Holzforscherheft Österreich
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Allgemein<br />
Laubbäume werden zusätzlich danach<br />
eingeteilt, wie die Poren in den Jahresringen<br />
angeordnet sind. Hier ist vor allem<br />
die Größe und Anzahl der Poren<br />
ausschlaggebend.<br />
Ringporig (z. B. Esche, Ulme, Eiche):<br />
Der Übergang zwischen dünnwandigen<br />
Frühholzzellen und dickwandigen Spätholzzellen<br />
ist fließend. Die Jahresringgrenze<br />
ist deutlich sichtbar.<br />
Halbringporig (z. B. Walnuss, Kirsche):<br />
Der Übergang zwischen Früh- und Spätholz<br />
ist fließend. Die Jahresringgrenze ist<br />
trotzdem deutlich sichtbar.<br />
Zerstreutporig (z. B. Buche, Ahorn, Pappel):<br />
Es gibt nur geringe Unterschiede<br />
zwischen Früholz- und Spätholzzellen.<br />
Deshalb sind kaum Jahresringgrenzen<br />
erkennbar.<br />
Diese Anordnung, die unter dem Mikroskop<br />
gut sichtbar ist, spielt zum Beispiel<br />
bei der Holzartenbestimmung eine große<br />
Rolle.<br />
Der Wasser- und Nährstofftranspor<br />
findet ja ausschließlich im Splintholzbereich<br />
statt (siehe „Wie sieht ein<br />
Baumstamm von innen aus“ S. 13). Bei<br />
Nadelhölzern kann dieser bis zu 60 Jahresringe<br />
umfassen, bei zerstreutporigen<br />
Laubhölzern findet der Transport ungefähr<br />
in den letzten 20 Jahresringen (10 %<br />
davon im neuesten) statt. Bei ringporigen<br />
Laubbäumen sind meist weniger<br />
als 10 Jahresringe aktiv und der Wassertransport<br />
erfolgt zu 75 % im letzten<br />
(neuesten) Jahresring.<br />
SAFTSTROMGESCHWINDIGKEITEN<br />
Nadelhölzer, immergrün 1,2 m/h<br />
Lärche 1,4 m/h<br />
Mediterrane Hartlaubgewächse 0,4-1,5 m/h<br />
Zerstreutporige Laubhölzer 1-6 m/h<br />
Ringporige Laubhölzer 4-44 m/h<br />
Lianen 150 m/h<br />
Poren<br />
Ringporige Laubhölzer wie<br />
Esche, Ulme oder Eiche<br />
transportieren das Wasser im<br />
Baum schnell und effektiv.<br />
Leider ist das System aber<br />
anfällig für Frost, Krankheiten<br />
und Beschädigungen.<br />
Denn wenn der äußerste<br />
Jahresring angegriffen ist,<br />
fallen bis zu 75 % des<br />
Wassertransports weg.<br />
Das ist auch der Grund für<br />
das große Eschen- und<br />
Ulmensterben!<br />
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