kickstart_azubi_magazin_2019_02_web
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17 | JULI | 19<br />
AUSBILDUNG · STUDIUM · JOB<br />
FÜR HOHENLOHE-FRANKEN<br />
PSYCHO-TEST<br />
Wie zielstrebig<br />
bist du?<br />
Seite 56-57<br />
Du hast es selbst in der Hand<br />
Wincent Weiss im Interview:<br />
Vom Wolf zum Faultier und zurück<br />
Seite 8<br />
Die Zukunft beginnt jetzt –<br />
mit diesen Berufen bist du<br />
gewappnet für morgen<br />
ab Seite 10
JETZT<br />
BEWERBEN!<br />
In der SÜDWEST PRESSE Hohenlohe GmbH & Co. KG<br />
werden das Haller Tagblatt (Schwäbisch Hall), das Hohenloher<br />
Tagblatt (Crailsheim), die Rundschau (Gaildorf),<br />
die Wochenblätter am Mittwoch Kreiskurier und Wochenpost,<br />
das Anzeigenblatt am Samstag südwest markt, die<br />
Wirtschaftszeitung Regio Business, das Freizeit<strong>magazin</strong><br />
Hohenlohe Trends sowie der Online-Dienst der drei Tageszeitungen<br />
herausgegeben. Darüber hinaus verlegen wir<br />
eine Vielzahl an Buch-, Kalender- und Magazin-Editionen.<br />
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Die Ausbildungsdauer beträgt 24 Monate.
EDITORIAL // SEITE<br />
3<br />
≈DER ERSTE SCHRITT<br />
IN DAS EIGENE MORGEN<br />
An das Gefühl, als ich das Abschlusszeugnis<br />
überreicht bekam,<br />
werde ich mich vermutlich<br />
mein Leben lang erinnern.<br />
Mit zitternden Händen und<br />
einem Lächeln auf dem Gesicht<br />
nahm ich von meinem<br />
Schulleiter das Dokument<br />
entgegen, das jungen Menschen<br />
die Türe öffnet in eine<br />
neue Lebensphase. Ohne zu<br />
wissen, was uns nun bevorsteht,<br />
feierten wir Absolventen<br />
ausgelassen das, was bereits<br />
hinter uns lag.<br />
Während die einen dann zielsicher<br />
losstapften in Richtung<br />
Ausbildung oder Studium, um<br />
Optiker oder Lehrerin zu werden,<br />
gab es auch einige – mich<br />
eingeschlossen – die auf die<br />
Bremse traten und sich fragten:<br />
Was möchte ich eigentlich<br />
werden? Was macht mir<br />
überhaupt Spaß? Und ganz<br />
wichtig: Welcher Beruf hat in<br />
der heutigen Zeit überhaupt<br />
Zukunft?<br />
Auch wenn der Hunger auf<br />
Neues unendlich groß war,<br />
war er doch gespickt mit kleinen<br />
Sorgen, ob alles so klappen<br />
würde, wie geplant. Fragen<br />
über Fragen schossen mir<br />
damals durch den Kopf. Das<br />
Loslaufen fiel mir schwer.<br />
Acht aufregende Jahre mit<br />
Höhen und Tiefen ist das nun<br />
her. Und ich bin froh, in dieser<br />
Zeit Familie und Freunde an<br />
der Seite gehabt zu haben, die<br />
mich berieten oder anschubsten,<br />
damit auch ich den Weg<br />
in meine ganz eigene Zukunft<br />
finde.<br />
Um nun den jungen Menschen<br />
hier in der Region das<br />
Loslaufen zu erleichtern, haben<br />
wir für unsere zwölfte<br />
Kickstart-Ausgabe einen Blick<br />
in die Glaskugel gewagt. Wir<br />
stellen Berufe vor, die auch<br />
noch in vielen Jahren von Bedeutung<br />
sein werden. Unter<br />
anderem haben wir dafür<br />
die angehenden Hebammen<br />
Marlene Lober und Naemi<br />
Lippert begleitet. Beide haben<br />
ihren Traumberuf gefunden.<br />
Titel-Star Wincent Weiss wollte<br />
immer gerne Erzieher werden.<br />
Jetzt ist er Musiker. Das<br />
zu erreichen, war für ihn nicht<br />
einfach. Dem Erfolgsdruck<br />
versucht er mit einer positiven<br />
Einstellung zu begegnen.<br />
Er sagt: „Jeder hat seine Zukunft<br />
selbst in der Hand.“<br />
Frank Schneider konnte frei<br />
entscheiden, welchen Beruf<br />
er anstrebt. Er tritt nun als<br />
Konstrukteur in die Fußstapfen<br />
seines Vaters Heinz. Einige<br />
junge Menschen, die wir zu<br />
Wort kommen lassen, finden<br />
ihr Glück im Ausland. Jana<br />
Fetzer aus Rot am See betreute<br />
Heimkinder in Nepal,<br />
während Janina Nagy noch<br />
vor dem Studium die Welt<br />
bereiste. Sie half mit Englischunterricht<br />
thailändischen Kindern,<br />
in eine bessere Zukunft<br />
zu starten.<br />
Die Geschichten in diesem<br />
Magazin zeigen, dass es unzählige<br />
Möglichkeiten gibt,<br />
wohin die berufliche Reise<br />
gehen kann. Aber sie haben<br />
alle eines gemeinsam: Mit etwas<br />
Mut und Unterstützung<br />
fällt der erste Schritt in das<br />
eigene Morgen leichter. Und<br />
dann läuft es meist von ganz<br />
alleine.<br />
Viel Spaß<br />
beim Loslaufen wünscht<br />
Alisa Grün<br />
DEIN AZUBI-MAGAZIN IM NETZ<br />
FOTO: JULIA WEISE; ILLUSTRATION: FREEPIK
INHALT // SEITE<br />
4<br />
DIESMAL IN<br />
KICKSTART<br />
24 5<br />
8<br />
FOTO: CHRISTOPH KÖSTLIN<br />
FOTO: ALISA GRÜN<br />
JOBSTART<br />
— 03 —<br />
EDITORIAL<br />
— 08-09 —<br />
VOM WOLF ZUM FAULTIER<br />
Interview mit<br />
Wincent Weiss<br />
— 10-11 —<br />
APOTHEKERIN<br />
— 12-13 —<br />
MECHATRONIKERIN<br />
— 14-15 —<br />
DH-STUDENTIN LUFT- UND<br />
RAUMFAHRTTECHNIK<br />
— 16-17 —<br />
DH-STUDENTIN<br />
BWL INDUSTRIE 4.0<br />
— 18-19 —<br />
STUDENTIN SPORTÖKONOMIE<br />
— 20-21 —<br />
FACHKRAFT FÜR<br />
LEBENSMITTELTECHNIK<br />
— 22-23 —<br />
POLIZEIMEISTERIN<br />
— 24-25 —<br />
ZAHNMEDIZINISCHE<br />
FACHANGESTELLTE<br />
— 26-27 —<br />
HEILERZIEHUNGSPFLEGER<br />
— 28-29 —<br />
HEBAMMEN<br />
— 30-31 —<br />
NOTFALLSANITÄTER<br />
— 32-33 —<br />
HOLZMECHANIKER<br />
Impressum
INHALT // SEITE<br />
5<br />
0<br />
FOTO: KÖHNLEIN<br />
32<br />
Gut gewappnet für<br />
die nächsten Jahre:<br />
Berufe, die eine sichere<br />
Zukunft versprechen.<br />
56<br />
FOTO: YESAULOV VADYM/SHUTTERSTOCK.COM<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Lahme Ente?<br />
MACHER<br />
WISSEN<br />
— 36-37 —<br />
„ICH WOLLTE HELFEN“<br />
Jana Fetzer hat Heimkinder in<br />
Kathmandu betreut<br />
— 38-39 —<br />
HERR DER TÖPFE<br />
UND MESSER<br />
Jojo Merlyn Dykon Scharp<br />
macht mit 36 Jahren eine<br />
Ausbildung zum Koch<br />
— 40-41 —<br />
EIN STEHAUFMÄNNCHEN<br />
Niederlagen haben Steffen<br />
Knödler stets weitergebracht<br />
— 42-43 —<br />
DER SPEZIALIST FÜRS DESIGN<br />
Produktgestalter Nik Back<br />
entwirft hochwertige Leuchten<br />
— 44-45 —<br />
MOTOREN VON<br />
JOHANNESBURG BIS<br />
SINGAPUR<br />
Azubis von Ziehl-Abegg<br />
organisieren einen Info-Tag<br />
auf sechs Kontinenten<br />
— 46-47 —<br />
RAUS AUS DER<br />
KOMFORTZONE<br />
Laurenz Hofmann studiert in<br />
Mailand<br />
— 48-49 —<br />
WIE DER VATER, SO DER SOHN<br />
Frank Schneider tritt in die<br />
Fußstapfen seines Vaters<br />
— 50-51 —<br />
VON FERNWEH GEPACKT<br />
Janina Nagy war vier Monate<br />
in Thailand, Bali, Australien<br />
und Neuseeland<br />
— 52 —<br />
REIN IN EIN NEUES<br />
ABENTEUER<br />
Möglichkeiten für<br />
Auslandsaufenthalte<br />
— 54-55 —<br />
„JUST DO IT!“<br />
Professor Tim Reichert sieht<br />
für angehende Spiele-<br />
Entwickler viele Chancen<br />
— 56-57 —<br />
PSYCHOTEST<br />
Wie zielstrebig bist du?<br />
— 58-59 —<br />
MIT DEM SMARTPHONE ZU<br />
MEHR WISSEN<br />
Hilfreiche Apps für Ausbildung<br />
und Studium<br />
— 60-61 —<br />
GOLDENE ZUKUNFT<br />
Diese Ausbildungsberufe<br />
werden gut bezahlt<br />
— 62-63 —<br />
KEINE CHANCE FÜR RÜPEL<br />
UND ZUSPÄTKOMMER<br />
„Stufen zum Erfolg“ der<br />
Wirtschaftsjunioren<br />
— 64-65 —<br />
HOCHSCHULKARTE UND<br />
HOCHSCHULSTANDORTE<br />
— 66 —<br />
VERTRAUTER UND<br />
RESPEKTSPERSON<br />
Interview mit Ausbildungsleiter<br />
Robert Meinlschmidt<br />
EXTRA<br />
IM HEFT<br />
Wir verlosen zwei Alben<br />
inklusive Autogrammkarten<br />
von Wincent<br />
Weiss. Was du dafür tun<br />
musst, erfährst du auf<br />
Seite 9.
DAS KANNST<br />
DU BESSER –<br />
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JOBSTART<br />
≈ ACHTUNG,<br />
FERTIG, ZUKUNFT!<br />
Der Schulabschluss rückt nahe und mit<br />
ihm die Frage: Was möchte ich eigentlich<br />
mit meinem Leben anfangen? Welcher<br />
Job passt zu mir? Und in welchem<br />
Beruf habe ich auch morgen noch eine<br />
super Perspektive? Vielleicht hast du<br />
ja auch bereits schon feste Ziele für<br />
deine Zukunft vor Augen. So jedenfalls<br />
ging es dem Sänger Wincent Weiss. Im<br />
exklusiven Kickstart-Interview verrät er,<br />
welchen Berufswunsch er als Teenager<br />
verfolgt hat und mit welchen Stärken er<br />
in einem Vorstellungsgespräch auf jeden<br />
Fall überzeugen würde. Außerdem<br />
stellen wir auf den folgenden Seiten<br />
junge Menschen aus unserer Region vor,<br />
die ihre Zukunft mit einer Ausbildung<br />
oder einem Studium bereits heute in<br />
die Hand genommen haben. Jetzt liegt<br />
es an dir: Lass dich inspirieren, beweise<br />
Mut und gestalte deine Zukunft. Denn<br />
sie gehört nur dir!<br />
FOTO: TIJANAM/SHUTTERSTOCK.COM
JOBSTART // SEITE<br />
8<br />
Vom Wolf<br />
zum Faultier<br />
Wincent Weiss im<br />
exklusiven Interview<br />
„Kaum erwarten“ kann Wincent<br />
Weiss seine Zukunft, wie<br />
er in seinem neuen Song singt.<br />
Doch auch Erfolgsdruck ist<br />
dem 26-Jährigen nicht fremd.<br />
Uns verrät er, was dagegen<br />
hilft. Außerdem haben wir ihn<br />
ins Bewerbungsgespräch geschickt.<br />
Drei Klassiker-Fragen<br />
warten auf seine kreativen<br />
Antworten.<br />
VON ALISA GRÜN<br />
Wincent, mal so unter uns<br />
„Farben“ gefragt: Siehst<br />
du deine Zukunft schwarz<br />
oder doch eher bunt?<br />
Ich sehe meine Zukunft eher<br />
bunt. Es gibt so viele Möglichkeiten<br />
und Wege, die man einschlagen<br />
kann. Jeder Tag steckt<br />
voller neuer verschiedener Erfahrungen<br />
und macht das Leben<br />
farbenfroh.<br />
Du singst in deinem<br />
aktuellen Song „Kaum<br />
erwarten“ von Haus, Kind<br />
und Garten und damit<br />
von einer wunderbaren,<br />
bevorstehenden Zeit. Was<br />
hat dich dazu veranlasst?<br />
Der ganze Song entspricht<br />
meiner Traum-Zukunftsvorstellung.<br />
Als ich ihn zusammen<br />
mit meinem Produzenten Kevin<br />
geschrieben habe, haben er<br />
und seine Freundin außerdem<br />
gerade ihr allererstes Kind erwartet.<br />
Deshalb ist der Song<br />
für mich auch noch mal etwas<br />
ganz Besonderes.<br />
Wolltest du schon immer<br />
als Musiker deinen<br />
Lebensunterhalt verdienen<br />
oder hattest du auch<br />
andere Traumberufe?<br />
Ich wollte tatsächlich immer<br />
gerne Erzieher werden und<br />
mit Kindern arbeiten. Früher<br />
habe ich beispielsweise mal<br />
ein Praktikum im Kindergarten<br />
gemacht und auch Motoriktraining<br />
für die Kleinen angeboten.<br />
Das hat mir immer wahnsinnig<br />
viel Spaß gemacht.<br />
Schwarzseherei und großer<br />
Erfolgsdruck – damit<br />
kämpfen heute schon<br />
viele Jugendliche. Sind die<br />
Sorgen berechtigt oder<br />
findest du, junge Leute<br />
sollten positiver sein?<br />
Ich kann vollkommen verstehen,<br />
dass der Erfolgsdruck vor<br />
dem anstehenden Berufsleben<br />
belastend sein kann, rate<br />
aber immer jedem, an seine<br />
Träume zu glauben und mit<br />
einer positiven Einstellung an<br />
alles heranzugehen. Mit Fleiß<br />
und Durchhaltevermögen<br />
lassen sich meiner Meinung<br />
nach alle Ziele im Leben erreichen.
JOBSTART // SEITE<br />
9<br />
Vom Kindergarten in die Charts –<br />
eigentlich wollte Wincent Weiss<br />
immer gerne mit Kindern arbeiten.<br />
Im September 2016 kam dann<br />
der musikalische Durchbruch<br />
mit seinem Song „Musik sein“.<br />
Gab es auch mal Zeiten,<br />
in denen du Angst vor<br />
deiner Zukunft hattest?<br />
Nach dem ersten erfolgreichen<br />
Song „Musik sein“ hatte ich<br />
ein bisschen Angst, dass es das<br />
jetzt schon wieder gewesen<br />
sein könnte. Die gleiche Angst<br />
habe ich dann vor dem Release<br />
des zweiten Albums „Irgendwie<br />
anders“ gehabt. Ich glaube<br />
aber, das ist ganz normal und<br />
versuche mich davon nicht allzu<br />
sehr beunruhigen zu lassen.<br />
„IN FÜNF<br />
JAHREN SEHE<br />
ICH MICH<br />
PRIVAT AUF<br />
DEM DORF“<br />
Wie gehst du mit Erfolgsdruck<br />
und Selbstzweifel<br />
um? Hast du einen Tipp<br />
dagegen?<br />
Ich habe mittlerweile gelernt,<br />
dass der Erfolgsdruck meist<br />
nicht von mir selbst, sondern<br />
aus dem Umfeld und von der<br />
Gesellschaft kommt. Plagen<br />
mich dann doch mal die Selbstzweifel,<br />
versuche ich daran zu<br />
denken, dass ich es selbst in der<br />
Hand habe, meine Zukunft zu<br />
gestalten.<br />
Zum Abschluss noch eine<br />
Aufgabe, die auch unsere<br />
jungen Leser kennen. Wie<br />
würdest du folgende drei<br />
„Klassiker“ im Bewerbungsgespräch<br />
beantworten:<br />
Was sind deine Stärken und<br />
Schwächen?<br />
Puh! Ich hatte tatsächlich noch<br />
nie ein klassisches Bewerbungsgespräch,<br />
bei dem mir<br />
diese Fragen gestellt wurden.<br />
Zu meinen Stärken würde ich<br />
Zielstrebigkeit, Kreativität und<br />
emotionale Intelligenz zählen.<br />
Zu meinen Schwächen gehört<br />
mein kleiner Kontrollzwang,<br />
meine Ungeduld und es macht<br />
mich wahnsinnig, wenn Technik<br />
nicht funktioniert.<br />
Mit welchem Tier würdest du<br />
dich vergleichen und warum?<br />
Ich würde mich in meinem<br />
Berufsleben mit einem Wolf<br />
in seinem Rudel vergleichen.<br />
Zusammen mit meinem Team<br />
bewegen wir uns auf dem<br />
Weg immer als Gruppe fort.<br />
Im Privatleben bin ich dann,<br />
ganz ehrlich, aber eher ein<br />
Faultier.<br />
Wo siehst du dich in fünf Jahren?<br />
Ich sehe mich beruflich immer<br />
noch umgeben von meinem<br />
Team, mit dem ich alles aufgebaut<br />
habe – privat sehe ich<br />
mich auf dem Dorf. Vielleicht<br />
in einem kleinen Häuschen mit<br />
Hund und Garten.<br />
INFOS ZUM KÜNSTLER<br />
„Feuerwerk“, „Frische Luft“ oder „Hier mit dir“ – die Songs des<br />
1993 in Bad Oldesloe geborenen Sängers und Songwriters laufen<br />
im Radio rauf und runter. Nach einer Teilnahme bei „Deutschland<br />
sucht den Superstar“ 2013, in der er es unter die letzten 29 Kandidaten<br />
schaffte, wurde es zunächst ruhig um Wincent Weiss.<br />
Bis seine Coverversion des Liedes „Unter meiner Haut“ von Elif<br />
Demirezer 2015 für Furore sorgte. Danach ging es musikalisch für<br />
den 26-Jährigen nur noch bergauf: Sein zweites Studioalbum „Irgendwie<br />
anders“ behandelt nun die Glücksmomente, aber auch<br />
die Schattenseiten des Erfolges und wie er damit umgeht.<br />
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schreibe uns einfach bis 30.<br />
August eine E-Mail mit dem<br />
Betreff „Wincent Weiss“ an<br />
<strong>magazin</strong>.sho@swp.de – bitte<br />
Name, Adresse und Telefonnummer<br />
nicht vergessen.<br />
ALBEN<br />
ZU<br />
GEWINNEN!<br />
FOTO: CHRISTOPH KÖSTLIN
JOBSTART // SEITE 10<br />
Auf die Mischung kommt es an<br />
Pharmazie-Studentin Alena Zürn macht ein<br />
Pflichtpraktikum in der Kreuzäcker-Apotheke<br />
Seit Anfang Mai arbeitet Alena<br />
Zürn in der Kreuzäcker-Apotheke<br />
in Schwäbisch Hall. Dort<br />
ist die Praktikantin vor allem<br />
in der Kundenberatung tätig.<br />
VON HANNAH POMPALLA<br />
„Mir macht es Spaß, den Menschen<br />
zu helfen und ihnen zu<br />
erklären, wie sie ihre Arznei<br />
einnehmen müssen“, berichtet<br />
die Pharmazie-Studentin.<br />
Als angehende Apothekerin<br />
gehört es zu ihren späteren<br />
Aufgaben, Medikamente auf<br />
ärztliches Rezept hin selbst<br />
zu mischen – und zwar solche,<br />
die auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />
der Patienten genau abgestimmt<br />
sind. Dabei handelt<br />
es sich zum Beispiel um Salben,<br />
Cremes, Säfte, Zäpfchen<br />
und Kapseln mit individuellen<br />
Wirkstoffen oder Dosierungen.<br />
Diese Produkte können also<br />
nicht von der Industrie angeboten<br />
werden.<br />
Alena schaut zunächst ihren<br />
Kollegen im Labor über die<br />
Schulter. „Die Herstellung<br />
übernehmen zwar meistens<br />
die Pharmazeutisch-Technischen-Assistenten,<br />
die PTAs.<br />
Aber wir müssen das im Prinzip<br />
auch selbst<br />
können“,<br />
„DAS ZIEL IST,<br />
SO VIELE WIRK-<br />
STOFFE WIE<br />
MÖGLICH ZU<br />
KENNEN“<br />
betont die<br />
24-Jährige.<br />
„Denn wir stehen<br />
dafür gerade,<br />
dass die<br />
Medikamente<br />
am Ende einwandfrei<br />
sind.<br />
Alles muss stimmen. Es dürfen<br />
keine Nebenwirkungen entstehen“,<br />
sagt sie.<br />
Zudem wird die junge Frau<br />
im Laufe ihres Berufslebens<br />
auch immer wieder Rezepte<br />
und Präparate auf ihre Richtigkeit<br />
kontrollieren. Auch<br />
der Apothekennotdienst, eine<br />
24-Stunden-Schicht, wird ihr<br />
dann bevorstehen – schließlich<br />
muss die Bevölkerung<br />
rund um die Uhr versorgt sein.<br />
Der Beruf ist<br />
mit viel Verantwortung<br />
verbunden<br />
und erfordert<br />
eine enorme<br />
Sachkenntnis.<br />
Die Studenten<br />
werden umfassend<br />
ausgebildet.<br />
Auf dem Lehrplan<br />
des Studiums, das mindestens<br />
acht Semester, also vier Jahre,<br />
dauert, stehen zahlreiche Fächer:<br />
Neben Pharmakologie<br />
zählen insbesondere Chemie,<br />
(Molekular-)Biologie, Physik<br />
und Physiologie zu den Lernfeldern.<br />
„Man kann natürlich<br />
nicht alles im Kopf haben. Aber<br />
das Ziel ist, so viele Wirkstoffe<br />
und deren Wechselwirkungen<br />
wie möglich zu kennen“, sagt<br />
die Vellbergerin.<br />
Sie sei froh darüber, noch als<br />
Praktikantin von den Erfahrungen<br />
ihrer Kollegen profitieren<br />
zu können. „Was sie wissen,<br />
steht in keinem Lehrbuch“,<br />
lacht sie. „Sie wissen sofort,<br />
welche Medikamente man<br />
zum Beispiel bei Heuschnupfen<br />
oder einer Erkältung am<br />
besten empfehlen kann.“<br />
Ihr Studium an der Universität<br />
Heidelberg hat Alena fast abgeschlossen.<br />
„Ich bin am letzten<br />
Abschnitt angelangt, dem<br />
einjährigen Pflichtpraktikum.<br />
Die erste Hälfte habe ich bereits<br />
in der Krankenhausapotheke<br />
im Diak gemacht. Das<br />
zweite halbe Jahr absolviere<br />
ich in der Kreuzäcker-Apotheke“,<br />
erklärt Alena.<br />
Ende dieses Jahres muss sie die<br />
letzte große Prüfung bestehen:<br />
das dritte Staatsexamen.<br />
„Wenn ich das geschafft habe,<br />
kann ich beim Regierungspräsidium<br />
eine Approbation, also<br />
eine Berufserlaubnis, beantragen.<br />
Dann darf ich endlich<br />
als Apothekerin arbeiten“,<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Spaß beim<br />
Beraten<br />
» Große Verantwortung
JOBSTART // SEITE<br />
11<br />
Rezepte kontrollieren<br />
und Medikamente nach<br />
ärztlichen Vorgaben<br />
herstellen wird später<br />
zu Alenas Hauptaufgaben<br />
gehören.<br />
FOTOS: HANNAH POMPALLA<br />
Alena. „Mir gefällt einfach die<br />
Mischung aus Naturwissenschaften<br />
und dem direkten<br />
Kontakt zu den Menschen.<br />
Außerdem fasziniert mich der<br />
menschliche Körper. Es ist sehr<br />
interessant zu wissen, wieso<br />
etwas nicht so funktioniert,<br />
wie es sollte“, sagt sie. •<br />
Alena Zürn ist als<br />
Praktikantin vor allem in der<br />
Beratung tätig.<br />
freut sie sich. Für ihren Berufswunsch<br />
hat sie zwar einen<br />
recht langen Weg hinter sich.<br />
„Doch das war es mir wert. Bereits<br />
seit einem Praktikum in<br />
der Apotheke in der zehnten<br />
Klasse stand für mich fest, was<br />
ich werden möchte“, erläutert<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
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JOBSTART // SEITE 12<br />
Das Allround-Talent für den Betrieb<br />
Alisa Müller lernt Mechatronikerin<br />
bei Kärcher in Obersontheim<br />
Ab in die Lehrwerkstatt –<br />
dort hat Alisa Müller alles<br />
gelernt, was sie als Mechatronikerin<br />
können muss.<br />
FOTOS: ALISA GRÜN<br />
„Am liebsten verdrahte ich,<br />
programmiere oder bediene<br />
die CNC-Fräsmaschine“, sagt<br />
Alisa Müller und fügt lachend<br />
an: „Meine Freundinnen wissen<br />
da meist natürlich nicht,<br />
wovon ich spreche.“ Kein<br />
Wunder, denn die junge Frau<br />
hat sich für einen Beruf in einer<br />
richtigen Männerdomäne<br />
entschieden.<br />
VON ALISA GRÜN<br />
Seit September 2016 macht<br />
Alisa die Ausbildung zur Mechatronikerin<br />
im Obersontheimer<br />
Werk des Spezialisten<br />
für Reinigungssysteme. In der<br />
Schwäbisch Haller Berufsschule<br />
ist sie umgeben von Jungs.<br />
„Wir sind in der Klasse 26<br />
Schüler und darunter nur zwei<br />
Mädels“, berichtet die 19-Jährige.<br />
Als Nachteil sieht sie das<br />
allerdings nicht. Im Gegenteil:<br />
„Meine Kollegen empfinden<br />
es als Abwechslung, wenn<br />
auch mal eine Frau die Schaltschränke<br />
einbaut oder Anlagen<br />
instand hält“, sagt Alisa<br />
souverän.<br />
Dass sie diesen Weg einschlagen<br />
wird, war nicht schon immer<br />
klar. Erst ein Praktikum im<br />
kaufmännischen Bereich zeigte<br />
ihr, was für sie nicht infrage<br />
kommt. Eine weitere Woche<br />
als Praktikantin – diesmal bei<br />
Kärcher als Elektronikerin –<br />
und Alisa wusste, was sie nach<br />
ihrem Realschulabschluss machen<br />
möchte: „Die Kollegen<br />
waren sehr hilfsbereit, das<br />
Unternehmen bot eine Lehrwerkstatt<br />
und war außerdem<br />
nicht weit weg von meinem<br />
Wohnort Sulzbach-Lauffen.<br />
Deshalb habe ich mich um die<br />
Ausbildungsstelle zur Mechatronikerin<br />
beworben.“<br />
Seit zweieinhalb Jahren lernt<br />
Alisa nun alle Bereiche kennen,<br />
die der vielfältige Beruf<br />
mit sich bringt. „Als Mechatroniker<br />
kümmern wir uns bei<br />
Kärcher unter anderem um die<br />
Anlagen an allen Standorten.<br />
Dabei kombinieren wir unser<br />
Wissen in der Elektrik, der Mechanik<br />
und der Informatik“, erklärt<br />
die 19-Jährige. Während<br />
der dreieinhalb Jahre dauernden<br />
Ausbildung habe sie in<br />
jedem Bereich das Wichtigste<br />
gelernt. „Und das ganz ohne<br />
Vorwissen“, sagt Alisa. Denn in<br />
einer Werkstatt hatte sie zuvor<br />
nie gearbeitet.<br />
„In der Realschule habe ich<br />
statt technischen nur hauswirtschaftliche<br />
Fächer belegt.<br />
Die Handarbeitsfähigkeiten<br />
helfen mir aber immerhin,<br />
wenn ich im Schaltschrank<br />
die kleinen Kabel anschließen<br />
muss. Da sind meine kleinen<br />
Hände, im Vergleich zu<br />
den Kollegen, schon flinker“,<br />
schmunzelt die Auszubildende.<br />
Doch sie trifft hin und wieder<br />
auch auf Schwierigkeiten,<br />
wenn etwas sehr schwer ist<br />
oder größere Hände zum Greifen<br />
erforderlich sind. „Bisher<br />
hat mich dann noch keiner<br />
meiner Kollegen im Stich gelassen“,<br />
so Alisa.<br />
Zu Beginn ihrer Lehrjahre<br />
musste sie zunächst alle<br />
Handwerksarbeiten der drei<br />
Berufsbereiche lernen. Dazu<br />
gehören Feilen, Bohren, Drehen<br />
sowie CNC-Fräsen oder<br />
das Anschließen von Schaltkreisen<br />
und Programmieren
JOBSTART // SEITE<br />
13<br />
von Steuerungen. „Zum Ende<br />
der Ausbildung kommen dann<br />
Aufgaben an komplexeren Geräten<br />
hinzu. Je<br />
nachdem in<br />
ECHT<br />
COOL<br />
Arbeiten an der<br />
Drehmaschine<br />
gehören für die<br />
19-Jährige zum<br />
Alltag.<br />
welcher Abteilung<br />
ich dann<br />
gerade bin,<br />
sind das Wasseraufbereitungsanlagen,<br />
wie sie die<br />
Bundeswehr<br />
in Krisengebieten nutzt, oder<br />
neue Anlagen, die an unseren<br />
eigenen Standorten benötigt<br />
werden“, erklärt Alisa.<br />
Für Letztere wird sie auch nach<br />
ihrer Ausbildung, also bereits<br />
ab Juli, tätig sein. „Ich bleibe<br />
bei Kärcher als Mechatronikerin<br />
im Betriebsmittelbau“,<br />
freut sie sich. „Dort baue ich<br />
dann gemeinsam mit meinen<br />
Kollegen die neuen Maschinen<br />
für unsere weltweiten Standorte.“<br />
Für die Inbetriebnahme<br />
vor Ort ist ein Aufenthalt der<br />
„ICH BIN<br />
GANZ OHNE<br />
VORWISSEN<br />
GESTARTET“<br />
Mechatroniker unabdingbar.<br />
Zwei Wochen in China, den<br />
USA oder Brasilien – das kann<br />
sich Alisa in<br />
Zukunft sehr<br />
gut vorstellen.<br />
Aber auch<br />
so blickt die<br />
junge Mechatronikerin<br />
hoffnungsvoll<br />
nach vorne.<br />
„Damit die<br />
automatisierten Maschinen,<br />
die einen Menschen in der<br />
Produktion ersetzen können,<br />
überhaupt erst einsatzfähig<br />
sind, müssen sie ja auch erst<br />
gebaut werden. Das mache ich<br />
dann“, ist sich die 19-Jährige<br />
sicher. Und auch sonst sieht<br />
sie ihren Beruf als zukunftsfest.<br />
„Ein gut ausgebildeter<br />
Mechatroniker kennt sich in<br />
vielen Bereichen aus. Daher<br />
kann er überall im Betrieb eingesetzt<br />
werden. Wir sind quasi<br />
Allround-Talente.“ •<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
14<br />
Für den Traumberuf raus aus der Heimat<br />
Eda-Melina Baysal absolviert ein duales<br />
Studium der Luft- und Raumfahrttechnik<br />
Eda-Melina Baysal hilft<br />
bei der Entwicklung von Flugzeugsitzen.<br />
FOTO: ADINA MÖLLER<br />
Ihr großes Interesse für Technik<br />
und ihre Begeisterung für<br />
das Fliegen – mit ihrem Studium<br />
bringt Eda-Melina Baysal<br />
alles unter einen Hut. Dafür<br />
ist sie extra von Berlin nach<br />
Schwäbisch Hall gezogen.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Wer in den Urlaub fliegt, sorgt<br />
sich vielleicht um Turbulenzen,<br />
hat Angst davor abzustürzen<br />
oder sein Gepäck zu verlieren.<br />
Wie genau das Flugzeug aber<br />
funktioniert, was alles dazuge-<br />
hört, dass kleine Sportflieger<br />
oder auch große Passagiermaschinen<br />
in der Luft bleiben,<br />
darüber macht sich der „Otto-<br />
Normal-Reisende“ in der Regel<br />
keine Gedanken. Ganz anders<br />
Eda-Melina Baysal. Sie will<br />
herausfinden und verstehen,<br />
wie Flugzeuge funktionieren.<br />
Daher absolviert sie ein duales<br />
Studium der Luft- und Raumfahrttechnik.<br />
Für ihren Traumjob hat die<br />
angehende Ingenieurin früh<br />
ihr Elternhaus verlassen und<br />
ist 2017 direkt nach dem Abitur<br />
von der Metropole Berlin<br />
in die besinnliche Kleinstadt<br />
Schwäbisch Hall gezogen. „Mit<br />
17 Jahren von zu Hause wegzugehen<br />
war schon hart, aber für<br />
meinen Wunschberuf habe ich<br />
das gerne gemacht! Luft- und<br />
Raumfahrttechnik kann man<br />
eben am besten in Süddeutschland<br />
studieren, also stand mein<br />
Entschluss fest.“<br />
Schon von Kindesbeinen an<br />
war die heute 19-Jährige von<br />
Technik begeistert: „Ab der<br />
siebten oder achten Klasse<br />
war ich sicher, dass ich ein Maschinenbau-Studium<br />
machen<br />
will“, erinnert sie sich. Rund<br />
um das Abitur wuchs dann der<br />
Entschluss, Luft- und Raumfahrttechnik<br />
zu studieren. „So<br />
konnte ich alle meine Interessen<br />
unter einen Hut bringen:<br />
Ich fliege total gern, Technik<br />
begeistert mich und ich wollte<br />
einen Beruf erlernen, der mir<br />
internationale Kontakte bringt<br />
und der es mir möglich macht,<br />
im Ausland zu arbeiten“, fasst<br />
die zielstrebige junge Frau<br />
zusammen. Mit RECARO Aircraft<br />
Seating hat Eda-Melina
JOBSTART // SEITE 15<br />
den passenden Arbeitgeber<br />
gefunden – das Unternehmen<br />
ist mit zahlreichen Standorten<br />
weltweit auch international<br />
gut aufgestellt.<br />
Zudem lobt die Studentin die<br />
Arbeitsatmosphäre im Haller<br />
Unternehmen: „Hier fühle ich<br />
mich richtig wohl. Trotz der Unternehmensgröße<br />
kommt man<br />
sich nicht verloren vor. Denn<br />
bei Sorgen oder Nöten findet<br />
sich immer ein Ansprechpartner.<br />
Die Betreuung ist wirklich<br />
gut!“ Zusätzlich habe sie über<br />
betriebliche Angebote wie<br />
Sportgruppen oder die Mitgliedschaft<br />
im benachbarten<br />
Fitnessstudio auch über die<br />
Arbeit neue Freunde gefunden.<br />
Der Theorieteil des Studiums<br />
findet am Campus Friedrichshafen<br />
der DHBW Ravensburg<br />
(Duale Hochschule Baden-<br />
Württemberg) statt. Nach<br />
einem viersemestrigen Grundstudium<br />
können sich die Studierenden<br />
hier in den beiden<br />
letzten Semestern entweder<br />
für die am Maschinenbau<br />
orientierte Studienrichtung<br />
Luft- und Raumfahrtsysteme<br />
oder für den Bereich Luft- und<br />
Raumfahrtelektronik entscheiden.<br />
Die breite, systemtechnische<br />
Ausrichtung spiegelt sich<br />
in den Kernmodulen des Studiums<br />
wider, in denen neben den<br />
Lehrinhalten der klassischen<br />
Luft- und Raumfahrttechnik,<br />
wie etwa Aerodynamik, Flugphysik<br />
und Leichtbau, weitere<br />
wichtige Kompetenzen aus<br />
den Bereichen Maschinenbau<br />
und Elektrotechnik vermittelt<br />
werden.<br />
„ICH FLIEGE<br />
GERNE UND<br />
TECHNIK<br />
BEGEISTERT<br />
MICH“<br />
Welche Grundvoraussetzungen<br />
braucht es für so ein Studium?<br />
„Es ist total wichtig, physikalische<br />
Themen wirklich zu<br />
verstehen. Es genügt nicht, nur<br />
reine Formeln anzuwenden,<br />
sondern das Grundverständnis<br />
muss auf jeden Fall gegeben<br />
sein“, macht die angehende<br />
Ingenieurin deutlich. Zudem<br />
sollten künftige Luft- und<br />
Raumfahrtspezialisten über<br />
gute Kenntnisse in Chemie und<br />
Englisch verfügen.<br />
Unverzichtbar für einen erfolgreichen<br />
Abschluss ist auch die<br />
Leistungsbereitschaft: „Das<br />
Studium ist mit der Schulzeit<br />
kaum vergleichbar. Das Lernen<br />
nimmt viel mehr Zeit in<br />
Anspruch – auch neben den<br />
eigentlichen Vorlesungen<br />
muss man die Nase noch tief<br />
in Bücher stecken und büffeln“,<br />
warnt Eda-Melina. Sie betont<br />
aber auch: „Während der Praxiszeit<br />
im Unternehmen kann<br />
man das Wissen, das man sich<br />
in der Theorie angeeignet hat,<br />
direkt nutzen. Mit dem dualen<br />
Studium hat man also innerhalb<br />
von drei Jahren den<br />
Bachelor in der Tasche und<br />
gleichzeitig schon 1,5 Jahre Berufserfahrung.“<br />
Zu diesen Praxiserfahrungen<br />
zählt auch die Projektarbeit,<br />
an der die Studentin in den<br />
letzten Monaten gearbeitet<br />
hat: Das Ziel war es, ein geeignetes<br />
Material für spezielle<br />
Teile der Flugzeugsitze zu finden.<br />
In zahlreichen Stunden<br />
im Labor wurde getestet, wie<br />
sich das passende Material<br />
am besten herstellen lässt.<br />
„Das war richtig spannend.<br />
Und das Beste: Irgendwann<br />
fliege ich in den Urlaub und<br />
sitze auf einem Sitz, der aus<br />
genau diesem Material gefertigt<br />
ist“, freut sie sich. •<br />
KICK-FACT<br />
Angehende Luft- und<br />
Raumfahrttechniker müssen<br />
sich um ihre Zukunft<br />
keine Sorgen machen.<br />
Mit dem entsprechenden<br />
Studium sind sie<br />
bestens für so ziemlich<br />
alles, was in den nächsten<br />
Jahrzehnten in der<br />
Industrie kommen mag,<br />
gewappnet. Die Luft- und<br />
Raumfahrttechnik gilt als<br />
eine der bedeutendsten<br />
Schlüsselbranchen der<br />
deutschen Wirtschaft<br />
und als Motor für die<br />
Entwicklung zukünftiger<br />
Technologien. Die Verdienstmöglichkeiten<br />
für<br />
Luft- und Raumfahrttechniker<br />
sind im Vergleich<br />
zu anderen Berufen überdurchschnittlich<br />
hoch.<br />
Das Einstiegsgehalt liegt<br />
im Schnitt bei 3750 Euro<br />
brutto im Monat und<br />
steigt mit zunehmender<br />
Berufserfahrung.<br />
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und nochmals lernen
JOBSTART // SEITE<br />
16<br />
Mit Energie in die Zukunft<br />
Luisa Schwarz studiert „BWL Industrie 4.0“<br />
bei den Haller Stadtwerken<br />
BWL studieren geht auch mit<br />
digitalem Schwerpunkt. „Industrie<br />
4.0“ lautet dabei das<br />
Stichwort. Die 20-jährige Luisa<br />
Schwarz setzt auf die Zukunft<br />
und hat sich für das duale Studium<br />
BWL Industrie 4.0 entschieden.<br />
Schritt für Schritt bewegte<br />
sich Luisa auf ihr Ausbildungsunternehmen<br />
zu. Als kleines<br />
Mädchen lief sie beim Drei-<br />
Berge-Cup mit. Später, in der<br />
Schule, absolvierte sie beim<br />
Haller Energiedienstleister ein<br />
einwöchiges Praktikum. Und<br />
heute studiert sie im vierten<br />
Semester BWL Industrie 4.0<br />
bei den Stadtwerken Schwäbisch<br />
Hall und an der dualen<br />
Hochschule in Stuttgart.<br />
„Schon während des Schülerpraktikums<br />
habe ich mich bei<br />
den Stadtwerken sehr wohlgefühlt“,<br />
erzählt<br />
VON CLAUDIA LINZ Luisa. „Die<br />
Mitarbeiter<br />
haben sich um<br />
mich<br />
geküm-<br />
mert und mir<br />
alles<br />
erklärt.“<br />
Als duale Stu-<br />
dentin ist sie<br />
nun<br />
zurück-<br />
gekehrt. Dabei durchläuft die<br />
junge Frau<br />
verschiedene Ab-<br />
teilungen des Energiedienst-<br />
leisters von<br />
der Technik über<br />
die<br />
Finanzbuchhaltung bis<br />
zur Abteilung für energiewirt-<br />
schaftliche<br />
Dienstleistungen.<br />
„Denn die Stadtwerke versor-<br />
gen nicht nur rund 50 000<br />
Kunden in und um Schwäbisch<br />
Hall mit Strom, Erdgas, Wasser<br />
und Fernwärme. Sie betreuen<br />
darüber hinaus im Auftrag von<br />
Strom- und Erdgasvertriebsfir-<br />
men auch über 400 000 Kun-<br />
den bundesweit“, weiß Luisa.<br />
Besonders gefallen hat der<br />
Studentin in der Marketing-<br />
abteilung,<br />
dass sie bei der<br />
Entwicklung eines Werbegeschenkes<br />
in Form ei-<br />
nes Kartenspiels dabei<br />
sein<br />
durfte. „Mit den<br />
Karten können die<br />
Leistungen und an-<br />
LUISA<br />
LERNT<br />
TÄGLICH<br />
DAZU<br />
dere Daten der Solar-, Windkraft-,<br />
Wasserkraft- oder Biogasanlagen<br />
aus Schwäbisch<br />
Hall und dem Umkreis miteinander<br />
verglichen werden“, erläutert<br />
Luisa. Der Geschickteste<br />
gewinne und werde ganz<br />
nebenbei auch ein wenig<br />
schlauer.<br />
Natürlich lernt<br />
auch Luisa<br />
täglich dazu.<br />
Nicht nur im<br />
Einkauf oder<br />
im Vertrieb,<br />
sondern auch<br />
bei der Organisation<br />
des<br />
jährlichen Hoffestes. Bei dem<br />
Projekt für Auszubildende und<br />
Studenten erarbeitet das Team<br />
Vorschläge zu Wanderungen,<br />
Radtouren sowie zum Speise-<br />
und Getränkeangebot und<br />
organisiert die Veranstaltung.<br />
„Weil Foodtrucks gerade so<br />
angesagt sind, haben wir für<br />
das aktuelle Fest den Anbieter<br />
,I love Mauldasch‘ ins Gespräch<br />
gebracht“, sagt Luisa, die sich<br />
auch in der Jugend- und Auszubildendenvertretung<br />
engagiert.<br />
„Ich bin überzeugt, dass<br />
das bei den Mitarbeitern gut<br />
„DUALES<br />
STUDIUM:<br />
VERBINDET<br />
THEORIE UND<br />
PRAXIS“<br />
FOTO: CLAUDIA LINZ<br />
Luisa Schwarz (20) mit<br />
dem von ihr mitentwickelten<br />
Kartenspiel, bei dem<br />
man die Leistungen verschiedener<br />
Kraftwerke<br />
miteinander vergleicht.
JOBSTART // SEITE<br />
17<br />
ankommt“, glaubt die gebürtige<br />
Braunsbacherin, die inzwischen<br />
in Hall lebt, und in ihrer<br />
Freizeit gerne Rad fährt und<br />
schwimmen geht.<br />
Das duale Studium verbindet<br />
die Theorie mit der Praxis. Drei<br />
Monate im Energiedienstleistungsunternehmen<br />
in Schwäbisch<br />
Hall wechseln sich ab mit<br />
drei Monaten an der dualen<br />
Hochschule in Stuttgart. Dort<br />
ECHT<br />
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» Flexible Arbeitsmöglichkeiten<br />
durch Gleitzeit<br />
» In unterschiedlichen<br />
Abteilungen sammelt<br />
man viel Erfahrung<br />
» Tarifliche Vergütung<br />
» Sicherer Arbeitsplatz<br />
mit guten<br />
Übernahmechancen<br />
» Kantine und<br />
Essenszuschuss<br />
werden die<br />
ganz normalen<br />
BWL-Fächer<br />
unterrichtet,<br />
aber auch<br />
die Trends der<br />
digitalen Vernetzung,<br />
zum<br />
Beispiel Blockchain,<br />
aufgezeigt, IT-Recht,<br />
E-Commerce, Robotik oder<br />
Online-Marketing behandelt.<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
» Durch die Arbeit an der<br />
Hochschule verringert rt<br />
sich die Zeit im Betriebeb<br />
» Kein fester Arbeitsplatz<br />
in den Abteilungen,<br />
sondern immer „auf<br />
Reisen“<br />
» Zu den Prüfungen<br />
kommen noch vier<br />
Hausarbeiten und<br />
eine Bachelorarbeit<br />
„DIE<br />
ZUKUNFT<br />
KANN<br />
KOMMEN“<br />
Eines ist damit<br />
klar: Mit Abschluss<br />
ihres<br />
Studiums ist<br />
Luisa Schwarz<br />
gut vorbereitet<br />
auf neue<br />
Anforderungen<br />
in der Arbeitswelt.<br />
Die Zukunft kann<br />
kommen. •<br />
KICK-FACT<br />
Industrie 4.0<br />
Unter Industrie 4.0 versteht<br />
man die umfassende<br />
Digitalisierung der<br />
industriellen Produktion.<br />
Nach der Mechanisierung<br />
(Industrie 1.0), der Massenproduktion<br />
(Industrie<br />
2.0) und der Automatisierung<br />
(Industrie 3.0) führt<br />
die Vernetzung von Menschen,<br />
Maschinen und<br />
Werkstücken durch moderne<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnik<br />
zur vierten industriellen<br />
Revolution.<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
18<br />
Vom Hobby zum Beruf<br />
Shannon Huber hat sich für ein duales<br />
Fernstudium in Sportökonomie entschieden<br />
Sport ist genau ihr Ding:<br />
Shannon Huber arbeitet für<br />
ihr duales Studium im Haller<br />
Fair-Fitness-Studio.<br />
Menschen beim Workout so<br />
richtig ins Schwitzen zu bringen,<br />
bereitet Shannon Huber<br />
viel Freude. Drei- bis viermal in<br />
der Woche gibt sie verschiedene<br />
Kurse im Fair-Fitness-Studio<br />
am Standort Schwäbisch Hall.<br />
VON HANNAH POMPALLA<br />
Die 20-Jährige leitet ihre<br />
Teilnehmer in den Rubriken<br />
Outdoor Fitness, Functional,<br />
Jumping, Bauch-Intensiv<br />
und Fle-xx, ein besonderes<br />
Training für den Rücken, an.<br />
„Ich habe zuerst eine Anleitung<br />
von einem erfahrenen<br />
Kursleiter bekommen. Dann<br />
durfte ich auch schon selbst<br />
loslegen und eigene Ideen<br />
einfließen lassen“, erzählt die<br />
Hallerin begeistert. Die Leidenschaft<br />
für ihre Arbeit ist<br />
ihr anzusehen. „Mir macht es<br />
einfach total Spaß, vor den<br />
Leuten zu stehen und sie zum<br />
Auspowern zu motivieren“,<br />
schwärmt sie. „Und es wird<br />
nicht langweilig, man hat hier<br />
viel Abwechslung“, betont die<br />
junge Frau. Schließlich gehört<br />
es auch zu ihren Tätigkeiten,<br />
Neulinge mit den Fitness-Geräten<br />
vertraut zu machen und<br />
sie zu betreuen.<br />
Dabei hat Shannon einen eher<br />
ungewöhnlichen Bildungsweg<br />
gewählt: Sie absolviert seit<br />
April dieses Jahres ein duales<br />
Fernstudium im Fach Sportökonomie<br />
an der staatlich<br />
anerkannten Deutschen Hochschule<br />
für Prävention und<br />
Gesundheitsmanagement<br />
(DHfPG) in Stuttgart. „Der<br />
Praxisanteil ist extrem hoch,<br />
das gefällt mir sehr“, erklärt<br />
sie. „Denn wir müssen nur<br />
circa viermal im Monat in der<br />
Hochschule sein. Dafür sind<br />
die Gruppen dort recht klein“,<br />
so Shannon. Das bedeutet jedoch<br />
nicht, dass man weniger<br />
zu büffeln hat. Die Studenten<br />
müssen umfangreiche Kenntnisse<br />
in Ökonomie, Sportmanagement<br />
und Trainingswissenschaft<br />
erlangen, um für<br />
einen Beruf in Vereinen, Verbänden,<br />
bei Sportartikelherstellern<br />
sowie in Fitness- und<br />
Gesundheitsunternehmen fit<br />
zu sein.
JOBSTART // SEITE<br />
19<br />
„ES WIRD<br />
NICHT LANG-<br />
WEILIG, MAN<br />
HAT VIEL AB-<br />
WECHSLUNG“<br />
„Jeden Monat steht eine Prüfung<br />
oder eine Hausarbeit an,<br />
um ein Modul abzuschließen.<br />
Das kann schon mal recht stressig<br />
werden, wenn man quasi<br />
Vollzeit arbeiten geht“, berichtet<br />
die 20-Jährige. Sie arbeite in<br />
einem Drei-Schicht-System: Die<br />
erste dauert beispielsweise von<br />
6 bis 15 Uhr, die letzte von 14<br />
bis 23 Uhr. „Unsere Arbeitszeit<br />
wechselt jede Woche.“<br />
Allerdings hat das dreieinhalbjährige<br />
Fernstudium für den<br />
Bachelor einen Haken: Es sind<br />
Studiengebühren in Höhe von<br />
330 Euro pro Monat zu entrichten.<br />
In der Regel übernimmt<br />
das der Hochschule zufolge der<br />
Arbeitgeber. Shannons Studio<br />
zahlt rund die Hälfte der Kosten.<br />
Von ihrem Gehalt muss<br />
sie daher 165 Euro pro Monat<br />
selbst in ihre Ausbildung investieren.<br />
„Für mich ist das aber in<br />
Ordnung. Ich wohne außerdem<br />
noch zu Hause,<br />
da geht das<br />
noch“, sagt<br />
sie. Zudem<br />
kann sie dafür<br />
im Studio<br />
so oft trainieren,<br />
wie sie<br />
möchte.<br />
Der Spaß an<br />
der Arbeit<br />
ist ihr wichtiger als das Geld.<br />
„Nur trocken Sportwissenschaften<br />
an der Uni zu studieren,<br />
das wäre nichts für mich“,<br />
ist sie sich sicher. Dies war auch<br />
der Grund dafür, wieso sie ihr<br />
Studium für Grundschullehramt<br />
an der Pädagogischen<br />
Hochschule Ludwigsburg abgebrochen<br />
hat. „Ich habe damals<br />
parallel als Aushilfskraft<br />
im Fair-Fitness-Studio in Hall<br />
gearbeitet. Der Studioleiter<br />
hat mich gefragt, ob ich nicht<br />
dieses duale Studium machen<br />
Shannon darf im Studio so viel trainieren,<br />
wie sie möchte. Wenn sie dort arbeitet,<br />
gibt sie vor allem Kurse.<br />
möchte. Und da musste ich<br />
nicht lange zögern“, lacht sie.<br />
„Hätte ich das nicht bekommen,<br />
würde ich wohl jetzt<br />
eine Ausbildung machen.“ Mit<br />
ihren früher größten Hobbys,<br />
den Mannschaftssportarten<br />
wie Fuß- und Handball, schien<br />
FOTOS: HANNAH POMPALLA<br />
ihr Weg vorprogrammiert.<br />
Denn im sozialen und sportlichen<br />
Gewerbe wollte sie schon<br />
immer tätig sein. „Mir macht<br />
es einfach total Spaß, Menschen<br />
zu helfen. Und hier kann<br />
ich als Fitnesstrainerin genau<br />
das tun“, freut sie sich. •<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Viel Praxis<br />
» Sehr abwechslungsreich<br />
» Gutes Arbeitsklima<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
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es sehr voll und laut<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
20<br />
Maultaschen sind nicht nur zum Essen da<br />
Daniela Just macht eine Ausbildung zur<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik bei Bürger<br />
Wie dick sollte eigentlich die<br />
perfekte Schupfnudel sein?<br />
Und wie heiß sind Maultaschen<br />
idealerweise, wenn sie<br />
aus dem Topf kommen? Das<br />
weiß Daniela Just genau. Die<br />
Ilshofenerin ist im ersten Lehrjahr<br />
bei Bürger in Crailsheim.<br />
VON ALISA GRÜN<br />
Ein weißer Kittel, die Hände in<br />
blauen Handschuhen und über<br />
die Frisur eine Haube gezogen<br />
– wenn Daniela in der Produktion<br />
ihren Aufgaben nachgeht,<br />
steht die Hygiene im Fokus.<br />
„Um ein einwandfreies Produkt<br />
herzustellen, gehört aber<br />
auch noch einiges mehr dazu,<br />
als die gesetzlichen Vorschriften<br />
einzuhalten“, berichtet die<br />
20-Jährige, während aus den<br />
Maschinen allerhand schwäbische<br />
Spezialitäten fallen.<br />
Ein gutes Basiswissen in der Ernährung<br />
brachte Daniela schon<br />
zum Maultaschen-Spezialisten<br />
Bürger mit. Sie besuchte das<br />
Berufskolleg für Ernährung<br />
und Erziehung in Schwäbisch<br />
Hall. „Nach einiger Zeit habe<br />
ich dann aber gemerkt, dass ich<br />
meine Zukunft anders gestalten<br />
möchte“, sagt Daniela. Und<br />
so kam es, dass sie für einige<br />
Monate in der Abteilung Endverpackung<br />
bei Bürger arbeitete.<br />
Während dieser Zeit schnupperte<br />
sie ausgiebig in den Beruf<br />
der Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />
hinein. „Viele Azubis<br />
waren bei ihrem Durchlauf in<br />
meiner Abteilung. Da haben sie<br />
mir von den Inhalten und ihren<br />
Aufgaben erzählt“, schildert<br />
die Ilshofenerin. Die Entscheidung,<br />
sich für diese Ausbildung<br />
zu bewerben, fiel dann schnell.<br />
„Das Berufsbild und meine<br />
Liebe zu Maultaschen haben<br />
einfach super zusammenge-<br />
Während ihrer Ausbildung ist die 20-Jährige<br />
auch an den Produktionslinien tätig.<br />
passt“, schmunzelt Daniela. Im<br />
September 2018 ging es los.<br />
Während der drei Lehrjahre<br />
durchläuft sie alle Abteilungen<br />
des Unternehmens, lernt also<br />
den gesamten Lebenszyklus<br />
FOTOS: ALISA GRÜN<br />
der schwäbischen Spezialitäten<br />
kennen. „Wir Fachkräfte für Lebensmitteltechnik<br />
überwachen<br />
beispielsweise die Maschinen,<br />
kontrollieren die Qualität von<br />
Rohstoffen und Endprodukten<br />
oder füllen die Zutaten in die<br />
Anlagen.“ Des Weiteren kümmern<br />
sie sich bei Bürger um<br />
die fachgerechte Lagerung von<br />
Spätzle & Co. sowie um die Verpackung<br />
der Produkte. „Dabei<br />
müssen wir vor allem Temperatur<br />
und Hygienebestimmungen<br />
im Auge behalten“, sagt<br />
die Auszubildende.<br />
Nach drei Monaten im Betrieb<br />
hat sie drei bis fünf Wochen<br />
Blockunterricht an der Berufsschule<br />
in Heilbronn. Dort steht<br />
neben Fächern wie Deutsch<br />
und Mathematik auch die „Berufsfachliche<br />
Kompetenz“ auf<br />
dem Stundenplan. „Dabei sind<br />
wir unter anderem im Labor<br />
„BERUF UND<br />
MAULTASCHEN-<br />
LIEBE<br />
PASSEN SUPER<br />
ZUSAMMEN“<br />
und untersuchen Inhaltsstoffe<br />
oder schauen, wie viele Mikroorganismen<br />
sich in den Lebensmitteln<br />
tummeln“, erklärt<br />
Daniela. Aber auch mit Schadstoffen<br />
aus Spritzmitteln muss<br />
sich die 20-Jährige in diesem<br />
Fach auseinandersetzen: „Das<br />
wird vor allem in Zukunft ein<br />
großes Thema innerhalb meines<br />
Berufes sein. Denn der<br />
Trend zu Bio-Produkten macht<br />
auch vor der Großproduktion<br />
nicht halt.“<br />
Aktuell vertieft sie ihr Wissen<br />
in der Produktentwicklung.<br />
„Da stehen dann auch<br />
Verkostungen an“, grinst die<br />
Maultaschen-Liebhaberin.<br />
Ihre Aufgabe ist es außerdem,<br />
Handmuster von Neuentwicklungen<br />
anzufertigen.<br />
„Ich wiege die Gewürze ab,
JOBSTART // SEITE<br />
21<br />
Daniela Just misst, ob die<br />
ungekochten Schupfnudeln<br />
die richtige Größe haben.<br />
besorge die Rohstoffe aus<br />
der Produktion und forme<br />
dann das neue Produkt“,<br />
erklärt sie. Sobald es in die<br />
Fertigung geht, überwacht<br />
sie die Maschinen. Dann<br />
wird es auch nötig, Schupfnudeln<br />
oder Gnocchi auf<br />
Größe, Gewicht oder Gar-<br />
Grad zu testen. „Wer weiß,<br />
vielleicht kann ich auch irgendwann<br />
mal ein eigenes<br />
Rezept umsetzen“, überlegt<br />
die Auszubildende.<br />
Für die Zukunft sieht sich<br />
die junge Frau gewappnet.<br />
Selbst wenn die Automatisierung<br />
viel Neues mit sich<br />
bringt – Stapler „Paule“<br />
fährt heute schon im Crailsheimer<br />
Werk die Paletten<br />
selbstständig von A nach B<br />
–, ist sich Daniela sicher: „Als<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik<br />
werde ich auch in<br />
Zukunft benötigt. Irgendjemand<br />
muss die Roboter<br />
bedienen und wissen, wo<br />
es hakt.“ Technisches Verständnis<br />
gehört demnach<br />
genauso zu ihrem Beruf wie<br />
Teamfähigkeit, Geduld und<br />
Ausdauer. „Und wir müssen<br />
viel um die Ecke denken“,<br />
sagt sie. „Aber genau diese<br />
Flexibilität, das vielfältige<br />
Aufgabengebiet und Arbeiten<br />
mit tollen Lebensmitteln<br />
gefällt mir sehr gut. Ich<br />
bin glücklich, damit meinen<br />
Traumberuf gefunden zu<br />
haben.“ •<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Abwechslungsreiche<br />
Abteilungen<br />
» Transferwissen<br />
anwenden<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
» Temperatursturz von<br />
Produktion zu Lager:<br />
Erkältungsgefahr<br />
» Viele Sicherheits- und<br />
Hygienevorschriften<br />
(z. B. kein Schmuck)
JOBSTART // SEITE<br />
22<br />
Im Dienst der Gerechtigkeit<br />
Anita Klingberg wird Polizeimeisterin. Im<br />
Haller Revier kann sie das Gelernte umsetzen<br />
Am Anfang ihres Praktikums ist<br />
Anita Klingberg vor allem auf Streife gewesen.<br />
FOTOS: HANNAH POMPALLA<br />
Als Anita Klingberg die Zusage<br />
von der Polizeischule in<br />
Biberach in den Händen hielt,<br />
war die Freude sehr groß.<br />
Schließlich wusste sie schon<br />
vor ihrem Abi, welchen Weg<br />
sie einschlagen will. „Mein<br />
Gerechtigkeitsempfinden ist<br />
sehr ausgeprägt. Daher habe<br />
ich diesen Beruf gewählt“, erklärt<br />
sie.<br />
VON HANNAH POMPALLA<br />
Mit der bestandenen Aufnahmeprüfung<br />
hat die Polizeimeisteranwärterin<br />
eine große<br />
Hürde überwunden. Denn hier<br />
galt es, einen Rechtschreib-,<br />
Sprachverständnis- und Intel-<br />
ligenztest sowie ein Auswahlinterview<br />
zu bestehen. Außerdem<br />
musste sie im Vorfeld ein<br />
Sportabzeichen in Bronze und<br />
einen Gesundheitstest nachweisen.<br />
„Aber<br />
wenn man das<br />
alles wirklich<br />
will, geht das<br />
schon. Auch<br />
die Anforderungen<br />
für<br />
das Sportabzeichen<br />
sind<br />
gar nicht so<br />
hart, wie man<br />
denkt“, möchte die 20-Jährige<br />
Mut machen.<br />
Die Ausbildung dauert zweieinhalb<br />
Jahre. Der erste, einjährige<br />
„MEIN GERECH-<br />
TIGKEITSEMP-<br />
FINDEN IST<br />
SEHR<br />
AUSGEPRÄGT“<br />
Abschnitt findet in der Polizeischule<br />
statt. Dort stehen drei<br />
große Schwerpunkte auf dem<br />
Stundenplan: Kriminalitätsbekämpfung,<br />
Streifendienst und<br />
Verkehrsüberwachung-<br />
beziehungsweise<br />
-unfallaufnahme.<br />
Das werden<br />
auch die<br />
Hauptaufgabenfelder<br />
der<br />
Anwärter im<br />
mittleren Polizeivollzugsdienst<br />
sein. Außer diversen<br />
Rechtsthemen spielen auch<br />
Psychologie und Taktik stets<br />
eine große Rolle. Die Ordnungshüter<br />
müssen nämlich<br />
immer einen kühlen Kopf bewahren.<br />
„Wir versuchen, erst<br />
beruhigend und bestimmt mit<br />
den Menschen umzugehen.<br />
Nur wenn es nicht anders geht,<br />
greifen wir körperlich ein“, betont<br />
Anita. Neben Sportunterricht<br />
gibt es auch jede Menge<br />
Einsatztraining mir Fahr- und<br />
Sicherheitsübungen. Ebenso<br />
werden Abwehr- und Zugrifftechniken<br />
geschult, wie auch<br />
das Schießen mit der eigenen<br />
Waffe. Denn die jungen Leute<br />
sollen auch für einen Dienst in<br />
der Bereitschaftspolizei, beispielsweise<br />
bei Demonstrationen<br />
und Sportevents, vorbereitet<br />
werden.
JOBSTART // SEITE 23<br />
Den schulischen Teil hat Anita<br />
schon hinter sich. Nun ist sie<br />
für ein zwölfmonatiges Praktikum<br />
im Revier in Schwäbisch<br />
Hall stationiert. „Das Team ist<br />
Anita nimmt auch<br />
toll. Es ist wie in einer kleinen<br />
Familie“, freut sie sich. Die Neu-<br />
unter Anleitung die<br />
linge werden voll in den Alltag<br />
integriert. Ein Praxisbegleiter<br />
kümmert sich um sie und fährt<br />
Funknachrichten des<br />
Streifendienstes in der<br />
Leitwache entgegen.<br />
etwa mit ihnen auf Streife. e. Eine<br />
Situation ist der jungen Frau<br />
bereits besonders im Gedächtnis<br />
geblieben. „Ich war gerade<br />
mit einem Kollegen mitten in<br />
einer Fahrzeugkontrolle. Kaum drehten wir uns um, raste die<br />
Anleitung die Funknachrichten des Streifendienstes zu überwachen.<br />
dung wird sie wieder in der<br />
Schule verbringen. Danach hat<br />
verdächtige Person davon.<br />
Büroarbeiten wie Pro-<br />
die angehende Polizistin gro-<br />
Mein Kollege konnte den Mann<br />
bei der späteren Verfolgungsjagd<br />
zu Fuß einholen und festnehmen“,<br />
berichtet Anita. „Das<br />
tokolle oder Anzeigen für den<br />
Staatsanwalt schreiben zählt<br />
ebenso zu ihren Tätigkeiten.<br />
Zudem sind vier Sportstunden<br />
ße Pläne: „Wenn ich nach der<br />
war natürlich Adrenalin pur<br />
und ein tolles Erfolgserlebnis“,<br />
pro Monat Pflicht.<br />
Die Arbeitswoche ist mit zweieinhalb<br />
Tagen zwar kurz, aber<br />
strahlt sie.<br />
Nun ist sie im Ermittlungsdienst<br />
sehr intensiv. Auf eine Spätschicht<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
tätig. „Wir sammeln<br />
etwa Fingerabdrücke und recherchieren<br />
folgt direkt der Früh-<br />
und Nachtdienst. „Aber das ist<br />
» Arbeit am Wochenende<br />
(Schichtdienst)<br />
Adressen“, schil-<br />
schon in Ordnung“, sagt Anita.<br />
dert Anita. Ab und an sitzt sie So bleibe man auch fit. Das » Einsätze bei Wind und<br />
auch in der Leitstelle, um unter letzte halbe Jahr ihrer Ausbil-<br />
Wetter<br />
Abschlussprüfung zweieinhalb<br />
Jahre Berufspraxis gesammelt<br />
habe, kann ich mich für ein<br />
Bachelorstudium zur Polizeikommissarin<br />
bewerben. Dann<br />
könnte ich unter anderem zur<br />
Kripo gehen“, erzählt sie. Denn<br />
mit dem Studium hatte es im<br />
ersten Anlauf nicht geklappt –<br />
die Plätze sind beschränkt. Daher<br />
bewarb sie sich für die Ausbildung.<br />
„So ist es eigentlich<br />
viel besser“, stellt Anita fest.<br />
„Dadurch habe ich nämlich viel<br />
mehr Praxiserfahrung, bevor<br />
ich studiere. Und so erhalte ich<br />
auch weiterhin mein volles Gehalt.<br />
Das würde ich sonst nicht<br />
bekommen“, sagt sie. •<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Sehr spannender und<br />
abwechslungsreicher<br />
Job<br />
» Viel Teamwork<br />
» Gutes Betriebsklima
JOBSTART // SEITE<br />
24<br />
Manchmal hilft schon Händchenhalten<br />
Kelly Franz lässt sich zur Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten ausbilden<br />
Kelly Franz begleitet als<br />
Stuhl-Assistenz die Zahnärzte<br />
bei den Terminen.<br />
FOTOS: ALISA GRÜN<br />
Sie unterstützen die Ärzte,<br />
beruhigen ängstliche Patienten<br />
und sorgen dafür, dass<br />
die Zahnbehandlungen wie<br />
am Schnürchen laufen – das<br />
Aufgabengebiet der Zahnmedizinischen<br />
Fachangestellten<br />
in der Gemeinschaftspraxis<br />
Dres. Wirsching in Künzelsau<br />
ist vielfältig. Und wie Kelly<br />
Franz berichtet, „wird es nie<br />
langweilig“.<br />
VON ALISA GRÜN<br />
„Ohne ein Praktikum hätte ich<br />
wahrscheinlich nicht gewusst,<br />
ob das überhaupt etwas für<br />
mich ist“, erzählt die junge<br />
Frau. Denn der Beruf erfordert<br />
weit mehr, als nur dem Arzt<br />
das Besteck zu reichen. „Je<br />
nach Behandlung müssen wir<br />
schon auch Blut sehen können.<br />
Das ist vielen vorher nicht<br />
klar“, weiß Kelly. Sie selbst<br />
war nach ihrem Realschulabschluss<br />
relativ unentschlossen,<br />
wo ihr beruflicher Weg hinführen<br />
soll. Einige Tipps von ihren<br />
Eltern und Freunde, die ihr von<br />
der Künzelsauer Praxis berichteten,<br />
machten sie neugierig.<br />
„Dann habe ich kurzerhand ein<br />
einwöchiges Praktikum hier<br />
gemacht und wurde danach<br />
gefragt, ob ich nicht bleiben<br />
möchte“, sagt sie. „Da habe ich<br />
mich schon sehr gefreut.“<br />
Während manche schon<br />
Schweißausbrüche bekommen,<br />
wenn sie nur das Wort<br />
„Zahnarzt“ hören, ist die Arbeit<br />
rund um die Beißerchen<br />
für Kelly Franz inzwischen Alltag<br />
geworden. Seit 2016 lernt<br />
die 21-Jährige den Beruf in der<br />
Künzelsauer Praxis. Ab Juli sind<br />
die Lehrjahre für sie vorbei und<br />
Kelly sagt: „Ich darf sogar noch<br />
mal etwas länger bleiben, denn<br />
ich werde als Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte übernommen.“<br />
Bis dahin musste sie allerdings<br />
einiges lernen: Zu Beginn<br />
standen viel Zusehen<br />
und Einarbeiten in die Stuhl-<br />
Assistenz an. Das Vor- und<br />
Nachbereiten der einzelnen<br />
Termine, egal ob Kontrollbesuch<br />
oder Wurzelbehandlung,<br />
nimmt auch heute noch viel<br />
Raum in ihrem Arbeitsalltag<br />
ein. „Ich muss wissen, für<br />
welche Behandlung welches<br />
Besteck gebraucht wird. Nach<br />
der Behandlung bin ich dann<br />
auch für die Abrechnung zuständig“,<br />
erklärt die Auszubildende.<br />
„Das habe ich relativ<br />
schnell gelernt. Schwieriger
JOBSTART // SEITE<br />
25<br />
wurde es, als der Sterilisations-Raum<br />
dran war“, erzählt<br />
Kelly. Scharfe Gegenstände,<br />
wie Skalpelle, werden hier<br />
gereinigt und für die nächste<br />
Behandlung vorbereitet, also<br />
steril gemacht. Aber auch besondere<br />
Vorschriften für die<br />
Utensilien von<br />
Patienten, die<br />
eine Infektionskrankheit<br />
haben, gilt es<br />
zu verinnerlichen.<br />
„Grüne<br />
und rote Bereiche<br />
im Raum<br />
unterscheiden<br />
rein von unrein“, weiß die<br />
21-Jährige. Wer hier arbeitet,<br />
hat also auch eine hohe gesundheitliche<br />
Verantwortung<br />
gegenüber allen Patienten.<br />
„Am meisten Spaß macht mir<br />
aber immer noch der Kontakt<br />
zu den Menschen“, schildert<br />
die Auszubildende. Jeder Termin<br />
sei anders, jeden Tag sehe<br />
„EINE MASCHI-<br />
NE WIRD UNS<br />
FACHKRÄFTE<br />
NIEMALS<br />
ERSETZEN“<br />
sie neue Leute und auch Herausforderungen<br />
gelte es zu<br />
meistern. „Kinder haben oft<br />
Angst vorm Zahnarzt, das ist<br />
schon schwierig manchmal.<br />
Aber auch erwachsene Angstpatienten<br />
benötigen eine besondere<br />
Behandlung. Manche<br />
wollen dann<br />
meine Hand<br />
halten, andere<br />
nehmen eine<br />
Tablette zur<br />
Beruhigung.<br />
Darauf muss<br />
ich mich jedes<br />
Mal neu<br />
einstellen“, erzählt<br />
Kelly. Genau das mache<br />
ihren Beruf so zukunftsfest, ist<br />
sich die Künzelsauerin sicher:<br />
„Eine Maschine wird niemals<br />
so gut auf den einzelnen Patienten<br />
eingehen können, wie<br />
wir Fachkräfte.“<br />
Sollte dann doch mal der<br />
Wunsch nach etwas Neuem<br />
kommen, kann sich die junge<br />
Frau in vielen Bereichen weiterbilden:<br />
„Es gibt Zahnmedizinische<br />
Prophylaxe-Angestellte,<br />
die sich hauptsächlich<br />
um Zahnreinigungen kümmern<br />
und häufig auch ganz<br />
eigenständig Termine mit<br />
den Patienten ausmachen.<br />
Das finde ich gut.“ Außerdem<br />
spezialisieren sich einige ihrer<br />
Kolleginnen entweder auf<br />
die Verwaltung oder werden<br />
Dentalhygienikerinnen.<br />
In welche Richtung es für<br />
sie in Zukunft geht, lässt die<br />
21-Jährige einfach auf sich<br />
zukommen. „Wer aber ein<br />
Teamplayer und aufgeschlossen<br />
für Neues ist und dazu<br />
noch gerne mit Menschen<br />
arbeitet, ist in diesem Beruf<br />
goldrichtig“, ist sich Kelly sicher.<br />
Jungen Menschen, die<br />
noch unentschlossen sind, rät<br />
die Auszubildende zu einem<br />
Praktikum, denn sie sagt: „Da<br />
habe ich sehr schnell gemerkt:<br />
Das ist genau meins.“ •<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Jeder Tag ist anders<br />
» Vielfältiger Beruf<br />
» Kontakt zu Patienten<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
26<br />
Lebensbegleiter mit viel Herz<br />
Tamisha Marshall und Jana Maurer<br />
werden Heilerziehungspflegerinnen<br />
Tamisha Marshall und Jana Maurer (von links)<br />
haben nach hder Schule zunächst ein<br />
Freiwilliges Soziales Jahr absolviert.<br />
FOTO: JULIA WEISE<br />
Für Tamisha Marshall und Jana<br />
Maurer ist kein Tag wie der andere.<br />
Als angehende Heilerziehungspflegerinnen<br />
(HEP) unterstützen<br />
sie Menschen mit<br />
geistiger oder mehrfacher Behinderung,<br />
damit diese ihren<br />
Alltag möglichst selbstständig<br />
meistern können.<br />
VON JULIA WEISE<br />
Obwohl beide ihre Ausbildung<br />
im Schwäbisch Haller Sonnenhof<br />
absolvieren, bekommen<br />
sie doch Einblicke in ganz un-<br />
terschiedliche Fachbereiche<br />
der Behindertenhilfe.<br />
Als Tamisha ihr Abitur in der<br />
Tasche hatte, wusste sie noch<br />
nicht so richtig, was sie einmal<br />
werden möchte. Studieren<br />
gehen? Oder doch lieber<br />
eine Ausbildung machen?<br />
Ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
(FSJ) brachte Orientierung.<br />
„Das habe ich als Schulhelferin<br />
in der Sonnenhofschule<br />
für geistig und körperlich behinderte<br />
Kinder absolviert“,<br />
erzählt die 22-Jährige aus<br />
Wallhausen. „Und so wurde<br />
ich letztendlich auch auf die<br />
Ausbildung zur HEP aufmerksam.<br />
Inzwischen ist Tamisha<br />
in ihrem ersten Lehrjahr in<br />
einer Wohngruppe für schwer<br />
mehrfachbehinderte Erwachsene<br />
in Vellberg aktiv.<br />
„Es ist spannend, welch positiven<br />
Einfluss man schon durch<br />
vermeintliche Kleinigkeiten<br />
auf das Leben der Bewohner<br />
nehmen kann“, unterstreicht<br />
sie. „Vor Kurzem habe ich<br />
gelernt, dass es sogar einen<br />
Unterschied macht, wie ich<br />
jemanden wasche.“ Pflegerische<br />
Tätigkeiten bilden am<br />
Standort in Vellberg einen<br />
großen Schwerpunkt. Berührungsängste<br />
hatte Tamisha<br />
dennoch nie.<br />
Ähnlich geht es ihrer Kollegin<br />
Jana. Auch die 21-Jährige aus<br />
Morsbach stieß über ein FSJ<br />
auf das Berufsfeld der HEP. Sie<br />
ist in ihrem ersten Lehrjahr<br />
in einer Außenwohngruppe<br />
in Kupferzell im Einsatz. „Unsere<br />
Bewohner sind alle sehr<br />
selbstständig“, erklärt sie.<br />
„Trotzdem gibt es regelmäßig<br />
Unterstützungsbedarf.“ Dann
Beide Azubis sind im Haller<br />
Sonnenhof beschäftigt. Trotzdem<br />
sind sie an unterschiedlichen<br />
Standorten der Einrichtung aktiv.<br />
hilft Jana aus. „Im Frühdienst<br />
wecke ich die Bewohner und<br />
begleite sie bei der Körperpflege“,<br />
sagt die junge Frau.<br />
„Dann bereite ich das Frühstück<br />
vor.“ Für die Freizeitgestaltung<br />
ist die Auszubildende<br />
ebenfalls zuständig. „Da<br />
plane ich gerne Aktivitäten,<br />
die allen Spaß machen“, beschreibt<br />
sie und lächelt. Wandern<br />
sei bei den Bewohnern in<br />
Kupferzell besonders beliebt.<br />
„Ihre Freude zeigt mir immer<br />
wieder aufs Neue, dass meine<br />
Arbeit gut und wichtig ist“,<br />
unterstreicht Jana.<br />
Rückenschonendes Arbeiten<br />
spielt für die Azubis eine große<br />
Rolle. Denn das Umlagern,<br />
Anziehen oder Waschen der<br />
Bewohner<br />
kann auf<br />
Dauer anstrengend<br />
werden.<br />
„Damit wir<br />
die richtigen<br />
Handgriffe<br />
verwenden,<br />
bekommen<br />
wir einen<br />
Praxisanleiter<br />
zur Seite gestellt“,<br />
erklärt Tamisha. Zudem wird<br />
den angehenden Fachkräften<br />
in der Fachschule das nötige<br />
Know-how für ihren Beruf<br />
vermittelt. Der Unterricht<br />
findet blockweise auf dem<br />
Gelände des Sonnenhofs in<br />
Schwäbisch Hall statt. „Der<br />
Platz an der Schule ist eine<br />
Einstellungsvoraussetzung<br />
für die dreijährige Ausbildung<br />
zum Heilerziehungspfleger<br />
und umgekehrt“,<br />
erklärt<br />
Jana. „Darum<br />
muss man<br />
gleich zwei<br />
Bewerbungen<br />
verschicken.“<br />
Eine an die<br />
Einrichtung und eine an die<br />
Fachschule. Zudem ist ein einjähriges<br />
Vorpraktikum Pflicht.<br />
„DER<br />
SCHÖNSTE<br />
BERUF DER<br />
WELT“<br />
Dieses kann beispielsweise<br />
in Form eines FSJs, eines regulären<br />
Praktikums oder als<br />
Bufdi abgeleistet<br />
werden.<br />
„Das<br />
ist wirklich<br />
sinnvoll“,<br />
meint Tamisha.<br />
„Denn<br />
als HEP übernimmt<br />
man<br />
schnell viel<br />
Verantwortung“, ergänzt<br />
Jana. „Doch für uns ist es der<br />
schönste Beruf der Welt.“ •<br />
FOTO: ARCHIV/UFUK ARSLAN<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
28<br />
Faszination Leben<br />
Marlene Lober und Naemi Lippert lernen<br />
den Beruf der Hebamme<br />
Die Geburt eines Kindes gehört<br />
zu den schönsten Augenblicken<br />
im Leben der Eltern.<br />
Hebammen unterstützen die<br />
werdenden Mütter und geben<br />
Acht, dass bei der Entbindung<br />
alles glattgeht.<br />
VON JULIA WEISE<br />
„Es gibt nichts Faszinierendes<br />
als die Geburt eines Kindes“,<br />
da sind sich Marlene Lober aus<br />
Crailsheim und Naemi Lippert<br />
aus Gaildorf einig. Als angehende<br />
Hebammen des Diakonie-Klinikums<br />
Schwäbisch Hall<br />
ist es ihre Aufgabe, Mütter bei<br />
der Geburtsvorbereitung, während<br />
der Entbindung im Kreißsaal<br />
und bei der Nachsorge<br />
bestmöglich zu betreuen.<br />
„Schon meine Uroma hat diesen<br />
Beruf ausgeübt“, erzählt<br />
Marlene. Sie selbst war sich<br />
jedoch nach dem Realschulabschluss<br />
noch unschlüssig,<br />
welche Laufbahn sie einschlagen<br />
könnte. „Meine Schwester<br />
hat mir dann vorgeschlagen,<br />
einfach mal ein Praktikum im<br />
Diak zu absolvieren“, führt die<br />
19-jährige Auszubildende im<br />
ersten Lehrjahr weiter aus. Der<br />
Ratschlag erwies sich als goldrichtig.<br />
„Denn nach dem Praktikum<br />
wusste ich: Entweder<br />
ich werde Hebamme oder gar<br />
nichts!“<br />
Naemi ging es nach dem Erwerb<br />
der Mittleren Reife ähnlich.<br />
„Ich konnte mir allerdings<br />
schon immer gut vorstellen,<br />
irgendwann einmal als medizinische<br />
Kraft im Ausland tätig<br />
zu werden“, erinnert sich die<br />
23-Jährige. Aus diesem Grund<br />
entschied sie sich für eine Ausbildung<br />
als Krankenschwester<br />
im Diak. „Das eröffnete mir<br />
die Möglichkeit, in diesem<br />
Beruf in Deutschland sowie<br />
im Ausland zu arbeiten.“ Gerade<br />
in Entwicklungsländern<br />
sei es dabei durchaus üblich,<br />
dass Krankenschwestern auch<br />
als Geburtshelfer eingesetzt<br />
werden. „Anfangs dachte ich,<br />
dass ich das dann schon hinbekommen<br />
werde“, sagt sie.<br />
Eine überraschende Entbindung<br />
in der Notaufnahme der<br />
Haller Klinik brachte allerdings<br />
Ernüchterung. „Da habe ich gemerkt,<br />
dass ich keine Ahnung<br />
von Geburten habe.“ Eine zweite<br />
fundierte Lehre sei für sie daher<br />
unerlässlich gewesen. „Zu<br />
meinem Glück wurde im Haller<br />
Diak ungefähr zeitgleich das<br />
erste Mal die Ausbildung zur<br />
Hebamme angeboten“, freut<br />
sich Naemi. Nach einer schriftlichen<br />
Bewerbung und einem<br />
Vorstellungsgespräch hatte<br />
sie die Stelle in der Tasche.<br />
„Die Entscheidung, eine zweite<br />
Ausbildung zu machen, war<br />
definitiv gut“, sagt sie. „Denn<br />
ich arbeite sehr gerne als Hebamme.“<br />
Inzwischen ist Naemi<br />
im dritten und somit letzten<br />
Lehrjahr angekommen. „Durch<br />
meine Vorkenntnisse als Krankenschwester<br />
konnte ich sogar<br />
um ein Jahr verkürzen.“<br />
Dass eine Hebamme bei der<br />
Geburt eines Menschen sehr<br />
gewissenhaft agieren muss,<br />
ist beiden Auszubildenden<br />
klar. „Schließlich trägt man die<br />
Verantwortung für zwei Menschenleben“,<br />
erläutert Marlene.<br />
Ein Arzt wird nur in schwie-<br />
Als angehende Hebammen<br />
unterstützen Marlene Lober<br />
und Naemi Lippert (von links) die<br />
werdenden Mütter im Kreißsaal<br />
bei der Geburt ihres Kindes.<br />
FOTO: JULIA WEISE
JOBSTART // SEITE<br />
29<br />
FOTOS: ARCHIV<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Zukunftssicher und<br />
abwechslungsreich<br />
» Eigenverantwortliches<br />
Arbeiten<br />
rigen Fällen hinzugezogen. „Es<br />
gehört zum Beruf, einschätzen<br />
zu können, wann diese Unterstützung<br />
benötigt wird“, erklärt<br />
sie. Obwohl Marlene und<br />
Naemi schon während ihrer<br />
Ausbildung bei vielen Geburten<br />
mithelfen, sind sie doch<br />
niemals alleine für eine Entbindung<br />
verantwortlich. „Am<br />
Anfang lernt man nur durch<br />
das Beobachten schon richtig<br />
viel dazu“, sagt Naemi. „Noch<br />
spannender wird es aber,<br />
wenn man weiß, wie man die<br />
Mütter entlasten kann.“ Neben<br />
einer gehörigen Portion<br />
Empathie sei da manchmal<br />
auch Durchsetzungsvermögen<br />
gefragt. Neben ihrer praktischen<br />
Tätigkeit im Diak besuchen<br />
Marlene und Naemi die<br />
Berufsfachschule für Hebammen<br />
und Entbindungspfleger<br />
in Ansbach. Fächer wie Anatomie,<br />
Kinderkrankheitslehre<br />
und Geburtshilfe stehen dort<br />
blockweise auf dem Stundenplan.<br />
Vor Ort gibt es die Möglichkeit,<br />
in einem Wohnheim<br />
zu übernachten.<br />
„Obwohl wir durch die Schule<br />
und unsere praktische Arbeit<br />
viel Fachkenntnis erlangen, ist<br />
für uns keine Geburt wie die<br />
andere“, verrät Marlene. „Es<br />
bleibt immer ein besonderer<br />
und emotionaler Moment“,<br />
bestätigt auch Naemi. Die Faszination<br />
und die Liebe für ihren<br />
Beruf wird ihnen aus diesem<br />
Grund sicher auch in Zukunft<br />
erhalten bleiben. •<br />
KICK-FACT<br />
Die Ausbildung zur Hebamme/zum<br />
Entbindungspfleger<br />
soll in Zukunft<br />
vollständig akademisiert<br />
werden. Das bedeutet,<br />
dass dann ein Studium<br />
Voraussetzung für die<br />
Tätigkeit als Hebamme<br />
wird.<br />
» Kontakt zu ganz unterschiedlichen<br />
Menschen<br />
» Schichtdienst: Dadurch<br />
hat man auch mal vier<br />
Tage am Stück frei<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
» Es kann zu Komplikationen<br />
kommen<br />
» Schichtdienst: Es wird<br />
beispielsweise auch<br />
nachts gearbeitet
JOBSTART // SEITE<br />
30<br />
Retten, bis der Arzt kommt<br />
Dem angehenden Notfallsanitäter Max<br />
Walther gefällt es, etwas Sinnvolles zu tun<br />
Das Auto als Hauptarbeitsplatz: Mit einem Rettungswagen<br />
eilt Max Walther als Notfallsanitäter verletzten oder kranken k Menschen zu Hilfe.<br />
FOTOS: HANNAH POMPALLA<br />
Herzinfarkte, Schlaganfälle,<br />
Drogen-Unfälle oder auch Geburten:<br />
Max Walther hat als<br />
angehender Notfallsanitäter<br />
des Deutschen Roten Kreuzes<br />
(DRK) in Schwäbisch Hall<br />
schon viel erlebt.<br />
VON HANNAH POMPALLA<br />
Wenn ein Mensch in Gefahr<br />
sch<strong>web</strong>t und die Notrufnummer<br />
112 gewählt wird, muss<br />
der 24-Jährige mit seinem<br />
Rettungswagen in zehn bis<br />
15 Minuten an Ort und Stelle<br />
sein. In seinem mobilen „Behandlungszimmer“<br />
ist dann<br />
für die Erstversorgung höchste<br />
Konzentration gefragt. Es gilt<br />
etwa, zusammen mit einem<br />
assistierenden Rettungssanitäter,<br />
seinem Beifahrer, Blutungen<br />
zu stillen oder Medikamente<br />
zu verabreichen. Max<br />
muss die Lage genau einschätzen<br />
können. Ist der Zustand<br />
lebensbedrohlich, ruft er den<br />
Notarzt. „Ich habe auch schon<br />
zwei Personen selbst mit einer<br />
Herz-Lungen-Massage<br />
erfolgreich wiederbeleben<br />
können“, berichtet der junge<br />
Mann, der sich im dritten<br />
Lehrjahr befindet, stolz. „Normalerweise<br />
erfährt man gar<br />
nicht, wie es ausgegangen ist.<br />
Man fährt die verletzten oder<br />
kranken Patienten nach der<br />
Ersten Hilfe nur ins Krankenhaus,<br />
wo sie dann von einem<br />
Arzt behandelt werden. Aber<br />
in diesen Fällen wurde ich benachrichtigt“,<br />
erzählt er. Eine<br />
große psychische wie körperliche<br />
Belastbarkeit ist daher<br />
eine Grundvoraussetzung für<br />
den Job. „Es gibt schon oft<br />
Situationen, die einen nachdenklich<br />
stimmen. Aber der<br />
Rückhalt im Team ist sehr<br />
groß. Wir tauschen uns immer<br />
aus, was gut gelaufen ist und<br />
was hätte besser sein können.<br />
Das hilft mir. So muss ich auch<br />
nichts ‚mit nach Hause' nehmen“,<br />
sagt Max.<br />
Den Einstieg in den Beruf fand<br />
er über ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr (FSJ). „Ich wollte nach<br />
dem Abitur einfach etwas<br />
komplett anderes machen“, erläutert<br />
er. Die Anfangszeit war<br />
für ihn ebenso aufregend wie<br />
herausfordernd: „Ich musste<br />
erst lernen, wie man zum Beispiel<br />
den Blutdruck misst oder<br />
eine Infusion legt. In der Schule<br />
bekommt man das ja nicht<br />
beigebracht“, schmunzelt der<br />
Mainhardter. Aus einem Jahr<br />
Freiwilligendienst wurden 18
JOBSTART // SEITE 31<br />
Monate. „Ich habe mich schnell<br />
eingefunden. Der Beruf ist einfach<br />
total spannend. Man weiß<br />
nicht, was einen als Nächstes<br />
erwartet. Mir ist schnell klar<br />
geworden, dass ich dabeibleiben<br />
möchte. Also habe ich mich<br />
hierfür beworben“, sagt er.<br />
Seine dreijährige Ausbildung<br />
– übrigens die höchste nichtärztliche<br />
Qualifikation im<br />
Rettungsdienst – findet<br />
blockweise in der Rettungswache<br />
in Hall, im Diak<br />
sowie in der DRK-Landesschule<br />
in Sinsheim statt.<br />
„Wir wechseln alle sechs<br />
bis acht Wochen die Stationen“,<br />
erklärt der zukünftige<br />
„Sani“. Dabei lernen die Azubis<br />
die Medizin in allen Facetten<br />
kennen – sowohl in der Theorie<br />
als auch in der Praxis.<br />
„DER BERUF<br />
IST EINFACH<br />
TOTAL<br />
SPANNEND“<br />
Die fast tägliche Zwölf-Stunden-Schicht,<br />
die um 7 Uhr beginnt<br />
und um 19 Uhr endet,<br />
macht Max nichts aus. „Das<br />
gefällt mir eher, weil dann<br />
auch ein Arbeitstag entfällt“,<br />
lacht er. Wenn Max gerade<br />
keinen Einsatz hat – im Schnitt<br />
sind es vier pro Schicht –, wartet<br />
er die Geräte, füllt Medikamente<br />
auf, desinfiziert die Autos<br />
oder erledigt Büroarbeiten.<br />
Es gibt immer etwas zu tun.<br />
Ab Oktober wird Max als voll<br />
ausgebildeter Notfallsanitäter<br />
in den Beruf starten. Auf seine<br />
weitere Zukunft in der Branche<br />
freut er sich schon sehr. „Es<br />
ist einfach ein gutes Gefühl,<br />
etwas Sinnvolles zu tun und<br />
Menschen helfen zu können“,<br />
sagt er. •<br />
Max Walther muss in seinem Berufsalltag<br />
verschiedene notfallmedizinische<br />
Maßnahmen durchführen können.<br />
Daher ist der Rettungswagen mit allerhand<br />
Equipment ausgestattet.<br />
KICK-FACT<br />
Der Beruf Notfallsanitäter<br />
hat Anfang 2014 den Rettungsassistenten<br />
abgelöst.<br />
Wer zu einem früheren<br />
Zeitpunkt ausgebildet<br />
wurde, muss sich daher<br />
bis 2<strong>02</strong>1 weiterqualifizieren.<br />
Denn die neue, umfangreichere<br />
Ausbildung<br />
dauert nun drei statt zwei<br />
Jahre und wird auch vergütet.<br />
Voraussetzung ist<br />
die Mittlere Reife oder ein<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
32<br />
Aus dem richtigen Holz geschnitzt<br />
Lukas Meißner lernt den Umgang mit dem<br />
Hobel und modernen Fertigungsanlagen<br />
Ob in den eigenen vier Wänden,<br />
in Geschäften, auf<br />
Messen, in öffentlichen Gebäuden<br />
oder in der Gastronomie<br />
– Schreinerprodukte<br />
sind überall zu finden.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Schreiner oder Holzmechaniker<br />
sind Berufe mit Zukunft:<br />
Maschinen können heutzutage<br />
zwar vieles ersetzen, aber<br />
nicht das gute Augenmaß und<br />
das Feingefühl des Schreiners<br />
für Material und Form. Zudem<br />
bietet der Beruf des Schreiners<br />
vielfältige Einsatzgebiete.<br />
Eine Nachwuchskraft in diesem<br />
Handwerk ist Lukas Meißner,<br />
der seine Ausbildung zum<br />
Holzmechaniker bei der Firma<br />
Köhnlein Türen in Stimpfach<br />
macht. Nach dem Motto „Holz<br />
ist ein Geschenk der Natur“<br />
werden hier Echtholztüren,<br />
Zargen und Sonderelemente<br />
individuell in vielfältigen<br />
Oberflächen produziert und<br />
veredelt.<br />
Die Ausbildung zum Schreiner<br />
und Holzmechaniker dauert<br />
drei Jahre und ist dual aufgebaut.<br />
Im ersten Ausbildungsjahr<br />
wird die theoretische<br />
Grundlage mit einem theoretischen<br />
Berufsbildungsjahr geschaffen.<br />
Das praktische Handwerk<br />
wird ab dem zweiten<br />
Ausbildungsjahr im Betrieb<br />
erlernt. „Zudem wird in der<br />
Berufsschule das theoretische<br />
Wissen rund um Holz vertieft“,<br />
erklärt Lukas.<br />
Während der Ausbildung lernt<br />
der Nachwuchs in Teams das<br />
Be- und Verarbeiten von Holz,<br />
Holzwerkstoffen und sonstigen<br />
Werkstoffen zu Holzbauteilen<br />
wie zum Beispiel Türen<br />
oder Zargen. Mit handwerklichem<br />
Geschick eignen sich die<br />
Azubis den Umgang mit einer<br />
Vielzahl von Werkzeugen wie<br />
Hobel, Feile, Säge an und lernen<br />
die Durchführung von<br />
Messungen. „Man sieht, was<br />
man gemacht hat“, schwärmt<br />
Lukas Meißner bei der Frage,<br />
was ihm an seinem Beruf am<br />
meisten Spaß macht. Denn<br />
das Herstellen, Vormontieren,<br />
Zusammenbauen und Demontieren<br />
von Teilen sowie<br />
die Behandlung von Oberflächen<br />
gehören ebenfalls zu<br />
den Aufgaben von Holzmechaniker<br />
und Schreiner.<br />
„Wird das traditionelle Holz<br />
dann noch mit verschiedenen<br />
Materialien wie Glas oder<br />
Metall kombiniert, macht das<br />
Azubi Lukas Meißner bei der Arbeit: Mit viel<br />
Fingerspitzengefühl wird der Werkstoff Holz in<br />
die richtige Form gebracht<br />
Azubi Lukas Meißner bei der Arbeit:<br />
Mit viel Fingerspitzengefühl wird der Werkstoff Holz<br />
in die richtige Form gebracht.<br />
die Arbeit besonders faszinierend.<br />
Denn dann kann eine<br />
sehr moderne Wirkung in der<br />
Optik erzielt werden“, betont<br />
der angehende Holzmechaniker.<br />
Zudem verbindet der Beruf<br />
traditionelle Handwerkskunst<br />
mit modernen, industriellen<br />
Fertigungsverfahren. „Langweilig<br />
wird es garantiert nicht,<br />
denn auch die Bedienung und<br />
Programmierung von CNCgesteuerten<br />
Bearbeitungsmaschinen<br />
und das Durchführen<br />
von qualitätssichernden Maßnahmen<br />
lerne ich während<br />
meiner Ausbildung“, macht<br />
denn auch der Lehrling begeistert<br />
klar. •<br />
FOTOS: KÖHNLEIN GMBH<br />
KICK-FACT<br />
Eine Ausbildung als<br />
Schreiner bietet hervorragende<br />
Perspektiven für<br />
die Zukunft. Nicht nur ist<br />
das Handwerk in vielfältigen<br />
Einsatzgebieten<br />
wie der Möbelindustrie<br />
oder dem Messebau<br />
gefragt, auch Weiterbildungsmaßnahmen<br />
sind<br />
möglich: ob zum Meister<br />
oder Techniker, ein Studium<br />
zum Holzingenieur<br />
oder eine kaufmännische<br />
Weiterbildung – die Ausbildung<br />
bildet eine gute<br />
Grundlage.
JOBSTART // SEITE<br />
33<br />
Die Verbindung der traditionellen Holzbearbeitung<br />
mit modernster Technik wie CNT-Bearbeitungszentren<br />
macht den Beruf vielseitig und spannend.<br />
ECHT<br />
COOL<br />
» Verbindung von traditioneller<br />
Handwerkskunst<br />
und moderner Technik<br />
» Schöpferische Arbeit:<br />
Man sieht, was man<br />
macht<br />
NICHT<br />
SO COOL<br />
» Viel Theorie<br />
in der Berufsschule<br />
IMPRESSUM<br />
Kickstart – Das Ausbildungs<strong>magazin</strong><br />
für Hohenlohe-Franken | Juli <strong>2019</strong><br />
Eine Kooperation der Verlagsbetriebe<br />
Haller Tagblatt, Hohenloher Tagblatt<br />
und Rundschau Gaildorf<br />
Verlag | Kontakt<br />
SÜDWEST PRESSE Hohenlohe<br />
GmbH & Co. KG<br />
Haalstraße 5 und 7<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Telefon: 0791 / 40 40<br />
Redaktion<br />
Heribert Lohr (verantw.),<br />
Claudia Linz, Adina Möller,<br />
Hannah Pompalla, Julia Weise,<br />
Alisa Grün, Frank Lutz und<br />
Luca Schmidt<br />
Fotos<br />
Titelfoto: Christoph Köstlin<br />
Fotos wie angegeben: Ufuk Arslan,<br />
dpa, Fotolia, Claudia Linz, Adina Möller,<br />
Hannah Pompalla, Julia Weise,<br />
Alisa Grün, Frank Lutz, Presse- und<br />
Privatfotos, Shutterstock<br />
Anzeigen<br />
Jörg Heiland (verantw.),<br />
Julia Winterfeldt, Christine Adamietz,<br />
Ariane Kolb, Hanna-Lena Heisig<br />
Grafik<br />
Peter Oberndörfer, Heidi Thomsen<br />
Druck<br />
Konradin-Druck GmbH<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
facebook.com/<strong>kickstart</strong>.<strong>magazin</strong><br />
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Fachinformatiker Anwendungsentwicklung<br />
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Fachinformatiker Systemintegration<br />
Bachelor of Engineering<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
Mechatronik – Serviceingenieurwesen<br />
Gleisbauer<br />
Bachelor of Science<br />
Industriekaufmann<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung Bauingenieur Plus<br />
Land- und Baumaschinenmechatroniker<br />
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≈ ES IST GESCHAFFT!<br />
Die letzte Prüfung ist geschrieben und endlich hast du<br />
den Schulabschluss in der Tasche. Plötzlich stehen dir alle<br />
Wege offen. Doch wohin soll die Reise gehen? Vielleicht<br />
ins Ausland? Das dachte sich zumindest Janina Nagy aus<br />
Kreßberg, die nach dem Abi für vier Monate durch Thailand,<br />
Bali, Australien und Neuseeland tourte. Unterwegs<br />
traf sie auf viele interessante Menschen und sammelte<br />
Erfahrungen, die sie nachhaltig geprägt haben. In die Ferne<br />
zog es auch Laurenz Hofmann aus Schwäbisch Hall, der<br />
in Mailand seinen Traumstudiengang gefunden hat. Dass<br />
auch Fehlschläge zum Leben gehören, zeigt das Beispiel<br />
von Steffen Knödler. Der Besitzer der „Kantine 26“ und<br />
des Wasserschlosses Erkenbrechtshausen, ließ sich jedoch<br />
auch von diesen nicht beirren und machte mit Ehrgeiz<br />
und viel Durchsetzungsvermögen seinen Weg. Wenn auch<br />
du noch keine Idee hast, in welche Richtung „deine Reise“<br />
gehen könnte, kannst du dir auf den folgenden Seiten von<br />
unseren Kickstart-„Machern“ Anregungen holen. Und wer<br />
weiß, vielleicht bist auch du in wenigen Jahren einer von<br />
ihnen.<br />
FOTO: IMAGEFLOW/SHUTTERSTOCK.COM
JOBSTART // SEITE 36<br />
„Ich wollte helfen“<br />
Jana Fetzer hat während ihrer Freiwilligenarbeit<br />
in Nepal eine neue Kultur kennengelernt<br />
Jana Fetzer aus Rot am See hat<br />
Heimkinder in der nepalesischen<br />
Hauptstadt Kathmandu<br />
betreut. In naher Zukunft will<br />
sie das Land und ihre Schützlinge<br />
noch einmal besuchen.<br />
VON LUCA SCHMIDT<br />
Der Abschied von den<br />
Kindern im Heim sei<br />
ihr schwer gefallen,<br />
sagt Jana Fetzer.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
FOTO: FREEPIK.COM
JOBSTART // SEITE<br />
37<br />
Die Schulwoche in<br />
Nepal dauert von<br />
Sonntag bis Freitag.<br />
Armes Land, herzliche Menschen?<br />
Diese Formel muss<br />
nicht immer stimmen, doch<br />
auf die Kinder<br />
in Nepal trifft<br />
sie zu – zu-<br />
mindest, wenn<br />
„DIE<br />
BERÜHRUNGS-<br />
ÄNGSTE WAREN<br />
SCHNELL PASSÉ“<br />
man Jana Fetzer<br />
aus Rot am<br />
See fragt. Die<br />
25-jährige Studentin<br />
betreute<br />
gemeinsam<br />
mit zwölf weiteren<br />
Freiwilligen<br />
dreieinhalb<br />
Wochen<br />
lang Kinder in einem Heim in<br />
Kathmandu, der Hauptstadt<br />
Nepals.<br />
Als sie dort ankam, dauerte<br />
es nicht lange, bis alle Berüh-<br />
rungsängste abgebaut waren.<br />
„Ich hatte viel Respekt und<br />
habe am ersten Tag an der<br />
Bushaltestelle auf die Kinder<br />
gewartet“, sagt Fetzer. Aber<br />
als die Jungen und Mädchen<br />
zu ihr rannten und sie sofort<br />
mit „Tante“ begrüßten, da war<br />
die Anspannung verflogen.<br />
„Ich wollte helfen und habe<br />
mich im Internet informiert“,<br />
antwortet die Studentin<br />
auf die Frage, warum sie als<br />
Freiwillige nach Nepal reiste.<br />
Über Verbindungen nach<br />
Schwäbisch Gmünd kam sie<br />
in Kontakt zum Verein „Haus<br />
der Hoffnung<br />
– Hilfe für Nepal“.<br />
Die Organisation<br />
um<br />
Ellen Dietrich<br />
unterstützt<br />
ein Heim mit<br />
mehr als 150<br />
Kindern im Alter<br />
zwischen<br />
drei und etwa 18 Jahren in<br />
Kathmandu und organisiert<br />
Rundreisen durch das Land –<br />
im Oktober geht es zum Tihar-<br />
Fest <strong>2019</strong>.<br />
Der Tagesablauf der Studentin<br />
in Kathmandu war fest geregelt.<br />
Um 5.30 Uhr mussten<br />
die Freiwilligen jeden Morgen<br />
aufstehen und von ihrem Appartement<br />
zum Heim laufen.<br />
Dann bekamen die Kinder<br />
Kekse und Milch, zum Wachwerden<br />
wurde getanzt und<br />
gesungen. Anschließend gab<br />
es Zeit zum Lernen und erst<br />
dann das Frühstück. „Es gab<br />
Dal Bhat, eine Linsensuppe mit<br />
Reis und verschiedenem Gemüse“,<br />
erklärt Fetzer. Das gab<br />
es aber nicht nur zum Frühstück,<br />
sondern meist auch als<br />
Abendessen.<br />
Wenn die Kinder in der Schule<br />
waren, hatten Fetzer und<br />
die anderen Freiwilligen Zeit,<br />
Kathmandu zu erkunden oder<br />
das Programm für die Kinder<br />
vorzubereiten.<br />
In der Stadt seien die Schäden<br />
des Erdbebens aus dem Jahr<br />
2015, beispielsweise zerstörte<br />
Tempel, immer noch sichtbar,<br />
sagt die Studentin. Dabei<br />
gab es auf ihrer Reise einige<br />
Umstellungen im Vergleich<br />
zu Deutschland.<br />
„Das fing<br />
schon an, als<br />
wir am Flughafen<br />
in Kathmandu<br />
ankamen.<br />
Bei der<br />
Passkontrolle<br />
fiel für einige<br />
Minuten der<br />
Strom aus, danach ging es einfach<br />
weiter“ – nichts, worüber<br />
man sich in dem asiatischen<br />
„DIE REISE<br />
GEHT NOCH<br />
EINMAL<br />
NACH NEPAL“<br />
DRK-Kreisverband<br />
Schwäbisch Hall – Crailsheim e. V.<br />
Land weiter wundern würde.<br />
Außerdem duschen Nepalesen<br />
relativ selten und das oft vor<br />
dem Haus, sagt Fetzer: „Da ist<br />
vieles fremd.“<br />
Seit einigen Wochen ist die<br />
25-Jährige nun wieder zurück in<br />
Deutschland,<br />
und ein paar<br />
Dinge vermisst<br />
sie bereits.<br />
Dazu gehören<br />
Pasang, eine<br />
Schülerin, mit<br />
der sie oft gelernt<br />
hat, und<br />
Gewürze der<br />
nepalesischen Küche. Auch<br />
deshalb plant sie, noch einmal<br />
nach Nepal zu reisen. •<br />
ABI bald vorbei – was dann?<br />
KICK-FACT<br />
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Hoffnung –<br />
Hilfe für Nepal“ gibt es online unter<br />
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JOBSTART // SEITE<br />
38<br />
Herr der Töpfe und Messer<br />
Jojo Merlyn Dykon schafft sich mit einer<br />
Ausbildung zum Koch eine sichere Zukunft<br />
Gemüse schneiden, Fleisch panieren<br />
und Speisen anrichten<br />
– im ersten Lehrjahr bekommt<br />
der Auszubildende alle Grundlagen<br />
vermittelt. Sein Leibgericht<br />
ist mittlerweile Schweinemedaillons<br />
mit Spätzle.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Wenn man so ganz allgemein<br />
an Auszubildende denkt, hat<br />
man gleich ein Bild von jungen<br />
Männern oder Frauen im<br />
Kopf. Da fällt Jojo Merlyn Dykon<br />
etwas aus dem Rahmen.<br />
Der Koch-Azubi, der aktuell in<br />
der Jagstmühle in Heimhausen<br />
sein Handwerk lernt, ist<br />
nämlich bereits 36 Jahre alt.<br />
Allerdings hat er auch schon<br />
einiges erlebt: „Ich bin aus<br />
Kamerun geflohen wegen des<br />
Boko-Haram-Krieges. Mein<br />
Weg führte mich mit dem<br />
Boot von Marokko nach Spanien<br />
und von dort mit dem Bus<br />
nach Deutschland“, fasst er die<br />
einschneidenden Erlebnisse<br />
zusammen.<br />
Mittlerweile hat er in Mulfingen<br />
eine neue Heimat und<br />
eben in der Jagstmühle einen<br />
Ausbildungsbetrieb gefunden.<br />
„Für das Kochen habe ich mich<br />
schon immer interessiert. Ich<br />
habe auch in Nordkamerun<br />
schon in einem kleinen Restaurant<br />
gearbeitet. Als ich<br />
dann mit meinem Betreuer auf<br />
der Berufsmesse in Mulfingen<br />
war und dort Philipp Bauch<br />
von der Jagstmühle kennengelernt<br />
habe, war das meine<br />
Chance, Koch zu werden.“ Und<br />
er betont: „Eine Ausbildung ist<br />
wichtig für die Zukunft!“<br />
Nun ist Jojo Merlyn Dykon<br />
Scharp im ersten Lehrjahr. Er<br />
lernt alle Grundlagen, die ein<br />
Koch so wissen und können<br />
muss. Seine Aufgaben in der<br />
Blitzschnell kann<br />
der angehende<br />
Koch mit seinem<br />
Messer Obst und<br />
Gemüse zerkleinern.<br />
Küche bestehen zum Beispiel<br />
darin, Röstgemüse zu schneiden,<br />
Fleisch zu panieren und<br />
die fertigen Gerichte zu garnieren.<br />
Auch das Anrichten von<br />
Salaten und<br />
Vorspeisen<br />
fällt in seinen<br />
Zuständigkeitsbereich.<br />
„Des Weiteren<br />
helfe ich bei<br />
der Produktion<br />
von gefüllten<br />
Nudeln und<br />
Gnocci oder beim Zubereiten<br />
des Personalessens.“ Besonders<br />
viel Freude hat der Azubi<br />
am Anrichten der Vorspeisen<br />
und Garnieren vom Essen.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
„EINE AUS-<br />
BILDUNG IST<br />
WICHTIG FÜR<br />
DIE ZUKUNFT“<br />
An Wochenenden, Feiertagen<br />
und zu großen Feierlichkeiten<br />
lassen sich viele Leute gerne<br />
in Restaurants und Hotels<br />
richtig verwöhnen. Mit ihrem<br />
Können<br />
verwöhnt das<br />
Team rund<br />
um den Koch<br />
die Gäste<br />
dann und bereitet<br />
ihnen<br />
einige schöne<br />
Stunden.<br />
Das bedeutet<br />
aber auch, dass immer wieder<br />
mal genau dann gearbeitet<br />
werden muss, wenn andere<br />
frei haben. Wie geht der<br />
angehende Koch damit um?<br />
„Die Arbeitszeiten sind überhaupt<br />
kein Problem für mich.<br />
In meiner Freizeit lerne ich<br />
dann viel Deutsch und für die<br />
Berufsschule.“ Die Sprachbarriere<br />
sieht Scharp als größte<br />
Herausforderung in seiner<br />
aktuellen Situation: „Deutsch<br />
ist wirklich schwer. Ich kann<br />
mich dadurch nicht immer<br />
gut ausdrücken. Dadurch ist<br />
es manchmal etwas schwierig<br />
mit den Kollegen zu reden“,<br />
nennt er als größtes Problem.<br />
Aber generell gilt: In der Küche<br />
sind alle ein eingespieltes<br />
Team. „Die Kollegen in der<br />
Jagstmühle sind alle richtig<br />
nett. Ich lerne sehr viel dadurch,<br />
dass ich ihnen über die
JOBSTART // SEITE<br />
39<br />
Schulter schaue. So sehe ich,<br />
wie sie etwas machen. Außerdem<br />
zeigen sie mir auch viel.“<br />
Auch er gibt sein Wissen und<br />
Können weiter: So hat der angehende<br />
Koch für seine Kollegen<br />
ein Rezept aus seiner<br />
Heimat gekocht. Das Riz à la<br />
sauce basquaise hat allen gut<br />
geschmeckt. „Daran erinnere<br />
ich mich gern“, berichtet er<br />
KICK-FACT<br />
stolz. Auch die heimische Küche<br />
hat es ihm mittlerweile<br />
angetan: „Mein Lieblingsgericht<br />
ist Schweinemedaillons<br />
mit Spätzle.“ Wer sich für<br />
eine Ausbildung zum Koch interessiert,<br />
sollte kreativ sein,<br />
pünktlich, zuverlässig und<br />
gut gepflegt. Außerdem ist<br />
es wichtig, auch mal Spaß zu<br />
verstehen“, gibt der Auszubildende<br />
Jugendlichen mit auf<br />
den Weg, die sich auch für den<br />
Beruf interessieren. •<br />
In der klassischen Koch-<br />
Ausbildung durchläuft<br />
der Nachwuchs alle Posten<br />
in der Küche. Dazu<br />
zählen: Saucier – zuständig<br />
für Soßen, Fleisch und<br />
Fisch - , Entremetier – zuständig<br />
für Beilagen und<br />
Suppen – , Gardemanger<br />
– zuständig für kalte<br />
Speisen – und Pâtissier –<br />
zuständig für Süßspeisen,<br />
Kuchen und Torten.<br />
FOTOS: ARCHIV<br />
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40<br />
Ein echtes Stehaufmännchen<br />
Niederlagen haben den Unternehmer<br />
Steffen Knödler stets weitergebracht<br />
Vom Hauptschüler und Schlosserlehrling<br />
zum Schlossbesitzer<br />
– der Crailsheimer hat<br />
einen bewegten Werdegang<br />
mit vielen Höhen und Tiefen<br />
hinter sich.<br />
VON FRANK LUTZ<br />
Mit seiner ersten Firma ging er<br />
zunächst durch die Insolvenz.<br />
Als er in Schwäbisch Hall die<br />
Disco „Kantine 26“ eröffnete,<br />
blieben bereits am zweiten<br />
Wochenende die Besucher<br />
aus. Und einmal legte er einen<br />
kompletten Flughafen für vier<br />
Stunden lahm – Steffen Knödler<br />
ist in seinem Leben oft gescheitert.<br />
Trotzdem ist der heute 48-jährige<br />
Crailsheimer alles andere<br />
als ein gescheiterter Mensch:<br />
Mit der „Kantine 26“ und dem<br />
von ihm mitgegründeten<br />
Livestream-Anbieter „Airtango“,<br />
bei dem er als Vorstand<br />
und Aktionär aktiv ist, ist<br />
Knödler nicht nur ein erfolgreicher<br />
Unternehmer. Er besitzt<br />
sogar ein Schloss: Vor elf<br />
Jahren kaufte er das damals<br />
sanierungsbedürftige Wasserschloss<br />
Erkenbrechtshausen,<br />
in dem er heute wohnt und<br />
in dem er einen Start-up- und<br />
Veranstaltungsbereich eingerichtet<br />
hat.<br />
Bis zu seinem heutigen Erfolg<br />
liegt ein bewegter Werdegang<br />
hinter dem Unternehmer<br />
– vom Hauptschüler<br />
zum international agierenden<br />
Unternehmer, vom Schlosserlehrling<br />
zum Schlossherren,<br />
vom nicht immer hoch<br />
motivierten Maschinenbaustudenten<br />
in Aalen zum<br />
erfolgreichen Absolventen<br />
des Masterstudiengangs „Engineering<br />
Project Management“<br />
in Birmingham.<br />
FOTO: FRANK LUTZ<br />
„Durchhalten, nicht aufgeben“,<br />
laute seine Devise. Denn<br />
eines habe er aus allen Niederlagen<br />
und Rückschlägen gelernt:<br />
„Das Scheitern bleibt in<br />
Erinnerung, aber mit der Zeit<br />
lacht man darüber.“ Tatsächlich<br />
mag es heute amüsant<br />
wirken, dass Knödler durch<br />
ein missglücktes Software-<br />
Update den Flughafen von<br />
Singapur stundenlang funktionsunfähig<br />
machte. Doch<br />
damals muss ihn das Missgeschick<br />
gehörig ins Schwitzen<br />
gebracht haben – schließlich<br />
war er als Miteigentümer des<br />
Hard- und Softwaredienstleisters<br />
„Proveo“ doch gerade für<br />
reibungslose Abläufe auf den<br />
Flughäfen dieser Welt verantwortlich.<br />
„Wir haben das Update dann<br />
Hals über Kopf gelöst“, erinnert<br />
er sich. Es ziehe sich durch<br />
sein ganzes Leben, „dass ich<br />
am Anfang einen Tiefschlag<br />
bekomme“, resümiert Knödler.<br />
Doch gerade in diesen Situationen<br />
entscheide sich: „Bin ich<br />
ein Unternehmer oder bin ich<br />
kein Unternehmer?“<br />
Wenn es nicht gerade ganz<br />
schnell gehen muss – wie beim<br />
Singapurer Flughafen –, analysiere<br />
ein echter Unternehmer<br />
die Situation und stelle sich<br />
einige wichtige Fragen: „Warum<br />
ist das so? Was mache ich<br />
jetzt? Wie lange halte ich das –<br />
auch finanziell – noch durch?“<br />
Und so habe er stets eine Lösung<br />
gefunden: Als Proveo insolvent<br />
wurde, kaufte er alle<br />
Vermögenswerte – von den<br />
Rechnern bis zu den Bürostühlen<br />
– aus dem Unternehmen<br />
Steffen Knödlers Devise<br />
lautet: Durchhalten, nicht<br />
aufgeben.
MACHER // SEITE<br />
41<br />
„MIT DER ZEIT<br />
KANN MAN<br />
AUCH ÜBER<br />
MISSERFOLGE<br />
LACHEN“<br />
FOTO: ARCHIV<br />
heraus und sicherte sich trotz<br />
der Pleite einen Großauftrag,<br />
der die Firma<br />
rettete.<br />
Als die „Kantine 26“ bereits<br />
kurz nach der Eröffnung an<br />
Besuchermangel litt, änderte<br />
er das Konzept, trennte Live-<br />
Events und Club-Betrieb stärker<br />
voneinander und begann,<br />
mit großen Labels zusammenzuarbeiten<br />
– mit Erfolg.<br />
Was aber, wenn ein Gründer<br />
Risikobereitschaft, Know-how<br />
und Begeisterung mitbringt, er<br />
aber nur unzureichend unterstützt<br />
wird? Das sei hierzulande<br />
kein geringes Problem,<br />
meinte Knödler: „In Deutschland<br />
mit einer Idee zu starten,<br />
ist schwer.“<br />
Auch manche Kapitalgeber<br />
kritisiert er: Einige von ihnen<br />
würden das Risiko zu sehr<br />
scheuen und damit gerade<br />
Internet-Start-Ups ausbremsen,<br />
die hohe Beträge als<br />
Starthilfe benötigten. Über<br />
Banken als Kreditgeber sagt<br />
Knödler dagegen: „Sie sind<br />
nicht schlecht. Man muss aber<br />
verstehen, wie sie funktionieren,<br />
und dann geht es voran.“<br />
Wichtig sei es, sich an das System<br />
anzupassen und trotzdem<br />
„du selbst zu bleiben“. •<br />
Im Wasserschloss<br />
Erkenbrechtshausen hat<br />
der Unternehmer einen<br />
Start-up- und Veranstaltungsbereich<br />
eingerichtet.<br />
Silvia macht eine Ausbildung zur<br />
Gesundheits- und Krankenpfl egerin<br />
am Caritas-Bildungszentrum. Als<br />
Azubi im ersten Jahr kann sie<br />
Patienten mit Lungenerkrankungen<br />
oder Diabetes mellitus pfl egen oder<br />
subkutan injizieren. Aktuell ist sie<br />
im Einsatz auf der onkologischen im<br />
Caritas-Krankenhaus. Die Pfl ege der<br />
Patienten dort ist „genau ihr Ding“.<br />
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MACHER // SEITE<br />
42<br />
Der Spezialist fürs Design<br />
Nik Back verleiht als Produktgestalter<br />
hochwertigen Leuchten ihren Look<br />
Wie muss ein Produkt aussehen,<br />
damit es die Erwartungen<br />
eines Kunden erfüllt? Was sollte<br />
ein Gebrauchsgegenstand<br />
können, um nicht nutzlos in<br />
der Ecke herumzustehen?<br />
Diesen Fragen sehen sich Produktgestalter<br />
wie Nik Back<br />
aus Schwäbisch Hall regelmäßig<br />
gegenüber.<br />
VON JULIA WEISE<br />
„Ich fand es schon immer<br />
enorm spannend, wie sich aus<br />
einer Idee etwas Greifbares<br />
entwickeln kann“, schwärmt<br />
Nik Back. Der Produktgestalter<br />
und Geschäftsführer des Startup-Unternehmens<br />
Maigrau in<br />
Schwäbisch Hall verleiht aus<br />
diesem Grund hochwertigen<br />
Lampen und Designermöbeln<br />
ihren individuellen Look. Dabei<br />
initiiert und begleitet er alle<br />
Schritte, damit aus der Skizze<br />
auf dem Papier eine fertige<br />
Leuchte im Handel werden<br />
kann.<br />
„Der Hang zum Kreativen wurde<br />
mir sozusagen in die Wiege<br />
gelegt“, erzählt der gebürtige<br />
Stuttgarter. Als Sohn eines<br />
Grafikers bekam er schon<br />
frühzeitig einen Eindruck davon,<br />
was es bedeutet, ein eigenes<br />
Geschäft zu leiten. „Im<br />
Büro meines Vaters ging ich<br />
natürlich schon als Kind ein<br />
und aus“, sagt er. „Außerdem<br />
Der Hang zum<br />
Kreativen wurde<br />
dem 38-Jährigen in<br />
die Wiege gelegt.<br />
zeichne und fotografiere ich<br />
selbst sehr gerne“, berichtet<br />
er. „Daher war mir klar, dass<br />
ich in meinem späteren Leben<br />
etwas mit Gestaltung machen<br />
möchte.“ Bereits in der siebten<br />
Klasse stand so der Berufswunsch<br />
„Produktdesigner“<br />
fest.<br />
Mit diesem Ziel vor Augen<br />
erarbeitete sich Back die Allgemeine<br />
Hochschulreife, ehe<br />
er bei einem anschließenden<br />
einjährigen Praktikum in einer<br />
großen Designagentur Arbeitsluft<br />
schnupperte. „Eigentlich<br />
ist es total ungewöhnlich,<br />
dass ich dort ohne jegliche<br />
Vorqualifikation genommen<br />
wurde“, sagt der 38-Jährige.<br />
„Ich bin allerdings froh, dass<br />
es geklappt hat. Denn in der<br />
Agentur konnte ich extrem<br />
viel dazulernen.“ Diese Erfahrungen<br />
machten sich auch<br />
während seines anschließenden<br />
Studiums an der Stuttgarter<br />
Kunstakademie bezahlt.<br />
Im Studiengang „Industrial<br />
Design“, also im Fachbereich<br />
Industriedesign, konnte Back<br />
seine Fähigkeiten voll entfalten.<br />
„Gestalten kann man eigentlich<br />
fast alles“, beschreibt<br />
er sein Fachgebiet. „Sei es das<br />
eigene Leben, ein ganzes Unternehmen<br />
oder eben Produk-<br />
FOTO: JULIA WEISE
MACHER // SEITE<br />
43<br />
FOTOS: MOTEL ONE_1<br />
FOTOS: MAIGRAU<br />
Der Produktgestalter begleitet den gesamten<br />
Entstehungsprozess einer Leuchte.<br />
te und Gebrauchsgegenstände.“<br />
Im Industrial Design gehe<br />
es darum, zu überlegen, wie<br />
ein neues Produkt aussehen<br />
kann und welche Funktionalitäten<br />
es in jedem Fall mitbringen<br />
sollte.<br />
„Dieser Schwerpunkt hat<br />
von vorneherein perfekt zu<br />
mir gepasst“, sagt Back, der<br />
im Rahmen seiner Diplomarbeit<br />
gemeinsam mit seinem<br />
Kommilitonen und ehemaligen<br />
Geschäftspartner auch<br />
direkt die Idee für die Firma<br />
Maigrau entwickelt hat. Mit<br />
der Gestaltung von Leuchten<br />
kann er sich noch heute, rund<br />
zehn Jahre später, als sein eigener<br />
Chef bezeichnen. Etwa<br />
20 verschiedene Leuchten<br />
umfasst das Portfolio des Unternehmens<br />
inzwischen. „Und<br />
diese wiederum gibt es in unterschiedlichen<br />
Variationen<br />
zu kaufen“, sagt Back. Die Angebotssparte<br />
soll aber künftig<br />
noch weiter wachsen. „Meistens<br />
beschäftige ich mich in<br />
der Herbst- und Winterzeit<br />
mit dem Entwerfen neuer<br />
Leuchten“, verrät der Haller,<br />
zu dessen Team inzwischen<br />
fünf Mitarbeiter gehören.<br />
Und somit erhält er dann wieder<br />
von Neuem die Möglichkeit,<br />
den Prozess zu steuern,<br />
der aus einer Idee ein reales<br />
Produkt entstehen lässt. •<br />
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44<br />
Motoren von Johannesburg bis Singapur<br />
Azubis von Ziehl-Abegg organisieren<br />
Türöffnertag auf sechs Kontinenten<br />
Eine solch umfangreiche Projektarbeit<br />
gab es für die Auszubildenden<br />
im Unternehmen<br />
Ziehl-Abegg in Künzelsau<br />
noch nie: Ein Team aus sechs<br />
jungen Frauen und Männern<br />
organisiert gemeinsam den<br />
Türöffnertag der Sendung mit<br />
der Maus am 3. Oktober.<br />
VON CLAUDIA LINZ<br />
Nicht nur in Deutschland, sondern<br />
auch in Städten in Afrika,<br />
Asien, Australien, Südamerika<br />
und in den USA. Ihre Erfahrung:<br />
Oft steckt der Teufel im Detail.<br />
Seit Dezember trifft sich das<br />
Team regelmäßig donnerstags,<br />
um den Tag zu planen. Die Idee,<br />
die dahintersteckt, ist diese:<br />
„Am Türöffnertag erklären wir<br />
Kindern, wie Elektromotoren<br />
grundsätzlich funktionieren<br />
und wo diese überall eingesetzt<br />
werden“, erläutert Projektleiterin<br />
Sophie Grill. Allerdings<br />
sollen am 3. Oktober nicht nur<br />
im Werk in Kupferzell Kinder<br />
Elektromotoren wickeln und<br />
mit einem Bausatz zum Laufen<br />
bringen, sondern am gleichen<br />
Tag auch in den Ziehl-Abegg-<br />
Niederlassungen in Melbourne<br />
(Australien), Singapur, Johannesburg<br />
(Südafrika), São Paulo<br />
(Brasilien) und in Greensboro<br />
(North Carolina, USA). So eine<br />
internationale Aktion habe es<br />
am Türöffnertag, der seit 2016<br />
veranstaltet wird, noch nie gegeben“,<br />
freut sich Jaqueline<br />
Balmer, die eine Ausbildung<br />
zur Elektronikerin für Geräte<br />
und Systeme absolviert. Und<br />
ihre Kollegin Diana Reinhardt<br />
ergänzt: „Es macht viel Spaß,<br />
diesen Tag vorzubereiten. Vor<br />
allem deshalb, weil sich alle<br />
Arbeiten am alltäglichen Firmenleben<br />
orientieren und die<br />
Azubis dadurch viel praktische<br />
Erfahrung sammeln können.“<br />
Von der Bodenplatte über das<br />
Catering und die T-Shirts für<br />
die Mitarbeiter bis zur Verpackung<br />
wird die Veranstaltung<br />
vom Projektteam komplett<br />
durchgeplant. Zwei Elektriker-<br />
Azubis zum Beispiel haben<br />
ein Schulungsvideo in Englisch<br />
und eine mehrsprachige<br />
Ausbauanleitung erstellt,<br />
damit die Helfer in den anderen<br />
Ländern wissen, wie der<br />
Elektromotor gewickelt und<br />
aufgebaut wird. „Anhand des<br />
Modells verstehen die Kinder<br />
dann sehr leicht, wie Motoren<br />
funktionieren“, ergänzt Jan<br />
Gilke. Der 21-Jährige macht<br />
ebenfalls eine Lehre zum Elektroniker<br />
für Geräte und Systeme.<br />
Auch alle Geschäftsführer<br />
in den Niederlassungen, die<br />
sich beteiligen, sind in die Aktion<br />
eingebunden worden.<br />
Auch eine Erfahrung der Organisatoren:<br />
Nicht alles lässt sich<br />
von Deutschland eins zu eins<br />
auf die anderen Niederlassungen<br />
übertragen. „In Australien<br />
zum Beispiel ist ein ,Working<br />
with Children Check‘ nötig“,<br />
Die Akteure hinter dem Türöffnertag (links von vorne): Sophie Grill (Industriekauffrau Internationales Wirtschaftsmanagement<br />
mit Fremdsprachen), Anthea Timmermann (Industriekauffrau), Jaqueline Balmer (Elektronikerin für Geräte und Systeme) sowie<br />
rechts von vorne Nikolas Grill (Mechatroniker), Jan Gilke (Elektroniker für Geräte und Systeme) und Diana Reinhardt (Elektronikerin<br />
für Geräte und Systeme). Die Kick Off-Veranstaltung leitete Vorstandsvorsitzender Peter Fenkl (Mitte). Außerdem dabei die<br />
Organisatoren der Vorjahre Jens Münch (hinten links) und Rebecca Amlung (hinten rechts).
MACHER // SEITE 45<br />
Nikolas Grill, Sophie Grill<br />
und Jan Gilke besprechen<br />
die englischsprachige<br />
Bauanleitung und das<br />
englische Video-Tutorial.<br />
Nikolas Grill erklärt dem<br />
Geschäftsführer von Ziehl-Abegg<br />
in Singapur, S. B. Ho (Bild oben),<br />
wie ein Elektromotor (Bild links)<br />
gewickelt und zusammengesetzt<br />
wird.<br />
FOTOS: ZIEHL-ABEGG<br />
weiß die zukünftige Industriekauffrau<br />
Anthea Timmermann.<br />
„Und in Südafrika gibt es zum<br />
Beispiel die bei uns gängigen<br />
4,5-Volt-Flachbatterien<br />
nicht“, führt Sophie Grill an.<br />
„Wir haben dann Neun-Volt-<br />
Blockbatterien genommen, die<br />
ebenfalls problemlos funktionieren.“<br />
„Wir wollen die Kinder für<br />
technische Zusammenhänge<br />
begeistern“, erklärt Peter<br />
Fenkl, der Vorstandsvorsitzende<br />
von Ziehl-Abegg den Hintergrund<br />
der Veranstaltung.<br />
Der Türöffnertag der „Sendung<br />
mit der Maus“ findet<br />
jedes Jahr am 3. Oktober statt.<br />
Hunderte von Institutionen<br />
und Firmen öffnen dabei ihre<br />
Türen für Kinder. „Als Spezialist<br />
für leise und effiziente<br />
Ventilatoren und Elektromotoren<br />
rückt Ziehl-Abegg seine<br />
Kernkompetenz, den Elektromotor,<br />
ins Zentrum der Veranstaltung“,<br />
so der Vorstandschef.<br />
In den vergangenen<br />
Jahren haben die 9- bis 12-Jährigen<br />
700 Grad heißes Aluminium<br />
gegossen, einen Aktiv-<br />
Lautsprecher gelötet und an<br />
einem Schrei-Wettbewerb in<br />
der Messkammer für Ventilatoren<br />
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JOBSTART // SEITE 46<br />
Raus aus der Komfortzone<br />
Von Schwäbisch Hall über die USA und<br />
Papua Neuguinea an die Mailänder Uni<br />
Laurenz Hofmann aus Schwäbisch<br />
Hall setzt auf Internationalität<br />
und absolviert aktuell<br />
an der Bocconi ein Wirtschaftsstudium.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Schon früh hat sich Laurenz<br />
Hofmann für Wirtschaft, Politik<br />
und Finanzen interessiert.<br />
Als es dann darum ging, die<br />
Weichen für seine Zukunft zu<br />
stellen, war ihm schnell klar:<br />
„Wenn ich Wirtschaft studieren<br />
will, dann im Ausland. In<br />
unserer globalisierten Welt<br />
sind internationale Erfahrungen<br />
und Kontakte unabdingbar“,<br />
erinnert sich der 21-Jährige.<br />
Also hat er sich auf die Suche<br />
nach guten Universitäten gemacht<br />
– und ist schließlich<br />
in Mailand fündig geworden.<br />
Hier macht er den Bachelor of<br />
International Economics and<br />
Management. „Die Bocconi,<br />
also die Uni in Mailand, gilt<br />
als eine der führenden Wirtschaftsuniver-<br />
sitäten weltweit<br />
und hat<br />
mich von Anfang<br />
an mit ihrem<br />
spannenden<br />
Programm<br />
begeistert.<br />
Das Studium<br />
hier ist genau<br />
das Richtige, um meine Interessen<br />
an Wirtschaftswissenschaften<br />
und auch Management<br />
zu bedienen“, macht er<br />
die Vorzüge der italienischen<br />
Hochschule deutlich.<br />
Weiterhin führt er aus: „Die<br />
Bocconi unterscheidet sich<br />
auch bei den Lehrinhalten<br />
von anderen Hochschulen. So<br />
geht es hauptsächlich darum,<br />
Denkprozesse zu verstehen<br />
„MAN MUSS<br />
SICH HERAUS-<br />
FORDERUNGEN<br />
STELLEN“<br />
und nicht nur darum, reine<br />
Wirtschaftstheorien zu erlernen.“<br />
Das kommt nicht bei<br />
allen Studenten<br />
gleichermaßen<br />
an. „Es<br />
ist total spannend,<br />
dass sich<br />
hier kulturelle<br />
Unterschiede<br />
feststellen<br />
lassen: Studenten<br />
mit<br />
asiatischer Herkunft würden<br />
zum Beispiel lieber vollständig<br />
tatsächlich jede Theorie erlernen,<br />
während das Konzept<br />
an der Bocconi dem Bedürfnis<br />
der deutschen Studenten nach<br />
Logik total entgegenkommt.<br />
Da lassen sich doch einige<br />
Stereotypen bestätigen“, gibt<br />
Laurenz schmunzelnd zu.<br />
Für die Zulassung an der Wirtschaftsuniversität<br />
sind nicht<br />
nur Zeugnisse wichtige. Vielmehr<br />
müssen die Bewerber<br />
in Essays ihre Motivation für<br />
das Studium darlegen. „Das<br />
ist zu Beginn vielleicht etwas<br />
schwierig und nimmt<br />
Zeit in Anspruch, lohnt sich<br />
aber. Ich würde jedem jungen<br />
Menschen empfehlen, ein internationales<br />
Studium oder<br />
zumindest einen Aufenthalt<br />
im Ausland zu machen. Wenn<br />
man seine Komfortzone verlässt,<br />
formt das die Persönlichkeiten<br />
und man bekommt<br />
neue Perspektiven auf sein Leben.<br />
Gerade in jungen Jahren<br />
muss man sich noch Herausforderungen<br />
stellen“, rät der<br />
Student.<br />
Doch wie war das mit dem<br />
Umzug nach Mailand? Ist<br />
es dem jungen Mann nicht<br />
schwergefallen, seine Heimat<br />
zu verlassen? „Aufregend ist<br />
In den Semesterferien ist<br />
Laurenz Hofmann (rechts)<br />
als Werkstudent bei<br />
Hofmann Haus tätig.<br />
ein Neubeginn immer – ganz<br />
egal ob in Stuttgart oder Mailand“,<br />
erwidert der angehende<br />
Wirtschaftsexperte lachend.<br />
Und er erklärt: „Tatsächlich<br />
habe ich vor dem Studium<br />
schon einige Zeit im Ausland<br />
verbracht. Jetzt witzele ich,<br />
dass ich mit dem Umzug nach<br />
Mailand wieder einen Schritt<br />
in Richtung Heimat gemacht<br />
habe.“ Denn gleich nach dem<br />
Abitur ist Laurenz mit der<br />
christlich-missionarischen Organisation<br />
„Jugend mit einer<br />
Mission“ für zwei Jahre um<br />
die halbe Welt gereist. Die<br />
USA, Uganda, Nepal, Indien
JOBSTART // SEITE<br />
47<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
Trotz der großen Distanz hat<br />
Laurenz Hofmann eine enge<br />
Verbindung zu seiner Familie.<br />
Auf dem Foto besichtigt er<br />
zusammen mit seinem Bruder<br />
Jonas Hofmann (rechts) den<br />
Mailänder Dom.<br />
Aber in Mailand koche ich mir<br />
immer wieder mal Sauerkraut<br />
mit Schupfnudeln“, nennt er<br />
als Beispiel.<br />
Das Wintersemester in Mailand<br />
startet am 1. September<br />
und geht bis Weihnachten.<br />
Daran schließt sich die Prüfungsphase<br />
an. Das nächste<br />
Semester dauert dann von Januar<br />
bis Mai/Juni. So bleiben<br />
drei freie Monate im Sommer,<br />
die Laurenz als Werkstudent<br />
im elterlichen Betrieb, dem<br />
Bauträger Hofmann Haus in<br />
Schwäbisch Hall, nutzt. „So<br />
sammle ich neben der Theorie<br />
im Studium auch noch Erfahrungen<br />
in der Praxis“, betont<br />
Laurenz. Einblicke in den Arbeitsalltag<br />
bekommt er während<br />
des Studiums auch über<br />
„180 Degrees Consulting“. Hier<br />
haben sich Studenten mit unterschiedlichen<br />
Nationalitäten<br />
und Studiengängen zusammengeschlossen<br />
mit dem Ziel,<br />
Unternehmen und Organisationen<br />
dabei zu helfen, ihren<br />
Erfolg zu verbessern. •<br />
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Ausbildungsbeginn September 2<strong>02</strong>0<br />
und Papua Neuguinea hat er<br />
besucht und zum Beispiel in<br />
Flüchtlingscamps ausgeholfen<br />
oder örtliche Start-ups bei ihrer<br />
Arbeit unterstützt.<br />
In Mailand hat er sich mittlerweile<br />
gut eingelebt und italienische<br />
Sitten wie das Kaffeetrinken<br />
schnell adaptiert. „Ich<br />
habe mir früher immer vorgenommen,<br />
erst im Studium<br />
Kaffee zu trinken. Ich wollte<br />
damals noch nicht ein Mensch<br />
sein, der vor der ersten Tasse<br />
Kaffee am Morgen nicht in die<br />
Gänge kommt. Aber mittlerweile<br />
flitze ich wie zahlreiche<br />
Kommilitonen in den Pausen<br />
zur Kaffeemaschine und genieße<br />
meinen Espresso“, gibt<br />
er zu. Allerdings kommt schon<br />
auch immer wieder etwas<br />
Sehnsucht nach der Heimat<br />
auf. „Zu Hause war ich nie ein<br />
großer Fan von Sauerkraut.<br />
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MACHER // SEITE<br />
48<br />
Wie der Vater, so der Sohn...<br />
Was für manche nach einer abgedroschenen<br />
Floskel klingt, ist für Frank Schneider Realität<br />
Heinz Schneider (links) leitet die Abteilung Konstruktion<br />
am Wirthwein-Standort i t in Creglingen. Sein Sohn Frank<br />
gehört seit vier Jahren zum Team.<br />
FOTO: WIRTHWEIN AG<br />
Vom Werkzeugmacher zum<br />
Konstrukteur – diesen Weg<br />
schlug Heinz Schneider vor<br />
knapp vierzig Jahren bei der<br />
Wirthwein AG in Creglingen<br />
ein. Sein Sohn Frank tritt nun in<br />
seine Fußstapfen. Auch wenn<br />
das gar nicht sein Plan war.<br />
VON ALISA GRÜN<br />
Winzige Handgriffe, die bei<br />
der Bearbeitung von Metall<br />
helfen – die lernte Frank<br />
Schneider schon in jüngster<br />
Kindheit. „Als ich noch ein<br />
kleiner Junge war, hat mir<br />
die mein Vater in unserer heimischen<br />
Werkstatt gezeigt.<br />
Nebenbei hat er auch immer<br />
wieder von seiner Arbeit<br />
bei Wirthwein erzählt. Von<br />
Werkzeugen, die er für die<br />
Kunststoffspritzgießmaschinen<br />
hergestellt hatte, oder<br />
Konstruktionen, die er für<br />
neue Produkte anfertigte“,<br />
erinnert sich der 26-Jährige.<br />
Sein Interesse für die Metallbranche<br />
war damit schon früh<br />
geweckt. Bis zu seinem Realschulabschluss<br />
ließ ihn das<br />
auch nicht los.<br />
„Dass ich dann aber meine<br />
Ausbildung zum Werkzeugmacher<br />
bei Wirthwein in Creglingen<br />
machte, hat sich einfach<br />
so ergeben“, erzählt Frank<br />
Schneider. Sein Vater Heinz<br />
habe ihn nie beeinflusst oder<br />
gar gefordert, er solle denselben<br />
Weg wie er einschlagen.<br />
„Ganz im Gegenteil: Er hat<br />
mir meine berufliche Entscheidung<br />
komplett selbst gelassen“,<br />
sagt der junge Mann.<br />
Sein Ziel war zunächst eine<br />
handwerkliche Ausbildung:<br />
„Ich wollte in einer Werkstatt<br />
praktische Erfahrung sammeln.“<br />
So stand unter anderem<br />
auch der Schreinerberuf<br />
bei dem damals 17-Jährigen<br />
hoch im Kurs.<br />
Auf einer Ausbildungsmesse<br />
traf er dann zufällig auf die<br />
Zuständigen von Wirthwein.<br />
Sie suchten einen Werkzeugmacher-Azubi.<br />
Kurze Zeit später<br />
hatten sie ihn mit Frank
MACHER // SEITE 49<br />
Schneider gefunden. Während<br />
Heinz Schneider als Leiter der<br />
Abteilung Konstruktion tätig<br />
war, lernte sein Sohn Frank im<br />
Werkzeugbau. „Zuerst habe ich<br />
viel feilen müssen, um mir alle<br />
Grundkenntnisse anzueignen.<br />
Danach stellten wir Übungsstücke<br />
her, an denen wir drehten<br />
und frästen. Und dann ging<br />
es für uns Azubis in die Endmontage“,<br />
schildert der Tauberzeller.<br />
Nach dreieinhalb Jahren<br />
hatte er als bester Auszubildender<br />
im Main-Tauber-Kreis<br />
seinen Abschluss als Werkzeugmacher<br />
mit der Fachrichtung<br />
Formenbau in der Tasche.<br />
„Da war ich dann schon stolz<br />
und mein Vater mit Sicherheit<br />
auch“, sagt Frank Schneider.<br />
Mit diesem Ergebnis verwundert<br />
es auch nicht, dass einer<br />
Arbeitsstelle im Werkzeugbau<br />
des Spezialisten für Kunststoffspritzgießtechnik<br />
nichts<br />
im Wege stand. Den Anstoß für<br />
Frank Schneider,<br />
nach zwei<br />
Jahren in die<br />
Abteilung<br />
seines Vaters<br />
zu wechseln,<br />
brachte sein<br />
damaliger Abteilungsleiter:<br />
„Dort wurde<br />
ein Konstrukteur gesucht. Daraufhin<br />
schlug er mir vor mittlerweile<br />
vier Jahren den Abteilungswechsel<br />
vor.“ Und der<br />
26-Jährige sagte zu. „Franks<br />
„WAS ICH<br />
WERDEN<br />
MÖCHTE,<br />
ENTSCHIED ICH<br />
GANZ ALLEINE“<br />
praktische Erfahrung hilft bei<br />
der Konstruktion der Werkzeuge<br />
am Computer ungemein“,<br />
berichtet Heinz Schneider.<br />
Doch war es nicht zu Beginn<br />
seltsam, unter der Führung<br />
des eigenen<br />
Vaters zu arbeiten?<br />
„Klar,<br />
war es anfangs<br />
seltsam, aber<br />
das hat sich<br />
schnell gelegt.<br />
Wir arbeiten<br />
in der Abteilung<br />
als ausgeglichenes<br />
Team“, versichert<br />
Frank Schneider. Und auch sein<br />
Vater pflichtet bei: „Wir haben<br />
beide ein recht ruhiges Gemüt.<br />
Da klappt alles gut.“<br />
Aktuell ist das Vater-Sohn-<br />
Gespann jedoch nicht ständig<br />
gemeinsam im Büro. Frank<br />
Schneider besucht seit einem<br />
Jahr die Technikerschule in<br />
Ansbach. „Die beende ich erst<br />
im Mai 2<strong>02</strong>0. Bis dahin bin ich<br />
immer nur in den Ferien bei<br />
Wirthwein zum Konstruieren“,<br />
erläutert er. „Danach möchte<br />
ich aber das Team wieder in<br />
Vollzeit unterstützen.“ Und<br />
wo der Weg dann in Zukunft<br />
hingehe, wird sich ergeben, ist<br />
sich der junge Mann sicher. „Irgendwann<br />
könnte ich mir aber<br />
auch vorstellen, die Abteilung<br />
zu leiten. Dann hätte ich die<br />
Schritte meines Vaters vollends<br />
wiederholt“, lacht Frank<br />
Schneider. •<br />
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großen Gruppen aufs Eis<br />
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DIFFERENCE
MACHER // SEITE<br />
50<br />
Vom Fernweh gepackt<br />
Janina Nagy war vier Monate lang in Thailand,<br />
Bali, Australien und Neuseeland unterwegs<br />
Raus aus der Schule und direkt<br />
ran an die Uni – für Janina<br />
Nagy war das nie eine Option.<br />
Stattdessen reiste die Kreßbergerin<br />
vier Monate lang von<br />
Thailand über Bali und Australien<br />
bis nach Neuseeland.<br />
Sie schwamm dort im offenen<br />
Meer mit Delfinen, verpasste<br />
Elefanten eine erfrischende<br />
Dusche und gab thailändischen<br />
Grundschulkindern mit Händen<br />
und Füßen Englischunterricht.<br />
VON JULIA WEISE<br />
„Mit meinem Auslandsfieber<br />
war ich in unserer Familie<br />
schon immer der Außenseiter“,<br />
sagt Janina Nagy lachend.<br />
Denn obwohl sie noch<br />
nie gemeinsam mit ihren Eltern<br />
in den Urlaub geflogen<br />
ist, hat sie mit ihren jungen<br />
Jahren doch schon so einige<br />
Zeit in der Ferne verbracht.<br />
„Zuerst war ich für ein Berufspraktikum<br />
in London, später<br />
für einen Schüleraustausch<br />
in Texas“, erzählt sie. Spätestens<br />
in diesem halben Jahr<br />
wurde ihr klar: „Ich brauche<br />
das Abenteuer“. Aus diesem<br />
Grund wunderte es auch im<br />
Dezember des vergangenen<br />
Jahres niemanden mehr, als<br />
Janina ihren Eltern von ihren<br />
Reiseplänen berichtete. Von<br />
Thailand über Bali und Australien<br />
bis nach Neuseeland<br />
sollte es gehen. Vier Monate<br />
Zeit räumte sie sich für die<br />
Dauer des Trips selbst ein.<br />
„Ich wollte einfach mal sehen,<br />
wie ich damit klarkomme,<br />
so lange auf mich gestellt zu<br />
sein“, verrät Janina. Mit Kellnern<br />
vertrieb sie sich die Zeit<br />
zwischen dem Abi im Sommer<br />
2018 und dem Abflug im<br />
Januar <strong>2019</strong>. „Das Geld für<br />
die Reise habe ich mir aber<br />
Auch nach den vier Monaten ist<br />
Janinas Reiselust längst nicht gestillt.<br />
Im Sommer möchte sie einen<br />
Roadtrip durch die USA machen.<br />
FOTOS: PRIVAT<br />
über einige Jahre hinweg zusammengespart“,<br />
sagt sie.<br />
5000 Euro sollten als Budget<br />
genügen. „Ich liebe es, zu improvisieren“,<br />
berichtet die<br />
Kreßbergerin. „Daher habe ich<br />
eigentlich nur den ersten Monat<br />
in Thailand im Vorfeld verplant.“<br />
Über das Projekt „Auszeit<br />
Weltweit“ stieß sie auf<br />
die Möglichkeit, vor Ort verschiedene<br />
Freiwilligendienste<br />
zu leisten. „Darüber habe ich<br />
mir mehrere Wochenpakete<br />
zusammengestellt.“ Auch<br />
den Flug nach Thailand sowie<br />
den Rückflug von Neuseeland<br />
nach Deutschland tütete Janina<br />
bereits von zu Hause aus<br />
ein.<br />
Los ging es in der thailändischen<br />
Stadt Singburi. „Dort<br />
habe ich Kindern Englischunterricht<br />
gegeben.“ Die Sprachbarriere<br />
ließ dabei mehr als<br />
einmal grüßen. „Ich kann kein<br />
Thai und die Kids konnten weder<br />
Deutsch noch Englisch“,<br />
fasst Janina zusammen. „Es<br />
hat aber trotzdem immer irgendwie<br />
hingehauen“, erzählt<br />
sie. So habe sie beispielsweise<br />
einen Schmetterling an die<br />
Tafel gemalt, wenn sie den<br />
Schülern das Wort „butterfly“<br />
vermitteln wollte. „Da in<br />
Thailand auf dem Land generell<br />
kaum jemand Englisch<br />
spricht, war ich es sowieso gewohnt,<br />
mich mit Händen und<br />
Füßen zu verständigen.“<br />
In der Region Umphang kam<br />
Janina in Thailand hautnah<br />
mit Elefanten in Berührung.<br />
„Die fühlen sich richtig krass<br />
an“, beschreibt die 19-Jährige.<br />
Über das Hilfsprojekt gehörte<br />
es zu ihren Aufgaben, die<br />
Dickhäuter mit Bananen zu<br />
füttern und diese in einem<br />
Bach zu waschen. „Einmal hat<br />
mich ein Elefant versehent-
MACHER // SEITE<br />
51<br />
lich mit seinem Ohr gestreift,<br />
das war wie eine Backpfeife“,<br />
erinnert sie sich. „Trotzdem<br />
könnte es kaum liebere Tiere<br />
geben.“ Traurig stimmte sie,<br />
wenn sie Touristen auf Elefanten<br />
durch die Straßen reiten<br />
sah. „Das kann ich wirklich<br />
nicht verstehen“, sagt Janina.<br />
Die enormen Plastikmassen<br />
im Meer öffneten ihr ebenfalls<br />
die Augen. „Die haben<br />
mich richtig umgehauen“,<br />
gesteht sie. „Seither habe ich<br />
meine Gewohnheiten total<br />
umgestellt und meinen Plastikverbrauch<br />
deutlich heruntergeschraubt.“<br />
Ihr persönliches Reisehighlight<br />
bringt sie dennoch mit<br />
dem Meer in Verbindung.<br />
„Während meiner letzten Station<br />
in Neuseeland hatte ich<br />
zufällig die Chance mit wilden<br />
Delfinen zu schwimmen“,<br />
freut sie sich. „Das war schon<br />
immer mein Traum, aber es<br />
kam für mich nicht infrage,<br />
mit eingesperrten Tieren ins<br />
Wasser zu gehen.“ An dem<br />
Strand „Curio Bay“ ergab sich<br />
die Gelegenheit dann jedoch<br />
wie von selbst. „Zu diesem<br />
Zeitpunkt waren nur ich und<br />
ein Franzose am Strand“, sagt<br />
Janina. „Die Delfine waren total<br />
neugierig und sind sogar<br />
ganz von alleine zu mir gekommen.<br />
Dieses Erlebnis war<br />
einfach genial!“<br />
Die vier Monate sind für Janina<br />
mit all den Eindrücken,<br />
neuen Bekanntschaften und<br />
Erlebnissen wie im Fluge vergangen.<br />
Dennoch soll es für<br />
sie nicht das letzte Abenteuer<br />
gewesen sein.<br />
„Ich wäre nicht glücklich,<br />
wenn ich nicht reisen könnte“,<br />
sagt sie. Im Sommer soll<br />
es aus diesem Grund für einen<br />
Roadtrip in die USA gehen.<br />
„Und wenn alles glattläuft,<br />
möchte ich danach<br />
studieren.“ Den Studiengang<br />
möchte sie sich jetzt allerdings<br />
noch offenhalten. Diese<br />
Flexibilität hat sich für Janina<br />
schließlich bereits bei der Reiseplanung<br />
bewährt. •<br />
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MACHER // SEITE<br />
52<br />
Rein in ein neues Abenteuer<br />
Diese Möglichkeiten für<br />
Auslandsaufenthalte gibt es<br />
FOTO: ZARYA MAXIM ALEXANDROVICH/SHUTTTERSTOCK.COM<br />
Arbeiten und leben in einem<br />
anderen Land – das erweitert<br />
den Horizont. Oftmals entstehen<br />
hierbei Freundschaften<br />
für das ganze Leben und auch<br />
die Chancen auf einen späteren<br />
Ausbildungsplatz lassen<br />
sich so verbessern. Wer einen<br />
Blick über den eigenen Tellerrand<br />
werfen möchte, hat unterschiedliche<br />
Möglichkeiten.<br />
AUSLANDS-<br />
PRAKTIKA<br />
Generell gilt: Ein Praktikum ist<br />
der ideale Weg ins Berufsleben<br />
einzusteigen und wertvolle<br />
Einblicke in das eigentliche Arbeitsleben<br />
zu gewinnen. Bei<br />
der Suche nach einem Auslandspraktikum<br />
helfen zahlreiche<br />
Anbietern, die sich um die<br />
komplette Organisation vor<br />
Ort kümmern. Welche hierbei<br />
besonders gut sind, zeigt die<br />
Seite www.vergleich.org/auslandspraktikum.<br />
Übrigens: Auslandspraktika<br />
eignen sich auch<br />
für Azubis, die während ihrer<br />
Lehre in die weite Welt wollen.<br />
WORK AND<br />
TRAVEL<br />
Wer gerne selbstständig reist<br />
und jobbt, ist hier genau richtig.<br />
Beim Work and Travel ist<br />
man nicht an ein Unternehmen<br />
gebunden, sondern kann<br />
frei entscheiden, wann und wo<br />
man arbeiten möchte. So erhält<br />
man die Möglichkeiten in unterschiedlichste<br />
Bereich zu schnuppern.<br />
Allerdings handelt es sich<br />
meist um Gelegenheitsjobs.<br />
SPRACHREISEN<br />
Die Reisen sind für Schüler<br />
oder Studenten gedacht, die<br />
ihre Sprachkenntnisse verbessern<br />
wollen. Meist sind es geführte<br />
Reisen, die von Agenturen<br />
organisiert werden.<br />
Zwischen einer Woche und einem<br />
Jahr ist alles im Angebot,<br />
die Kosten können mitunter<br />
sehr hoch sein.<br />
AU-PAIR<br />
Als Au-pair wird man Mitglied<br />
einer Familie im Ausland. Hier<br />
unterstützt man im Haushalt<br />
und bei der Kinderbetreuung.<br />
Besonders viele Stellen gibt es<br />
in den USA, Großbritannien<br />
und Australien. Wer sich für<br />
die Arbeit als Au-pair interessiert,<br />
muss vorab genau prüfen,<br />
welche Voraussetzungen<br />
er im jeweiligen Wunschland<br />
erfüllen muss, um in der jeweiligen<br />
Sparte zu arbeiten.<br />
FREIWILLIGEN-<br />
DIENSTE<br />
Egal ob beim Freiwilligen Soziales<br />
Jahr, beim Freiwilligen Ökologisches<br />
Jahr oder während<br />
des Bundesfreiwilligendienst<br />
– Erfahrungen im sozialen Arbeitsalltag<br />
lassen sich auch<br />
weltweit sammeln. Eine gute<br />
Übersicht über Möglichkeiten<br />
und passende Organisationen<br />
samt hilfreichen Tipps gibt<br />
es zum Beispiel online auf der<br />
Webseite www.freiwilligenarbeit.de.<br />
INA
WISSEN<br />
≈ ALLES KLAR FÜR<br />
DEN START INS<br />
BERUFSLEBEN!?<br />
Du hast ihn gefunden: diesen einen Traumjob,<br />
in dem du in Zukunft ganz groß herauskommen<br />
möchtest! Soweit so gut. Damit<br />
der Berufseinstieg für dich so reibungslos<br />
wie möglich abläuft, haben wir auf den<br />
folgenden Seiten allerlei Tipps und Tricks<br />
zusammengestellt. Wie kann ich beim Vorstellungsgespräch<br />
einen positiven Eindruck<br />
hinterlassen? Und habe ich die Möglichkeit,<br />
mein Berichtsheft per App zu verwalten?<br />
Wie wichtig ein gutes Verhältnis zwischen<br />
Ausbilder und Azubi sein kann, erläutert<br />
Robert Meinlschmidt, Ausbildungsleiter bei<br />
Mahle im Interview. Zudem geben wir einen<br />
Überblick, an welchen Hochschulen du in<br />
Baden-Württemberg studieren kannst.<br />
FOTO: PESHKOVA/SHUTTERSTOCK.COM
WISSEN // SEITE<br />
54<br />
„Just do it!“<br />
Professor Tim Reichert sieht für angehende<br />
Spiele-Entwickler viele Chancen<br />
Ob für Smartphones, Konsolen<br />
oder PCs: Der Markt für Computer-<br />
und Videospiele boomt.<br />
Junge Leute sind von virtuellen<br />
Welten fasziniert und möchten<br />
sie oft selbst erschaffen. Die<br />
Hochschule Heilbronn bietet<br />
mit dem Bachelor-Studiengang<br />
Software Engineering gute Voraussetzungen<br />
dafür. Die Studenten<br />
können ab dem dritten<br />
Studienjahr ihren Schwerpunkt<br />
auf Games Engineering setzen.<br />
Wer sich dafür entscheidet, ist<br />
später sehr begehrt, weiß Professor<br />
Tim Reichert. Der 39-Jährige<br />
ist seit 2017 für diese Sparte<br />
verantwortlich.<br />
FOTO: SASKIA KOCH/OCHSCHULE HEILBRONN<br />
VON HANNAH POMPALLA<br />
Viele Jugendliche träumen<br />
davon, Spiele zu entwickeln.<br />
Was halten Sie<br />
für den besten Einstieg?<br />
Ein Experte für Virtual und Augmented Reality:<br />
Professor Tim Reichert.<br />
Der Einstieg ist so einfach wie<br />
nie zuvor. Selbst die professionelle<br />
Entwicklungssoftware,<br />
sogennante Game Engines,<br />
wie die Unity Engine von Unity<br />
Technologies und die Unreal<br />
Engine von Epic Games, kann<br />
man kostenlos herunterladen.<br />
Auf Youtube gibt es Videos, die<br />
erklären, wie sie funktionieren.<br />
Wichtig ist die Begeisterung.<br />
Der beste Rat ist daher: Just<br />
do it! Es lohnt sich, einfach mal<br />
auf eigene Faust zu experimentieren<br />
oder sich bestenfalls ein<br />
eigenes Portfolio anzulegen.<br />
In der Spielebranche wird viel<br />
Wert auf Projekterfahrung gelegt.<br />
Zudem rate ich, den Kontakt<br />
zu den Messevertretern zu<br />
suchen. Bei uns wird unter anderem<br />
eine jährliche Fahrt zur<br />
Gamescom angeboten.<br />
Wie läuft das Studium<br />
ab?<br />
Im Grundstudium gibt es eine<br />
Einführung in Informatik-<br />
Grundlagen. Die Studenten<br />
lernen eine erste Programmiersprache<br />
wie Java. Sie<br />
werden auch in Kommunikations-<br />
und Arbeitstechniken<br />
geschult. Das Hauptstudium<br />
baut darauf auf und vermittelt<br />
Kompetenzen im Bereich Softwareentwicklung.<br />
Wer im dritten<br />
Studienjahr den Schwerpunkt<br />
Games Engineering<br />
wählt, spezialisiert sich auf die<br />
Entwicklung von Spielen und<br />
den zugehörigen Technologien.<br />
Wir arbeiten primär mit<br />
einem bereits erwähnten Tool,<br />
der Unity Engine. Diese verwendet<br />
die Programmiersprache<br />
C#. Die Studenten werden<br />
aber auch in C++ ausgebildet.<br />
Auf welche Art üben<br />
die Studenten die<br />
Entwicklung?<br />
Im gesamten Studium ist der<br />
Anteil an Projektarbeit hoch.<br />
Viele Veranstaltungen setzen<br />
auf moderne Lehrkonzepte<br />
und Gruppenarbeit statt<br />
trockenen Frontalunterricht.<br />
Wir schauen uns zum Beispiel<br />
auch Youtube-Videos als<br />
Beispiele an. Im Kurs „Labor<br />
Games“ entwickeln Studierende<br />
interessante Projekte<br />
mit der Unity Game Engine.<br />
Wir haben dafür einen Laborraum<br />
mit modernster Technik,<br />
Spiele-PCs und Virtual Reality-<br />
Ausstattung.<br />
Haben Sie ein konkretes<br />
Beispiel dafür, was im<br />
Labor so passiert?<br />
Die Studenten stellen sich<br />
technologischen Herausforderungen.<br />
Oft entsteht bei den<br />
Entwicklungen der Spiele eine<br />
Mischung aus Virtual Reality<br />
(VR) und Augmented Reality<br />
(AR), also virtueller und erweiterter<br />
Realität. Zum Beispiel betritt<br />
jemand mit einer VR-Brille<br />
ein Horrorhaus, während der<br />
andere danebensitzt und mit<br />
einem Tablet oder Smartphone<br />
die Jump-Scares auslöst.
WISSEN // SEITE 55<br />
Gibt es Möglichkeiten,<br />
einen Fuß in die Tür zu<br />
bekommen?<br />
Im fünften Semester machen<br />
die Studenten ein Praktikum in<br />
einer Firma oder Organisation.<br />
Auch die Abschlussarbeit fertigen<br />
die meisten mit einem Unternehmen<br />
an. Außerdem gibt<br />
es immer wieder Kooperationsprojekte,<br />
wie zum Beispiel das<br />
Augmented Reality-Spiel „impact.karl“<br />
zur Bundesgartenschau<br />
in Heilbronn. Da haben<br />
unsere Studenten mitgewirkt.<br />
Die Besucher konnten sich mit<br />
dieser App auf dem Gelände<br />
auf Schatzsuche begeben.<br />
Wie groß ist die Chance,<br />
in einem Spielesoftware-<br />
Unternehmen unterzukommen?<br />
Generell sind unsere Software-<br />
Engineering-Absolventen sehr<br />
Die Buga-App „impact.karl“ wurde von Studenten<br />
der Fächer Software Engineering und Angewandte<br />
Informatik der Hochschule Heilbronn mitentwickelt.<br />
gefragt. Wer in die Spielbranche<br />
möchte, findet heute auch<br />
regional kleinere und mittlere<br />
Firmen sowie Start-ups<br />
als Arbeitgeber, denn durch<br />
Plattformen wie den App<br />
Store, Google Play und Steam<br />
ist die Verbreitung von Spielen<br />
deutlich leichter geworden.<br />
Der Weg zu den großen,<br />
weltbekannten Studios und<br />
Publishern ist sicher nicht der<br />
einfachste, mit Motivation,<br />
Planung und Durchhaltevermögen<br />
aber möglich.<br />
FOTO: TD DESIGNAGENTUR<br />
Welche Alternativen bieten<br />
sich an, wenn es mit<br />
der klassischen Gaming-<br />
Szene nicht klappt?<br />
Die Kompetenzen der Absolventen<br />
werden auch in vielen<br />
anderen Branchen und Unternehmen<br />
gebraucht. VR und<br />
AR sind etwa Technologien<br />
mit hohem Zukunftspotenzial<br />
und industrieller Relevanz. Die<br />
Anwendungen dafür werden<br />
hauptsächlich mit den Game<br />
Engines entwickelt, genau wie<br />
visuell aufwendige Simulationen.<br />
Zudem werden „Serious<br />
Games“, also Lernspiele, zunehmend<br />
in Firmen eingesetzt. Mit<br />
der „Gamification“ erhalten<br />
Spiele-Konzepte ebenfalls Einzug<br />
in die Arbeitswelt. Mitarbeiter<br />
erledigen zum Beispiel<br />
Aufgaben in Form von Quests<br />
und leveln ihren Avatar. Es gibt<br />
also vielfältige Karrierewege.<br />
Zur Person<br />
Professor Dr. Tim Reichert<br />
aus Adelsheim hat Software<br />
Engineering an der<br />
Hochschule Heilbronn<br />
(HNN) studiert. In England<br />
promovierte er mit<br />
dem Schwerpunkt Programmiersprachen.<br />
Danach<br />
arbeitete er einige<br />
Jahre in Vietnam, hatte<br />
unter anderem eine eigene<br />
Firma im Spielebereich.<br />
Im Jahr 2017 nahm er die<br />
Professur für Games Engineering<br />
an der HNN an.<br />
Werde Teil der<br />
#MUSTANGpeople<br />
DUALE STUDIENGÄNGE AB 2<strong>02</strong>0<br />
BWL Handel Vertiefung Marketing oder Controlling (DHBW Mosbach)<br />
BWL Handel Vertiefung Internationaler Handel (DHBW Mosbach)<br />
BWL Handel Vertiefung Fashion Management (DHBW Heilbronn)<br />
Wirtschaftsinformatik (DHBW Mosbach)<br />
AUSBILDUNGSBERUFE AB 2<strong>02</strong>0<br />
Industriekaufmann (md) auch mit usatualikation<br />
Internationales Wirtschaftsmanagement und Fremdsprachen<br />
Kaufmann im Einzelhandel (m/w/d)<br />
Fachinformatiker Systemintegration (m/w/d)<br />
Kaufmann im E-Commerce (m/w/d)<br />
Wir freuen uns über Deine Online-Bewerbung unter:<br />
https://www.mustang-jeans.com/de-de/jobs/show/<br />
mustangjeans_karriere<br />
mustangjeans_official
WISSEN // SEITE<br />
56<br />
PSYCHOTEST:<br />
WIE ZIELSTREBIG BIST DU?<br />
Sobald es anstrengend wird, gibst Du auf? Oder Du kommst erst gar nicht<br />
in die Pötte? Manche Dinge brauchen Kraft, Engagement und Ausdauer.<br />
Wie zielstrebig bist Du – eher lahme Ente oder Flash, der schnellste Superheld<br />
der Welt? Kreuze an was am meisten auf Dich zutrifft und finde es<br />
heraus.<br />
EIN SONG ALS LEBENS-<br />
MOTTO – WELCHES<br />
WÄRE DEINER?<br />
a) I’ve got the power<br />
b) You need to calm down<br />
c) I don’t care<br />
EINE LANGWEILIGE<br />
BESPRECHUNG STEHT<br />
AN, WAS MACHST DU?<br />
a) Ich beteilige mich engagiert an der Diskussion,<br />
dann geht es schneller<br />
b) Ich checke Insta am Smartphone<br />
c) Ich spiele Bullshit-Bingo mit meinem<br />
Sitznachbarn<br />
ENDLICH FERIEN ...<br />
UND JETZT?<br />
a) Wurfzelt in den Rucksack und los<br />
b) Urlaub mit Freunden auf Malle<br />
c) Strandurlaub auf den Kanaren in einem<br />
schicken Hotel<br />
MAN LÄSTERT HINTER<br />
DEINEM RÜCKEN.<br />
WORIN STECKT EIN<br />
BISSCHEN WAHRHEIT?<br />
a) Du bist ein Perfektionist<br />
b) Du lässt fünfe gerne mal gerade sein<br />
c) Du könntest mehr aus Dir machen<br />
GIB DIR SELBER EINE<br />
SCHULNOTE FÜR FLEISS<br />
a) 1-2<br />
b) 3-4<br />
c) 5-6<br />
WENN DU DEIN UMFELD<br />
ANSCHAUST – WAS GEHT<br />
BEI DEINEN FREUNDEN<br />
IN SACHEN ZIELE?<br />
a) Die meisten sind echt ehrgeizig<br />
b) Sie engagieren sich, aber nicht zu viel<br />
c) Sie sind alle eher am Chillen<br />
GIB DIR SELBER EINE<br />
SCHULNOTE FÜR<br />
PÜNKTLICHKEIT<br />
a) 1-2<br />
b) 3-4<br />
c) 5-6<br />
GIB DIR SELBER EINE<br />
SCHULNOTE FÜR DEINEN<br />
ORDNUNGSSINN<br />
a) 1-2<br />
b) 3-4<br />
c) 5-6<br />
DIE AUSWERTUNG<br />
Zähle nun zusammen,<br />
welchen Buchstaben Du<br />
überwiegend angekreuzt hast:<br />
FLASH: DU ZIEHST DAS D<br />
(AM MEISTEN A ANGEKR<br />
Was Du willst, schaffst Du auch – Deine Di<br />
bei zugute. Wahrscheinlich hat man Dir scho<br />
ganz oder gar nicht. Du steckst eine Menge<br />
und gibst auch nicht auf, wenn es zäh und<br />
Hartnäckigkeit hat Dir schon so manches Er<br />
Ein kleiner Tipp: trotz aller Power nicht imm<br />
die Wand. Manchmal soll es einfach nicht s<br />
auch mal aufzugeben.
WISSEN // SEITE 57<br />
DENKE AN DEIN<br />
LETZTES GROSSES ZIEL.<br />
ES HAT …<br />
a) … nach einiger Anstrengung geklappt<br />
b) … gut angefangen, dann hat es aber doch<br />
nicht hingehauen<br />
c) … gar nicht stattgefunden, ich habe keine<br />
Ziele<br />
HAST DU IN DEN VER-<br />
GANGENEN JAHREN ER-<br />
REICHT, WAS DU WOLL-<br />
TEST – OB IN DER SCHULE<br />
ODER PRIVAT?<br />
FOTOS: © YESAULOV VADYM/,© BENCHART, © BLUE DAEMON/SHUTTERSTOCK.COM<br />
a) Ja, fast alles<br />
b) Leider nicht alles<br />
c) Nein, ich hatte total Pech<br />
URCH!<br />
EUZT)<br />
sziplin kommt Dir dan<br />
von klein auf gesagt:<br />
Energie in Deine Ziele<br />
schwierig wird. Deine<br />
folgserlebnis beschert.<br />
er mit dem Kopf durch<br />
ein, dann ist es klüger,<br />
FLASH MIT ENTENFÜSSEN:<br />
DU STOPPST AUF HALBER STRECKE<br />
(AM MEISTEN B ANGEKREUZT)<br />
Du gehst Deine Ziele meist mit viel Schwung an, dann flacht aber<br />
alles wieder ab. Hast Du Angst vor Deiner eigenen Courage? Oder<br />
lässt die anfängliche Begeisterung nach? Begeisterung schwindet<br />
bei längerfristigen Zielen, wenn man sie nicht lebendig hält, das ist<br />
ganz normal. Tipp: Schreib auf, was Dir Dein Ziel an Veränderung<br />
bringen wird und glaube fest daran, versuche immer optimistisch<br />
und positiv über Dein Ziel zu sprechen, dann bleibt es auch attraktiv<br />
und kann leichter erreicht werden.<br />
LAHME ENTE: DU BIST ZU<br />
ZÖGERLICH<br />
(AM MEISTEN C ANGEKREUZT)<br />
Du gibst zu schnell auf. Entweder es ist zu mühsam und schwierig<br />
oder Du verlierst die Lust. Für beides gilt: Deine Energie beim Verfolgen<br />
von Zielen lässt sich steigern. Wenn Du Dir nicht genug zutraust,<br />
solltest Du etwas für Dein Selbstwertgefühl tun. Nicht gleich<br />
den Mount Everest angehen, lieber am Anfang überschaubare Ziele<br />
mit hoher Erfolgsgarantie anpeilen. Mit der Zeit kannst Du den<br />
Schwierigkeitsgrad steigern. Was auch hilft: Schreib Dir auf, wann<br />
Du Dich um Deine Ziele kümmern willst. Ist der Zeitpunkt da, einfach<br />
loslegen – ganz egal, wie groß oder klein die Lust darauf ist.
WISSEN // SEITE<br />
58<br />
AzubiWelt<br />
Mit dem Smartphone<br />
zu mehr Wissen<br />
Diese App der Bundesagentur für<br />
Arbeit macht die Ausbildungssuche<br />
per Smartphone möglich.<br />
Hier können Schüler nach<br />
Berufen suchen, die zu ihnen<br />
passen und gleich entsprechende<br />
Ausbildungsstellen finden.<br />
Außerdem haben Nutzer über<br />
die App einen direkten Draht zur<br />
Arbeitsagentur bei Fragen und<br />
Problemen.<br />
Smartphones sind nicht mehr wegzudenken.<br />
Damit werden im Internet Informationen<br />
gesucht und Fotos gemacht.<br />
Mit Freunden tauscht man sich über<br />
Nachrichten-Apps und soziale Medien<br />
aus. Die Mobiltelefone können aber auch<br />
in der Berufsbildung eingesetzt werden.<br />
Hier sind die hilfreichsten Apps für Ausbildung<br />
und Studium. ina<br />
Onleihe<br />
Ohne die Uni-Bibliothek geht<br />
im Studium nichts, so viel ist<br />
klar. Doch nicht jede Bib hat alle<br />
wichtigen Titel jederzeit verfügbar.<br />
Über „Onleihe“ erhalten<br />
Nutzer Zugriff auf viele deutsche<br />
Stadtbibliotheken, können die<br />
Kataloge einsehen und E-Books<br />
ausleihen. Mehr als 2400<br />
Bibliotheken lassen sich damit<br />
ansteuern. Ausleihen kann man<br />
die Exemplare ebenfalls mit ein<br />
paar Klicks. In der Detailansicht<br />
bekommt man zudem eine Leseprobe,<br />
nicht verfügbare Exemplare<br />
lassen sich vorbestellen.<br />
„DAS<br />
INTERNET<br />
MACHT DOOF“<br />
HENRYK M. BRODER,<br />
PUBLIZIST<br />
Kategorie: Stellensuche<br />
Nutzer: Ausbildungsinteressierte<br />
Plattform: Android, IOS<br />
Asana<br />
Dank „Asana“ behalten Auszubildende<br />
und Studenten immer den<br />
Überblick über alle wichtigen<br />
Termine und Abgabefristen. Die<br />
App ermöglicht die Erstellung<br />
von Aufgaben, To-do-Listen, Erinnerungen<br />
und sogar die Koordination<br />
mit mehreren Teammitgliedern<br />
inklusive Chat-Funktion.<br />
Kleiner Insider-Tipp: Wenn man<br />
die Funktion „Celebrations“<br />
im Account Settings aktiviert,<br />
fliegen lauter Einhörner über das<br />
Display, sobald eine Aufgabe abgehakt<br />
wird. Das motiviert doch!<br />
Kategorie: Organisation<br />
Nutzer: Azubis und Studenten<br />
Plattformen: Android, IOS<br />
Kategorie: Wissen<br />
Nutzer: Studenten<br />
Plattformen: Android, IOS<br />
KICK-FACT<br />
Umfragen zeigen, dass immer mehr Kinder mit digitalen<br />
Medien lernen. So verdeutlicht eine Befragung des Nachhilfeportals<br />
„tutoria“ unter den Eltern, dass sich heutzutage<br />
rund 90 Prozent aller Kinder der Befragten gerne<br />
mithilfe digitaler Geräte Wissen aneignen. Bereits ein<br />
Drittel von ihnen nutze dabei auch Lernapps. Besonders<br />
hilfreich bemerken die Eltern dabei, dass Informationen<br />
schneller und leichter verfügbar seien, die Inhalte seien<br />
oft aktueller als bei bekannten Printausgaben und bei<br />
Online-Übungen bekomme das Kind sofortiges Feedback.<br />
FOTOS: ARCHIV
WISSEN // SEITE 59<br />
Berichtsheft<br />
Viele Azubis müssen ihren Arbeitsalltag<br />
in einem Berichtsheft<br />
festhalten, das der Ausbilder<br />
regelmäßig überprüft. Clevere<br />
Köpfe haben hierfür eine App<br />
gebastelt. So können die Tätigkeiten<br />
des Tages auf die Schnelle<br />
digital erfasst und in Echtzeit mit<br />
dem Ausbilder geteilt werden.<br />
Die Daten werden in der Cloud<br />
gespeichert und können über<br />
verschiedene Geräte von überall<br />
abgerufen werden.<br />
Kategorie: Berichtsheft<br />
Nutzer: Auszubildende<br />
Plattformen: Android, IOS, MAC,<br />
PC<br />
„FANTASIE IST<br />
WICHTIGER ALS<br />
WISSEN, DENN<br />
WISSEN IST<br />
BEGRENZT.“<br />
ALBERT EINSTEIN<br />
Photo Math<br />
Naturwissenschaftler wie die<br />
Mathematiker müssen auf<br />
Hilfestellung von App-Seite nicht<br />
verzichten: „Photo Math“ nutzt<br />
die Kamerafunktion des Smartphones,<br />
um auch handgeschriebene<br />
mathematische Formeln<br />
einzulesen und die passende<br />
Lösung zu errechnen. Und das<br />
Beste: Die App liefert nicht nur<br />
das Endergebnis, sondern auch<br />
die wichtigen Zwischenschritte,<br />
damit der Rechenweg deutlich<br />
wird.<br />
Kategorie: Mathematik<br />
Nutzer: Naturwissenschaftler,<br />
Ingenieure, Mechatroniker uvm.<br />
Plattformen: Android, IOS0<br />
- Ausbildung zum<br />
Orthopädieschuhmacher (m/w/d)<br />
- Ausbildung zum<br />
Einzelhandelskaufmann (m/w/d)<br />
Rückfragen und Bewerbungen an:<br />
Orthopädie-Handwerk Dierolf, Lindenstr. 22, 74423 Obersontheim,<br />
Telefon 07973 - 911 9626, katja.dierolf@dierolf-orthopaedie.de<br />
74423 Obersontheim-Hausen<br />
Telefon 0 79 73 - 9 11 96 26<br />
www.dierolf-orthopädie.de<br />
Die Kirchliche Sozialstation Gaildorf ist der ambulante Pflegedienst<br />
des Evang. Kirchenbezirkes Gaildorf mit ihren Pflegeteams<br />
in Gschwend, Fichtenberg, Gaildorf und Mittelfischach.<br />
Wir suchen zum Ausbildungsbeginn 1. Oktober <strong>2019</strong><br />
Auszubildende für die Altenpflege<br />
und Bufdis oder Freiwilligendienstleistende<br />
Bewerbungen bitte an:<br />
Schwester Dagmar Worley, Pflegedienstleiterin,<br />
Mail: Dagmar.Worley@sozialstation-gaildorf.de Tel.: 0 79 71 / 89 87
JOBSTART // SEITE 60<br />
Goldene Zukunft<br />
Nicht nur als Akademiker kann man<br />
sich ein gutes Einkommen sichern<br />
Top-Gehalt ohne Studium:<br />
Auch Berufstätige, die eine<br />
Ausbildung durchlaufen haben,<br />
verdienen in einigen<br />
Branchen sehr viel Geld. Fluglotse,<br />
Bankkaufmann oder<br />
Maurer – hier gibt es einen<br />
Überblick, welche Jobs besonders<br />
hoch vergütet werden.<br />
Den richtigen Beruf finden?<br />
Das ist für junge Leute oft alles<br />
andere als einfach. Es geht darum,<br />
Vorlieben und Neigungen<br />
auszuloten. Aber auch der Verdienst<br />
spielt eine große Rolle.<br />
Viele glauben, dass sie nur mit<br />
einem Studium ein gutes bis<br />
sehr gutes Einkommen erzielen<br />
können. Ein Trugschluss.<br />
Berufstätige, die eine Ausbildung<br />
durchlaufen haben,<br />
haben mitunter ebenso Top-<br />
Gehälter.<br />
dpa<br />
FLUGLOTSEN<br />
Sie gehören zu den Spitzenverdienern<br />
unter den Nichtakademikern: Fluglotsen<br />
sorgen vom Tower oder vom Kontrollzentrum<br />
aus für einen reibungslosen<br />
Ablauf des Luftverkehrs in ihrem Sektor.<br />
Sie kümmern sich darum, dass Flugzeuge<br />
sich nicht behindern oder gar kollidieren,<br />
und geben den Piloten per Sprechfunk<br />
Anweisungen. Bewerber um einen Ausbildungsplatz<br />
müssen das Abitur haben<br />
und fließend Englisch sprechen. „Außerdem<br />
müssen sie verschiedene Eignungstests<br />
durchlaufen“, sagt Thomas Röser<br />
vom Deutschen Verband für Bildungsund<br />
Berufsberatung. Fluglotsen können<br />
laut Bundesagentur für Arbeit (BA) zwischen<br />
rund 6400 und 8900 Euro brutto<br />
im Monat verdienen.<br />
BANKKAUFLEUTE<br />
Sie können je nach Arbeitgeber und<br />
Region bis zu 5700 Euro brutto im Monat<br />
verdienen. Das geht aus dem Entgeltatlas<br />
der BA hervor. Bankkaufleute beraten<br />
Kunden über Finanzprodukte und bearbeiten<br />
Aufträge. Die meisten Geldinstitute<br />
stellen für eine Ausbildung Bewerber<br />
mit Abitur ein.<br />
MECHATRONIKER<br />
Sie arbeiten beispielsweise im Fahrzeug-,<br />
Luft- oder Raumfahrzeugbau oder im<br />
Maschinen- und Anlagenbau: Mechatroniker<br />
bauen etwa Produktionsanlagen<br />
oder Spülmaschinen. Dazu stellen sie<br />
die entsprechenden Komponenten her,<br />
fügen sie zu Systemen zusammen und<br />
programmieren oder installieren die nötige<br />
Steuersoftware. Das Einstiegsgehalt<br />
nach der Ausbildung liegt bei etwa 3100<br />
bis 3600 Euro. Es kann im Laufe der Berufsjahre<br />
auf bis zu 6000 Euro und mehr<br />
steigen, wie Johannes Wilbert, Leiter des<br />
Instituts zur Berufswahl in Wetter an der<br />
Ruhr, sagt.<br />
HANDELSFACHWIRT<br />
Vergleichsweise hohe Gehälter erzielen<br />
auch Handelsfachwirte. Sie planen und<br />
steuern Geschäftsprozesse – egal ob im<br />
Ein- und Verkauf, im Marketing und Vertrieb,<br />
in der Logistik oder im Personalwesen.<br />
„Nach der dreijährigen Ausbildung<br />
haben Handelsfachwirte gleich zwei<br />
Abschlüsse in der Tasche“, sagt Röser. Das<br />
durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen<br />
von Handelsfachwirten liegt<br />
laut BA-Entgeltatlas bei 5480 Euro.<br />
MATSE<br />
Anforderungen analysieren, Software<br />
entwerfen, programmieren, testen – das<br />
sind die Kernaufgaben von mathematisch-technischen<br />
Softwareentwicklern<br />
(Matse). Für eine Ausbildung stellen die<br />
Betriebe nach Angaben der BA meist<br />
Leute mit Abitur ein. Nach dem BA-Entgeltatlas<br />
kann das mittlere Entgelt der<br />
Entwickler je nach Region bei bis zu 5100<br />
Euro liegen – das unterscheidet sich aber<br />
je nach Bundesland.<br />
BERUFS-<br />
FEUERWEHRLEUTE<br />
Berufsfeuerwehrleute löschen nicht nur<br />
Brände. Sie bergen Verletzte, retten Menschen<br />
aus Notlagen oder neutralisieren<br />
ausgetretene Gefahrstoffe nach einem<br />
Unfall. Laut Entgeltatlas der BA liegt das<br />
mittlere monatliche Bruttoentgelt in<br />
Berufen im Brandschutz bei 4375 Euro. Je<br />
nach Region und Besoldungsstufe kann<br />
es aber deutlich niedriger oder höher sein.
JOBSTART // SEITE<br />
61<br />
MAURER<br />
Die Handwerker stellen nach der Vorgabe<br />
von Architekten Wände, Gewölbe<br />
und Stützen aus klein-, mittel- und<br />
großformatigen Steinen her, aber auch<br />
Schornsteine. Daneben betonieren sie<br />
Fundamente und Decken. Von angehenden<br />
Azubis erwarten Arbeitgeber häufig<br />
einen Hauptschulabschluss. Maurer gehören<br />
ebenfalls zu den Besserverdienern<br />
in Deutschland: „Bei entsprechender<br />
Weiterbildung zum Meister können sie je<br />
nach Region über 5000 Euro verdienen“,<br />
erklärt Wilbert.<br />
FOTOS: ARCHIV<br />
Das Sprichwort<br />
„Handwerk hat<br />
goldenen Boden“<br />
entspricht in einigen<br />
Fällen der Wirklichkeit.<br />
Maurer gehören zum<br />
Beispiel zu den Besserverdienern<br />
in<br />
Deutschland.<br />
FOTO: ADINA MÖLLER
JOBSTART // SEITE 62<br />
„Keine Chance für Rüpel & Zuspät-Kommer“<br />
Junge Experten aus der Wirtschaft<br />
fungieren für Schüler als Türöffner<br />
Gemeinsam mit den Experten<br />
erstellten die Schüler aussagekräftige<br />
Bewerbungen.<br />
FOTO: COMICSANS/SHUTTERSTOCK.COM
JOBSTART // SEITE 63<br />
Mit einem Benimmtraining<br />
und jeder Menge praktischer<br />
Tipps machen die Wirtschaftsjunioren<br />
mit ihrem Projekt<br />
„Stufen zum Erfolg“ Schüler fit<br />
für das Bewerbungsverfahren.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Irgendwo in einer fiktiven Firma:<br />
Vorstellungsgespräche<br />
stehen an. Doch das Interview<br />
kann noch nicht starten – die<br />
Hauptperson fehlt! 20 Minuten<br />
zu spät trifft die Bewerberin<br />
schließlich ein. Endlich<br />
angekommen, lässt sie das<br />
Vorstellungsgespräch sichtlich<br />
gelangweilt<br />
über sich ergehen.<br />
Auf<br />
die Fragen der<br />
Personalverantwortlichen<br />
antwortet die<br />
junge Frau in<br />
Jogginghose<br />
patzig und<br />
unpassend. Zudem beschäftigt<br />
sie sich ständig mit ihrem<br />
Handy.<br />
Mit diesem Sketch zeigten die<br />
Schüler der Gemeinschaftsschule<br />
Schenkensee aus<br />
Schwäbisch Hall ein echtes<br />
Horror-Szenario. Wie sich angehende<br />
Auszubildende auf<br />
das Vorstellungsgespräch hin-<br />
„DIE CHAN-<br />
CE AUF EINEN<br />
AUSBILDUNGS-<br />
PLATZ<br />
ERHÖHEN“<br />
gegen richtig vorbereiten und<br />
dieses erfolgreich meistern,<br />
haben die Schüler in den vergangenen<br />
Wochen bei den<br />
„Stufen zum Erfolg“ gelernt.<br />
Diese Qualifizierungsoffensive<br />
der heimischen Wirtschaftsjunioren<br />
(WJ) hat das Ziel, die<br />
Ausbildungsplatzchancen<br />
von Schülern zu verbessern.<br />
In diesem Jahr haben rund<br />
60 Teilnehmer das Projekt erfolgreich<br />
abgeschlossen. Zum<br />
Lohn gab es bei der großen<br />
Abschlussveranstaltung, bei<br />
der die Schüler ihr neues Wissen<br />
eindrücklich unter Beweis<br />
stellten, ein Teilnahmezertifikat.<br />
Im Fokus der<br />
„Stufen zum<br />
Erfolg“ steht<br />
die Vorbereitung<br />
auf das<br />
Bewerbungsverfahren<br />
und<br />
den Einstieg in<br />
einen Ausbildungsberuf.<br />
In vier Bausteinen<br />
oder „Stufen“ bekommen die<br />
Schüler hierfür alle relevanten<br />
Informationen von Mitgliedern<br />
der Wirtschaftsjunioren<br />
und können sich an themenspezifischen<br />
Übungen in der<br />
Praxis beweisen.<br />
Während der ersten beiden<br />
Stufen besuchen die jungen<br />
Wirtschaftsvertreter den<br />
Nachwuchs in der Schule. In einer<br />
Einführungsveranstaltung<br />
(1. Stufe) werden die grundlegenden<br />
Themen beim Bewerbungsprozess<br />
angesprochen.<br />
So gibt es zum Beispiel jede<br />
Menge hilfreiche Tipps zur<br />
richtigen Vorbereitung auf das<br />
Vorstellungsgespräch. Auch<br />
ein Knigge-Training steht auf<br />
dem Programm. Es soll den<br />
angehenden Fachkräften in allen<br />
Regeln der Kunst höfliche<br />
Begrüßung und angemessenes<br />
Verhalten gegenüber den<br />
Personalverantwortlichen vermitteln.<br />
Während der zweiten Stufe<br />
erhalten die Schüler Hinweise,<br />
wie eine korrekte und gelungene<br />
Bewerbung aussehen<br />
soll. Und anschließend geht<br />
es ans Eingemachte: In der<br />
dritten Stufe müssen sich die<br />
Schüler selbst an einer aussagekräftigen<br />
Bewerbung versuchen.<br />
Diese bildet dann auch<br />
die Grundlage der vierten Stufe:<br />
Vertreter der Wirtschaftsjunioren<br />
führen in einer Firma<br />
auf Basis der erstellten Bewerbungen<br />
Vorstellungsgespräche<br />
mit den Schülern. In diesem<br />
Jahr fand diese Phase in<br />
der Bausparkasse Schwäbisch<br />
Hall statt. Die fünfte und letzte<br />
Stufe ist schließlich die Abschlussveranstaltung,<br />
bei der<br />
die Schüler ihren Lehrern, Trainern<br />
und Mitschülern zeigen,<br />
was sie gelernt haben.<br />
Aaron Kübler, diesjähriger<br />
Vorsitzender der WJ-Regionalgruppe<br />
Schwäbisch Hall-<br />
Crailsheim, gab den jungen<br />
Leuten bei der Abschlussveranstaltung<br />
mit auf den Weg:<br />
„Manche Türen im Leben öffnen<br />
sich nicht immer von alleine.<br />
Aber es gibt Menschen<br />
in eurem Umfeld, die helfen.<br />
Das können Lehrer, Familie<br />
und Freunde, oder auch wir<br />
Wirtschaftsjunioren als eure<br />
Trainer sein. Aber durch die Türen<br />
durchgehen, das müsst ihr<br />
dann allerdings selbst!“<br />
Zertifikat: Die Urkunde<br />
bescheinigt eine erfolgreiche<br />
Teilnahme an der Qualifizierungsmaßnahme.<br />
Die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit.<br />
Teste mit uns deine Stärken – gemeinsam finden wir<br />
heraus, welcher Beruf zu dir passt und was dich weiterbringt.<br />
Das ist wichtig, denn mit einer guten Ausbildung<br />
wirst du zur gesuchten Fachkraft! Informiere dich jetzt<br />
unter www.dasbringtmichweiter.de<br />
FOTO: ADINA MÖLLER<br />
Stolze Teilnehmer: Fast 60 -<br />
Schüler der Gemeinschafts--<br />
schule Schenkensee habenin<br />
diesem Jahr erfolgreich die-<br />
"Stufen zum Erfolg" ge--<br />
meistert.-
WISSEN // SEITE<br />
64<br />
Studieren in nächster Nähe<br />
Baden-Württemberg bietet viele<br />
attraktive Hochschulen<br />
LEGENDE<br />
Universitäten<br />
Pädagogische Hochschulen<br />
Kunst- und Musikhochschulen<br />
A kademie für Darstellende Kunst<br />
Filmakademie<br />
Popakademie<br />
Hochschulen für<br />
angewandte Wissenschaften<br />
Hauptsitz<br />
Standort<br />
Duale Hochschule BW<br />
Präsidium<br />
Standort<br />
Campus<br />
Nichtstaatliche Hochschulen<br />
Private Universitäten<br />
Offenburg<br />
Gengenbach<br />
Schwetzingen<br />
Kehl<br />
Bad Liebenzell<br />
Rottenburg<br />
Mannheim<br />
Heidelberg<br />
Karlsruhe<br />
Pforzheim<br />
Hohenheim<br />
Calw<br />
Horb<br />
Mosbach<br />
Ludwigsburg<br />
Göppingen<br />
Nürtingen<br />
Tübingen<br />
Heilbronn<br />
Stuttgart<br />
Esslingen<br />
Reutlingen<br />
Bad Mergentheim<br />
Künzelsau<br />
Schwäbisch Hall<br />
Aalen<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Geislingen<br />
Ulm<br />
Heidenheim<br />
Furtwangen<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Freiburg<br />
Albstadt<br />
Trossingen Riedlingen<br />
Biberach<br />
Sigmaringen<br />
Tuttlingen<br />
Weingarten<br />
Ravensburg<br />
Lörrach<br />
QUELLE: MWK.BADEN-WUERTTEMBERG.DE/DE/HOCHSCHULEN-STUDIUM/<br />
≈ ICH WILL<br />
STUDIEREN!<br />
Konstanz<br />
Isny im Allgäu<br />
Friedrichshafen<br />
Detaillierte Infos zu allen<br />
Studienangeboten in<br />
Baden-Württemberg und<br />
die interaktive Hochschulkarte<br />
findest du auf der<br />
Internetseite:<br />
www.studieninfo-bw.de
WISSEN // SEITE 65<br />
HS HEILBRONN≠<br />
Hier treffen sich Tüftler und Mathe-<br />
Fans: An der Hochschule Heilbronn<br />
gibt es Studiengänge in den Bereichen<br />
Technik, Wirtschaft und<br />
Informatik. Zum Beispiel stehen<br />
Maschinenbau oder Mechatronik und<br />
Robotik zur Auswahl.<br />
www.hs-heilbronn.de<br />
DHBW HEILBRONN<br />
Die Studierenden an der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg<br />
(DHBW) in Heilbronn pendeln zwischen<br />
Studium und Praxisphase im<br />
Betrieb. BWL mit Food Management,<br />
Handel und Dienstleistungsmanagement<br />
sind Schwerpunkte.<br />
www.heilbronn.dhbw.de<br />
KÜNZELSAU≈<br />
Mit Technik und Wirtschaft haben die<br />
Studiengänge am Campus Künzelsau<br />
der Hochschule Heilbronn zu tun.<br />
Beispiele sind Energiemanagement,<br />
Elektrotechnik, BWL und Sozialmanagement<br />
oder BWL und Kultur-,<br />
Freizeit-, Sportmanagement.<br />
www.hs-heilbronn.de/campus-kuenzelsau<br />
SCHWÄBISCH HALL<br />
Du möchtest Chef werden? Dann<br />
könnte ein Studium am Campus<br />
Schwäbisch Hall der Hochschule Heilbronn<br />
die richtige Wahl für dich sein.<br />
Zum Angebot gehören Studiengänge<br />
aus dem Bereich Management und<br />
Vertrieb.<br />
www.hs-heilbronn.de/campus-schwaebisch-hall<br />
≤HEILBRONN<br />
Wenn Wirtschaft und Recht dein<br />
Ding sind, schau dich mal an der<br />
German Graduate School of Management<br />
& Law um. Die Hochschule<br />
bietet Master-Studiengänge zu<br />
Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsrecht.<br />
www.ggs.de<br />
DHBW MOSBACH<br />
Studiengänge rund um die Digitalisierung,<br />
international ausgelegte<br />
Wirtschaftswissenschaften oder<br />
doch eher ein Ingenieurstudium? Die<br />
DHBW Mosbach und ihr Campus Bad<br />
Mergentheim bieten viele duale Studienmöglichkeiten.<br />
www.mosbach.dhbw.de<br />
SCHWÄBISCH GMÜND≠<br />
Wenn dich Themen wie Bildung, Gesundheit<br />
oder das Zusammenspiel<br />
verschiedener Kulturen interessieren,<br />
ist die Pädagogische Hochschule<br />
Schwäbisch Gmünd die richtige Wahl.<br />
Lehramt, Pflegewissenschaft oder Interkulturalität<br />
stehen zur Auswahl.<br />
www.ph-gmuend.de<br />
AALEN<br />
Technik, Wirtschaft oder gleich beides<br />
auf einmal? Zu den zahlreichen Studiengängen<br />
an der Hochschule Aalen<br />
gehören unter anderem Ingenieurpädagogik,<br />
Informatik, Maschinenbau,<br />
Mechatronik und Wirtschaftswissenschaften.<br />
www.hs-aalen.de<br />
FOTO: PASCAL DREIER<br />
≤SCHWÄBISCH GMÜND<br />
Wenn du besonders kreativ bist,<br />
dann solltest du die Hochschule für<br />
Gestaltung im Blick behalten. In<br />
Schwäbisch Gmünd lassen sich Produkt-,<br />
Kommunikations- oder Interaktionsgestaltung<br />
sowie das Internet<br />
der Dinge studieren.<br />
www.hfg-gmuend.de<br />
FOTOS: PR
WISSEN // SEITE<br />
66<br />
Vertrauter und Respektsperson<br />
Robert Meinlschmidt, Ausbildungsleiter im<br />
Mahle-Standort Gaildorf, im Interview<br />
Die Förderung des Nachwuchses<br />
ist dem Experten ein wichtiges<br />
Anliegen. Robert Meinlschmidt<br />
erklärt, was ein gutes<br />
Verhältnis zwischen Azubis<br />
und Ausbilder ausmacht.<br />
VON ADINA MÖLLER<br />
Ausbilder Robert Meinlschmidt<br />
(rechts) im Gespräch mit dem<br />
Produktionstechnologen im dritten<br />
Ausbildungsjahr Marcel Steinbiss.<br />
trauter, wenn nötig aber auch<br />
als Respektsperson.<br />
Gibt es ein Highlight aus<br />
Ihrer Zeit als Ausbilder?<br />
Herr Meinlschmidt, seit<br />
wann sind Sie bei der<br />
Mahle Ventiltrieb GmbH<br />
Ausbildungsleiter?<br />
Seit Mai 1994 bin ich als Ausbilder<br />
am Standort Gaildorf für<br />
die gewerbliche Ausbildung<br />
verantwortlich.<br />
Hat Ihr heutiger Beruf<br />
Ähnlichkeiten mit Ihrem<br />
Kindheits-Traumjob?<br />
Kinder wollen ja immer Polizist,<br />
Feuerwehrmann oder Lokomotivführer<br />
werden. Bei mir<br />
wurde damals im Elternhaus<br />
durch den Vater das Interesse<br />
für Technik geweckt und der<br />
Grundstein für eine Ausbildung<br />
im Metallbereich gelegt. Heute<br />
als Ausbilder bin ich mit Sicherheit<br />
bei meinem Traumjob angekommen.<br />
Sozialkompetenz der Auszubildenden<br />
entwickeln und sie zur<br />
betrieblichen Handlungsfähigkeit<br />
sowohl im Team als auch<br />
bei Einzelarbeiten heranzuführen<br />
gehört auch dazu.<br />
Was macht ein gutes<br />
Verhältnis zwischen Ausbilder<br />
und Azubi aus. Und<br />
warum ist das wichtig?<br />
Ein gutes Arbeitsklima mit den<br />
Ausbildungskollegen und Ausbildern<br />
ist der Grundstein für<br />
gute Leistungen.<br />
Kumpeltyp, Vertrauter<br />
oder Respektssperson –<br />
wie würden Sie sich als<br />
Ausbilder beschreiben?<br />
FOTO: MAHLE<br />
Über die lange Zeit als Ausbilder<br />
gibt es viele Highlights,<br />
besonders freut es mich, wenn<br />
Auszubildende sich entwickeln<br />
und zu wertvollen Facharbeitern<br />
heranwachsen. Weitere<br />
Highlights sind sicherlich die<br />
Auszeichnung im Jahr 2016 in<br />
Berlin als Bundessieger mit<br />
unserem Azubiprojekt „Technolino“<br />
und die Auszeichnung<br />
unseres Auszubildenden als<br />
„Deutschlands bester Auszubildender“<br />
im Ausbildungsberuf<br />
Produktionstechnologe.<br />
Worauf legen Sie bei der<br />
Auswahl von Azubis Wert?<br />
Wir haben am Standort Gaildorf<br />
ein einheitliches System,<br />
wie wir bei der Auswahl unserer<br />
zukünftigen Auszubildenden<br />
vorgehen. Der Einstieg in<br />
das Auswahlverfahren ist die<br />
Bewerbung, dann erfolgt die<br />
Einladung zum Test und zum<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Was ist Ihre wichtigste<br />
Aufgabe als Ausbilder?<br />
Nach Möglichkeit aus jedem<br />
Auszubildenden sein möglichstes<br />
Potenzial abrufen und die<br />
Freude am Ausbildungsberuf<br />
fördern. Fachkompetenz und<br />
Vertrauen und Ehrlichkeit sind<br />
das A und O. Als Ausbilder sollte<br />
man sich den Auszubildenden<br />
jederzeit als Ansprechpartner<br />
anbieten, fachlich natürlich,<br />
aber auch in allen anderen Bereichen.<br />
So entsteht ein Vertrauensverhältnis,<br />
das mit guten<br />
Leistungen belohnt wird.<br />
Wenn die Leistungen stimmen,<br />
darf es gerne auch ein bisschen<br />
„lockerer“ zugehen, allerdings<br />
ist es wichtig, dass alle die Regeln<br />
kennen und sich auch daran<br />
halten. Als Ausbilder darf<br />
man sich nicht scheuen, diese<br />
Regeln auch einzufordern. Das<br />
ist situationsabhängig unterschiedlich,<br />
somit sehe ich mich<br />
als Ausbilder sowohl als Ver-<br />
Haben Sie einen Tipp<br />
für eine erfolgreiche<br />
Bewerbung?<br />
Die Bewerbung sollte natürlich<br />
aussagekräftig und vollständig<br />
sein und eine persönliche Note<br />
enthalten.
ERFOLG BEGINNT MIT EINER<br />
GUTEN AUSBILDUNG.<br />
STARTE DURCH BEI<br />
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Vordere Schmiedgasse 20, 73525 Schwäbisch Gmünd<br />
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