<br />
wildgewordene Nebenwerte oder<br />
Kryptowährungen. Von einer gesunden<br />
und nachhaltigen Entwicklung dürften wir<br />
daher an den Finanzmärkten weiterhin<br />
meilenweit entfernt sein. Und damit nicht<br />
genug: Das nächste Billionen-Dollar-Hilfspaket<br />
befindet sich bereits in Planung.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
7
Marktbericht<br />
Diesmal sollen drei Billionen Dollar in Infra-<br />
struktur, Bildung und bezahlte Elternzeit<br />
fließen. Eines sollte jedem Sparer klar sein:<br />
Diese Schulden werden zu Lebzeiten wohl<br />
nicht zurückgezahlt, sondern bestenfalls<br />
mit neuen Schulden refinanziert werden.<br />
CHARTTECHNIK HAT SICH<br />
MASSIV EINGETRÜBT<br />
Auch beim Blick auf den charttechnischen<br />
Kursverlauf des Goldpreises überwiegen<br />
in diesem Jahr eindeutig die Molltöne. Im<br />
Januar wurde zum Beispiel die langfristige<br />
200-Tage-Linie deutlich unterschritten,<br />
was in der Chartlehre als klares Verkaufssignal<br />
gilt. Im Zuge der jüngsten Goldpreisschwäche<br />
drehte diese Durchschnittslinie<br />
nach unten und generierte dadurch sogar<br />
ein Trendwechselsignal. In der Spitze hat<br />
das gelbe Edelmetall – gemessen an dem im<br />
August erzielten Rekordhoch – zeitweise<br />
fast 20 Prozent verloren. Zur Erinnerung:<br />
Wird ein vorheriges Hoch um mehr als 20<br />
Prozent unterschritten, spricht man in der<br />
Finanzwelt häufig von einem Bärenmarkt.<br />
In diesem Zusammenhang erinnert Robert<br />
Hartmann an ein altes Sprichwort und sagt:<br />
„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis<br />
er bricht. Wann das sein wird, vermag ich<br />
nicht zu sagen. Ich denke, es dauert aber<br />
noch länger, als sich das die meisten Marktteilnehmer<br />
vorstellen können.“ Grundsätzlich<br />
sollte jeder Anleger der Zerbrechlichkeit<br />
des Finanzsystems mit der Robustheit<br />
von Gold begegnen – wenngleich einige<br />
Kryptowährungen und Aktien in den letzten<br />
Monaten deutlich höhere Renditen erzielt<br />
haben.<br />
8 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Wissen rund um Edelmetalle<br />
TRENDWENDE<br />
GOLD-SILBER-RATIO<br />
AUF MEHRMONATSTIEF<br />
Auf dem Edelmetallmarkt kann von Langeweile keine Rede sein: Nachdem im Jahr 2020<br />
vor allem der Goldpreis den Turbo eingelegt hatte, stehen in diesem Jahr stattdessen<br />
Silber und Platin im Mittelpunkt. Dagegen zeigt sich Gold trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten<br />
und der kontinuierlichen Ausweitung der Geldmenge derzeit überraschend<br />
schwach. Diese Entwicklungen haben jüngst dazu geführt, dass bei einem wichtigen<br />
Edelmetall-Indikator eine deutliche Trendwende festzustellen ist:<br />
Gold-Silber-Ratio<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
Jul 2<strong>01</strong>6 Jan 2<strong>01</strong>7 Jul 2<strong>01</strong>7 Jan 2<strong>01</strong>8 Jul 2<strong>01</strong>8 Jan 2<strong>01</strong>9 Jul 2<strong>01</strong>9 Jan 2020 Jul 2020 Jan 20<strong>21</strong><br />
60<br />
DAS GOLD-SILBER-RATIO IST AUF EIN<br />
MEHRMONATIGES TIEF GEFALLEN.<br />
Rund um die Bewertung des Gold-Silber-Ratios gibt es<br />
in der Fachwelt derzeit unterschiedliche Auffassungen:<br />
Grundsätzlich wird angenommen, dass bei einem Wert<br />
zwischen 40 und 80 eine Überbewertung oder Unterbewertung<br />
eines Metalls nur wenig ausgeprägt ist. Der historische<br />
Durchschnitt liegt bei rund 60 und an diesen Wert<br />
gleicht sich das Gold-Silber-Ratio aktuell wieder an. Bei<br />
einem Ratio von 80 oder höher gehen die meisten Marktbeobachter<br />
von einer Unterbewertung von Silber gegenüber<br />
Gold aus; erst bei einem Wert von unter 40 gilt Silber<br />
im Vergleich zu Gold als überbewertet.<br />
Das passierte im vergangenen Jahr: Mitte Februar 2020 bekam<br />
man für den Gegenwert einer Feinunze Gold etwa 85<br />
Unzen Silber. Ein Monat später schoss der Wert in die Höhe,<br />
auf über 120. Damals war infolge des Ausbruchs der Corona-<br />
Pandemie der Silberpreis über<strong>pro</strong>portional stark eingebrochen.<br />
Damals hatte <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> chancenorientierten Kunden<br />
empfohlen, Silber überzugewichten. Anschließend setzte die<br />
Trendwende ein: Das Gold-Silber-Ratio nahm kontinuierlich<br />
ab und beträgt aktuell knapp 67. Die Erklärung hierfür: Während<br />
der Goldpreis seit mehreren Monaten kontinuierlich<br />
abnimmt, ist der Preis von Silber deutlich angestiegen.<br />
Eine gute Orientierung für Edelmetall-Investoren bietet<br />
unsere <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Hausmeinung. Wir empfehlen sicherheitsorientierten<br />
Anlegern, zwischen fünf und 25 Prozent des Gesamtvermögens<br />
in Gold zu investieren. Chancenorientierten<br />
Anlegern raten wir, neben Gold auch in Silber zu investieren.<br />
Auch wenn langfristig die Zeichen auf einen deutlich höheren<br />
Silberpreis stehen, kann es zwischendurch immer wieder zu<br />
Rückschlägen kommen. Und wenn die Notenbanken, so wie<br />
es aktuell absehbar ist, die Märkte weiter mit billigem Geld<br />
fluten, dann wird wird davon nicht nur Silber <strong>pro</strong>fitieren,<br />
sondern vor allem der ultimative Inflationsschutz Gold. Der<br />
Anlagehorizont bei physischen Edelmetallen sollte jedoch<br />
grundsätzlich langfristig, also mindestens fünf Jahre sein.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
9
Wissen rund um Edelmetalle<br />
WEISSMETALLE<br />
WIRD 20<strong>21</strong> DAS JAHR<br />
VON SILBER, PLATIN UND<br />
PALLADIUM?<br />
Über viele Jahre war Gold die unangefochtene Nummer eins unter den Edelmetallen.<br />
Das gelbe Metall zeichnete sich durch eine attraktive Mischung aus Chancen und<br />
Stabilität aus. Doch 20<strong>21</strong> entwickeln sich der „kleine Bruder Silber“ und die beiden<br />
„Schwestermetalle Platin und Palladium“ bislang deutlich besser.<br />
W<br />
ährend sich die Krisenwährung Gold in den<br />
ersten drei Monaten um acht Prozent verbilligt<br />
hat, erzielten die drei Weißmetalle im<br />
selben Zeitraum mitunter kräftige Wertzuwächse.<br />
Am stärksten bergauf ging es mit<br />
Platin (+10,5 Prozent) und Palladium (+6,8<br />
Prozent). Mit einem Minus von über zwei<br />
Prozent hat Silber leicht enttäuscht. Auf<br />
Sicht von zwölf Monaten erzielten sämtliche<br />
Weißmetalle eine deutliche Outperformance<br />
gegenüber Gold. Als absoluter Top-Performer<br />
erwies sich Silber, das sich seit dem Tief im<br />
April 2020 mehr als verdoppelt hat.<br />
Physisches Gold<br />
100 %<br />
WACHSTUMSORIENTIERT<br />
Physisches Gold<br />
80 %<br />
SICHERHEITSORIENTIERT<br />
Physisches Silber<br />
20%<br />
Gold mag in den vergangenen Monaten<br />
an Glanz verloren haben, als altbewährter<br />
sicherer Hafen bleibt es aber weiterhin erste<br />
Wahl. Gold bietet nämlich vor allem Sicherheit<br />
und Stabilität und weniger die ganz<br />
großen Renditechancen. Wer sein Edelmetall-Portfolio<br />
breiter und stärker chancenorientiert<br />
aufstellen möchte, sollte auf Silber,<br />
Platin und Palladium nicht verzichten.<br />
Physisches Gold<br />
70 %<br />
Physisches Silber<br />
30 %<br />
Aufteilung der Vermögensklasse „Edelmetalle“ in Sicherheit,<br />
Wachstum und Chance, je nach Anlegertyp.<br />
(Grundstruktur eines konservativen Gesamtportfolios siehe Seite 20).<br />
© <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> value GmbH – J. Birner<br />
CHANCENORIENTIERT<br />
10 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Analyse zu Silber, Platin und Palladium<br />
SILBER:<br />
ANALYSTEN SEHEN ERHEBLI-<br />
CHES AUFWÄRTSPOTENZIAL<br />
Silber war zu Beginn des Jahres 20<strong>21</strong> der<br />
Shootingstar schlechthin – allerdings aus<br />
einem Grund, der durchaus diskussionswürdig<br />
ist: Im Zuge einer Auseinandersetzung<br />
zwischen Kleininvestoren aus dem Internet<br />
und großen Hedgefonds aus den USA kam<br />
es zu einem sogenannten „Short Squeeze“,<br />
der zuerst die Großspekulanten unter Druck<br />
setzte und dann zu einer massiven Gegenbewegung<br />
führte. So legte der Silberpreis<br />
am 1. Februar um über zehn Prozent zu, um<br />
diesen Wertzuwachs am darauffolgenden<br />
Tag wieder zu verlieren. Inzwischen sind die<br />
Zocker weitergezogen, was den Silberpreis<br />
spürbar beruhigt hat.<br />
Auch beim „LBMA Price Forecast Report“<br />
für das Jahr 20<strong>21</strong> stand vor allem Silber im<br />
Mittelpunkt. Die befragten Edelmetallanalysten<br />
erwarten, dass der durchschnittliche<br />
Silberpreis in diesem Jahr bei 28,50 US-Dollar<br />
<strong>pro</strong> Unze liegen wird. Keinem anderen<br />
Edelmetall wird für das laufende Jahr mehr<br />
zugetraut, allerdings erwarten die Experten<br />
eine Trading Range zwischen 16,51 und<br />
55,00 US-Dollar. „Es sieht so aus, als ob Silber<br />
im Jahr 20<strong>21</strong> eine echte Achterbahnfahrt<br />
erleben wird“, resümiert die LBMA.<br />
Auch ohne einen weiteren Short Squeeze<br />
stehen die Chancen für Silber in diesem Jahr<br />
besonders gut, denn die fundamentalen Rahmenbedingungen<br />
sprechen für dieses Edelmetall:<br />
Nach Angaben des „Silver Institute“<br />
ist die bedeutendste Entwicklung auf dem<br />
Silber-Investmentmarkt in diesem Jahr die<br />
starke Nachfrage nach börsengehandelten<br />
Produkten mit Absicherung durch physisches<br />
Silber. Die weltweiten Bestände der<br />
Silber ETFs haben zum ersten Mal die Marke<br />
von einer Milliarde Unzen deutlich überschritten<br />
und mit 1,062 Milliarden Unzen ein<br />
neues Rekordhoch erreicht. Für das Gesamtjahr<br />
20<strong>21</strong> <strong>pro</strong>gnostiziert Metals Focus einen<br />
Anstieg um 350 Mio. Unzen gegenüber dem<br />
Stand von Ende des Vorjahres.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
11
Wissen rund um Edelmetalle<br />
Ein positives Fazit ziehen die Analysten<br />
des „Silver Institute“ auch bei der Preisentwicklung<br />
von Silber. Im vergangenen Jahr<br />
hat sich der Silberpreis unter dem Strich um<br />
fast 48 Prozent verteuert – hauptsächlich<br />
aufgrund der Nachfrage nach einem sicheren<br />
Hafen. Das Gold-Silber-Ratio fiel im<br />
Zuge dieser Aufholjagd von einem im März<br />
erzielten Rekordwert von 127 auf aktuell<br />
67 zurück. Trotz der zwischenzeitlichen<br />
Turbulenzen bei Silber geht das „Silver<br />
Institute“ davon aus, dass das Edelmetall<br />
eine Jahresperformance von 27 Prozent<br />
erzielen wird.<br />
Für die weitere Preisentwicklung förderlich<br />
dürften die Prognosen des „Silver Institute“<br />
zum Förderaufkommen von Silber sein: Die<br />
Produktion der Silberminen soll Schätzungen<br />
zufolge im Jahr 2020 um 6,3 Prozent auf<br />
780,1 Millionen Unzen sinken. Dieser Rückgang<br />
resultiert vor allem aus den Corona-<br />
Beschränkungen.<br />
PLATIN:<br />
AUFHOLJAGD IST GESTARTET<br />
In den vergangenen Jahren stand Platin im<br />
Schatten von Palladium. Doch diese Rollen-<br />
verteilung hat sich schlagartig geändert –<br />
denn Platin hat jüngst wieder einmal gezeigt,<br />
was es kann: In den vergangenen<br />
zwölf Monaten kletterte es von 670 Euro<br />
auf 990 Euro und im gleichen Zeitraum<br />
von 730 auf rund 1.170 US-Dollar. Bereits<br />
im Sommer 2020 hatte <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> im<br />
Newsroom das weiße Metall als „Jahrhundert-Chance“<br />
für Investoren bezeichnet<br />
und einen „Turnaround“ als sehr wahrscheinlich<br />
eingeschätzt. Inzwischen ist<br />
dieser Turnaround eingetreten – nicht zuletzt<br />
deshalb, weil Platin deutlich stärkeres<br />
Aufholpotenzial besaß als die übrigen<br />
Edelmetalle. Zusätzliche Nachfrage entstand<br />
hierzulande durch die Senkung der<br />
Mehrwertsteuer für die Weißmetalle um<br />
drei Prozentpunkte.<br />
Die Perspektiven für Platin sind auch im<br />
neuen Jahr trotz der mittlerweile wieder<br />
höheren Besteuerung glänzend – darauf<br />
weist der „World Platinum Investment<br />
Council“ hin. Trevor Raymond, Leiter der<br />
Forschungsabteilung des Branchenverbandes,<br />
machte in einem Marktbericht darauf<br />
aufmerksam, dass sich der Platinmarkt<br />
immer noch in einem Angebotsdefizit befindet.<br />
Zudem werde der Platinpreis durch<br />
Positionen auf dem Futures-Markt verzerrt<br />
und künstlich gedrückt. Er erklärte, dass<br />
der kurzfristige Platinpreis massiv von den<br />
Futures-Spekulationen beeinflusst sei.<br />
Zudem werde künftig die industrielle<br />
Nachfrage zunehmen, nachdem 20<strong>21</strong> eine<br />
Entspannung der Corona-Pandemie bevorstehe.<br />
Nach Einschätzung des „World Platinum<br />
Investment Council“ konnte Platin sein<br />
volles Potenzial im Jahr 2020 nicht komplett<br />
ausschöpfen, was nicht nur an den Spekulationen<br />
an den Terminmärkten lag. Auch<br />
ein Rückgang bei den Automobilverkäufen<br />
sowie ein starker Fokus der Anleger auf Gold<br />
und Silber sorgten dafür, dass Platin in Vergessenheit<br />
geriet. Allerdings hat diese Entwicklung<br />
dem Defizit auf dem Platinmarkt<br />
keinen Abbruch getan.<br />
12 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Analyse zu Silber, Platin und Palladium<br />
PALLADIUM:<br />
WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />
In den vergangenen zwölf Monaten entwickelte<br />
sich unter den beiden Schwestermetallen<br />
Platin deutlich besser als Palladium.<br />
Bei langfristiger Betrachtungsweise<br />
war hingegen bei Palladium eine erhebliche<br />
Outperformance auszumachen. Dies hatte<br />
vor allem einen Grund: Viele Autofahrer<br />
haben sich infolge des Dieselskandals umorientiert<br />
und setzen künftig nicht mehr<br />
auf Diesel-, sondern auf Benzinautos. Und<br />
weil für die Produktion von Diesel-Katalysatoren<br />
hauptsächlich Platin eingesetzt<br />
wird, war Palladium in der Vergangenheit<br />
vor allem in der Produktion von Katalysatoren<br />
für Benzinfahrzeuge weit verbreitet.<br />
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten<br />
wird die Nachfrage nach Palladium in den<br />
kommenden Jahren dennoch massiv zunehmen;<br />
insbesondere die Automobilindustrie<br />
braucht dringend den Rohstoff. Denn die<br />
verschärften Emissionsvorschriften sorgen<br />
dafür, dass Abgaskatalysatoren für Ottomotoren<br />
weiterentwickelt werden müssen.<br />
Zudem ist auf dem Automarkt ein allgemeiner<br />
Stimmungsumschwung zu beobachten.<br />
Allein in China sind in den Monaten Januar<br />
und Februar fast vier Millionen Fahrzeuge<br />
verkauft worden. Gegenüber dem vergleichbaren<br />
Vorjahreswert entspricht dies einer<br />
Steigerung in Höhe von 76,9 Prozent.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
13
Titelthema<br />
MÜNZE ÖSTERREICH<br />
IM CORONA-KRISENJAHR<br />
KAM DAS GOLD PER<br />
SONDERFLUGZEUG<br />
Majestätisch ragt das helle Gebäude mit der goldenen Schrift, eingerahmt von den<br />
römischen Göttern Merkur, Apoll, Diana und Venus, über die Baumwipfel des kleinen<br />
Parks auf dem Wiener Heumarkt heraus. Aus der Ferne sieht der Gebäudekomplex<br />
wie ein Palast aus – doch die Aufschrift „Rei Monetariae“ macht deutlich, dass hier<br />
keine Könige logieren, sondern Münzmeister ihre Arbeit verrichten.<br />
S<br />
seit 1834 wurden an diesem Ort die österreichischen<br />
Münzen geprägt. Die Währungsbezeichnungen,<br />
Abmessungen und<br />
Gewichte haben sich in dieser Zeit wiederholt<br />
geändert, doch seit vielen Jahrhunderten<br />
steht die Münze Österreich für Münzen<br />
in Spitzenqualität – auch in Gold und Silber.<br />
Seit dem Jahr 1989, dem Geburtsjahr der<br />
Anlagemünze „Wiener Philharmoniker“,<br />
hat die Münze Österreich eine kometenhafte<br />
Karriere hingelegt, wie man sie in der<br />
Welt der Münzen und Edelmetalle wohl<br />
kein zweites Mal findet. Bereits kurz nach<br />
der Umwandlung des damaligen Österreichischen<br />
Hauptmünzamtes in Wien in<br />
eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft<br />
begannen die Produktentwickler und<br />
Graveure, dem Gedenkmünzen<strong>pro</strong>gramm<br />
der Alpenrepublik ein Facelift zu verpassen.<br />
Mitte der Neunzigerjahre wurde verstärkt<br />
Gold als Münzmetall eingesetzt, außerdem<br />
wurden Bi-Metall-Münzen präsentiert. Mit<br />
exotischen Münzmetallen wie Titan oder<br />
Niob erwarb sich die Münze Österreich den<br />
Ruf eines Innovationstreibers für die Münzprägung.<br />
Bis heute gibt es kaum ein Land, welches<br />
mit einer derart hohen Treffergenauigkeit<br />
neue Techniken und Formen der Münzgestaltung<br />
entwickelt und die konservative<br />
Münzensammlergemeinde für diese Experimente<br />
begeistert. Und die Begeisterung ist<br />
im Falle der Produkte der Münze Österreich<br />
ausges<strong>pro</strong>chen stark ausgeprägt, denn die<br />
Neuausgaben sind üblicherweise meist kurz<br />
nach ihrem Erscheinen restlos ausverkauft.<br />
Hierfür sorgt auch eine restriktive Festlegung<br />
der Auflagezahlen, die stets weit<br />
unterhalb der weltweiten Nachfrage liegt.<br />
Die Folge: Die Preise für die Sammlermünzen<br />
aus Österreich entwickeln sich auf dem<br />
Zweitmarkt exzellent und werden von manchen<br />
Münzfreunden sogar als Alternativ-<br />
Investment verstanden.<br />
Der meiste Umsatz und die größte weltweite<br />
Reputation gehen allerdings auf das<br />
14 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Die Geschichte der Münze Österreich<br />
Der Wiener Philharmoniker,<br />
die wohl bekannteste Münze<br />
der Münze Österreich<br />
Konto der Wiener-Philharmoniker-Anlagemünzen.<br />
Bereits im Jahr 1989 kam der<br />
„Phil“ in Gold erstmals auf den Markt und<br />
konnte sich in den Neunzigerjahren gleich<br />
viermal den Titel der meistverkauften Goldmünze<br />
sichern. Mit einer detailverliebten<br />
Gestaltung überzeugen die Österreicher<br />
sowohl Anleger als auch Sammler. Auf den<br />
Investment-Prägungen aus Österreich ist<br />
die Orgel aus dem goldenen Saal des Wiener<br />
Musikvereins zu sehen, außerdem wurden<br />
ausgewählte Instrumente des Konzertorchesters<br />
in Szene gesetzt. Spätestens seit<br />
dem Jahr 2008, als die Produktpalette um<br />
einen Philharmoniker in Silber erweitert<br />
wurde, spielt die Münze Österreich in der<br />
Champions League der Münzen mit.<br />
Die Geschichte der Münze Österreich geht<br />
auf einen Raub zurück. Der Babenberger<br />
Leopold V. hatte gegen Ende des zwölften<br />
Jahrhunderts den englischen König Richard<br />
Löwenherz festsetzen lassen und damit<br />
dessen Eroberungsfeldzug am Mittelmeer<br />
gestoppt. Für seine Freilassung forderte<br />
Leopold rund 23 Tonnen Silber. Mit diesem<br />
Silber wurde Wiens erste Prägeanstalt<br />
gegründet. Diese Geschichte trug sich in<br />
einer Zeit zu, als in England ein gewisser<br />
Robin Hood gewirkt haben soll – dieser<br />
soll das Geld, das durch Sondersteuern zur<br />
Finanzierung des Lösegeldes eingenommen<br />
wurde, an die Armen zurückverteilt<br />
haben.<br />
Heutzutage verfügt die Münze Österreich<br />
über ein Portfolio, das von hochwertig<br />
geprägten Anlagemünzen über Sammlermünzen<br />
mit Spezialeffekten bis hin zu<br />
den Euro-Umlaufmünzen für die Republik<br />
Österreich reicht. In den vergangenen<br />
Jahren haben die Österreicher beispielsweise<br />
Gedenkmünzen vorgestellt, die in<br />
der Nacht leuchten (die „Stille Nacht“-<br />
Weihnachtsmünze), eine Farbapplikation<br />
aufweisen (die „Drei-Euro-Tiertaler“) oder<br />
– der jüngste Clou der numismatischen<br />
Traumfabrik – mit einem Swarovski-Kristall<br />
(„Augen der Kontinente“) veredelt wurden.<br />
Die Corona-Krise hat das Geschäft der<br />
Münze Österreich durchaus beeinflusst –<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
15
Titelthema<br />
Mag. Gerhard Starsich<br />
Generaldirektor der Münze Österreich<br />
es ist zweifelsohne eine besondere Zeit für<br />
einen Münz<strong>pro</strong>duzenten. Die Nachfrage<br />
nach den Produkten der Münze Österreich<br />
im vergangenen Jahr hat sich exzellent<br />
entwickelt: „Das Jahr 2020 gestaltete sich<br />
im Geschäftsfeld des Edelmetallhandels als<br />
ein Jahr der extremen Steigerungen. Der<br />
Umsatz konnte um das Fünffache gesteigert<br />
werden, die Liefermenge an Gold in die USA<br />
hat sich verneunfacht, jene nach Japan versechsfacht<br />
und jene nach Deutschland mehr<br />
als verdoppelt. Das Jahr 2020 erwies sich<br />
für die Münze Österreich als ein Rekordjahr,<br />
nicht als das absolute Rekordjahr, aber<br />
es zählt zu unseren drei besten Jahren“,<br />
berichtet Mag. Gerhard Starsich, Generaldirektor<br />
der Münze Österreich.<br />
Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen<br />
auf die Produktion der Münze<br />
Österreich. Die Münzprägestätte war<br />
allerdings nur einmal Ende Februar 20<strong>21</strong><br />
mit Covid-Erkrankungen in der Produktion<br />
konfrontiert. „Glücklicherweise hatten alle<br />
Kollegen leichte Verläufe. Wir wissen, dass<br />
wir auch Glück hatten, denn statistisch gesehen<br />
ist die Wahrscheinlichkeit bei einem<br />
200-Personen-Betrieb gar nicht so gering“,<br />
stellt Starsich klar. Er ist dankbar, dass alle<br />
Mitarbeitenden der Münze Österreich viel<br />
dazu beigetragen und besondere Achtsamkeit<br />
bei der Befolgung aller Corona-Maßnahmen<br />
gezeigt haben. Im Produktionsbereich<br />
konnte die Münze Österreich mit<br />
versetzten Arbeitszeiten die Arbeitsabläufe<br />
möglichst ungehindert aufrechterhalten.<br />
„Etwas ungewöhnlichere Maßnahmen<br />
mussten wir bei der Beschaffung der Edelmetalle<br />
ergreifen, denn hier konnten wir<br />
uns nicht mehr nur auf die gewohnten<br />
Lieferanten aus der Schweiz verlassen. Im<br />
Tessin, im Grenzbereich zur Lombardei,<br />
waren alle Raffinerien geschlossen. Letztlich<br />
haben wir einen Sonderflug organisiert,<br />
mit dem das notwendige Edelmetall direkt<br />
eingeflogen wurde.“<br />
Einen Überraschungserfolg hat die Münze<br />
Österreich mit einem neuen Produkt gefeiert:<br />
Im Mai wurde der neue Service „Golddepot“<br />
auf den Markt gebracht, der sich<br />
positiver entwickelt hat, als von der Münze<br />
Österreich ursprünglich angenommen. „Der<br />
erfreulich erfolgreiche Produktstart zeigt<br />
uns, dass uns unsere Kunden langfristig<br />
Vertrauen schenken“, unterstreicht Gerhard<br />
Starsich. Auch künftig wollen die Österreicher<br />
verlässliche Partner für Handelspartner<br />
wie <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> und Sammler sowie<br />
Anleger sein – „und kontinuierlich unsere<br />
Produktpalette anbieten, auch wenn es<br />
manchmal drastischer Maßnahmen wie<br />
dem Einfliegen von Gold mit Sonderflugzeugen<br />
bedarf.“<br />
Gerhard Starsich fasst zusammen: „Unsere<br />
Kunden brauchen gerade auch in schwierigen<br />
Zeiten jemanden, der mit Sicherheit<br />
Qualität liefert, und dieser Partner wollen<br />
wir gemeinsam mit <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> sein. Natürlich<br />
arbeiten wir an zusätzlichen Dienstleistungen,<br />
die nicht nur das Serviceangebot<br />
verbessern, sondern auch das Leben unserer<br />
Kunden erleichtern sollen. Freuen Sie sich<br />
auf ein umfassendes und schönes Münzenund<br />
Servicepaket.“<br />
16 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
1.000 Unzen reines Gold: Der BIG PHIL der Münze Österreich. Zu sehen ist die größte europäische<br />
Goldmünze in der permanenten Ausstellung im <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Goldhaus in München.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
17
Gold als strategisches Investment<br />
GEHÖRT IN JEDES PORTFOLIO<br />
GOLD WIRD ALS<br />
STRATEGISCHE ANLAGE-<br />
KLASSE IMMER WICHTIGER<br />
Im Rahmen einer Analyse über die Bedeutung von Gold als strategische Anlageklasse<br />
liefert der World Gold Council (WGC) auf insgesamt 18 Seiten wertvolle Informationen<br />
und Argumente, warum das gelbe Edelmetall in jedes Portfolio gehört.<br />
WACHSENDE BEDEUTUNG<br />
VON GOLD<br />
Warum Gold als strategische Anlageklasse<br />
anzusehen ist, begründet der WGC unter<br />
anderem mit dem Umstand, dass es bei<br />
Investoren gefragt ist, als Reservewährung<br />
fungiert, als Schmuck dient und im Technologiesektor<br />
benötigt wird. Die bei Aktien<br />
und Anleihen verbreiteten Bewertungsmodelle<br />
könne man aufgrund fehlender<br />
Zins- oder Dividendenzahlungen bei Gold<br />
allerdings nicht anwenden. Grundsätzlich<br />
sehen die WGC-Analysten vier Faktoren,<br />
wie Gold ein Portfolio aufwerten kann:<br />
Rendite, Diversifikation, Liquidität und<br />
Portfolio-Performance. Bei institutionellen<br />
Investoren, die häufig auch als „Smart<br />
Money“ eingeordnet werden, sank die<br />
Aktienquote der Portfolios seit 1998 von<br />
60 auf 43 Prozent, während sich der Anteil<br />
alternativer Investments (inklusive Gold)<br />
im selben Zeitraum von sieben auf 26 Prozent<br />
vervielfacht hat.<br />
Die in den vergangenen Jahrzehnten zu<br />
beobachtende starke Performance des<br />
Goldpreises wurde durch fünf strukturelle<br />
Entwicklungen begünstigt:<br />
1. Geldpolitik inklusive der damit verbundenen<br />
niedrigen Opportunitätskosten<br />
(Zinsverzicht)<br />
2. Nettokäufe der Notenbanken, um<br />
Sicherheit und Diversifikation zu verbessern<br />
3. Allgemeine Marktrisiken erfordern<br />
eine Absicherung<br />
4. Verbesserter und kostengünstiger<br />
Marktzugang dank ETFs<br />
5. Starkes Wirtschaftswachstum in<br />
goldhungrigen Ländern wie China<br />
und Indien<br />
Die Performance von Gold kann sich sehen<br />
lassen, insbesondere auf lange Sicht. So<br />
weist der WGC darauf hin, dass sich das<br />
gelbe Edelmetall seit dem Ende des Goldstandards<br />
im Jahr 1971 prächtig entwickelt<br />
hat und seither eine Rendite von elf<br />
Prozent p. a. erzielt hat. Diese entsprach<br />
in etwa der Performance von Aktien und<br />
übertraf die Wertentwicklung von Anleihen.<br />
Gold überzeugte vor allem durch den Umstand,<br />
sich sowohl in wirtschaftlich guten<br />
als auch in schlechten Zeiten positiv zu<br />
entwickeln. Das krisenbewährte Edelmetall<br />
stellt eine gute Ergänzung zu Aktien dar<br />
und eignet sich als Vermögensschutz sowie<br />
18 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Gold hat sich bestens bewährt als Inflationsschutz<br />
Gold hat sich seit dem Ende des Goldstandards<br />
im Jahr 1971 prächtig entwickelt<br />
und erzielt seither eine Rendite von<br />
elf Prozent p. a.<br />
als Absicherung gegen systemische Risiken,<br />
Währungsschwäche und Inflation. Gold<br />
erhöht die risikoadjustierte Rendite eines<br />
Portfolios, liefert positive Anlageergebnisse<br />
und verbessert in turbulenten Marktphasen<br />
die Liquidität. Besonders interessant: In<br />
den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielte<br />
der Goldpreis von insgesamt zwölf erfassten<br />
Anlageklassen die drittbeste jährliche Performance<br />
und musste sich lediglich Schwellenländer-Aktien<br />
und REITs (Immobilien)<br />
geschlagen geben.<br />
BESTENS BEWÄHRT ALS<br />
INFLATIONSSCHUTZ<br />
Gold genießt einen ausgezeichneten Ruf<br />
als Inflationsschutz. In den vergangenen<br />
50 Jahren hat der Goldpreis sowohl den<br />
US-Konsumentenpreisindex als auch den<br />
vom IWF entwickelten Welt-Konsumentenpreisindex<br />
übertroffen. Vermögen wurde<br />
durch Gold nicht nur bewahrt, sondern<br />
vermehrt. Zudem entwickelte es sich in<br />
Zeiten hoher Inflation überdurchschnittlich<br />
positiv. Besonders interessant: Auch<br />
in deflationären Marktphasen war Gold<br />
aufgrund der gestiegenen Verunsicherung<br />
gefragt und erzielte gegenüber Rohstoffen<br />
eine markante Outperformance.<br />
Gegenüber den wichtigsten ungedeckten<br />
Fiat-Währungen fiel die Outperformance<br />
von Gold besonders stark ins Gewicht.<br />
Deren Kaufkraft – gemessen in Feinunzen<br />
Gold – ist seit dem Jahr 2002 zwischen<br />
73 Prozent (Schweizer Franken) und 87<br />
Prozent (Britisches Pfund) regelrecht erodiert.<br />
Der Grund liegt auf der Hand: In den<br />
vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich<br />
die Geldmenge um ein Vielfaches stärker<br />
erhöht als die Goldmenge. Letztere wuchs<br />
in den vergangenen 20 Jahren <strong>pro</strong> Jahr<br />
um ungefähr 1,4 Prozent. Der Goldpreis<br />
korrelierte sehr stark mit der US-Geldmenge<br />
M2 und erzielte ihr gegenüber eine<br />
Outperformance.<br />
DIVERSIFIKATION, DIE<br />
FUNKTIONIERT<br />
Dass Diversifikation – also die Verteilung<br />
des Gesamtvermögens auf mehrere Anlageklassen<br />
– Vorteile bringt, gilt mittlerweile<br />
als unbestritten. Der World Gold Council<br />
weist allerdings darauf hin, dass wirksame<br />
Diversifizierer rar sind. Gold erwies sich<br />
vor allem in Zeiten hoher Systemrisiken als<br />
robust und lieferte dank seiner negativen<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
19
Gold als strategisches Investment<br />
Korrelation insbesondere gegenüber Aktien<br />
positive Renditen. Dadurch wurden die Verluste<br />
eines Portfolios begrenzt. Ein weiterer<br />
Vorteil von Gold besteht auch darin, dass<br />
sich das gelbe Edelmetall schnell und einfach<br />
zu Geld machen lässt. Zum Vergleich:<br />
In Crash-Phasen lassen sich Aktien aufgrund<br />
des enormen Verkaufsdrucks häufig<br />
gar nicht oder nur zu „falschen“ bzw. zu<br />
niedrigen Preisen verkaufen.<br />
In der Vergangenheit hat sich Gold aber<br />
auch während positiver Finanzmarktphasen<br />
gut entwickelt, weil es nämlich nicht nur<br />
von Investoren, sondern auch von Konsumenten<br />
nachgefragt wird. Auf lange Sicht<br />
<strong>pro</strong>fitiert das gelbe Edelmetall von Einkommenszuwächsen<br />
breiter Bevölkerungsschichten.<br />
Mit wachsendem Wohlstand<br />
kann sowohl die Nachfrage der Konsumenten<br />
(Schmuck) als auch das Schutzbedürfnis<br />
verunsicherter Investoren zu verstärkten<br />
Goldkäufen führen; schließlich entsteht<br />
dann häufig der Wunsch nach Inflations-<br />
bzw. Vermögensschutz.<br />
LIQUIDITÄT KANN SICH SEHEN<br />
LASSEN<br />
anleihen (27,5 Milliarden Dollar) deutlich<br />
niedriger aus. Ungefähr zwei Prozent des<br />
globalen Goldhandels läuft über Gold-ETFs,<br />
während 38 Prozent an Goldbörsen abgewickelt<br />
wird. Der Löwenanteil der Goldumsätze<br />
erfolgt mit 60 Prozent im außerbörslichen<br />
Handel (OTC: over the counter).<br />
Aufgrund seiner Größe, Liquidität und der<br />
verschiedenen Nachfragequellen fällt die<br />
Kursschwankungsintensität (Volatilität) in<br />
der Regel niedriger als bei vielen anderen<br />
Anlagealternativen wie Aktienindizes oder<br />
Rohstoffen aus.<br />
Sämtliche zuvor genannten Vorzüge von<br />
Gold können die Performance eines Portfolios<br />
bereichern. Im Rahmen einer hauseigenen<br />
Analyse des WGC führte zum Beispiel<br />
die Beimischung von Gold in einer Größenordnung<br />
von 2,5 Prozent, fünf Prozent bzw.<br />
zehn Prozent zu geringeren Rückschlägen<br />
des Portfoliovermögens (drawdowns) und<br />
einer verbesserten risikobereinigten Rendite.<br />
Das Dimensionieren einer „optimalen<br />
Goldmenge“ hängt allerdings von individuellen<br />
Faktoren wie der Portfolio-Volatilität<br />
sowie der Liquidität und der Konzentration<br />
einzelner Vermögenswerte ab.<br />
Immobilien<br />
Renten<br />
(international)<br />
Aktien<br />
(international)<br />
Liquidität (Cash)<br />
Gold<br />
5–20 %<br />
Grundstruktur eines<br />
konservativen Portfolios.<br />
Quelle: <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> value GmbH<br />
Der Goldmarkt kann auch durch seine<br />
Größe und Liquidität punkten. So taxiert<br />
der World Gold Council die physischen<br />
Goldbestände von Investoren und Notenbanken<br />
auf 4,8 Billionen Dollar und Gold-<br />
Derivate wie Futures & Optionen auf 1,1<br />
Billionen Dollar. Außerdem werden an<br />
den Goldmärkten <strong>pro</strong> Tag ungefähr 183<br />
Milliarden Dollar umgesetzt. Verglichen<br />
damit fallen die Tagesumsätze diverser<br />
anderer Marktsegmente wie zum Beispiel<br />
Dow-Jones-Aktien (55,0 Milliarden Dollar),<br />
britische Staatsanleihen (44,0 Milliarden<br />
Dollar), US-Unternehmensanleihen (38,0<br />
Milliarden Dollar) sowie deutsche Bundes-<br />
Wir von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> haben diesbezüglich<br />
eine klare Hausmeinung: Gold gehört mit<br />
bis zu 20 Prozent des liquiden Vermögens in<br />
jedes Portfolio.<br />
Weitere Informationen (in Englisch) zum<br />
Thema „Gold als strategische<br />
Anlageklasse“ finden Sie hier:<br />
www.gold.org/goldhub/research/<br />
relevance-of-gold-as-a-strategic-asset-20<strong>21</strong>#footnote-13<br />
20 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
SIE WOLLEN RUHIG<br />
SCHLAFEN?<br />
SICHERHEIT<br />
VERSUCHEN IST GOLD WERT. SIE<br />
ES MAL HIERMIT.<br />
Setzen Sie auf Gold als verlässlichen Krisenschutz.<br />
Wertbeständig, krisensfest, nachhaltig:<br />
Ein Investment in Gold rundet Ihr Portfolio ab.<br />
Photo by istock / mrdoomits<br />
Gold ist als Investment nicht nur wegen des physischen Besitzes, sondern auch wegen seiner<br />
unkomplizierten Besteuerung beliebt. Ein Veräußerungsgewinn ist steuerfrei, wenn das Gold<br />
länger als ein Jahr in Ihrem Besitz war. Beim Kauf von gängigen Anlage-Goldbarren und<br />
-münzen wird zudem keine Mehrwertsteuer fällig.<br />
MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />
WWW.PROAURUM.DE
Unternehmerinterview<br />
FEINKOST-UNTERNEHMER MICHAEL KÄFER<br />
„JAMMERN HAT NOCH<br />
NIE GEHOLFEN“<br />
Hotel und Gastronomie leiden unter dem Coronavirus besonders stark. Wir<br />
haben mit Michael Käfer, dem Chef des Münchner Feinkost-Konzerns, über seine<br />
Erfahrungen während des Ausnahmezustands und seine Plänen für die Zukunft<br />
ges<strong>pro</strong>chen.<br />
Herr Käfer, wie haben Sie als Wiesn-Wirt<br />
und Catering-Unternehmer die vergangenen<br />
Pandemie-Monate erlebt?<br />
Michael Käfer: Zugegeben – es war<br />
schwierig. Die letzten 40 Jahre war ich fast<br />
jeden Abend auf Veranstaltungen unterwegs,<br />
die wir betreuen durften. Seit zwölf<br />
Monaten bin ich abends überwiegend zu<br />
Hause. Das hat zwar den Vorteil, dass ich<br />
mehr Zeit für die Familie habe, aber mir<br />
fehlen unsere Gäste enorm. Auch ein Jahr<br />
ohne Oktoberfest – für mich die schönste<br />
Zeit überhaupt – konnte ich mir bisher<br />
nicht vorstellen. Jetzt wird es eventuell<br />
sogar noch ein zweites. Es ist das direkte<br />
positive Feedback auf Live Events, das meinen<br />
Beruf so erfüllend macht. Jetzt muss<br />
ich vor allem versuchen, die Motivation<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zu erhalten, damit wir bei einer hoffentlich<br />
baldigen Öffnung noch eine Top-Mannschaft<br />
am Start haben.<br />
Erfolgreiche Unternehmer wie Sie zeichnen<br />
sich dadurch aus, auf veränderte Marktgegebenheiten<br />
angemessen zu reagieren sowie<br />
neue Trends frühzeitig zu erkennen. Wie sieht<br />
Ihr Rezept gegen die Pandemie konkret aus?<br />
Jammern hat noch nie geholfen, man muss<br />
versuchen, das Beste aus der derzeitigen<br />
Situation zu machen. Im Gegensatz zu vielen<br />
Kollegen aus der Gastronomie haben<br />
wir ja zumindest noch den Handelsbereich,<br />
der sich während der Lockdowns sehr gut<br />
entwickelt hat. Die Menschen möchten sich<br />
nach wie vor etwas Gutes tun und genießen.<br />
Daher haben wir die Angebote in den<br />
Lebensmittelgeschäften und im Onlineshop<br />
ausgebaut und neue gastronomische<br />
Konzepte für den Lieferservice entwickelt.<br />
Sie können bei uns zum Beispiel Menüboxen<br />
mit mehreren Gängen bestellen, die<br />
man nur noch mit ein paar Handgriffen<br />
fertigmachen und anrichten muss. Das<br />
läuft sehr gut, zum Valentinstag haben wir<br />
mehrere Hundert dieser Bestellungen verschickt.<br />
Wer möchte, kann zum Essen auch<br />
einen Koch bestellen, der es dann in der<br />
heimischen Küche <strong>pro</strong>fessionell zubereitet.<br />
Ein anderes Beispiel sind virtuelle Teammeetings<br />
oder ausgefallene Weihnachtsfeiern:<br />
Unser Partyservice bietet Unternehmen<br />
maßgeschneiderte Packages an, die sie<br />
ihren Mitarbeitern ins Homeoffice schicken<br />
können. Auch hier ist die Nachfrage groß,<br />
weil viele Firmen ihre Teams weiterhin<br />
motivieren wollen.<br />
Gleich zu Beginn der Pandemie haben wir<br />
darüber hinaus angefangen, die Küche des<br />
Partyservice in Parsdorf für die Zubereitung<br />
von Menüs für die Nachbarschaftshilfe Vater-<br />
22 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Das Qualitätsbewusstsein ist in der Krise auf jeden Fall gestiegen.“<br />
Michael Käfer<br />
Unternehmer<br />
stetten zu nutzen. Auch dieses Angebot wird<br />
sehr gut angenommen und immer mehr ältere<br />
Menschen aus der Region entscheiden sich für<br />
das warme, preislich attraktive Mittagsmenü.<br />
Und dann nutzen wir natürlich die Zeit, um<br />
noch nachhaltiger und effizienter zu werden.<br />
Produktivität ist jetzt die Basis für eine erfolgreiche<br />
Zukunft, und gerade in der Gastronomie<br />
ist im digitalen Bereich noch Luft nach oben.<br />
Haben Sie beim Konsumverhalten Ihrer<br />
Kunden möglicherweise eine coronabedingte<br />
Veränderung festgestellt?<br />
Das Qualitätsbewusstsein ist auf jeden Fall<br />
gestiegen. Viele Menschen haben während<br />
der Pandemie das Kochen für sich entdeckt.<br />
Die Restaurants sind zu, to go und Lieferungen<br />
werden irgendwann langweilig und zu<br />
Hause muss man sich ja schließlich auch beschäftigen.<br />
Wir haben dabei festgestellt, dass<br />
unter den Koch-Novizen viele Männer sind,<br />
die das Thema sehr ernst nehmen. Nicht nur<br />
das technische Equipment muss höchsten<br />
Ansprüchen genügen, sondern auch die Gerichte<br />
und entsprechend die verwendeten<br />
Zutaten.<br />
Und wie hat sich im vergangenen Jahr der<br />
Onlinehandel von Feinkost entwickelt?<br />
Konnten Sie dadurch einen Teil der Umsatzausfälle<br />
kompensieren?<br />
Der Onlineshop hat einen großen Sprung<br />
nach vorne gemacht und auch dazu beigetragen,<br />
dass die Verluste ein bisschen weniger<br />
dramatisch ausgefallen sind. Zeitweise<br />
haben wir die gesamte Restaurantfläche für<br />
die Bearbeitung und Konfektionierung der<br />
Bestellungen genutzt. Der Trend wird auch<br />
nach der Pandemie anhalten, weshalb wir<br />
diesen Bereich weiter ausbauen und noch<br />
effizienter organisieren werden.<br />
In welchen Vertriebsweg werden Sie in<br />
Zukunft stärker investieren, in den Online-<br />
Verkauf oder in den Filialhandel?<br />
Beides ist wichtig. Der Handel hat durch die<br />
Pandemie neuen Schwung erhalten und ich<br />
sehe darin auch in Zukunft ein wichtiges<br />
Standbein. Bis das Veranstaltungsgeschäft<br />
wieder voll durchstartet, wird es noch eine<br />
Weile dauern. Wir wollen daher auch mit<br />
unserem Filialkonzept der Käfer Delikatessenmärkte<br />
weiter expandieren; zwei neue<br />
Standorte sind gerade schon in Planung. Das<br />
Onlinegeschäft läuft sehr gut und wächst<br />
stetig, aber viele unserer Frische<strong>pro</strong>dukte<br />
sind doch beratungsintensiv und wegen<br />
der Kühlkette vergleichsweise schwierig zu<br />
verschicken. Außerdem überlegt man sich<br />
ja nicht immer mehrere Tage im Voraus, was<br />
man kochen möchte, und frischen Fisch zum<br />
Beispiel kaufen die Menschen dann doch<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
23
Unternehmerinterview<br />
Feinkostladen und Restaurant<br />
in der Prinzregentenstraße in München<br />
www.feinkost-kaefer.de<br />
eher an der Theke. Im Großraum München<br />
wollen wir daher ein Nahversorger bleiben,<br />
der die bestehende Infrastruktur um ein<br />
besonderes Lebensmittelangebot und<br />
einen Bistrobereich mit hausgemachten<br />
kleinen Speisen erweitert.<br />
Oktoberfest, Betriebsfeiern und Messen<br />
fallen derzeit als Umsatzbringer aus.<br />
Welche Szenarien und Öffnungsperspektiven<br />
betrachten Sie als Firmenlenker eines<br />
Unternehmens mit 1.500 Mitarbeitern<br />
derzeit als realistisch?<br />
Das ist immer noch sehr schwer einzuschätzen<br />
und eine langfristige Perspektive<br />
wäre für unsere Branche immens wichtig.<br />
Öffnungen stehen und fallen meines<br />
Erachtens mit dem Impffortschritt und<br />
einer angepassten Teststrategie. Wir und<br />
alle unsere Kollegen haben bereits letztes<br />
Frühjahr umfangreiche Hygienekonzepte<br />
erarbeitet, mit denen das Infektionsrisiko<br />
minimiert werden kann. Das fängt in der<br />
Gastronomie bei Registrierung, Desinfektion<br />
und Tischabständen an und geht bis hin<br />
zu leistungsstarken Luftreinigungsanlagen.<br />
Auch Schnelltests an Eingängen sind zukünftig<br />
in bestimmten Fällen eine sinnvolle<br />
Option. Diese Maßnahmen lassen sich auch<br />
bei Veranstaltungen <strong>pro</strong>blemlos umsetzen;<br />
Messen mit intelligenter Besucherlenkung<br />
oder Feiern mit einem fest definierten<br />
Gästekreis sollten so zeitnah wieder möglich<br />
sein. In Bierzelten auf Volksfesten ist<br />
ein solches Gästemanagement allerdings<br />
nicht realistisch, da wird man sich andere<br />
Lösungen wie z. B. mehr Außengastronomie<br />
einfallen lassen müssen.<br />
Seit über 90 Jahren befindet sich Ihr<br />
Unternehmen in Familienhand. Welchen<br />
Stellenwert haben für Sie die Attribute<br />
„Familienunternehmen“ und „Tradition“?<br />
Den Stellenwert kann man bei beiden<br />
Attributen gar nicht hoch genug einschätzen.<br />
Als Familienunternehmen sind wir<br />
unabhängig und können unbürokratisch<br />
Entscheidungen fällen. Aber das Familiäre<br />
ist auch ein Wert, den wir in unserer Philosophie<br />
tief verankert haben. Wir möchten<br />
unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ein Umfeld bieten, in dem sie gerne arbei-<br />
24 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
„Das Qualitätsbewusstsein ist in der Krise auf jeden Fall gestiegen.“<br />
ten, die Beziehungen zu Kunden, Gästen<br />
und Partnern pflegen und sich entsprechend<br />
ihrer Lebenssituation weiterentwickeln<br />
können. Wir sind stolz darauf, dass<br />
viele sehr lange bei uns bleiben und das<br />
Miteinander weiter kultivieren.<br />
Die Tradition wiederum ist vor allem das<br />
über Jahrzehnte gewachsene Know-how,<br />
wie man neue Trends erkennt und Innovation<br />
in das Bestehende integriert. Schon<br />
meine Großeltern und nach ihnen mein<br />
Vater und mein Onkel hatten den Finger<br />
immer am Puls der Zeit und haben die Marke<br />
Käfer dadurch groß gemacht. Mein Team<br />
und ich führen diese Tradition weiter, ohne<br />
dabei die Ursprünge zu vergessen.<br />
Konzepte entwickelt, als es bei Normalbetrieb<br />
vielleicht möglich gewesen wäre. Aber<br />
die Einschränkungen dauern jetzt einfach<br />
schon zu lange und ich sorge mich zunehmend<br />
um die Vielfalt der Branche. Viele<br />
Gastronomie- und Hotellerieunternehmen<br />
sind akut in ihrer Existenz bedroht, die<br />
Rücklagen sind aufgezehrt und das Geld für<br />
größere Investitionen wird in den nächsten<br />
Jahren definitiv fehlen.<br />
Und zum Schluss zu einem ganz anderen<br />
Thema: Welche Strategie verfolgen Sie bei<br />
der privaten Vermögensanlage, um für die<br />
seit Jahren herausfordernden Zeiten gewappnet<br />
zu sein?<br />
Partyservice in Parsdorf<br />
Wo bisher rauschende Partys vorbereitet<br />
wurden, kocht das Team<br />
nun für die Nachbarschaftshilfe.<br />
Den Spruch „In jeder Krise liegt auch eine<br />
Chance“ wurde in den vergangenen Jahrzehnten<br />
schon häufig strapaziert. Können<br />
Sie der gegenwärtigen Pandemie irgendetwas<br />
Positives abgewinnen?<br />
Das fällt mir heute deutlich schwerer als<br />
noch im Frühjahr letzten Jahres. Sicherlich<br />
haben wir die Zeit genutzt, sind viele Dinge<br />
angegangen und haben schneller neue<br />
Ich habe ein bisschen in Immobilien und<br />
seit Jahren auch in Kunst investiert –<br />
Letzteres aber mehr aus Spaß und weniger<br />
als Anlagestrategie. Grundsätzlich fließt<br />
aber alles, was wir mit dem Unternehmen<br />
verdienen, auch wieder zurück. Schließlich<br />
ist eine solide aufgestellte Firma das beste<br />
Kapital.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
25
Interview mit der LBMA<br />
LONDON BULLION MARKT ASSOCIATION<br />
DEUTSCHE ANLEGER<br />
GEHÖREN ZU<br />
DEN EIFRIGSTEN<br />
GOLDKÄUFERN DER WELT<br />
Ruth Crowell, CEO der London Bullion Markt Association, über die Auswirkungen von<br />
Corona auf die Goldnachfrage, das Verhältnis der Deutschen zu Gold und die Perspek-<br />
tiven für die Finanzwelt nach der Pandemie.<br />
Wie hat die Pandemie die Nachfrage nach<br />
Gold auf dem Londoner Bullionmarkt im<br />
Jahr 2020 beeinflusst?<br />
2020 war ein außergewöhnliches Jahr für<br />
Gold und der Londoner Bullionmarkt bildete<br />
hierbei keine Ausnahme. Das durchschnittliche<br />
OTC-Volumen in London lag mit 35,2<br />
Millionen Unzen oder 1,09 Millionen Kilogramm<br />
<strong>pro</strong> Tag um 8,6 Prozent höher als<br />
2<strong>01</strong>9. Insbesondere während des Sommers,<br />
bevor sich die Hoffnungen auf Impfungen<br />
auch an den Finanzmärkten durchsetzten,<br />
stand Gold im Mittelpunkt und spielte seine<br />
historische Rolle als sicherer Hafen in Zeiten<br />
der Krise voll aus.<br />
Innerhalb von fünf Tagen im August, als<br />
ernsthafte Sorgen über den Zusammenbruch<br />
der Weltwirtschaft zunahmen, wurde der<br />
Goldpreis in London zum ersten Mal überhaupt<br />
über 2.000 US-Dollar gehandelt und<br />
erreichte am 7. August mit 2.067,25 US-Dollar<br />
seinen Höchststand. Die Überschreitung<br />
dieses psychologisch wichtigen Meilensteins<br />
von 2.000 US-Dollar erfolgte erstmals am<br />
5. August, wurde jedoch durch außergewöhnliche<br />
Umsatzvolumina in den vorangegangenen<br />
Tagen vorhersehbar – insbesondere<br />
am 29. Juli, als eine Rekordmenge<br />
von 89,4 Millionen Unzen im Wert von 174,3<br />
Milliarden US-Dollar den Besitzer wechselten.<br />
Man könnte argumentieren, dass kein Zeitraum<br />
in der jüngeren Geschichte die Rolle<br />
von Gold als Barometer für die wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Hoffnungen und<br />
Ängste der Welt so anschaulich gezeigt hat.<br />
Ein deutliches Beispiel für den Zusammenhang<br />
zwischen Preis und Pandemie ereignete<br />
sich am 9. und 10. November, als die Nachricht,<br />
auf die die Welt gewartet hatte, nämlich<br />
die Bestätigung des ersten wirksamen Impfstoffs<br />
(Pfizer/BioNTech), einen sofortigen<br />
Preisrückgang von vier Prozent von 1.957<br />
US-Dollar auf 1.874 US-Dollar auslöste.<br />
Wie würden Sie die Rolle von Gold auf<br />
dem deutschen Anlagemarkt im Vergleich<br />
zu anderen internationalen Märkten beschreiben?<br />
Deutsche Anleger gehören zu den eifrigsten<br />
Goldkäufern der Welt. Im Gegensatz zum<br />
26 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Der Hauptfokus der LBMA liegt in der Weiterentwicklung von Standards<br />
Ruth Crowell<br />
CEO der London Bullion Markt Association<br />
Rest der Welt war Deutschland das einzige<br />
Land unter den Top-fünf-Konsumenten, das<br />
einen Anstieg der Nachfrage verzeichnete:<br />
plus 72 Prozent gegenüber 2<strong>01</strong>9. Außerdem<br />
konzentriert sich der Großteil der deutschen<br />
Investitionen auf Barren und Münzen<br />
und nicht auf Schmuck (wie im Nahen Osten<br />
und Asien). In Anbetracht ihrer schwierigen<br />
Geschichte mit Hyperinflation sehen die<br />
Deutschen mehr als andere Investoren Gold<br />
als einen sicheren Hafen für Vermögensschutz<br />
und langfristige Erträge.<br />
Der deutsche Investitionsappetit wuchs<br />
in den 1990er-Jahren erheblich, und es<br />
ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die<br />
mächtige D-Mark im Januar 1999 in den<br />
Euro umgewandelt wurde. Die finanzielle<br />
Rettung Griechenlands in den Jahren 2<strong>01</strong>0<br />
bis 2<strong>01</strong>2, die viele Deutsche zum Teil aus<br />
ihren persönlichen Rententöpfen finanziert<br />
sahen, dürfte ein jüngerer Beschleuniger<br />
gewesen sein.<br />
Darüber hinaus fördert der deutsche Staat<br />
auch die Goldanlage. Zum einen hält<br />
Deutschland 3.362,4 Tonnen, was 75,7 Prozent<br />
seiner Reserven ausmacht. Die deutschen<br />
Goldbestände sind die zweitgrößten<br />
nach denen der Vereinigten Staaten. Der<br />
steuerfreie Status von Investitionen in<br />
Goldbarren und -münzen in Deutschland<br />
(was für Silber nicht gilt), ist ein weiteres<br />
Beispiel für die staatliche Unterstützung.<br />
Kurz gesagt: Die Rolle von Gold auf dem<br />
deutschen Investitionsmarkt ist es, eine<br />
langfristige stabile Grundlage für persönliches<br />
und nationales Vermögen zu schaffen.<br />
Wie hat sich die Rolle der LBMA in den<br />
letzten Jahren verändert?<br />
Die Rolle der LBMA hat sich in den letzten<br />
Jahren deutlich verändert, um den regulatorischen<br />
Anforderungen ihrer Mitglieder<br />
gerecht zu werden und deren Handelsaktivitäten<br />
auf dem globalen Goldmarkt zu<br />
unterstützen. Der Ruf nach mehr Transparenz<br />
und Integrität seitens der Aufsichtsbehörden<br />
und der Verbraucher hat<br />
die jüngsten strategischen Initiativen der<br />
LBMA vorangetrieben. Zu den wichtigsten<br />
Höhepunkten dieser strategischen<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
27
28 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Der Hauptfokus der LBMA liegt in der Weiterentwicklung von Standards<br />
Arbeit gehörten das Responsible Sourcing<br />
Programme, der Global Precious Metals<br />
Code, die Benchmark-Reform und die oben<br />
beschriebenen Londoner Marktdaten.<br />
Was sind die Haupteinflüsse auf die Entwicklung<br />
der Goldnachfrage im Jahr 20<strong>21</strong>?<br />
gramme in vielen Ländern keine Anzeichen<br />
für ein baldiges Verschwinden zeigt, was<br />
viele Kommentatoren dazu veranlasst, ein<br />
volatiles Jahr sowohl für die Nachfrage als<br />
auch für den Preis zu erwarten und das<br />
Virus weiterhin als den Hauptfaktor zu bezeichnen,<br />
der beide beeinflusst.<br />
Wenn das Vertrauen in die Wirtschaft<br />
zurückkehrt, wird der Appetit der Investoren<br />
auf Gold vermutlich abnehmen,<br />
außer vielleicht im Schmucksektor – und in<br />
der Tat sind die chinesischen (und kürzlich<br />
auch die indischen) Käufe bereits im<br />
Steigen begriffen. Wenn die Zinssätze von<br />
den historischen Tiefstständen des letzten<br />
Jahres weiter ansteigen, werden auch die<br />
Kosten für das Halten von Gold steigen, was<br />
wiederum die Nachfrage verringern könnte.<br />
Wie immer werden die Gesundheit der US-<br />
Wirtschaft und die Stärke oder Schwäche<br />
des Dollars ein wichtiger Faktor sein. Der<br />
Zwei-Billionen-US-Dollar-Biden-Plan hat<br />
bereits zu einem langsamen Wertverlust des<br />
Dollars gegenüber dem Euro geführt – ein<br />
Rückgang von etwa vier Prozent im ersten<br />
Quartal. Er hat auch einige Ökonomen<br />
dazu veranlasst, sich über das Gespenst der<br />
Inflation Sorgen zu machen, was positiv für<br />
Gold ist.<br />
Überschattet wird dies durch die Tatsache,<br />
dass die Pandemie trotz aktiver Impf<strong>pro</strong>-<br />
Welches sind die wichtigsten Trends und<br />
Innovationen, die die LBMA in den kommenden<br />
Jahren voranbringen möchte?<br />
Der Hauptfokus der LBMA liegt auf der<br />
Weiterentwicklung von Standards und der<br />
Entwicklung von Lösungen für das Gemeinwohl<br />
der globalen Goldindustrie. In Bezug<br />
auf Lösungen ist 20<strong>21</strong> das Jahr der Technologie,<br />
in dem wir digitale Goldinnovationen<br />
unterstützen und die Goldabwicklung<br />
effizienter und transparenter gestalten<br />
wollen. Was die Standards angeht, werden<br />
wir unsere Responsible Gold Guidance<br />
(jetzt Version 9) sowie den Global Precious<br />
Metals Code grundlegend überarbeiten. Damit<br />
wollen wir sicherstellen, dass wir diese<br />
Standards kontinuierlich verbessern, um die<br />
Bedürfnisse und Erwartungen der Mitglieder,<br />
Kunden und Regulierungsbehörden in<br />
Bezug auf Geschäftsverhalten, verantwortungsvolle<br />
Beschaffung und Nachhaltigkeit<br />
zu erfüllen. Ich möchte die Industrie und<br />
die Investoren dazu ermutigen, sich an der<br />
Erstellung dieses nächsten Kapitels der<br />
Responsible Gold Guidance zu beteiligen.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
29
Wissen rund um Edelmetalle<br />
VERMÖGEN RICHTIG STREUEN<br />
BEIM SPAREN UNBEDINGT<br />
AN GOLD DENKEN<br />
Bedingt durch Corona hat sich das Geldvermögen deutscher Privathaushalte trotz<br />
Lockdowns, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit laut einer Schätzung der DZ Bank auf ein<br />
Allzeithoch von 7,1 Billionen Euro erhöht und zu einer rekordhohen Sparquote von<br />
schätzungsweise 16 Prozent geführt.<br />
D<br />
ie Gründe hierfür liegen auf der Hand:<br />
Zum einen üben sich die Bundesbürger<br />
aufgrund der ungewissen Zukunft in<br />
Konsumverzicht und zum anderen können<br />
sie ihr Geld aufgrund der diversen Corona-Restriktionen<br />
nur eingeschränkt<br />
ausgeben. Ungeachtet dessen haben aber<br />
auch haussierende Aktienmärkte zu einem<br />
Anstieg der Vermögen geführt. Doch weit<br />
über zwei Billionen Euro werden in Form<br />
von Bargeld und Sichteinlagen gehalten,<br />
wo, bedingt durch die Inflation,<br />
regelmäßige Vermögensverluste<br />
vor<strong>pro</strong>grammiert<br />
sind. Richtig teuer kann<br />
dieser Umstand werden,<br />
falls die Inflations<strong>pro</strong>gnose<br />
von Bundesbank-<br />
Präsident Jens Weidmann<br />
eintreffen sollte. Er geht<br />
nämlich davon aus, dass sich<br />
in Deutschland die Geldentwertung<br />
bis zum Jahresende auf über drei<br />
Prozent p. a. beschleunigen könnte. Das<br />
heißt: Bei zwei Billionen Euro würde dies<br />
<strong>pro</strong> Jahr zu einem Kaufkraftverlust von<br />
über 60 Milliarden Euro führen. Diesen gilt<br />
es unbedingt zu verhindern.<br />
NICHT ALLES AUF EINE<br />
KARTE SETZEN<br />
Ein Faktor wird bei Geld stets vergessen:<br />
Ohne angemessene Zinsen ist es der<br />
Inflation schutzlos ausgeliefert. In Zeiten<br />
von Strafzinsen und negativen Realzinsen<br />
wiegt dieser Nachteil besonders schwer.<br />
Gold muss zwar auf regelmäßige Einnahmen<br />
wie Zinsen oder Dividenden verzichten,<br />
Strafzinsen fallen beim Goldbesitz jedoch<br />
nicht an. Gegen die Inflation schützt sich<br />
Gold in erster Linie durch Preiszuwächse.<br />
Explodierende Geldmengen und<br />
Schuldenberge sollten verantwortungsbewusste<br />
Anleger<br />
dazu animieren, nicht alles<br />
auf Geldvermögen zu setzen.<br />
Durch die Verteilung auf mehrere<br />
Anlageklassen wie Aktien,<br />
Immobilien und Edelmetalle<br />
verhindert man die Bildung eines<br />
sogenannten Klumpenrisikos. Dass das<br />
Vertrauen in ungedeckte Fiat-Währungen in<br />
der Vergangenheit stark gelitten hat, beweist<br />
das verstärkt zu beobachtende Interesse an<br />
Gold- und Bitcoin-Investments. Beide Assets<br />
30 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Klumpenrisiko vermeiden<br />
sind nämlich deshalb so beliebt, weil sie sich<br />
– im Gegensatz zum Euro und Dollar –weder<br />
<strong>pro</strong>blemlos noch kostengünstig und schon<br />
gar nicht unbegrenzt vermehren lassen.<br />
Angesichts der Tatsache, dass die Altersvorsorge<br />
der meisten Deutschen vor allem auf<br />
dem Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung<br />
und in Verträge mit privaten<br />
Versicherungsunternehmen basiert,<br />
„schlummert“ vor allem hier ein erhebliches<br />
Klumpenrisiko. Grundsätzlich kann<br />
bei Währungen ein Totalverlustrisiko nicht<br />
ausgeschlossen werden, was insbesondere<br />
deutsche Sparer in der Vergangenheit leidvoll<br />
und mehrfach erfahren haben. Dem<br />
gelben Edelmetall blieb ein solches Schicksal<br />
in mehr als tausend Jahren stets erspart. Ob<br />
unwahrscheinlich oder nicht – ein Zusammenbruch<br />
der Währung ließe sich durch<br />
regelmäßige Goldinvestments sukzessive<br />
abbauen.<br />
Auch unter steuerlichen Aspekten kann der<br />
Kauf von Kapitalanlagegold in Form von<br />
Barren und Münzen überzeugen. Zum einen<br />
fällt bei dessen Kauf keine Mehrwertsteuer<br />
an und zum anderen dürfen etwaige Kursgewinne<br />
ab einer Haltedauer von mindestens<br />
zwölf Monaten steuerfrei vereinnahmt werden.<br />
Bei kürzeren Haltezeiten müssen realisierte<br />
Gewinne zum persönlichen Steuersatz<br />
vollumfänglich versteuert werden, falls die<br />
Freigrenze von 600 Euro (kein Freibetrag!)<br />
überschritten wird. Solche in puncto Kursgewinne<br />
anlegerfreundliche Steuervorteile<br />
sucht man bei Aktien, Anleihen und Fonds<br />
vergeblich. Dort fällt bei Wertzuwächsen<br />
stets die Kapitalertragsteuer in Höhe von<br />
25 Prozent und ggf. Kirchensteuer und für<br />
Besserverdienende unter Umständen sogar<br />
der Solidaritätszuschlag an.<br />
MEHR VERFÜGBARES GELD<br />
DANK SOLI-WEGFALL<br />
A<strong>pro</strong>pos Solidaritätszuschlag: Seit Januar<br />
darf sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung<br />
über den Wegfall des Solidaritätszuschlags<br />
freuen. Wer dieses eingesparte<br />
Kapital nicht ausgibt, sondern in Gold<br />
investiert, könnte auf diese Weise relativ<br />
einfach die eigene Altersvorsorge stärken<br />
und sich damit krisensicherer machen.<br />
Fiktives Rechenbeispiel: Der Soli-Rechner<br />
des Bundesfinanzministeriums beziffert<br />
zum Beispiel die Steuerersparnis bei einem<br />
zu versteuernden Jahreseinkommen von<br />
110.000 Euro (Zusammenveranlagung) auf<br />
1.537 Euro, was in etwa dem Gegenwert<br />
einer Unzenmünze Gold entspricht.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
31
Wissen rund um Edelmetalle<br />
Wer dieses zusätzliche Geld in Gold<br />
tauschen möchte, könnte zum Beispiel in<br />
Eigenregie einmal <strong>pro</strong> Jahr eine Münze oder<br />
einen Barren kaufen. Um kostenintensive<br />
Anlagefehler bzw. Enttäuschungen zu vermeiden,<br />
sollte man sich beim Goldkauf aber<br />
folgender Faustregeln stets bewusst sein:<br />
• Seriöse Edelmetallhändler bieten keine<br />
„Schnäppchenpreise“ unter dem Mate-<br />
rialwert oder „unglaublich üppige“<br />
Rabatte an.<br />
• Barren weisen bei identischem Fein-<br />
gewicht aufgrund der niedrigeren Her-<br />
stellungskosten tendenziell niedrigere<br />
Prämien als Münzen auf.<br />
• Je geringer (höher) das jeweilige Fein-<br />
gewicht des Gold<strong>pro</strong>dukts, desto höher<br />
(niedriger) fällt das <strong>pro</strong>zentuale Aufgeld<br />
auf den reinen Materialwert aus.<br />
• Akzeptable Prämien und Geld-/Brief-<br />
spannen bieten in normalen Markt-<br />
phasen Goldbarren ab einem Gewicht<br />
von 20 Gramm sowie Goldmünzen ab<br />
einem Gewicht von einer Feinunze (31,1<br />
Gramm).<br />
HAUSEIGENER<br />
GOLDSPARPLAN AB APRIL<br />
Mittlerweile werden Goldinvestments von<br />
den meisten Kapitalanlageexperten als <strong>pro</strong>bates<br />
Mittel zum Vermögensschutz ganz<br />
klar befürwortet. Das gelbe Edelmetall<br />
steht dank seiner negativen Korrelation zu<br />
Aktien, Dollar und Zinsen jedem Portfolio<br />
gut zu Gesicht. In diversen Studien wurde<br />
nachgewiesen, dass die Beimischung von<br />
Gold zu einer höheren risikoadjustierten<br />
Gesamtrendite führt. Wer sich aufgrund des<br />
Timing<strong>pro</strong>blems oder fehlender Kapitalrücklagen<br />
nicht selbst um den Goldkauf<br />
kümmern möchte, kann dies über unseren<br />
gemeinsam mit dem Edelmetallhaus Ophirum<br />
angebotenen Goldsparplan bewerkstelligen.<br />
Zur Auswahl stehen zwei Goldbarren<br />
mit den Gewichtseinheiten eine Unze und<br />
100 Gramm sowie vier „weltberühmte“<br />
Unzenmünzen in Gold. Dies sind im Einzelnen<br />
der Philharmoniker aus Österreich, der<br />
südafrikanische Krügerrand, der kanadische<br />
Maple Leaf und das australische Känguru.<br />
Ein großer Vorteil besteht darin, dass jeder<br />
Sparbeitrag sofort in sogenanntes Bruchanteilsgold<br />
investiert und via Internet auf fünf<br />
Nachkommastellen abgerundet angezeigt<br />
wird. Gut zu wissen: Der Sparplan kann<br />
jederzeit durch Einmalanlagen „bereichert“<br />
und die Höhe des Sparbeitrags angepasst<br />
werden. Selbst ein Aussetzen ist grundsätzlich<br />
möglich – die Minimumgebühr in Höhe<br />
von 5,90 Euro <strong>pro</strong> Quartal würde jedoch<br />
weiterhin anfallen. Sämtliche Goldbestände<br />
werden dann in einem Hochsicherheitslager<br />
in Frankfurt verwahrt, um eine Trennung<br />
zwischen Sparplananbieter und Lageristen<br />
zu vollziehen. Im Laufe des Aprils wird die<br />
Website des Sparplans online sein – ein<br />
Grund mehr, regelmäßig auf <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
vorbeizuschauen.<br />
32 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
EIN SICHERER HAFEN<br />
FÜR IHRE EDELMETALLE<br />
Edle Schätze richtig lagern und verwahren:<br />
Edelmetalldepot, Schließfächer oder Zollfreilager – Sie haben die Wahl.<br />
Photo by <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
Den Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> bieten sich in Abhängigkeit von ihrem individuellen Schutzbedürfnis<br />
drei unterschiedliche Verwahrmöglichkeiten zur Auswahl an, die sich allesamt durch ein hohes<br />
Maß an Sicherheit auszeichnen: Schließfächer, Edelmetalldepot und Schweizer Zollfreilager.<br />
Unsere Berater finden mit Ihnen gemeinsam die richtige Lösung für die Verwahrung Ihrer Schätze.<br />
MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />
WWW.PROAURUM.DE
Servicethema<br />
VERWAHRMÖGLICHKEITEN<br />
EDLE SCHÄTZE SICHER<br />
LAGERN UND VERWAHREN<br />
BEI PRO AURUM<br />
Goldinvestments werden in der Regel von auf Sicherheit bedachten Anlegern getätigt.<br />
Ab einer bestimmten Größenordnung sollte man Gold & Co. aber nicht in den<br />
eigenen vier Wänden, sondern möglichst sicher lagern.<br />
DIVERSE VERWAHROPTIONEN<br />
FÜR JEDEN GESCHMACK<br />
E<br />
Bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> können sich Anleger für verschiedene<br />
Möglichkeiten zum sicheren Lagern<br />
und Verwahren ihrer Edelmetallbarren<br />
S<br />
oder -münzen entscheiden. Das Angebotsspektrum<br />
reicht von Schließfächern über<br />
das Edelmetalldepot bis hin zum Schweizer<br />
Zollfreilager. Nachfolgend erfahren Sie die<br />
Besonderheiten und Vorteile der jeweiligen<br />
Verwahroption.<br />
Für alle, die neben Gold & Co. auch andere<br />
Wertsachen wie zum Beispiel Schmuck oder<br />
wichtige Dokumente sicher aufbewahren<br />
möchten, bieten sich SCHLIESSFÄCHER<br />
an. Bankenunabhängige Schließfächer stellen<br />
wir derzeit an folgenden Standorten bereit:<br />
München, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart,<br />
Bad Homburg und Zürich. In München und<br />
Berlin sind aufgrund der hohen Nachfrage<br />
derzeit leider sämtliche Schließfächer belegt.<br />
Interessenten können sich jedoch auf<br />
Wartelisten setzen lassen. Ein persönliches<br />
Schließfach kann während der Öffnungszeiten<br />
der jeweiligen Filiale aufgesucht<br />
werden. Bei jedem Schließfach besteht ein<br />
pauschaler Versicherungsschutz in Höhe<br />
von 30.000 Euro (Zürich: 50.000 CHF), der<br />
sich bei Bedarf <strong>pro</strong>blemlos kostenpflichtig<br />
erhöhen lässt. Übrigens: Dies könnte auch<br />
im Zuge steigender Goldpreise notwendig<br />
werden. In Abhängigkeit von der Größe des<br />
Fachs fallen dann jährliche Mietkosten an.<br />
Wer das Aufsuchen des eigenen Schließfachs<br />
vermeiden und zugleich sein Edelmetallvermögen<br />
flexibler managen möchte, kann<br />
bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ein EDELMETALLDEPOT<br />
eröffnen. Dies funktioniert im Grunde<br />
genommen wie die seit Jahrzehnten von<br />
Banken angebotenen Wertpapierdepots.<br />
Statt Aktien, Fonds oder anderen börsengehandelten<br />
Wertpapieren kann man im<br />
Edelmetalldepot handelsübliche Barren<br />
oder Münzen aus Gold, Silber, Platin und<br />
Palladium sicher verwahren und verwalten.<br />
Edelmetallvermögen ab einem Wert von<br />
5.000 Euro können in unseren zertifizierten<br />
Tresoranlagen sicher gelagert werden. Während<br />
der Geschäftszeiten kann man dann<br />
Edelmetalle kaufen, verkaufen, einliefern,<br />
ausliefern sowie limitierte Kauf- oder Verkaufsaufträge<br />
aussprechen.<br />
Das Edelmetalldepot von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> überzeugt<br />
vor allem durch das hohe Maß an<br />
Mobilität bzw. Flexibilität. Sie können bspw.<br />
vom Urlaubsort oder vom Arbeitsplatz auf<br />
Markttrends besonders schnell reagieren<br />
und edle Barren oder Münzen kaufen oder<br />
34 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
So lagern Sie Ihre Edelmetalle sicher<br />
verkaufen. Ein weiterer Vorteil besteht<br />
darin, dass Ihre Edelmetallbestände in vollem<br />
Umfang versichert und als Sondervermögen<br />
geschützt sind. Letzteres bedeutet:<br />
Das Besitzrecht der Edelmetalle liegt beim<br />
Depotinhaber. Zudem erhält jeder Depot-<br />
Z<br />
inhaber einmal <strong>pro</strong> Jahr einen Depotauszug<br />
mit stichtagsbezogener Bewertung der Edelmetallbestände.<br />
Via Internet kann man sich<br />
übrigens jederzeit über den aktuellen Wert<br />
des Edelmetalldepots informieren.<br />
SCHWEIZER ZOLLFREILAGER:<br />
SICHER UND MEHRWERT-<br />
STEUERFREI<br />
Sicherheit und Steuerfreiheit – das sind die<br />
beiden wichtigsten Vorteile des Schweizer<br />
ZOLLFREILAGERS. Am ersten Punkt dürften<br />
vor allem vorsichtige und risikoaverse<br />
Anleger Gefallen finden. Wer Gold in der<br />
Schweiz lagert, reduziert dadurch auch das<br />
Länderrisiko. Deutsche Anleger sehen vor<br />
allem die stabilen politischen Verhältnisse<br />
des Nachbarlands als Vorteil und nutzen<br />
deshalb das unweit von Winterthur und<br />
Zürich gelegene Zollfreilager in Embrach<br />
als „sicheren Hafen“ für Gold & Co.<br />
Aus logistischen Gründen eignet sich das<br />
Schweizer Zollfreilager allerdings nicht für<br />
die gesamte Produktpalette von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>,<br />
sondern nur für eine begrenzte Auswahl<br />
an Barren und Münzen. Insgesamt fünf<br />
Goldbarren sind zum Beispiel im Gewicht<br />
von einer Feinunze bis zu einem Kilogramm<br />
handelbar. Außerdem können fünf weltbekannte<br />
Unzen-Goldmünzen (Krügerrand,<br />
Känguru, Philharmoniker, American Eagle<br />
und Maple Leaf) sowie 15 Barren bzw.<br />
Münzen aus Silber, Platin und Palladium<br />
gemanagt werden. Ab einem Mindesteinlagerungswert<br />
in Höhe von 10.000 Schweizer<br />
Franken kann man in den Genuss dieses<br />
Service gelangen.<br />
Neben der erhöhten Sicherheit bietet<br />
unser schweizerisches Zollfreilager aber<br />
noch einen weiteren besonders großen<br />
Vorteil. Dort kann man nämlich – selbstverständlich<br />
völlig legal – Silber, Platin<br />
und Palladium mehrwertsteuerfrei<br />
handeln. Unter deutschen Anlegern wird<br />
die Mehrwertsteuerpflicht vor allem<br />
als „Kostentreiber“ und „Renditekiller“<br />
wahrgenommen. Im Zollfreilager wird nur<br />
dann Mehrwertsteuer fällig, wenn die dort<br />
eigelagerten Edelmetalle das Zollfreilager<br />
auf Weisung des Kunden verlassen. Doch<br />
gibt es überhaupt einen triftigen Grund,<br />
den Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz<br />
aus dem wahrscheinlich sichersten<br />
Land der Welt abzuziehen?<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Schließfächern, dem Edelmetalldepot<br />
und dem Zollfreilager<br />
finden Sie unter:<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/leistungen/<br />
edelmetallverwahrung<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
35
Gold ist grundsätzlich mehrwertsteuerfrei<br />
EDELMETALLE UND STEUERN<br />
DIE WICHTIGSTEN<br />
REGELN IM ÜBERBLICK<br />
Das vergangene Jahr hatte für Edelmetall-Investoren viel Unruhe und Unsicherheit gebracht; aber<br />
wenigstens eine erfreuliche Nachricht war in der Welt der Münzen und Barren zu vernehmen: Die Mehrwertsteuer<br />
für Weißmetalle wurde von 19 auf 16 Prozent gesenkt. Doch dieser Steuervorteil endete zum<br />
Jahreswechsel – inzwischen ist wieder alles beim Alten: Anlage<strong>pro</strong>dukte aus Silber, Platin und Palladium<br />
werden mit 19 Prozent besteuert. Anlagegold bleibt auch künftig mehrwertsteuerfrei.<br />
Doch wie verfahre ich mit Kursgewinnen in der Steuererklärung? Kann ich die hohe Mehrwertsteuer bei den<br />
Weißmetallen legal umschiffen? Und wie verhält es sich mit historischen Münzen bei der Mehrwertsteuer?<br />
Anlagegold und viele historische<br />
Goldmünzen bleiben steuerfrei<br />
Unkomplizierte Regeln<br />
bei der Steuererklärung<br />
Die wichtigste Nachricht für Anleger: Es besteht grundsätzlich<br />
keine Mehrwertsteuerpflicht bei Kapitalanlagegold.<br />
Wer Vermögensschutz betreiben und möglichst viel<br />
Gold für Geld erhalten möchte, sollte deshalb unbedingt<br />
auf Gold als Kapitalanlage setzen. Hier fällt nämlich nach<br />
derzeitiger Gesetzeslage keine Mehrwertsteuer an – dies<br />
gilt sogar für viele historische Goldmünzen, wenn diese<br />
bestimmte Eigenschaften aufweisen: Es wird ein Goldgehalt<br />
von mindestens 900 Tausendstel gefordert. Außerdem<br />
müssen die Münzen nach dem Jahr 1800 geprägt worden<br />
sein und in ihrem Herkunftsland als gesetzliches Zahlungsmittel<br />
gelten oder früher einmal gegolten haben.<br />
Von der Mehrwertsteuer befreite Goldbarren müssen eine<br />
Reinheit von mindestens 995 Tausendstel aufweisen.<br />
Bei der Steuererklärung haben Edelmetallanleger leichtes<br />
Spiel: Wer Goldbarren oder -münzen länger als zwölf<br />
Monate hält, kann bei deren Verkauf etwaige Kursgewinne<br />
steuerfrei vereinnahmen. Gewinne, die während<br />
eines Zeitraums von weniger als zwölf Monaten realisiert<br />
werden, müssen hingegen zum persönlichen Steuersatz<br />
versteuert werden. Dabei greift nicht das Regelwerk zur<br />
Abgeltungssteuer, sondern die Regelung für private Veräußerungsgeschäfte.<br />
Für sämtliche Gewinne existiert hier<br />
eine Freigrenze (kein Freibetrag) in Höhe von 600 Euro.<br />
Wird sie überschritten, müssen sämtliche Gewinne aus<br />
privaten Veräußerungsgeschäften dem Finanzamt mitgeteilt<br />
und versteuert werden.<br />
Die Mehrwertsteuerpflicht entsteht erst dann, wenn der<br />
Verkaufspreis einer Münze den Materialwert um mehr<br />
als 80 Prozent übersteigt. Dies trifft vor allem auf seltene<br />
Sammlermünzen zu. Dagegen sind die klassischen Anlagemünzen<br />
wie der Krügerrand, der Maple Leaf, der American<br />
Eagle, der China Panda, die Britannia, der Wiener Philharmoniker,<br />
der American Buffalo und das Australian<br />
Kangaroo (auch als „Nugget“ bezeichnet) steuerfrei. Sie<br />
sind unter dem Sammelbegriff „Goldmünzen zur Kapitalanlage“<br />
zusammengefasst.<br />
36 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Geld sparen mit der Differenzbesteuerung<br />
Differenzbesteuerung:<br />
Silber zum besten Preis<br />
Die hohe Mehrwertsteuer von 19 Prozent für die Weißmetalle<br />
schreckt viele Anleger ab – doch es gibt eine völlig<br />
legale Möglichkeit, diesen hohen Aufschlag zu minimieren.<br />
Im Rahmen der sogenannten „Differenzbesteuerung“<br />
können Silberanlagemünzen so angeboten werden, dass<br />
der Mehrwertsteuer-Zusatz äußerst gering ausfällt. Dabei<br />
wird nur die Handelsmarge, nicht aber der gesamte Preis<br />
der Münze mit der Mehrwertsteuer belegt. Durch dieses<br />
Besteuerungsverfahren ist es auch seit der Erhöhung der<br />
Mehrwertsteuer für Silberanlagemünzen von sieben auf<br />
19 Prozent möglich, Silbermünzen zum Bestpreis zu bekommen.<br />
Diese Möglichkeit wird für alle Anlagemünzen<br />
angeboten, die außerhalb der Europäischen Union <strong>pro</strong>duziert<br />
wurden – also beispielsweise für den Krügerrand, den<br />
Maple Leaf oder das Känguru in Silber.<br />
1 kg Silber Kookaburra<br />
Durchmesser: 1<strong>01</strong>,00 mm<br />
Dicke: 14,60 mm<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
37
Gastbeitrag<br />
WERTE SCHAFFEN<br />
ES BRAUCHT EINE<br />
NEUE KULTUR DER<br />
VERMÖGENSBILDUNG<br />
Die Vermögensbildung breiter Schichten der Bevölkerung in Deutschland ist unterentwickelt,<br />
renditeschwach und zu wenig in Vermögensgüter investiert. Viele Bürger<br />
bilden entweder gar kein Vermögen oder legen es aufs Sparbuch bzw. investieren es<br />
direkt oder mittelbar in festverzinsliche Wertpapiere. In Zeiten von Null-und Negativzinsen<br />
auf Bankeinlagen verlieren Sparer real wie nominal Geld, wenn sie versuchen,<br />
via Sparbuch vorzusorgen.<br />
U<br />
m die private Altersvorsorge in Deutschland<br />
zu fördern, ist 2002 das Riester-Rentensystem<br />
eingeführt worden. Seitdem unterstützt<br />
der Staat die Sparer mit Zulagen und Steuer-<br />
vorteilen, um sie zum Abschluss einer Riester-Rente<br />
zu motivieren. Die Riester-Rente<br />
wird aktuell aber durch zwei Pole unattraktiv.<br />
Der eine Pol ist die Niedrigzinspolitik<br />
der EZB, die insbesondere Versicherungs<strong>pro</strong>dukte<br />
unattraktiv macht. Der andere Pol<br />
ist die komplizierte Förderung, die hohe<br />
Bürokratiekosten <strong>pro</strong>duziert und die Kosten<br />
für die Anbieter erhöht und damit auch auf<br />
die Erträge drückt.<br />
Die Riester-Rente gilt nur für zertifizierte<br />
Altersvorsorgeverträge, die zwingend<br />
verrentet werden müssen, deren Beiträge<br />
garantiert sind und nicht beliehen oder<br />
vererbt werden dürfen. Diese Restriktionen<br />
mögen für den einen oder anderen sinnvoll<br />
und richtig sein und sie mögen auch bei<br />
der Einführung wohlüberlegt gewesen sein;<br />
heute zeigt es sich aber, dass viele Probleme<br />
erst durch diese Restriktionen entstanden<br />
sind. Die Riester-Rente wird als Versicherungsrente<br />
in größere Schwierigkeiten<br />
geraten. Daran haben weniger die Initiatoren<br />
aus dem Jahr 2002 Schuld. Sie haben in<br />
gutem Glauben gehandelt. Dennoch stellt<br />
sich im Zuge der Null- und Niedrigzinspolitik<br />
der EZB heraus, dass die Beitragsgarantie<br />
und die Kosten des Vertrages nicht<br />
mehr auskömmlich für die Anbieter zu<br />
finanzieren sind. Spätestens dann, wenn<br />
der Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen<br />
weiter abgesenkt wird, ist der<br />
Punkt erreicht, bei dem viele Anbieter ihr<br />
Neugeschäft einstellen werden. Sie können<br />
anschließend nur noch ihre Altbestände<br />
verwalten, müssen aber einen großen Teil<br />
der Verträge zu einem Rechnungszins von<br />
2,75 Prozent bedienen. Schon daran werden<br />
sie auf Dauer scheitern. Und auch beim<br />
Riester-Fonds sieht es nicht viel besser aus.<br />
Hier galt das Versprechen, dass der Vertrag<br />
38 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
von Frank Schäffler, FDP-Bundestagsabgeordneter<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
39
Gastbeitrag<br />
Frank Schäffler<br />
Mitglied des Deutschen Bundestags<br />
und Gründer der Denkfabrik<br />
„Prometheus – Das Freiheitsinstitut"<br />
erst in Aktien und später in festverzinsliche<br />
Wertpapiere umgeschichtet wird,<br />
was grundsätzlich eine gute Idee darstellt.<br />
Tatsächlich ist es aber so, dass der Aktienanteil<br />
zu Beginn minimal ist, weil das<br />
Erreichen der Beitragsgarantie inzwischen<br />
so teuer ist, dass kein oder nur ein geringes<br />
Aktienengagement möglich ist. Das heißt,<br />
auch die Riester-Fonds-Anbieter investieren<br />
im Wesentlichen in festverzinsliche<br />
Wertpapiere, die die Kosten des Vertrages<br />
und die Beitragsgarantie künftig nur noch<br />
schwer erwirtschaften können. Die Anzahl<br />
der Anbieter hat sich ohnehin auf nur noch<br />
drei reduziert.<br />
Das macht deutlich, dass sich das Sparverhalten<br />
in Deutschland ändern muss, wenn<br />
Vermögen in einer breiteren Bevölkerungsschicht<br />
geschaffen werden soll. Diejenigen,<br />
die sparen, dürfen nicht weiterhin – aufgrund<br />
unattraktiver Alternativen – in<br />
renditeschwache Anlageformen getrieben<br />
werden. Notwendig wäre ein Volk von<br />
Aktionären, die Eigentum an Unternehmen<br />
halten. Stattdessen sind wir ein Volk ohne<br />
Eigentum und seit einigen Jahren auch<br />
ohne Zinseinkünfte. Gleichzeitig steigen<br />
die Preise der Vermögensgüter, zum Beispiel<br />
im Immobiliensektor, stark an. Denn<br />
dort fließt das billige Geld der Notenbanken<br />
hinein. Die konsumfernen Wirtschaftszweige<br />
<strong>pro</strong>fitieren zuerst davon und so steigen<br />
deren Vermögenswerte durch die erhöhte<br />
Nachfrage. Gleichzeitig zahlen diejenigen,<br />
die in Ballungszentren wie München, Stuttgart<br />
oder Düsseldorf zur Miete wohnen,<br />
dafür mit einem immer höheren Anteil<br />
ihres Arbeitnehmereinkommens.<br />
Die Antwort auf diese Situation muss sein,<br />
Sparvorgänge nachgelagert und nicht fortlaufend<br />
zu besteuern. Daher wäre für jedermann<br />
ein Vorsorgekonto, das jeder aus seinem<br />
Bruttoeinkommen besparen kann und<br />
erst in der Entnahmephase besteuert wird,<br />
sinnvoll. Später sollte dies dann der persönlichen<br />
Einkommensteuer unterliegen. Das<br />
würde Anreize setzen, zu sparen. Vorgaben<br />
wie Beitragsgarantie, Mindestverzinsung<br />
oder Vererbbarkeit sollten entfallen.<br />
Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland<br />
sollen wieder mit Mut und Zuversicht in die<br />
Zukunft blicken, was ihre Lebensqualität<br />
und finanzielle Sicherheit im Alter betrifft.<br />
Daher müssen neue Anreize geschaffen<br />
werden, um die Menschen wieder verstärkt<br />
zur Vermögensbildung zu ermuntern. Dafür<br />
benötigen wir keine zusätzliche Intervention<br />
des Staates, sondern ganz im Gegenteil<br />
mehr Freiräume für die Sparerinnen und<br />
Sparer. Nur so kann den unterschiedlichen<br />
Erwerbsbiografien, Wünschen und Möglichkeiten<br />
des Einzelnen Rechnung getragen<br />
werden. So unterschiedlich die Lebenspläne<br />
auch sind, muss es doch für jeden möglich<br />
bleiben, selbstbestimmt für das Alter vorzusorgen,<br />
Vermögen zu bilden und somit am<br />
sozialen Aufstieg teilzuhaben.<br />
40 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
SIE WOLLEN RUHIG<br />
IHR SCHLAFEN? SCHÖNSTER TRUMPF<br />
IN VERSUCHEN KRISENZEITEN SIE<br />
ES MAL HIERMIT.<br />
Mit Gold schützen Sie Ihr Vermögen<br />
effektiv und langfristig.<br />
Wertbeständig, krisensfest, nachhaltig:<br />
Ein Investment in Gold rundet Ihr Portfolio ab.<br />
Photo by iStock.com/mbbirdy<br />
Seit Generationen hat sich das gelbe Edelmetall als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz bewährt. Unter<br />
Investoren genießt es dank seiner negativen Korrelation gegenüber Aktien, Dollar und Zinsen hohes Ansehen<br />
und darf heutzutage in keinem diversifizierten Portfolio fehlen. Seine relativ geringe Kursschwankungsintensität<br />
(Volatilität) verleiht jedem wertpapierlastigen Depot Stabilität und reduziert dessen Gesamtrisiko.<br />
MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />
WWW.PROAURUM.DE
Bitcoin im Trend<br />
DIGITALES GOLD<br />
BITCOIN VERSUS GOLD –<br />
INTERESSANT SIND BEIDE<br />
Der Bitcoin wird im Zuge seiner diesjährigen Rekordfahrt immer häufiger als „digitales<br />
Gold“ bezeichnet. Nachfolgend möchten wir Sie über Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />
beider Geldalternativen informieren – ohne für einen der beiden Partei zu ergreifen.<br />
BITCOIN WIRD BEI ANLEGERN<br />
IMMER GEFRAGTER<br />
Wichtig zu wissen: Der weltweite Markt für<br />
Kryptowährungen besteht aus über 8.000<br />
digitalen Währungen, von denen der Bitcoin<br />
mit einem Marktwert von nahezu 885 Milliarden<br />
Dollar (Stand: 23. Februar 20<strong>21</strong>) und<br />
angesichts eines Marktanteils von über 62<br />
Prozent zweifellos als deren bedeutendster<br />
Vertreter gilt. Die ersten Bitcoins erblickten<br />
im Januar 2009 das Licht der Finanzwelt<br />
und wurden als dezentrales Gegenstück<br />
zum ungedeckten Geld der Zentralbanken<br />
sowie als Antwort auf das hemmungslose<br />
Geldvermehren von Fed & Co. konzipiert<br />
und in Umlauf gebracht.<br />
In diesem Punkt sind sich die digitale<br />
Währung Bitcoin und die traditionelle<br />
Krisenwährung Gold ziemlich ähnlich:<br />
Im Gegensatz zu ungedeckten Fiat-Währungen<br />
können beide nicht unbegrenzt<br />
vermehrt werden. Bei Gold sind dessen<br />
Seltenheit und der enorme Förderaufwand<br />
hierfür verantwortlich. Beim Bitcoin sorgt<br />
zum einen der Programmier-Algorithmus<br />
für eine unabänderliche Begrenzung des<br />
Bitcoin-Bestands auf maximal <strong>21</strong> Millionen<br />
Bitcoins und zum anderen halbiert sich im<br />
Abstand von ungefähr vier Jahren regelmäßig<br />
die Belohnung für das Herstellen neuer<br />
Bitcoins (auch Mining genannt). Sowohl<br />
bei Bitcoins als auch bei Gold erfordert die<br />
Produktion enorme Anstrengungen. Goldminen<br />
benötigen erzhaltige Abbaustätten,<br />
Kapital, Arbeitskräfte und reichlich Energie.<br />
Bei „Bitcoin-Minern“ geht nichts ohne<br />
Software, Hardware, Kapital und Energie.<br />
Die Seltenheit dürfte bei Bitcoins in den<br />
kommenden Jahren – bedingt durch den<br />
Programmiercode – ausgeprägter als bei<br />
Gold sein. Begründung: Jahr für Jahr wird<br />
die Zahl neuer Bitcoins sinken und letztendlich<br />
auf null fallen. Ebenfalls interessant:<br />
Weil viele Bitcoin-Besitzer ihre elektronischen<br />
Geldbörsen (Wallets) verloren<br />
bzw. ihre privaten Schlüssel für den Zugriff<br />
auf die Bitcoins vergessen haben, dürfte<br />
die maximale Anzahl handelbarer Bitcoins<br />
nach der Produktion des letzten Bitcoins<br />
im Jahr 2040 deutlich unter <strong>21</strong> Millionen<br />
liegen. Da Bitcoins außerhalb des Bankensystems<br />
verwahrt und gehandelt werden,<br />
sollte sich jeder Bitcoin-Besitzer über die<br />
damit verbundenen Risiken bewusst sein.<br />
VERTRAUEN IN FIAT-<br />
WÄHRUNGEN SCHWINDET<br />
Der jüngste Bitcoin-Boom zeigt<br />
vor allem eines:<br />
Das Vertrauen in<br />
ungedeckte<br />
Währungen<br />
42 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Gold und Bitcoin<br />
wie Dollar und Euro schwindet. Tesla-Chef<br />
Elon Musk scheint diesbezüglich besonders<br />
skeptisch zu sein, schließlich tauschte er<br />
im Februar Firmengelder im Volumen von<br />
1,5 Milliarden Dollar in 48.000 Bitcoins. Der<br />
nachfolgende Bitcoin-Hype<br />
ließ den Marktwert der<br />
wichtigsten Kryptowährung<br />
zeitweise<br />
auf über<br />
eine Billion<br />
Dollar ansteigen.<br />
Das Internetportal<br />
Bitcoin<br />
Treasuries,<br />
welches die Bitcoin-Bestände<br />
börsennotierter Unternehmen, privater<br />
Bitcoin-Trusts und ETF-ähnlicher Bitcoin-<br />
Wertpapiere analysiert, meldet für 20<strong>21</strong><br />
ein stark steigendes Bitcoin-Interesse. Seit<br />
Ende Dezember haben sich die Bitcoin-Bestände<br />
dieser Marktakteure von<br />
1,15 Millionen auf 1,32 Millionen<br />
Bitcoins (+14,4 Prozent)<br />
erhöht. Einen erheblichen<br />
Imagegewinn verzeichnete<br />
der Bitcoin aber<br />
auch aus einem<br />
anderen Grund.<br />
Zahlungsdienstleister<br />
wie<br />
PayPal<br />
und<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
43
Bitcoin im Trend<br />
Square ermöglichen ihren Kunden den Zugriff<br />
auf Bitcoins, und Kreditkartenunternehmen<br />
wie Visa und Mastercard planen<br />
entsprechende Dienstleistungen.<br />
VERTRAUEN, RISIKEN, HANDEL<br />
UND LAGERFÄHIGKEIT UNTER<br />
DER LUPE<br />
übertraf zum Beispiel die historische<br />
250-Tage-Volatilität des Bitcoins mit 71<br />
Prozent sein Pendant zum Goldpreis (18,5<br />
Prozent) um den Faktor 3,8. Letztendlich<br />
dürfte damit auch klar sein, dass der<br />
Bitcoin – anders als physisches Gold in<br />
Form von Münzen und Barren – über ein<br />
Totalverlustrisiko verfügt.<br />
Grundsätzlich lässt sich Vertrauen zwar<br />
nicht konkret messen, doch zwei Faktoren<br />
dürften dabei eine entscheidende Rolle<br />
spielen: Historie und Kursschwankungsintensität,<br />
besser bekannt als Volatilität.<br />
Während bei Gold die Historie in Jahrtausenden<br />
bemessen ist, kann der Bitcoin<br />
auf eine Lebensdauer von etwas mehr als<br />
einem Jahrzehnt zurückblicken. Dieses<br />
verlief allerdings ausges<strong>pro</strong>chen turbulent,<br />
schließlich folgten auf Kursvervielfachungen<br />
regelmäßig starke Kursrückschläge von<br />
in der Spitze bis zu 80 Prozent.<br />
Risiken lassen sich durch die finanzmathematische<br />
Kennzahl Volatilität hingegen<br />
sehr gut ermitteln. Bei Redaktionsschluss<br />
Glänzen kann der Bitcoin unter anderem<br />
beim Thema Handel und Lagern. Handel<br />
und Versand erfolgen nämlich via Internet<br />
und der Besitz von Bitcoins kommt<br />
durch einen fälschungssicheren digitalen<br />
Schlüssel zum Ausdruck. In einem Wallet<br />
lassen sich daher Unmengen von Bitcoins<br />
einfach und kostengünstig aufbewahren.<br />
Deren Sicherheit sollte aber auf keinen Fall<br />
vernachlässigt werden.<br />
Bei Gold & Co. stellt sich die Lage völlig<br />
anders dar. Wer seinen Edelmetallbesitz<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> anvertraut und diesen in<br />
München oder in der Schweiz deponiert,<br />
kann das Thema Sicherheit getrost ad acta<br />
legen.<br />
44 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Analyse<br />
STRAFZINSEN<br />
NEGATIVZINSEN<br />
BESCHEREN<br />
DER RENTENKASSE<br />
MILLIONENVERLUSTE<br />
Beim Thema „Strafzinsen“ trösten sich viele Bundesbürger damit, dass die meisten<br />
Banken erst ab relativ hohen Kapitalbeträgen Strafzinsen verlangen und ihnen somit<br />
keine konkreten Kosten entstehen. Doch diese Rechnung hat einige Haken.<br />
RENTENKASSE UND BEITRAGS-<br />
ZAHLER MÜSSEN „BLUTEN“<br />
Wer nämlich hohe Geldbeträge bei seiner<br />
Bank deponiert hat, betreibt dennoch<br />
„systematische Vernichtung von Geldvermögen“.<br />
Begründung: Sollte die Bank keine<br />
Strafzinsen verlangen, muss der Sparer dennoch<br />
inflationsbedingte Verluste hinnehmen.<br />
Nur zur Erinnerung: Für den Monat<br />
Januar wurde eine jährliche Geldentwertung<br />
von immerhin einem Prozent gemeldet.<br />
Wichtige Notenbanken wie die EZB und die<br />
Fed streben seit Jahren eine Inflation von<br />
zwei Prozent p. a. an, würden aber auch ein<br />
Überschreiten dieser Hürde unter bestimmten<br />
Bedingungen akzeptieren.<br />
Eine große Mehrheit der Bundesbürger – im<br />
Grunde genommen sämtliche Rentner und<br />
Beitragszahler der gesetzlichen Rente – werden<br />
mit Blick auf die grassierenden Strafzinsen<br />
dennoch „zur Kasse gebeten“. Weil in der<br />
sogenannten „Nachhaltigkeitsreserve“ der<br />
Deutschen Rentenversicherung gegenwärtig<br />
mehr als 36 Milliarden Euro enthalten sind,<br />
müssen allein in diesem Jahr schätzungsweise<br />
97 Millionen Euro an Strafzinsen bezahlt<br />
werden. Im Zeitraum 2<strong>01</strong>7 bis 2020 wurden<br />
aufgrund der negativen EZB-Einlagezinsen<br />
bereits mehr als 230 Millionen Euro „verbrannt“.<br />
Mit „Nachhaltigkeit“ hat dies wenig<br />
zu tun, schließlich müssten in „normalen<br />
Zeiten“ Sparer eigentlich für ihr zurückgelegtes<br />
Kapital und das damit verbundene<br />
Nicht-Konsumieren belohnt und nicht<br />
bestraft werden. Zugleich müsste für die<br />
Aufnahme von Schulden ein angemessener<br />
Zins bezahlt werden. Doch die Notenbanken<br />
haben diese vermeintlichen Gesetze – bedingt<br />
durch die zahlreichen Krisen – vorsätzlich<br />
außer Kraft gesetzt.<br />
DIE RENTE IST ALLES ANDERE<br />
ALS SICHER<br />
Mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert<br />
Blüm (CDU) verbinden viele Ältere vor<br />
allem einen Satz: Die Rente ist sicher. Im<br />
Bundestagswahlkampf 1986 wurde diese<br />
relativ waghalsige These unter’s Volk gebracht.<br />
Seither ist viel passiert: Zum einen<br />
hat sich innerhalb der deutschen Bevölke-<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
45
46 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Analyse<br />
rung der Anteil der Rentner bzw. Pensionäre<br />
erhöht und der Anteil der Personen<br />
im arbeitsfähigen Alter reduziert. Für das<br />
umlagefinanzierte deutsche Rentensystem<br />
stellt dies keinen gesunden Mix dar, aber<br />
das Problem des demografischen Wandels<br />
kennt man bereits seit Jahrzehnten. Gelöst<br />
wurde es bislang nicht.<br />
Überraschenderweise hat sich die Corona-<br />
Krise bislang kaum nachteilig auf das Rentensystem<br />
ausgewirkt. Selbst im Lockdown-<br />
Monat November sei laut Gundula Roßbach,<br />
der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund, bei den Beitragseinnahmen<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat ein leichtes<br />
Plus verzeichnet worden. Dies ist vor allem<br />
dem Kriseninstrument Kurzarbeitergeld<br />
zu verdanken, schließlich fließen dem<br />
Versicherungsträger auch während solch<br />
konjunkturschwacher Phasen Rentenbeiträge<br />
zu. Ungemach droht allerdings, falls<br />
krisenbedingt dauerhaft weniger Erwerbstätige<br />
in die deutsche Rentenkasse einzahlen<br />
sollten. Allein für das Jahr 2020 rechnet<br />
Gundula Roßbach – trotz höherer Beitragseinnahmen<br />
– mit einem Defizit von 4,7<br />
Milliarden Euro. Angesichts der Tragweite<br />
der aktuellen Krise sollte eine Verschlechterung<br />
der allgemeinen Wirtschaftslage<br />
nicht völlig ausgeschlossen werden. Einen<br />
ersten Vorgeschmack, dass es bei der Rente<br />
zweifellos Unsicherheitsfaktoren gibt, dürfte<br />
der in diesem Jahr drohende Ausfall von<br />
Rentenerhöhungen liefern.<br />
BEI DER ALTERSVORSORGE<br />
AUCH AN GOLD DENKEN<br />
Problematik stets bewusst sein. Ungedeckte<br />
Währungen wie der Euro können sich<br />
einer inflationsbedingten Geldentwertung<br />
(Inflation) nur durch Zinseinnahmen<br />
entziehen. Doch die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass in den nächsten Jahren mit Euro-Anleihen<br />
auskömmliche Renditen erzielbar<br />
sind, fällt derzeit eher gering aus. Ein Euro<br />
bleibt zwar ein Euro, doch wie es um seine<br />
künftige Kaufkraft bestellt ist, steht auf<br />
einem ganz anderen Blatt. In Niedrigzinsphasen<br />
gibt es nur zwei wirksame Mittel,<br />
Inflationsverluste auszugleichen – entweder<br />
über Dividendeneinnahmen oder über<br />
Wertzuwächse. Wer seine Altersvorsorge<br />
krisenfester gestalten möchte, sollte deshalb<br />
über Alternativen nachdenken. Dies<br />
könnte man zum Beispiel über Sachwerte<br />
wie schuldenarme Aktienunternehmen oder<br />
die „schuldenfreien Krisenwährungen“ Gold<br />
und Silber bewerkstelligen.<br />
Um Gold und Silber zu erschaffen, muss viel<br />
Aufwand betrieben werden. Sowohl bei der<br />
Minen<strong>pro</strong>duktion als auch beim Recycling<br />
benötigt man Personal, Energie und Kapital.<br />
Dies ist bei ungedeckten Währungen keineswegs<br />
der Fall, schließlich wird hier häufig<br />
sogar von „Schöpfung aus dem Nichts“<br />
ges<strong>pro</strong>chen. Geld lässt sich bekanntlich in<br />
unbegrenzten Mengen herstellen; bei Alternativwährungen<br />
wie Gold und Silber wird<br />
dies durch ihre begrenzten Vorkommen<br />
verhindert. Vielleicht sollte die Deutsche<br />
Rentenversicherung Bund einmal über Gold<br />
und Silber als langfristige „Nachhaltigkeitsreserve“<br />
nachdenken.<br />
Grundsätzlich sollte sich jeder rentenversicherungspflichtige<br />
Bundesbürger folgender<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
47
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik<br />
150 JAHRE KAISERREICH<br />
EINE GOLDENE EPOCHE FÜR<br />
DAS GELD DER DEUTSCHEN<br />
Im Licht der beiden Weltkriege gibt es wohl wenige<br />
historische Stunden, die als glänzende Augenblicke im<br />
kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert sind. Die<br />
Kaiserkrönung im Spiegelsaal von Versailles und die damit<br />
verbundene Reichsgründung im Jahr 1871 gehören womöglich<br />
dazu – und die Gründung des Kaiserreichs vor 150<br />
Jahren steht in den kommenden Monaten im Mittelpunkt<br />
von so manchen Feierlichkeiten. Auch in der Welt der<br />
Münzen und Edelmetalle rücken die Prägungen aus der<br />
Zeit zwischen 1871 und 1919 verstärkt in den Mittelpunkt.<br />
Kurantmünzen aus dem Kaiserreich:<br />
EINE GOLDENE ERSATZWÄHRUNG<br />
Bis heute ist das geflügelte Wort vom „eisernen Notgroschen“<br />
in der deutschen Sprache fest verankert. Seit Generationen<br />
bewahren die Deutschen eine finanzielle Reserve<br />
in den eigenen vier Wänden auf, bevorzugt in Strümpfen,<br />
Kissen und anderen unauffälligen Behältnissen. Allerdings<br />
war die Bezeichnung „eisern“ in vergangenen Zeiten nicht<br />
ganz korrekt: Bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs<br />
dienten Goldmünzen, die damals als gesetzliches Zahlungsmittel<br />
im Einsatz waren, als Rücklage und wurden<br />
vom Familienoberhaupt gehütet. Meist fanden sich in<br />
diesem Fundus eine oder mehrere Goldmünzen mit einem<br />
Nennwert zu 20 Mark. Als Zahlungsmittel bekamen die<br />
meisten Untertanen im Kaiserreich diese sogenannten<br />
„Doppelkronen“ gar nicht zu Gesicht. Sie erhielten „Kleinmünzen“<br />
als Lohn ausbezahlt.<br />
Die Goldmünzen von damals sind eigentlich seit dem<br />
Untergang des Kaiserreichs im Jahr 1919 kein offizielles<br />
Zahlungsmittel mehr, doch durch ihren hohen Goldgehalt<br />
von 900/1.000 Teilen sind sie bis heute bei Sammlern und<br />
Anlegern beliebt – die sogenannten „Kurantmünzen“<br />
haben sich zu einer echten Investment-Alternative entwickelt<br />
und gehören zum Sortiment von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ganz<br />
selbstverständlich dazu wie die modernen Bullionmünzen,<br />
darunter der Krügerrand aus Südafrika und der Maple<br />
Leaf aus Kanada sowie der Wiener Philharmoniker aus<br />
Österreich. Auch wenn es sich bei den Doppelkronen aus<br />
dem Kaiserreich um historische Münzen handelt, werden<br />
sie bis heute mit relativ geringen Aufgeldern zum reinen<br />
Goldwert gehandelt und sind somit auch als Investment<br />
geeignet.<br />
Mit einer Auflage von mehreren Millionen Stück <strong>pro</strong> Jahrgang<br />
zählen die Goldmünzen aus dem Königreich Preußen<br />
zu den meistgeprägten Goldmünzen der deutschen Geschichte.<br />
Sie zeigen die deutschen Kaiser Wilhelm I. und<br />
Wilhelm II. sowie im Dreikaiserjahr 1888 auch den 99-Tage-Kaiser<br />
Friedrich III. – Letztere ist allerdings bei Sammlern<br />
sehr gesucht und deshalb mit einem etwas höheren<br />
Aufgeld versehen. Die Münzen tragen das Münzzeichen A<br />
für Berlin und weisen ein Rohgewicht von 7,99 Gramm und<br />
ein Feingewicht von 7,16 Gramm auf. Der rötliche Farbton<br />
der Münzen resultiert aus dem Kupferanteil, der für eine<br />
bessere Kratzfestigkeit hinzugegeben wurde.<br />
NUMISMATISCHE RARITÄTEN AUS<br />
DEM KAISERREICH<br />
Während es sich bei den historischen Goldmünzen aus<br />
Preußen um „Massenware“ im positiven Sinne handelt,<br />
hält das Sammelgebiet „Deutsches Kaiserreich“ für numismatische<br />
Experten viele Raritäten und Schätze bereit, die<br />
fernab des reinen Metallwertes gehandelt werden. Denn<br />
neben Preußen durften auch die anderen 24 Gliedstaaten<br />
des Kaiserreichs eigene Umlaufmünzen prägen. Und je<br />
nach Größe und Einwohnerzahl wurden die Prägeauflage<br />
und Vielfalt der unterschiedlichen Nominale stark beschränkt.<br />
So gibt es einzelne Herzogtümer und Fürstentümer,<br />
die nur einzelne Münztypen in geringer Auflage und<br />
nur in einzelnen Jahren prägen durften. Einzelne Münzen<br />
aus dem Kaiserreich wurden nur wenige Tausend Mal geprägt<br />
und sind daher äußerst begehrt.<br />
48 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Sammlerstücke<br />
Bei der Auswahl von Raritäten für eine gepflegte Kaiserreich-Sammlung<br />
sollten Sammler auf „Klasse statt Masse“<br />
setzen – vor allem, wenn sie ihre Sammelleidenschaft mit<br />
dem Investment-Gedanken verbinden und ihre Kollektion<br />
eines Tages mit Gewinn weiterverkaufen möchten. Von<br />
„sehr schön“ über „vorzüglich“ bis zu „Stempelglanz“<br />
reicht die Klaviatur der Erhaltungsgrade – und je höher<br />
eine Münze eingestuft wird, desto besser ist es für die<br />
künftige Wertentwicklung. Grundsätzlich ist die Wahl des<br />
Kaiserreichs als Sammelgebiet clever, denn die Epoche<br />
ab 1871 zählt zu den beliebtesten Themen innerhalb der<br />
deutschsprachigen Numismatik und seltene Exemplare erzielen<br />
seit Jahren bei Auktionen erstaunliche Ergebnisse.<br />
Der Goldstandard:<br />
EDELMETALLE ALS VERTRAUENSGARANT<br />
Hierzulande erinnern sich viele Münzfreunde aus einem<br />
speziellen Grund besonders gern an die Zeit des Deutschen<br />
Kaiserreichs zurück: Damals hatte Gold als Währungsreserve<br />
einen völlig anderen Stellenwert als heutzutage.<br />
Die Mark als Währung des Kaiserreichs war mit Gold<br />
gedeckt – jeder Deutsche konnte also zur Bank gehen und<br />
seine Kleinmünzen sowie Banknoten gegen eine festgelegte<br />
Menge Gold umtauschen. Diese Golddeckung wurde<br />
auch durch den Goldgehalt der Münzen zu zehn und 20<br />
Mark verdeutlicht. Dadurch waren die Goldmünzen aus<br />
dem Kaiserreich auch fernab der Heimat als Zahlungsmittel<br />
im Einsatz.<br />
Ein Blick in die Geschichte macht deutlich, dass Gold stets<br />
ein zuverlässiger Stabilitätsanker für die Währungspolitik<br />
war. Der Niedergang der Mark kam allerdings kurz vor Ausbruch<br />
des Ersten Weltkrieges, als die Pflicht der Reichsbank<br />
zur Einlösung und zum Umtausch von Banknoten in Gold<br />
praktisch über Nacht aufgehoben wurde. Das Vertrauen<br />
in die Währung sank rapide und die Menschen im Reich<br />
bunkerten das Gold, welches sie noch besaßen. Wer damals<br />
wenigstens die eine oder andere Goldmünze retten und<br />
verstecken konnte, hatte Glück – denn nach dem Ersten<br />
Weltkrieg machte die Hyperinflation von 1923 schmerzhaft<br />
deutlich, welche Folgen die Staatsfinanzierung mit der<br />
Notenpresse für die Bevölkerung hat. Es folgten Armut und<br />
Elend, und die Radikalisierung der öffentlichen Meinung<br />
wurde vorangetrieben. Nicht zuletzt deshalb sehnen sich<br />
immer mehr Menschen in Deutschland nach einer goldgedeckten<br />
Währung zurück – und weil es diese wohl auf<br />
absehbare Zeit nicht geben wird, behelfen sich langfristig<br />
orientierte Anleger damit, Teile ihres Vermögens in Goldmünzen<br />
umzuschichten.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
49
Produktinformationen<br />
NEUER SOVEREIGN<br />
DIE GOLD-LEGENDE LEBT AUCH 20<strong>21</strong> WEITER<br />
Was der Krügerrand für moderne Anlagemünzen ist, ist der<br />
Sovereign für historische Handelsmünzen – eine absolute<br />
numismatische Legende. Seit vielen Jahrhunderten wird<br />
die Goldmünze von der Royal Mint aus Großbritannien<br />
geprägt. Sie hat in den vergangenen Epochen ihr Aussehen<br />
und das Gewicht mehrfach verändert und wird in der<br />
heutigen Form seit 1817 hergestellt. Die Münze zeigt den<br />
jeweiligen Monarchen sowie den Heiligen Georg im Kampf<br />
mit dem Drachen. Als Handelsmünze war der Sovereign<br />
lange Zeit eine weltumspannende Währung auf Basis von<br />
Gold. Die Royal Mint prägt diesen Klassiker auch im Jahr<br />
20<strong>21</strong> zu Anlagezwecken.<br />
daher nahe dem reinen Metallwert gehandelt. Weil sie in<br />
vergangenen Zeiten im Umlauf waren, können sie leichte<br />
Gebrauchsspuren aufweisen. Dies ist beim Jahrgang<br />
20<strong>21</strong> des Sovereign anders – er kommt prägefrisch direkt<br />
aus Wales und ist daher sowohl für Anleger als auch für<br />
Sammler interessant.<br />
Mit einem Raugewicht der Münze von genau 7,98805<br />
Gramm und einem Feingehalt von 22 Karat (entspricht<br />
916,66/1.000) hat sich der Sovereign zu einem alternativen<br />
Edelmetall-Standard neben dem Krügerrand<br />
entwickelt. Für eine bessere Kratzfestigkeit wurde dem<br />
Gold ein Anteil von Kupfer hinzugegeben. Der Sovereign<br />
ist der wichtigste Vertreter der beliebten Produktgruppe<br />
der „Kurantmünzen“, zu denen auch die Vreneli aus der<br />
Schweiz und die 20-Mark-Goldmünzen aus dem Kaiserreich<br />
zählen. Sie wurden in hoher Auflage geprägt und<br />
BRITANNIA<br />
DIFFERENZBESTEUERUNG DANK BREXIT MÖGLICH<br />
Bislang nahmen der Silber Wiener Philharmoniker<br />
aus Österreich und die Silber-<br />
Britannia aus Großbritannien in der Welt<br />
der Edelmetalle eine Sonderrolle ein: Weil<br />
beide innerhalb der Europäischen Union<br />
geprägt wurden, konnten sie nicht unter<br />
Anwendung der sogenannten „Differenzbesteuerung“<br />
verkauft werden. Doch der Austritt<br />
Großbritanniens aus der Europäischen<br />
Union hat für Edelmetall-Investoren wenigstens<br />
eine erfreuliche Folge – und könnte<br />
dafür sorgen, dass die Verkaufszahlen der<br />
Britannia in die Höhe gehen. Denn künftig<br />
können die Münzen aus dem – inzwischen<br />
– Nicht-EU-Ausland differenzbesteuert<br />
angeboten werden. Die Silber-Britannia hat<br />
somit den gleichen Status wie die meisten<br />
anderen Anlagemünzen, die in Kanada, USA<br />
oder Australien geprägt werden.<br />
Bei der Britannia handelt es sich um eine<br />
der traditionsreichsten Anlagemünzen der<br />
Welt. Sie wird in Gold seit 1987 geprägt und<br />
in Silber erscheint sie seit dem Jahr 1997.<br />
Die Royal Mint hat ihre Anlagemünzen seit<br />
diesen Jahren wiederholt mit neuen Motiven<br />
auf den Markt gebracht. In den vergangenen<br />
Jahren haben die Briten zudem<br />
50 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Produktinformationen<br />
AMERICAN EAGLE<br />
EIN JAHRGANG MIT ZWEI MOTIVEN<br />
Als die ersten Exemplare der „American Eagle“-Anlagemünzen<br />
in Deutschland eintrafen, war die Überraschung<br />
groß: Die Goldmünze mit der Jahreszahl 20<strong>21</strong> wird in der<br />
Standardausführung zu einer Unze sowie in den „Fractionals“<br />
zu einer halben Unze, einer Viertelunze und einer<br />
Zehntelunze mit den gleichen Gestaltungen der Vorderseite<br />
und Rückseite ausgegeben, so wie die Münzen seit<br />
der Einführung des US-amerikanischen Bullion-Programms<br />
im Jahr 1986 aussehen: Die Goldmünzen zeigen<br />
weiterhin das Motiv „Family of Eagles“ des Künstlers Miley<br />
Busiek, die Silbermünzen werden mit dem „Heraldic Eagle“<br />
des Bildhauers und Graveurs John Mercanti gestaltet.<br />
Wie die US-amerikanische Fachzeitschrift „Coin World“ berichtet,<br />
plant die United States Mint erst in der Jahresmitte<br />
den Übergang zum neuen Motiv – und hier folgt die zweite<br />
Überraschung: Sowohl der Eagle in Gold als auch jener in<br />
Silber werden dann mit den ursprünglichen Vorderseiten-<br />
Motiven erscheinen, nur die Rückseite wird ausgetauscht.<br />
Auf der Silbermünze wird künftig ein fliegender Adler im<br />
Landeanflug mit einem Eichenzweig in den Krallen zu sehen<br />
sein. Das Motiv wurde von Emily Damstra gestaltet. Auf<br />
den American-Eagle-Goldmünzen wird ein Adlerkopf zu<br />
sehen sein, der in Nahaufnahme gestaltet wurde. Für dieses<br />
Motiv zeichnet Jennie Norris verantwortlich.<br />
Die Pläne der United States Mint, neue und alte Designs<br />
ihrer Münzen im Jahr 20<strong>21</strong> in verschiedenen Ausführungen<br />
als Anlage<strong>pro</strong>dukte sowie als Sammlerstücke zu<br />
verkaufen, hat in der Fachwelt für eine Überraschung<br />
gesorgt. Somit wird es zwei verschiedene „Typen“ des<br />
Jahrgangs 20<strong>21</strong> geben, was insbesondere in Sammlerkreisen<br />
für zusätzliches Interesse sorgen dürfte – zumal der<br />
American Eagle in Gold und Silber in diesem Jahr seinen<br />
35. Geburtstag feiert. Die Ausgabe der zweiten Version des<br />
American Eagle wird für den Juli 20<strong>21</strong> erwartet.<br />
ihre Produktpalette kontinuierlich erweitert<br />
und neben der Britannia auch die „Queen’s<br />
Beasts“ sowie die „Lunar UK“-Serie entwickelt.<br />
Inzwischen zählt die traditionsreiche<br />
Prägestätte aus Wales zu den beliebtesten<br />
Münz<strong>pro</strong>duzenten in Europa.<br />
Mit der Differenzbesteuerung ist es seit der<br />
Erhöhung der Mehrwertsteuer für Silberanlagemünzen<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>4 möglich, diese<br />
Investment<strong>pro</strong>dukte weiterhin nah am aktuellen<br />
Silberwert zu verkaufen. Dabei wird<br />
lediglich die Handelsmarge besteuert, nicht<br />
aber der volle Kaufpreis der Münze. Dadurch<br />
werden differenzbesteuerte Münzen<br />
etwa zwei Euro <strong>pro</strong> Gramm günstiger verkauft<br />
als regelbesteuerte Münzen. Diesen<br />
Preisvorteil nehmen Edelmetallkäufer gern<br />
in Anspruch, um den Aufschlag durch die<br />
Steuer möglichst gering zu halten.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
51
Seriosität im Edelmetallhandel<br />
BESTNOTE FÜR PRO AURUM<br />
VERTRAUEN UND<br />
SERIOSITÄT SIND HEUT-<br />
ZUTAGE EXTREM WICHTIG<br />
Wer Gold in Form von Barren und Münzen kauft, muss seinem Gegenüber vor allem<br />
eines entgegenbringen: Vertrauen. Vertrauen hinsichtlich der Echtheit und des Feingehalts<br />
des Goldes, Vertrauen in die Korrektheit des angegebenen Gewichts und<br />
Vertrauen, dass die Ware fristgerecht geliefert wird.<br />
Seit Jahren unterzieht das Wirtschaftsmagazin<br />
FOCUS MONEY in Deutschland agierende<br />
Edelmetallhändler einem umfangreichen<br />
Qualitätstest in den drei Hauptkategorien<br />
Onlinehandel, Filialgeschäft und Maklervertrieb.<br />
Dadurch sollen potenziell „schwarze<br />
Schafe“ bzw. wenig transparente Unternehmen<br />
aussortiert und Anlegern vertrauenswürdige<br />
Adressen vorgestellt werden. Diese<br />
werden dann mit dem Titel „Bester Goldhändler“<br />
geehrt. Laut jüngstem Test, der im<br />
Januar 20<strong>21</strong> veröffentlicht wurde, gelten<br />
in der Kategorie „Online“ deutschlandweit<br />
neun Anbieter und in der Kategorie Filialhandel<br />
zehn Anbieter als seriös.<br />
Da <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> auf einen kostenintensiven<br />
Maklervertrieb bewusst verzichtet, wurden<br />
unser Onlineshop sowie unser Filialhandel<br />
getestet – und einmal mehr mit der Auszeichnung<br />
„Bester Goldhändler“ bewertet.<br />
Jeder Testkandidat wurde übrigens in diversen<br />
Geschäftssegmenten wie zum Beispiel<br />
Service, Goldbarrenhandel, Goldmünzenhandel,<br />
Goldankauf und Lagerung separat<br />
unter die Lupe genommen und bewertet.<br />
Besonders interessant: Von insgesamt zwölf<br />
Bewertungsurteilen gab es für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
in diesem Jahr zwölfmal die Bestnote „Sehr<br />
Gut“. Dies lässt vor allem einen Schluss<br />
zu: Besser geht’s nicht! Dies sieht die<br />
Finanz-Wochenzeitung „€uro am Sonntag“<br />
übrigens ähnlich, schließlich sind wir bei<br />
deren im Oktober 2020 veröffentlichten<br />
Goldhändlertest ebenfalls mit „Sehr Gut“<br />
bewertet worden.<br />
SO WURDE BEI FOCUS MONEY<br />
GETESTET<br />
Durchgeführt wurde die Anbieteranalyse<br />
im Auftrag von FOCUS MONEY durch den<br />
unabhängigen Datendienst Deutsches Finanz-Service<br />
Institut (DFSI). Jeder Händler<br />
musste einen mehrseitigen Fragenkatalog<br />
beantworten, bei dem auch das operative<br />
Geschäft und diverse Transparenzaspekte<br />
berücksichtigt wurden. Die Antworten<br />
wurden dann durch Stich<strong>pro</strong>ben überprüft.<br />
Bei den fünf unterschiedlichen Fragenkomplexen<br />
erfolgte zudem eine unterschiedliche<br />
Gewichtung. Der Bereich „Service“ floss mit<br />
52 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Edelmetallhändler im Test<br />
insgesamt 20 Prozent in die Bewertung ein<br />
und basierte auf einem allgemeinen Teil (10<br />
Prozent) und den Unterkategorien „Bezahloptionen“<br />
(5 Prozent) sowie Versand bzw.<br />
Abholung (5 Prozent). Beim „Verkauf von<br />
Goldbarren“ und „Verkauf von Goldmünzen“<br />
erfolgte eine Gewichtung von jeweils 20<br />
Prozent, während die „Lagerung“ und der<br />
„Goldankauf“ mit 15 bzw. 25 Prozent zu<br />
Buche schlug. Hat ein Goldhändler zwischen<br />
80 bis 100 Prozent der maximal möglichen<br />
Punktzahl erreicht, erhielt er die Note „Sehr<br />
Gut“. Bei einer Erfolgsquote zwischen 60 bis<br />
79,99 Prozent wurde das Unternehmen mit<br />
„Gut“ bewertet und bei 40 bis 59,99 Prozent<br />
gab es noch ein „Befriedigend“. Schlechtere<br />
Noten wie zum Beispiel „Ausreichend“ oder<br />
„Mangelhaft“ hatten zur Folge, dass die betroffenen<br />
Unternehmen den Test sozusagen<br />
nicht bestanden haben.<br />
Wir sehen den Goldhändlertest von FOCUS<br />
MONEY als wichtiges Instrument, den<br />
Edelmetallhandel transparenter zu machen.<br />
Vor allem Erstkäufern dient er als wirksame<br />
Entscheidungshilfe, die „Spreu vom<br />
Weizen“ zu trennen. Seriöse Anbieter lassen<br />
sich durch diese Tests schnell und einfach<br />
finden, wodurch die Auswahl eines unseriösen<br />
Goldhändlers und daraus resultierende<br />
Vermögensschäden vermieden werden.<br />
SICHERHEIT UND SERIOSITÄT<br />
SIND EIN ABSOLUTES MUST-<br />
HAVE<br />
Bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> genießen die beiden Aspekte<br />
Sicherheit und Seriosität höchste Priorität<br />
und bilden damit unser wichtigstes Kapital.<br />
Der Geschäftserfolg von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
basiert nämlich zum einen auf Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda und zum anderen auf<br />
wiederkehrenden Wiederholungskäufern.<br />
Gerüchte oder Berichte über diesbezügliche<br />
Zweifel wären daher verheerend. Sämtliche<br />
Geschäfts<strong>pro</strong>zesse müssen vor allem eines<br />
sein: sicher und seriös.<br />
Den Großteil unserer Barren und Münzen<br />
beziehen wir in der Regel direkt vom Hersteller.<br />
Da jeder Anleger bereits erworbenes<br />
Gold aber auch an uns zurückverkaufen<br />
kann, erfolgt vor jedem Ankauf und nachfolgendem<br />
Verkauf stets eine Prüfung.<br />
Dank modernsten Geräten und speziell<br />
geschultem Personal ist sichergestellt,<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
53
Seriosität im Edelmetallhandel<br />
dass an unsere Kundschaft nur einwandfreie<br />
Ware geliefert wird. Zudem lassen sich<br />
bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Produkte nur dann in den<br />
Warenkorb legen, wenn diese auch tatsächlich<br />
bzw. innerhalb einer angemessenen<br />
Bearbeitungszeit verfügbar sind. Auch bei<br />
den Bezahlmöglichkeiten legen wir größten<br />
Wert auf Sicherheit. Um Selbstschutz und<br />
Kundenschutz zu betreiben, sind bei <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> lediglich zwei Zahlungsarten möglich:<br />
Barzahlung bei Selbstabholung oder<br />
Vorkasse per Überweisung. Kreditkarten<br />
und Bezahldienste wie PayPal scheiden im<br />
Edelmetallhandel wegen der aktuell noch<br />
sehr hohen Gebühren aus.<br />
Dieser Geschäftsstrategie sind wir seit<br />
unserer Gründung im Jahr 2003 treu geblieben<br />
und haben dadurch mehr als 300.000<br />
Privatkunden sowie zahlreiche Banken und<br />
Edelmetallhändler als Kooperationspartner<br />
gewinnen können.<br />
Edelmetalle sicher online kaufen bei<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>:<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/shop/<br />
54 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
VERTRAUEN IST<br />
GOLD WERT<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Ihr Kompetenzzentrum<br />
für alle Aspekte des modernen<br />
Edelmetallinvestments.<br />
Photo by <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
FOCUS MONEY bewertet <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ausnahmslos mit „Sehr Gut“: Wie in jedem<br />
Jahr unterzog das Wirtschaftsmagazin die wichtigsten Goldhändler Deutschlands einem<br />
Qualitätstest. In insgesamt zwölf Bewertungskategorien hat <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> durchgehend die<br />
Bestnote erhalten. Für Goldanleger spielt es dabei keine Rolle, ob sie unsere Filialen oder<br />
den Onlineshop aufsuchen; schließlich gelten beide Vertriebswege als „Sehr Gut“.<br />
MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />
WWW.PROAURUM.DE
Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Niederlassungen<br />
ONLINESHOP, CLICK & COLLECT, CLICK & MEET UND ONLINEBERATUNG<br />
PRO AURUM HAT SEINEN KUNDEN<br />
AUCH IM LOCKDOWN<br />
EINEN HERVORRAGENDEN<br />
SERVICE GEBOTEN<br />
Im März 2020 kam es zum Stillstand des<br />
öffentlichen Lebens, ab Mai zu einer Öffnung<br />
und nach dem Sommer zum zweiten<br />
Lockdown – das vergangene Jahr stand ganz<br />
im Zeichen der Corona-Pandemie. Und es<br />
wurde für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> zu einem Rekordjahr;<br />
die Nachfrage nach physischen Edelmetallen<br />
war so stark wie lange nicht mehr.<br />
Allerdings konzentrierte sich das Bestellaufkommen<br />
auf den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Onlineshop,<br />
denn die Standorte von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> waren<br />
von der Schließung betroffen.<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat auf die Einschränkung des<br />
stationären Edelmetallhandels frühzeitig<br />
reagiert und den „Click & Collect“-Service<br />
angeboten. Im Rahmen von „Click & Collect“<br />
dürfen Einzelhändler, die während des bundesweiten<br />
Corona-Lockdowns eigentlich geschlossen<br />
haben, ihren Kunden ermöglichen,<br />
Ware online zu bestellen und in der Filiale<br />
abzuholen. <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat diesen Service, der<br />
bereits in anderen Branchen etabliert ist, auf<br />
den Edelmetallhandel übertragen.<br />
Das Team von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Hamburg zieht<br />
ein positives Zwischenfazit: „Wir sind am<br />
14. Januar 20<strong>21</strong> mit dem ersten Termin gestartet.<br />
Nach einer kurzen Anlaufzeit kamen<br />
die Kunden zweimal <strong>pro</strong> Woche im Viertelstundentakt“,<br />
berichtet Filippo Destro, Leiter<br />
der Niederlassung. Nach Einschätzung von<br />
Destro nehmen die Kunden den Service gut<br />
an und zeigen sich dankbar für die Unterstützung<br />
der Mitarbeiter von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> vor Ort.<br />
Auch bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Düsseldorf wurde der<br />
Service gut angenommen: „Ich bin selbst<br />
erstaunt, wie viele Bestellungen über den<br />
Shop reinkommen“, berichtet Niederlassungsleiter<br />
Thomas Horn und verrät, dass<br />
auch die Größenordnung der Bestellungen<br />
zugenommen habe. Horn vermutet, dass<br />
sich viele Kunden um ihr Geld sorgen – beispielsweise<br />
wegen Negativzinsen: „Sparkasse<br />
Düsseldorf kündigt Kunden mit hohen<br />
Guthaben“, war Mitte Februar 20<strong>21</strong> in der<br />
Lokalpresse in Düsseldorf zu lesen.<br />
VIDEOBERATUNG ALS<br />
BELIEBTE ALTERNATIVE<br />
Ähnlich ist der Tenor bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Bad<br />
Homburg: „Click & Collect hat sich gut entwickelt“,<br />
sagt Karlheinz Jockel, Leiter des<br />
Standortes von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> im Rhein-Main-<br />
Gebiet. „Jeder Baumarkt, jedes Möbelhaus<br />
macht damit Werbung. Die Kunden sehen<br />
Vorteile wie einen festen Termin, ohne Wartezeiten<br />
zu haben, schon gleich zu wissen,<br />
was es kostet, und sie schätzen die vollkommene<br />
Diskretion, da sie allein im Geschäft<br />
56 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Edelmetallverkauf während des Lockdowns<br />
CLICK & COLLECT<br />
sind.“ In den meisten Fällen ist die Zeit<br />
zwischen der Bestellung und der Abholung<br />
äußerst kurz: „Der Kunde bestellt per Mail<br />
oder im Shop und wir können gleich einen<br />
Termin mit ihm ausmachen, da die Ware<br />
vorrätig ist oder sich in der Anlieferung befindet“,<br />
erklärt Jockel.<br />
Parallel hat sich die Möglichkeit der Videoberatung<br />
für viele Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
zu einer beliebten Alternative entwickelt:<br />
„Nach den ersten Beratungen haben mir die<br />
Telefon- und vor allem aber die Videoberatungen<br />
sehr viel Spaß gemacht“, berichtet<br />
Jürgen Birner, Filialdirektor des <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
Goldhauses in München: „Bei den Videoberatungen<br />
lässt sich sehr schnell eine<br />
wohlfühlende Atmosphäre feststellen. Die<br />
Kunden sind in ihrer gewohnten Umgebung<br />
und gehen meines Erachtens eher aus<br />
sich heraus und haben sich meist Fragen<br />
notiert, die sie geklärt haben möchten“,<br />
sagt Birner. Er betont, dass der wesentliche<br />
Mehrwert für die Kunden der sei, dass Ressourcen<br />
gespart würden – insbesondere die<br />
Zeit und Kosten für die Anfahrt. Zudem sei<br />
eine Beratung ohne Mundschutz möglich,<br />
also „face to face“: „Das hat den Vorteil,<br />
dass bei einer Videoberatung auch auf<br />
Gestik und Mimik geachtet werden kann“,<br />
betont Jürgen Birner. Er ist davon überzeugt,<br />
dass dies in der heutigen Zeit sehr<br />
viele Kunden schätzen. Auffällig ist aus<br />
Sicht von Jürgen Birner zudem, dass bei der<br />
Videoberatung bisher alle Altersgruppen<br />
vertreten waren. Nach der Onlineberatung<br />
leiten Birner und seine Kollegin Steffi<br />
Tränkler von der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filiale in Berlin<br />
die verschriftlichte Hausmeinung von <strong>pro</strong><br />
<strong>aurum</strong> unter dem Titel „Anlagestrategie<br />
mit physischen Edelmetallen“ als PDF an<br />
die Kunden weiter.<br />
Seit dem 8. März 20<strong>21</strong> war bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
auch der sogenannte „Click & Meet“-Service<br />
möglich. Kunden konnten wieder ohne<br />
vorherige Online-Bestellung in die Filialen<br />
kommen, allerdings nur mit Voranmeldung.<br />
Click & Meet musste anschließend jedoch<br />
aufgrund steigender Infektionszahlen in<br />
den meisten Filialen wieder rückgängig<br />
gemacht werden. Click & Collect bzw. der<br />
Einkauf mit vorherigem negativen Corona-<br />
Test und der Edelmetallhandel über den<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Onlineshop sind jedoch weiterhin<br />
möglich. Ergänzt wird das Angebot<br />
auch künftig von der Onlineberatung. Das<br />
Ziel, das <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> damit verfolgt: auch in<br />
schwierigen Zeiten den Kunden ein hervorragendes<br />
Serviceangebot zu unterbreiten.<br />
Abonnieren Sie bitte unseren <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />
Newsletter, wenn Sie immer auf dem<br />
neuesten Stand bleiben wollen:<br />
newsroom.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/newsletteranmeldung/<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
57
Statement von Finanzexperte Robert Halver<br />
GOLD IM KRIEG MIT<br />
DER ZINSANGST<br />
Baader-Bank-Chefanalyst<br />
Robert Halver<br />
Da Gold keine laufende Rendite abwirft,<br />
sind Zinsen sein größter Feind. Nachdem<br />
lange Jahre die Friedenspfeife geraucht<br />
wurde, hat man zuletzt das Zins-Kriegsbeil<br />
wieder ausgegraben. Tatsächlich zeigt Gold<br />
Zinswirkung. Erlebt es sein Zins-Waterloo?<br />
Angesichts des Konjunkturaufschwungs, gepaart<br />
mit höheren Rohstoffpreisen, zeigt die<br />
Inflation wieder ihre hässliche Fratze. Damit<br />
droht der Happy Hour der Geldpolitik mit<br />
zinsunterdrückender Liquiditätsschwemme<br />
die Sperrstunde. Übrigens führt der Zinsvorsprung<br />
der USA gegenüber Europa zu<br />
Dollar-Stärke. Und in Anlehnung an eine<br />
Hustenbonbon-Werbung gilt: Ist der Dollar<br />
zu stark, ist der Goldpreis zu schwach.<br />
Doch schauen Fed und EZB über den Inflationsberg<br />
hinweg, der nach Abebben des<br />
nachcoronalen Kaufrauschs wieder zum<br />
Mittelgebirge wird.<br />
Und dann die apokalyptische Überschuldung:<br />
Um Verschuldung „wegzuinflationieren“,<br />
werden Notenbanken Preissteigerungen<br />
oberhalb der Schuldzinsen anstreben.<br />
Ihre Stabilitäts-Apelle mögen zwar an die<br />
Strenge von Kompaniefeldwebeln erinnern.<br />
Praktisch sind sie jedoch Zins-Pazifisten.<br />
Im Übrigen will die Fed keine steigenden<br />
US-Zinsen, die den Dollar festigen und so<br />
den europäischen Export fördern. Wenn nötig,<br />
wird sie sich als Währungsabwertungskrieger<br />
betätigen.<br />
Sicher, die Zinsangst hält sich hartnäckig<br />
wie Zigarettengestank. Doch werden die<br />
Finanzmärkte den Geruch der neuen „innovativen“<br />
Geldpolitik früher oder später<br />
wahrnehmen.<br />
Überhaupt: Zum Stabilitätsausgleich für<br />
ihre die Schulden deckende Geldschwemme<br />
rüsten die Notenbanken ihre Goldbestände<br />
immer weiter auf.<br />
Längerfristige Gold-Anleger können darauf<br />
vertrauen, dass Gold seinen Glanz gegen die<br />
Zinsangst, aber auch gegen geopolitische<br />
Risiken und aufkeimenden Neo-Sozialismus<br />
erfolgreich verteidigen wird. Zwischenzeitliche<br />
Zins-Scharmützel sind auszuhalten.<br />
Rechtliche Hinweise / Disclaimer und<br />
Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten<br />
der Baader Bank AG:<br />
Also ist auch zukünftig Inflationsschutz<br />
nicht über Zinspapiere möglich. Gold bleibt<br />
der Inflationsretter.<br />
www.roberthalver.de/Newsletter-<br />
Disclaimer-725<br />
58 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />
Joseph-Wild-Straße 12<br />
81829 München<br />
Tel.: +49 (89) 444 584 - 0<br />
info@<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
Benjamin Summa<br />
Autoren<br />
J. Bernhard, B. Summa, S. Wieschowski<br />
Gestaltung<br />
Bettina Neuer,<br />
www.grafik-marketing.com<br />
Fotografie und Bildnachweis<br />
B. Schuller, istockphoto.com,<br />
stock.adobe.com/de<br />
Copyright<br />
Dieses <strong>Magazin</strong> und alle in ihm enthaltenen<br />
Ideen, Beiträge, Illustrationen und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Herausgebers. Für unverlangt eingereichte<br />
Manuskripte und Unterlagen kann keine<br />
Gewähr übernommen werden.<br />
Auflage<br />
Das <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint in einer<br />
Auflage von 3.500 Exemplaren.<br />
SOCIAL MEDIA<br />
Besuchen Sie uns auch auf<br />
unseren Social-Media-Seiten.<br />
Es erwarten Sie spannende<br />
Themen und Aktionen<br />
rund um Edelmetalle.<br />
<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />
59
JEDE MÜNZE ERZÄHLT<br />
EINE GESCHICHTE.<br />
Wir lüften ihr Geheimnis.<br />
Kompetenz in Sachen historische Münzen<br />
Die Experten von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> begleiten Sachwert-Anleger, die ihre ersten Schritte in die aufregende<br />
Welt der Numismatik machen wollen, mit großer Sorgfalt. Besondere Leidenschaften für spezielle<br />
Sammelgebiete stehen im Mittelpunkt, danach geht es auf die Suche nach geeigneten Stücken.<br />
MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />
WWW.PROAURUM-NUMISMATIK.DE