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Handelsverband Journal RETAIL 1/2018

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— parkett<br />

Die gewisse Unmittelbarkeit<br />

NRF Big Show. Echtzeit-Zustellung, künstliche Intelligenz überall und mehr<br />

stationäre Frequenz durch autonome Fahrzeuge – ein Blick in die Retail-Zukunft.<br />

Was kommt als Nächstes? Das ist<br />

Anfang jeden Jahres die große Frage,<br />

über die 35.000 Händler, Dienstleister<br />

und Industrievertreter bei „Retail’s Big<br />

Show“ der amerikanischen National<br />

Retail Federation (NRF) in New York<br />

diskutieren. Eines ist jedenfalls klar:<br />

Ein rasantes Wachstum der stationären<br />

Fläche ist nicht das „next big thing“.<br />

Schließlich wurden in den USA 2017<br />

mehr als 6.700 Läden geschlossen,<br />

das sind sogar mehr als im Krisenjahr<br />

2008.<br />

Ein Blick in die Zukunft lässt hingegen<br />

eine zunehmende Bedeutung von Echtzeit-Zustellung<br />

erwarten. So betonten<br />

mehrere Experten, dass Konsumenten<br />

Terry Lundgren, Chef von Macy’s und<br />

Präsident der National Retail Federation,<br />

eröffnete die Big Show <strong>2018</strong> (oben).<br />

immer mehr eine gewisse Unmittelbarkeit<br />

verlangen: „Sie wollen das,<br />

was sie wollen. Sie wollen es, wann<br />

sie wollen. Egal, woher es kommt.“ Ein<br />

Hinweis für diesen Trend ist die Übernahme<br />

des Lebensmittellogistikers<br />

Shipt durch den Einzelhändler Target.<br />

Weiters hat Walmart angekündigt,<br />

dass 800 seiner Geschäfte Ende <strong>2018</strong><br />

Same-Day-Delivery anbieten werden.<br />

Amazon wird in einigen Städten die<br />

Zustellung von Whole-Foods-Produkten<br />

innerhalb von zwei Stunden anbieten.<br />

Denken wird überflüssig<br />

Künstliche Intelligenz wird die Servicequalität<br />

weiter verbessern – und<br />

zwar rund um die Uhr. Sei es ein<br />

Webchat, Facebook Messenger oder<br />

Sprachassistenten wie Alexa: Moderne<br />

Tools wie diese werden immer häufiger<br />

Routinefragen von Konsumenten<br />

beantworten und auf diese Weise den<br />

menschlichen Service ergänzen. Auch<br />

im stationären Geschäft könnten digitale,<br />

sprachgesteuerte Assistenten dem<br />

Kunden zur Seite stehen und menschliche<br />

Verkaufsmitarbeiter vielleicht<br />

gar verdrängen – etwa wenn es um<br />

die häufige, aber simple Frage geht,<br />

in welchem Regal man ein bestimmtes<br />

Produkt findet.<br />

Die technologischen Möglichkeiten<br />

dürften das Einkaufserlebnis zudem<br />

weiter personalisieren – und dem<br />

Kunden sogar ein wenig das Denken<br />

abnehmen. Etwa wenn Algorithmen<br />

berechnen, welches Kleidungsstück<br />

man als nächstes kaufen könnte.<br />

Diese unterschiedlichen Aspekte gehen<br />

gut Hand in Hand. So könnte 3D-Druck<br />

in Echtzeit völlig auf den Kunden zugeschnittene<br />

Produkte erstellen. Eine<br />

wesentliche Rolle werden wohl auch<br />

autonome Fahrzeuge spielen – aber<br />

nicht nur bei der raschen Zustellung.<br />

Die günstige und bequeme Form der<br />

Mobilität könnte auch die Frequenz in<br />

stationären Läden erhöhen – zumindest<br />

in urbanen Regionen.<br />

Fotos: National Retail Federation<br />

42 — April <strong>2018</strong>

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