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Handelsverband Journal RETAIL 3/2019

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— storys — storys<br />

KMUs sind unabhängig von ihrer Größe und weitgehend branchenübergreifend von der Digitalisierung<br />

betroffen. In einem sich stark und ständig ändernden Marktumfeld ermöglichen uns digitale<br />

Anwendungen eine Vielzahl von Verbesserungen und Vereinfachungen in Analyse, Planung und<br />

Umsetzung. So bleibt uns mehr Zeit für unsere Kunden. Die Kundenpflege, die emotionale Bindung zu<br />

Produkt und Herkunft wird immer entscheidender. Hierfür brauchen wir breit ausgebildete, qualifizierte<br />

und motivierte Mitarbeiter. Es muss uns gelingen, den Stellenwert einer Beschäftigung im Handel zu<br />

erhöhen, wieder attraktiv zu werden, um den Kunden hervorragendes Service bieten zu können.<br />

Antonia Stubenberg, Geschäftsführerin Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GmbH<br />

Foto: Augarten Wien<br />

„Wertschöpfung<br />

im Land halten“<br />

Foto: C&A<br />

„Der Handel ist einer der wichtigsten Arbeitgeber Österreichs, er bietet mehr als 600.000<br />

Menschen einen Job sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Sicherung dieser<br />

Arbeitsplätze liegt uns besonders am Herzen, jedoch kann dies zukünftig nur gewährleistet<br />

werden, wenn faire Rahmenbedingungen geschaffen werden: Beispielsweise in Bezug auf die<br />

Steuerfairness für Online & Offline, aber auch durch die Reduktion administrativer Hürden.“<br />

Norbert W. Scheele, Director of Country C&A Mode CEE<br />

Top-Händler. Wie kann die erfolgreiche<br />

Zukunft des heimischen Handels<br />

sichergestellt werden? Das „retail“-Magazin<br />

hat die zehn Mitglieder des neuen Executive-<br />

Boards des österreichischen Handels gefragt.<br />

„Der Handel verändert sich durch die Digitalisierung rasant. Im stationären Handel spielt der Mensch<br />

als Verkäufer und Berater eine immer wichtigere Rolle. Ich wünsche mir daher, dass auch Status und<br />

Ansehen dieses Berufes gehoben werden. Weiters ist mir wichtig, das Bewusstsein zu schaffen, bei<br />

österreichischen Händlern einzukaufen, egal ob online oder stationär. Dadurch können wir die Wertschöpfung<br />

im Land behalten und nur so wird es möglich sein, dass auch die nächsten Generationen auf<br />

ein wirtschaftlich starkes und gleichzeitig sehr soziales Österreich stolz sein können.“<br />

Robert F. Hartlauer, Hartlauer<br />

Foto: Hartlauer<br />

Foto: Lidl<br />

„Der stationäre Handel spielt als Versorger und Arbeitgeber eine entscheidende Rolle in einer<br />

funktionierenden Gesellschaft. Aber nicht nur das: Für viele Branchen und Sektoren ist der stationäre<br />

Handel ein bedeutender Wirtschaftsmotor. Egal, ob Bau, Medien, Landwirtschaft oder produzierendes<br />

Gewerbe. Es kann also nur im Sinne der Allgemeinheit sein, für Rahmenbedingungen zu<br />

sorgen, die es dem stationären Handel ermöglichen, diese wichtige Rolle weiterhin einzunehmen.“<br />

Christian Schug, Vorsitzender der Geschäftsleitung Lidl Österreich<br />

Foto: Jungwirth<br />

„Ich wünsche mir eine ehrliche, sachorientierte Diskussion und daran anschließend ein klareres,<br />

entschiedeneres Vorgehen bei Themen der Lebensmittelsicherheit, wie zum Beispiel beim Thema<br />

Glyphosatverbot. Dies gilt auch für die – für unsere hohen Lebensmittelstandards bedrohlichen –<br />

Szenarien bei Handelsabkommen. Im Gegenzug wäre bei Themen, bei denen es bereits strenge<br />

EU-Entscheidungen gibt, weniger Platin-Plating in Österreich wirklich angebracht.“<br />

Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender Spar<br />

Foto: Helge Kirchberger Photography<br />

Foto: Hofer<br />

„Wir sind für freien, aber fairen Handel. 560 Millionen Pakete aus<br />

China, 97 Prozent davon ohne Zoll und Mehrwertsteuer, gelangen oft<br />

bewusst falsch deklariert in die EU bzw. nach Österreich. Das ist nicht<br />

in Ordnung. Die Politik reagiert auf diese Wettbewerbsverzerrung zu<br />

langsam. Erst ab 1.1.2021 soll dies EU-weit geregelt werden, unser<br />

Wunsch wäre eine Regelung ab 2020. Von den Händlern wünschen wir<br />

uns, dass sie sich mehr mit Produkten und Kundeninspiration auseinandersetzen<br />

und weniger die Rabatt-Karte spielen. Die aktuell extreme<br />

,Rabattionitis‘ halten die Händler auf Dauer wirtschaftlich nicht aus.“<br />

Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführung Otto/Unito<br />

„Der stationäre Handel ist ein essenzieller Motor der heimischen Wirtschaft. In diesem Sinne tragen<br />

wir als Lebensmittelhändler große Verantwortung: als fairer Vertragspartner der österreichischen<br />

Landwirte und als verlässlicher Arbeitgeber für unsere über 12.000 Mitarbeiter. Auf Kundenseite<br />

muss unser Ziel sein, dass wir nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte leistbar machen. Zudem<br />

können wir als Lebensmittelhändler gesellschaftliche Veränderungen anstoßen, wie es beispielsweise<br />

unsere Initiativen im Bereich des Tierwohls oder der Verpackungsreduktion untermauern.“<br />

Horst Leitner, CEO Hofer Österreich<br />

Illustration Background: Shutterstock/en-owai<br />

Foto: Rewe Group<br />

Foto: Hofer<br />

„Der Lebensmitteleinzelhandel bewegt gemeinsam mit Partnerunternehmen täglich Tausende Tonnen an<br />

Waren, beschäftigt über 160.000 Menschen direkt und indirekt und investiert jährlich Hunderte Millionen<br />

Euro in den Standort Österreich. Ich würde mir wünschen, dass unsere Anstrengungen in Zukunft<br />

entsprechend honoriert werden. Nicht, weil wir eitel sind, sondern weil wir tagtäglich beweisen, was<br />

wir für dieses Land und seine Menschen leisten. Der Handel ist nicht das Proletariat der Wirtschaft!“<br />

Marcel Haraszti, Vorstand Rewe<br />

„Unserer Ansicht nach gilt es, den heimischen Handel und die Wertschöpfung im Lande zu fördern. Dazu<br />

benötigen wir für alle Marktteilnehmer in Österreich einheitliche Rahmenbedingungen. Die heimische<br />

Wirtschaft darf im Vergleich zu Pure-Online-Händlern aus Übersee nicht benachteiligt werden.<br />

Ähnliches gilt am Arbeitsmarkt: Um den Bedürfnissen der KonsumentInnen gerecht zu werden, braucht<br />

es die Möglichkeit flexibler Arbeitszeitmodelle sowie Unterstützung in der Lehrlingsausbildung.“<br />

Csongor Nemet, CEO Media Markt Saturn Österreich<br />

„Verstärkte Digitalisierung macht es für den stationären Handel immer wichtiger, sich durch andere<br />

Attribute und Angebote vom Marktbegleiter Online abzuheben. Nur durch Kundenbegeisterung und emotionale<br />

Bindung des Kunden kann dies gelingen. Am Ende muss es jedem Händler gelingen, den Kunden<br />

zu begeistern, so dass der Handel und die vielen damit verbundenen Arbeitsplätze eine sichere Zukunft<br />

haben. Dafür sind faire Rahmenbedingungen und ein nachhaltiges Wirtschaften Grundvoraussetzung.“<br />

Günther Helm, Geschäftsführer Drogerie Müller<br />

Foto: Media-Saturn<br />

12 — September <strong>2019</strong> September <strong>2019</strong> — 13

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