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<strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />
OKTOBER <strong>2019</strong>, € 2,50<br />
ABSEITS <strong>DE</strong>S ALLTÄGLICHEN<br />
CRO<br />
<strong>DE</strong>R RAPPER<br />
ÜBER <strong>DE</strong>N<br />
ERFOLGSFAKTOR<br />
AUTHENTIZITÄT<br />
Mountainbike-Star<br />
Erik Fedko<br />
zeigt vor, wie du<br />
einen Kicker baust.<br />
MEHR<br />
Für Abonnenten der<br />
JETZT ABONNIEREN!<br />
GETREDBULLETIN.COM<br />
ACTION<br />
FÜR <strong>DE</strong>INEN HERBST<br />
Fünf Top-Athleten empfehlen<br />
OUTDOOR-ABENTEUER<br />
zum Nachmachen
E D I T O R I A L<br />
WILLKOMMEN<br />
AUF EINEN<br />
SPRUNG<br />
BITTE<br />
LÄCHELN!<br />
Fotoshoot mit<br />
Pandamaske. Wir<br />
nähern uns dem<br />
Rap-Phantom Cro,<br />
ab Seite 44.<br />
Wie entspannt sich ein Mountainbike-<br />
Profi? Richtig: auf zwei Rädern. Denn die<br />
meisten Top-Athleten können auch in der<br />
Freizeit nicht ohne ihren<br />
Sport sein. Gut für uns: Denn<br />
in der Coverstory ab Seite 50<br />
zeigen uns fünf Profis Abenteuer<br />
aus ihren Diszi plinen,<br />
die auch Freizeitsportler<br />
nachmachen können. Mountainbiker<br />
Erik Fedko macht<br />
vor, wie du einen Kicker<br />
bauen kannst. Kletterer Alex<br />
Megos empfiehlt ein Lagerfeuer-Dinner<br />
auf dem Gipfel, Segler Thomas<br />
Plößel Seen-Hopping mit der E-Jolle.<br />
Eine ganz andere Empfehlung hat<br />
dagegen Rapper Cro: Trag eine Maske,<br />
und du kannst schonungslos ehrlich sein.<br />
Im Porträt ab Seite 44 erkunden wir,<br />
warum der Rapper sein Gesicht noch<br />
immer verbirgt und welchen Einfluss die<br />
Pandamaske auf seine Songs und sein<br />
Leben hat.<br />
BITTE<br />
NACHMACHEN!<br />
Wie du diesen Kicker selbst baust<br />
(und anschließend elegant drüberspringst),<br />
erfährst du ab Seite 50.<br />
257<br />
KILOMETER<br />
lang ist die Strecke<br />
des Transalpine-<br />
Runs. Ab Seite 22<br />
kommen wir den<br />
(langsamsten) Teilnehmern<br />
dieses<br />
und weiterer Ultra-<br />
Marathons ganz<br />
nahe.<br />
Viel Spaß mit der<br />
neuen Ausgabe von<br />
<strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong>!<br />
Die <strong>Red</strong>aktion<br />
BITTE GNA<strong>DE</strong>!<br />
Bei seinem Selbstversuch<br />
als Rennfahrer kam unser<br />
Autor ans Limit (genau wie<br />
seine Schuhsohlen).<br />
Ab Seite 62<br />
ALE DI LULLO (COVER), NORMAN KONRAD<br />
4 THE RED BULLETIN
SUPERCROSS GTX<br />
RUN WITH AGILITY<br />
IN TOUGH CONDITIONS
INHALT<br />
<strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong><br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2019</strong><br />
COVERSTORY<br />
50 RAUS MIT DIR<br />
Wenn der Sommer endet, startet<br />
die Abenteuer-Saison: Bei uns<br />
empfehlen fünf Top-Athleten<br />
Outdoor-Erlebnisse aus ihrer<br />
Sportart zum Nachmachen.<br />
ULTRAMARATHON<br />
22 DIE LETZTEN HEL<strong>DE</strong>N<br />
Faszinierende Bilder jener<br />
Langstreckenläufer, die das Ziel<br />
als Letzte erreichen<br />
LEICHTATHLETIK<br />
42 LIEBE <strong>DE</strong>INE GEGNER<br />
Zehnkämpfer Niklas Kaul erklärt,<br />
warum du mehr erreichst,<br />
wenn du Konkurrenten unterstützt,<br />
anstatt sie zu bekämpfen.<br />
62<br />
FLOTT Crashkurs<br />
für Rennfahrer: unser<br />
Autor am Start der<br />
KTM X-Bow Battle<br />
POP-MUSIK<br />
36 WAS BILLIE EILISH<br />
STARK MACHT<br />
Warum der größte Popstar des<br />
Jahres nichts plant – und jeden<br />
Moment auskostet<br />
HOLLYWOOD<br />
40 ÜBERLEBENSTIPPS<br />
VON JASON STATHAM<br />
Wie der „Fast and Furious“-Star<br />
in brenzligen Situationen einen<br />
kühlen Kopf bewahrt<br />
8 GALLERY<br />
14 ZAHLEN, BITTE!<br />
16 KOLUMNE<br />
18 FUNDSTÜCK<br />
20 LIFE HACKS<br />
HIP-HOP<br />
44 WARUM CRO MIT MASKE<br />
MEHR SIEHT<br />
Der Deutsch-Rapper verrät,<br />
wie ihm seine Maske hilft,<br />
authentisch zu sein.<br />
MOTORSPORT<br />
62 RENNFAHRER<br />
FÜR EIN WOCHENEN<strong>DE</strong><br />
Wir lassen unseren Autor bei<br />
der KTM X-Bow Battle an den<br />
Start gehen – und an sein Limit.<br />
96 IMPRESSUM<br />
98 PERFEKTER ABGANG<br />
50<br />
STEIL Kletterer Alex Megos empfiehlt in<br />
unserer Coverstory sein Gipfeldinner<br />
THOMAS BALLENBERGER/RED BULL CONTENT POOL,<br />
UNIVERSAL MUSIC, KELVIN TRAUTMAN<br />
6 THE RED BULLETIN
„Im Zweifel<br />
weniger<br />
Highlights,<br />
dafür keine<br />
Nieten.“<br />
NIKLAS KAUL<br />
über Konstanz als Erfolgsrezept<br />
im Zehnkampf<br />
und im Leben. Seite 42<br />
guide<br />
<strong>DE</strong>IN PROGRAMM<br />
78 REISEN<br />
Zu einem genialen<br />
Musikfestival in Uganda<br />
82 FITNESS<br />
Freerunner Jason Paul<br />
erklärt den Backflip.<br />
84 ENTERTAINMENT<br />
<strong>Red</strong> Bull TV-Highlights<br />
– live und on demand<br />
86 EVENTS<br />
Pflichttermine für die<br />
kommenden Wochen<br />
88 AUTOS<br />
Diese neuen Modelle<br />
bringen dich durch<br />
jedes Winterabenteuer.<br />
36<br />
FREI Popstar Billie Eilish hat keinen Plan<br />
für ihre Karriere – und findet das gut so.<br />
22<br />
EUPHORISCH Was jene Ultramarathonläufer<br />
fühlen, die als Letzte ins Ziel kommen<br />
THE RED BULLETIN 7
G A L L E R Y<br />
Klitmøller, Dänemark<br />
SO PAD<strong>DE</strong>LT EIN<br />
WELTMEISTER<br />
Hier sehen wir den Dänen Casper „<strong>The</strong> Viking“<br />
Steinfath beim Training vor der rauen Küste<br />
seiner Heimat, auch „Cold Hawaii“ genannt: Dem<br />
mehrfachen Weltmeister im Stand-up-Paddling<br />
(SUP) gelang voriges Jahr das Husarenstück,<br />
das Skagerrak, die 147 Kilometer breite Meerenge<br />
zwischen Dänemark und Norwegen, in<br />
etwas mehr als 18 Stunden zu überqueren.<br />
Instagram: @cj_steinfath<br />
8 THE RED BULLETIN
JESPER GRONNEMARK/RED BULL CONTENT POOL<br />
THE RED BULLETIN 9
G A L L E R Y<br />
CHRIS TE<strong>DE</strong>SCO/ RED BULL ILLUME<br />
10 THE RED BULLETIN
Caineville, Utah<br />
WIE GEMALT<br />
Man nehme eine Landschaft wie aus dem amerikanischen<br />
Bilderbuch, dazu einen talentierten<br />
Motocrossfahrer wie X-Games-Sieger Tom<br />
Parsons plus einen brillanten Fotografen wie<br />
Chris Tedesco. Das atemberaubende Ergebnis<br />
siehst du ja. „Die Felsen, die schon seit Urzeiten<br />
da sind“, erklärt Tedesco die Faszination der<br />
Sequenz-Aufnahme, „bilden einen Kontrast<br />
zur sehr gegenwärtigen Energie des Fahrers.“<br />
Schöner hätten wir es auch nicht sagen können.<br />
Instagram: @tedescophoto<br />
THE RED BULLETIN 11
G A L L E R Y<br />
Paris, Frankreich<br />
ÜBERRASCHUNG!<br />
Der Wettbewerb „<strong>Red</strong> Bull Dance Your Style“,<br />
dessen Finale am 12. <strong>Oktober</strong> in Paris statt findet,<br />
hat eine ganz spezielle Herausforderung zu bieten:<br />
Die Teilnehmer (wie die Belgierin Mavinga im Bild)<br />
wissen vorher nie, zu welcher Musik getanzt<br />
werden muss. Mehr noch: Gespielt wird, womit<br />
Hip-Hopper oder Jazzdancer genau gar nichts<br />
anfangen können – von Céline Dion abwärts.<br />
Gewonnen hat, wer sich am schnellsten darauf<br />
einstellen kann. redbull.com/danceyourstyle<br />
12 THE RED BULLETIN
LITTLE SHAO<br />
THE RED BULLETIN 13
Z A H L E N , B I T T E !<br />
Tag der Untoten<br />
ALLES SO WEIT BLUT<br />
Am 5. <strong>Oktober</strong> ist World Zombie Day. Zur Einstimmung: ein paar Fakten zu einem <strong>The</strong>ma,<br />
das zwischen prickelnder Unterhaltung (in Serie) und bitterem Ernst (in Haiti) oszilliert.<br />
2<br />
Wege zum Zombietum:<br />
von jemandem mit Gift in den<br />
Scheintod versetzt werden<br />
oder einen Virus erwischen.<br />
1983<br />
verwandelte sich Michael Jackson<br />
im legendären Musikvideo zu<br />
„Thriller“ in einen Zombie.<br />
249<br />
ist die Kennzahl des Artikels<br />
im haitianischen Gesetz,<br />
der es verbietet, Menschen<br />
in Zombies zu verwandeln.<br />
15.458<br />
Zombies gingen beim Zombie Pub Crawl<br />
2014 in Minneapolis einen heben: Mehr<br />
Untote kamen bisher nirgends zusammen.<br />
995<br />
Zombies wurden allein in<br />
den ersten fünf Staffeln von<br />
„<strong>The</strong> Walking Dead“ abgemurkst.<br />
99<br />
von 100 Voodoo-Zombifizierungen<br />
in Haiti enden tödlich.<br />
1.400.000<br />
Exemplare verkaufte Max Brooks, der Sohn des Regisseurs<br />
Mel Brooks, vom fiktiven Ratgeber „Zombie Survival Guide“.<br />
1934<br />
3<br />
erfand ein US-Kellner den<br />
Rum-Cocktail „Zombie“.<br />
Nach drei davon fühlt<br />
man sich wie einer.<br />
Tage bräuchte ein (fiktives)<br />
Zombievirus zur Auslöschung<br />
einer 500.000-Seelen-Stadt,<br />
errechnete die Universität<br />
von Ottawa.<br />
1932<br />
lief der erste Zombiefilm („White<br />
Zombie“) im Kino. Die Handlung<br />
sei noch schlechter als die<br />
Schauspieler, fanden die Kritiker.<br />
Heute ist der Streifen Kult.<br />
198<br />
Minuten brachten Sean McShane<br />
nach dem Dublin City Marathon<br />
2013 ins Guinness-Buch der Rekorde:<br />
als schnellsten Marathon-Läufer<br />
im Zombiekostüm.<br />
1982<br />
fand ein US-Forscher<br />
heraus, dass für die Zombifizierung<br />
in Haiti ein Gebräu<br />
aus Krötensekret und Kugelfischgift<br />
eingesetzt wird.<br />
GETTY IMAGES (5), PICTURE<strong>DE</strong>SK.COM CLAUDIA MEITERT<br />
14 THE RED BULLETIN
Photo: F. Lackner<br />
FIN<strong>DE</strong> <strong>DE</strong>INEN<br />
EIGENEN WEG<br />
-<br />
Als echter Abenteurer erkundest du Gegenden, die kaum ein Mensch vor dir je gesehen<br />
hat. Die KTM 790 ADVENTURE ist genau dafür gemacht. Sie bietet dir hervorragende<br />
Reisetauglichkeit und die unerreichte Offroad-Performance, die du brauchst, um<br />
ausgetretene Pfade zu verlassen und dein eigenes Abenteuer zu erleben.<br />
Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten!<br />
Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
K O L U M N E<br />
Thilo Mischke<br />
BEGEGNUNGEN<br />
ABSEITS <strong>DE</strong>S ALLTÄGLICHEN<br />
Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs,<br />
Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter<br />
Thilo Mischke (TV-Dokureihe<br />
„Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf<br />
seinen Expedi tionen trifft der 38-jährige<br />
Berliner immer wieder Menschen, die ihn<br />
faszi nieren. Diesmal: Herrn Hoshi, einen<br />
Obdachlosen in Tokio, der zeigt, dass wenig<br />
Geld nicht automatisch Armut bedeutet.<br />
Seit vier Stunden schlägt Herr Hoshi mit einem<br />
Hammer auf alte Getränkedosen ein. Wie eine<br />
Maschine, ein Drucklufthammer, der nur eine<br />
Funktion hat, nämlich die Dosen platt zu machen. Herr<br />
Hoshi schwitzt nicht, obwohl die Sonne brennt. Sein Arbeitsplatz<br />
ist ein aus Stahlresten selbst gebauter Amboss,<br />
links der Beutel mit den Dosen, rechts davon der Beutel<br />
mit dem Altmetall. Das ist sein Beruf, seit 16 Jahren. Und<br />
Herr Hoshi ist wirklich sehr glücklich.<br />
Im Hintergrund spielen japanische<br />
Kinder Baseball mit ihren<br />
Vätern, verschwitzt essen sie Automaten-Nudeln,<br />
trinken Softdrinks.<br />
Das Lachen der Familien legt sich<br />
in die Luft wie die Rufe eines Vogelschwarms.<br />
Die Melodie eines<br />
Sonntags. Herr Hoshi kennt keine<br />
Wochentage. Hier, an diesem Ort,<br />
im Speckgürtel von Tokio, wohnt<br />
er, direkt am Tama-Fluss.<br />
Herr Hoshi ist obdachlos. Aber es<br />
fehlt ihm an nichts. In wenigen<br />
Worten hat er mir viel über das<br />
Leben erzählt. Armut, sagt er, heißt<br />
nicht, kein Geld zu haben, sondern<br />
sich zu verirren auf dem Weg zum<br />
Wohlstand. Es klang nicht nach<br />
einer Rechtfertigung für ein Leben,<br />
das so anders ist als das Leben der<br />
Menschen im heutigen Japan. Ein<br />
Leben, das eigentlich nur eine Regel kennt: nicht auffallen.<br />
Er spricht nicht viel, wir waren auch nicht verabredet.<br />
Zwischen Baseballfeld und Fahrradweg gibt es einen<br />
schmalen Streifen wildes Grün. Auf diesem Streifen haben<br />
sich Männer kleine Häuser gebaut, aus Brettern, blauer<br />
Plane, selbst gezimmerten Fenstern. Sie haben Vorgärten,<br />
in denen sie Gemüse anbauen.<br />
Ich bin hier entlanggelaufen, sein Klopfen hat mich<br />
zu ihm gelockt. Habe mich mit meinen wenigen Worten<br />
Japanisch vorgestellt. Herr Hoshi hat seine Arbeit nicht<br />
unterbrochen. Er hebt den Kopf, nickt, stellt sich vor.<br />
„Es freut mich, Sie kennenzulernen“, sagt er förmlich.<br />
„Ich singe, damit ich<br />
fröhlich bleibe. Am liebsten<br />
Liebeslieder.“<br />
Zum Zufriedensein braucht Herr Hoshi<br />
wenig mehr als Musik – und seine Katzen.<br />
76 Jahre ist er alt, die Haut auf seinem Körper wirkt wie<br />
um sein Skelett laminiert, so dünn ist er. Sein Lächeln<br />
ist ehrlich, als ich ihn frage, ob ich ihm helfen soll.<br />
„Nein“, antwortet er, „du bist zu langsam“, und schickt<br />
ein Kichern hinterher. Und klopft weiter. Ich will wissen,<br />
wie man in Japan arbeitslos werden könne, wie man hier,<br />
in dem Land mit dem engsten aller sozialen Netze, hindurch<br />
bis an das Ufer des Tama-Flusses rutschen kann.<br />
„Ich habe zu viel gearbeitet“, sagt er, „bis ich nicht<br />
mehr konnte.“<br />
Wir hier in Europa nennen es Burn-out, in Japan gilt<br />
Herr Hoshi als einfach nicht stark genug. „Das ist das<br />
Einzige, wofür ich mich schäme“, sagt er. Er schämt sich,<br />
dass ihn die Arbeit auf der Baustelle zerbrochen hat. Er<br />
wäre gerne ein zuverlässiger Arbeiter gewesen. Die Tochter<br />
spricht nicht mehr mit ihm, die Familie hat sich von<br />
ihm abgewandt. Freunde hat Herr Hoshi nur lose. „Meine<br />
Nachbarn sind freundlich, aber Freunde sind das nicht“,<br />
sagt er. Manchmal sterben sie in ihren Häuschen.<br />
„Ich brauch nicht viel“, sagt er. Das<br />
Hämmern der Dosen bringt ihm<br />
im Monat 400 Euro. Das reicht<br />
für Essen, Miete zahlt er keine, die<br />
Stadt duldet die Behausungen.<br />
Ich will von ihm wissen, wie er<br />
verhindert, verrückt zu werden –<br />
allein, in diesem Häuschen. Er will<br />
es mir zeigen, unterbricht seine<br />
Arbeit, steht auf, öffnet die Tür,<br />
zieht die Schuhe aus. Wie man das<br />
in Japan macht, bevor man eine<br />
Wohnung betritt. Es ist sehr sauber,<br />
sehr ordentlich unter dem Vordach.<br />
Das Zimmer im Haus, höchstens<br />
zwei Quadratmeter groß, ein kleines<br />
Fenster. Eine Matratze, ein<br />
Kassettenregal. Herr Hoshi wählt<br />
eine aus. Legt sie in einen alten<br />
Walkman und drückt auf Play.<br />
Dann singt er, und ich kann es<br />
nicht glauben, fühle den Kitsch, die Romantik der Szene,<br />
aber es ist wahr. Herr Hoshi singt alte japanische Liebeslieder.<br />
Erst jetzt sehe ich die Falten, sein Alter.<br />
„Ich singe“, sagt er, „damit ich fröhlich bleibe. Am liebsten<br />
Liebeslieder.“ Ich höre ihm zu, im Schneidersitz, mit<br />
halb offenem Mund. Er hat alles, ohne etwas zu besitzen.<br />
Vor allem ist er eines: stolz. „Und die Einsamkeit?“, frage<br />
ich. Eine von drei Katzen, rot und robust, frisst aus einem<br />
Napf. Schnurrt, beobachtet mich und Herrn Hoshi.<br />
„Allein bin ich nicht“, sagt er, „nicht mehr.“ Und dann<br />
streicht er über ihr Fell.<br />
MARTIN GASCH BLAGOVESTA BAKARDJIEVA THILO MISCHKE<br />
16 THE RED BULLETIN
Die App, die Impfungen<br />
auf dem Schirm hat.<br />
Mit TK-Safe Gesundheitsdaten<br />
sicher im Griff. Zum Beispiel letzte<br />
Impfungen oder Medikamente.<br />
Fortschritt leben. Die Techniker<br />
dietechniker.de
F U N D S T Ü C K<br />
John, Paul, George und Ringo: Als Beatles veränderten<br />
sie die Musikwelt wie keine andere Pop-Band.<br />
Beatles-Tonband<br />
REKORDZEIT<br />
Ganz ehrlich, wir wissen nicht, was auf diesem Viertelzoll-Scotch-<br />
Tonband zu hören ist. Wir wissen aber, dass die Beatles darauf ihre<br />
Spuren hinterlassen haben (also wird es mit ziemlicher Sicher heit<br />
großartig sein). Es stammt aus dem Jahr 1965, in dem die „Fab Four“<br />
das Shea-Baseballstadion in New York und die Hollywood Bowl<br />
in Los Angeles füllten. Und es ist das Jahr ihres genialen Albums<br />
„Rubber Soul“ – also könnten sich auf diesem Band Spuren von<br />
„Drive My Car“, „Nowhere Man“ oder „Michelle“ befinden.<br />
HENRY LEUTWYLER, GETTY IMAGES<br />
18 THE RED BULLETIN
L I F E H A C K S<br />
Science-Bastler<br />
GENIALE TRICKS<br />
BEI STURM UND NÄSSE<br />
Schlaue Lösungen für konkrete Probleme, Volume 13: Vom Schlechtwetter überrascht<br />
wird jeder einmal. Wie du mit Klebeband, Papier und Müllsäcken dem Regen trotzt.<br />
REGENSCHIRM REPARIEREN<br />
Der Kugelschreiber-Trick<br />
Wenn der Sturm den Bezug von den Speichen reißt,<br />
wird jeder Schirm nutzlos – ein trauriger Anblick.<br />
Aber Reparieren geht leichter, als du denkst.<br />
ZEITUNG<br />
Heizung stellen! Die Zeitung von gestern ist 1h besser.<br />
UP<br />
ZEITUNG<br />
ZEITUNG<br />
ZEITUNG<br />
ZEITUNG<br />
UP UP<br />
SCHUHE TROCKNEN<br />
News mit Saugkraft<br />
Nasse Füße bekommen? Schuhe nicht auf die<br />
UP<br />
UP UP<br />
ZEITUNG<br />
1h<br />
1h<br />
1h<br />
ZEITUNG<br />
1h<br />
1h<br />
1h<br />
1h<br />
Zeitungspapier zerknüllen,<br />
in den Schuh stopfen, warten.<br />
UP<br />
UP<br />
2<br />
Erwärme das Plastik,<br />
sodass es formbar<br />
wird (aber nicht ankokeln!).<br />
Mithilfe<br />
der Schere verengst<br />
du das Röhrchen an<br />
einer Stelle abseits<br />
der Mitte (nicht<br />
abschneiden!).<br />
REGENJACKE BASTELN<br />
Wir nennen es Trashy Chic<br />
Vom Wetterumschwung überrascht? So machst du<br />
aus einem Müllsack einen feinen Regenschutz.<br />
ZEITUNG<br />
1<br />
Nimm ein dünnes<br />
Plastikröhrchen<br />
aus einem defekten<br />
Kugelschreiber.<br />
Schneide ein etwa<br />
2 cm langes Stück ab.<br />
Das wird die neue Öse.<br />
UP<br />
UP UP<br />
oben<br />
UP<br />
UP UP<br />
oben<br />
3<br />
Das Röhrchen auf<br />
die Speiche stecken.<br />
Mit Nadel und Faden<br />
die Schirm-Bespannung<br />
an der verengten<br />
Stelle des Röhrchens<br />
befestigen.<br />
Hält vielleicht sogar<br />
besser als zuvor.<br />
Müllsack entlang der Linie aufschneiden.<br />
Kapuze (li. u.) überziehen,<br />
an den Laschen zubinden.<br />
SNEAKERS PIMPEN<br />
Eine Ausrede weniger<br />
Sport trotz Regen: Mit Gaffer Tape machst du<br />
deine Laufschuhe temporär wasserdicht.<br />
Vorfuß und Obermaterial mit<br />
drei Tape-Streifen abdichten.<br />
SASCHA BIERL CLEMENS MAKANAKY<br />
20 THE RED BULLETIN
Date mit dem<br />
Schweinehund<br />
Verrückte Distanzen, atemberaubende Höhenmeter, unmenschliche<br />
Bedingungen: ULTRAMARATHONS sind das beste Transportmittel,<br />
um an seine Grenzen zu gelangen. Aber warum will man überhaupt<br />
dorthin? Wir haben ein paar Nachzügler gefragt.<br />
Text ANDREAS WOLLINGER<br />
Fotos KELVIN TRAUTMAN<br />
Der Comrades-Ultramarathon<br />
wird seit 1921<br />
ausgetragen: Er sollte<br />
an die Strapazen von<br />
Soldaten des Ersten<br />
Weltkriegs erinnern.<br />
22
24 THE RED BULLETIN
„Ich bin immer<br />
wieder überrascht,<br />
wie viel ein wenig<br />
Hilfe bewirken<br />
kann.“<br />
Adrian Saffy, 48,<br />
Eventmanager<br />
Der Lerneffekt bei extremen Erfahrungen<br />
ist riesig. Fast jeder nimmt etwas fürs Leben<br />
mit. Adrian Saffy etwa hilft einer Frau, die<br />
im Begriff war aufzugeben, über einen Anstieg<br />
30 Kilometer vor dem Ziel. „Wenn du<br />
ein wenig Hilfe bekommst“, sagt er, „bist<br />
du oft stärker, als du vorher geglaubt hast.“<br />
SkyRun 100<br />
Südafrika<br />
Start: Lady Grey<br />
Ziel: Wartrail Country Club<br />
Distanz: 100 km<br />
Höhenmeter: 4445<br />
Checkpoints: 9<br />
Monat: November<br />
Siegerzeit: 13:23:46 Std.<br />
Challenge: Orientierungslauf<br />
in einsamen Bergen<br />
skyrun.co.za<br />
START<br />
Lady Grey<br />
ZIEL<br />
Wartrail Country Club<br />
Louise Clamp war schon zweimal am SkyRun 100 gescheitert. Beim dritten Versuch<br />
hatte sie es nach knapp 30 Stunden schon fast ins Ziel geschafft, doch die letzten<br />
400 Meter brauchte sie ein bisschen Unterstützung für das Happy End.<br />
THE RED BULLETIN 25
Die vierte Etappe<br />
führt auf den Ötztaler<br />
Gletscher. Würden sich<br />
die Läufer umdrehen,<br />
hätten sie eine prächtige<br />
Aussicht auf das<br />
Ötztal bis Mandarfen.<br />
26 THE RED BULLETIN
„Wenn du an<br />
deine Grenzen<br />
gehst, kannst<br />
du alles<br />
rundherum<br />
vergessen.“<br />
Rutger Kleemans, 45,<br />
Rechtsanwalt<br />
Warum man sich all die Strapazen<br />
antut? „Ich schätze, ich<br />
möchte mich wieder wie ein<br />
zehnjähriger Bub fühlen“, sagt<br />
Rutger, „dessen einziges und<br />
unmittelbares Ziel es ist, an die<br />
Spitze des Baumes zu klettern,<br />
und nichts anderes zählt.“<br />
START<br />
Oberstdorf<br />
ZIEL<br />
Sulden<br />
am Ortler<br />
Transalpine Run<br />
von Deutschland<br />
nach Italien<br />
Start: Garmisch/Oberstdorf<br />
Ziel: Brixen/Sulden<br />
Distanz: 257 km<br />
Höhenmeter: 16.398<br />
Etappen: 7/8<br />
Monat: August/September<br />
Siegerzeit: 28:53:02 Std.<br />
Challenge: Alpenüberquerung<br />
im Laufschritt<br />
transalpine-run.com<br />
THE RED BULLETIN 27
28
„Es war so ein<br />
Gefühlschaos.<br />
Und dann brach<br />
es einfach<br />
aus mir heraus.“<br />
Sylvia Fiedler, 42,<br />
Physiotherapeutin<br />
Sie hatte sich gefürchtet vor dieser langen,<br />
schwierigen dritten Etappe. Weil sie trotz<br />
einer Verletzung an den Start gegangen<br />
war. Und dann, fünf Kilometer vor dem<br />
Etappenziel, in einer Verpflegungsstation,<br />
die Erkenntnis: Ich hab’s bald geschafft.<br />
Dann kamen die Tränen zwischen Schmerz<br />
und Erleichterung. Zwei Tage später musste<br />
Sylvia den Gesamt-Marathon aufgeben.<br />
Macht nichts. „Es tut gut, zu wissen, dass<br />
man auch mit dem Scheitern klarkommt.“
90 Kilometer auf Asphalt sind für Muskelapparat und Knochengerüst eine gewaltige<br />
Herausforderung. Mike greift da aus Erfahrung zu den harten Bandagen.<br />
ZIEL<br />
Pietermaritzburg<br />
„Ich bin ein<br />
Durchschnittstyp.<br />
Was ich erreiche,<br />
kann jeder<br />
schaffen.“<br />
Mike Evered-Hall, 75,<br />
Pensionist<br />
Mike Evered-Hall zählt zu den Ältesten<br />
beim Comrades-Ultramarathon, 23-mal hat<br />
er schon teilgenommen. Sein Geheimnis?<br />
„Ich halte mich von Kaffee, Nikotin und<br />
anderen schädlichen Substanzen fern“,<br />
sagt er, „dafür frisches Obst und Gemüse,<br />
viel Training und genügend Schlaf.<br />
Das ist alles.“<br />
Comrades<br />
Marathon<br />
Südafrika<br />
Start: Durban<br />
Ziel: Pietermaritzburg<br />
Distanz: 90 km<br />
Höhenmeter: 1700<br />
Checkpoints: 6<br />
Monat: Juni<br />
Bestzeit: 05:26:34 Std.<br />
Besonderheit: ältester<br />
Ultramarathon der Welt<br />
comrades.com<br />
START<br />
Durban<br />
Denise Herdien, 58, bei<br />
einem ganz persönlichen<br />
Triumph: Sie hat die halbe<br />
Distanz des Ultramarathons<br />
geschafft, 17 Sekunden vor<br />
dem Cutoff.<br />
30 THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN 31
Die Einsamkeit der<br />
Nacht: Läufer am<br />
Lion’s Head oberhalb<br />
von Kapstadt<br />
32 THE RED BULLETIN
Geraldine van Tromp bei der härtesten Passage des Rennens, dem Anstieg an der Hout<br />
Bay, 55 Kilometer vor dem Ziel. „Meine Energiereserven waren auf dem Tiefpunkt.“<br />
Teilnehmer von Ultrabewerben sind Meister im Vorhersehen von Schmerzen.<br />
Abgeklebte Brustwarzen zählen da zu den einfacheren Übungen.<br />
„Es ist fast<br />
eine spirituelle<br />
Erfahrung, den<br />
Körper arbeiten<br />
zu spüren.“<br />
Geraldine van Tromp, 42,<br />
Ingenieurin<br />
„Es ist leicht, hinter den Rollen als Ehefrau,<br />
Mutter und Ingenieurin verlorenzugehen“,<br />
sagt Geraldine van Tromp.<br />
Der Ultralauf war „eine Gelegenheit,<br />
für mich allein zu sein, beim Training<br />
und beim Rennen. Und ich habe dabei<br />
gelernt, dass ich stärker bin, als ich<br />
je geglaubt hätte.“ Ihre Zeit im Ziel:<br />
15 Stunden, 48 Minuten, 44 Sekunden.<br />
Ultra-trail<br />
Cape Town<br />
Südafrika<br />
Start/Ziel: Kapstadt,<br />
Gardens Tech Rugby Club<br />
Distanz: 100 km<br />
Höhenmeter: 4300<br />
Checkpoints: 7<br />
Monat: November<br />
Siegerzeit: 9:51:00 Std.<br />
Challenge: sehr steile<br />
An- und Abstiege<br />
ultratrailcapetown.com<br />
START/ZIEL<br />
Gardens Tech<br />
Rugby Club,<br />
Kapstadt<br />
THE RED BULLETIN 33
„Es war ein harter<br />
Kampf bis zur Ziellinie,<br />
körperlich und geistig.“<br />
Joseph Chick, 42,<br />
Sozialarbeiter<br />
Sieben Jahre hatte Joseph Chick auf eine Teilnahme<br />
gehofft, doch als er dieses Jahr endlich<br />
am Start stand, wusste er, dass sein größter<br />
Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde: Er hätte<br />
seinen Eltern gern gezeigt, wozu er imstande ist,<br />
aber da waren beide schon tot. „Ich bin nicht religiös<br />
oder spirituell, aber ich hatte sie die ganzen<br />
100 Meilen in meinem Herzen, auch wenn es<br />
das nicht unbedingt leichter machte.“<br />
ZIEL<br />
Auburn<br />
START<br />
Squaw Valley<br />
Western States<br />
100-Mile<br />
Endurance Run<br />
Kalifornien, USA<br />
Start: Squaw Valley<br />
Ziel: Auburn<br />
Distanz: 161 km<br />
Höhenmeter: 5500 hinauf,<br />
7000 hinunter<br />
Checkpoints: 20<br />
Monat: Juni<br />
Bestzeit: 14:09:28 Std.<br />
Challenge: Schnee auf den<br />
Pässen, Hitze in den Tälern<br />
wser.org<br />
34 THE RED BULLETIN
Geschafft! Auf dieser<br />
Wiese nach dem Ziel<br />
lecken die Finisher<br />
ihre Wunden.<br />
Lauter Helden!<br />
THE RED BULLETIN 35
Billie Eilish im Hier<br />
und Jetzt: Wenn sie<br />
um die Welt tourt, versetzt<br />
die Fans in einen<br />
Ausnahmezustand.<br />
UNIVERSAL MUSIC INMA SANCHEZ
H E R O E S<br />
Billie Eilish<br />
VON <strong>DE</strong>R ENERGIE<br />
<strong>DE</strong>S AUGENBLICKS<br />
Billie Eilish, 17, katapultierte sich gleich mit ihrem<br />
Debütalbum „When We All Fall Asleep, Where Do<br />
We Go?“ an die Spitze der Charts. Ihr Erfolgsprinzip?<br />
Nichts planen. Und jeden Moment auskosten.<br />
Billie Eilish hat ihr<br />
Debütalbum in Zusammenarbeit<br />
mit<br />
ihrem älteren Bruder<br />
Finneas im Haus ihrer Eltern<br />
in L. A. aufgenommen. Dort<br />
begaben sich die beiden auf<br />
eine Reise in ihre Kindheit, um<br />
etwas in Musik zu verwandeln,<br />
das sie beide beschäftigt: die<br />
Angst vor dem Erwachsenwerden.<br />
Entstanden sind eine<br />
Reihe persönlicher Songs, die<br />
entgegen den Trends der aktuellen<br />
Popmusik düster, melancholisch,<br />
kühl daherkommen<br />
– und die Zuhörer wahrscheinlich<br />
gerade deshalb in ihren<br />
Bann ziehen. Und noch etwas<br />
trug zum Erfolg bei: Während<br />
ihrer kreativen Arbeit liessen<br />
sich Billie und Finneas nie<br />
unter Druck setzen.<br />
„Wenn man sich mit<br />
einer möglichen Zukunft<br />
beschäftigt, erstickt<br />
man das Jetzt.“<br />
the red bulletin: Wir<br />
haben den Eindruck, dass<br />
du nicht in erster Linie nach<br />
Erfolg strebst – ist das so?<br />
billie eilish: Ja. Mehr als<br />
um den Erfolg geht es mir um<br />
Spontaneität und die Energie<br />
des Augenblicks. Das Album<br />
ist die Konsequenz einer<br />
Achterbahn von Gefühlen, die<br />
ungefiltert rauswollten. Das<br />
Besondere an dieser Methode,<br />
wenn man sie denn so nennen<br />
will, ist, dass man die Dinge<br />
einfach tut, ohne sie zu hinterfragen.<br />
Darin liegt ein gewisser<br />
Zauber. Man gerät in einen<br />
tranceartigen Zustand, in dem<br />
man ein bisschen verrückt,<br />
aber auch sehr authentisch ist.<br />
Woher kommt diese doch<br />
sehr abgeklärte Sicht der<br />
Dinge?<br />
Ich hatte schon immer das Bedürfnis,<br />
den Moment intensiv<br />
zu erleben. Wenn ich esse,<br />
denke ich an die Köstlich <br />
keiten, die vor mir stehen.<br />
Während der Ballettstunden<br />
spüre ich meinen Körper ganz<br />
bewusst. Beim Klavierspielen<br />
tauche ich in die Noten ein.<br />
Und wenn ich komponiere,<br />
suche ich die Verbindung zu<br />
meinen Gefühlen, die mich<br />
zu Worten inspirieren. Unbewusst<br />
habe ich es immer<br />
vorgezogen, keine grossen<br />
Träume zu haben – ich möchte<br />
einfach nur da sein. Meine<br />
Eltern waren mir da stets ein<br />
Vorbild: Sie haben hart gearbeitet,<br />
sich aber immer Zeit<br />
für anderes gegönnt, um sich<br />
vom Stress nicht die Lebensfreude<br />
nehmen zu lassen.<br />
An die Zukunft zu denken<br />
erzeugt Stress?<br />
Genau. Darum möchte ich gar<br />
nicht daran denken. Wenn sich<br />
der Kopf mit Vergangenem<br />
oder mit einer möglichen<br />
Zukunft beschäftigt, erstickt<br />
man das Jetzt. Für mich ergibt<br />
das keinen Sinn, denn so kann<br />
man den flüchtigen Moment,<br />
den man gerade erlebt, gar<br />
nicht wahrnehmen.<br />
Wir leben ja permanent<br />
auf der Überholspur …<br />
Ja, es ist absurd. Ungefähr so:<br />
„Los, schnell ans Ziel – aber<br />
wo ist das Ziel eigentlich?“<br />
Ich habe gelernt, jede meiner<br />
Lebensphasen zu geniessen.<br />
Nachdem die Aufnahmen<br />
extrem gut verlaufen sind und<br />
mein erstes Album herausgekommen<br />
ist, denke ich<br />
nicht an das, was eines Tages<br />
passieren könnte. Ich konzentriere<br />
mich auf das, was<br />
jetzt ansteht. Zum Beispiel mit<br />
vielen Leuten darüber reden.<br />
Ohne Ziele kreativ sein –<br />
geht das überhaupt?<br />
Ich glaube einfach nicht<br />
daran, auf ein im Vorhinein<br />
festgelegtes Ergebnis hinzuarbeiten.<br />
Und es mir prinzipiell<br />
egal, was andere sagen.<br />
Was mich interessiert, ist,<br />
wie ich mich fühle und was<br />
ich über mich selbst denke.<br />
37
H E R O E S<br />
Als mein Bruder und ich die<br />
Songtexte schrieben, wollten<br />
wir in erster Linie Geschichten<br />
erzählen – manche sehr persönlich,<br />
andere fiktiv, aber sie<br />
haben alle mit Dingen zu tun,<br />
die man sich in anderer Form<br />
nicht auszusprechen traut.<br />
Und wenn man in seinen Träumen<br />
rumzuwühlen beginnt,<br />
kann das auch ziemlich herausfordernd<br />
sein. Aber so gehe<br />
ich nun mal ans Songwriting<br />
heran. Ich wüsste gar nicht,<br />
wie ich es anders machen<br />
sollte.<br />
Aber im Musikbusiness gibt<br />
es ja schon einen gewissen<br />
Druck, erfolgreich zu sein …<br />
Druck erzeugt Stress, und<br />
Stress macht dich krank.<br />
Lohnt es sich denn, bei etwas<br />
zu leiden, das du liebst?<br />
Seit wir den ersten Song aufgenommen<br />
haben, sind wir<br />
extrem happy, weil uns das<br />
Musikmachen Freude bereitet<br />
– so einfach ist das. Es läuft<br />
gut, und wir freuen uns über<br />
den Erfolg, aber wir waren<br />
auch davor schon glücklich.<br />
Irgendwann habe ich mal<br />
jemanden sagen hören, dass<br />
das Glück nicht das Ziel der<br />
Reise ist, sondern die Art, wie<br />
man reist. Das ist genau meine<br />
Philosophie.<br />
DIE SCHRÄGSTEN OUTFITS VON BILLIE<br />
Mit den Klamotten hält es die 17-jährige Amerikanerin wie mit der Musik:<br />
alles gaaanz entspannt. Erlaubt ist, was persönlich flasht.<br />
Die aktuellen Musiktrends<br />
zu ignorieren – ist das auch<br />
eine Philosophie?<br />
Ich habe grossen Respekt vor<br />
denen, die diese Rolle übernehmen,<br />
aber ich will lieber<br />
auf der anderen Seite bleiben.<br />
Ich mache nur die Musik, von<br />
der ich etwas verstehe. Vielleicht<br />
kommen irgendwann<br />
mal andere Musikformen<br />
dazu, so oder so werde ich<br />
aber nur das umsetzen, was<br />
mir persönlich entspricht. Ich<br />
werde nie versuchen, jemand<br />
anderer zu sein.<br />
Spontaneität vor Planung<br />
und Authentizität vor Erfolg.<br />
Aber was spricht wirklich<br />
gegen ein gut durchdachtes<br />
Musikprojekt?<br />
Während der Aufnahmen gab<br />
es Momente, in denen wir uns<br />
von den vorherigen Proben<br />
total entfernten. So etwas<br />
geschieht, wenn man nicht<br />
darüber nachdenkt. Es passiert<br />
einfach, und am besten lässt<br />
man es zu. Die Intuition leitet<br />
uns, sie zeigt uns, wie der<br />
Song aufgenommen und wie<br />
er am Ende veröffentlicht<br />
werden soll. Dafür gibt es<br />
keine Erklärung, es ist eine<br />
reine Frage des Gefühls.<br />
Das setzt voraus, dass man<br />
sehr entspannt an die Sache<br />
herangeht.<br />
Das ist natürlich der Idealfall.<br />
Wir hatten das Glück, keine<br />
Deadlines einhalten zu müssen.<br />
Das sorgte für ein Gefühl<br />
absoluter Freiheit. Jeder<br />
Schritt in unserem Projekt erfolgte<br />
vollkommen stressfrei.<br />
Aber mir ist bewusst, dass das<br />
ein Luxus ist in einer Zeit, in<br />
der alles im Eiltempo erledigt<br />
werden muss.<br />
WORTLOS AUFFÄLLIG<br />
So vermeidet man mithilfe<br />
von Louis Vuitton<br />
Smalltalk und bleibt<br />
trotzdem im Gespräch.<br />
NO HANDSHAKE<br />
Mit freundlichen<br />
Grüssen vom Modelabel<br />
Calvin Klein. Oder<br />
doch von Pumuckl?<br />
ZIEH LEINE, MANN!<br />
Oder: Wenn alle Stricke<br />
reissen, bleibt noch<br />
immer eine Karriere<br />
als Fashion-Blogger.<br />
KRIMINELL COOL<br />
Das Längsgestreifte<br />
im Knast-Stil macht<br />
schlank – dazu gehen<br />
auch Baggy Pants.<br />
Und wenn das nicht so wäre,<br />
wären dann Inspiration und<br />
Kreativität blockiert?<br />
Auf jeden Fall, denn es fällt<br />
schwer, kreativ zu sein, wenn<br />
man unter irgendeiner Art von<br />
Stress steht – insbesondere,<br />
wenn es sich dabei um Zeitdruck<br />
handelt. Daran würde<br />
man langsam, aber sicher<br />
zugrunde gehen.<br />
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38 THE RED BULLETIN
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Die Hydraulik war im Eimer.<br />
Plötzlich hörte ich einen gewaltigen<br />
Knall. Ich dachte, ich<br />
sei in den Wagen gekracht, in<br />
dem die Kameracrew saß, und<br />
hätte alle gekillt. Das war für<br />
mich das schwärzeste Gefühl<br />
überhaupt.<br />
„Ich sank immer<br />
tiefer in eine<br />
dreckige, finstere<br />
Brühe.“<br />
Jason Statham<br />
„ICH BIN FAST<br />
ERTRUNKEN“<br />
„Fast & Furious“-Star Jason<br />
Statham steht nicht nur im Kino<br />
für Action. Der 52-Jährige weiß<br />
lebensgefährliche Situationen<br />
auch in der Realität zu meistern.<br />
Aber alle haben überlebt?<br />
Ja, aber als ich das mitbekam,<br />
merkte ich auch, dass ich über<br />
den Rand der Hafen mauer<br />
in das verdammte Meer fuhr.<br />
Drei Meter in die Tiefe.<br />
Wie reagiert man da<br />
am besten?<br />
Ich versuchte mich aus dem<br />
Sitz zu drücken, damit ich<br />
leichter aus dem Auto hinauskam.<br />
Aber als ich das geschafft<br />
hatte und meine Hände an die<br />
Tür legte, knallte der Truck<br />
gerade ins Meer. Und weil das<br />
Fenster unten war, strömte<br />
das Wasser in einem richtigen<br />
Schwall herein, und die Kabine<br />
war binnen einer Sekunde voll.<br />
ich dann auch fand. Und als<br />
ich mich rausziehen wollte,<br />
verfing sich das Pistolenhalfter,<br />
das ich am Bein trug,<br />
im Lenkrad. In diesem Moment<br />
schwankte ich zwischen „Ich<br />
werde es schaffen, ich muss<br />
das hinkriegen“ und „Oh<br />
Scheiße“. Da verstand ich<br />
plötzlich, was es heißt, zu<br />
ertrinken.<br />
Können Sie dieses Gefühl<br />
beschreiben?<br />
Mein Reflex war es, den Mund<br />
zu öffnen und Luft zu holen.<br />
Aber dann begriff ich, dass es<br />
die nicht gab, also hielt ich ihn<br />
geschlossen.<br />
<strong>The</strong> red bulletin:<br />
Ihre Filmcharaktere<br />
schwebten sehr oft in<br />
Lebensgefahr. Aber was war<br />
die brenzligste Situation,<br />
die Sie in der Realität überstehen<br />
mussten?<br />
jason statham: Während<br />
des Drehs zu „Expendables 3“<br />
bin ich fast draufgegangen.<br />
Für Probeaufnahmen musste<br />
ich in einem drei Tonnen<br />
schweren Tieflader auf eine<br />
Hafenmauer zusteuern.<br />
Allerdings hatte ich diesen<br />
Wagen nie gefahren, die<br />
Gangschaltung war mir ein<br />
bisschen suspekt. Ich war mit<br />
rund 50 Sachen unterwegs,<br />
als ich den Punkt erreichte,<br />
wo ich stoppen sollte; also trat<br />
ich auf die Bremsen – nichts.<br />
Was geschah dann?<br />
Normalerweise würdest du<br />
tief einatmen, denn das gibt<br />
dir Luft für rund eineinhalb<br />
Minuten. Aber weil alles so<br />
schnell passierte, kapierte<br />
ich, dass ich keine Extraluft<br />
hatte. Ich war unter Wasser<br />
und sank immer tiefer in eine<br />
dreckige, finstere Brühe. Da<br />
geriet ich in Panik.<br />
Wie tief waren Sie da?<br />
Wahrscheinlich fünf bis zehn<br />
Meter.<br />
Aber dann bekamen Sie die<br />
Situation unter Kontrolle?<br />
Nein. Denn plötzlich trieb ich<br />
wie schwerelos im Wasser.<br />
Ich wusste nicht mehr, wo das<br />
Fenster war, mein Kopf krachte<br />
gegen die Decke. Ich tastete<br />
herum, völlig orientierungslos,<br />
versuchte mich wieder zu<br />
fassen. Ich schwamm herum,<br />
suchte nach dem Fenster, das<br />
Und dann?<br />
Ich kam frei, kämpfte wie<br />
wild, machte einen Schwimmzug<br />
nach dem anderen. Und<br />
mit dem buchstäblich allerletzten<br />
Zug brachte ich meinen<br />
Kopf an die Oberfläche, und<br />
ich war am Leben. Es war eine<br />
ganz, ganz üble Erfahrung.<br />
Wie hat das Ihre Lebenseinstellung<br />
geprägt?<br />
Alles wird mit einem solchen<br />
Erlebnis neu kalibriert. Seit<br />
diesem Tag schätze ich es<br />
total, dass ich am Leben bin<br />
und auf dieser Erde herumspazieren<br />
darf. Irgendwie<br />
sollte jeder einmal so etwas<br />
durchmachen, damit er eine<br />
neue Perspektive auf sein<br />
Dasein bekommt.<br />
Jason Statham ist derzeit mit „Fast<br />
& Furious: Hobbs & Shaw“ im Kino.<br />
TRUNK ARCHIVE RÜDIGER STURM<br />
40 THE RED BULLETIN
Statham tut nicht nur<br />
so, als ob: Er ist auch<br />
im wirklichen Leben<br />
hart im Nehmen.
H E R O E S<br />
Niklas Kaul<br />
LIEBE <strong>DE</strong>INE<br />
GEGNER<br />
Warum es klug ist, seine Kontrahenten<br />
anzufeuern: Deutschlands<br />
Zehnkampf-Star Niklas Kaul weiß,<br />
wie man sich gegenseitig zu<br />
Höchstleistungen pusht.<br />
<strong>The</strong> red bulletin: Du<br />
bist U23-Europameister<br />
im Zehnkampf und<br />
hast gerade eine persönliche<br />
Bestmarke von 8572 Punkten<br />
aufgestellt. Dabei hattest du<br />
vorher schon 8400 Punkte<br />
als dein „großes Ziel“ definiert.<br />
Wie schafft man es,<br />
seine Erwartungen derartig<br />
zu übertreffen?<br />
niklas kaul: Das geht nur,<br />
wenn auch deine Gegner stark<br />
sind und man sich gegenseitig<br />
pusht. Aber die mentale Komponente<br />
ist nur ein Punkt:<br />
Ich hatte vorher außerdem die<br />
Trainingsumfänge reduziert<br />
und habe mich daher frischer<br />
gefühlt.<br />
Beim Zehnkampf gehst du<br />
zwei volle Tage lang ans<br />
Limit. Wie steht man das<br />
durch?<br />
Indem du locker bleibst,<br />
selbst wenn es in einzelnen<br />
Disziplinen hakt.<br />
Und wie macht man das?<br />
Wir haben alle Stärken und<br />
Schwächen, Enttäuschungen<br />
sind vorprogrammiert. Egal<br />
ob beim Sport oder woanders:<br />
Es wird nie alles nach Plan<br />
laufen. Du darfst das nicht<br />
an dich rankommen lassen.<br />
Abhaken, weiter. Das ist überhaupt<br />
das Geheimnis: Halte<br />
die Ausrutscher nach unten<br />
möglichst gering. Im Zweifelsfall<br />
weniger Highlights, dafür<br />
keine Nieten.<br />
Wie geht ihr Athleten bei<br />
so einem langen Wettkampf<br />
miteinander um?<br />
Das ist unter uns Zehnkämpfern<br />
wirklich speziell: Wir sind<br />
Freunde. Anders würde es<br />
auch gar nicht funktionieren.<br />
Wie bitte? Am Ende steht<br />
einer auf Platz 1, ein anderer<br />
auf Platz 10 – trotzdem<br />
ist man gut Freund?<br />
Genau. Man feuert sich gegenseitig<br />
an, baut sich auf und<br />
hilft einander aus dem Tief,<br />
das unvermeidlich auftaucht.<br />
So pushst du dich gegenseitig.<br />
Wenn alle rund um dich exzellent<br />
performen, zieht dich<br />
das mit. Wir kämpfen ja nicht<br />
in erster Linie gegeneinander,<br />
sondern um Weite, um Zeiten,<br />
um Punkte.<br />
Kein Neid?<br />
Nein, Respekt vor der Leistung<br />
der Gegner. Ärgere dich lieber<br />
über deine eigene schlechte<br />
Leistung als darüber, dass<br />
jemand anderer etwas Tolles<br />
geschafft hat – wenn du schon<br />
unbedingt negative Gefühle<br />
aufkommen lassen willst.<br />
Kein Brusttrommeln am<br />
Start?<br />
Das würde eher als lächerlich<br />
empfunden werden. Du gehst<br />
nach dem finalen 1500-Meter-<br />
Lauf auch gemeinsam auf eine<br />
Ehrenrunde – vom Ersten bis<br />
zum Letzten. Jeder weiß, was<br />
die anderen geschafft haben,<br />
wie sehr ihre Körper schmerzen.<br />
Das verbindet mehr, als<br />
Platzierungen trennen. Und<br />
mit Blick auf mein Studium:<br />
Da kommt man gemeinsam<br />
auch besser vom Fleck.<br />
Der Ertrag für den Einzelnen<br />
ist größer, wenn er alle rund<br />
um sich unterstützt?<br />
Unterschrift! Zu hundert Prozent.<br />
Deine Eltern, beide Ex-Spitzensportler,<br />
trainieren dich.<br />
Wie darf man sich eure Zusammenarbeit<br />
vorstellen?<br />
Wir verstehen uns wirklich<br />
gut, Reibungspunkte sind eher<br />
die Ausnahme. Ich glaube<br />
auch, dass sich Menschen in<br />
einem harmonischen Umfeld<br />
wohler fühlen und besser<br />
performen, als wenn es nur<br />
darum geht, cooler und toller<br />
zu sein als der andere.<br />
WÜSTEN-SPIELE<br />
Ende September beginnt<br />
die Leichtathletik-WM<br />
<strong>2019</strong> in Katar.<br />
Der Zehnkampf mit Niklas Kaul<br />
wird einer der Höhepunkte bei<br />
der Leichtathletik-WM in Doha,<br />
Katar (27. 9. bis 6. 10.). Top-<br />
Favorit ist der französische Titelverteidiger<br />
Kévin Mayer, der mit<br />
9126 Punkten auch den Weltrekord<br />
hält. Wegen der großen<br />
Hitze werden die 400- und die<br />
1500-Meter-Läufe der Zehnkämpfer<br />
um Mitternacht gestartet.<br />
WAYNE REICHE/RED BULL CONTENT POOL WERNER JESSNER<br />
42 THE RED BULLETIN
„Im Zweifelsfall:<br />
weniger Highlights,<br />
dafür keine Nieten.“<br />
Niklas Kaul, 21, über Konstanz als<br />
Erfolgsrezept im Zehnkampf
Ein Mann ohne Gesicht als Superheld<br />
der Generation Instagram?<br />
Mit einer Panda-Maske verwandelte sich<br />
Carlo in den Rapper Cro – und damit in eine<br />
Kunstfigur, die bis heute nur ein Ziel hat:<br />
authentisch sein.<br />
Plus: die Macht der Maske –<br />
acht weitere Künstler im Zitat, warum<br />
sie ihr Gesicht verstecken.<br />
Text STEFAN NIE<strong>DE</strong>RWIESER<br />
Foto NORMAN KONRAD Illustrationen TOM MACKINGER<br />
44 THE RED BULLETIN
Rapper Cro auf Instagram: kreativ verstecktes Antlitz für 541.000 Fans<br />
THE RED BULLETIN 45
Bilder aus Cros Instagram-Feed: Ein Geheimnis erhöht die Spannung, es bietet Schutz. Beides hilft Cro, so zu sein, wie er ist.<br />
46 THE RED BULLETIN
Easy. Ganz easy mischte<br />
Cro vor acht Jahren<br />
den deutschen Rap auf.<br />
„Easy“, so hieß seine<br />
erste Single, die geschmeidige<br />
Wortspiele<br />
in entspannte Beats<br />
bettete. 21 Jahre war<br />
dieser Junge aus Stuttgart<br />
alt, als sie rauskam.<br />
Kurz zuvor hatte Carlo – so sein<br />
bürgerlicher Name – noch Cartoons für<br />
eine Zeitung gezeichnet, der musikalische<br />
Unterricht lag in der Vergangenheit, war<br />
aber nicht in Vergessenheit geraten. Er<br />
setzte sich eine Panda-Maske auf und<br />
wurde zu Cro. Und dann steppte, Pardon,<br />
rappte der Bär.<br />
Das Video schlug über Nacht ein, der<br />
Song räumte Platin (Schweiz und Österreich)<br />
und dreifach Gold (Deutschland)<br />
ab. Und das in einer Zeit, als Deutsch-Rap<br />
in künstlerischen Seichtgewässern dahindümpelte.<br />
Mit Cro kam eine neue Welle.<br />
Er war kein Kleinganove aus dem Plattenbau,<br />
aber auch kein weichgespülter Weltverbesserer.<br />
Cro war anders. Er war unbeschwert<br />
und lässig. Und er kannte die<br />
hübschesten Frauen.<br />
„Ich hatte einfach<br />
diese Idee davon,<br />
im Bus zu sitzen,<br />
von niemandem<br />
erkannt zu werden und zu<br />
lauschen, wie Leute über<br />
mich reden.“ – Sido<br />
Außerdem hatte er ein Geheimnis.<br />
Natürlich wollten die Leute wissen, wer<br />
Cro ist. Wer verbirgt sich hier? Warum<br />
tut er das? Und wann taucht vielleicht<br />
auch das erste Bild ohne Maske auf? Ein<br />
Geheimnis erhöht immer die Spannung.<br />
Und ein Geheimnis bietet auch Schutz.<br />
Beides hilft Cro, so zu sein, wie er ist.<br />
„Ich bin immer echt“, sagt Cro im<br />
Interview. „Die Maske dient dazu, meine<br />
Fans auf meine Musik und Kunst zu<br />
lenken und sie nicht mit meinem Aussehen<br />
abzulenken.“ Und warum ausgerechnet<br />
ein Panda? „Das war einfach<br />
die coolste Maske, die es auf dieser Internetseite<br />
gab, und deswegen habe ich sie<br />
„Make-up schien<br />
der perfekte Weg<br />
für jeden von<br />
uns, sich einen<br />
Charakter zu geben, der<br />
uns als Individuen definiert<br />
und versinnbildlicht.“ – Kiss<br />
völlig hirnlos bestellt.“ Neu ist die Taktik<br />
freilich nicht. Bereits seit Jahrtausenden<br />
nutzen Menschen Anonymität und<br />
Narren freiheit einer Maske, um sich<br />
gesellschaftlichen Konventionen zu entziehen,<br />
im Amphitheater, bei Maskenbällen,<br />
im Karneval. Wenn die Person in<br />
den Hintergrund tritt, tritt ihr Handeln<br />
in den Vordergrund.<br />
Und genau das wollte Cro: fokussieren.<br />
Bei ihm sind es die Musik und seine Texte,<br />
in denen er ausdrückt, was ihn beschäftigt.<br />
Weil seine Fans sein Gesicht oder seine<br />
Mimik auf der Bühne nicht beurteilen<br />
können, müssen sie ihm tatsächlich zuhören.<br />
Das schafft Freiheit. So kann er<br />
sich einfacher treu bleiben.<br />
Sich treu zu bleiben, das ist nicht immer<br />
einfach. Cro ist heute keine 21 mehr, er hat<br />
sich künstlerisch verändert, sein letztes<br />
Album heißt „Tru“. Darauf probiert er<br />
mehr aus, echte Instrumente statt Loops<br />
aus dem Pult, nostalgische Sounds und<br />
„Ich mache das<br />
nicht, weil ich denke,<br />
dass ich hässlich<br />
bin. Ich versuche<br />
ein wenig Kontrolle über<br />
mein Image zu haben. Und<br />
es erlaubt mir einen Funken<br />
Privatsphäre.“ – Sia<br />
Effekte. Die Songs erstrecken sich teilweise<br />
weit über fünf Minuten, man spürt<br />
die hitzige Atmosphäre förmlich aus den<br />
Boxen tropfen. Seine Stimme klingt abgeklärter.<br />
Das Video zu „Computiful“<br />
ist voll mit Palmen, Kassetten, Bikinis,<br />
hübschen Mädchen mit Schmollmund,<br />
pink-violetten Farben und Bildern, die<br />
an VHS-Ästhetik und frühes Internet erinnern.<br />
Sie wechseln in rasend schnellen<br />
Schnitten. „Ich hab auf Tinder kein’n<br />
Bock“, singt er dort immer wieder. Dennoch<br />
swipt sich der Protagonist des Songs<br />
durch die Dating-App, sucht „computed<br />
love“. Aber eine falsche Nachricht, und<br />
schon ist er von Maria abgeturnt. So lange,<br />
bis die nächste Maria kommt …<br />
Cro untersucht in seinen Songs Liebe<br />
im Zeitalter ihrer digitalen Reproduzierbarkeit.<br />
„Scheiß auf Hype und auf Fame,<br />
„Kraftwerk und<br />
Ziggy Stardust<br />
und Kiss – die<br />
Leute glaubten, die<br />
Helme seien Marketing oder<br />
so etwas, aber für uns war es<br />
Sci-Fi-Glam.“ – Daft Punk<br />
mach das Internet kaputt“, singt Cro. Dass<br />
Liebe heute nicht einfacher geworden<br />
ist, auch wenn schlaue Algorithmen sie<br />
verwalten. Diese Liebe mit ihren Widersprüchen<br />
zu beschreiben ist eigentlich<br />
viel mehr, als man von einem Hip-Hopoder<br />
Rap-Song erwarten kann. Cro<br />
komponiert eine Collage des modernen<br />
Lebens. Der Album titel „Tru“ ist weniger<br />
Hand aufs Herz als Faust aufs Auge.<br />
Tru sein, echt sein, das bedeutet im<br />
Hip-Hop oftmals, dass man nicht den<br />
gleichen Weg geht, den die meisten<br />
gehen. Rapper erzählen ganz gerne von<br />
ihren Autos, Alkohol oder diversen Substanzen,<br />
die sie auf dem Weg nach ganz<br />
oben verkonsumieren. Credibility wird<br />
zur Marke, die Marke zur Trademark.<br />
Die Sweater von Supreme oder Palace,<br />
die Sneakers von Balenciaga oder Yeezy.<br />
THE RED BULLETIN 47
„Ich spiele schon<br />
so lange, aber<br />
niemand erkennt<br />
mich, und ich kann<br />
so sein, wie ich bin.“<br />
– Sbtrkt<br />
Cro tickte früher nicht anders. Er erzählte<br />
von vier Mercedes-Benz, die auf<br />
ihn angemeldet waren, und Fünf-Sterne-<br />
Hotels, in die er laufend eincheckt. Die<br />
übliche Angeberei. Mittlerweile braucht<br />
er das nicht mehr, und er braucht auch<br />
keine Leute, die andere nur kopieren.<br />
Ob seine Fans auch so fühlen wie er?<br />
„Ich hoffe, dass ich denen das wenigstens<br />
mitgeben konnte und sie darüber nachdenken,<br />
was sie wirklich benötigen, um<br />
glücklich zu sein“, sagt Cro.<br />
„Ich mach immer das, was mir Spaß<br />
macht und was ich zu hundert Prozent<br />
fühle. Das wirtschaftliche Ergebnis ist<br />
erst einmal egal“, so Cro weiter. Seine<br />
ersten beiden Alben brachten Pop und Rap<br />
zusammen, easy Refrains, Zeilen über<br />
das gute Leben, coole Beats. Cro brach<br />
damit Rekorde, er musste immer weiter,<br />
lief und lief wie Forrest Gump. Im gleichnamigen<br />
Song „Forrest Gump“ schildert<br />
er seinen Weg. Sein Vater meinte früh zu<br />
ihm, er solle lieber etwas Solides machen.<br />
Aber statt im Hamsterrad des Lebens anzutreten,<br />
hat Cro alles auf Risiko gesetzt.<br />
Und wie bei Forrest Gump liefen hinter<br />
ihm bald mehr und mehr Fans ein Stückchen<br />
seines Weges mit.<br />
„Wir gehen mit<br />
Maske auf die<br />
Bühne und sind<br />
anschließend<br />
ohne Maske<br />
die Jungs, die wir<br />
immer waren. Die Masken<br />
schützen uns auch davor,<br />
dass wir unsere Egos zu sehr<br />
aufblasen.“ – Genetikk<br />
Und plötzlich blieb Cro stehen. Blieb<br />
stehen und ging nach Hause. Er fragte<br />
sich, was wichtig ist, was echt ist und was<br />
fake. Das Ergebnis war „Tru“.<br />
Wenn man sich überlegt, was echt ist<br />
und was fake, was richtig und was falsch,<br />
kann einem leicht schwindlig werden.<br />
Denn es ist ja so: Ich bin immer ich.<br />
Insofern bin ich immer echt. Aber in<br />
echt vielleicht noch auf dem Weg. Im<br />
Englischen gibt es den Spruch „Fake it<br />
till you make it“, salopp übersetzt „Tu so<br />
lange, als ob, bis du es geschafft hast“.<br />
Diese Spielwiese zwischen Sein und<br />
Schein ist der fruchtbare Nährboden<br />
für Social Media.<br />
„Ich habe sie<br />
für meinen<br />
ersten offiziellen<br />
Deadmau5-Gig<br />
getragen, und alle haben<br />
mich angesehen in der Art<br />
‚Was zur Hölle?‘. Ich habe<br />
sie aufgesetzt – und los!<br />
Ja, ich bin Deadmau5,<br />
hier ist mein Mäusekopf.“<br />
– Deadmau5<br />
Und Cro hat sich seinen ganz eigenen<br />
Reim darauf gemacht. Im Video zu „Unendlichkeit“<br />
stürzt er aus einem Fenster,<br />
das aussieht wie ein Instagram-Post, er<br />
fällt an einem Feed von Fotos entlang ins<br />
Leere. Cro spricht aus, was sich andere<br />
nur denken: „Viele Leute auf Instagram<br />
sind fake.“ Die Villa, das Boot, der Urlaub<br />
und die Partys, alles nur getrickst.<br />
Cro ist ein Phänomen. In einer Zeit,<br />
in der es so viele Bilder gibt wie noch nie,<br />
ist er ein Star geworden, weil er sein Gesicht<br />
eben nicht herzeigt, weil er das Spiel<br />
nicht mitspielt und stattdessen lieber<br />
Dinge postet, die ihm wichtig sind und<br />
die ihn inspirieren. Natürlich kündigt er<br />
auch neues Material an oder Konzerttermine.<br />
Seine Maske gibt ihm dennoch<br />
eine Freiheit, sich auszudrücken, die<br />
außergewöhnlich ist. Und Cro scheint<br />
einen gesunden Umgang mit modernen<br />
Kommunikationsplattformen zu haben.<br />
Er verteufelt sie nicht, Verbote oder strikte<br />
Auszeiten vom Smartphone machen das<br />
„Wenn du eine<br />
Maske aufsetzt,<br />
verlässt du deine<br />
eigene Zeit, und<br />
du lässt die Welt hinter dir,<br />
in der man sich über Aufrichtigkeit<br />
lustig macht,<br />
du bewegst dich in eine Welt<br />
von Superhelden, wo Sailor<br />
Moon und Spider-Man,<br />
die vollkommenen modernen<br />
Role Models, zu finden sind.“<br />
– Pussy Riot<br />
Leben nur unentspannt, sagt er. Aber<br />
wenn etwas Spannendes passiert, lässt<br />
er das Handy links liegen.<br />
Von Batman bis Spider-Man – auch<br />
Superhelden tragen Masken. Zum Schutz<br />
ihrer wahren Identität. Das findet auch<br />
Cro super. „Ich laufe durch die Straßen<br />
und werde null erkannt, einmal im<br />
Monat vielleicht. Das ist gut für meinen<br />
Charakter. Hätte ich die Maske nicht,<br />
wäre ich, glaube ich, anders zu fremden<br />
Menschen. Dann hätte ich wahrscheinlich<br />
Star allüren. Wenn ich den Schutzschild<br />
Maske nicht hätte, bräuchte ich<br />
den Schutzschild des Arschlochseins.“<br />
Allerdings existieren diese zwei Welten<br />
nicht ohne Konflikte, bei Superhelden<br />
nicht und auch nicht bei Cro. Im Video<br />
zu „Baum“ fährt er einen weißen Lotus<br />
Esprit, wie ihn einst auch James Bond<br />
gefahren hat. Plötzlich steht sein Alter Ego<br />
vor ihm. Carlo und Cro auf Kollisionskurs.<br />
Im Video finden Fiktion und Traum,<br />
virtuelle Realität und das echte Leben mit<br />
atemberaubenden Bildern zueinander.<br />
„Easy“ ist schon lange her. Das hier<br />
ist große Kunst.<br />
Und gleichzeitig ist es tru.<br />
48 THE RED BULLETIN
20-21 | 09 | 19<br />
FESTSAAL KREUZBERG BERLIN<br />
BATTLES | WORKSHOPS<br />
REDBULL.COM/CYPHERGERMANY
Abflug: Mountainbiker<br />
Erik Fedko steht Kopf<br />
– sein selbst gebauter<br />
Kicker hat ihn in diese<br />
Lage katapultiert.<br />
ALE DI LULLO<br />
50
Bau wie<br />
Mountainbike-Star<br />
ERIK FEDKO<br />
einen Kicker.<br />
5<br />
Gönn dir<br />
wie Kletterer<br />
ALEX MEGOS<br />
ein Gipfeldinner.<br />
Kraxle wie Trailrunner<br />
FLORIAN<br />
NEUSCHWAN<strong>DE</strong>R auf<br />
den Hochstaufen.<br />
Fahr wie Ski-Ass<br />
JOHANNA HOLZ-<br />
MANN mit dem<br />
Bike zum Powder.<br />
Cruise wie Segler<br />
THOMAS PLÖSSEL<br />
übers Wochenende<br />
von See zu See.<br />
ABENTEUER<br />
FÜR <strong>DE</strong>INEN<br />
ACTION-HERBST<br />
Ab <strong>Oktober</strong> wirst du melancholisch? Wir hätten da<br />
was für dich: Outdoor-Erlebnisse zum Nachmachen,<br />
empfohlen von Top-Athleten – vom entspannten<br />
Seen-Hopping mit der Elektro-Jolle bis zum<br />
aufregenden Bike-Trip in den Pulverschnee.<br />
Text MERLIN GRÖBER
1MOUNTAINBIKE<br />
FÜR ÜBER-<br />
FLIEGER<br />
NÜTZE<br />
<strong>DE</strong>INE<br />
SCHANZE<br />
Als Slopestyle-Ass überwindet<br />
Erik Fedko jedes Hindernis.<br />
Hier zeigt er, wie du dein eigenes<br />
baust (und drüberspringst).<br />
Das brauchst du:<br />
55× 75×<br />
55×<br />
75×<br />
55× 55×<br />
55× 75×<br />
75× 75× 5 × 3 m<br />
Anleitung:<br />
55× 75×<br />
5 × 3 m<br />
55 × × 33 m<br />
20 cm<br />
55× 75×<br />
5 × 3 m<br />
5 × 53 × m3 m<br />
200 cm<br />
55×<br />
75×<br />
Erik Fedko<br />
Träume werden wahr<br />
Wenn ich auf meinem Rad sitze, fühle<br />
ich mich frei. Mein Sport gibt mir<br />
Lebensfreude – und die Möglichkeit,<br />
um die ganze Welt zu reisen. Doch obwohl ich<br />
so viel rumkomme: Der schönste Ort für mich<br />
ist zu Hause im Ruhrgebiet bei meinen Eltern<br />
und Freunden. Mit meinem Dad baue ich gerade<br />
eigenhändig ein Trainingsgelände in der Nähe<br />
von Dortmund. Den acht Meter hohen Startturm<br />
mit anschließendem Holzsprung und Erdlandung<br />
haben wir schon fertig gebaut. So ein eigenes<br />
Trainingsgelände ist ideal. Damit kann ich mich<br />
noch besser auf meinen Traum vorbereiten:<br />
Slope style-Weltmeister zu werden.<br />
Dass Träume wahr werden können, habe ich<br />
schon erlebt: Als Kind habe ich davon geträumt,<br />
bei einen <strong>Red</strong> Bull Joyride mitzufahren. Voriges<br />
Jahr wurde ich dann Dritter beim Joyride in<br />
Whistler in Kanada. Ich stand auf dem Podest mit<br />
meiner Medaille um den Hals und dachte: „Träume<br />
ich? Ist das hier wirklich echt?“ Erst am nächsten<br />
Morgen habe ich begriffen, was da eigentlich<br />
passiert war. Die Erfüllung von so einem Kindheitstraum<br />
ist ein unbeschreibliches Gefühl.“<br />
Maßband<br />
Schnur<br />
Stift<br />
Stichsäge<br />
Akkuschrauber<br />
Holzböcke<br />
Siebdruckplatte 200 × 80 × 1,8 cm<br />
Siebdruckplatte 100 × 200 × 0,9 cm<br />
5-mm-Holzbohrer<br />
75 Torx-Schrauben 5 × 80 mit Bit<br />
55 Torx-Schrauben 4,5 × 40 mit Bit<br />
Schraubzwingen<br />
5 Latten 300 × 6 × 4 cm<br />
1 Brett 200 × 10 × 1,7 cm<br />
Frage des Könnens:<br />
Profi Erik landet abschüssig,<br />
Anfängern<br />
hilft eine erhöhte<br />
Fläche.<br />
Seitenteile ausschneiden.<br />
1<br />
Schraube eine Latte an die<br />
kleinere Platte – parallel zur kurzen<br />
Seite, mit 20 cm Abstand zum<br />
Rand. In 200 cm Abstand zur unteren<br />
Längskante schraubst du eine<br />
Schraube in die Latte, befestigst<br />
daran eine Schnur samt Stift, die<br />
bis zur Unterkante der Platte reicht,<br />
und ziehst einen Bogen. Säge die<br />
Rundung aus, leg das kleinere Stück<br />
auf die übrige Platte und säge einen<br />
zweiten Bogen aus.<br />
52 THE RED BULLETIN
5x 3m<br />
200 cm<br />
55×<br />
55x<br />
75×<br />
Säge die Latten auf<br />
2<br />
96,4 cm. Da die Steitenteile<br />
1,8 cm dick sind, ergeben<br />
sich 100 cm Breite. Säge das<br />
2-m-Brett so zu, dass du ein<br />
100 cm langes und ein 96,4 cm<br />
20 cm<br />
langes Stück erhältst.<br />
75x<br />
55x<br />
75x<br />
55×<br />
5 × 3 m<br />
„Ein eigenes Trainingsgelände<br />
ist zur WM-<br />
5 × 3 m<br />
Vorbereitung ideal.“<br />
Erik<br />
75×<br />
Fedko<br />
5x 3m<br />
10 Latten mit je 8 cm<br />
4<br />
Abstand mit den längeren<br />
Schrauben an den Oberkanten<br />
der Seitenteile befestigen.<br />
Die letzte Latte<br />
schließt mit dem oberen Ende<br />
der Wände ab, das 96,4 cm<br />
lange Brett mit dem Anfang.<br />
55×<br />
75×<br />
5 × 3 m<br />
Bring die große Siebdruckplatte<br />
als Fahr-<br />
6<br />
bahn auf. Drücke die Platte<br />
zuerst mit Schraubzwingen auf<br />
die Rippen. Wenn die Platte<br />
bündig ist, dann verschraube<br />
die Fahrbahn mit jeder Latte<br />
mit fünf Schrauben. Fertig!<br />
55×<br />
Jumpen wie Erik<br />
Hier erklärt der Biker den<br />
Trick „Tailwhip“ so, dass<br />
auch geübte Hobbyfahrer<br />
ihn schaffen können.<br />
ANFAHRT<br />
Je höher der Sprung sein<br />
soll, desto schneller musst du bei<br />
der Anfahrt sein (unbedingt Helm<br />
und Protektoren tragen). Für den<br />
Tailwhip auf dem Foto fahre ich mit<br />
20 bis 25 km/h an. Sobald du das<br />
untere Ende der Rampe erreichst:<br />
Geh in die Knie, damit du dich besser<br />
abstoßen kannst. Wenn du oben<br />
an der Rampe bist: Stoß dich ab und<br />
zieh am Lenker, dann springst du<br />
höher. Sobald du in der Luft bist,<br />
lehnst du dich über den Lenker.<br />
75×<br />
5 × 3 m<br />
SPRUNG<br />
Jetzt wird’s anspruchsvoll:<br />
Die Lenker-Drehrichtung richtet sich<br />
nach dem Fuß, der auf dem hinteren<br />
Pedal steht. Bei mir ist es der linke,<br />
deshalb schlage ich nach links ein.<br />
Dann das rechte Bein heben und<br />
mit dem linken Fuß fest gegen das<br />
Bike treten, um die Rotation zu verstärken.<br />
Wichtig: Lass das Fahrrad<br />
direkt unter dir durchschwingen und<br />
nicht vor dir. Fang das Rad nach der<br />
Drehung mit dem rechten Fuß ab.<br />
LANDUNG<br />
Wenn’s wieder runtergeht,<br />
musst du schnell sein: Setze beide<br />
Füße auf die Pedale und greife den<br />
Lenker fest. Um die Landung abzufedern,<br />
gehst du leicht in die Knie.<br />
EXTRA-TIPPS: 1. Trainiere die<br />
Rotation auf dem Rücken liegend<br />
mit dem Bike über dir.<br />
2. Lande erst auf einem Table.<br />
3. Üben, üben, üben.<br />
ALE DI LULLO SASCHA BIERL<br />
Mit den längeren<br />
3<br />
Schrauben eine Seitenwand<br />
mit drei Latten verschrauben.<br />
Stets vorbohren,<br />
damit die Platte nicht bricht.<br />
Dann das zweite Seitenteil<br />
mit den Latten verschrauben.<br />
Schraube 2 Latten als<br />
5<br />
Winkel zur Stabilisierung<br />
an die Rückseite der<br />
Rampe (vorher anlegen und<br />
zurechtsägen). Das 100-cm-<br />
Brett schraubst du oben auf<br />
die Plattform.<br />
THE RED BULLETIN 53
2KLETTERN<br />
Je später im Jahr, desto kürzer die Klettertage.<br />
Profi-Kletterer Alex Megos empfiehlt: Gönn dir nach<br />
der Bergtour ein zünftiges Abendessen.<br />
Alex Megos<br />
Es geht darum, eine<br />
gute Zeit zu haben<br />
Klettern fasziniert mich, weil es unendlich<br />
viele Routen auf dieser Welt gibt – viel<br />
mehr, als ich in einem Leben schaffen<br />
kann. Außerdem liebe ich die Emotionen, die ich<br />
beim Klettern erlebe – so wie bei der legendären<br />
Route „Action Directe“ im Frankenjura, die ich<br />
vor fünf Jahren durchstiegen habe. Es hatte nur<br />
acht Grad an dem Tag – eigentlich zu kalt, um<br />
am Fels zu klettern. Ich habe es trotzdem probiert<br />
und es geschafft. Oben habe ich einfach nur vor<br />
Freude geschrien und fast geweint vor Glück – das<br />
sind unbeschreiblich schöne Momente.<br />
Beim Klettern lerne ich aber auch, mit Niederlagen<br />
umzugehen – und mit Stress. Es gibt kaum<br />
eine stressigere Situation als im Finale eines Weltcups<br />
zu klettern und zu wissen: In 30 Sekunden<br />
geht es los, dann musst du in die Route. Durch die<br />
Konfrontation mit diesem Stress bin ich im Alltag<br />
gelassener geworden. Klettern ist für mich aber<br />
auch ein geselliger Sport, den ich zusammen mit<br />
Freunden ausüben kann. Abends sitzen wir dann<br />
am Feuer, reden, lachen und grillen gemeinsam<br />
– beim Klettern geht es für mich in erster Linie<br />
darum, eine gute Zeit zu haben.“<br />
Wurzelgemüse<br />
im Feuer<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
2 Zwiebeln<br />
½ Kürbis<br />
1 Rote Bete<br />
2 Pastinaken<br />
2 Zucchini<br />
3 Kartoffeln<br />
2 Süßkartoffeln<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Oregano<br />
Olivenöl<br />
Messer<br />
Schneidebrett<br />
Feuer mit Glut<br />
Alufolie<br />
SO LANGE DAUERT’S<br />
30 Minuten<br />
TIPP<br />
FÜR<br />
GENIESSER<br />
GIPFEL-DINNER<br />
AM LAGERFEUER<br />
Schneideunterlage nicht vergessen …<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Zwiebeln, Pastinaken und Zucchini<br />
in Scheiben schneiden;<br />
den Kürbis, die Rote Bete und die<br />
Kartoffeln würfeln.<br />
Das Gemüse mit Olivenöl beträufeln<br />
und mit Salz, Pfeffer und<br />
Oregano würzen.<br />
Alles in einer Tupperdose durchmischen,<br />
in Alufolie wickeln und<br />
direkt auf die Glut legen. Ab und<br />
zu wenden und nach 30 Minuten<br />
kontrollieren, ob das Gemüse weich<br />
ist. Dazu Alufolie aus dem Feuer<br />
nehmen, kurz aufwickeln und mit<br />
dem Messer zum Check in die Kartoffeln<br />
stechen.<br />
Nach dem Essen die Alufolie zusammenlegen<br />
und für die nächste<br />
Grillsession aufbewahren.<br />
...und auch nicht ein scharfes Messer<br />
Erst mischen, dann in die Alufolie<br />
Das Gemüse schon am Abend vor der Klettertour schneiden und mit<br />
Olivenöl sowie den Gewürzen abschmecken. Über Nacht ziehen das<br />
Olivenöl und die Gewürze ins Gemüse ein, dann schmeckt alles noch besser, und<br />
man muss weniger Kochausrüstung mitschleppen. Am besten, du packst das<br />
Gemüse in der Alufolie in eine Tupperdose, dann läuft nichts aus.<br />
54 THE RED BULLETIN
Wie du die Glut<br />
garantiert<br />
entfachen kannst<br />
Der Herbst ist nass und<br />
kalt. Du willst aber trotzdem<br />
grillen? Alex Megos<br />
erklärt dir, wie’s geht.<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
Streichhölzer, Taschenmesser,<br />
Zunder, Anfeuer- und Brennmaterial<br />
SO MACHST DU FEUER<br />
VORBEREITEN<br />
1<br />
Zum Feuermachen<br />
brauchst du Zunder, Anfeuer- und<br />
Brennmaterial. Dafür eignen sich<br />
trockene Gräser, Laub oder Holzspäne.<br />
Such dann nach Fichtenreisig,<br />
denn es hängt selbst abgestorben<br />
am Baum und zieht daher<br />
keine Feuchtigkeit vom Boden.<br />
2 ANFEUERN<br />
Lege eine Schicht daumendicker<br />
Äste auf den Boden, als<br />
Schutz vor der Feuchtigkeit.<br />
Drücke deinen Zunder zusammen,<br />
lege ihn drauf und baue außenrum<br />
eine Reisig-Pyramide. Zünde das<br />
Feuer an mehreren Stellen an und<br />
puste, bis das Reisig brennt.<br />
Zum gelegentlichen<br />
Check die Alufolie<br />
immer wieder ö≠nen<br />
KONRAD LIMBECK, THOMAS BALLENBERGER/<br />
RED BULL CONTENT POOL SASCHA BIERL<br />
„Klettern bedeutet<br />
für mich immer<br />
auch Geselligkeit.“<br />
Alex Megos<br />
Hohe Ziele: Alex Megos<br />
träumt von den<br />
Olympischen Spielen<br />
in Tokio 2020.<br />
BRENNEN LASSEN<br />
3<br />
Jetzt kannst du dickere<br />
Äste nachlegen, bis das Feuer<br />
groß genug ist. Willst du darauf<br />
kochen, dann heiz ordentlich ein,<br />
damit du ausreichend Glut hast.<br />
VORSICHT: Mach nur dort ein<br />
Feuer, wo es erlaubt ist, und achte<br />
darauf, dass du immer genug<br />
Wasser in der Nähe hast, um gegebenenfalls<br />
löschen zu können.<br />
55
3TRAIL-RUNNING<br />
FÜR<br />
GIPFEL-<br />
STÜRMER<br />
DAS GIBT<br />
DIR BERGE!<br />
52:50 min<br />
Rekord von Florian<br />
Neuschwander<br />
Je länger, desto besser: Florian Neuschwander<br />
ist einer der besten Ultradistanzläufer Deutschlands.<br />
Hier verrät er seine liebste Bergstrecke<br />
(und wie auch du sie schaffen kannst).<br />
START: Parkplatz<br />
Adlgass<br />
Florian Neuschwander<br />
Lauf dich zu dir selbst!<br />
Sobald ich im Freien bin und laufe, kann<br />
mein Kopf abschalten. Das Beste am Laufen:<br />
Es ist der einfachste Sport der Welt. Denn<br />
egal wo du gerade bist oder wie viel Uhr es ist, du<br />
musst dir nur deine Laufschuhe anziehen – und es<br />
kann losgehen!<br />
Besonders gerne bin ich am Hochstaufen<br />
unterwegs, einem Berg in meiner neuen Heimat<br />
am südlichsten Zipfel Deutschlands. Der Trail<br />
dort ist vielseitig und anspruchsvoll: Am Anfang<br />
geht’s zügig voran, dann wird’s steiler, und am<br />
Ende muss ich richtig kraxeln. Der Hochstaufen<br />
ist daher ein guter Trail, um deine Technik zu verbessern.<br />
Außerdem stehe ich gern auf dem Gipfel<br />
und blicke ins Tal. Dann denke ich: ‚Wow, krass,<br />
von da unten, wo die Menschen jetzt wie Ameisen<br />
aussehen, bin ich gekommen.‘ Beim Laufen geht<br />
es für mich aber um mehr als die schöne Aussicht:<br />
Ich habe durch den Sport gelernt, dass es wichtig<br />
ist, bei sich zu bleiben und sein Ding durchzuziehen<br />
– egal, auf welche Hindernisse man stößt.“<br />
Bis zum Frillensee<br />
steigt der Weg nur<br />
leicht an. Gas geben!<br />
Der Frillensee ist der kälteste<br />
See Mitteleuropas.<br />
Frillensee<br />
schmaler<br />
Singletrail<br />
Danach kommt ein schmaler<br />
Singletrail. Runter mit dem<br />
Tempo!<br />
56 THE RED BULLETIN
So machst du dich<br />
im Flach land fit<br />
für den Trail<br />
Kein Berge? Kein Problem.<br />
Florian Neuschwander<br />
zeigt dir fünf Übungen,<br />
mit denen du auch ohne<br />
Alpen trainieren kannst.<br />
6,7 km<br />
bergauf, insgesamt<br />
938 Höhenmeter<br />
TREPPEN STEIGEN!<br />
Möglichst viele Höhenmeter<br />
sammeln, egal wie oder wo.<br />
Aufzüge sind tabu.<br />
AB AUFS LAUFBAND!<br />
10 Kilometer bei 10 Prozent<br />
Steigung locker durchlaufen oder<br />
die Steigung immer nach einem<br />
Kilometer erhöhen: erst 5, 10,<br />
dann 15 Prozent, jeweils für 1 Kilometer.<br />
Nach 10 Kilometern hast du<br />
so einen Berglauf mit 1000 Höhenmetern<br />
in den Beinen.<br />
München<br />
<strong>DE</strong>R TRAIL AUF <strong>DE</strong>N<br />
HOCHSTAUFEN<br />
ist interessant<br />
und anspruchsvoll.<br />
1771 m<br />
Nach 6,7 Kilometern erreicht<br />
man den Gipfel. Genieße die<br />
360-Grad-Aussicht in den<br />
Chiemgau.<br />
KRAFTAUSDAUER UND<br />
SCHNELLIGKEIT TRAINIEREN!<br />
Dafür reicht ein Hügel mit drei bis<br />
sechs Prozent Steigung. Programm:<br />
200 Meter Bergsprints,<br />
dann locker bergab traben. Das<br />
Ganze zehnmal hintereinander.<br />
PHOTOS COURTESY OF FLORIAN NEUSCHWAN<strong>DE</strong>R<br />
700 Meter unter dem Gipfel<br />
musst du kraxeln. Halte dich<br />
an den Stahlseilen fest!<br />
Klettersteig<br />
mit Stahlseilen<br />
1500 m<br />
1000 m<br />
Vorsicht im Gipfel bereich,<br />
vor allem beim Abstieg:<br />
Hochnebel und Regen machen<br />
den Fels rutschig.<br />
ZIEL: Hochstaufen<br />
Einkehr ins Reichenhaller Haus,<br />
die höchst gelegene Hütte der<br />
Chiemgauer Alpen. Hier gibt’s<br />
leckere Holunderschorle.<br />
POWERHIKEN!<br />
Wird’s besonders steil (16 Prozent<br />
und mehr), sollte man, statt zu<br />
laufen, lieber schnell wandern,<br />
das verbraucht weniger Energie.<br />
Das Powerhiken will geübt sein,<br />
hier werden andere Muskelpartien<br />
be an sprucht als beim Rennen.<br />
Daher: So oft wie möglich schnell<br />
wandern, am besten an steilen<br />
Hängen.<br />
QUERFEL<strong>DE</strong>INTRAINING<br />
Unebenes Gelände beansprucht<br />
beim Laufen die Beine und Füße<br />
deutlich stärker als ebene Wege.<br />
Also: abseits der normalen Laufroute<br />
immer wieder Cross- und<br />
Waldläufe einbauen.<br />
THE RED BULLETIN 57
4<br />
1<br />
TELEMARK / MOUNTAINBIKE<br />
ZUM POW<strong>DE</strong>R<br />
RA<strong>DE</strong>LN<br />
Im Herbst liegt die Schneefall grenze hoch. Telemark-<br />
Profi Johanna Holzmann rät: mit dem Mountainbike<br />
bis zum Powder fahren. Hier kommt ihre Packliste.<br />
Johanna Holzmann<br />
Schwing dich zu<br />
neuer Leichtigkeit!<br />
Langlaufen und Skifahren: Beim Telemarken<br />
kann ich beide Disziplinen verbinden. Das gefällt<br />
mir besonders bei dieser Art des Skilaufs.<br />
Die Bindung beim Telemarken ist hinten offen,<br />
der Körperschwerpunkt liegt tief, du rauschst<br />
knapp über dem Pulverschnee dahin. Nirgendwo<br />
im Leben fühle ich mich sonst so leicht.<br />
Ich gehe auch gern auf Skitouren, häufig<br />
in Balderschwang, wo mir meine Eltern und<br />
Großeltern das Skifahren beigebracht haben.<br />
Ich kann mich noch an eine besondere Tour im<br />
letzten Winter erinnern. Ich bin mit meinem<br />
Vater frühmorgens los, es war unter der Woche,<br />
und wir hatten die Berge für uns allein. Den Tag<br />
vorher hatte es geschneit, keine einzige Spur war<br />
im Schnee, es war perfekt. Als ich oben auf dem<br />
Gipfel stand, habe ich gemerkt, wie klein man<br />
eigentlich ist. Alle Sorgen und Probleme rücken<br />
dabei in die Ferne. Der Skisport lehrt mich aber<br />
auch, dass ich mit viel Übung aus meinen Schwächen<br />
Stärken machen kann. Und wenn sich meine<br />
Gedanken im Alltag einmal im Kreis drehen,<br />
erinnere ich mich an schöne Momente auf den<br />
Skiern – dann geht es mir gleich viel besser.“<br />
FÜR MULTI-<br />
TALENTE<br />
Das brauchst du:<br />
Mountainbike (mit Spikes)<br />
Fahrradhelm<br />
Brille<br />
Radschuhe<br />
Getränke (Wasser, Tee, <strong>Red</strong> Bull)<br />
Energieriegel<br />
Kamera<br />
Tourenschuhe und -ski<br />
Steigfelle<br />
Teleskopstöcke<br />
Skibrille<br />
Skihelm<br />
LVS-Gerät<br />
Schaufel<br />
Sonde<br />
Stirnband<br />
Mütze<br />
Buff<br />
Handschuhe<br />
dünne Windjacke<br />
Skijacke<br />
warme Unterwäsche und Socken<br />
Tourenhose<br />
Wechselkleidung<br />
Packanleitung<br />
Zieh dir Skiunterwäsche,<br />
Tourenhose, Buff und die<br />
dünne Windjacke an. Wenn’s dir<br />
nicht zu unbequem ist, nimm auch<br />
die Tourenschuhe zum Radeln.<br />
Den Rest der Ausrüstung<br />
2<br />
packst du in den Rucksack.<br />
Achte darauf, dass das Gewicht<br />
gleichmäßig verteilt ist und schwere<br />
Gegenstände (zum Beispiel die<br />
Wasserflasche) nahe am Rücken<br />
und auf Schulterhöhe liegen.<br />
Die Skier schiebst du seitlich<br />
in die Befestigungs-<br />
3<br />
schlaufen des Rucksacks und bindest<br />
sie oben zusammen. Dadurch<br />
sind sie gut fixiert und pendeln beim<br />
Radeln nicht hin und her. Außerdem<br />
gehen die Skier unten auseinander<br />
und kommen dem Hinterrad deines<br />
Mountainbikes nicht zu nahe.<br />
Packe die Skistöcke zu den<br />
4<br />
Skiern außen an den Rucksack;<br />
dadurch hast du im Rucksack<br />
mehr Stauraum.<br />
Mit Tourenstiefeln kannst du radeln.<br />
Den Rucksack gleichmäßig packen<br />
Ski und Stöcke außen befestigen<br />
58 THE RED BULLETIN
START<br />
Balderschwang<br />
München<br />
BAL<strong>DE</strong>RSCHWANG<br />
im Süden Bayerns<br />
ist der Ausgangspunkt<br />
für die Tour.<br />
Burgl-Hütte<br />
SEBASTIAN HOLZMANN<br />
Gib mir ein A: Wenn<br />
die Ski oben zulaufen,<br />
geraten sie unten<br />
nicht in die Speichen.<br />
Highlight des Tages:<br />
Jetzt kommt die Abfahrt<br />
zurück zum Bike.<br />
„Auf dem Gipfel<br />
rücken alle Sorgen<br />
in die Ferne.“<br />
Johanna Holzmann<br />
Güntlealpe<br />
ZIEL<br />
Feuerstätterkopf<br />
Hier erfährst du<br />
den ersten Schnee<br />
Eine Herbst-Skitour zu<br />
finden ist nicht leicht.<br />
Johanna Holzmanns Tipp:<br />
der Feuerstätterkopf.<br />
ANFAHRT<br />
Entweder mit dem Auto nach<br />
Balderschwang oder mit dem Zug<br />
zum nächsten Bahnhof nach<br />
Fischen. Von dort mit dem Bus<br />
über den Riedbergpass nach<br />
Balderschwang.<br />
<strong>DE</strong>R WEG<br />
In Balderschwang radelst du am<br />
Wanderparkplatz vorbei an der<br />
Bolgenach entlang bis zum Wertsto≠hof,<br />
dann links auf einer Teerstraße<br />
bergauf, vorbei am Alphotel<br />
Boden zur Fuchshütte. Dort<br />
zeigt dir der Wegweiser die Richtung<br />
zur Burgl-Hütte (1420 Meter),<br />
die du über einen steilen Schotterweg<br />
vorbei an der Güntle alpe nach<br />
rund sieben Kilometern (ab Balderschwang)<br />
erreichst.<br />
ENDSPURT<br />
An der Schneegrenze stellst du<br />
dein Mountainbike ab, spannst<br />
die Felle auf deine Skier und<br />
läufst Richtung Südwesten. Später<br />
wird’s dann stei ler, schließlich<br />
erreichst du über einen Grat den<br />
Gipfel des Feuerstätterkopfs auf<br />
1645 Metern. Fahr über den Gipfelhang<br />
nach Nordosten ab. Dann<br />
über die freien Wiesen zurück zu<br />
deinem Bike.<br />
TIPP: Liegt ausreichend Schnee,<br />
lass dein Mountainbike bereits<br />
am Alphotel Boden stehen.<br />
THE RED BULLETIN 59
5<br />
SEGELN<br />
VON SEE ZU<br />
SEE HOPPEN<br />
Freitagnachmittag los, Sonntag zurück: Profi-Segler<br />
Thomas Plößel zeigt dir seine Lieblingstour auf der<br />
Mecklenburger Seenplatte – und wie du dafür eine<br />
Elektro-Jolle baust (geht wirklich ganz einfach).<br />
Thomas Plößel<br />
Balsam für die Nerven<br />
Training und Wettkämpfe auf dem Wasser<br />
können ganz schön anstrengend sein – klar.<br />
Aber nirgendwo sonst erfahre ich gleichzeitig<br />
solche Glücksgefühle, etwa wenn wir ganz<br />
im Einklang mit Wind und Wasser dahingleiten<br />
oder ein gegnerisches Team überholen. Aber auch<br />
in meiner Freizeit kann ich nicht ohne Segeln<br />
sein – es gibt einfach nichts, was mich mehr entspannt.<br />
Ich wohne in Berlin, die Stadt kann das<br />
Nervenkostüm ziemlich beanspruchen.<br />
Wenn ich mal meine Ruhe brauche, fahre ich<br />
zur Mecklenburger Seenplatte, dort hat mir mein<br />
Vater das Segeln beigebracht. Ich brauche nur<br />
eine gute Stunde, dann bin ich an einem kleinen<br />
Grundstück, das meiner Familie gehört – dort<br />
liegt eine Jolle. Ich liebe es, mit dem Boot hinaus<br />
auf die naturbelassenen Seen zu segeln; der Wald<br />
reicht hier bis ans Ufer, und die Bäume ragen über<br />
das Wasser. Hier kann ich zwei Dinge verbinden:<br />
Wald und Wasser – beides liebe ich. Abends in<br />
der Jolle liegen, über dir die Sterne, neben dir die<br />
Fische, die aus dem Wasser springen, und morgens<br />
wirst du vom Zwitschern der Vögel geweckt – so<br />
ein Ausflug bedeutet für mich Freiheit und maximale<br />
Entspannung, danach kann mich selbst der<br />
Berliner Feierabendverkehr nicht mehr aus der<br />
Ruhe bringen.<br />
FÜR<br />
CRUISER<br />
Dein Programm<br />
FREITAG<br />
16:00 Ankunft Mirow. Lebensmittel<br />
für 2 Tage im Supermarkt kaufen.<br />
17:00 Boot zu Wasser lassen<br />
(etwa bei der Bootswerft Rick),<br />
Abfahrt Richtung Süden. Der<br />
E‐Motor bringt einen bis zum ersten<br />
See. Ab hier möglichst segeln!<br />
Achtung: Segler brauchen für diese<br />
Tour eine Jolle mit Klappmast,<br />
alle anderen montieren den Motor<br />
an ein einfaches Boot und nehmen<br />
genug Reserve-Akkus mit.<br />
18:30 Auf dem Vilzsee Richtung<br />
Westen weiter zum Schwarzen<br />
See. Segler schaffen die komplette<br />
Strecke meist ohne Motor.<br />
19:30 Anker werfen auf dem<br />
Schwarzen See. Nahe einer kleinen<br />
Insel am Westufer ist es flach und<br />
ruhig. Tipp: Abendessen in einem<br />
Restaurant in Schwarz. Am öffentlichen<br />
Steg kann man anlegen.<br />
20:30 In der Jolle unter die<br />
Schlafmatte eine Rettungsdecke<br />
legen und über den Schlafsack<br />
einen Biwaksack ziehen. Das hält<br />
die Feuchtigkeit fern und hält auch<br />
im Herbst schön warm.<br />
SAMSTAG<br />
06:00 Von den zahlreichen<br />
Vögeln am Ufer und auf dem See<br />
geweckt werden. Noch mal umdrehen<br />
und weiterschlafen.<br />
08:00 Aufstehen, Anker lichten<br />
und in Schwarz frische Brötchen<br />
beim Bäcker holen.<br />
09:00 Abfahrt Richtung Süden<br />
und dann nach Osten zur Diemitzer<br />
Schleuse.<br />
11:00 Festmachen im Kanal bei<br />
der Schleuse. Eis essen und Bogen<br />
schießen beim Biber Ferienhof. In<br />
dieser Zeit die Batterie der Elektro-<br />
Jolle nachladen.<br />
15:30 Nach einem schnellen<br />
Schlag mit dem Wind über den<br />
Labussee gibt’s Mittagessen<br />
beim Fischer in Canow.<br />
16:30 Ablegen Richtung Rätzsee.<br />
Die Einfahrt in das kleine Fließgewässer<br />
Dollbek im Nordosten<br />
des Labussees ist schwer zu finden.<br />
Warum? Hier sieht’s aus wie im Amazonas.<br />
Wichtig: Vor der Einfahrt in<br />
die Drosedower Bek Mast umlegen,<br />
denn hier überragen die Bäume das<br />
Wasser an vielen Stellen komplett.<br />
Nach dem Tagestrip Segel einholen …<br />
… und ausspannen<br />
Berlin<br />
60 THE RED BULLETIN
„So ein Ausflug ist<br />
für mich maximale<br />
Entspannung.“<br />
Thomas Plößel<br />
Toi, toi, toi: Mit etwas<br />
Glück kannst du auch<br />
im <strong>Oktober</strong> noch im<br />
T-Shirt segeln.<br />
LAURA PLÖSSEL SASCHA BIERL<br />
18:00 Bei der Brücke über die<br />
Drosedower Bek anlegen: Im westlichen<br />
Wald finden sich oft Maronen<br />
und sogar Steinpilze!<br />
19:00 Beim Ausgang aus der Bek<br />
ist eine schöne Badestelle. Anlegen<br />
und schwimmen gehen. Oder:<br />
ab ans Ufer – Abendessen kochen.<br />
20:00 Zum Sonnenuntergang ein<br />
lauschiges Plätzchen in einer der<br />
vielen Buchten des Sees suchen.<br />
SONNTAG<br />
08:00 Frühstück auf dem See<br />
inmitten unberührter Natur. Die<br />
Brötchen von Samstag sollten noch<br />
reichen, denn am Rätzsee gibt es<br />
weit und breit kein Dorf.<br />
09:00 Rückweg antreten. Wenn<br />
der Wind passt, kann man den langen<br />
Rätzsee schön hinuntersegeln.<br />
13:00 Schleuse Diemitz passieren<br />
und im Restaurant daneben<br />
Mittag essen. Batterie nachladen,<br />
denn der Weg nach Mirow beinhaltet<br />
noch mindestens vier Kilometer,<br />
die nicht gesegelt werden können.<br />
17:00 Ankunft in Mirow. Stadtbummel<br />
– und auf Wiedersehen.<br />
So baust du eine Elektro-Jolle<br />
Nie sind Jollen so günstig wie zum Saison ende<br />
im Herbst. Jetzt heißt es zuschlagen und für<br />
unsere Tour mit Elektromotor ausstatten.<br />
DAS BRAUCHST DU<br />
1 Jolle<br />
1 dickes (3–4 cm) und<br />
20 × 35 cm großes Brett<br />
12-Volt-Batterie mit<br />
mindestens 74 Ah<br />
Elektro-Außenbordmotor<br />
Akkuschrauber<br />
4 Schrauben mit Muttern<br />
SO BAUST DU SIE<br />
Mit dem Akkuschrauber<br />
1<br />
vier Löcher in das Heck<br />
der Jolle bohren.<br />
Das Brett mit den<br />
2<br />
Schrauben und Muttern<br />
festziehen.<br />
Den Elektromotor mit der<br />
3<br />
Befestigung an das Brett<br />
schrauben. Darauf achten, dass<br />
zwischen Ruder und Motor genug<br />
Platz ist, damit bei starkem Ausschlag<br />
nichts blockiert.<br />
Die 12-Volt-Batterie im<br />
4<br />
Heck montieren und vor<br />
Spritzwasser schützen. Wie? Ich<br />
habe hinten eine Backskiste (eine<br />
Art kleine Truhe), wo ich die Batterie<br />
sehr gut unterbringen kann. Ein<br />
guter Batteriekasten erleichtert<br />
die Befestigung.<br />
THE RED BULLETIN 61
Unser Mann<br />
am Steuer<br />
<strong>Red</strong>akteur Jessner<br />
unter Rennfahrern<br />
am <strong>Red</strong> Bull Ring.<br />
KTM X-Bow Battle,<br />
300 PS, Heckantrieb,<br />
keine Fahrhilfen.<br />
62
<strong>DE</strong>R<br />
RED BULLETIN<br />
EINMAL<br />
IM LEBEN ...<br />
SELBST-<br />
VERSUCH
... RENN-<br />
FAHRER<br />
SEIN<br />
Wenn man sich den Jugendtraum<br />
„Rennfahrer“ im fortgeschrittenen Alter<br />
erfüllen will: Wie nahe kommt man den<br />
Profis? Ein Selbstversuch im KTM X-Bow.<br />
Text WERNER JESSNER<br />
Fotos KONSTANTIN REYER<br />
64
Augen<br />
auf Grün<br />
Essenziell ist das<br />
kleine grüne Display,<br />
das dir in Echtzeit<br />
mitteilt, ob du aktuell<br />
schneller oder langsamer<br />
unterwegs bist<br />
als auf der persönlich<br />
schnellsten Runde.
Wenn sich Kombis mit Frontantrieb<br />
und Automatikgetriebe ins Leben<br />
geschlichen haben, wenn man ein<br />
Netflix- statt eines Kino-Abos hat<br />
und ohne längeres Nachdenken<br />
nicht mehr sagen kann, welches<br />
das letzte besuchte Live-Konzert<br />
war, wird es Zeit, etwas zu ändern.<br />
Nicht dauerhaft, denn wer würde<br />
schon einen Saab verkaufen, auf<br />
das Ende der letzten Staffel dieser<br />
spannenden Serie verzichten oder<br />
eine Band, die man schon dreimal<br />
live gesehen hat, unbedingt<br />
noch ein viertes Mal anschauen?<br />
Aber zumindest für ein Wochenende<br />
könnte man doch aus der<br />
selbst geschaffenen Bequemlichkeit<br />
ausbrechen und das tun, was<br />
man sich mit 15 Lebensjahren für<br />
sein Leben mit 25 ausgemalt hatte:<br />
Rennfahrer sein.<br />
Profi-Rennfahrer wirst du<br />
allerdings nicht von heute auf<br />
morgen, nicht mit allem Geld der<br />
Welt. Aber es gibt Möglichkeiten,<br />
zumindest halbernst schnell im<br />
Kreis zu fahren: Markenpokale,<br />
Gentlemen-Racer-Serien, Langstreckenfahrten.<br />
Natürlich ergibt<br />
das bereits einen passablen Kick,<br />
doch wir wollten den echten<br />
Stoff: Anstatt in eine Serie mit<br />
hochgezüchteten Kleinwagen<br />
schrieben wir uns in die KTM<br />
X‐Bow Battle ein.<br />
Was du damit fahren darfst:<br />
den KTM X-Bow, einen nur<br />
810 Kilo leichten, 300 PS starken<br />
Rennwagen mit Carbonchassis,<br />
dessen Entwicklungsziel war,<br />
„ein Formel-3-Auto mit zwei<br />
Sitz plätzen zu bauen“, so KTM-<br />
Vorstand Hubert Trunkenpolz.<br />
Formel 3: Das ist die letzte oder<br />
vorletzte Stufe vor der Formel 1,<br />
je nach Talent. Beim Studium<br />
der technischen Daten wird dem<br />
Möchtegern-Rennfahrer klar: Dieses<br />
Gerät meint es richtig ernst.<br />
Keine Traktionskontrolle, kein<br />
ABS, keinerlei Hilfsmittel. Einzig<br />
dein Können muss dich auf der<br />
Straße halten. Und selbst sündteure<br />
Supersportwagen schleppen<br />
weitaus mehr Gewicht pro PS.<br />
In der KTM X-Bow Battle gilt:<br />
Arrive and drive. Wenn du dein<br />
Startgeld bezahlt hast, musst du<br />
dich um nichts mehr kümmern.<br />
Auto, Reifen, Bremsbeläge, Sprit,<br />
sogar der Overall: alles inklusive.<br />
Das Beste: Du hast sogar einen<br />
eigenen Betreuer. Das Allerbeste:<br />
Meiner heißt Herwig.<br />
Zuerst erklärt Herwig das<br />
Startprozedere: Einen Knopf<br />
in der Mittelkonsole drücken,<br />
dann erwacht das Display. Mit<br />
einem Tastendruck am Lenkrad<br />
bestätigen. Warten, bis das GPS<br />
die Rennstrecke erkannt hat,<br />
um danach in Echtzeit deinen<br />
Rückstand (oder im besten Fall<br />
Vorsprung) auf die persönliche<br />
Rekordrunde ins Cockpit protokollieren<br />
zu können. Noch einmal<br />
auf den Startknopf drücken, und<br />
der 300-PS-Audi-Turbomotor im<br />
Heck erwacht zum Leben.<br />
Nächster Punkt: Sitz anpassen.<br />
Wer nicht gut sitzt, hat kein<br />
Gefühl fürs Auto, von schmerzhaften<br />
Druck- und Scheuerstellen<br />
am Rücken ganz zu schweigen.<br />
Anschließend: Gurte anziehen,<br />
fest und immer fester. Der Gangwechsel<br />
erfolgt übrigens mit einer<br />
ganz normalen H-Schaltung mit<br />
Kein ABS,<br />
keinerlei Hilfsmittel.<br />
Pures<br />
Können muss<br />
dich auf der<br />
Straße halten.<br />
Das ist die<br />
KTM X-Bow Battle<br />
Basics: eine internationale Rennserie in drei<br />
Klassen – Rookie, Elite und als Königsklasse<br />
GT4. Fünf Rennwochenenden mit jeweils<br />
zwei Sprint- und einem Endurance-Rennen.<br />
Voraussetzung: D-Lizenz. Preis pro Saison:<br />
€ 44.800,–. Einzelstart: € 9900,–.<br />
Arrive and drive – Fahrer müssen sich nur<br />
um die Unterkunft kümmern.<br />
Anmeldung: 2020 startet die KTM X-Bow<br />
Battle in eine neue Saison. Alle Details,<br />
Kontakte und einen eigenen Livestream<br />
für Fans gibt’s auf: x-bow-battle.at<br />
Kupplung. Vergiss Automatik,<br />
alter Mann!<br />
Herwig weist mich aus der<br />
Box, denn die Sicht ist eher<br />
bescheiden. Da der Helm mittels<br />
HANS (Head and Neck Support)<br />
mit den Gurten verbunden ist,<br />
kann man den Kopf seitlich kaum<br />
drehen. Egal, auf einer Rennstrecke<br />
schaut man doch ohnehin<br />
immer nach vorn, zumindest<br />
habe ich mir das als Fünfzehnjähriger<br />
so vorgestellt.<br />
Der X-Bow rattert durch die<br />
Boxengasse. Ui, ist der laut.<br />
Ui, ist der hart gefedert. Rechtskurve,<br />
raus auf die Strecke. Ui,<br />
ist das windig. Uiuiui, wie der<br />
beschleunigt! Bis in den dritten<br />
Gang drehen die Hinterräder<br />
durch. Bloß beim Bremsen tut<br />
sich erschreckend wenig. Herwig<br />
hatte mich gewarnt: Die Reifen<br />
sind kalt, die Bremsen sind kalt.<br />
Am Anfang lieber vorsichtig. Die<br />
Rennfahrerkollegen, zwischen<br />
hoffnungsvollen Jung-Genies,<br />
mehrfachen Staatsmeistern und<br />
alten Hasen, hatten allesamt gemeint,<br />
man müsse den X-Bow hart<br />
auf der Bremse anpacken, nur<br />
dann könne man schnell sein.<br />
66 THE RED BULLETIN
Goldene<br />
Hände<br />
Selbst muss man sich<br />
gerade einmal um<br />
Kleinigkeiten wie ein<br />
sauberes Helmvisier<br />
kümmern. Das Auto<br />
ist in den kundigen<br />
Händen eines<br />
KTM-Mannes.<br />
Riesiges Feld<br />
Die Startgerade ist bis<br />
ganz nach hinten gefüllt,<br />
vom superschnellen<br />
geschlos senen GT4 der<br />
Werkspiloten bis zu<br />
den offenen Modellen der<br />
Rookies ganz hinten.
Runde 1<br />
Ein Rennen der KTM<br />
X-Bow Battle dauert<br />
25 Minuten und wird<br />
nicht in der ersten Kurve<br />
gewonnen (selbst wenn<br />
sich das traditionell<br />
nicht zu allen Teilnehmern<br />
durchspricht).<br />
68
Ui, ist der X-Bow laut.<br />
Ui, ist der hart gefedert.<br />
Ui, ist das windig. Uiuiui,<br />
wie der beschleunigt!
Lernen<br />
per Telemetrie<br />
Anhand der Datenaufzeichnung<br />
auf der<br />
Suche nach dem inneren<br />
Sebastian Vettel.<br />
Oder wie Mentor und<br />
Werkspilot Reini Kofler<br />
sagt: „Das ist natürlich<br />
eine Katastrophe.“<br />
SEI VORBEREITET<br />
An der Rennstrecke ist es<br />
zu spät für Improvisation.<br />
Fehlende Handschuhe<br />
oder nicht reservierte<br />
Hotelzimmer haben da<br />
nichts verloren.<br />
Ach: Es gibt keinen Bremskraftverstärker.<br />
Wenn du tatsächlich<br />
langsamer werden willst,<br />
musst du mit voller Kraft ins Pedal<br />
springen. Daran muss man sich<br />
erst ge wöhnen. Falls es Zweifel<br />
gab: Motorsport ist Sport, denn so<br />
viele Beinpressen wie an diesem<br />
Wochenende musste ich mein<br />
Leben lang noch nicht machen.<br />
Die ersten Runden waren genau<br />
so, wie man es vermuten würde,<br />
nämlich ein Dialog in einer fremden<br />
Sprache. Ich sagte: Würdest<br />
du bitte einlenken? Und der KTM<br />
X-Bow tat, als könne er mich nicht<br />
verstehen. Dann lenkte ich stärker,<br />
und der X-Bow sagte: Musst nicht<br />
so brüllen. Was im richtigen Leben<br />
brüllte, waren die Auspuffe der<br />
lieben Gegner, die an mir vorbeibretterten.<br />
So war das nicht ausgemacht.<br />
In der nächsten Kurve bremste<br />
ich mutig spät, aber dumm heftig.<br />
Ich muss das Lenkrad dabei wohl<br />
zufällig völlig gerade gehalten<br />
haben, ansonsten wäre ich vermutlich<br />
bis auf die Terrasse des<br />
benachbarten Schönberghofes<br />
gekreiselt, so stark, wie es im<br />
Rückspiegel geraucht hat. „Oh,<br />
hast einen Bremsplatten?“, quittierte<br />
Herwig zurück in der Box<br />
meinen Anfall von Heldentum.<br />
Die schlechte Nachricht: Mit den<br />
eckig gebremsten Vorderreifen<br />
und daraus resultierenden Vibrationen<br />
würde ich für den Rest der<br />
Zeit leben müssen. Merke: Studiere<br />
das Reglement genau. Da steht<br />
nämlich schwarz auf weiß: ein<br />
Satz Michelin-Slicks.<br />
Es wurde jedenfalls Zeit, die<br />
Hilfe von Profis in Anspruch zu<br />
nehmen. Reini Kofler ist KTM-<br />
Werkspilot und jener Mann, dem<br />
auf dem X-Bow fahrerisch niemand<br />
das Wasser reichen kann.<br />
Reini, bitte hilf mir!<br />
Bei der Analyse der Telemetriedaten<br />
offenbarte sich Schreckliches.<br />
Als Rennfahrer bist du<br />
völlig gläsern, dagegen ist ein<br />
Spaziergang durch London die<br />
reinste Geheimmission. Seit meiner<br />
letzten Mathematikschularbeit<br />
waren Ausreden nicht mehr auf<br />
so trockenen Boden gefallen. Hier<br />
habe ich beim Schaltmanöver<br />
drei Zehntelsekunden verschenkt.<br />
Dort war ich 15 Meter zu früh auf<br />
der Bremse, hier 20 Meter zu spät<br />
am Gas. Ergo fehlen am Kurvenausgang<br />
12,8 km/h. Dieses Defizit<br />
schleppte ich über die gesamte<br />
Gerade mit, weil der Schnelle ja<br />
genauso schnell beschleunigt wie<br />
ich, aber eben von einem höheren<br />
Geschwindigkeitsniveau aus. Reini<br />
Kofler hat übrigens eine wahnsinnig<br />
liebevolle Art, seinen Blick<br />
vom Laptop mit den Daten geradewegs<br />
in deine Augen wechseln zu<br />
lassen und dabei zu sagen: „Das<br />
ist natürlich eine Katastrophe.“<br />
So viel also zum spät berufenen<br />
Rennfahrertum. Um aus diesem<br />
Mathematikschularbeits-Gefühl<br />
rauszukommen, hilft nur das,<br />
was schon damals geholfen hat:<br />
Lernen. Die nächsten Tage haben<br />
mein Verständnis von der Arbeit<br />
So wirst du<br />
Rennfahrer<br />
Es ist nie zu spät:<br />
zehn Tipps für<br />
deine erfolgreiche<br />
Renn fahrerkarriere.<br />
LÖSE EINE LIZENZ<br />
Für den Anfang genügt<br />
eine nationale D-Lizenz,<br />
für die man nur ein ärztliches<br />
Attest plus eine<br />
Versicherung braucht.<br />
Kostenpunkt: 72 Euro.<br />
SEI STARK<br />
Nacken, Schultern, Arme<br />
sowie das rechte Bein<br />
und die Gesäß muskulatur<br />
werden weit härter beansprucht,<br />
als du meinst.<br />
SEI FIT<br />
Je niedriger dein Puls,<br />
desto coolere Entscheidungen<br />
kannst du<br />
treffen – vor allem<br />
gegen Rennende.<br />
SEI PÜNKTLICH<br />
Rennwochenenden sind<br />
durchgetaktet. Wer zu<br />
spät in die Boxengasse<br />
rollt, ist genauso raus<br />
wie jeder, der Briefings<br />
oder die Abnahme der<br />
feuerfesten Wäsche<br />
verschwitzt.<br />
SEI AUFMERKSAM<br />
Als Rookie besteht deine<br />
Aufgabe darin, schnell<br />
zu lernen. Die bessere<br />
Linie, der exakte Bremspunkt:<br />
Vieles kann man<br />
durch Beobachten<br />
verbessern.<br />
SEI BESCHEI<strong>DE</strong>N<br />
Du träumst vom Sieg?<br />
Vergiss es! Wenn du<br />
als Rookie gewinnen<br />
könntest, was würde<br />
das über die arrivierten<br />
Piloten sagen?<br />
NUTZE DIE<br />
MÖGLICHKEITEN<br />
Live-Timing im Cockpit,<br />
Telemetrie-Auswertung<br />
am Laptop mit Mentoren,<br />
Tipps alter Hasen:<br />
Greif zu, wenn man dir<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung<br />
anbietet.<br />
BLEIB BRAV<br />
Vergiss Highlife mit<br />
Boxenludern und Champagner:<br />
Sei abends<br />
als Erster im Bett und<br />
morgens gemeinsam<br />
mit den Mechanikern<br />
als Erster an der Strecke.<br />
BLEIB LOCKER<br />
Selbst wenn die Gurte<br />
drücken, du den Bremspunkt<br />
verpasst und die<br />
Runde vergeigt hast –<br />
vergiss nie, warum du<br />
hier bist: weil du es<br />
selbst willst.<br />
70 THE RED BULLETIN
Custom-<br />
Rakete<br />
Die Autos sind einheitliche<br />
KTM X-Bow R<br />
mit 300 PS, für den<br />
Renn einsatz adaptiert,<br />
etwa mit Slicks und<br />
großen Heckflügeln.<br />
Gemeinsam<br />
stärker<br />
Besser vor dem Qualifying<br />
lernen: Nutze den<br />
Windschatten der Vordermänner,<br />
gerade auf<br />
Vollgas-Strecken wie<br />
dem <strong>Red</strong> Bull Ring.
von Rennfahrern gewaltig verändert.<br />
Was es bedeutet, Rundenzeiten<br />
auf die Zehntelsekunde<br />
genau abzuliefern, kann nur einer<br />
verstehen, der einen 10-Sekunden<br />
Rückstand abtragen muss.<br />
Das hat nichts mit Mut, mit<br />
Risiko oder den oft beschworenen<br />
Eiern zu tun, das funktioniert<br />
nur mit Analyse, mit Denken und<br />
Umsetzen. Übung hilft, wenn du<br />
dich ans Limit tasten willst, ohne<br />
das Auto zu verschrotten, und<br />
klarerweise braucht es Zeit, um<br />
die Sprache des KTM X-Bow mit<br />
seinem Rennfahrwerk, aber vor<br />
allem den Umgang mit den Slickreifen<br />
zu erlernen. Reini, wo<br />
bremst man hier? Reini, wie lenkst<br />
du da ein? Reini, ab wo darf<br />
ich hier ans Gas, ohne mich zu<br />
drehen? Sollten ihn meine Fragen<br />
genervt haben, hat er es sich zumindest<br />
nicht anmerken lassen –<br />
etwas, was ich nie schaffen würde,<br />
sollte mich jemand zum zehnten<br />
Mal fragen, ob man Rennfahrer<br />
mit einem oder zwei „n“ schreibt.<br />
Bis zum Qualifying zeigte die<br />
Lernkurve in jedem Training nach<br />
oben. Herwig war schon so was<br />
Ähnliches wie stolz auf mich.<br />
Noch so etwas, was man in einer<br />
derart exponierten Situation<br />
zu schätzen lernt: Nestwärme,<br />
Freundlichkeit, Herzlichkeit.<br />
Jemanden, der mit- und vorausdenkt.<br />
Unter Stress werden Dinge<br />
kompliziert, über die du sonst<br />
keine Sekunde nachdenkst. Wie<br />
man das Helmband schließt. Was<br />
die schwarz-weiße Flagge bedeutet<br />
(nein, nicht die karierte, das<br />
schafft man). Und dass Formel-1<br />
Piloten jemanden haben, der<br />
ihnen das Helmvisier reinigt,<br />
fiel mir erst auf, als ich insektenverkrustet<br />
in der Startaufstellung<br />
stand. Recht weit hinten zwar,<br />
aber nicht auf dem letzten Platz.<br />
Rennen zu fahren ist noch einmal<br />
etwas völlig anderes, als einen<br />
Tag lang Rundenzeiten zu optimieren.<br />
Wie man überholt, hatte<br />
mir keiner gezeigt. Zwar hatte ich<br />
mir vorgenommen, während der<br />
Renndauer meinen inneren Pazifisten<br />
zu fesseln und zu knebeln,<br />
aber so ganz gelang mir das dann<br />
doch nicht. Ich bin keiner, der<br />
anderen in die Kiste fährt oder sie<br />
auf den Grünstreifen drängt. Denn<br />
zu diesem Zeitpunkt wusste ich<br />
schon genau genug, was ich nicht<br />
bin, nämlich: ein Rennfahrer.<br />
Immerhin reichte es zur Darstellung<br />
eines Rennfahrers. Dank<br />
der Fehler anderer konnte ich<br />
mich im Endklassement unter<br />
16 Startern nach vorn auf Platz 9<br />
schummeln. Im Ziel musste ich<br />
nicht besonders tief in mich reinhören,<br />
um zu erkennen, dass ich<br />
bloß an der obersten Schicht gekratzt<br />
hatte. Dass es unendlich viel<br />
Denken, Überwinden, Umsetzen<br />
erfordern würde, um die nächste<br />
Sekunde zu finden, die richtigen<br />
Personen um mich, die mir in<br />
den Hintern treten oder aber den<br />
Nacken kraulen, um die nächste<br />
zu finden, und dann …? Nein,<br />
die letzten paar Prozent werden<br />
für mich unerreichbar sein.<br />
Diese Erkenntnis kann man<br />
traurig finden oder logisch oder<br />
auch lehrreich.<br />
„Rennen zu fahren ist<br />
noch einmal etwas<br />
völlig anderes, als einen<br />
Tag lang, von anderen<br />
unbedrängt, Rundenzeiten<br />
zu optimieren.“<br />
Oder man geht wieder in sein<br />
Leben mit Automatikgetriebe,<br />
Frontantrieb und Netflix-Abo<br />
zurück, ist glücklich über die Erinnerung<br />
an ein unvergessliches<br />
Wochenende, bei dem von früh<br />
bis spät der Kopf geraucht und<br />
das Fleisch geschmerzt haben –<br />
und frohlockt insgeheim, es als<br />
Teenager nie so wirklich ernsthaft<br />
mit der Rennfahrer-Karriere versucht<br />
zu haben.<br />
Konzentra tion<br />
jetzt!<br />
Noch eine Erkenntnis:<br />
Es gibt auf einem<br />
Rennplatz viel zu<br />
wenig Orte, an denen<br />
man ungestört ist.<br />
Und jetzt reden wir<br />
noch nicht von der<br />
Formel 1.<br />
Potenzial zum<br />
Verbessern<br />
Hier sieht man die<br />
Folgen eines noch nicht<br />
ganz passenden Rennsitzes.<br />
Kein Wunder,<br />
dass Profis so viel Zeit<br />
für dessen perfekte<br />
Form aufwenden.<br />
72 THE RED BULLETIN
GEBOREN AUF <strong>DE</strong>R RENNSTRECKE,<br />
GEBAUT FÜR <strong>DE</strong>N ALLTAG.<br />
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Von der Rennstrecke auf die Straße.<br />
Verbrauchswerte nach WLTP (aktuell nur auf Basis von Bestandsfahrzeugen erhältlich)<br />
in l/100 km: kombiniert 9,4 / niedrig 14,6 / mittel 9,7 / hoch 8,2 / extra hoch 8,3; CO2-Emission kombiniert in g/km: 212.
Endlich<br />
draußen.<br />
Raus aus dem Alltag und rein ins nächste Abenteuer.<br />
Der Ford Focus Active ist der optimale Begleiter für alle, die das Leben<br />
genießen wollen – auch abseits der üblichen Wege.<br />
30 Millimeter mehr Bodenfreiheit,<br />
vielseitig und geräumig wie ein SUV,<br />
dynamisch wie ein PKW.<br />
Co-Pilot<br />
Crossover-Look<br />
Fahrmodus<br />
Konnektivität<br />
Komfort und Sicherheit bietet<br />
der Ford Co-Pilot360 – mit Pre-<br />
Collision-Assist, Fahrspur-Pilot * ,<br />
Stau-Assistent mit Stop & Go<br />
Funktion * und vielem mehr.<br />
Stoßfänger im „Active“ Design,<br />
markante Seitenschweller, robuste<br />
Radkastenverkleidungen, Dachreling<br />
und Doppelrohr-Auspuffanlage –<br />
ein echter Hingucker.<br />
Mit dem selektiven Fahrmodus-<br />
Schalter lässt sich das Fahrverhalten<br />
des Ford Focus Active optimal an die<br />
Fahrbahnbedingungen anpassen –<br />
von „Eco“ bis „Unbefestigte Straße“.<br />
Mit dem sprachgesteuerten Kommunikationssystem<br />
Ford SYNC 3<br />
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Abgasnorm EURO 6d-TEMP.<br />
Tut einfach gut: spontan Pause<br />
vom Alltag machen und gemeinsam<br />
die Schönheit der Natur genießen.<br />
Wann haben Sie das letzte Mal<br />
den Alltag hinter sich gelassen?<br />
Beim täglichen Terminirrsinn<br />
unterschätzen viele von uns die positive<br />
Wirkung von kleinen Auszeiten in der<br />
Natur. Wenn wir den Moment voll und<br />
ganz genießen, können Körper und<br />
Geist neue Kraft tanken. Für alle, die jetzt<br />
denken, ja, das sollte ich mal wieder<br />
machen, haben wir hier den perfekten<br />
Begleiter: den Ford Focus Active.<br />
Vielseitig und geräumig wie ein SUV,<br />
dynamisch und alltagstauglich wie<br />
ein PKW. Ein Auto voller technischer<br />
Innovationen, dabei aber nicht<br />
aufdringlich futuristisch. Eben ein<br />
Wagen für die unter uns, die jeden Tag<br />
in vollen Zügen genießen und dabei ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit, Komfort,<br />
Design und Ausstattung haben wollen.<br />
Im Innenraum präsentiert sich der<br />
Ford Focus Active hochwertig elegant:<br />
mit komfortablen Sportsitzen mit<br />
verstärktem Seitenhalt, edlen<br />
Materialien und moderner Technik<br />
vom zentralen Touchscreen bis zum<br />
Drehschalter des 8-Gang-Automatik-<br />
getriebes * . Das sorgt in Kombination<br />
mit den cleveren Fahrer-Assistenzsystemen<br />
wie der adaptiven<br />
Geschwindigkeitsregelung mit Stau-<br />
Assistent samt Stop & Go Funktion *<br />
und Fahrspur-Pilot * für ein total<br />
entspanntes Mitrollen im stockenden<br />
Verkehr – ob zur Arbeit oder an den<br />
Strand.<br />
Für noch mehr Fahrkomfort und<br />
Sicherheit, selbst bei schwierigen<br />
Wetter- und Straßenverhältnissen,<br />
sorgen fünf verschiedene Fahrmodi:<br />
„Normal“, „Eco“, „Sport“, „Rutschig“ und<br />
„Unbefestigte Straße“. Damit sind Sie<br />
auch bei Eis und Schnee oder abseits<br />
asphaltierter Straßen immer sicher<br />
unterwegs.<br />
Erhältlich ist der Allrounder als 5-türige<br />
Limousine oder als Turnier (Kombi), mit<br />
Schalt- oder Automatikgetriebe und auf<br />
Wunsch mit Dach in Kontrastfarbe. Und<br />
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Dein Programm<br />
FITNESS<br />
Weltklasse-Freerunnter<br />
Jason Paul erklärt: So<br />
scha≠st du einen Backflip<br />
aus dem Stand.<br />
SEITE 82<br />
ENTERTAINMENT<br />
Fliegende Surfer und<br />
schnelle Bikes: die Highlights<br />
auf <strong>Red</strong> Bull TV –<br />
live und on demand<br />
SEITE 84<br />
EVENTS<br />
Yoga, Breakdance,<br />
Schlamm-Lauf: die<br />
wichtigsten Termine<br />
der kommenden Wochen<br />
SEITE 86<br />
ZAHARA ABDUL<br />
REISEN<br />
Unterwegs in Uganda,<br />
auf dem genialsten<br />
Festival, von dem du<br />
noch nie gehört hast<br />
SEITE 78<br />
THE RED BULLETIN 77
Reisen<br />
Rhythmus-Magier: Diese burundischen Trommler sind Teil des Funk-Kollektivs <strong>The</strong> Kuruka Chama.<br />
MUSIKFESTIVAL AUF UGANDISCH<br />
STILL DASTEHEN?<br />
UNMÖGLICH!<br />
Am Oberlauf des Weißen Nils treffen Moderne und Tradition<br />
ostafrikanischer Musik aufeinander. Gareth Main war<br />
am genialsten Festival, von dem du noch nie gehört hast.<br />
Es ist zwei Uhr morgens, und<br />
rund um mich steht niemand<br />
mehr still. Die schwüle Nacht<br />
ist voll Zigarettenqualm und lauter<br />
Musik, die Bühne gehört jetzt dem<br />
Nilotika Culture Ensemble.<br />
Dreißig Musiker mit allen Arten<br />
von Schlaginstrumenten sind<br />
ständig in Bewegung. Dauernd<br />
stoßen neue Percussionisten dazu,<br />
während andere abgelöst werden.<br />
Ein Chaos.<br />
Aber nur scheinbar: In Wirklichkeit<br />
funktioniert alles reibungslos<br />
wie ein Uhrwerk, kein einziger<br />
Drummer verpasst seinen Einsatz.<br />
Fixstarter beim Nyege Nyege: DJ Hibotep aus Kampala<br />
78 THE RED BULLETIN
guide<br />
REISE-TIPPS<br />
UGANDA UNLIMITED<br />
Warum man Rolex essen kann und wieso du<br />
in Uganda fast überall der Älteste sein wirst.<br />
Wissenswertes für deine Reise.<br />
Das Festival findet<br />
zu Beginn der zweiten<br />
Regenzeit des Jahres<br />
statt, die von September<br />
bis November dauert.<br />
Rechne mit Tagestemperaturen<br />
um 28 °C.<br />
Musik nonstop: Bei Nyege Nyege spielt die Musik vier Tage lang durch.<br />
Dem. Rep.<br />
Kongo<br />
Uganda<br />
Nil<br />
Kampala<br />
Jinja<br />
Kenia<br />
Ruanda<br />
WÄHRUNG<br />
UGANDA-SCHILLING (UGX)<br />
Keine Untereinheit<br />
1 € = 4150 UGX<br />
Statt Pommes gibt es Schweinefleisch-Spieße und ugandische Snacks wie Rolex.<br />
ZAHARA ABDUL PHOTOGRAPHY GARETH MAIN<br />
Im Dialekt steht<br />
„nyege“ für „den<br />
unkontrollierbaren<br />
Drang zu tanzen“.<br />
Doch ist das überhaupt möglich?<br />
Kann ein derartiger Haufen Leute<br />
wirklich mit solchem Tempo und<br />
Können synchron musizieren?<br />
Irgendwann lasse ich das Nachdenken<br />
sein und gebe mich, benebelt<br />
von Rhythmus und selbst<br />
gebranntem Gin, ganz der Musik<br />
hin. Als die Percussion-Band aus<br />
Buganda (einem Königreich, das<br />
zu Uganda gehört; Anm.) von der<br />
Bühne geht, bin ich völlig desorientiert.<br />
Wie lange ging das so?<br />
Wie spät ist es? Egal.<br />
Dass das Leben in Uganda ein<br />
bisschen lauter, bunter und intensiver<br />
ist als daheim, ahnt man<br />
schon, wenn man am Flughafen<br />
Entebbe ins Freie tritt. Denn man<br />
wird gleich von einer Horde Taxifahrer<br />
überrannt, die einem ihre<br />
Fahrpreise ins Gesicht brüllen.<br />
Ein erster Vorgeschmack auf das<br />
Gewusel am Nyege Nyege Festival<br />
in Jinja, für das man – nach zwölfstündiger<br />
Anreise aus Europa –<br />
noch vier weitere Fahrstunden<br />
einrechnen muss.<br />
Noch nie vom Nyege Nyege gehört?<br />
„<strong>The</strong> Guardian“, CNN, BBC<br />
und „Rolling Stone“ überschlagen<br />
sich vor Begeisterung für sein „zu<br />
ESSEN<br />
ROLEX<br />
Ein absolutes Muss in<br />
Uganda: Rolex probieren<br />
– ein mit Omelett und<br />
etwas Gemüse gefülltes<br />
Fladenbrot.<br />
GEBRATENES<br />
SCHWEINEFLEISCH<br />
Perfekt für sehr Hungrige:<br />
An einer Schweinefleisch-<br />
Bude bekommst du für<br />
umgerechnet 5 Euro rund<br />
2 Kilo gebratenes Schweinefleisch<br />
mit Beilagen.<br />
POSHO<br />
Ugandische Gerichte<br />
sind nahrhaft und unkompliziert.<br />
Bestes Beispiel:<br />
Posho, ein stärkehaltiger<br />
Maismehlbrei,<br />
den man in Bohnensauce<br />
ertränkt.<br />
WISSEN<br />
NIL-QUELLE<br />
In Jinja, dem Schauplatz<br />
des Nyege Nyege, entspringt<br />
der längste Fluss<br />
der Welt: der (Weiße) Nil.<br />
JUNGBRUNNEN<br />
Die Hälfte der Bevölkerung<br />
ist jünger als fünfzehn.<br />
Damit liegt Uganda<br />
weltweit hinter Niger<br />
an zweiter Stelle.<br />
TIERPARADIES<br />
Außer in Ruanda und der<br />
Demokratischen Republik<br />
Kongo gibt es nur noch<br />
in Uganda frei lebende<br />
Berggorillas.<br />
SPRACHEN<br />
In Uganda werden<br />
über vierzig Sprachen<br />
gesprochen, die meistverbreitete<br />
ist Luganda.<br />
THE RED BULLETIN 79
Reisen<br />
guide<br />
EINSCHALTEN<br />
KLANGREISE<br />
Hinter dem Festival stecken zwei lokale<br />
Plattenlabels: Nyege Nyege Tapes und<br />
Hakuna Kulala. Diesen drei Tunes solltest<br />
du unbedingt eine Chance geben.<br />
ANHÖREN<br />
Die Bühnenshow von Lokalmatador Faizal Mostrixx: Folklore trifft Electro-Beats.<br />
NIHILOXICA: „NIHILOXICA“<br />
Ein Paradebeispiel für die Kreation neuer Sounds aus<br />
traditionellen Instrumenten: eine Collabo des Nilotika<br />
Culture Ensemble mit den Briten Jacob Maskell-Key<br />
(an den Drums) und Pete Jones (am Synthesizer).<br />
SLIKBACK: „TOMO“<br />
Dieser kenianische Producer eroberte im Vorjahr das<br />
polnische Electronic-Festival Unsound im Sturm. Die<br />
Beats seiner neuen EP sind ebenso intensiv wie aggressiv<br />
– und peitschen das ganze Genre in neue Dimensionen.<br />
VERSCHIE<strong>DE</strong>NE: „SOUNDS OF SISSO“<br />
Ein kräftiges Lebenszeichen der Underground-Szene von<br />
Daressalaam in Tansania. Dahinter steckt der Produzent<br />
Sisso vom Sisso Studio, das Singeli erfunden hat –<br />
eine ultraschnelle Nische der Dance-Musik.<br />
kunftsweisendes Programm“, das<br />
Londoner Magazin „Fact“ nannte<br />
es sogar „das beste Electronic-<br />
Music-Festival der Welt“.<br />
Fakt ist, dass man nirgendwo<br />
sonst einen solchen Mix aus<br />
progressivem Electro und traditionellem<br />
Uptempo-Style aus Zentral-<br />
und Ostafrika erleben kann.<br />
Allein schon deshalb, weil 80 Prozent<br />
der über 200 auftretenden<br />
Künstler Afrikaner sind.<br />
Die Ähnlichkeit mit europäischen<br />
Festivals beschränkt sich<br />
auf das Vorhandensein von fünf<br />
Bühnen. Die Location (in einem<br />
atemberaubenden Wald am Nil),<br />
das Essen (unbedingt die Streetfood-Spezialität<br />
namens Rolex<br />
probieren!) und das Line-up (vier<br />
Tage lang Beschallung rund um<br />
die Uhr) eröffnen aber definitiv<br />
neue Horizonte.<br />
Im Mittelpunkt des Nyege<br />
Nyege Festivals, das im Vorjahr<br />
zum vierten Mal stattfand, steht<br />
die Musik – auch wenn „nyege“<br />
umgangssprachlich „geil“ bedeutet.<br />
Prompt befürchtete Ugandas<br />
Ethik-Minister Simon Lokodo,<br />
dort werde „die Homosexualität<br />
gefeiert und junge Menschen für<br />
die Homosexualität rekrutiert“.<br />
Von einer derartigen Massenbekehrung<br />
der 9000 Vorjahresbesucher<br />
ist nichts bekannt. Vielleicht<br />
auch deshalb, weil der<br />
Minister die wahre Bedeutung<br />
von „Nyege Nyege“ nicht kennt:<br />
Im lokalen Luganda-Dialekt steht<br />
„nyege“ für den „unkontrollierbaren<br />
Drang, sich zu bewegen<br />
und zu tanzen“.<br />
Diese Symptome verursacht<br />
vor allem die sogenannte traditionelle<br />
Musik, die mit mindestens<br />
160 Beats per minute um rund<br />
50 Prozent schneller pumpt als<br />
unser gewohnter Club-Track.<br />
Manchen ist das immer noch zu<br />
beschaulich: Die mehrstündigen<br />
Sets des tansanischen DJs und<br />
Producers Sisso bewegen sich<br />
konstant jenseits der 200 BPM.<br />
Und sie begeistern neben den<br />
Fans auch die lokale Prominenz:<br />
Wer den hünenhaften ehemaligen<br />
Kickbox-Star Otim Alpha aus Gulu<br />
in Norduganda einmal im gebatikten<br />
T-Shirt abtanzen sah, wird<br />
den Anblick nie mehr vergessen.<br />
Bist du ein erfahrener Festival-<br />
Besucher, der seine Ausdauer<br />
schon auf vielen mehrtägigen<br />
Events ausgelotet hat? Vielleicht<br />
könnte das Nyege Nyege Festival<br />
in Jinja am Nil und am Viktoriasee<br />
deine nächste Challenge sein.<br />
Nyege Nyege, jedes Jahr im September,<br />
Jinja, Uganda; nyegenyege.com<br />
ZAHARA ABDUL PHOTOGRAPHY GARETH MAIN<br />
80 THE RED BULLETIN
Fitness<br />
HOW TO BACKFLIP<br />
SO KRIEGST DU<br />
<strong>DE</strong>N DREH RAUS<br />
Ihr grillt im Park, die Sonne scheint, alles<br />
ist ganz entspannt, und plötzlich machst<br />
du aus dem Stand einen Rückwärtssalto.<br />
Freerunner Jason Paul erklärt, wie du<br />
deine Freunde beeindruckst.<br />
Jason Paul, 28,<br />
aus Frankfurt am Main<br />
ist einer der besten<br />
Parkour läufer der Welt.<br />
1<br />
STEHEN<br />
Für einen Backflip<br />
brauchst du nur genug<br />
Platz. Okay, am Anfang<br />
kann auch eine Matte<br />
nicht schaden. Stell<br />
dich gerade auf, die<br />
Füße schulterweit.<br />
Richte die Schultern<br />
auf und schau Richtung<br />
Horizont. Streck die<br />
Arme Richtung Himmel.<br />
Beim Sprung passiert<br />
viel gleich zeitig.<br />
Du musst die Schritte<br />
üben, bis daraus<br />
intuitiv eine fließende<br />
Bewegung wird.<br />
2<br />
SCHWINGEN<br />
Gehe in die Knie wie<br />
für einen Hocksprung.<br />
Schwing die Arme nach<br />
hinten und dann nach<br />
vorne, bis über deinen<br />
Kopf – dort musst du<br />
stoppen, das ist wichtig!<br />
Übe das erst mal,<br />
damit du ein Gefühl für<br />
das Timing bekommst.<br />
Es geht darum, den Absprung<br />
mit dem Armschwung<br />
zu synchronisieren.<br />
Im Moment<br />
des Absprungs müssen<br />
deine Arme am Körper<br />
vorbei schwingen.<br />
3<br />
SPRINGEN<br />
Stoß dich vom Boden<br />
ab – du musst Höhe<br />
gewinnen! Wiederhole<br />
diesen Schritt, bis du<br />
kerzengerade und richtig<br />
hoch springst. Einen<br />
guten Backflip machst<br />
du auf Kopfhöhe, also<br />
streng dich an! Dabei<br />
den Kopf auf den Horizont<br />
richten. Wenn du<br />
den Kopf zu früh nach<br />
hinten ziehst, wird deine<br />
Wirbelsäule folgen<br />
wollen, und du springst<br />
nicht mehr hoch, sondern<br />
nach hinten.<br />
4 5<br />
KLEIN MACHEN<br />
Du hast deine Arme<br />
über deinem Kopf gestoppt<br />
und die optimale<br />
Flughöhe erreicht –<br />
jetzt wird’s schwierig:<br />
Du musst dich klein<br />
machen, damit du dich<br />
drehst. Greif mit deinen<br />
Händen entweder<br />
an die Schienbeine<br />
oder steck sie in die<br />
Kniekehlen. Zieh die<br />
Knie zum Körper, öffne<br />
deine Beine, sonst<br />
haust du dir die Knie<br />
ins Gesicht. Lös dich<br />
nicht zu früh!<br />
LAN<strong>DE</strong>N<br />
Sobald du den Boden<br />
siehst, lös dich wieder<br />
aus der Kugel. Das<br />
Schwierigste hast du<br />
dann schon hinter dir,<br />
denn das Landen fühlt<br />
sich wie eine einigermaßen<br />
natürliche Bewegung<br />
an. Hör auf<br />
deine Intuition, lass<br />
deine Knie wieder los,<br />
mach dich gerade – und<br />
lande. Am besten auf<br />
den Fußballen, nicht<br />
auf den Fersen. Federe<br />
mit den Knien nach,<br />
bis du sicher stehst.<br />
ROBERT GARO/RED BULL CONTENT POOL NICLAS SEYDACK TOM MACKINGER<br />
82 THE RED BULLETIN
guide<br />
VI<strong>DE</strong>O-PROJEKT<br />
JASON HAT<br />
AN <strong>DE</strong>R UHR<br />
GEDREHT<br />
In seinem neuen Video<br />
erfüllt sich Jason einen<br />
Traum – und geht auf<br />
Zeitreise durch Frankfurt.<br />
Für den Reverse-Effekt hob Jason<br />
seine Technik aufs nächste Level<br />
und lernte, seine Tricks rückwärts<br />
zu absolvieren. Die Story: Nach<br />
dem Aufstehen erlebt Jason ein<br />
Unglück nach dem anderen, bis er<br />
merkt, dass er in der Zeit zurückgehen<br />
kann – und sich aufmacht<br />
zur Rettung seines Tages.<br />
Schau das täuschend echte<br />
Spektakel auf youtube.de/redbull<br />
THE RED BULLETIN 83
Entertainment<br />
Heimvorteil: Shane<br />
McElrath (USA, li.)<br />
siegte im Vorjahr.<br />
WEGE<br />
ZUM RUHM<br />
Motorrad-Action im Westen<br />
der USA, fliegende Surfer<br />
an Frankreichs Atlantikküste<br />
und qualmende Reifen auf<br />
der legendärsten Rennstrecke<br />
Irlands: Hier sind die<br />
Highlights von <strong>Red</strong> Bull TV<br />
in diesem Monat.<br />
SO SIEHST DU<br />
RED BULL TV<br />
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Alle Infos: redbull.tv<br />
5<br />
<strong>Oktober</strong> LIVE<br />
RED BULL<br />
STRAIGHT RHYTHM<br />
Für seine sechste Ausgabe kehrt das Retro-Motorrad-Rennen<br />
auf das Fairplex-Gelände in Pomona östlich von Los Angeles<br />
zurück. Das Besondere: Die Teilnehmer kämpfen mit ihren<br />
Zweitakt-Motorrädern auf einem schnurgeraden Track Kopf<br />
an Kopf um Platz eins. Und dabei gibt das Best-of-Three-<br />
Rennformat jedem eine zweite Chance auf den Sieg.<br />
3<strong>Oktober</strong> LIVE<br />
RED BULL AIRBORNE<br />
IN FRANKREICH<br />
Die Surf-Serie <strong>Red</strong> Bull Airborne beendet ihre erste<br />
Saison in den Wellen von Hossegor bei Biarritz in Südfrankreich.<br />
Sei dabei, wenn die Athleten mit ihren<br />
Sprüngen um den Gesamtsieg kämpfen.<br />
4<strong>Oktober</strong> PREMIERE<br />
MX WORLD S2<br />
Die zweite Staffel von MX World bringt dich den Stars<br />
der FIM Motocross World Championship näher als je<br />
zuvor: mit Einblicken in den Alltag der Top-Teams und<br />
die Persönlichkeit der Fahrer. Folge dem Duell zwischen<br />
Legende Tony Cairoli und Jeffrey Herlings hautnah.<br />
CHRIS TE<strong>DE</strong>SCO/RED BULL CONTENT POOL, RYAN MILLER/RED BULL CONTENT POOL, MARCEL VAN HOORN/RED BULL CONTENT POOL,<br />
JORDAN BUTTERS/DMEC/RED BULL CONTENT POOL, GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL<br />
84 THE RED BULLETIN
guide<br />
Rutschpartie: Drift-<br />
Sport ist Action pur.<br />
21<br />
und 22. September LIVE<br />
DRIFT MASTERS IRELAND<br />
Auf dem Mondello Park Circuit nahe Dublin, Irlands<br />
größter Motorsportstrecke, steigt das Finale der<br />
Drift Masters European Championship <strong>2019</strong>. Das<br />
Ziel der Fahrer aus dem übrigen Europa: die mittlerweile<br />
16 Jahre andauernde Siegesserie der Iren<br />
auf ihrer Heimstrecke zu beenden.<br />
NEU<br />
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Ausgewählt für dich:<br />
das Highlight des Monats<br />
14<br />
September LIVE<br />
ZWEIRADHEL<strong>DE</strong>N<br />
Rasante Action und legendäre<br />
Fahrer wie Marc Márquez: Die<br />
MotoGP-Saison biegt auf die<br />
Zielgerade, und ServusTV überträgt<br />
jedes Rennwochenende.<br />
Als Nächstes: am 14./15. 9. den<br />
Großen Preis von San Marino,<br />
am 21./22. 9. den Großen Preis<br />
von Aragón in Spanien, am<br />
5./6. 10. den Großen Preis von<br />
Thailand. Die Übertragungen<br />
bieten geballte Fachkompetenz,<br />
neben Motorradlegende Gustl<br />
Auinger und Ex-Pilot Alex Hofmann<br />
kommentiert auch Moto2-<br />
Weltmeister Stefan Bradl.<br />
REINSCHAUEN: SERVUSMOTOGP.COM<br />
THE RED BULLETIN<br />
ospreyeurope.de
Events<br />
23<br />
September<br />
Hier ist Joy<br />
Sie wird als „Queen of Soul“<br />
und als Gebieterin über Soul<br />
und Hip-Hop gefeiert. Im September<br />
gastiert Joy Denalane,<br />
die Ber linerin mit dem unverkennbaren<br />
Lockenkopf und der<br />
noch un ver kennbareren Stimme,<br />
in Hamburg. Begleitet wird sie<br />
bei ihrem Auftritt vom virtuosen<br />
MIKIs Takeover! Ensemble –<br />
und wir freuen uns schon auf den<br />
Hit „So sieht man sich wieder“.<br />
Laeiszhalle, Hamburg;<br />
joydenalane.com<br />
14 13<br />
September<br />
Ab auf die Halde<br />
Zehn der weltbesten Freestyle-Motocrosser<br />
kommen in den Ruhrpott,<br />
um auf drei Stages ihr Können zu<br />
beweisen. Die Motorrad-Akrobaten<br />
rund um Star-Fahrer Luc Ackermann<br />
kämpfen bei <strong>Red</strong> Bull Dirt Diggers in<br />
der Halde Lohberg um den Sieg. Gewonnen<br />
hat, wer in den Kategorien<br />
Free ride, Freestyle MX und Big Jumps<br />
in Summe am besten abschneidet.<br />
Motto des Freestyle-Motocross-Bewerbs:<br />
Höher, weiter, spektakulärer!<br />
Halde Lohberg, Dinslaken;<br />
redbull.com/dirtdiggers<br />
<strong>Oktober</strong><br />
Auf zum Lauf<br />
Vom Ottoplatz über den Hohenzollernring<br />
bis zum Ziel am<br />
Kölner Dom: Rund 6500 Teilnehmer<br />
werden beim Köln Marathon<br />
erwartet, weitere 15.000<br />
bei Halbmarathon, Staffel- und<br />
Schülerbewerben. Übrigens:<br />
Noch nie wurde so nachhaltig<br />
gelaufen. Die Becher werden<br />
wiederverwertet, die Laufshirts<br />
sind aus Bio-Baumwolle und die<br />
Medaillen aus Holz!<br />
Köln; koeln-marathon.de<br />
21<br />
September<br />
TANZ DICH<br />
INS FINALE<br />
Nach siebenjähriger Pause kehrt<br />
der <strong>Red</strong> Bull BC One Cypher<br />
zurück nach Deutschland. Im<br />
Festsaal Kreuzberg in Berlin<br />
treten je 16 B-Girls und B-Boys<br />
in K.-o.-Kämpfen gegeneinander<br />
an. Acht Tänzer aus den besten<br />
Crews werden schon vorab<br />
eingeladen, die zweiten acht<br />
werden am Vortag beim Quali -<br />
fying bestimmt. Die beiden<br />
Gewinner fliegen nach Mumbai,<br />
Indien: erst zum Last Chance<br />
Cypher und im besten Fall zum<br />
<strong>Red</strong> Bull BC One World Final.<br />
15. September<br />
Finde dein Glück<br />
im Schlamm<br />
14und<br />
Am Schluss bist du von Kopf bis Fuß mit Matsch<br />
bedeckt. Dann hast du auf 16 Kilometern 25 Hindernisse<br />
bewältigt – und gespürt, was es heißt,<br />
zu kämpfen, zusammenzuhalten und dich<br />
zu überwinden. Denn so dreckig du auch bist,<br />
alle, die den „Tough Mudder“ vor dir absolviert<br />
haben, sind mit einem breiten Grinsen ins Ziel<br />
gestolpert. PS: Den Lauf gibt’s auch in einer<br />
Mini-Variante (5 Kilometer, 13 Hindernisse).<br />
Oettinger Forst, Wassertrüdingen; toughmudder.de<br />
Festsaal Kreuzberg, Berlin; redbull.com<br />
YASSINE ALAOUI/RED BULL CONTENT POOL, TOUGH MUD<strong>DE</strong>R, URBAN FIT DAYS<br />
86 THE RED BULLETIN
14<br />
und<br />
guide<br />
15. September<br />
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Die Eiseiligen<br />
Von Skilift bis Berghütte, von Autobahn bis Serpentine:<br />
Mit diesen neuen Autos bist du für jedes Winterabenteuer gerüstet.<br />
Text WERNER JESSNER<br />
Gute Schwingung:<br />
Schon die Türen<br />
zeigen, dass sich der<br />
McLaren zu Höherem<br />
berufen fühlt.<br />
88 THE RED BULLETIN
INDIVIDUELL<br />
PORSCHE PANAMERA GTS SPORT TURISMO<br />
Style-Faktor: So nahe man einem Nutzwert-Porsche nur kommen<br />
kann, ohne per SUV ins Ober geschoß ausweichen zu müssen.<br />
Technik-Bonus: Die 460 PS fetzen vier Passagiere plus Gepäck<br />
in 4,1 Sekunden allradgetrieben auf Tempo hundert.<br />
Innovations-Plus: Totale Individualisierung – von der Ziernaht<br />
bis zum Sicherheitsgurt in Sonderfarben oder dem Schlüssel<br />
in Wagen farbe ist alles machbar.<br />
Passende Wintersportarten: alle, die man gern in der Gruppe<br />
macht und die weit weg statt finden. Man will ja auch die Autobahn<br />
genießen.<br />
Empfohlene Destination: Obertauern in Salzburg (selbst wenn<br />
die Passstraße rauf verschneit sein sollte).<br />
UNIVERSELL<br />
AUDI A4 ALLROAD QUATTRO<br />
Style-Faktor: Fusioniert die robuste Optik eines SUV mit der<br />
bewährten Eleganz eines Kombis.<br />
Technik-Bonus: Die 245 PS des 2-Liter-Benziners kommen per<br />
Allrad auf die Straße – und zwar mit 35 Millimetern mehr Bodenfreiheit<br />
als im normalen A4.<br />
Innovations-Plus: perfekte Übersicht im Innenraum dank<br />
digitaler Armaturen und riesigem freistehendem Touchscreen<br />
in der Mittelkonsole.<br />
Passende Wintersportarten: Ski, Snowboard, Rodeln …<br />
you name it.<br />
Empfohlene Destination: Kitzbühel zur Zeit des Hahnenkamm-<br />
Wochenendes.<br />
Einfach nur lässig gleiten oder kraftvoll die Kurve<br />
kratzen – alles total easy.<br />
Der Beweis: Stromlinie<br />
kann man auch<br />
mit V8-Verbrennungsmotor<br />
haben.<br />
SPEKTAKULÄR<br />
McLAREN GT<br />
Style-Faktor: Das längste Glasheck der jüngeren Supersportwagen-Geschichte<br />
macht diese Flunder richtig nutzwertig:<br />
570 Liter Gepäckvolumen, so viel wie ein Fünfer-BMW!<br />
Technik-Bonus: 620 PS, in 9 Sekunden auf Tempo 200, Spitze<br />
326 km/h – und dennoch Platz für – tatsächlich! – Skier.<br />
Innovations-Plus: Das Glasdach lässt sich in sieben Stufen<br />
dimmen, von winterdunkel bis sommerhell.<br />
Passende Wintersportarten: Eisschnelllaufen zum Beispiel,<br />
vor allem in der spektakulären Short-Track-Variante.<br />
Empfohlene Destination: Mit dem McLaren GT fällt man selbst<br />
im Schweizer Nobelort St. Moritz auf.<br />
THE RED BULLETIN 89
ELEKTRISCH<br />
MERCE<strong>DE</strong>S EQC<br />
Style-Faktor: Das ist ja gerade das Besondere – dass sich der<br />
erste vollelektrische Mercedes optisch so zurückhält und seine<br />
Talente nicht rausbrüllt.<br />
Technik-Bonus: Bis zu 471 Kilometer rein elektrische Reichweite.<br />
Damit kann man schon arbeiten.<br />
Innovations-Plus: Mercedes garantiert für die Batterie<br />
ein wandfreie Funktion ohne signifikanten Kapazitätsverlust<br />
für 160.000 Kilometer oder acht Jahre.<br />
Passende Wintersportarten: Eissegeln.<br />
Empfohlene Destination: Steinhuder Meer, mit knapp 30 Quadratkilometern<br />
größter See Nordwestdeutschlands, auf dem regelmäßig<br />
Wettkämpfe im Eissegeln stattfinden.<br />
RIESIG<br />
SEAT TARRACO<br />
Style-Faktor: Ein großes SUV ist für sich schon ein Statement.<br />
Und größer als der siebensitzige Tarraco geht es kaum.<br />
Technik-Bonus: Gerade im Winter ein <strong>The</strong>ma – Sitzheizung vorn<br />
und auch hinten, 3-Zonen-Klimaanlage und auf Wunsch fernbedienbare<br />
Standheizung.<br />
Innovations-Plus: Je nach Untergrund, Zahl und Magenfestigkeit<br />
der Passagiere lassen sich Ansprechverhalten des Motors und<br />
die Schaltkennlinie des DSG anpassen.<br />
Passende Wintersportarten: alle, die viel Gepäck brauchen (oder<br />
man kauft der Familie doch wieder Ski, anstatt sie auszuborgen).<br />
Empfohlene Destination: Skifahren in der Sierra Nevada und dem<br />
Seat seine Heimat zeigen, anyone?<br />
Rutsch-Party: Mit diesem Sportler<br />
lässt es sich gut driften.<br />
SPORTLICH<br />
TOYOTA GR SUPRA<br />
Style-Faktor: Lange Motorhaube, kurzes Heck, Double-Bubble-<br />
Dach – genau so sind klassisch-zeitlose Sportwagen geschnitten.<br />
Technik-Bonus: In Zeiten allgegenwärtigen Downsizings ist ein<br />
3-Liter-Reihenmotor mit 340 PS ein Statement pro Fahrspaß.<br />
Innovations-Plus: Die Karosserie ist steifer und dabei um 40 Kilo<br />
leichter als die beim gemeinsam entwickelten Bruder, dem BMW Z4.<br />
Passende Wintersportarten: Schnee-Driften.<br />
Empfohlene Destination: skandinavische Auto-Spielplätze auf Eis,<br />
zum Beispiel in Ivalo oder Luleå.<br />
Das Brett: Liegt fett<br />
auf der Straße wie ein<br />
Powderski und wedelt<br />
durch die Kurve wie<br />
ein Slalomcarver.<br />
90 THE RED BULLETIN
REVOLUTIONÄR<br />
HYUNDAI NEXO<br />
Style-Faktor: Träger des renommierten <strong>Red</strong> Dot Design Award<br />
2018. Noch Fragen?<br />
Technik-Bonus: Eines der ersten Wasserstoffautos auf dem Markt<br />
– eine Brennstoffzelle speist den 163 PS starken E-Antrieb. In nur<br />
fünf Minuten tankt man für 756 Kilometer elektrische Reichweite.<br />
Innovations-Plus: Als erster Hersteller überhaupt nutzt Hyundai<br />
Kamerabilder beider Fahrzeugseiten für seinen neuen Totwinkel-<br />
Assistenten.<br />
Passende Wintersportarten: etwas Innovatives wie Airboard,<br />
Snowscoot, Snowbike oder Ice Cross.<br />
Empfohlene Destination: idealerweise in Reichweite einer der<br />
71 bereits existierenden Wasserstoff-Tankstellen Deutschlands.<br />
VERNETZT<br />
FORD PUMA<br />
Style-Faktor: Crossover-SUV mit sportlicher Linienführung,<br />
das nicht protzig auftritt und bei allem Design den Nutzwert nicht<br />
vernachlässigt.<br />
Technik-Bonus: Mild-Hybrid-Benzinmotor mit Zylinderabschaltung<br />
– wird die Leistung nicht benötigt, schaltet die Elektronik<br />
einen Zylinder ab und binnen 14 Millisekunden wieder zu.<br />
Innovations-Plus: Per FordPass gekoppelt, kann man den Puma<br />
über das Smartphone aufsperren, starten, das Navi programmieren<br />
– oder Daten wie Reifendruck oder Spritmenge kontrollieren.<br />
Passende Wintersportarten: Wegen des größten Kofferraums<br />
seiner Klasse: Eishockey (funktioniert selbst für Goalies).<br />
Empfohlene Destination: Pole-Position vor der Eishalle.<br />
WINTERCAMPING<br />
HYMER CROSSCAMP<br />
Wintersport ist teuer, Betten sind ausgebucht, und den ganzen<br />
Urlaub an einem Ort zu verbringen ist viel zu langweilig? Sich des<br />
Autos wegen mit einer einzigen Sportart zu bescheiden ist auch<br />
nicht im Sinn erfüllter Ferien? Willkommen in der Welt der Camper!<br />
Reisemobil-Spezialist Hymer baut nun den Toyota Proace Verso<br />
zum Kompakt-Camper um. Dabei laufen alle Möbel mit Ausnahme<br />
von Kleiderkasten und Kühlschrank auf Schienen und sind herausnehmbar.<br />
Das gilt auch für den Küchenblock mit Spüle und zwei<br />
Gaskochern. Dank Aufstelldach gibt es vier Schlafplätze, und<br />
eine Standheizung macht auch kalte Winternächte erträglich.<br />
Drei Motorisierungen gibt es, wobei wegen des hohen Gewichts<br />
des Crosscamp die maximal möglichen 180 PS ideal scheinen.<br />
THE RED BULLETIN 91
DAS SPIEL<br />
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was unendliche Weiten heute bedeuten.<br />
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ein 32:9-Portal in eine neue Dimension –<br />
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Du strandest mit Link<br />
auf einer Insel. Kämpfe<br />
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DAS CHAOS<br />
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Waffen zwischen Stadt der<br />
Zukunft und tiefem Sumpf.<br />
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Weg kreuzt – bis auf die<br />
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RECON: BREAKPOINT<br />
Kämpfe als „Ghost“<br />
gegen fiese Ex-Soldaten<br />
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ITEM 4<br />
DAS<br />
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Du bist ein Gaming-Nomade, der zwischen<br />
den Welten hin und her springt? Mit dem<br />
schlanken Pavilion Notebook wandert<br />
deine Kommandozentrale immer mit dir<br />
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… du lieber mit Handgepäck spielst.<br />
LOGITECH<br />
GAMING HEADSET<br />
Ab jetzt überhörst du kein Geräusch mehr<br />
– weder die schleichenden Schritte deiner<br />
Gegner noch die Hilferufe deiner Teamkollegen.<br />
Mit dem G430 Gaming Headset<br />
hörst du alles sogar im 7.1 Surround Sound.<br />
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… der Ton für dich das Spiel macht.<br />
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Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz<br />
Mikrofon: 50 Hz – 20 kHz<br />
Nennimpedanz: 32 Ohm<br />
DIE BIRNE AN!<br />
WAS WÄRE, WENN … wir noch immer<br />
einen Grund bräuchten, warum Videogames<br />
die Deutschen so faszinieren?<br />
<strong>DE</strong>R GEISTESBLITZ SAGT: In einer<br />
im Jahr 2018 durchgeführten Studie von<br />
Splendid Research haben 2024 Deutsche<br />
genug Gründe genannt: Wie im<br />
großen Kino schätzen Gamer kreative<br />
Geschichten (43 %) und den Reiz von<br />
Bild und Ton (43 %). Außerdem fliehen<br />
sie gerne in neue Welten (37 %), um<br />
sie zu entdecken (30 %). Die Lieblingsgames<br />
der Deutschen: Auf Platz eins<br />
thront König Fußball mit der „FIFA“-<br />
Serie. Auf Platz zwei springt „Super<br />
Mario“, gleich dahinter die Sozialsimulation<br />
„Die Sims“. Männer zocken<br />
lieber Sportspiele und Shooter; Frauen<br />
spielen am meisten Puzzlespiele und<br />
Jump ’n’ Runs. Und was spielst du so?<br />
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IMPRESSUM<br />
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Chefredakteur<br />
Alexander Macheck<br />
Stv. Chefredakteur<br />
Andreas Rottenschlager<br />
Creative Director<br />
Erik Turek<br />
Art Directors<br />
Kasimir Reimann (stv. CD),<br />
Miles English, Tara Thompson<br />
Head of Photography<br />
Fritz Schuster<br />
Deputy Head of Photography<br />
Marion Batty<br />
Photo Director<br />
Rudi Übelhör<br />
Chefin vom Dienst<br />
Marion Lukas-Wildmann<br />
Managing Editor<br />
Ulrich Corazza<br />
Freie Mitarbeiter<br />
Jakob Hübner, Werner Jessner,<br />
Alex Lisetz, Stefan Wagner<br />
Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina<br />
de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz<br />
Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas,<br />
Eva Kerschbaum, Tahira Mirza<br />
Head of Commercial & Publishing Management<br />
Stefan Ebner<br />
Publishing Management Sara Varming (Ltg.),<br />
Ivona Glibusic, Bernhard Schmied,<br />
Melissa Stutz, Mia Wienerberger<br />
B2B-Marketing & Kommunikation<br />
Katrin Sigl (Ltg.), Agnes Hager, Teresa Kronreif<br />
Head of Creative<br />
Markus Kietreiber<br />
Co-Publishing<br />
Susanne Degn-Pfleger, Elisabeth Staber (beide<br />
Ltg.), Mathias Blaha, Vanessa Elwitschger,<br />
Raffael Fritz, Marlene Hinterleitner, Valentina<br />
Pierer, Mariella Reithoffer, Verena Schörkhuber,<br />
Julia Zmek, Edith Zöchling-Marchart<br />
Commercial Design<br />
Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch,<br />
Simone Fischer, Martina Maier, Florian Solly<br />
Anzeigenservice<br />
Manuela Brandstätter, Monika Spitaler<br />
Herstellung<br />
Veronika Felder<br />
Produktion<br />
Walter O. Sádaba, Friedrich Indich,<br />
Sabine Wessig<br />
Lithografie<br />
Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Sandra<br />
Maiko Krutz, Nenad Isailović, Josef Mühlbacher<br />
Operations<br />
Michael Thaler (MIT), Alexander Peham,<br />
Yvonne Tremmel (Office Management)<br />
Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus<br />
Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb),<br />
Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo)<br />
Verlagsanschrift<br />
Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien<br />
Telefon +43 1 90221-0<br />
Fax +43 1 90221-28809<br />
Web redbulletin.com<br />
Medieninhaber, Verlag & Herausgeber<br />
<strong>Red</strong> Bull Media House GmbH,<br />
Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15,<br />
A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i,<br />
Landesgericht Salzburg, ATU63611700<br />
General Manager & Publisher<br />
Andreas Kornhofer<br />
Geschäftsführer<br />
Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier,<br />
Dietmar Otti, Christopher Reindl<br />
THE RED BULLETIN<br />
Deutschland<br />
ISSN 2079-4258<br />
Länderredaktion<br />
David Mayer<br />
Lektorat<br />
Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert,<br />
Monika Hasleder, Billy Kirnbauer-<br />
Walek, Belinda Mautner, Klaus Peham,<br />
Vera Pink<br />
Country Project<br />
Management<br />
Natascha Djodat<br />
Media Sales<br />
Matej Anusic,<br />
matej.anusic@redbull.com<br />
Thomas Keihl,<br />
thomas.keihl@redbull.com<br />
Abo<br />
Abopreis: 21,90 EUR,<br />
10 Ausgaben/Jahr,<br />
www.getredbulletin.com,<br />
abo@de.redbulletin.com<br />
Druck<br />
Prinovis GmbH & Co. KG,<br />
Betrieb Nürnberg,<br />
90471 Nürnberg<br />
THE RED BULLETIN<br />
France, ISSN 2225-4722<br />
Länderredaktion<br />
Pierre-Henri Camy<br />
Country Coordinator<br />
Christine Vitel<br />
Country Project Management<br />
Alessandra Ballabeni<br />
THE RED BULLETIN<br />
Großbritannien, ISSN 2308-5894<br />
Länderredaktion<br />
Tom Guise (Ltg.),<br />
Lou Boyd, Florian Obkircher<br />
Lektorat<br />
Davydd Chong (Ltg.),<br />
Nick Mee<br />
Publishing Manager<br />
Ollie Stretton<br />
Media Sales<br />
Mark Bishop,<br />
mark.bishop@redbull.com<br />
Fabienne Peters,<br />
fabienne.peters@redbull.com<br />
THE RED BULLETIN<br />
Mexiko, ISSN 2308-5924<br />
Länderredaktion<br />
Luis Alejandro Serrano (Ltg.),<br />
Marco Payán<br />
Lektorat<br />
Alma Rosa Guerrero<br />
Country Project Management<br />
Giovana Mollona<br />
Media Sales<br />
Alfredo Quinones,<br />
alfredo.quinones@redbull.com<br />
THE RED BULLETIN<br />
Österreich, ISSN 1995-8838<br />
Länderredaktion<br />
Christian Eberle-Abasolo<br />
Lektorat<br />
siehe entsprechenden Eintrag<br />
bei Deutschland<br />
Publishing Management<br />
Bernhard Schmied<br />
Sales Management <strong>The</strong> <strong>Red</strong> <strong>Bulletin</strong><br />
Alfred Vrej Minassian (Ltg.),<br />
Thomas Hutterer, Stefanie Krallinger<br />
Media Sales<br />
Gerald Daum, Franz Fellner,<br />
Wolfgang Götz, Christopher<br />
Miesbauer, Nicole Okasek-Lang,<br />
Jennifer Sabejew, Johannes<br />
Wahrmann-Schär, Kristina Krizmanic<br />
(Team Assistant)<br />
anzeigen@at.redbulletin.com<br />
Sales Operations & Development<br />
Stefanie Boruta (Ltg.),<br />
Anna Schönauer<br />
THE RED BULLETIN<br />
Schweiz, ISSN 2308-5886<br />
Länderredaktion<br />
Arek Piatek, Nina Treml<br />
Lektorat<br />
siehe entsprechenden Eintrag<br />
bei Deutschland<br />
Country Channel Management<br />
Meike Koch<br />
Media Sales<br />
Marcel Bannwart (D-CH),<br />
marcel.bannwart@redbull.com<br />
Christian Bürgi (W-CH),<br />
christian.buergi@redbull.com<br />
THE RED BULLETIN USA<br />
ISSN 2308-586X<br />
Länderredaktion<br />
Peter Flax (Ltg.),<br />
Nora O’Donnell<br />
Lektorat<br />
David Caplan<br />
Director of Publishing<br />
Cheryl Angelheart<br />
Media Sales<br />
Todd Peters, todd.peters@redbull.com<br />
Dave Szych, dave.szych@redbull.com<br />
Tanya Foster, tanya.foster@redbull.com<br />
96 THE RED BULLETIN
P R O M O T I O N<br />
must-haves<br />
1 2<br />
3 4<br />
1 BEYER’S OIL: BARTPFLEGE<br />
AUS BAYERN<br />
Bastian Beyer fertigt in Berchtesgaden<br />
aus natürlichen Zutaten hochwertige<br />
Pflegeprodukte für Männer.<br />
Das Bienenwachs kommt aus einem<br />
kleinen Bienenstock in der Nähe des<br />
Chiemsees. Beyer’s Oil ist zu 100 %<br />
natürlich und handgemacht, pflegt die<br />
Gesichtshaut und macht den Bart<br />
weicher. Der Duft nach Eisenkraut ist<br />
belebend und erfrischend.<br />
beyersoil.de<br />
2 KNALLIG DURCH DIE KALTE<br />
JAHRESZEIT<br />
Colmar überzeugt mit seiner Herbst/<br />
Winter-Kollektion 19/20. Die Designs<br />
der Linie Originals by Originals orientieren<br />
sich am Stil der 1970er-Jahre,<br />
der modern interpretiert wird. Im<br />
Vordergrund stehen knallige Farben<br />
und hochglänzende Materialien,<br />
kombiniert mit markanten Details<br />
wie Maxikragen oder farblich abgesetzten<br />
Bündchen.<br />
colmar.it<br />
3 KOMFORT-HIGHLIGHT:<br />
BLACKYAK CALVANA HOODY<br />
Vereinte BLACKYAK Expertise aus<br />
Komfort und Performance. Climashield<br />
® APEX sorgt für die Isolation<br />
und lässt im Zusammenspiel mit YAK<br />
FLOW Feuchtigkeit nach außen entweichen,<br />
aber keine kalte Luft eindringen<br />
– perfektes Trageklima! Der Midlayer<br />
kann bei Aktivitäten mit hoher<br />
Belastung, bei kaltem Wetter und als<br />
Layering-Produkt getragen werden.<br />
blackyak.com<br />
4 BLACKBEARDS BARTÖL<br />
TONKA-VANILLE<br />
Süße Vanille wird umgarnt von herber<br />
Tonkabohne, gekrönt von einem frischen<br />
Hauch Bergamotte. Die Vorzüge<br />
von Bartöl: Es pflegt den Bart,<br />
macht ihn weich, verleiht ihm einen<br />
betörenden Duft und lässt ihn, wenn<br />
er von einem Sonnenstrahl geküsst<br />
wird, schimmern, als wäre er von tausend<br />
Diamanten besetzt. Definitiv ein<br />
Essential für jeden Bartträger.<br />
blackbeards.de<br />
THE RED BULLETIN 97
Perfekter Abgang<br />
Hohe Kunst<br />
Hubschrauber über ihren Köpfen sind die New Yorker gewohnt, doch<br />
bei diesem reckten selbst sie ihre Hälse: In den Morgenstunden des 18. Mai<br />
vollführte <strong>Red</strong> Bull Aerobatic-Pilot Aaron Fitzgerald Schrauben, Flips<br />
und Sturzflüge über den Dächern Manhattans. Video unter redbull.com<br />
Die nächste<br />
Ausgabe des<br />
RED BULLETIN<br />
erscheint am<br />
8. <strong>Oktober</strong><br />
<strong>2019</strong>.<br />
PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL<br />
98 THE RED BULLETIN