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Bergsport heute<br />
die Erstbesteigung über eine Linie, die er<br />
„Steeze Matters“ (900 m, ED, VIII+, M4+,<br />
85°) nannte, mit einer teils über 60° steilen<br />
Skibefahrung. Die Kletterschwierigkeiten<br />
waren „kurze Stellen mit gutem Landegelände“,<br />
trotzdem „desperate“: u. a. ein<br />
V2-Boulder auf 5700 Metern in Skistiefeln.<br />
Nirmal „Nims“ Purja (NEP) hat den<br />
zweiten Block seines „project possible“ geschafft,<br />
in sieben Monaten die 14 Achttausender<br />
mit Hilfssauerstoff und Unterstützung<br />
weiterer Landsleute zu besteigen –<br />
für die fünf Gipfel im Karakorum brauchte<br />
er nur drei Wochen. Am K2 (8611 m) machte<br />
sein Team die Bahn frei für etliche<br />
Nachfolger, darunter die erste Deutsche:<br />
Anja Blacha kam ohne Flaschensauerstoff<br />
aus. Denis Urubko (RUS/POL) hat bei<br />
seinen 21 Achttausenderbesteigungen<br />
noch nie zur Flasche gegriffen – auch nicht<br />
bei seiner heurigen Erstbegehung am<br />
Gasherbrum II (8034 m); zwei Tage nach<br />
seinem Solo-Aufbruch von Lager I<br />
(5900 m) war er wieder im Basecamp.<br />
Rüstige und flotte<br />
Steiger – Carlos Soria (80,<br />
ESP) bestieg den Pik Lenin (7134<br />
m) neun Monate nachdem er seine<br />
Knieprothese bekommen hatte<br />
und ohne Akklimatisation wegen<br />
einer Durchfallerkrankung; sein<br />
Begleiter Pedro Nicolás (65) hat seit eineinhalb<br />
Jahren eine künstliche Hüfte. Für<br />
den legendären Gesamten Peutereygrat<br />
brauchten François Cazzanelli (ITA) und<br />
Andreas Steindl (SUI) 12:12 Stunden vom<br />
Val Veny zum Gipfel; nach 15:55 Stunden<br />
waren sie wieder unten – mit 4276 Höhenmetern<br />
und 45,37 Kilometern in den Beinen.<br />
Einen neuen Rekord für die West-<br />
Buttress-Route (4060 Hm, 26,55 km) am<br />
Denali (6190 m) stellte Karl Egloff (ECU/SUI)<br />
/// AUFGESCHNAPPT<br />
„Scheitern ist integraler Bestandteil des Kletterns,<br />
gleich nach Kaffee.“ Martin Feistl über seine Kletterphilosophie,<br />
frei nach Wolfgang Güllich. „Ich<br />
glaube fest daran, dass alles im Leben nur mit Entschlossenheit<br />
und einer positiven Einstellung möglich<br />
ist.“ Nirmal „Nims“ Purja nach elf Achttausendern<br />
(mit Hilfssauerstoff) in vier Monaten. „Ohne<br />
Chalk musst du langsamer tun, auf den Moment<br />
warten, wenn Mutter Natur dir erlaubt, etwas zu<br />
klettern. Ohne Brise aus Nordwest hätte ich die<br />
Route nicht klettern können.“ Robert Leistner<br />
schätzt die Feinheiten der Elbsandstein-Tradition.<br />
auf: 7:40 Stunden vom Kahiltna Basecamp<br />
zum Gipfel, nach 11:44 Stunden war er wieder<br />
zurück.<br />
Disclaimer: Die Rubrik „spitz & breit“ richtet<br />
einen offenen Blick auf alle Zweige und Blüten,<br />
Spitzen und Auswüchse, die der Baum des<br />
Bergsports weltweit hervorbringt. Sie will dokumentieren,<br />
kommentieren und zum Nachdenken<br />
anregen – nicht unbedingt zum Nachmachen.<br />
Sondern: Denken Sie nach – klären<br />
Sie Ihre Risiken – entscheiden Sie selbst, was<br />
Sie tun und lassen!