pro aurum Magazin 01/21

Analyse zu Silber, Platin und Palladium
SILBER:
ANALYSTEN SEHEN ERHEBLI-
CHES AUFWÄRTSPOTENZIAL
Silber war zu Beginn des Jahres 2021 der
Shootingstar schlechthin – allerdings aus
einem Grund, der durchaus diskussionswürdig
ist: Im Zuge einer Auseinandersetzung
zwischen Kleininvestoren aus dem Internet
und großen Hedgefonds aus den USA kam
es zu einem sogenannten „Short Squeeze“,
der zuerst die Großspekulanten unter Druck
setzte und dann zu einer massiven Gegenbewegung
führte. So legte der Silberpreis
am 1. Februar um über zehn Prozent zu, um
diesen Wertzuwachs am darauffolgenden
Tag wieder zu verlieren. Inzwischen sind die
Zocker weitergezogen, was den Silberpreis
spürbar beruhigt hat.
Auch beim „LBMA Price Forecast Report“
für das Jahr 2021 stand vor allem Silber im
Mittelpunkt. Die befragten Edelmetallanalysten
erwarten, dass der durchschnittliche
Silberpreis in diesem Jahr bei 28,50 US-Dollar
pro Unze liegen wird. Keinem anderen
Edelmetall wird für das laufende Jahr mehr
zugetraut, allerdings erwarten die Experten
eine Trading Range zwischen 16,51 und
55,00 US-Dollar. „Es sieht so aus, als ob Silber
im Jahr 2021 eine echte Achterbahnfahrt
erleben wird“, resümiert die LBMA.
Auch ohne einen weiteren Short Squeeze
stehen die Chancen für Silber in diesem Jahr
besonders gut, denn die fundamentalen Rahmenbedingungen
sprechen für dieses Edelmetall:
Nach Angaben des „Silver Institute“
ist die bedeutendste Entwicklung auf dem
Silber-Investmentmarkt in diesem Jahr die
starke Nachfrage nach börsengehandelten
Produkten mit Absicherung durch physisches
Silber. Die weltweiten Bestände der
Silber ETFs haben zum ersten Mal die Marke
von einer Milliarde Unzen deutlich überschritten
und mit 1,062 Milliarden Unzen ein
neues Rekordhoch erreicht. Für das Gesamtjahr
2021 prognostiziert Metals Focus einen
Anstieg um 350 Mio. Unzen gegenüber dem
Stand von Ende des Vorjahres.
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