FACTS and STORIES 7
Dies ist eine Leseprobe des Fanzines FACTS & STORIES 7 mit dem Thema Grenzerfahrungen.
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Wenn ich meine Psychose beschreiben<br />
sollte- so sähe sie aus.<br />
Zeitnah besorgte ich mir Pinsel, Farben<br />
und Leinw<strong>and</strong> und malte das<br />
Bild auf. In mir war der Wunsch das<br />
Unbeschreibbare zu beschreiben.<br />
Also entst<strong>and</strong> dieses Bild.<br />
Im großen und ganzen war die Zeit<br />
meiner Psychose geprägt von Halluzinationen,<br />
das verdeutlichen die<br />
bunten Farbströme des Bildes die<br />
große Flächen ausfüllen und gliedern.<br />
Die großen zeigenden Hände, die<br />
auf die Figur in der unteren rechten<br />
Bildecke deuten symbolisieren übermächtige<br />
negative Gefühle und verstärkte<br />
Aufmerksamkeit auf mich<br />
selbst.<br />
Das hängende Menschlein am Galgen<br />
zeigt wie nah am Abgrund ich<br />
war, dem Suizid und wie negativ das<br />
Lebensgefühl zu dieser Zeit war.<br />
Das Gesicht im zerbrochenen Spiegel<br />
zeigt mein Inneres, ebenso die<br />
H<strong>and</strong> im Strudel, kurz vordem Ertrinken,<br />
Hilfe suchend, fast verloren.<br />
Die seltsamen Schriftzeichen deuten<br />
den Wahn den ich hatte an, in allem<br />
höhere Zeichen zu sehen, auf der<br />
<strong>and</strong>eren Seite konnte ich nicht mehr<br />
lesen, ich hatte keine Kraft mich zu<br />
konzentrieren. Darunter litt auch<br />
meine Sprachfähigkeit, infolgedessen<br />
auch meine Sozialisation.<br />
Das schlimmste war, ich konnte<br />
nicht mehr zusammenhängend reden,<br />
erf<strong>and</strong> neue Wörter und betrieb<br />
seltsame Wortspielchen.<br />
Nach außen redete ich einen Wirrwarr<br />
und wirkte seltsam, das<br />
schreckte die Menschen in meiner<br />
Umgebung ab und sie zogen sich<br />
von mir zurück. Darunter litt ich stark.<br />
Die Fratzen in der rechten oberen<br />
Bildecke sollen Dämonen sein, negative<br />
Geister, die ich überall sah<br />
unter denen ich sehr litt.<br />
Die herumfliegenden Münder symbolisieren<br />
die Stimmen, die ich in<br />
meiner größer werdenden Einsamkeit<br />
zu hören begann.<br />
Das zweite Bild entst<strong>and</strong> etwas später,<br />
als ich über den seelischen Zust<strong>and</strong><br />
in dieser Zeit nachdachte, in<br />
Verbindung mit den Worten einer<br />
Psychologin ich sei 'dünnhäutig'.<br />
Ich machte mir meine eigenen Gedanken<br />
und Vorstellungen und mir<br />
wurde klar, dass ich mich zu dieser<br />
Zeit sehr schutzlos fühlte. Schutzlos