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NEUMANN Oktober | November 2019

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VERMISCHTES<br />

Martin Johnson trifft... Noah Fischer im Mauerwerk Herrenberg<br />

Spannende Heimspiele<br />

„Manche meiner Gäste bringen von sich aus ein<br />

Repertoire mit. Unter Jazzmusikern fällt es aber<br />

grundsätzlich leicht, uns auf ein Programm zu einigen.<br />

Für gewöhnlich treffen wir uns sechs Stunden<br />

vor dem Auftritt und proben gute drei Stunden,<br />

das ist meist schon eine Gaudi. Was dann noch<br />

nicht sitzt, wird später im Konzert improvisiert,<br />

macht aber auch den Reiz dieses Formats für alle<br />

beteiligten Künstler ebenso wie das Publikum aus“,<br />

sagt Johnson zur Vorgehensweise. Meist gesetzt<br />

als Begleiter sind am Bass der Landesjazzpreisträger<br />

Axel Kühn aus Tübingen und Johnsons derzeit<br />

Schlagzeug studierender Sohn Lucas. „Für ihn ist es<br />

eine Schule des Lebens“, ist Papa Johnson mächtig<br />

stolz auf seinen Ältesten. Über sich als Künstler sagt<br />

Martin Johnson: „Ich bin als Musiker kein Dauner,<br />

sondern einfach nur der Typ, der spielt. Meine Stärken<br />

liegen im Organisieren, Produzieren, Schreiben<br />

und Arrangieren – da bin ich mehr wie Carla Bley,<br />

die Spitzenkräfte um sich schart.“<br />

Martin Johnson lebt seit vielen Jahren in Herrenberg und ist Jazzmusiker, Arrangeur,<br />

Produzent und Dozent. Derart gut vernetzt hatte er vor sechs Jahren die Idee, im damals<br />

frisch im regionalen Kulturbetrieb mitmischenden Mauerwerk in regelmäßigen<br />

Abständen Freunde, Gäste und Projekte auf die Bühne einzuladen.<br />

Stramm geht es für das Herrenberger Mauerwerk<br />

auf die 25. Ausgabe des im Herbst 2013 initiierten<br />

Veranstaltungsformats „Martin Johnson trifft ...“<br />

zu. Denn für den 18. <strong>Oktober</strong> hat sich Noah Fischer,<br />

Saxofonist bei Udo Lindenberg, angekündigt. „Bei<br />

dieser Reihe ist jeder Abend spannend und einmalig,<br />

und für mich ein Heimspiel – allerdings auch herausfordert“,<br />

sagt Martin Johnson. Was der 55-jährige<br />

Pianist schätzt, ist der künstlerische Freiraum, den<br />

ihm das Mauerwerk gewährt – Programmmacher<br />

ist Johannes Storost, der im Theaterhaus Veranstaltungskaufmann<br />

gelernt hat und jährlich um die 150<br />

Gastspiele von Kabarett über Konzert bis Zauberei<br />

verantwortet. Für die Logistik von großem Vorteil<br />

ist die exzellente Bühnen- und Soundtechnik –<br />

nicht zu verachten ist darüber hinaus die Tatsache,<br />

dass die Künstler vom Mauerwerk-Restaurant bestens<br />

verwöhnt werden.<br />

Das erste Mal unter dem Label „Martin Johnson<br />

trifft“ trat Meyers Nachtcafé auf, ein Jazzprojekt<br />

des Berliner Trompeters Christian Meyers, mit dem<br />

Johnson seit vielen Jahren befreundet ist. Musical-Sänger<br />

Kevin Tarte füllte das Mauerwerk gleich<br />

drei Abende hintereinander. Wiederholt eingeladen<br />

war Saxofonistin Ruth Sabadino, deren Band „Boogaloo“<br />

Crime Jazz-Auftritte absolviert. Mit dem „Badesalz“-Hessen<br />

Henni Nachtsheim arbeitet Johnson<br />

an „Jazz & Lyrik“-Projekten an der Deutschen Oper<br />

Berlin oder firmiert unter dem Bandnamen „Dollbohrer“<br />

– zusätzlich unterstützt von Comedian<br />

Rick Kavanian. Als Sängerinnen waren Fola Dada<br />

und Jazzmadame Lea Büser schon mit von der Partie<br />

– andere Male die sich im kabarettistischen Fach<br />

tummelnden Ernst Mantel, Ines Martinez oder Roland<br />

Baisch.<br />

Dass jetzt der seit 2011 zu Udo Lindenbergs Pustefix-Bläsern<br />

zählende Saxophonist Noah Fischer<br />

ins Mauerwerk kommt, kam über Johnsons Berlin-Kontakte<br />

zustande, wobei sich beide früher bereits<br />

an der Stuttgarter Musikhochschule begegnet<br />

sind – Johnson als Assistent, Fischer als Student.<br />

Dass ein Lindenberg-Song den Weg ins Repertoire<br />

findet, ist nicht auszuschließen. „‚Sonderzug nach<br />

Pankow‘, das auf der Melodie des US-amerikanischen<br />

Klassikers ‚Chattanooga Choo Choo‘ basiert,<br />

bietet sich an“, macht Martin Johnson neugierig. Als<br />

Gitarrist dabei sein sollen James Geier sowie der Tübinger<br />

Jazz-Fusion-Bassist Eric Ruby.<br />

Ganz anders ausfallen wird am 15. Dezember Johnsons<br />

Gegenentwurf zur allerorts anzutreffenden<br />

musikalischen Weihnachtsbäckerei. „Trifft Gregorianik“<br />

heißt es, wenn Johnson am dritten Advent<br />

eine CD vorstellen wird, die er in einem Crossover-Projekt<br />

mit der Choralschola Uncinus aus Rottenburg<br />

eingespielt hat. Der erste Termin 2020 wird<br />

das „Johnson trifft“-Jubiläumskonzert sein. atz<br />

<br />

MARTIN JOHNSON TRIFFT NOAH FISCHER<br />

18.10. | 20 Uhr | Herrenberg | Mauerwerk | mauerwerk.de<br />

Fotos: o. Veranstalter | u.r. Holger Berg<br />

<strong>Oktober</strong> | <strong>November</strong> <strong>2019</strong>

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