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pro aurum Magazin 01/21

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INTERVIEW<br />

MIT FEINKOST-UNTERNEHMER<br />

MICHAEL KÄFER:<br />

„Jammern hat noch<br />

nie geholfen.“<br />

Ausgabe<br />

<strong>01</strong>/<strong>21</strong><br />

MAGAZIN<br />

MÜNZE ÖSTERREICH<br />

Im Corona-Krisenjahr<br />

kam das Gold per<br />

Sonderflugzeug<br />

GEHÖRT IN JEDES PORTFOLIO<br />

Gold wird als<br />

strategische Anlageklasse<br />

immer wichtiger<br />

LBMA<br />

Deutsche Anleger gehören<br />

zu den eifrigsten<br />

Goldkäufern der Welt<br />

150 JAHRE KAISERREICH<br />

Eine goldene Epoche<br />

für das Geld<br />

der Deutschen


Marktbericht<br />

Gold verzeichnet<br />

Frühjahrsmüdigkeit 6–8<br />

Weißmetalle<br />

Wird 20<strong>21</strong> das Jahr von Silber,<br />

Platin und Palladium? 10–13<br />

Münze Österreich<br />

Im Corona-Krisenjahr<br />

kam das Gold per<br />

Sonderflugzeug 14–17<br />

Interview mit Michael Käfer<br />

„Jammern hat noch nie<br />

geholfen“ 22–25<br />

4–5 Editorial: Goldene Zeiten voraus?<br />

9 Trendwende: Gold-Silber-Ratio auf Mehrmonatstief<br />

18–20 Gold wird als strategische Anlageklasse immer wichtiger<br />

26–29 Interview mit der LBMA: Deutsche Anleger gehören zu den eifrigsten Goldkäufern der Welt<br />

30–32 Beim Sparen unbedingt an Gold denken<br />

34–35 Edle Schätze sicher lagern und verwahren bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

36–37 Edelmetalle und Steuern: Die wichtigsten Regeln im Überblick<br />

38–40 Gastbeitrag von Frank Schäffler: Es braucht eine neue Kultur der Vermögensbildung<br />

42–44 Bitcoin versus Gold – interessant sind beide<br />

45–47 Negativzinsen bescheren der Rentenkasse Millionenverluste<br />

48–49 150 Jahre Kaiserreich: Eine goldene Epoche für das Geld der Deutschen<br />

50–51 Produktinformationen<br />

52–54 Bestnote für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Vertrauen und Seriosität sind heutzutage extrem wichtig<br />

56–57 <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat seinen Kunden auch im Lockdown einen hervorragenden Service geboten<br />

58 Statement von Finanzexperte Robert Halver: Gold im Krieg mit der Zinsangst<br />

59 Impressum<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

3


Editorial<br />

GOLDENE ZEITEN<br />

VORAUS?<br />

Während die deutsche Wirtschaft coronabedingt unter massiven Einschränkungen<br />

leidet, träumt man in China und den USA bereits von außerordentlich hohen<br />

Wachstumsraten.<br />

GOLD BLEIBT IM GESPRÄCH<br />

So mancher Bitcoin-Fan träumt derzeit eher<br />

vom ganz schnellen Reichtum. Die Kryptowährung<br />

Nummer eins wird in einigen<br />

Publikationen sogar als „digitales Gold“ bezeichnet.<br />

Wir haben den derzeitigen Hype<br />

zum Anlass genommen, auf den Seiten<br />

42–44 beide Anlageklassen einem Vergleich<br />

zu unterziehen – ohne für eine der beiden<br />

Partei zu ergreifen.<br />

Wie in jeder Krise müssen manche Branchen<br />

mehr und andere weniger stark leiden.<br />

Bei der „Münze Österreich“ gehört das<br />

Geschäftsjahr 2020 zu den drei besten der<br />

Unternehmensgeschichte. Auf den Seiten<br />

14–17 erfahren Sie mehr über die im schönen<br />

Wien beheimatete Münzprägeanstalt,<br />

die mit ihren „Wiener Philharmonikern“<br />

seit 1989 viele Anleger beglückt hat.<br />

Weniger glänzend entwickelte sich das Geschäft<br />

des Münchner Traditionsunternehmens<br />

„Feinkost Käfer“. Unternehmenschef<br />

Michael Käfer lässt sich davon jedoch nicht<br />

unterkriegen. Sein Rezept lautet: „Jammern<br />

hat noch nie geholfen.“ Weitere interessante<br />

Erkenntnisse finden Sie im Interview auf<br />

den Seiten 22–25.<br />

So wie Gold jedem Portfolio beigemischt<br />

4 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


werden sollte, haben auch wir die aktuelle<br />

Ausgabe des Kundenmagazins von <strong>pro</strong><br />

<strong>aurum</strong> mit diverse Know-how-Themen<br />

bereichert. Ein Beispiel gefällig? Auf den<br />

Seiten 52–54 erklären wir Ihnen, warum<br />

beim Kauf von Edelmetallen hinsichtlich<br />

des Geschäftspartners die Soft Skills Vertrauen<br />

und Seriosität heutzutage unentbehrlich<br />

sind.<br />

Wichtig zu wissen: Wer sein Gold in den<br />

eigenen vier Wänden aufbewahrt, sollte auf<br />

keinen Fall die Seiten 34–35 übersehen.<br />

Dort erfahren Sie nämlich, warum Sie das<br />

Lagern Ihrer edlen Schätze unbedingt in<br />

<strong>pro</strong>fessionelle Hände legen sollten.<br />

Und wie in jeder Ausgabe zeigen wir Ihnen<br />

auf, was den Goldpreis in den vergangenen<br />

Monaten bewegt hat (Seiten 6–8). An den<br />

Goldmärkten überwiegen derzeit eindeutig<br />

die Molltöne. Wer mag, kann aber auch<br />

dieser Marktphase durchaus etwas Positives<br />

abgewinnen, schließlich bietet sich<br />

einem durch den gesunkenen Goldpreis die<br />

Möglichkeit, mehr Gold für sein Geld zu<br />

erhalten.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre und bleiben Sie<br />

gesund!<br />

Ihr Mirko Schmidt, Robert Hartmann und<br />

Claus Gabler<br />

Mirko Schmidt<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />

Robert Hartmann<br />

Gründer<br />

der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />

Claus Gabler<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

5


Marktbericht<br />

GOLDPREIS<br />

GOLD VERZEICHNET<br />

FRÜHJAHRSMÜDIGKEIT<br />

Beim Goldpreis verliefen die ersten Monate des Jahres 20<strong>21</strong> relativ holprig. Obwohl<br />

Bundesbankpräsident Jens Weidmann bereits zum Jahresende eine Inflation in Höhe<br />

von drei Prozent für möglich hält, entwickelte sich der Inflationsschutz bislang eher<br />

enttäuschend.<br />

G<br />

OLD SPÜRT GEGENWIND VOM<br />

ANLEIHEMARKT<br />

Hauptverantwortlich für diesen Negativtrend<br />

waren vor allem die deutlich gestiegenen<br />

US-Anleiherenditen sowie die seit<br />

Ende Dezember zu beobachtende Erholungstendenz<br />

beim Dollar. Beides sorgt an den<br />

Kapitalmärkten in der Regel für ein nachlassendes<br />

Interesse am Vermögensschutz Gold.<br />

Dies konnte man vor allem im Marktsegment<br />

ETFs ausmachen. Von Ende Dezember bis<br />

Mitte März gab es laut Daten des World<br />

Gold Council signifikante Goldabflüsse zu<br />

vermelden. Während das Jahr 2020 noch mit<br />

Rekordzuflüssen in Höhe von 877,1 Tonnen<br />

in die Annalen eingegangen war, sind in<br />

diesem Jahr bereits Goldabflüsse von 155,2<br />

Tonnen oder umgerechnet knapp fünf Mio.<br />

Unzen (Stand: 19. März) registriert worden.<br />

Diese Menge entspricht einem Gegenwert<br />

von aktuell mehr als sieben Mrd. Euro. Zur<br />

Erinnerung: In den Jahren 2<strong>01</strong>6 bis 2020 verzeichneten<br />

die insbesondere bei institutionellen<br />

Investoren beliebten Gold-ETFs stets<br />

einen Anstieg der gehaltenen Goldmengen.<br />

Einen regelrechten Nachfrageboom erlebten<br />

seit dem Jahreswechsel hingegen<br />

ETF-ähnliche Wertpapiere auf die Kryptowährung<br />

Bitcoin. Laut Daten des Internetportals<br />

Bitcoin Treasuries haben sich<br />

deren Bestände seit dem Jahreswechsel von<br />

734.200 auf 865.600 Bitcoins (+17,9 Prozent<br />

oder umgerechnet rund sechs Mrd. Euro)<br />

erhöht. In einem Interview meinte Bundesbankvorstand<br />

Burkhard Balz, dass sich<br />

Bitcoin und Gold hinsichtlich des inneren<br />

Werts, der Sicherheit und Liquidität nicht<br />

seriös miteinander vergleichen ließen. Zugleich<br />

bezweifelte er, dass die Bundesbank<br />

als zweitgrößter Goldeigentümer der Welt<br />

jemals Bitcoins als Reservewährung nutzen<br />

werde.<br />

Robert Hartmann, einer der beiden Gründer<br />

von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>, merkt diesbezüglich Folgendes<br />

an und sagt: „Die Anleger wissen<br />

genau, dass sie sich der Unterstützung der<br />

Notenbanken sicher sein können. Deshalb<br />

6 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Gold als Krisenwährung weiter gefragt<br />

befinden sich die Finanzmärkte derzeit<br />

ganz klar im Risk-on-Modus, was mit einem<br />

nachlassenden Interesse an Goldinvestment<br />

und einer technischen Korrektur<br />

des Goldpreises einhergeht.“ Eines kann<br />

man derzeit nicht leugnen: Aktuell ist die<br />

Stimmung an den Goldmärkten schlecht.<br />

Negative Nachrichten dominieren eindeutig<br />

den Handel mit Gold. Und genau<br />

diesen Umstand betrachtet der erfahrene<br />

Edelmetallexperte als Grund, warum wir<br />

bald einen Boden beim Goldpreis ausbilden<br />

werden. Er meint: „Das mittel- bis langfristige<br />

sehr gute fundamentale Umfeld für<br />

weiterhin steigende Goldpreise ist vollkommen<br />

intakt. Solange es real am Zinsmarkt<br />

nichts zu verdienen gibt, verkaufe ich kein<br />

Gramm meiner Edelmetalle.“ Die immensen<br />

Defizite der Staaten und Unternehmen sind<br />

nur mit historisch niedrigen bzw. negativen<br />

Realzinsen zu finanzieren.<br />

NEUE MARKTVERZERRUNGEN<br />

WEGEN US-RETTUNGSPAKET?<br />

Worauf viele US-Amerikaner sehnsüchtig<br />

gewartet haben, wurde vom neuen US-<br />

Präsidenten Joe Biden im März endlich in<br />

Kraft gesetzt: das 1,9-Billionen-Dollar-<br />

Rettungspaket. Nur zur Erinnerung: Dies<br />

entspricht fast neun Prozent des US-<br />

Bruttosozial<strong>pro</strong>dukts bzw. der Hälfte der<br />

deutschen Wirtschaftsleistung. Ursprünglich<br />

für Bedürftige und als Konsumhilfe<br />

gedacht, führt das „Gießkannen-Prinzip“<br />

dazu, dass jeder US-Bürger mit einem<br />

Jahreseinkommen von unter 75.000 Dollar<br />

zur freien Verwendung einen Scheck in<br />

Höhe von 1.400 Dollar plus zusätzliches<br />

Kindergeld erhält. Nun rechnen Kapitalmarktexperten<br />

bei einigen Aktien und<br />

Kryptowährungen mit einer neuen liquiditätsgetriebenen<br />

Hausse. Gold dürfte davon<br />

aller Voraussicht nach nicht <strong>pro</strong>fitieren.<br />

Die Scheckempfänger interessieren sich<br />

weniger für einen Stabilitätsanker oder<br />

sicheren Hafen und bevorzugen stattdessen<br />

wildgewordene Nebenwerte oder<br />

Kryptowährungen. Von einer gesunden<br />

und nachhaltigen Entwicklung dürften wir<br />

daher an den Finanzmärkten weiterhin<br />

meilenweit entfernt sein. Und damit nicht<br />

genug: Das nächste Billionen-Dollar-Hilfspaket<br />

befindet sich bereits in Planung.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

7


Marktbericht<br />

Diesmal sollen drei Billionen Dollar in Infra-<br />

struktur, Bildung und bezahlte Elternzeit<br />

fließen. Eines sollte jedem Sparer klar sein:<br />

Diese Schulden werden zu Lebzeiten wohl<br />

nicht zurückgezahlt, sondern bestenfalls<br />

mit neuen Schulden refinanziert werden.<br />

CHARTTECHNIK HAT SICH<br />

MASSIV EINGETRÜBT<br />

Auch beim Blick auf den charttechnischen<br />

Kursverlauf des Goldpreises überwiegen<br />

in diesem Jahr eindeutig die Molltöne. Im<br />

Januar wurde zum Beispiel die langfristige<br />

200-Tage-Linie deutlich unterschritten,<br />

was in der Chartlehre als klares Verkaufssignal<br />

gilt. Im Zuge der jüngsten Goldpreisschwäche<br />

drehte diese Durchschnittslinie<br />

nach unten und generierte dadurch sogar<br />

ein Trendwechselsignal. In der Spitze hat<br />

das gelbe Edelmetall – gemessen an dem im<br />

August erzielten Rekordhoch – zeitweise<br />

fast 20 Prozent verloren. Zur Erinnerung:<br />

Wird ein vorheriges Hoch um mehr als 20<br />

Prozent unterschritten, spricht man in der<br />

Finanzwelt häufig von einem Bärenmarkt.<br />

In diesem Zusammenhang erinnert Robert<br />

Hartmann an ein altes Sprichwort und sagt:<br />

„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis<br />

er bricht. Wann das sein wird, vermag ich<br />

nicht zu sagen. Ich denke, es dauert aber<br />

noch länger, als sich das die meisten Marktteilnehmer<br />

vorstellen können.“ Grundsätzlich<br />

sollte jeder Anleger der Zerbrechlichkeit<br />

des Finanzsystems mit der Robustheit<br />

von Gold begegnen – wenngleich einige<br />

Kryptowährungen und Aktien in den letzten<br />

Monaten deutlich höhere Renditen erzielt<br />

haben.<br />

8 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Wissen rund um Edelmetalle<br />

TRENDWENDE<br />

GOLD-SILBER-RATIO<br />

AUF MEHRMONATSTIEF<br />

Auf dem Edelmetallmarkt kann von Langeweile keine Rede sein: Nachdem im Jahr 2020<br />

vor allem der Goldpreis den Turbo eingelegt hatte, stehen in diesem Jahr stattdessen<br />

Silber und Platin im Mittelpunkt. Dagegen zeigt sich Gold trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten<br />

und der kontinuierlichen Ausweitung der Geldmenge derzeit überraschend<br />

schwach. Diese Entwicklungen haben jüngst dazu geführt, dass bei einem wichtigen<br />

Edelmetall-Indikator eine deutliche Trendwende festzustellen ist:<br />

Gold-Silber-Ratio<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

Jul 2<strong>01</strong>6 Jan 2<strong>01</strong>7 Jul 2<strong>01</strong>7 Jan 2<strong>01</strong>8 Jul 2<strong>01</strong>8 Jan 2<strong>01</strong>9 Jul 2<strong>01</strong>9 Jan 2020 Jul 2020 Jan 20<strong>21</strong><br />

60<br />

DAS GOLD-SILBER-RATIO IST AUF EIN<br />

MEHRMONATIGES TIEF GEFALLEN.<br />

Rund um die Bewertung des Gold-Silber-Ratios gibt es<br />

in der Fachwelt derzeit unterschiedliche Auffassungen:<br />

Grundsätzlich wird angenommen, dass bei einem Wert<br />

zwischen 40 und 80 eine Überbewertung oder Unterbewertung<br />

eines Metalls nur wenig ausgeprägt ist. Der historische<br />

Durchschnitt liegt bei rund 60 und an diesen Wert<br />

gleicht sich das Gold-Silber-Ratio aktuell wieder an. Bei<br />

einem Ratio von 80 oder höher gehen die meisten Marktbeobachter<br />

von einer Unterbewertung von Silber gegenüber<br />

Gold aus; erst bei einem Wert von unter 40 gilt Silber<br />

im Vergleich zu Gold als überbewertet.<br />

Das passierte im vergangenen Jahr: Mitte Februar 2020 bekam<br />

man für den Gegenwert einer Feinunze Gold etwa 85<br />

Unzen Silber. Ein Monat später schoss der Wert in die Höhe,<br />

auf über 120. Damals war infolge des Ausbruchs der Corona-<br />

Pandemie der Silberpreis über<strong>pro</strong>portional stark eingebrochen.<br />

Damals hatte <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> chancenorientierten Kunden<br />

empfohlen, Silber überzugewichten. Anschließend setzte die<br />

Trendwende ein: Das Gold-Silber-Ratio nahm kontinuierlich<br />

ab und beträgt aktuell knapp 67. Die Erklärung hierfür: Während<br />

der Goldpreis seit mehreren Monaten kontinuierlich<br />

abnimmt, ist der Preis von Silber deutlich angestiegen.<br />

Eine gute Orientierung für Edelmetall-Investoren bietet<br />

unsere <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Hausmeinung. Wir empfehlen sicherheitsorientierten<br />

Anlegern, zwischen fünf und 25 Prozent des Gesamtvermögens<br />

in Gold zu investieren. Chancenorientierten<br />

Anlegern raten wir, neben Gold auch in Silber zu investieren.<br />

Auch wenn langfristig die Zeichen auf einen deutlich höheren<br />

Silberpreis stehen, kann es zwischendurch immer wieder zu<br />

Rückschlägen kommen. Und wenn die Notenbanken, so wie<br />

es aktuell absehbar ist, die Märkte weiter mit billigem Geld<br />

fluten, dann wird wird davon nicht nur Silber <strong>pro</strong>fitieren,<br />

sondern vor allem der ultimative Inflationsschutz Gold. Der<br />

Anlagehorizont bei physischen Edelmetallen sollte jedoch<br />

grundsätzlich langfristig, also mindestens fünf Jahre sein.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

9


Wissen rund um Edelmetalle<br />

WEISSMETALLE<br />

WIRD 20<strong>21</strong> DAS JAHR<br />

VON SILBER, PLATIN UND<br />

PALLADIUM?<br />

Über viele Jahre war Gold die unangefochtene Nummer eins unter den Edelmetallen.<br />

Das gelbe Metall zeichnete sich durch eine attraktive Mischung aus Chancen und<br />

Stabilität aus. Doch 20<strong>21</strong> entwickeln sich der „kleine Bruder Silber“ und die beiden<br />

„Schwestermetalle Platin und Palladium“ bislang deutlich besser.<br />

W<br />

ährend sich die Krisenwährung Gold in den<br />

ersten drei Monaten um acht Prozent verbilligt<br />

hat, erzielten die drei Weißmetalle im<br />

selben Zeitraum mitunter kräftige Wertzuwächse.<br />

Am stärksten bergauf ging es mit<br />

Platin (+10,5 Prozent) und Palladium (+6,8<br />

Prozent). Mit einem Minus von über zwei<br />

Prozent hat Silber leicht enttäuscht. Auf<br />

Sicht von zwölf Monaten erzielten sämtliche<br />

Weißmetalle eine deutliche Outperformance<br />

gegenüber Gold. Als absoluter Top-Performer<br />

erwies sich Silber, das sich seit dem Tief im<br />

April 2020 mehr als verdoppelt hat.<br />

Physisches Gold<br />

100 %<br />

WACHSTUMSORIENTIERT<br />

Physisches Gold<br />

80 %<br />

SICHERHEITSORIENTIERT<br />

Physisches Silber<br />

20%<br />

Gold mag in den vergangenen Monaten<br />

an Glanz verloren haben, als altbewährter<br />

sicherer Hafen bleibt es aber weiterhin erste<br />

Wahl. Gold bietet nämlich vor allem Sicherheit<br />

und Stabilität und weniger die ganz<br />

großen Renditechancen. Wer sein Edelmetall-Portfolio<br />

breiter und stärker chancenorientiert<br />

aufstellen möchte, sollte auf Silber,<br />

Platin und Palladium nicht verzichten.<br />

Physisches Gold<br />

70 %<br />

Physisches Silber<br />

30 %<br />

Aufteilung der Vermögensklasse „Edelmetalle“ in Sicherheit,<br />

Wachstum und Chance, je nach Anlegertyp.<br />

(Grundstruktur eines konservativen Gesamtportfolios siehe Seite 20).<br />

© <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> value GmbH – J. Birner<br />

CHANCENORIENTIERT<br />

10 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Analyse zu Silber, Platin und Palladium<br />

SILBER:<br />

ANALYSTEN SEHEN ERHEBLI-<br />

CHES AUFWÄRTSPOTENZIAL<br />

Silber war zu Beginn des Jahres 20<strong>21</strong> der<br />

Shootingstar schlechthin – allerdings aus<br />

einem Grund, der durchaus diskussionswürdig<br />

ist: Im Zuge einer Auseinandersetzung<br />

zwischen Kleininvestoren aus dem Internet<br />

und großen Hedgefonds aus den USA kam<br />

es zu einem sogenannten „Short Squeeze“,<br />

der zuerst die Großspekulanten unter Druck<br />

setzte und dann zu einer massiven Gegenbewegung<br />

führte. So legte der Silberpreis<br />

am 1. Februar um über zehn Prozent zu, um<br />

diesen Wertzuwachs am darauffolgenden<br />

Tag wieder zu verlieren. Inzwischen sind die<br />

Zocker weitergezogen, was den Silberpreis<br />

spürbar beruhigt hat.<br />

Auch beim „LBMA Price Forecast Report“<br />

für das Jahr 20<strong>21</strong> stand vor allem Silber im<br />

Mittelpunkt. Die befragten Edelmetallanalysten<br />

erwarten, dass der durchschnittliche<br />

Silberpreis in diesem Jahr bei 28,50 US-Dollar<br />

<strong>pro</strong> Unze liegen wird. Keinem anderen<br />

Edelmetall wird für das laufende Jahr mehr<br />

zugetraut, allerdings erwarten die Experten<br />

eine Trading Range zwischen 16,51 und<br />

55,00 US-Dollar. „Es sieht so aus, als ob Silber<br />

im Jahr 20<strong>21</strong> eine echte Achterbahnfahrt<br />

erleben wird“, resümiert die LBMA.<br />

Auch ohne einen weiteren Short Squeeze<br />

stehen die Chancen für Silber in diesem Jahr<br />

besonders gut, denn die fundamentalen Rahmenbedingungen<br />

sprechen für dieses Edelmetall:<br />

Nach Angaben des „Silver Institute“<br />

ist die bedeutendste Entwicklung auf dem<br />

Silber-Investmentmarkt in diesem Jahr die<br />

starke Nachfrage nach börsengehandelten<br />

Produkten mit Absicherung durch physisches<br />

Silber. Die weltweiten Bestände der<br />

Silber ETFs haben zum ersten Mal die Marke<br />

von einer Milliarde Unzen deutlich überschritten<br />

und mit 1,062 Milliarden Unzen ein<br />

neues Rekordhoch erreicht. Für das Gesamtjahr<br />

20<strong>21</strong> <strong>pro</strong>gnostiziert Metals Focus einen<br />

Anstieg um 350 Mio. Unzen gegenüber dem<br />

Stand von Ende des Vorjahres.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

11


Wissen rund um Edelmetalle<br />

Ein positives Fazit ziehen die Analysten<br />

des „Silver Institute“ auch bei der Preisentwicklung<br />

von Silber. Im vergangenen Jahr<br />

hat sich der Silberpreis unter dem Strich um<br />

fast 48 Prozent verteuert – hauptsächlich<br />

aufgrund der Nachfrage nach einem sicheren<br />

Hafen. Das Gold-Silber-Ratio fiel im<br />

Zuge dieser Aufholjagd von einem im März<br />

erzielten Rekordwert von 127 auf aktuell<br />

67 zurück. Trotz der zwischenzeitlichen<br />

Turbulenzen bei Silber geht das „Silver<br />

Institute“ davon aus, dass das Edelmetall<br />

eine Jahresperformance von 27 Prozent<br />

erzielen wird.<br />

Für die weitere Preisentwicklung förderlich<br />

dürften die Prognosen des „Silver Institute“<br />

zum Förderaufkommen von Silber sein: Die<br />

Produktion der Silberminen soll Schätzungen<br />

zufolge im Jahr 2020 um 6,3 Prozent auf<br />

780,1 Millionen Unzen sinken. Dieser Rückgang<br />

resultiert vor allem aus den Corona-<br />

Beschränkungen.<br />

PLATIN:<br />

AUFHOLJAGD IST GESTARTET<br />

In den vergangenen Jahren stand Platin im<br />

Schatten von Palladium. Doch diese Rollen-<br />

verteilung hat sich schlagartig geändert –<br />

denn Platin hat jüngst wieder einmal gezeigt,<br />

was es kann: In den vergangenen<br />

zwölf Monaten kletterte es von 670 Euro<br />

auf 990 Euro und im gleichen Zeitraum<br />

von 730 auf rund 1.170 US-Dollar. Bereits<br />

im Sommer 2020 hatte <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> im<br />

Newsroom das weiße Metall als „Jahrhundert-Chance“<br />

für Investoren bezeichnet<br />

und einen „Turnaround“ als sehr wahrscheinlich<br />

eingeschätzt. Inzwischen ist<br />

dieser Turnaround eingetreten – nicht zuletzt<br />

deshalb, weil Platin deutlich stärkeres<br />

Aufholpotenzial besaß als die übrigen<br />

Edelmetalle. Zusätzliche Nachfrage entstand<br />

hierzulande durch die Senkung der<br />

Mehrwertsteuer für die Weißmetalle um<br />

drei Prozentpunkte.<br />

Die Perspektiven für Platin sind auch im<br />

neuen Jahr trotz der mittlerweile wieder<br />

höheren Besteuerung glänzend – darauf<br />

weist der „World Platinum Investment<br />

Council“ hin. Trevor Raymond, Leiter der<br />

Forschungsabteilung des Branchenverbandes,<br />

machte in einem Marktbericht darauf<br />

aufmerksam, dass sich der Platinmarkt<br />

immer noch in einem Angebotsdefizit befindet.<br />

Zudem werde der Platinpreis durch<br />

Positionen auf dem Futures-Markt verzerrt<br />

und künstlich gedrückt. Er erklärte, dass<br />

der kurzfristige Platinpreis massiv von den<br />

Futures-Spekulationen beeinflusst sei.<br />

Zudem werde künftig die industrielle<br />

Nachfrage zunehmen, nachdem 20<strong>21</strong> eine<br />

Entspannung der Corona-Pandemie bevorstehe.<br />

Nach Einschätzung des „World Platinum<br />

Investment Council“ konnte Platin sein<br />

volles Potenzial im Jahr 2020 nicht komplett<br />

ausschöpfen, was nicht nur an den Spekulationen<br />

an den Terminmärkten lag. Auch<br />

ein Rückgang bei den Automobilverkäufen<br />

sowie ein starker Fokus der Anleger auf Gold<br />

und Silber sorgten dafür, dass Platin in Vergessenheit<br />

geriet. Allerdings hat diese Entwicklung<br />

dem Defizit auf dem Platinmarkt<br />

keinen Abbruch getan.<br />

12 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Analyse zu Silber, Platin und Palladium<br />

PALLADIUM:<br />

WEITER AUF ERFOLGSKURS<br />

In den vergangenen zwölf Monaten entwickelte<br />

sich unter den beiden Schwestermetallen<br />

Platin deutlich besser als Palladium.<br />

Bei langfristiger Betrachtungsweise<br />

war hingegen bei Palladium eine erhebliche<br />

Outperformance auszumachen. Dies hatte<br />

vor allem einen Grund: Viele Autofahrer<br />

haben sich infolge des Dieselskandals umorientiert<br />

und setzen künftig nicht mehr<br />

auf Diesel-, sondern auf Benzinautos. Und<br />

weil für die Produktion von Diesel-Katalysatoren<br />

hauptsächlich Platin eingesetzt<br />

wird, war Palladium in der Vergangenheit<br />

vor allem in der Produktion von Katalysatoren<br />

für Benzinfahrzeuge weit verbreitet.<br />

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten<br />

wird die Nachfrage nach Palladium in den<br />

kommenden Jahren dennoch massiv zunehmen;<br />

insbesondere die Automobilindustrie<br />

braucht dringend den Rohstoff. Denn die<br />

verschärften Emissionsvorschriften sorgen<br />

dafür, dass Abgaskatalysatoren für Ottomotoren<br />

weiterentwickelt werden müssen.<br />

Zudem ist auf dem Automarkt ein allgemeiner<br />

Stimmungsumschwung zu beobachten.<br />

Allein in China sind in den Monaten Januar<br />

und Februar fast vier Millionen Fahrzeuge<br />

verkauft worden. Gegenüber dem vergleichbaren<br />

Vorjahreswert entspricht dies einer<br />

Steigerung in Höhe von 76,9 Prozent.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

13


Titelthema<br />

MÜNZE ÖSTERREICH<br />

IM CORONA-KRISENJAHR<br />

KAM DAS GOLD PER<br />

SONDERFLUGZEUG<br />

Majestätisch ragt das helle Gebäude mit der goldenen Schrift, eingerahmt von den<br />

römischen Göttern Merkur, Apoll, Diana und Venus, über die Baumwipfel des kleinen<br />

Parks auf dem Wiener Heumarkt heraus. Aus der Ferne sieht der Gebäudekomplex<br />

wie ein Palast aus – doch die Aufschrift „Rei Monetariae“ macht deutlich, dass hier<br />

keine Könige logieren, sondern Münzmeister ihre Arbeit verrichten.<br />

S<br />

seit 1834 wurden an diesem Ort die österreichischen<br />

Münzen geprägt. Die Währungsbezeichnungen,<br />

Abmessungen und<br />

Gewichte haben sich in dieser Zeit wiederholt<br />

geändert, doch seit vielen Jahrhunderten<br />

steht die Münze Österreich für Münzen<br />

in Spitzenqualität – auch in Gold und Silber.<br />

Seit dem Jahr 1989, dem Geburtsjahr der<br />

Anlagemünze „Wiener Philharmoniker“,<br />

hat die Münze Österreich eine kometenhafte<br />

Karriere hingelegt, wie man sie in der<br />

Welt der Münzen und Edelmetalle wohl<br />

kein zweites Mal findet. Bereits kurz nach<br />

der Umwandlung des damaligen Österreichischen<br />

Hauptmünzamtes in Wien in<br />

eine privatwirtschaftliche Aktiengesellschaft<br />

begannen die Produktentwickler und<br />

Graveure, dem Gedenkmünzen<strong>pro</strong>gramm<br />

der Alpenrepublik ein Facelift zu verpassen.<br />

Mitte der Neunzigerjahre wurde verstärkt<br />

Gold als Münzmetall eingesetzt, außerdem<br />

wurden Bi-Metall-Münzen präsentiert. Mit<br />

exotischen Münzmetallen wie Titan oder<br />

Niob erwarb sich die Münze Österreich den<br />

Ruf eines Innovationstreibers für die Münzprägung.<br />

Bis heute gibt es kaum ein Land, welches<br />

mit einer derart hohen Treffergenauigkeit<br />

neue Techniken und Formen der Münzgestaltung<br />

entwickelt und die konservative<br />

Münzensammlergemeinde für diese Experimente<br />

begeistert. Und die Begeisterung ist<br />

im Falle der Produkte der Münze Österreich<br />

ausges<strong>pro</strong>chen stark ausgeprägt, denn die<br />

Neuausgaben sind üblicherweise meist kurz<br />

nach ihrem Erscheinen restlos ausverkauft.<br />

Hierfür sorgt auch eine restriktive Festlegung<br />

der Auflagezahlen, die stets weit<br />

unterhalb der weltweiten Nachfrage liegt.<br />

Die Folge: Die Preise für die Sammlermünzen<br />

aus Österreich entwickeln sich auf dem<br />

Zweitmarkt exzellent und werden von manchen<br />

Münzfreunden sogar als Alternativ-<br />

Investment verstanden.<br />

Der meiste Umsatz und die größte weltweite<br />

Reputation gehen allerdings auf das<br />

14 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Die Geschichte der Münze Österreich<br />

Der Wiener Philharmoniker,<br />

die wohl bekannteste Münze<br />

der Münze Österreich<br />

Konto der Wiener-Philharmoniker-Anlagemünzen.<br />

Bereits im Jahr 1989 kam der<br />

„Phil“ in Gold erstmals auf den Markt und<br />

konnte sich in den Neunzigerjahren gleich<br />

viermal den Titel der meistverkauften Goldmünze<br />

sichern. Mit einer detailverliebten<br />

Gestaltung überzeugen die Österreicher<br />

sowohl Anleger als auch Sammler. Auf den<br />

Investment-Prägungen aus Österreich ist<br />

die Orgel aus dem goldenen Saal des Wiener<br />

Musikvereins zu sehen, außerdem wurden<br />

ausgewählte Instrumente des Konzertorchesters<br />

in Szene gesetzt. Spätestens seit<br />

dem Jahr 2008, als die Produktpalette um<br />

einen Philharmoniker in Silber erweitert<br />

wurde, spielt die Münze Österreich in der<br />

Champions League der Münzen mit.<br />

Die Geschichte der Münze Österreich geht<br />

auf einen Raub zurück. Der Babenberger<br />

Leopold V. hatte gegen Ende des zwölften<br />

Jahrhunderts den englischen König Richard<br />

Löwenherz festsetzen lassen und damit<br />

dessen Eroberungsfeldzug am Mittelmeer<br />

gestoppt. Für seine Freilassung forderte<br />

Leopold rund 23 Tonnen Silber. Mit diesem<br />

Silber wurde Wiens erste Prägeanstalt<br />

gegründet. Diese Geschichte trug sich in<br />

einer Zeit zu, als in England ein gewisser<br />

Robin Hood gewirkt haben soll – dieser<br />

soll das Geld, das durch Sondersteuern zur<br />

Finanzierung des Lösegeldes eingenommen<br />

wurde, an die Armen zurückverteilt<br />

haben.<br />

Heutzutage verfügt die Münze Österreich<br />

über ein Portfolio, das von hochwertig<br />

geprägten Anlagemünzen über Sammlermünzen<br />

mit Spezialeffekten bis hin zu<br />

den Euro-Umlaufmünzen für die Republik<br />

Österreich reicht. In den vergangenen<br />

Jahren haben die Österreicher beispielsweise<br />

Gedenkmünzen vorgestellt, die in<br />

der Nacht leuchten (die „Stille Nacht“-<br />

Weihnachtsmünze), eine Farbapplikation<br />

aufweisen (die „Drei-Euro-Tiertaler“) oder<br />

– der jüngste Clou der numismatischen<br />

Traumfabrik – mit einem Swarovski-Kristall<br />

(„Augen der Kontinente“) veredelt wurden.<br />

Die Corona-Krise hat das Geschäft der<br />

Münze Österreich durchaus beeinflusst –<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

15


Titelthema<br />

Mag. Gerhard Starsich<br />

Generaldirektor der Münze Österreich<br />

es ist zweifelsohne eine besondere Zeit für<br />

einen Münz<strong>pro</strong>duzenten. Die Nachfrage<br />

nach den Produkten der Münze Österreich<br />

im vergangenen Jahr hat sich exzellent<br />

entwickelt: „Das Jahr 2020 gestaltete sich<br />

im Geschäftsfeld des Edelmetallhandels als<br />

ein Jahr der extremen Steigerungen. Der<br />

Umsatz konnte um das Fünffache gesteigert<br />

werden, die Liefermenge an Gold in die USA<br />

hat sich verneunfacht, jene nach Japan versechsfacht<br />

und jene nach Deutschland mehr<br />

als verdoppelt. Das Jahr 2020 erwies sich<br />

für die Münze Österreich als ein Rekordjahr,<br />

nicht als das absolute Rekordjahr, aber<br />

es zählt zu unseren drei besten Jahren“,<br />

berichtet Mag. Gerhard Starsich, Generaldirektor<br />

der Münze Österreich.<br />

Die Corona-Pandemie hatte auch Auswirkungen<br />

auf die Produktion der Münze<br />

Österreich. Die Münzprägestätte war<br />

allerdings nur einmal Ende Februar 20<strong>21</strong><br />

mit Covid-Erkrankungen in der Produktion<br />

konfrontiert. „Glücklicherweise hatten alle<br />

Kollegen leichte Verläufe. Wir wissen, dass<br />

wir auch Glück hatten, denn statistisch gesehen<br />

ist die Wahrscheinlichkeit bei einem<br />

200-Personen-Betrieb gar nicht so gering“,<br />

stellt Starsich klar. Er ist dankbar, dass alle<br />

Mitarbeitenden der Münze Österreich viel<br />

dazu beigetragen und besondere Achtsamkeit<br />

bei der Befolgung aller Corona-Maßnahmen<br />

gezeigt haben. Im Produktionsbereich<br />

konnte die Münze Österreich mit<br />

versetzten Arbeitszeiten die Arbeitsabläufe<br />

möglichst ungehindert aufrechterhalten.<br />

„Etwas ungewöhnlichere Maßnahmen<br />

mussten wir bei der Beschaffung der Edelmetalle<br />

ergreifen, denn hier konnten wir<br />

uns nicht mehr nur auf die gewohnten<br />

Lieferanten aus der Schweiz verlassen. Im<br />

Tessin, im Grenzbereich zur Lombardei,<br />

waren alle Raffinerien geschlossen. Letztlich<br />

haben wir einen Sonderflug organisiert,<br />

mit dem das notwendige Edelmetall direkt<br />

eingeflogen wurde.“<br />

Einen Überraschungserfolg hat die Münze<br />

Österreich mit einem neuen Produkt gefeiert:<br />

Im Mai wurde der neue Service „Golddepot“<br />

auf den Markt gebracht, der sich<br />

positiver entwickelt hat, als von der Münze<br />

Österreich ursprünglich angenommen. „Der<br />

erfreulich erfolgreiche Produktstart zeigt<br />

uns, dass uns unsere Kunden langfristig<br />

Vertrauen schenken“, unterstreicht Gerhard<br />

Starsich. Auch künftig wollen die Österreicher<br />

verlässliche Partner für Handelspartner<br />

wie <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> und Sammler sowie<br />

Anleger sein – „und kontinuierlich unsere<br />

Produktpalette anbieten, auch wenn es<br />

manchmal drastischer Maßnahmen wie<br />

dem Einfliegen von Gold mit Sonderflugzeugen<br />

bedarf.“<br />

Gerhard Starsich fasst zusammen: „Unsere<br />

Kunden brauchen gerade auch in schwierigen<br />

Zeiten jemanden, der mit Sicherheit<br />

Qualität liefert, und dieser Partner wollen<br />

wir gemeinsam mit <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> sein. Natürlich<br />

arbeiten wir an zusätzlichen Dienstleistungen,<br />

die nicht nur das Serviceangebot<br />

verbessern, sondern auch das Leben unserer<br />

Kunden erleichtern sollen. Freuen Sie sich<br />

auf ein umfassendes und schönes Münzenund<br />

Servicepaket.“<br />

16 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


1.000 Unzen reines Gold: Der BIG PHIL der Münze Österreich. Zu sehen ist die größte europäische<br />

Goldmünze in der permanenten Ausstellung im <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Goldhaus in München.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

17


Gold als strategisches Investment<br />

GEHÖRT IN JEDES PORTFOLIO<br />

GOLD WIRD ALS<br />

STRATEGISCHE ANLAGE-<br />

KLASSE IMMER WICHTIGER<br />

Im Rahmen einer Analyse über die Bedeutung von Gold als strategische Anlageklasse<br />

liefert der World Gold Council (WGC) auf insgesamt 18 Seiten wertvolle Informationen<br />

und Argumente, warum das gelbe Edelmetall in jedes Portfolio gehört.<br />

WACHSENDE BEDEUTUNG<br />

VON GOLD<br />

Warum Gold als strategische Anlageklasse<br />

anzusehen ist, begründet der WGC unter<br />

anderem mit dem Umstand, dass es bei<br />

Investoren gefragt ist, als Reservewährung<br />

fungiert, als Schmuck dient und im Technologiesektor<br />

benötigt wird. Die bei Aktien<br />

und Anleihen verbreiteten Bewertungsmodelle<br />

könne man aufgrund fehlender<br />

Zins- oder Dividendenzahlungen bei Gold<br />

allerdings nicht anwenden. Grundsätzlich<br />

sehen die WGC-Analysten vier Faktoren,<br />

wie Gold ein Portfolio aufwerten kann:<br />

Rendite, Diversifikation, Liquidität und<br />

Portfolio-Performance. Bei institutionellen<br />

Investoren, die häufig auch als „Smart<br />

Money“ eingeordnet werden, sank die<br />

Aktienquote der Portfolios seit 1998 von<br />

60 auf 43 Prozent, während sich der Anteil<br />

alternativer Investments (inklusive Gold)<br />

im selben Zeitraum von sieben auf 26 Prozent<br />

vervielfacht hat.<br />

Die in den vergangenen Jahrzehnten zu<br />

beobachtende starke Performance des<br />

Goldpreises wurde durch fünf strukturelle<br />

Entwicklungen begünstigt:<br />

1. Geldpolitik inklusive der damit verbundenen<br />

niedrigen Opportunitätskosten<br />

(Zinsverzicht)<br />

2. Nettokäufe der Notenbanken, um<br />

Sicherheit und Diversifikation zu verbessern<br />

3. Allgemeine Marktrisiken erfordern<br />

eine Absicherung<br />

4. Verbesserter und kostengünstiger<br />

Marktzugang dank ETFs<br />

5. Starkes Wirtschaftswachstum in<br />

goldhungrigen Ländern wie China<br />

und Indien<br />

Die Performance von Gold kann sich sehen<br />

lassen, insbesondere auf lange Sicht. So<br />

weist der WGC darauf hin, dass sich das<br />

gelbe Edelmetall seit dem Ende des Goldstandards<br />

im Jahr 1971 prächtig entwickelt<br />

hat und seither eine Rendite von elf<br />

Prozent p. a. erzielt hat. Diese entsprach<br />

in etwa der Performance von Aktien und<br />

übertraf die Wertentwicklung von Anleihen.<br />

Gold überzeugte vor allem durch den Umstand,<br />

sich sowohl in wirtschaftlich guten<br />

als auch in schlechten Zeiten positiv zu<br />

entwickeln. Das krisenbewährte Edelmetall<br />

stellt eine gute Ergänzung zu Aktien dar<br />

und eignet sich als Vermögensschutz sowie<br />

18 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Gold hat sich bestens bewährt als Inflationsschutz<br />

Gold hat sich seit dem Ende des Goldstandards<br />

im Jahr 1971 prächtig entwickelt<br />

und erzielt seither eine Rendite von<br />

elf Prozent p. a.<br />

als Absicherung gegen systemische Risiken,<br />

Währungsschwäche und Inflation. Gold<br />

erhöht die risikoadjustierte Rendite eines<br />

Portfolios, liefert positive Anlageergebnisse<br />

und verbessert in turbulenten Marktphasen<br />

die Liquidität. Besonders interessant: In<br />

den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielte<br />

der Goldpreis von insgesamt zwölf erfassten<br />

Anlageklassen die drittbeste jährliche Performance<br />

und musste sich lediglich Schwellenländer-Aktien<br />

und REITs (Immobilien)<br />

geschlagen geben.<br />

BESTENS BEWÄHRT ALS<br />

INFLATIONSSCHUTZ<br />

Gold genießt einen ausgezeichneten Ruf<br />

als Inflationsschutz. In den vergangenen<br />

50 Jahren hat der Goldpreis sowohl den<br />

US-Konsumentenpreisindex als auch den<br />

vom IWF entwickelten Welt-Konsumentenpreisindex<br />

übertroffen. Vermögen wurde<br />

durch Gold nicht nur bewahrt, sondern<br />

vermehrt. Zudem entwickelte es sich in<br />

Zeiten hoher Inflation überdurchschnittlich<br />

positiv. Besonders interessant: Auch<br />

in deflationären Marktphasen war Gold<br />

aufgrund der gestiegenen Verunsicherung<br />

gefragt und erzielte gegenüber Rohstoffen<br />

eine markante Outperformance.<br />

Gegenüber den wichtigsten ungedeckten<br />

Fiat-Währungen fiel die Outperformance<br />

von Gold besonders stark ins Gewicht.<br />

Deren Kaufkraft – gemessen in Feinunzen<br />

Gold – ist seit dem Jahr 2002 zwischen<br />

73 Prozent (Schweizer Franken) und 87<br />

Prozent (Britisches Pfund) regelrecht erodiert.<br />

Der Grund liegt auf der Hand: In den<br />

vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich<br />

die Geldmenge um ein Vielfaches stärker<br />

erhöht als die Goldmenge. Letztere wuchs<br />

in den vergangenen 20 Jahren <strong>pro</strong> Jahr<br />

um ungefähr 1,4 Prozent. Der Goldpreis<br />

korrelierte sehr stark mit der US-Geldmenge<br />

M2 und erzielte ihr gegenüber eine<br />

Outperformance.<br />

DIVERSIFIKATION, DIE<br />

FUNKTIONIERT<br />

Dass Diversifikation – also die Verteilung<br />

des Gesamtvermögens auf mehrere Anlageklassen<br />

– Vorteile bringt, gilt mittlerweile<br />

als unbestritten. Der World Gold Council<br />

weist allerdings darauf hin, dass wirksame<br />

Diversifizierer rar sind. Gold erwies sich<br />

vor allem in Zeiten hoher Systemrisiken als<br />

robust und lieferte dank seiner negativen<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

19


Gold als strategisches Investment<br />

Korrelation insbesondere gegenüber Aktien<br />

positive Renditen. Dadurch wurden die Verluste<br />

eines Portfolios begrenzt. Ein weiterer<br />

Vorteil von Gold besteht auch darin, dass<br />

sich das gelbe Edelmetall schnell und einfach<br />

zu Geld machen lässt. Zum Vergleich:<br />

In Crash-Phasen lassen sich Aktien aufgrund<br />

des enormen Verkaufsdrucks häufig<br />

gar nicht oder nur zu „falschen“ bzw. zu<br />

niedrigen Preisen verkaufen.<br />

In der Vergangenheit hat sich Gold aber<br />

auch während positiver Finanzmarktphasen<br />

gut entwickelt, weil es nämlich nicht nur<br />

von Investoren, sondern auch von Konsumenten<br />

nachgefragt wird. Auf lange Sicht<br />

<strong>pro</strong>fitiert das gelbe Edelmetall von Einkommenszuwächsen<br />

breiter Bevölkerungsschichten.<br />

Mit wachsendem Wohlstand<br />

kann sowohl die Nachfrage der Konsumenten<br />

(Schmuck) als auch das Schutzbedürfnis<br />

verunsicherter Investoren zu verstärkten<br />

Goldkäufen führen; schließlich entsteht<br />

dann häufig der Wunsch nach Inflations-<br />

bzw. Vermögensschutz.<br />

LIQUIDITÄT KANN SICH SEHEN<br />

LASSEN<br />

anleihen (27,5 Milliarden Dollar) deutlich<br />

niedriger aus. Ungefähr zwei Prozent des<br />

globalen Goldhandels läuft über Gold-ETFs,<br />

während 38 Prozent an Goldbörsen abgewickelt<br />

wird. Der Löwenanteil der Goldumsätze<br />

erfolgt mit 60 Prozent im außerbörslichen<br />

Handel (OTC: over the counter).<br />

Aufgrund seiner Größe, Liquidität und der<br />

verschiedenen Nachfragequellen fällt die<br />

Kursschwankungsintensität (Volatilität) in<br />

der Regel niedriger als bei vielen anderen<br />

Anlagealternativen wie Aktienindizes oder<br />

Rohstoffen aus.<br />

Sämtliche zuvor genannten Vorzüge von<br />

Gold können die Performance eines Portfolios<br />

bereichern. Im Rahmen einer hauseigenen<br />

Analyse des WGC führte zum Beispiel<br />

die Beimischung von Gold in einer Größenordnung<br />

von 2,5 Prozent, fünf Prozent bzw.<br />

zehn Prozent zu geringeren Rückschlägen<br />

des Portfoliovermögens (drawdowns) und<br />

einer verbesserten risikobereinigten Rendite.<br />

Das Dimensionieren einer „optimalen<br />

Goldmenge“ hängt allerdings von individuellen<br />

Faktoren wie der Portfolio-Volatilität<br />

sowie der Liquidität und der Konzentration<br />

einzelner Vermögenswerte ab.<br />

Immobilien<br />

Renten<br />

(international)<br />

Aktien<br />

(international)<br />

Liquidität (Cash)<br />

Gold<br />

5–20 %<br />

Grundstruktur eines<br />

konservativen Portfolios.<br />

Quelle: <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> value GmbH<br />

Der Goldmarkt kann auch durch seine<br />

Größe und Liquidität punkten. So taxiert<br />

der World Gold Council die physischen<br />

Goldbestände von Investoren und Notenbanken<br />

auf 4,8 Billionen Dollar und Gold-<br />

Derivate wie Futures & Optionen auf 1,1<br />

Billionen Dollar. Außerdem werden an<br />

den Goldmärkten <strong>pro</strong> Tag ungefähr 183<br />

Milliarden Dollar umgesetzt. Verglichen<br />

damit fallen die Tagesumsätze diverser<br />

anderer Marktsegmente wie zum Beispiel<br />

Dow-Jones-Aktien (55,0 Milliarden Dollar),<br />

britische Staatsanleihen (44,0 Milliarden<br />

Dollar), US-Unternehmensanleihen (38,0<br />

Milliarden Dollar) sowie deutsche Bundes-<br />

Wir von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> haben diesbezüglich<br />

eine klare Hausmeinung: Gold gehört mit<br />

bis zu 20 Prozent des liquiden Vermögens in<br />

jedes Portfolio.<br />

Weitere Informationen (in Englisch) zum<br />

Thema „Gold als strategische<br />

Anlageklasse“ finden Sie hier:<br />

www.gold.org/goldhub/research/<br />

relevance-of-gold-as-a-strategic-asset-20<strong>21</strong>#footnote-13<br />

20 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


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Unternehmerinterview<br />

FEINKOST-UNTERNEHMER MICHAEL KÄFER<br />

„JAMMERN HAT NOCH<br />

NIE GEHOLFEN“<br />

Hotel und Gastronomie leiden unter dem Coronavirus besonders stark. Wir<br />

haben mit Michael Käfer, dem Chef des Münchner Feinkost-Konzerns, über seine<br />

Erfahrungen während des Ausnahmezustands und seine Plänen für die Zukunft<br />

ges<strong>pro</strong>chen.<br />

Herr Käfer, wie haben Sie als Wiesn-Wirt<br />

und Catering-Unternehmer die vergangenen<br />

Pandemie-Monate erlebt?<br />

Michael Käfer: Zugegeben – es war<br />

schwierig. Die letzten 40 Jahre war ich fast<br />

jeden Abend auf Veranstaltungen unterwegs,<br />

die wir betreuen durften. Seit zwölf<br />

Monaten bin ich abends überwiegend zu<br />

Hause. Das hat zwar den Vorteil, dass ich<br />

mehr Zeit für die Familie habe, aber mir<br />

fehlen unsere Gäste enorm. Auch ein Jahr<br />

ohne Oktoberfest – für mich die schönste<br />

Zeit überhaupt – konnte ich mir bisher<br />

nicht vorstellen. Jetzt wird es eventuell<br />

sogar noch ein zweites. Es ist das direkte<br />

positive Feedback auf Live Events, das meinen<br />

Beruf so erfüllend macht. Jetzt muss<br />

ich vor allem versuchen, die Motivation<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu erhalten, damit wir bei einer hoffentlich<br />

baldigen Öffnung noch eine Top-Mannschaft<br />

am Start haben.<br />

Erfolgreiche Unternehmer wie Sie zeichnen<br />

sich dadurch aus, auf veränderte Marktgegebenheiten<br />

angemessen zu reagieren sowie<br />

neue Trends frühzeitig zu erkennen. Wie sieht<br />

Ihr Rezept gegen die Pandemie konkret aus?<br />

Jammern hat noch nie geholfen, man muss<br />

versuchen, das Beste aus der derzeitigen<br />

Situation zu machen. Im Gegensatz zu vielen<br />

Kollegen aus der Gastronomie haben<br />

wir ja zumindest noch den Handelsbereich,<br />

der sich während der Lockdowns sehr gut<br />

entwickelt hat. Die Menschen möchten sich<br />

nach wie vor etwas Gutes tun und genießen.<br />

Daher haben wir die Angebote in den<br />

Lebensmittelgeschäften und im Onlineshop<br />

ausgebaut und neue gastronomische<br />

Konzepte für den Lieferservice entwickelt.<br />

Sie können bei uns zum Beispiel Menüboxen<br />

mit mehreren Gängen bestellen, die<br />

man nur noch mit ein paar Handgriffen<br />

fertigmachen und anrichten muss. Das<br />

läuft sehr gut, zum Valentinstag haben wir<br />

mehrere Hundert dieser Bestellungen verschickt.<br />

Wer möchte, kann zum Essen auch<br />

einen Koch bestellen, der es dann in der<br />

heimischen Küche <strong>pro</strong>fessionell zubereitet.<br />

Ein anderes Beispiel sind virtuelle Teammeetings<br />

oder ausgefallene Weihnachtsfeiern:<br />

Unser Partyservice bietet Unternehmen<br />

maßgeschneiderte Packages an, die sie<br />

ihren Mitarbeitern ins Homeoffice schicken<br />

können. Auch hier ist die Nachfrage groß,<br />

weil viele Firmen ihre Teams weiterhin<br />

motivieren wollen.<br />

Gleich zu Beginn der Pandemie haben wir<br />

darüber hinaus angefangen, die Küche des<br />

Partyservice in Parsdorf für die Zubereitung<br />

von Menüs für die Nachbarschaftshilfe Vater-<br />

22 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


„Das Qualitätsbewusstsein ist in der Krise auf jeden Fall gestiegen.“<br />

Michael Käfer<br />

Unternehmer<br />

stetten zu nutzen. Auch dieses Angebot wird<br />

sehr gut angenommen und immer mehr ältere<br />

Menschen aus der Region entscheiden sich für<br />

das warme, preislich attraktive Mittagsmenü.<br />

Und dann nutzen wir natürlich die Zeit, um<br />

noch nachhaltiger und effizienter zu werden.<br />

Produktivität ist jetzt die Basis für eine erfolgreiche<br />

Zukunft, und gerade in der Gastronomie<br />

ist im digitalen Bereich noch Luft nach oben.<br />

Haben Sie beim Konsumverhalten Ihrer<br />

Kunden möglicherweise eine coronabedingte<br />

Veränderung festgestellt?<br />

Das Qualitätsbewusstsein ist auf jeden Fall<br />

gestiegen. Viele Menschen haben während<br />

der Pandemie das Kochen für sich entdeckt.<br />

Die Restaurants sind zu, to go und Lieferungen<br />

werden irgendwann langweilig und zu<br />

Hause muss man sich ja schließlich auch beschäftigen.<br />

Wir haben dabei festgestellt, dass<br />

unter den Koch-Novizen viele Männer sind,<br />

die das Thema sehr ernst nehmen. Nicht nur<br />

das technische Equipment muss höchsten<br />

Ansprüchen genügen, sondern auch die Gerichte<br />

und entsprechend die verwendeten<br />

Zutaten.<br />

Und wie hat sich im vergangenen Jahr der<br />

Onlinehandel von Feinkost entwickelt?<br />

Konnten Sie dadurch einen Teil der Umsatzausfälle<br />

kompensieren?<br />

Der Onlineshop hat einen großen Sprung<br />

nach vorne gemacht und auch dazu beigetragen,<br />

dass die Verluste ein bisschen weniger<br />

dramatisch ausgefallen sind. Zeitweise<br />

haben wir die gesamte Restaurantfläche für<br />

die Bearbeitung und Konfektionierung der<br />

Bestellungen genutzt. Der Trend wird auch<br />

nach der Pandemie anhalten, weshalb wir<br />

diesen Bereich weiter ausbauen und noch<br />

effizienter organisieren werden.<br />

In welchen Vertriebsweg werden Sie in<br />

Zukunft stärker investieren, in den Online-<br />

Verkauf oder in den Filialhandel?<br />

Beides ist wichtig. Der Handel hat durch die<br />

Pandemie neuen Schwung erhalten und ich<br />

sehe darin auch in Zukunft ein wichtiges<br />

Standbein. Bis das Veranstaltungsgeschäft<br />

wieder voll durchstartet, wird es noch eine<br />

Weile dauern. Wir wollen daher auch mit<br />

unserem Filialkonzept der Käfer Delikatessenmärkte<br />

weiter expandieren; zwei neue<br />

Standorte sind gerade schon in Planung. Das<br />

Onlinegeschäft läuft sehr gut und wächst<br />

stetig, aber viele unserer Frische<strong>pro</strong>dukte<br />

sind doch beratungsintensiv und wegen<br />

der Kühlkette vergleichsweise schwierig zu<br />

verschicken. Außerdem überlegt man sich<br />

ja nicht immer mehrere Tage im Voraus, was<br />

man kochen möchte, und frischen Fisch zum<br />

Beispiel kaufen die Menschen dann doch<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

23


Unternehmerinterview<br />

Feinkostladen und Restaurant<br />

in der Prinzregentenstraße in München<br />

www.feinkost-kaefer.de<br />

eher an der Theke. Im Großraum München<br />

wollen wir daher ein Nahversorger bleiben,<br />

der die bestehende Infrastruktur um ein<br />

besonderes Lebensmittelangebot und<br />

einen Bistrobereich mit hausgemachten<br />

kleinen Speisen erweitert.<br />

Oktoberfest, Betriebsfeiern und Messen<br />

fallen derzeit als Umsatzbringer aus.<br />

Welche Szenarien und Öffnungsperspektiven<br />

betrachten Sie als Firmenlenker eines<br />

Unternehmens mit 1.500 Mitarbeitern<br />

derzeit als realistisch?<br />

Das ist immer noch sehr schwer einzuschätzen<br />

und eine langfristige Perspektive<br />

wäre für unsere Branche immens wichtig.<br />

Öffnungen stehen und fallen meines<br />

Erachtens mit dem Impffortschritt und<br />

einer angepassten Teststrategie. Wir und<br />

alle unsere Kollegen haben bereits letztes<br />

Frühjahr umfangreiche Hygienekonzepte<br />

erarbeitet, mit denen das Infektionsrisiko<br />

minimiert werden kann. Das fängt in der<br />

Gastronomie bei Registrierung, Desinfektion<br />

und Tischabständen an und geht bis hin<br />

zu leistungsstarken Luftreinigungsanlagen.<br />

Auch Schnelltests an Eingängen sind zukünftig<br />

in bestimmten Fällen eine sinnvolle<br />

Option. Diese Maßnahmen lassen sich auch<br />

bei Veranstaltungen <strong>pro</strong>blemlos umsetzen;<br />

Messen mit intelligenter Besucherlenkung<br />

oder Feiern mit einem fest definierten<br />

Gästekreis sollten so zeitnah wieder möglich<br />

sein. In Bierzelten auf Volksfesten ist<br />

ein solches Gästemanagement allerdings<br />

nicht realistisch, da wird man sich andere<br />

Lösungen wie z. B. mehr Außengastronomie<br />

einfallen lassen müssen.<br />

Seit über 90 Jahren befindet sich Ihr<br />

Unternehmen in Familienhand. Welchen<br />

Stellenwert haben für Sie die Attribute<br />

„Familienunternehmen“ und „Tradition“?<br />

Den Stellenwert kann man bei beiden<br />

Attributen gar nicht hoch genug einschätzen.<br />

Als Familienunternehmen sind wir<br />

unabhängig und können unbürokratisch<br />

Entscheidungen fällen. Aber das Familiäre<br />

ist auch ein Wert, den wir in unserer Philosophie<br />

tief verankert haben. Wir möchten<br />

unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein Umfeld bieten, in dem sie gerne arbei-<br />

24 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


„Das Qualitätsbewusstsein ist in der Krise auf jeden Fall gestiegen.“<br />

ten, die Beziehungen zu Kunden, Gästen<br />

und Partnern pflegen und sich entsprechend<br />

ihrer Lebenssituation weiterentwickeln<br />

können. Wir sind stolz darauf, dass<br />

viele sehr lange bei uns bleiben und das<br />

Miteinander weiter kultivieren.<br />

Die Tradition wiederum ist vor allem das<br />

über Jahrzehnte gewachsene Know-how,<br />

wie man neue Trends erkennt und Innovation<br />

in das Bestehende integriert. Schon<br />

meine Großeltern und nach ihnen mein<br />

Vater und mein Onkel hatten den Finger<br />

immer am Puls der Zeit und haben die Marke<br />

Käfer dadurch groß gemacht. Mein Team<br />

und ich führen diese Tradition weiter, ohne<br />

dabei die Ursprünge zu vergessen.<br />

Konzepte entwickelt, als es bei Normalbetrieb<br />

vielleicht möglich gewesen wäre. Aber<br />

die Einschränkungen dauern jetzt einfach<br />

schon zu lange und ich sorge mich zunehmend<br />

um die Vielfalt der Branche. Viele<br />

Gastronomie- und Hotellerieunternehmen<br />

sind akut in ihrer Existenz bedroht, die<br />

Rücklagen sind aufgezehrt und das Geld für<br />

größere Investitionen wird in den nächsten<br />

Jahren definitiv fehlen.<br />

Und zum Schluss zu einem ganz anderen<br />

Thema: Welche Strategie verfolgen Sie bei<br />

der privaten Vermögensanlage, um für die<br />

seit Jahren herausfordernden Zeiten gewappnet<br />

zu sein?<br />

Partyservice in Parsdorf<br />

Wo bisher rauschende Partys vorbereitet<br />

wurden, kocht das Team<br />

nun für die Nachbarschaftshilfe.<br />

Den Spruch „In jeder Krise liegt auch eine<br />

Chance“ wurde in den vergangenen Jahrzehnten<br />

schon häufig strapaziert. Können<br />

Sie der gegenwärtigen Pandemie irgendetwas<br />

Positives abgewinnen?<br />

Das fällt mir heute deutlich schwerer als<br />

noch im Frühjahr letzten Jahres. Sicherlich<br />

haben wir die Zeit genutzt, sind viele Dinge<br />

angegangen und haben schneller neue<br />

Ich habe ein bisschen in Immobilien und<br />

seit Jahren auch in Kunst investiert –<br />

Letzteres aber mehr aus Spaß und weniger<br />

als Anlagestrategie. Grundsätzlich fließt<br />

aber alles, was wir mit dem Unternehmen<br />

verdienen, auch wieder zurück. Schließlich<br />

ist eine solide aufgestellte Firma das beste<br />

Kapital.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

25


Interview mit der LBMA<br />

LONDON BULLION MARKT ASSOCIATION<br />

DEUTSCHE ANLEGER<br />

GEHÖREN ZU<br />

DEN EIFRIGSTEN<br />

GOLDKÄUFERN DER WELT<br />

Ruth Crowell, CEO der London Bullion Markt Association, über die Auswirkungen von<br />

Corona auf die Goldnachfrage, das Verhältnis der Deutschen zu Gold und die Perspek-<br />

tiven für die Finanzwelt nach der Pandemie.<br />

Wie hat die Pandemie die Nachfrage nach<br />

Gold auf dem Londoner Bullionmarkt im<br />

Jahr 2020 beeinflusst?<br />

2020 war ein außergewöhnliches Jahr für<br />

Gold und der Londoner Bullionmarkt bildete<br />

hierbei keine Ausnahme. Das durchschnittliche<br />

OTC-Volumen in London lag mit 35,2<br />

Millionen Unzen oder 1,09 Millionen Kilogramm<br />

<strong>pro</strong> Tag um 8,6 Prozent höher als<br />

2<strong>01</strong>9. Insbesondere während des Sommers,<br />

bevor sich die Hoffnungen auf Impfungen<br />

auch an den Finanzmärkten durchsetzten,<br />

stand Gold im Mittelpunkt und spielte seine<br />

historische Rolle als sicherer Hafen in Zeiten<br />

der Krise voll aus.<br />

Innerhalb von fünf Tagen im August, als<br />

ernsthafte Sorgen über den Zusammenbruch<br />

der Weltwirtschaft zunahmen, wurde der<br />

Goldpreis in London zum ersten Mal überhaupt<br />

über 2.000 US-Dollar gehandelt und<br />

erreichte am 7. August mit 2.067,25 US-Dollar<br />

seinen Höchststand. Die Überschreitung<br />

dieses psychologisch wichtigen Meilensteins<br />

von 2.000 US-Dollar erfolgte erstmals am<br />

5. August, wurde jedoch durch außergewöhnliche<br />

Umsatzvolumina in den vorangegangenen<br />

Tagen vorhersehbar – insbesondere<br />

am 29. Juli, als eine Rekordmenge<br />

von 89,4 Millionen Unzen im Wert von 174,3<br />

Milliarden US-Dollar den Besitzer wechselten.<br />

Man könnte argumentieren, dass kein Zeitraum<br />

in der jüngeren Geschichte die Rolle<br />

von Gold als Barometer für die wirtschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Hoffnungen und<br />

Ängste der Welt so anschaulich gezeigt hat.<br />

Ein deutliches Beispiel für den Zusammenhang<br />

zwischen Preis und Pandemie ereignete<br />

sich am 9. und 10. November, als die Nachricht,<br />

auf die die Welt gewartet hatte, nämlich<br />

die Bestätigung des ersten wirksamen Impfstoffs<br />

(Pfizer/BioNTech), einen sofortigen<br />

Preisrückgang von vier Prozent von 1.957<br />

US-Dollar auf 1.874 US-Dollar auslöste.<br />

Wie würden Sie die Rolle von Gold auf<br />

dem deutschen Anlagemarkt im Vergleich<br />

zu anderen internationalen Märkten beschreiben?<br />

Deutsche Anleger gehören zu den eifrigsten<br />

Goldkäufern der Welt. Im Gegensatz zum<br />

26 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Der Hauptfokus der LBMA liegt in der Weiterentwicklung von Standards<br />

Ruth Crowell<br />

CEO der London Bullion Markt Association<br />

Rest der Welt war Deutschland das einzige<br />

Land unter den Top-fünf-Konsumenten, das<br />

einen Anstieg der Nachfrage verzeichnete:<br />

plus 72 Prozent gegenüber 2<strong>01</strong>9. Außerdem<br />

konzentriert sich der Großteil der deutschen<br />

Investitionen auf Barren und Münzen<br />

und nicht auf Schmuck (wie im Nahen Osten<br />

und Asien). In Anbetracht ihrer schwierigen<br />

Geschichte mit Hyperinflation sehen die<br />

Deutschen mehr als andere Investoren Gold<br />

als einen sicheren Hafen für Vermögensschutz<br />

und langfristige Erträge.<br />

Der deutsche Investitionsappetit wuchs<br />

in den 1990er-Jahren erheblich, und es<br />

ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die<br />

mächtige D-Mark im Januar 1999 in den<br />

Euro umgewandelt wurde. Die finanzielle<br />

Rettung Griechenlands in den Jahren 2<strong>01</strong>0<br />

bis 2<strong>01</strong>2, die viele Deutsche zum Teil aus<br />

ihren persönlichen Rententöpfen finanziert<br />

sahen, dürfte ein jüngerer Beschleuniger<br />

gewesen sein.<br />

Darüber hinaus fördert der deutsche Staat<br />

auch die Goldanlage. Zum einen hält<br />

Deutschland 3.362,4 Tonnen, was 75,7 Prozent<br />

seiner Reserven ausmacht. Die deutschen<br />

Goldbestände sind die zweitgrößten<br />

nach denen der Vereinigten Staaten. Der<br />

steuerfreie Status von Investitionen in<br />

Goldbarren und -münzen in Deutschland<br />

(was für Silber nicht gilt), ist ein weiteres<br />

Beispiel für die staatliche Unterstützung.<br />

Kurz gesagt: Die Rolle von Gold auf dem<br />

deutschen Investitionsmarkt ist es, eine<br />

langfristige stabile Grundlage für persönliches<br />

und nationales Vermögen zu schaffen.<br />

Wie hat sich die Rolle der LBMA in den<br />

letzten Jahren verändert?<br />

Die Rolle der LBMA hat sich in den letzten<br />

Jahren deutlich verändert, um den regulatorischen<br />

Anforderungen ihrer Mitglieder<br />

gerecht zu werden und deren Handelsaktivitäten<br />

auf dem globalen Goldmarkt zu<br />

unterstützen. Der Ruf nach mehr Transparenz<br />

und Integrität seitens der Aufsichtsbehörden<br />

und der Verbraucher hat<br />

die jüngsten strategischen Initiativen der<br />

LBMA vorangetrieben. Zu den wichtigsten<br />

Höhepunkten dieser strategischen<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

27


28 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Der Hauptfokus der LBMA liegt in der Weiterentwicklung von Standards<br />

Arbeit gehörten das Responsible Sourcing<br />

Programme, der Global Precious Metals<br />

Code, die Benchmark-Reform und die oben<br />

beschriebenen Londoner Marktdaten.<br />

Was sind die Haupteinflüsse auf die Entwicklung<br />

der Goldnachfrage im Jahr 20<strong>21</strong>?<br />

gramme in vielen Ländern keine Anzeichen<br />

für ein baldiges Verschwinden zeigt, was<br />

viele Kommentatoren dazu veranlasst, ein<br />

volatiles Jahr sowohl für die Nachfrage als<br />

auch für den Preis zu erwarten und das<br />

Virus weiterhin als den Hauptfaktor zu bezeichnen,<br />

der beide beeinflusst.<br />

Wenn das Vertrauen in die Wirtschaft<br />

zurückkehrt, wird der Appetit der Investoren<br />

auf Gold vermutlich abnehmen,<br />

außer vielleicht im Schmucksektor – und in<br />

der Tat sind die chinesischen (und kürzlich<br />

auch die indischen) Käufe bereits im<br />

Steigen begriffen. Wenn die Zinssätze von<br />

den historischen Tiefstständen des letzten<br />

Jahres weiter ansteigen, werden auch die<br />

Kosten für das Halten von Gold steigen, was<br />

wiederum die Nachfrage verringern könnte.<br />

Wie immer werden die Gesundheit der US-<br />

Wirtschaft und die Stärke oder Schwäche<br />

des Dollars ein wichtiger Faktor sein. Der<br />

Zwei-Billionen-US-Dollar-Biden-Plan hat<br />

bereits zu einem langsamen Wertverlust des<br />

Dollars gegenüber dem Euro geführt – ein<br />

Rückgang von etwa vier Prozent im ersten<br />

Quartal. Er hat auch einige Ökonomen<br />

dazu veranlasst, sich über das Gespenst der<br />

Inflation Sorgen zu machen, was positiv für<br />

Gold ist.<br />

Überschattet wird dies durch die Tatsache,<br />

dass die Pandemie trotz aktiver Impf<strong>pro</strong>-<br />

Welches sind die wichtigsten Trends und<br />

Innovationen, die die LBMA in den kommenden<br />

Jahren voranbringen möchte?<br />

Der Hauptfokus der LBMA liegt auf der<br />

Weiterentwicklung von Standards und der<br />

Entwicklung von Lösungen für das Gemeinwohl<br />

der globalen Goldindustrie. In Bezug<br />

auf Lösungen ist 20<strong>21</strong> das Jahr der Technologie,<br />

in dem wir digitale Goldinnovationen<br />

unterstützen und die Goldabwicklung<br />

effizienter und transparenter gestalten<br />

wollen. Was die Standards angeht, werden<br />

wir unsere Responsible Gold Guidance<br />

(jetzt Version 9) sowie den Global Precious<br />

Metals Code grundlegend überarbeiten. Damit<br />

wollen wir sicherstellen, dass wir diese<br />

Standards kontinuierlich verbessern, um die<br />

Bedürfnisse und Erwartungen der Mitglieder,<br />

Kunden und Regulierungsbehörden in<br />

Bezug auf Geschäftsverhalten, verantwortungsvolle<br />

Beschaffung und Nachhaltigkeit<br />

zu erfüllen. Ich möchte die Industrie und<br />

die Investoren dazu ermutigen, sich an der<br />

Erstellung dieses nächsten Kapitels der<br />

Responsible Gold Guidance zu beteiligen.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

29


Wissen rund um Edelmetalle<br />

VERMÖGEN RICHTIG STREUEN<br />

BEIM SPAREN UNBEDINGT<br />

AN GOLD DENKEN<br />

Bedingt durch Corona hat sich das Geldvermögen deutscher Privathaushalte trotz<br />

Lockdowns, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit laut einer Schätzung der DZ Bank auf ein<br />

Allzeithoch von 7,1 Billionen Euro erhöht und zu einer rekordhohen Sparquote von<br />

schätzungsweise 16 Prozent geführt.<br />

D<br />

ie Gründe hierfür liegen auf der Hand:<br />

Zum einen üben sich die Bundesbürger<br />

aufgrund der ungewissen Zukunft in<br />

Konsumverzicht und zum anderen können<br />

sie ihr Geld aufgrund der diversen Corona-Restriktionen<br />

nur eingeschränkt<br />

ausgeben. Ungeachtet dessen haben aber<br />

auch haussierende Aktienmärkte zu einem<br />

Anstieg der Vermögen geführt. Doch weit<br />

über zwei Billionen Euro werden in Form<br />

von Bargeld und Sichteinlagen gehalten,<br />

wo, bedingt durch die Inflation,<br />

regelmäßige Vermögensverluste<br />

vor<strong>pro</strong>grammiert<br />

sind. Richtig teuer kann<br />

dieser Umstand werden,<br />

falls die Inflations<strong>pro</strong>gnose<br />

von Bundesbank-<br />

Präsident Jens Weidmann<br />

eintreffen sollte. Er geht<br />

nämlich davon aus, dass sich<br />

in Deutschland die Geldentwertung<br />

bis zum Jahresende auf über drei<br />

Prozent p. a. beschleunigen könnte. Das<br />

heißt: Bei zwei Billionen Euro würde dies<br />

<strong>pro</strong> Jahr zu einem Kaufkraftverlust von<br />

über 60 Milliarden Euro führen. Diesen gilt<br />

es unbedingt zu verhindern.<br />

NICHT ALLES AUF EINE<br />

KARTE SETZEN<br />

Ein Faktor wird bei Geld stets vergessen:<br />

Ohne angemessene Zinsen ist es der<br />

Inflation schutzlos ausgeliefert. In Zeiten<br />

von Strafzinsen und negativen Realzinsen<br />

wiegt dieser Nachteil besonders schwer.<br />

Gold muss zwar auf regelmäßige Einnahmen<br />

wie Zinsen oder Dividenden verzichten,<br />

Strafzinsen fallen beim Goldbesitz jedoch<br />

nicht an. Gegen die Inflation schützt sich<br />

Gold in erster Linie durch Preiszuwächse.<br />

Explodierende Geldmengen und<br />

Schuldenberge sollten verantwortungsbewusste<br />

Anleger<br />

dazu animieren, nicht alles<br />

auf Geldvermögen zu setzen.<br />

Durch die Verteilung auf mehrere<br />

Anlageklassen wie Aktien,<br />

Immobilien und Edelmetalle<br />

verhindert man die Bildung eines<br />

sogenannten Klumpenrisikos. Dass das<br />

Vertrauen in ungedeckte Fiat-Währungen in<br />

der Vergangenheit stark gelitten hat, beweist<br />

das verstärkt zu beobachtende Interesse an<br />

Gold- und Bitcoin-Investments. Beide Assets<br />

30 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Klumpenrisiko vermeiden<br />

sind nämlich deshalb so beliebt, weil sie sich<br />

– im Gegensatz zum Euro und Dollar –weder<br />

<strong>pro</strong>blemlos noch kostengünstig und schon<br />

gar nicht unbegrenzt vermehren lassen.<br />

Angesichts der Tatsache, dass die Altersvorsorge<br />

der meisten Deutschen vor allem auf<br />

dem Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung<br />

und in Verträge mit privaten<br />

Versicherungsunternehmen basiert,<br />

„schlummert“ vor allem hier ein erhebliches<br />

Klumpenrisiko. Grundsätzlich kann<br />

bei Währungen ein Totalverlustrisiko nicht<br />

ausgeschlossen werden, was insbesondere<br />

deutsche Sparer in der Vergangenheit leidvoll<br />

und mehrfach erfahren haben. Dem<br />

gelben Edelmetall blieb ein solches Schicksal<br />

in mehr als tausend Jahren stets erspart. Ob<br />

unwahrscheinlich oder nicht – ein Zusammenbruch<br />

der Währung ließe sich durch<br />

regelmäßige Goldinvestments sukzessive<br />

abbauen.<br />

Auch unter steuerlichen Aspekten kann der<br />

Kauf von Kapitalanlagegold in Form von<br />

Barren und Münzen überzeugen. Zum einen<br />

fällt bei dessen Kauf keine Mehrwertsteuer<br />

an und zum anderen dürfen etwaige Kursgewinne<br />

ab einer Haltedauer von mindestens<br />

zwölf Monaten steuerfrei vereinnahmt werden.<br />

Bei kürzeren Haltezeiten müssen realisierte<br />

Gewinne zum persönlichen Steuersatz<br />

vollumfänglich versteuert werden, falls die<br />

Freigrenze von 600 Euro (kein Freibetrag!)<br />

überschritten wird. Solche in puncto Kursgewinne<br />

anlegerfreundliche Steuervorteile<br />

sucht man bei Aktien, Anleihen und Fonds<br />

vergeblich. Dort fällt bei Wertzuwächsen<br />

stets die Kapitalertragsteuer in Höhe von<br />

25 Prozent und ggf. Kirchensteuer und für<br />

Besserverdienende unter Umständen sogar<br />

der Solidaritätszuschlag an.<br />

MEHR VERFÜGBARES GELD<br />

DANK SOLI-WEGFALL<br />

A<strong>pro</strong>pos Solidaritätszuschlag: Seit Januar<br />

darf sich ein Großteil der deutschen Bevölkerung<br />

über den Wegfall des Solidaritätszuschlags<br />

freuen. Wer dieses eingesparte<br />

Kapital nicht ausgibt, sondern in Gold<br />

investiert, könnte auf diese Weise relativ<br />

einfach die eigene Altersvorsorge stärken<br />

und sich damit krisensicherer machen.<br />

Fiktives Rechenbeispiel: Der Soli-Rechner<br />

des Bundesfinanzministeriums beziffert<br />

zum Beispiel die Steuerersparnis bei einem<br />

zu versteuernden Jahreseinkommen von<br />

110.000 Euro (Zusammenveranlagung) auf<br />

1.537 Euro, was in etwa dem Gegenwert<br />

einer Unzenmünze Gold entspricht.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

31


Wissen rund um Edelmetalle<br />

Wer dieses zusätzliche Geld in Gold<br />

tauschen möchte, könnte zum Beispiel in<br />

Eigenregie einmal <strong>pro</strong> Jahr eine Münze oder<br />

einen Barren kaufen. Um kostenintensive<br />

Anlagefehler bzw. Enttäuschungen zu vermeiden,<br />

sollte man sich beim Goldkauf aber<br />

folgender Faustregeln stets bewusst sein:<br />

• Seriöse Edelmetallhändler bieten keine<br />

„Schnäppchenpreise“ unter dem Mate-<br />

rialwert oder „unglaublich üppige“<br />

Rabatte an.<br />

• Barren weisen bei identischem Fein-<br />

gewicht aufgrund der niedrigeren Her-<br />

stellungskosten tendenziell niedrigere<br />

Prämien als Münzen auf.<br />

• Je geringer (höher) das jeweilige Fein-<br />

gewicht des Gold<strong>pro</strong>dukts, desto höher<br />

(niedriger) fällt das <strong>pro</strong>zentuale Aufgeld<br />

auf den reinen Materialwert aus.<br />

• Akzeptable Prämien und Geld-/Brief-<br />

spannen bieten in normalen Markt-<br />

phasen Goldbarren ab einem Gewicht<br />

von 20 Gramm sowie Goldmünzen ab<br />

einem Gewicht von einer Feinunze (31,1<br />

Gramm).<br />

HAUSEIGENER<br />

GOLDSPARPLAN AB APRIL<br />

Mittlerweile werden Goldinvestments von<br />

den meisten Kapitalanlageexperten als <strong>pro</strong>bates<br />

Mittel zum Vermögensschutz ganz<br />

klar befürwortet. Das gelbe Edelmetall<br />

steht dank seiner negativen Korrelation zu<br />

Aktien, Dollar und Zinsen jedem Portfolio<br />

gut zu Gesicht. In diversen Studien wurde<br />

nachgewiesen, dass die Beimischung von<br />

Gold zu einer höheren risikoadjustierten<br />

Gesamtrendite führt. Wer sich aufgrund des<br />

Timing<strong>pro</strong>blems oder fehlender Kapitalrücklagen<br />

nicht selbst um den Goldkauf<br />

kümmern möchte, kann dies über unseren<br />

gemeinsam mit dem Edelmetallhaus Ophirum<br />

angebotenen Goldsparplan bewerkstelligen.<br />

Zur Auswahl stehen zwei Goldbarren<br />

mit den Gewichtseinheiten eine Unze und<br />

100 Gramm sowie vier „weltberühmte“<br />

Unzenmünzen in Gold. Dies sind im Einzelnen<br />

der Philharmoniker aus Österreich, der<br />

südafrikanische Krügerrand, der kanadische<br />

Maple Leaf und das australische Känguru.<br />

Ein großer Vorteil besteht darin, dass jeder<br />

Sparbeitrag sofort in sogenanntes Bruchanteilsgold<br />

investiert und via Internet auf fünf<br />

Nachkommastellen abgerundet angezeigt<br />

wird. Gut zu wissen: Der Sparplan kann<br />

jederzeit durch Einmalanlagen „bereichert“<br />

und die Höhe des Sparbeitrags angepasst<br />

werden. Selbst ein Aussetzen ist grundsätzlich<br />

möglich – die Minimumgebühr in Höhe<br />

von 5,90 Euro <strong>pro</strong> Quartal würde jedoch<br />

weiterhin anfallen. Sämtliche Goldbestände<br />

werden dann in einem Hochsicherheitslager<br />

in Frankfurt verwahrt, um eine Trennung<br />

zwischen Sparplananbieter und Lageristen<br />

zu vollziehen. Im Laufe des Aprils wird die<br />

Website des Sparplans online sein – ein<br />

Grund mehr, regelmäßig auf <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

vorbeizuschauen.<br />

32 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


EIN SICHERER HAFEN<br />

FÜR IHRE EDELMETALLE<br />

Edle Schätze richtig lagern und verwahren:<br />

Edelmetalldepot, Schließfächer oder Zollfreilager – Sie haben die Wahl.<br />

Photo by <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

Den Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> bieten sich in Abhängigkeit von ihrem individuellen Schutzbedürfnis<br />

drei unterschiedliche Verwahrmöglichkeiten zur Auswahl an, die sich allesamt durch ein hohes<br />

Maß an Sicherheit auszeichnen: Schließfächer, Edelmetalldepot und Schweizer Zollfreilager.<br />

Unsere Berater finden mit Ihnen gemeinsam die richtige Lösung für die Verwahrung Ihrer Schätze.<br />

MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />

WWW.PROAURUM.DE


Servicethema<br />

VERWAHRMÖGLICHKEITEN<br />

EDLE SCHÄTZE SICHER<br />

LAGERN UND VERWAHREN<br />

BEI PRO AURUM<br />

Goldinvestments werden in der Regel von auf Sicherheit bedachten Anlegern getätigt.<br />

Ab einer bestimmten Größenordnung sollte man Gold & Co. aber nicht in den<br />

eigenen vier Wänden, sondern möglichst sicher lagern.<br />

DIVERSE VERWAHROPTIONEN<br />

FÜR JEDEN GESCHMACK<br />

E<br />

Bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> können sich Anleger für verschiedene<br />

Möglichkeiten zum sicheren Lagern<br />

und Verwahren ihrer Edelmetallbarren<br />

S<br />

oder -münzen entscheiden. Das Angebotsspektrum<br />

reicht von Schließfächern über<br />

das Edelmetalldepot bis hin zum Schweizer<br />

Zollfreilager. Nachfolgend erfahren Sie die<br />

Besonderheiten und Vorteile der jeweiligen<br />

Verwahroption.<br />

Für alle, die neben Gold & Co. auch andere<br />

Wertsachen wie zum Beispiel Schmuck oder<br />

wichtige Dokumente sicher aufbewahren<br />

möchten, bieten sich SCHLIESSFÄCHER<br />

an. Bankenunabhängige Schließfächer stellen<br />

wir derzeit an folgenden Standorten bereit:<br />

München, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart,<br />

Bad Homburg und Zürich. In München und<br />

Berlin sind aufgrund der hohen Nachfrage<br />

derzeit leider sämtliche Schließfächer belegt.<br />

Interessenten können sich jedoch auf<br />

Wartelisten setzen lassen. Ein persönliches<br />

Schließfach kann während der Öffnungszeiten<br />

der jeweiligen Filiale aufgesucht<br />

werden. Bei jedem Schließfach besteht ein<br />

pauschaler Versicherungsschutz in Höhe<br />

von 30.000 Euro (Zürich: 50.000 CHF), der<br />

sich bei Bedarf <strong>pro</strong>blemlos kostenpflichtig<br />

erhöhen lässt. Übrigens: Dies könnte auch<br />

im Zuge steigender Goldpreise notwendig<br />

werden. In Abhängigkeit von der Größe des<br />

Fachs fallen dann jährliche Mietkosten an.<br />

Wer das Aufsuchen des eigenen Schließfachs<br />

vermeiden und zugleich sein Edelmetallvermögen<br />

flexibler managen möchte, kann<br />

bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ein EDELMETALLDEPOT<br />

eröffnen. Dies funktioniert im Grunde<br />

genommen wie die seit Jahrzehnten von<br />

Banken angebotenen Wertpapierdepots.<br />

Statt Aktien, Fonds oder anderen börsengehandelten<br />

Wertpapieren kann man im<br />

Edelmetalldepot handelsübliche Barren<br />

oder Münzen aus Gold, Silber, Platin und<br />

Palladium sicher verwahren und verwalten.<br />

Edelmetallvermögen ab einem Wert von<br />

5.000 Euro können in unseren zertifizierten<br />

Tresoranlagen sicher gelagert werden. Während<br />

der Geschäftszeiten kann man dann<br />

Edelmetalle kaufen, verkaufen, einliefern,<br />

ausliefern sowie limitierte Kauf- oder Verkaufsaufträge<br />

aussprechen.<br />

Das Edelmetalldepot von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> überzeugt<br />

vor allem durch das hohe Maß an<br />

Mobilität bzw. Flexibilität. Sie können bspw.<br />

vom Urlaubsort oder vom Arbeitsplatz auf<br />

Markttrends besonders schnell reagieren<br />

und edle Barren oder Münzen kaufen oder<br />

34 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


So lagern Sie Ihre Edelmetalle sicher<br />

verkaufen. Ein weiterer Vorteil besteht<br />

darin, dass Ihre Edelmetallbestände in vollem<br />

Umfang versichert und als Sondervermögen<br />

geschützt sind. Letzteres bedeutet:<br />

Das Besitzrecht der Edelmetalle liegt beim<br />

Depotinhaber. Zudem erhält jeder Depot-<br />

Z<br />

inhaber einmal <strong>pro</strong> Jahr einen Depotauszug<br />

mit stichtagsbezogener Bewertung der Edelmetallbestände.<br />

Via Internet kann man sich<br />

übrigens jederzeit über den aktuellen Wert<br />

des Edelmetalldepots informieren.<br />

SCHWEIZER ZOLLFREILAGER:<br />

SICHER UND MEHRWERT-<br />

STEUERFREI<br />

Sicherheit und Steuerfreiheit – das sind die<br />

beiden wichtigsten Vorteile des Schweizer<br />

ZOLLFREILAGERS. Am ersten Punkt dürften<br />

vor allem vorsichtige und risikoaverse<br />

Anleger Gefallen finden. Wer Gold in der<br />

Schweiz lagert, reduziert dadurch auch das<br />

Länderrisiko. Deutsche Anleger sehen vor<br />

allem die stabilen politischen Verhältnisse<br />

des Nachbarlands als Vorteil und nutzen<br />

deshalb das unweit von Winterthur und<br />

Zürich gelegene Zollfreilager in Embrach<br />

als „sicheren Hafen“ für Gold & Co.<br />

Aus logistischen Gründen eignet sich das<br />

Schweizer Zollfreilager allerdings nicht für<br />

die gesamte Produktpalette von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>,<br />

sondern nur für eine begrenzte Auswahl<br />

an Barren und Münzen. Insgesamt fünf<br />

Goldbarren sind zum Beispiel im Gewicht<br />

von einer Feinunze bis zu einem Kilogramm<br />

handelbar. Außerdem können fünf weltbekannte<br />

Unzen-Goldmünzen (Krügerrand,<br />

Känguru, Philharmoniker, American Eagle<br />

und Maple Leaf) sowie 15 Barren bzw.<br />

Münzen aus Silber, Platin und Palladium<br />

gemanagt werden. Ab einem Mindesteinlagerungswert<br />

in Höhe von 10.000 Schweizer<br />

Franken kann man in den Genuss dieses<br />

Service gelangen.<br />

Neben der erhöhten Sicherheit bietet<br />

unser schweizerisches Zollfreilager aber<br />

noch einen weiteren besonders großen<br />

Vorteil. Dort kann man nämlich – selbstverständlich<br />

völlig legal – Silber, Platin<br />

und Palladium mehrwertsteuerfrei<br />

handeln. Unter deutschen Anlegern wird<br />

die Mehrwertsteuerpflicht vor allem<br />

als „Kostentreiber“ und „Renditekiller“<br />

wahrgenommen. Im Zollfreilager wird nur<br />

dann Mehrwertsteuer fällig, wenn die dort<br />

eigelagerten Edelmetalle das Zollfreilager<br />

auf Weisung des Kunden verlassen. Doch<br />

gibt es überhaupt einen triftigen Grund,<br />

den Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz<br />

aus dem wahrscheinlich sichersten<br />

Land der Welt abzuziehen?<br />

Mehr Informationen zu den<br />

Schließfächern, dem Edelmetalldepot<br />

und dem Zollfreilager<br />

finden Sie unter:<br />

www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/leistungen/<br />

edelmetallverwahrung<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

35


Gold ist grundsätzlich mehrwertsteuerfrei<br />

EDELMETALLE UND STEUERN<br />

DIE WICHTIGSTEN<br />

REGELN IM ÜBERBLICK<br />

Das vergangene Jahr hatte für Edelmetall-Investoren viel Unruhe und Unsicherheit gebracht; aber<br />

wenigstens eine erfreuliche Nachricht war in der Welt der Münzen und Barren zu vernehmen: Die Mehrwertsteuer<br />

für Weißmetalle wurde von 19 auf 16 Prozent gesenkt. Doch dieser Steuervorteil endete zum<br />

Jahreswechsel – inzwischen ist wieder alles beim Alten: Anlage<strong>pro</strong>dukte aus Silber, Platin und Palladium<br />

werden mit 19 Prozent besteuert. Anlagegold bleibt auch künftig mehrwertsteuerfrei.<br />

Doch wie verfahre ich mit Kursgewinnen in der Steuererklärung? Kann ich die hohe Mehrwertsteuer bei den<br />

Weißmetallen legal umschiffen? Und wie verhält es sich mit historischen Münzen bei der Mehrwertsteuer?<br />

Anlagegold und viele historische<br />

Goldmünzen bleiben steuerfrei<br />

Unkomplizierte Regeln<br />

bei der Steuererklärung<br />

Die wichtigste Nachricht für Anleger: Es besteht grundsätzlich<br />

keine Mehrwertsteuerpflicht bei Kapitalanlagegold.<br />

Wer Vermögensschutz betreiben und möglichst viel<br />

Gold für Geld erhalten möchte, sollte deshalb unbedingt<br />

auf Gold als Kapitalanlage setzen. Hier fällt nämlich nach<br />

derzeitiger Gesetzeslage keine Mehrwertsteuer an – dies<br />

gilt sogar für viele historische Goldmünzen, wenn diese<br />

bestimmte Eigenschaften aufweisen: Es wird ein Goldgehalt<br />

von mindestens 900 Tausendstel gefordert. Außerdem<br />

müssen die Münzen nach dem Jahr 1800 geprägt worden<br />

sein und in ihrem Herkunftsland als gesetzliches Zahlungsmittel<br />

gelten oder früher einmal gegolten haben.<br />

Von der Mehrwertsteuer befreite Goldbarren müssen eine<br />

Reinheit von mindestens 995 Tausendstel aufweisen.<br />

Bei der Steuererklärung haben Edelmetallanleger leichtes<br />

Spiel: Wer Goldbarren oder -münzen länger als zwölf<br />

Monate hält, kann bei deren Verkauf etwaige Kursgewinne<br />

steuerfrei vereinnahmen. Gewinne, die während<br />

eines Zeitraums von weniger als zwölf Monaten realisiert<br />

werden, müssen hingegen zum persönlichen Steuersatz<br />

versteuert werden. Dabei greift nicht das Regelwerk zur<br />

Abgeltungssteuer, sondern die Regelung für private Veräußerungsgeschäfte.<br />

Für sämtliche Gewinne existiert hier<br />

eine Freigrenze (kein Freibetrag) in Höhe von 600 Euro.<br />

Wird sie überschritten, müssen sämtliche Gewinne aus<br />

privaten Veräußerungsgeschäften dem Finanzamt mitgeteilt<br />

und versteuert werden.<br />

Die Mehrwertsteuerpflicht entsteht erst dann, wenn der<br />

Verkaufspreis einer Münze den Materialwert um mehr<br />

als 80 Prozent übersteigt. Dies trifft vor allem auf seltene<br />

Sammlermünzen zu. Dagegen sind die klassischen Anlagemünzen<br />

wie der Krügerrand, der Maple Leaf, der American<br />

Eagle, der China Panda, die Britannia, der Wiener Philharmoniker,<br />

der American Buffalo und das Australian<br />

Kangaroo (auch als „Nugget“ bezeichnet) steuerfrei. Sie<br />

sind unter dem Sammelbegriff „Goldmünzen zur Kapitalanlage“<br />

zusammengefasst.<br />

36 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Geld sparen mit der Differenzbesteuerung<br />

Differenzbesteuerung:<br />

Silber zum besten Preis<br />

Die hohe Mehrwertsteuer von 19 Prozent für die Weißmetalle<br />

schreckt viele Anleger ab – doch es gibt eine völlig<br />

legale Möglichkeit, diesen hohen Aufschlag zu minimieren.<br />

Im Rahmen der sogenannten „Differenzbesteuerung“<br />

können Silberanlagemünzen so angeboten werden, dass<br />

der Mehrwertsteuer-Zusatz äußerst gering ausfällt. Dabei<br />

wird nur die Handelsmarge, nicht aber der gesamte Preis<br />

der Münze mit der Mehrwertsteuer belegt. Durch dieses<br />

Besteuerungsverfahren ist es auch seit der Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer für Silberanlagemünzen von sieben auf<br />

19 Prozent möglich, Silbermünzen zum Bestpreis zu bekommen.<br />

Diese Möglichkeit wird für alle Anlagemünzen<br />

angeboten, die außerhalb der Europäischen Union <strong>pro</strong>duziert<br />

wurden – also beispielsweise für den Krügerrand, den<br />

Maple Leaf oder das Känguru in Silber.<br />

1 kg Silber Kookaburra<br />

Durchmesser: 1<strong>01</strong>,00 mm<br />

Dicke: 14,60 mm<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

37


Gastbeitrag<br />

WERTE SCHAFFEN<br />

ES BRAUCHT EINE<br />

NEUE KULTUR DER<br />

VERMÖGENSBILDUNG<br />

Die Vermögensbildung breiter Schichten der Bevölkerung in Deutschland ist unterentwickelt,<br />

renditeschwach und zu wenig in Vermögensgüter investiert. Viele Bürger<br />

bilden entweder gar kein Vermögen oder legen es aufs Sparbuch bzw. investieren es<br />

direkt oder mittelbar in festverzinsliche Wertpapiere. In Zeiten von Null-und Negativzinsen<br />

auf Bankeinlagen verlieren Sparer real wie nominal Geld, wenn sie versuchen,<br />

via Sparbuch vorzusorgen.<br />

U<br />

m die private Altersvorsorge in Deutschland<br />

zu fördern, ist 2002 das Riester-Rentensystem<br />

eingeführt worden. Seitdem unterstützt<br />

der Staat die Sparer mit Zulagen und Steuer-<br />

vorteilen, um sie zum Abschluss einer Riester-Rente<br />

zu motivieren. Die Riester-Rente<br />

wird aktuell aber durch zwei Pole unattraktiv.<br />

Der eine Pol ist die Niedrigzinspolitik<br />

der EZB, die insbesondere Versicherungs<strong>pro</strong>dukte<br />

unattraktiv macht. Der andere Pol<br />

ist die komplizierte Förderung, die hohe<br />

Bürokratiekosten <strong>pro</strong>duziert und die Kosten<br />

für die Anbieter erhöht und damit auch auf<br />

die Erträge drückt.<br />

Die Riester-Rente gilt nur für zertifizierte<br />

Altersvorsorgeverträge, die zwingend<br />

verrentet werden müssen, deren Beiträge<br />

garantiert sind und nicht beliehen oder<br />

vererbt werden dürfen. Diese Restriktionen<br />

mögen für den einen oder anderen sinnvoll<br />

und richtig sein und sie mögen auch bei<br />

der Einführung wohlüberlegt gewesen sein;<br />

heute zeigt es sich aber, dass viele Probleme<br />

erst durch diese Restriktionen entstanden<br />

sind. Die Riester-Rente wird als Versicherungsrente<br />

in größere Schwierigkeiten<br />

geraten. Daran haben weniger die Initiatoren<br />

aus dem Jahr 2002 Schuld. Sie haben in<br />

gutem Glauben gehandelt. Dennoch stellt<br />

sich im Zuge der Null- und Niedrigzinspolitik<br />

der EZB heraus, dass die Beitragsgarantie<br />

und die Kosten des Vertrages nicht<br />

mehr auskömmlich für die Anbieter zu<br />

finanzieren sind. Spätestens dann, wenn<br />

der Höchstrechnungszins für Lebensversicherungen<br />

weiter abgesenkt wird, ist der<br />

Punkt erreicht, bei dem viele Anbieter ihr<br />

Neugeschäft einstellen werden. Sie können<br />

anschließend nur noch ihre Altbestände<br />

verwalten, müssen aber einen großen Teil<br />

der Verträge zu einem Rechnungszins von<br />

2,75 Prozent bedienen. Schon daran werden<br />

sie auf Dauer scheitern. Und auch beim<br />

Riester-Fonds sieht es nicht viel besser aus.<br />

Hier galt das Versprechen, dass der Vertrag<br />

38 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


von Frank Schäffler, FDP-Bundestagsabgeordneter<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

39


Gastbeitrag<br />

Frank Schäffler<br />

Mitglied des Deutschen Bundestags<br />

und Gründer der Denkfabrik<br />

„Prometheus – Das Freiheitsinstitut"<br />

erst in Aktien und später in festverzinsliche<br />

Wertpapiere umgeschichtet wird,<br />

was grundsätzlich eine gute Idee darstellt.<br />

Tatsächlich ist es aber so, dass der Aktienanteil<br />

zu Beginn minimal ist, weil das<br />

Erreichen der Beitragsgarantie inzwischen<br />

so teuer ist, dass kein oder nur ein geringes<br />

Aktienengagement möglich ist. Das heißt,<br />

auch die Riester-Fonds-Anbieter investieren<br />

im Wesentlichen in festverzinsliche<br />

Wertpapiere, die die Kosten des Vertrages<br />

und die Beitragsgarantie künftig nur noch<br />

schwer erwirtschaften können. Die Anzahl<br />

der Anbieter hat sich ohnehin auf nur noch<br />

drei reduziert.<br />

Das macht deutlich, dass sich das Sparverhalten<br />

in Deutschland ändern muss, wenn<br />

Vermögen in einer breiteren Bevölkerungsschicht<br />

geschaffen werden soll. Diejenigen,<br />

die sparen, dürfen nicht weiterhin – aufgrund<br />

unattraktiver Alternativen – in<br />

renditeschwache Anlageformen getrieben<br />

werden. Notwendig wäre ein Volk von<br />

Aktionären, die Eigentum an Unternehmen<br />

halten. Stattdessen sind wir ein Volk ohne<br />

Eigentum und seit einigen Jahren auch<br />

ohne Zinseinkünfte. Gleichzeitig steigen<br />

die Preise der Vermögensgüter, zum Beispiel<br />

im Immobiliensektor, stark an. Denn<br />

dort fließt das billige Geld der Notenbanken<br />

hinein. Die konsumfernen Wirtschaftszweige<br />

<strong>pro</strong>fitieren zuerst davon und so steigen<br />

deren Vermögenswerte durch die erhöhte<br />

Nachfrage. Gleichzeitig zahlen diejenigen,<br />

die in Ballungszentren wie München, Stuttgart<br />

oder Düsseldorf zur Miete wohnen,<br />

dafür mit einem immer höheren Anteil<br />

ihres Arbeitnehmereinkommens.<br />

Die Antwort auf diese Situation muss sein,<br />

Sparvorgänge nachgelagert und nicht fortlaufend<br />

zu besteuern. Daher wäre für jedermann<br />

ein Vorsorgekonto, das jeder aus seinem<br />

Bruttoeinkommen besparen kann und<br />

erst in der Entnahmephase besteuert wird,<br />

sinnvoll. Später sollte dies dann der persönlichen<br />

Einkommensteuer unterliegen. Das<br />

würde Anreize setzen, zu sparen. Vorgaben<br />

wie Beitragsgarantie, Mindestverzinsung<br />

oder Vererbbarkeit sollten entfallen.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland<br />

sollen wieder mit Mut und Zuversicht in die<br />

Zukunft blicken, was ihre Lebensqualität<br />

und finanzielle Sicherheit im Alter betrifft.<br />

Daher müssen neue Anreize geschaffen<br />

werden, um die Menschen wieder verstärkt<br />

zur Vermögensbildung zu ermuntern. Dafür<br />

benötigen wir keine zusätzliche Intervention<br />

des Staates, sondern ganz im Gegenteil<br />

mehr Freiräume für die Sparerinnen und<br />

Sparer. Nur so kann den unterschiedlichen<br />

Erwerbsbiografien, Wünschen und Möglichkeiten<br />

des Einzelnen Rechnung getragen<br />

werden. So unterschiedlich die Lebenspläne<br />

auch sind, muss es doch für jeden möglich<br />

bleiben, selbstbestimmt für das Alter vorzusorgen,<br />

Vermögen zu bilden und somit am<br />

sozialen Aufstieg teilzuhaben.<br />

40 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


SIE WOLLEN RUHIG<br />

IHR SCHLAFEN? SCHÖNSTER TRUMPF<br />

IN VERSUCHEN KRISENZEITEN SIE<br />

ES MAL HIERMIT.<br />

Mit Gold schützen Sie Ihr Vermögen<br />

effektiv und langfristig.<br />

Wertbeständig, krisensfest, nachhaltig:<br />

Ein Investment in Gold rundet Ihr Portfolio ab.<br />

Photo by iStock.com/mbbirdy<br />

Seit Generationen hat sich das gelbe Edelmetall als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz bewährt. Unter<br />

Investoren genießt es dank seiner negativen Korrelation gegenüber Aktien, Dollar und Zinsen hohes Ansehen<br />

und darf heutzutage in keinem diversifizierten Portfolio fehlen. Seine relativ geringe Kursschwankungsintensität<br />

(Volatilität) verleiht jedem wertpapierlastigen Depot Stabilität und reduziert dessen Gesamtrisiko.<br />

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Bitcoin im Trend<br />

DIGITALES GOLD<br />

BITCOIN VERSUS GOLD –<br />

INTERESSANT SIND BEIDE<br />

Der Bitcoin wird im Zuge seiner diesjährigen Rekordfahrt immer häufiger als „digitales<br />

Gold“ bezeichnet. Nachfolgend möchten wir Sie über Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />

beider Geldalternativen informieren – ohne für einen der beiden Partei zu ergreifen.<br />

BITCOIN WIRD BEI ANLEGERN<br />

IMMER GEFRAGTER<br />

Wichtig zu wissen: Der weltweite Markt für<br />

Kryptowährungen besteht aus über 8.000<br />

digitalen Währungen, von denen der Bitcoin<br />

mit einem Marktwert von nahezu 885 Milliarden<br />

Dollar (Stand: 23. Februar 20<strong>21</strong>) und<br />

angesichts eines Marktanteils von über 62<br />

Prozent zweifellos als deren bedeutendster<br />

Vertreter gilt. Die ersten Bitcoins erblickten<br />

im Januar 2009 das Licht der Finanzwelt<br />

und wurden als dezentrales Gegenstück<br />

zum ungedeckten Geld der Zentralbanken<br />

sowie als Antwort auf das hemmungslose<br />

Geldvermehren von Fed & Co. konzipiert<br />

und in Umlauf gebracht.<br />

In diesem Punkt sind sich die digitale<br />

Währung Bitcoin und die traditionelle<br />

Krisenwährung Gold ziemlich ähnlich:<br />

Im Gegensatz zu ungedeckten Fiat-Währungen<br />

können beide nicht unbegrenzt<br />

vermehrt werden. Bei Gold sind dessen<br />

Seltenheit und der enorme Förderaufwand<br />

hierfür verantwortlich. Beim Bitcoin sorgt<br />

zum einen der Programmier-Algorithmus<br />

für eine unabänderliche Begrenzung des<br />

Bitcoin-Bestands auf maximal <strong>21</strong> Millionen<br />

Bitcoins und zum anderen halbiert sich im<br />

Abstand von ungefähr vier Jahren regelmäßig<br />

die Belohnung für das Herstellen neuer<br />

Bitcoins (auch Mining genannt). Sowohl<br />

bei Bitcoins als auch bei Gold erfordert die<br />

Produktion enorme Anstrengungen. Goldminen<br />

benötigen erzhaltige Abbaustätten,<br />

Kapital, Arbeitskräfte und reichlich Energie.<br />

Bei „Bitcoin-Minern“ geht nichts ohne<br />

Software, Hardware, Kapital und Energie.<br />

Die Seltenheit dürfte bei Bitcoins in den<br />

kommenden Jahren – bedingt durch den<br />

Programmiercode – ausgeprägter als bei<br />

Gold sein. Begründung: Jahr für Jahr wird<br />

die Zahl neuer Bitcoins sinken und letztendlich<br />

auf null fallen. Ebenfalls interessant:<br />

Weil viele Bitcoin-Besitzer ihre elektronischen<br />

Geldbörsen (Wallets) verloren<br />

bzw. ihre privaten Schlüssel für den Zugriff<br />

auf die Bitcoins vergessen haben, dürfte<br />

die maximale Anzahl handelbarer Bitcoins<br />

nach der Produktion des letzten Bitcoins<br />

im Jahr 2040 deutlich unter <strong>21</strong> Millionen<br />

liegen. Da Bitcoins außerhalb des Bankensystems<br />

verwahrt und gehandelt werden,<br />

sollte sich jeder Bitcoin-Besitzer über die<br />

damit verbundenen Risiken bewusst sein.<br />

VERTRAUEN IN FIAT-<br />

WÄHRUNGEN SCHWINDET<br />

Der jüngste Bitcoin-Boom zeigt<br />

vor allem eines:<br />

Das Vertrauen in<br />

ungedeckte<br />

Währungen<br />

42 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Gold und Bitcoin<br />

wie Dollar und Euro schwindet. Tesla-Chef<br />

Elon Musk scheint diesbezüglich besonders<br />

skeptisch zu sein, schließlich tauschte er<br />

im Februar Firmengelder im Volumen von<br />

1,5 Milliarden Dollar in 48.000 Bitcoins. Der<br />

nachfolgende Bitcoin-Hype<br />

ließ den Marktwert der<br />

wichtigsten Kryptowährung<br />

zeitweise<br />

auf über<br />

eine Billion<br />

Dollar ansteigen.<br />

Das Internetportal<br />

Bitcoin<br />

Treasuries,<br />

welches die Bitcoin-Bestände<br />

börsennotierter Unternehmen, privater<br />

Bitcoin-Trusts und ETF-ähnlicher Bitcoin-<br />

Wertpapiere analysiert, meldet für 20<strong>21</strong><br />

ein stark steigendes Bitcoin-Interesse. Seit<br />

Ende Dezember haben sich die Bitcoin-Bestände<br />

dieser Marktakteure von<br />

1,15 Millionen auf 1,32 Millionen<br />

Bitcoins (+14,4 Prozent)<br />

erhöht. Einen erheblichen<br />

Imagegewinn verzeichnete<br />

der Bitcoin aber<br />

auch aus einem<br />

anderen Grund.<br />

Zahlungsdienstleister<br />

wie<br />

PayPal<br />

und<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

43


Bitcoin im Trend<br />

Square ermöglichen ihren Kunden den Zugriff<br />

auf Bitcoins, und Kreditkartenunternehmen<br />

wie Visa und Mastercard planen<br />

entsprechende Dienstleistungen.<br />

VERTRAUEN, RISIKEN, HANDEL<br />

UND LAGERFÄHIGKEIT UNTER<br />

DER LUPE<br />

übertraf zum Beispiel die historische<br />

250-Tage-Volatilität des Bitcoins mit 71<br />

Prozent sein Pendant zum Goldpreis (18,5<br />

Prozent) um den Faktor 3,8. Letztendlich<br />

dürfte damit auch klar sein, dass der<br />

Bitcoin – anders als physisches Gold in<br />

Form von Münzen und Barren – über ein<br />

Totalverlustrisiko verfügt.<br />

Grundsätzlich lässt sich Vertrauen zwar<br />

nicht konkret messen, doch zwei Faktoren<br />

dürften dabei eine entscheidende Rolle<br />

spielen: Historie und Kursschwankungsintensität,<br />

besser bekannt als Volatilität.<br />

Während bei Gold die Historie in Jahrtausenden<br />

bemessen ist, kann der Bitcoin<br />

auf eine Lebensdauer von etwas mehr als<br />

einem Jahrzehnt zurückblicken. Dieses<br />

verlief allerdings ausges<strong>pro</strong>chen turbulent,<br />

schließlich folgten auf Kursvervielfachungen<br />

regelmäßig starke Kursrückschläge von<br />

in der Spitze bis zu 80 Prozent.<br />

Risiken lassen sich durch die finanzmathematische<br />

Kennzahl Volatilität hingegen<br />

sehr gut ermitteln. Bei Redaktionsschluss<br />

Glänzen kann der Bitcoin unter anderem<br />

beim Thema Handel und Lagern. Handel<br />

und Versand erfolgen nämlich via Internet<br />

und der Besitz von Bitcoins kommt<br />

durch einen fälschungssicheren digitalen<br />

Schlüssel zum Ausdruck. In einem Wallet<br />

lassen sich daher Unmengen von Bitcoins<br />

einfach und kostengünstig aufbewahren.<br />

Deren Sicherheit sollte aber auf keinen Fall<br />

vernachlässigt werden.<br />

Bei Gold & Co. stellt sich die Lage völlig<br />

anders dar. Wer seinen Edelmetallbesitz<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> anvertraut und diesen in<br />

München oder in der Schweiz deponiert,<br />

kann das Thema Sicherheit getrost ad acta<br />

legen.<br />

44 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Analyse<br />

STRAFZINSEN<br />

NEGATIVZINSEN<br />

BESCHEREN<br />

DER RENTENKASSE<br />

MILLIONENVERLUSTE<br />

Beim Thema „Strafzinsen“ trösten sich viele Bundesbürger damit, dass die meisten<br />

Banken erst ab relativ hohen Kapitalbeträgen Strafzinsen verlangen und ihnen somit<br />

keine konkreten Kosten entstehen. Doch diese Rechnung hat einige Haken.<br />

RENTENKASSE UND BEITRAGS-<br />

ZAHLER MÜSSEN „BLUTEN“<br />

Wer nämlich hohe Geldbeträge bei seiner<br />

Bank deponiert hat, betreibt dennoch<br />

„systematische Vernichtung von Geldvermögen“.<br />

Begründung: Sollte die Bank keine<br />

Strafzinsen verlangen, muss der Sparer dennoch<br />

inflationsbedingte Verluste hinnehmen.<br />

Nur zur Erinnerung: Für den Monat<br />

Januar wurde eine jährliche Geldentwertung<br />

von immerhin einem Prozent gemeldet.<br />

Wichtige Notenbanken wie die EZB und die<br />

Fed streben seit Jahren eine Inflation von<br />

zwei Prozent p. a. an, würden aber auch ein<br />

Überschreiten dieser Hürde unter bestimmten<br />

Bedingungen akzeptieren.<br />

Eine große Mehrheit der Bundesbürger – im<br />

Grunde genommen sämtliche Rentner und<br />

Beitragszahler der gesetzlichen Rente – werden<br />

mit Blick auf die grassierenden Strafzinsen<br />

dennoch „zur Kasse gebeten“. Weil in der<br />

sogenannten „Nachhaltigkeitsreserve“ der<br />

Deutschen Rentenversicherung gegenwärtig<br />

mehr als 36 Milliarden Euro enthalten sind,<br />

müssen allein in diesem Jahr schätzungsweise<br />

97 Millionen Euro an Strafzinsen bezahlt<br />

werden. Im Zeitraum 2<strong>01</strong>7 bis 2020 wurden<br />

aufgrund der negativen EZB-Einlagezinsen<br />

bereits mehr als 230 Millionen Euro „verbrannt“.<br />

Mit „Nachhaltigkeit“ hat dies wenig<br />

zu tun, schließlich müssten in „normalen<br />

Zeiten“ Sparer eigentlich für ihr zurückgelegtes<br />

Kapital und das damit verbundene<br />

Nicht-Konsumieren belohnt und nicht<br />

bestraft werden. Zugleich müsste für die<br />

Aufnahme von Schulden ein angemessener<br />

Zins bezahlt werden. Doch die Notenbanken<br />

haben diese vermeintlichen Gesetze – bedingt<br />

durch die zahlreichen Krisen – vorsätzlich<br />

außer Kraft gesetzt.<br />

DIE RENTE IST ALLES ANDERE<br />

ALS SICHER<br />

Mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen<br />

ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert<br />

Blüm (CDU) verbinden viele Ältere vor<br />

allem einen Satz: Die Rente ist sicher. Im<br />

Bundestagswahlkampf 1986 wurde diese<br />

relativ waghalsige These unter’s Volk gebracht.<br />

Seither ist viel passiert: Zum einen<br />

hat sich innerhalb der deutschen Bevölke-<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

45


46 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Analyse<br />

rung der Anteil der Rentner bzw. Pensionäre<br />

erhöht und der Anteil der Personen<br />

im arbeitsfähigen Alter reduziert. Für das<br />

umlagefinanzierte deutsche Rentensystem<br />

stellt dies keinen gesunden Mix dar, aber<br />

das Problem des demografischen Wandels<br />

kennt man bereits seit Jahrzehnten. Gelöst<br />

wurde es bislang nicht.<br />

Überraschenderweise hat sich die Corona-<br />

Krise bislang kaum nachteilig auf das Rentensystem<br />

ausgewirkt. Selbst im Lockdown-<br />

Monat November sei laut Gundula Roßbach,<br />

der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund, bei den Beitragseinnahmen<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat ein leichtes<br />

Plus verzeichnet worden. Dies ist vor allem<br />

dem Kriseninstrument Kurzarbeitergeld<br />

zu verdanken, schließlich fließen dem<br />

Versicherungsträger auch während solch<br />

konjunkturschwacher Phasen Rentenbeiträge<br />

zu. Ungemach droht allerdings, falls<br />

krisenbedingt dauerhaft weniger Erwerbstätige<br />

in die deutsche Rentenkasse einzahlen<br />

sollten. Allein für das Jahr 2020 rechnet<br />

Gundula Roßbach – trotz höherer Beitragseinnahmen<br />

– mit einem Defizit von 4,7<br />

Milliarden Euro. Angesichts der Tragweite<br />

der aktuellen Krise sollte eine Verschlechterung<br />

der allgemeinen Wirtschaftslage<br />

nicht völlig ausgeschlossen werden. Einen<br />

ersten Vorgeschmack, dass es bei der Rente<br />

zweifellos Unsicherheitsfaktoren gibt, dürfte<br />

der in diesem Jahr drohende Ausfall von<br />

Rentenerhöhungen liefern.<br />

BEI DER ALTERSVORSORGE<br />

AUCH AN GOLD DENKEN<br />

Problematik stets bewusst sein. Ungedeckte<br />

Währungen wie der Euro können sich<br />

einer inflationsbedingten Geldentwertung<br />

(Inflation) nur durch Zinseinnahmen<br />

entziehen. Doch die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass in den nächsten Jahren mit Euro-Anleihen<br />

auskömmliche Renditen erzielbar<br />

sind, fällt derzeit eher gering aus. Ein Euro<br />

bleibt zwar ein Euro, doch wie es um seine<br />

künftige Kaufkraft bestellt ist, steht auf<br />

einem ganz anderen Blatt. In Niedrigzinsphasen<br />

gibt es nur zwei wirksame Mittel,<br />

Inflationsverluste auszugleichen – entweder<br />

über Dividendeneinnahmen oder über<br />

Wertzuwächse. Wer seine Altersvorsorge<br />

krisenfester gestalten möchte, sollte deshalb<br />

über Alternativen nachdenken. Dies<br />

könnte man zum Beispiel über Sachwerte<br />

wie schuldenarme Aktienunternehmen oder<br />

die „schuldenfreien Krisenwährungen“ Gold<br />

und Silber bewerkstelligen.<br />

Um Gold und Silber zu erschaffen, muss viel<br />

Aufwand betrieben werden. Sowohl bei der<br />

Minen<strong>pro</strong>duktion als auch beim Recycling<br />

benötigt man Personal, Energie und Kapital.<br />

Dies ist bei ungedeckten Währungen keineswegs<br />

der Fall, schließlich wird hier häufig<br />

sogar von „Schöpfung aus dem Nichts“<br />

ges<strong>pro</strong>chen. Geld lässt sich bekanntlich in<br />

unbegrenzten Mengen herstellen; bei Alternativwährungen<br />

wie Gold und Silber wird<br />

dies durch ihre begrenzten Vorkommen<br />

verhindert. Vielleicht sollte die Deutsche<br />

Rentenversicherung Bund einmal über Gold<br />

und Silber als langfristige „Nachhaltigkeitsreserve“<br />

nachdenken.<br />

Grundsätzlich sollte sich jeder rentenversicherungspflichtige<br />

Bundesbürger folgender<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

47


<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Numismatik<br />

150 JAHRE KAISERREICH<br />

EINE GOLDENE EPOCHE FÜR<br />

DAS GELD DER DEUTSCHEN<br />

Im Licht der beiden Weltkriege gibt es wohl wenige<br />

historische Stunden, die als glänzende Augenblicke im<br />

kollektiven Gedächtnis der Deutschen verankert sind. Die<br />

Kaiserkrönung im Spiegelsaal von Versailles und die damit<br />

verbundene Reichsgründung im Jahr 1871 gehören womöglich<br />

dazu – und die Gründung des Kaiserreichs vor 150<br />

Jahren steht in den kommenden Monaten im Mittelpunkt<br />

von so manchen Feierlichkeiten. Auch in der Welt der<br />

Münzen und Edelmetalle rücken die Prägungen aus der<br />

Zeit zwischen 1871 und 1919 verstärkt in den Mittelpunkt.<br />

Kurantmünzen aus dem Kaiserreich:<br />

EINE GOLDENE ERSATZWÄHRUNG<br />

Bis heute ist das geflügelte Wort vom „eisernen Notgroschen“<br />

in der deutschen Sprache fest verankert. Seit Generationen<br />

bewahren die Deutschen eine finanzielle Reserve<br />

in den eigenen vier Wänden auf, bevorzugt in Strümpfen,<br />

Kissen und anderen unauffälligen Behältnissen. Allerdings<br />

war die Bezeichnung „eisern“ in vergangenen Zeiten nicht<br />

ganz korrekt: Bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs<br />

dienten Goldmünzen, die damals als gesetzliches Zahlungsmittel<br />

im Einsatz waren, als Rücklage und wurden<br />

vom Familienoberhaupt gehütet. Meist fanden sich in<br />

diesem Fundus eine oder mehrere Goldmünzen mit einem<br />

Nennwert zu 20 Mark. Als Zahlungsmittel bekamen die<br />

meisten Untertanen im Kaiserreich diese sogenannten<br />

„Doppelkronen“ gar nicht zu Gesicht. Sie erhielten „Kleinmünzen“<br />

als Lohn ausbezahlt.<br />

Die Goldmünzen von damals sind eigentlich seit dem<br />

Untergang des Kaiserreichs im Jahr 1919 kein offizielles<br />

Zahlungsmittel mehr, doch durch ihren hohen Goldgehalt<br />

von 900/1.000 Teilen sind sie bis heute bei Sammlern und<br />

Anlegern beliebt – die sogenannten „Kurantmünzen“<br />

haben sich zu einer echten Investment-Alternative entwickelt<br />

und gehören zum Sortiment von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ganz<br />

selbstverständlich dazu wie die modernen Bullionmünzen,<br />

darunter der Krügerrand aus Südafrika und der Maple<br />

Leaf aus Kanada sowie der Wiener Philharmoniker aus<br />

Österreich. Auch wenn es sich bei den Doppelkronen aus<br />

dem Kaiserreich um historische Münzen handelt, werden<br />

sie bis heute mit relativ geringen Aufgeldern zum reinen<br />

Goldwert gehandelt und sind somit auch als Investment<br />

geeignet.<br />

Mit einer Auflage von mehreren Millionen Stück <strong>pro</strong> Jahrgang<br />

zählen die Goldmünzen aus dem Königreich Preußen<br />

zu den meistgeprägten Goldmünzen der deutschen Geschichte.<br />

Sie zeigen die deutschen Kaiser Wilhelm I. und<br />

Wilhelm II. sowie im Dreikaiserjahr 1888 auch den 99-Tage-Kaiser<br />

Friedrich III. – Letztere ist allerdings bei Sammlern<br />

sehr gesucht und deshalb mit einem etwas höheren<br />

Aufgeld versehen. Die Münzen tragen das Münzzeichen A<br />

für Berlin und weisen ein Rohgewicht von 7,99 Gramm und<br />

ein Feingewicht von 7,16 Gramm auf. Der rötliche Farbton<br />

der Münzen resultiert aus dem Kupferanteil, der für eine<br />

bessere Kratzfestigkeit hinzugegeben wurde.<br />

NUMISMATISCHE RARITÄTEN AUS<br />

DEM KAISERREICH<br />

Während es sich bei den historischen Goldmünzen aus<br />

Preußen um „Massenware“ im positiven Sinne handelt,<br />

hält das Sammelgebiet „Deutsches Kaiserreich“ für numismatische<br />

Experten viele Raritäten und Schätze bereit, die<br />

fernab des reinen Metallwertes gehandelt werden. Denn<br />

neben Preußen durften auch die anderen 24 Gliedstaaten<br />

des Kaiserreichs eigene Umlaufmünzen prägen. Und je<br />

nach Größe und Einwohnerzahl wurden die Prägeauflage<br />

und Vielfalt der unterschiedlichen Nominale stark beschränkt.<br />

So gibt es einzelne Herzogtümer und Fürstentümer,<br />

die nur einzelne Münztypen in geringer Auflage und<br />

nur in einzelnen Jahren prägen durften. Einzelne Münzen<br />

aus dem Kaiserreich wurden nur wenige Tausend Mal geprägt<br />

und sind daher äußerst begehrt.<br />

48 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Sammlerstücke<br />

Bei der Auswahl von Raritäten für eine gepflegte Kaiserreich-Sammlung<br />

sollten Sammler auf „Klasse statt Masse“<br />

setzen – vor allem, wenn sie ihre Sammelleidenschaft mit<br />

dem Investment-Gedanken verbinden und ihre Kollektion<br />

eines Tages mit Gewinn weiterverkaufen möchten. Von<br />

„sehr schön“ über „vorzüglich“ bis zu „Stempelglanz“<br />

reicht die Klaviatur der Erhaltungsgrade – und je höher<br />

eine Münze eingestuft wird, desto besser ist es für die<br />

künftige Wertentwicklung. Grundsätzlich ist die Wahl des<br />

Kaiserreichs als Sammelgebiet clever, denn die Epoche<br />

ab 1871 zählt zu den beliebtesten Themen innerhalb der<br />

deutschsprachigen Numismatik und seltene Exemplare erzielen<br />

seit Jahren bei Auktionen erstaunliche Ergebnisse.<br />

Der Goldstandard:<br />

EDELMETALLE ALS VERTRAUENSGARANT<br />

Hierzulande erinnern sich viele Münzfreunde aus einem<br />

speziellen Grund besonders gern an die Zeit des Deutschen<br />

Kaiserreichs zurück: Damals hatte Gold als Währungsreserve<br />

einen völlig anderen Stellenwert als heutzutage.<br />

Die Mark als Währung des Kaiserreichs war mit Gold<br />

gedeckt – jeder Deutsche konnte also zur Bank gehen und<br />

seine Kleinmünzen sowie Banknoten gegen eine festgelegte<br />

Menge Gold umtauschen. Diese Golddeckung wurde<br />

auch durch den Goldgehalt der Münzen zu zehn und 20<br />

Mark verdeutlicht. Dadurch waren die Goldmünzen aus<br />

dem Kaiserreich auch fernab der Heimat als Zahlungsmittel<br />

im Einsatz.<br />

Ein Blick in die Geschichte macht deutlich, dass Gold stets<br />

ein zuverlässiger Stabilitätsanker für die Währungspolitik<br />

war. Der Niedergang der Mark kam allerdings kurz vor Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges, als die Pflicht der Reichsbank<br />

zur Einlösung und zum Umtausch von Banknoten in Gold<br />

praktisch über Nacht aufgehoben wurde. Das Vertrauen<br />

in die Währung sank rapide und die Menschen im Reich<br />

bunkerten das Gold, welches sie noch besaßen. Wer damals<br />

wenigstens die eine oder andere Goldmünze retten und<br />

verstecken konnte, hatte Glück – denn nach dem Ersten<br />

Weltkrieg machte die Hyperinflation von 1923 schmerzhaft<br />

deutlich, welche Folgen die Staatsfinanzierung mit der<br />

Notenpresse für die Bevölkerung hat. Es folgten Armut und<br />

Elend, und die Radikalisierung der öffentlichen Meinung<br />

wurde vorangetrieben. Nicht zuletzt deshalb sehnen sich<br />

immer mehr Menschen in Deutschland nach einer goldgedeckten<br />

Währung zurück – und weil es diese wohl auf<br />

absehbare Zeit nicht geben wird, behelfen sich langfristig<br />

orientierte Anleger damit, Teile ihres Vermögens in Goldmünzen<br />

umzuschichten.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

49


Produktinformationen<br />

NEUER SOVEREIGN<br />

DIE GOLD-LEGENDE LEBT AUCH 20<strong>21</strong> WEITER<br />

Was der Krügerrand für moderne Anlagemünzen ist, ist der<br />

Sovereign für historische Handelsmünzen – eine absolute<br />

numismatische Legende. Seit vielen Jahrhunderten wird<br />

die Goldmünze von der Royal Mint aus Großbritannien<br />

geprägt. Sie hat in den vergangenen Epochen ihr Aussehen<br />

und das Gewicht mehrfach verändert und wird in der<br />

heutigen Form seit 1817 hergestellt. Die Münze zeigt den<br />

jeweiligen Monarchen sowie den Heiligen Georg im Kampf<br />

mit dem Drachen. Als Handelsmünze war der Sovereign<br />

lange Zeit eine weltumspannende Währung auf Basis von<br />

Gold. Die Royal Mint prägt diesen Klassiker auch im Jahr<br />

20<strong>21</strong> zu Anlagezwecken.<br />

daher nahe dem reinen Metallwert gehandelt. Weil sie in<br />

vergangenen Zeiten im Umlauf waren, können sie leichte<br />

Gebrauchsspuren aufweisen. Dies ist beim Jahrgang<br />

20<strong>21</strong> des Sovereign anders – er kommt prägefrisch direkt<br />

aus Wales und ist daher sowohl für Anleger als auch für<br />

Sammler interessant.<br />

Mit einem Raugewicht der Münze von genau 7,98805<br />

Gramm und einem Feingehalt von 22 Karat (entspricht<br />

916,66/1.000) hat sich der Sovereign zu einem alternativen<br />

Edelmetall-Standard neben dem Krügerrand<br />

entwickelt. Für eine bessere Kratzfestigkeit wurde dem<br />

Gold ein Anteil von Kupfer hinzugegeben. Der Sovereign<br />

ist der wichtigste Vertreter der beliebten Produktgruppe<br />

der „Kurantmünzen“, zu denen auch die Vreneli aus der<br />

Schweiz und die 20-Mark-Goldmünzen aus dem Kaiserreich<br />

zählen. Sie wurden in hoher Auflage geprägt und<br />

BRITANNIA<br />

DIFFERENZBESTEUERUNG DANK BREXIT MÖGLICH<br />

Bislang nahmen der Silber Wiener Philharmoniker<br />

aus Österreich und die Silber-<br />

Britannia aus Großbritannien in der Welt<br />

der Edelmetalle eine Sonderrolle ein: Weil<br />

beide innerhalb der Europäischen Union<br />

geprägt wurden, konnten sie nicht unter<br />

Anwendung der sogenannten „Differenzbesteuerung“<br />

verkauft werden. Doch der Austritt<br />

Großbritanniens aus der Europäischen<br />

Union hat für Edelmetall-Investoren wenigstens<br />

eine erfreuliche Folge – und könnte<br />

dafür sorgen, dass die Verkaufszahlen der<br />

Britannia in die Höhe gehen. Denn künftig<br />

können die Münzen aus dem – inzwischen<br />

– Nicht-EU-Ausland differenzbesteuert<br />

angeboten werden. Die Silber-Britannia hat<br />

somit den gleichen Status wie die meisten<br />

anderen Anlagemünzen, die in Kanada, USA<br />

oder Australien geprägt werden.<br />

Bei der Britannia handelt es sich um eine<br />

der traditionsreichsten Anlagemünzen der<br />

Welt. Sie wird in Gold seit 1987 geprägt und<br />

in Silber erscheint sie seit dem Jahr 1997.<br />

Die Royal Mint hat ihre Anlagemünzen seit<br />

diesen Jahren wiederholt mit neuen Motiven<br />

auf den Markt gebracht. In den vergangenen<br />

Jahren haben die Briten zudem<br />

50 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Produktinformationen<br />

AMERICAN EAGLE<br />

EIN JAHRGANG MIT ZWEI MOTIVEN<br />

Als die ersten Exemplare der „American Eagle“-Anlagemünzen<br />

in Deutschland eintrafen, war die Überraschung<br />

groß: Die Goldmünze mit der Jahreszahl 20<strong>21</strong> wird in der<br />

Standardausführung zu einer Unze sowie in den „Fractionals“<br />

zu einer halben Unze, einer Viertelunze und einer<br />

Zehntelunze mit den gleichen Gestaltungen der Vorderseite<br />

und Rückseite ausgegeben, so wie die Münzen seit<br />

der Einführung des US-amerikanischen Bullion-Programms<br />

im Jahr 1986 aussehen: Die Goldmünzen zeigen<br />

weiterhin das Motiv „Family of Eagles“ des Künstlers Miley<br />

Busiek, die Silbermünzen werden mit dem „Heraldic Eagle“<br />

des Bildhauers und Graveurs John Mercanti gestaltet.<br />

Wie die US-amerikanische Fachzeitschrift „Coin World“ berichtet,<br />

plant die United States Mint erst in der Jahresmitte<br />

den Übergang zum neuen Motiv – und hier folgt die zweite<br />

Überraschung: Sowohl der Eagle in Gold als auch jener in<br />

Silber werden dann mit den ursprünglichen Vorderseiten-<br />

Motiven erscheinen, nur die Rückseite wird ausgetauscht.<br />

Auf der Silbermünze wird künftig ein fliegender Adler im<br />

Landeanflug mit einem Eichenzweig in den Krallen zu sehen<br />

sein. Das Motiv wurde von Emily Damstra gestaltet. Auf<br />

den American-Eagle-Goldmünzen wird ein Adlerkopf zu<br />

sehen sein, der in Nahaufnahme gestaltet wurde. Für dieses<br />

Motiv zeichnet Jennie Norris verantwortlich.<br />

Die Pläne der United States Mint, neue und alte Designs<br />

ihrer Münzen im Jahr 20<strong>21</strong> in verschiedenen Ausführungen<br />

als Anlage<strong>pro</strong>dukte sowie als Sammlerstücke zu<br />

verkaufen, hat in der Fachwelt für eine Überraschung<br />

gesorgt. Somit wird es zwei verschiedene „Typen“ des<br />

Jahrgangs 20<strong>21</strong> geben, was insbesondere in Sammlerkreisen<br />

für zusätzliches Interesse sorgen dürfte – zumal der<br />

American Eagle in Gold und Silber in diesem Jahr seinen<br />

35. Geburtstag feiert. Die Ausgabe der zweiten Version des<br />

American Eagle wird für den Juli 20<strong>21</strong> erwartet.<br />

ihre Produktpalette kontinuierlich erweitert<br />

und neben der Britannia auch die „Queen’s<br />

Beasts“ sowie die „Lunar UK“-Serie entwickelt.<br />

Inzwischen zählt die traditionsreiche<br />

Prägestätte aus Wales zu den beliebtesten<br />

Münz<strong>pro</strong>duzenten in Europa.<br />

Mit der Differenzbesteuerung ist es seit der<br />

Erhöhung der Mehrwertsteuer für Silberanlagemünzen<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>4 möglich, diese<br />

Investment<strong>pro</strong>dukte weiterhin nah am aktuellen<br />

Silberwert zu verkaufen. Dabei wird<br />

lediglich die Handelsmarge besteuert, nicht<br />

aber der volle Kaufpreis der Münze. Dadurch<br />

werden differenzbesteuerte Münzen<br />

etwa zwei Euro <strong>pro</strong> Gramm günstiger verkauft<br />

als regelbesteuerte Münzen. Diesen<br />

Preisvorteil nehmen Edelmetallkäufer gern<br />

in Anspruch, um den Aufschlag durch die<br />

Steuer möglichst gering zu halten.<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

51


Seriosität im Edelmetallhandel<br />

BESTNOTE FÜR PRO AURUM<br />

VERTRAUEN UND<br />

SERIOSITÄT SIND HEUT-<br />

ZUTAGE EXTREM WICHTIG<br />

Wer Gold in Form von Barren und Münzen kauft, muss seinem Gegenüber vor allem<br />

eines entgegenbringen: Vertrauen. Vertrauen hinsichtlich der Echtheit und des Feingehalts<br />

des Goldes, Vertrauen in die Korrektheit des angegebenen Gewichts und<br />

Vertrauen, dass die Ware fristgerecht geliefert wird.<br />

Seit Jahren unterzieht das Wirtschaftsmagazin<br />

FOCUS MONEY in Deutschland agierende<br />

Edelmetallhändler einem umfangreichen<br />

Qualitätstest in den drei Hauptkategorien<br />

Onlinehandel, Filialgeschäft und Maklervertrieb.<br />

Dadurch sollen potenziell „schwarze<br />

Schafe“ bzw. wenig transparente Unternehmen<br />

aussortiert und Anlegern vertrauenswürdige<br />

Adressen vorgestellt werden. Diese<br />

werden dann mit dem Titel „Bester Goldhändler“<br />

geehrt. Laut jüngstem Test, der im<br />

Januar 20<strong>21</strong> veröffentlicht wurde, gelten<br />

in der Kategorie „Online“ deutschlandweit<br />

neun Anbieter und in der Kategorie Filialhandel<br />

zehn Anbieter als seriös.<br />

Da <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> auf einen kostenintensiven<br />

Maklervertrieb bewusst verzichtet, wurden<br />

unser Onlineshop sowie unser Filialhandel<br />

getestet – und einmal mehr mit der Auszeichnung<br />

„Bester Goldhändler“ bewertet.<br />

Jeder Testkandidat wurde übrigens in diversen<br />

Geschäftssegmenten wie zum Beispiel<br />

Service, Goldbarrenhandel, Goldmünzenhandel,<br />

Goldankauf und Lagerung separat<br />

unter die Lupe genommen und bewertet.<br />

Besonders interessant: Von insgesamt zwölf<br />

Bewertungsurteilen gab es für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

in diesem Jahr zwölfmal die Bestnote „Sehr<br />

Gut“. Dies lässt vor allem einen Schluss<br />

zu: Besser geht’s nicht! Dies sieht die<br />

Finanz-Wochenzeitung „€uro am Sonntag“<br />

übrigens ähnlich, schließlich sind wir bei<br />

deren im Oktober 2020 veröffentlichten<br />

Goldhändlertest ebenfalls mit „Sehr Gut“<br />

bewertet worden.<br />

SO WURDE BEI FOCUS MONEY<br />

GETESTET<br />

Durchgeführt wurde die Anbieteranalyse<br />

im Auftrag von FOCUS MONEY durch den<br />

unabhängigen Datendienst Deutsches Finanz-Service<br />

Institut (DFSI). Jeder Händler<br />

musste einen mehrseitigen Fragenkatalog<br />

beantworten, bei dem auch das operative<br />

Geschäft und diverse Transparenzaspekte<br />

berücksichtigt wurden. Die Antworten<br />

wurden dann durch Stich<strong>pro</strong>ben überprüft.<br />

Bei den fünf unterschiedlichen Fragenkomplexen<br />

erfolgte zudem eine unterschiedliche<br />

Gewichtung. Der Bereich „Service“ floss mit<br />

52 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Edelmetallhändler im Test<br />

insgesamt 20 Prozent in die Bewertung ein<br />

und basierte auf einem allgemeinen Teil (10<br />

Prozent) und den Unterkategorien „Bezahloptionen“<br />

(5 Prozent) sowie Versand bzw.<br />

Abholung (5 Prozent). Beim „Verkauf von<br />

Goldbarren“ und „Verkauf von Goldmünzen“<br />

erfolgte eine Gewichtung von jeweils 20<br />

Prozent, während die „Lagerung“ und der<br />

„Goldankauf“ mit 15 bzw. 25 Prozent zu<br />

Buche schlug. Hat ein Goldhändler zwischen<br />

80 bis 100 Prozent der maximal möglichen<br />

Punktzahl erreicht, erhielt er die Note „Sehr<br />

Gut“. Bei einer Erfolgsquote zwischen 60 bis<br />

79,99 Prozent wurde das Unternehmen mit<br />

„Gut“ bewertet und bei 40 bis 59,99 Prozent<br />

gab es noch ein „Befriedigend“. Schlechtere<br />

Noten wie zum Beispiel „Ausreichend“ oder<br />

„Mangelhaft“ hatten zur Folge, dass die betroffenen<br />

Unternehmen den Test sozusagen<br />

nicht bestanden haben.<br />

Wir sehen den Goldhändlertest von FOCUS<br />

MONEY als wichtiges Instrument, den<br />

Edelmetallhandel transparenter zu machen.<br />

Vor allem Erstkäufern dient er als wirksame<br />

Entscheidungshilfe, die „Spreu vom<br />

Weizen“ zu trennen. Seriöse Anbieter lassen<br />

sich durch diese Tests schnell und einfach<br />

finden, wodurch die Auswahl eines unseriösen<br />

Goldhändlers und daraus resultierende<br />

Vermögensschäden vermieden werden.<br />

SICHERHEIT UND SERIOSITÄT<br />

SIND EIN ABSOLUTES MUST-<br />

HAVE<br />

Bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> genießen die beiden Aspekte<br />

Sicherheit und Seriosität höchste Priorität<br />

und bilden damit unser wichtigstes Kapital.<br />

Der Geschäftserfolg von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

basiert nämlich zum einen auf Mund-zu-<br />

Mund-Propaganda und zum anderen auf<br />

wiederkehrenden Wiederholungskäufern.<br />

Gerüchte oder Berichte über diesbezügliche<br />

Zweifel wären daher verheerend. Sämtliche<br />

Geschäfts<strong>pro</strong>zesse müssen vor allem eines<br />

sein: sicher und seriös.<br />

Den Großteil unserer Barren und Münzen<br />

beziehen wir in der Regel direkt vom Hersteller.<br />

Da jeder Anleger bereits erworbenes<br />

Gold aber auch an uns zurückverkaufen<br />

kann, erfolgt vor jedem Ankauf und nachfolgendem<br />

Verkauf stets eine Prüfung.<br />

Dank modernsten Geräten und speziell<br />

geschultem Personal ist sichergestellt,<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

53


Seriosität im Edelmetallhandel<br />

dass an unsere Kundschaft nur einwandfreie<br />

Ware geliefert wird. Zudem lassen sich<br />

bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Produkte nur dann in den<br />

Warenkorb legen, wenn diese auch tatsächlich<br />

bzw. innerhalb einer angemessenen<br />

Bearbeitungszeit verfügbar sind. Auch bei<br />

den Bezahlmöglichkeiten legen wir größten<br />

Wert auf Sicherheit. Um Selbstschutz und<br />

Kundenschutz zu betreiben, sind bei <strong>pro</strong><br />

<strong>aurum</strong> lediglich zwei Zahlungsarten möglich:<br />

Barzahlung bei Selbstabholung oder<br />

Vorkasse per Überweisung. Kreditkarten<br />

und Bezahldienste wie PayPal scheiden im<br />

Edelmetallhandel wegen der aktuell noch<br />

sehr hohen Gebühren aus.<br />

Dieser Geschäftsstrategie sind wir seit<br />

unserer Gründung im Jahr 2003 treu geblieben<br />

und haben dadurch mehr als 300.000<br />

Privatkunden sowie zahlreiche Banken und<br />

Edelmetallhändler als Kooperationspartner<br />

gewinnen können.<br />

Edelmetalle sicher online kaufen bei<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>:<br />

www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/shop/<br />

54 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


VERTRAUEN IST<br />

GOLD WERT<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong>: Ihr Kompetenzzentrum<br />

für alle Aspekte des modernen<br />

Edelmetallinvestments.<br />

Photo by <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

FOCUS MONEY bewertet <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> ausnahmslos mit „Sehr Gut“: Wie in jedem<br />

Jahr unterzog das Wirtschaftsmagazin die wichtigsten Goldhändler Deutschlands einem<br />

Qualitätstest. In insgesamt zwölf Bewertungskategorien hat <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> durchgehend die<br />

Bestnote erhalten. Für Goldanleger spielt es dabei keine Rolle, ob sie unsere Filialen oder<br />

den Onlineshop aufsuchen; schließlich gelten beide Vertriebswege als „Sehr Gut“.<br />

MÜNCHEN • BAD HOMBURG • BERLIN • DRESDEN • DÜSSELDORF • HAMBURG • STUTTGART • ZÜRICH<br />

WWW.PROAURUM.DE


Neues aus den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Niederlassungen<br />

ONLINESHOP, CLICK & COLLECT, CLICK & MEET UND ONLINEBERATUNG<br />

PRO AURUM HAT SEINEN KUNDEN<br />

AUCH IM LOCKDOWN<br />

EINEN HERVORRAGENDEN<br />

SERVICE GEBOTEN<br />

Im März 2020 kam es zum Stillstand des<br />

öffentlichen Lebens, ab Mai zu einer Öffnung<br />

und nach dem Sommer zum zweiten<br />

Lockdown – das vergangene Jahr stand ganz<br />

im Zeichen der Corona-Pandemie. Und es<br />

wurde für <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> zu einem Rekordjahr;<br />

die Nachfrage nach physischen Edelmetallen<br />

war so stark wie lange nicht mehr.<br />

Allerdings konzentrierte sich das Bestellaufkommen<br />

auf den <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Onlineshop,<br />

denn die Standorte von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> waren<br />

von der Schließung betroffen.<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat auf die Einschränkung des<br />

stationären Edelmetallhandels frühzeitig<br />

reagiert und den „Click & Collect“-Service<br />

angeboten. Im Rahmen von „Click & Collect“<br />

dürfen Einzelhändler, die während des bundesweiten<br />

Corona-Lockdowns eigentlich geschlossen<br />

haben, ihren Kunden ermöglichen,<br />

Ware online zu bestellen und in der Filiale<br />

abzuholen. <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> hat diesen Service, der<br />

bereits in anderen Branchen etabliert ist, auf<br />

den Edelmetallhandel übertragen.<br />

Das Team von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Hamburg zieht<br />

ein positives Zwischenfazit: „Wir sind am<br />

14. Januar 20<strong>21</strong> mit dem ersten Termin gestartet.<br />

Nach einer kurzen Anlaufzeit kamen<br />

die Kunden zweimal <strong>pro</strong> Woche im Viertelstundentakt“,<br />

berichtet Filippo Destro, Leiter<br />

der Niederlassung. Nach Einschätzung von<br />

Destro nehmen die Kunden den Service gut<br />

an und zeigen sich dankbar für die Unterstützung<br />

der Mitarbeiter von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> vor Ort.<br />

Auch bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Düsseldorf wurde der<br />

Service gut angenommen: „Ich bin selbst<br />

erstaunt, wie viele Bestellungen über den<br />

Shop reinkommen“, berichtet Niederlassungsleiter<br />

Thomas Horn und verrät, dass<br />

auch die Größenordnung der Bestellungen<br />

zugenommen habe. Horn vermutet, dass<br />

sich viele Kunden um ihr Geld sorgen – beispielsweise<br />

wegen Negativzinsen: „Sparkasse<br />

Düsseldorf kündigt Kunden mit hohen<br />

Guthaben“, war Mitte Februar 20<strong>21</strong> in der<br />

Lokalpresse in Düsseldorf zu lesen.<br />

VIDEOBERATUNG ALS<br />

BELIEBTE ALTERNATIVE<br />

Ähnlich ist der Tenor bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> in Bad<br />

Homburg: „Click & Collect hat sich gut entwickelt“,<br />

sagt Karlheinz Jockel, Leiter des<br />

Standortes von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> im Rhein-Main-<br />

Gebiet. „Jeder Baumarkt, jedes Möbelhaus<br />

macht damit Werbung. Die Kunden sehen<br />

Vorteile wie einen festen Termin, ohne Wartezeiten<br />

zu haben, schon gleich zu wissen,<br />

was es kostet, und sie schätzen die vollkommene<br />

Diskretion, da sie allein im Geschäft<br />

56 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Edelmetallverkauf während des Lockdowns<br />

CLICK & COLLECT<br />

sind.“ In den meisten Fällen ist die Zeit<br />

zwischen der Bestellung und der Abholung<br />

äußerst kurz: „Der Kunde bestellt per Mail<br />

oder im Shop und wir können gleich einen<br />

Termin mit ihm ausmachen, da die Ware<br />

vorrätig ist oder sich in der Anlieferung befindet“,<br />

erklärt Jockel.<br />

Parallel hat sich die Möglichkeit der Videoberatung<br />

für viele Kunden von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

zu einer beliebten Alternative entwickelt:<br />

„Nach den ersten Beratungen haben mir die<br />

Telefon- und vor allem aber die Videoberatungen<br />

sehr viel Spaß gemacht“, berichtet<br />

Jürgen Birner, Filialdirektor des <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

Goldhauses in München: „Bei den Videoberatungen<br />

lässt sich sehr schnell eine<br />

wohlfühlende Atmosphäre feststellen. Die<br />

Kunden sind in ihrer gewohnten Umgebung<br />

und gehen meines Erachtens eher aus<br />

sich heraus und haben sich meist Fragen<br />

notiert, die sie geklärt haben möchten“,<br />

sagt Birner. Er betont, dass der wesentliche<br />

Mehrwert für die Kunden der sei, dass Ressourcen<br />

gespart würden – insbesondere die<br />

Zeit und Kosten für die Anfahrt. Zudem sei<br />

eine Beratung ohne Mundschutz möglich,<br />

also „face to face“: „Das hat den Vorteil,<br />

dass bei einer Videoberatung auch auf<br />

Gestik und Mimik geachtet werden kann“,<br />

betont Jürgen Birner. Er ist davon überzeugt,<br />

dass dies in der heutigen Zeit sehr<br />

viele Kunden schätzen. Auffällig ist aus<br />

Sicht von Jürgen Birner zudem, dass bei der<br />

Videoberatung bisher alle Altersgruppen<br />

vertreten waren. Nach der Onlineberatung<br />

leiten Birner und seine Kollegin Steffi<br />

Tränkler von der <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Filiale in Berlin<br />

die verschriftlichte Hausmeinung von <strong>pro</strong><br />

<strong>aurum</strong> unter dem Titel „Anlagestrategie<br />

mit physischen Edelmetallen“ als PDF an<br />

die Kunden weiter.<br />

Seit dem 8. März 20<strong>21</strong> war bei <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

auch der sogenannte „Click & Meet“-Service<br />

möglich. Kunden konnten wieder ohne<br />

vorherige Online-Bestellung in die Filialen<br />

kommen, allerdings nur mit Voranmeldung.<br />

Click & Meet musste anschließend jedoch<br />

aufgrund steigender Infektionszahlen in<br />

den meisten Filialen wieder rückgängig<br />

gemacht werden. Click & Collect bzw. der<br />

Einkauf mit vorherigem negativen Corona-<br />

Test und der Edelmetallhandel über den<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> Onlineshop sind jedoch weiterhin<br />

möglich. Ergänzt wird das Angebot<br />

auch künftig von der Onlineberatung. Das<br />

Ziel, das <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> damit verfolgt: auch in<br />

schwierigen Zeiten den Kunden ein hervorragendes<br />

Serviceangebot zu unterbreiten.<br />

Abonnieren Sie bitte unseren <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong><br />

Newsletter, wenn Sie immer auf dem<br />

neuesten Stand bleiben wollen:<br />

newsroom.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de/newsletteranmeldung/<br />

<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

57


Statement von Finanzexperte Robert Halver<br />

GOLD IM KRIEG MIT<br />

DER ZINSANGST<br />

Baader-Bank-Chefanalyst<br />

Robert Halver<br />

Da Gold keine laufende Rendite abwirft,<br />

sind Zinsen sein größter Feind. Nachdem<br />

lange Jahre die Friedenspfeife geraucht<br />

wurde, hat man zuletzt das Zins-Kriegsbeil<br />

wieder ausgegraben. Tatsächlich zeigt Gold<br />

Zinswirkung. Erlebt es sein Zins-Waterloo?<br />

Angesichts des Konjunkturaufschwungs, gepaart<br />

mit höheren Rohstoffpreisen, zeigt die<br />

Inflation wieder ihre hässliche Fratze. Damit<br />

droht der Happy Hour der Geldpolitik mit<br />

zinsunterdrückender Liquiditätsschwemme<br />

die Sperrstunde. Übrigens führt der Zinsvorsprung<br />

der USA gegenüber Europa zu<br />

Dollar-Stärke. Und in Anlehnung an eine<br />

Hustenbonbon-Werbung gilt: Ist der Dollar<br />

zu stark, ist der Goldpreis zu schwach.<br />

Doch schauen Fed und EZB über den Inflationsberg<br />

hinweg, der nach Abebben des<br />

nachcoronalen Kaufrauschs wieder zum<br />

Mittelgebirge wird.<br />

Und dann die apokalyptische Überschuldung:<br />

Um Verschuldung „wegzuinflationieren“,<br />

werden Notenbanken Preissteigerungen<br />

oberhalb der Schuldzinsen anstreben.<br />

Ihre Stabilitäts-Apelle mögen zwar an die<br />

Strenge von Kompaniefeldwebeln erinnern.<br />

Praktisch sind sie jedoch Zins-Pazifisten.<br />

Im Übrigen will die Fed keine steigenden<br />

US-Zinsen, die den Dollar festigen und so<br />

den europäischen Export fördern. Wenn nötig,<br />

wird sie sich als Währungsabwertungskrieger<br />

betätigen.<br />

Sicher, die Zinsangst hält sich hartnäckig<br />

wie Zigarettengestank. Doch werden die<br />

Finanzmärkte den Geruch der neuen „innovativen“<br />

Geldpolitik früher oder später<br />

wahrnehmen.<br />

Überhaupt: Zum Stabilitätsausgleich für<br />

ihre die Schulden deckende Geldschwemme<br />

rüsten die Notenbanken ihre Goldbestände<br />

immer weiter auf.<br />

Längerfristige Gold-Anleger können darauf<br />

vertrauen, dass Gold seinen Glanz gegen die<br />

Zinsangst, aber auch gegen geopolitische<br />

Risiken und aufkeimenden Neo-Sozialismus<br />

erfolgreich verteidigen wird. Zwischenzeitliche<br />

Zins-Scharmützel sind auszuhalten.<br />

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und<br />

Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten<br />

der Baader Bank AG:<br />

Also ist auch zukünftig Inflationsschutz<br />

nicht über Zinspapiere möglich. Gold bleibt<br />

der Inflationsretter.<br />

www.roberthalver.de/Newsletter-<br />

Disclaimer-725<br />

58 <strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> GmbH<br />

Joseph-Wild-Straße 12<br />

81829 München<br />

Tel.: +49 (89) 444 584 - 0<br />

info@<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

www.<strong>pro</strong><strong>aurum</strong>.de<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

Benjamin Summa<br />

Autoren<br />

J. Bernhard, B. Summa, S. Wieschowski<br />

Gestaltung<br />

Bettina Neuer,<br />

www.grafik-marketing.com<br />

Fotografie und Bildnachweis<br />

B. Schuller, istockphoto.com,<br />

stock.adobe.com/de<br />

Copyright<br />

Dieses <strong>Magazin</strong> und alle in ihm enthaltenen<br />

Ideen, Beiträge, Illustrationen und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Herausgebers. Für unverlangt eingereichte<br />

Manuskripte und Unterlagen kann keine<br />

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Das <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint in einer<br />

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rund um Edelmetalle.<br />

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59


JEDE MÜNZE ERZÄHLT<br />

EINE GESCHICHTE.<br />

Wir lüften ihr Geheimnis.<br />

Kompetenz in Sachen historische Münzen<br />

Die Experten von <strong>pro</strong> <strong>aurum</strong> begleiten Sachwert-Anleger, die ihre ersten Schritte in die aufregende<br />

Welt der Numismatik machen wollen, mit großer Sorgfalt. Besondere Leidenschaften für spezielle<br />

Sammelgebiete stehen im Mittelpunkt, danach geht es auf die Suche nach geeigneten Stücken.<br />

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