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Holzforscherheft Österreich

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druckfestigkeit und Härte<br />

Warum können ganze städte<br />

auf holzpfähle gebaut werden,<br />

ohne dass diese brechen?<br />

In Zusammenhang mit der Zugfestigkeit von Holz wurde bereits beschrieben, was passiert,<br />

wenn ein Baum sich im Wind biegt. Auf der Außenseite der Biegung tritt eine starke<br />

Zugbelastung auf, auf der Innenseite entsteht ein hoher Druck (siehe Skizze Seite 36).<br />

Im Splint- und Kernholz des Baumes verlaufen die feinen Leitungsbahnen des Baumes<br />

ähnlich wie Trinkröhren von unten nach ganz oben bis in die letzte Blattspitze (siehe Seite<br />

13). Der folgende Versuch zeigt deutlich, was die Bäume, also Holz, so stabil gegen Druckbelastung<br />

macht.<br />

» Trinkhalme (am besten Röhrl<br />

aus Papier – können auch selbst<br />

hergestellt werden) oder Halme<br />

aus Stroh (Bastelware)<br />

» eine Schere<br />

» Klebstoff<br />

» gleich große Bücher<br />

zum Beschweren<br />

Klebe die Trinkhalme zu einem ca. 7 x 7 x 15<br />

cm großen Quader zusammen (am besten, du<br />

stellst zwei Stück her). Dann lege die Bücher<br />

auf deine Quader (einmal in Längs- und einmal<br />

in Querrichtung wie in der Skizze). Welcher<br />

Quader hält mehr Druck aus?<br />

Legt man den Quader so, dass die Trinkhalme<br />

waagerecht liegen, wird der Quader schon bei<br />

geringer Last zerstört. Beim Quader mit den<br />

senkrechten Trinkhalmen ist eine viel größere<br />

Belastung möglich. Das heißt, Holz ist in Faserrichtung<br />

stabiler, als quer zur Faser.<br />

Die Zellstruktur von Holz weist gewisse Ähnlichkeiten<br />

mit dem hier dargestellten Modell<br />

auf. Die Trinkhalme sind wie die Leitungsbahnen<br />

im Holz. Die Wände der Leitungsbahnen<br />

sind, wie bereits beschrieben, aus Bündeln mit<br />

Zellulosefasern aufgebaut (siehe Zugfestigkeit,<br />

S. 36 und Eine Reise durch das Holz, S. 20 ff)<br />

Diese Bündel halten über stabile, aber lösbare<br />

Verbindungen zusammen (Wasserstoffbr -<br />

ckenbindungen). Unter starkem Druck lösen<br />

sich die Bindungen und die Bündel gehen kaputt.<br />

38

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