Handelsverband Journal RETAIL 3/2019
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— storys<br />
Instagram wird<br />
zum Onlineshop<br />
Social Media. Aus der Foto-Plattform<br />
wird schrittweise ein E-Commerce-<br />
Kanal – mit einer Reichweite, die<br />
sogar Amazon in den Schatten stellt.<br />
Aus Besuchern<br />
Käufer machen<br />
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Instagram wird immer mehr zu jener<br />
Social-Media-Plattform, die gerade<br />
Händler am Radar haben sollten.<br />
Facebook weist zwar nach wie vor mehr<br />
Nutzer auf, doch das Wachstum der Foto-<br />
Sharing-App ist deutlich dynamischer.<br />
2,3 Millionen Österreicher nutzen sie<br />
mittlerweile, mehr als doppelt so viele<br />
wie noch vor zwei Jahren. In diesen zwei<br />
Jahren sind aber nicht nur die Nutzerzahlen<br />
nach oben gegangen, auch der<br />
Charakter der Plattform hat sich grundlegend<br />
geändert – wodurch sie für Händler<br />
nur noch spannender geworden ist.<br />
Traditionell ist Instagram eine Art<br />
digitales Hochglanzmagazin, mit vielen<br />
Fotos von modischen Outfits, kulinarischen<br />
Entdeckungen und exotischen<br />
Reiseerlebnissen. Die Welt zeigt sich<br />
hier von ihrer schönsten Seite – eine perfekte<br />
Umgebung für Consumer Brands<br />
und Retailer, um sich zu inszenieren.<br />
Noch dazu, wo hier viele junge Nutzer<br />
aktiv sind, eine bei Marketern besonders<br />
begehrte Zielgruppe: „Die 18- bis<br />
35-Jährigen machen 60 Prozent der<br />
Nutzer aus“, sagt Carina Gengenbacher,<br />
Social-Media-Expertin bei Otago Online<br />
Consulting.<br />
Bisher war Instagram primär ein Brandingkanal<br />
– eine Möglichkeit, seine<br />
Marke in die Auslage zu stellen. Schritt<br />
für Schritt mausert sich die Facebook-<br />
Tochter nun zu einem ernstzunehmenden<br />
Absatzkanal. Eine erste große<br />
Veränderung: Seit Frühling 2018 ist auch<br />
in Österreich die Shoppingfunktion<br />
verfügbar. Mit dieser können Produkte<br />
in einem Foto markiert werden, ein<br />
Link führt direkt zum Onlineshop des<br />
Händlers, was die Customer Journey<br />
Über Instagram<br />
Gewand kaufen?<br />
Das ist jetzt möglich,<br />
etwa beim<br />
Unterwäsche-Hersteller<br />
Palmers. Die<br />
Plattform leitet Nutzer<br />
zum Webshop<br />
von Palmers. Künftig<br />
soll Shopping<br />
direkt auf Instagram<br />
möglich sein.<br />
wesentlich vereinfacht. Allerdings ist die<br />
heimische Handelslandschaft noch nicht<br />
wirklich auf den neuen Zug aufgesprungen.<br />
Einige Große sind freilich dabei, so<br />
etwa H&M. Auch der Instagram-Account<br />
von Palmers bietet seit Kurzem direkte<br />
Verknüpfungen in den Onlineshop.<br />
Lassen sich auf diese Weise viele Nutzer<br />
vom Schauen zum Kaufen bewegen?<br />
„Zurzeit befinden wir uns noch in der<br />
Startphase“, heißt es beim Textilunternehmen,<br />
eine erste Bilanz sei erst in<br />
einigen Monaten möglich.<br />
„Checkout“: neues<br />
Feature in Testphase<br />
„Man merkt bereits, dass sich Instagram<br />
verändert“, sagt Beraterin Gengenbacher.<br />
„Es geht mehr darum, Nutzer zu<br />
konvertieren. Aber der große Wandel<br />
muss erst kommen.“ Gerade in Österreich<br />
hapere es oft noch am ersten<br />
Schritt: Instagram überhaupt als Werbekanal<br />
wahrzunehmen und hier aktiv zu<br />
werden. Das sollten sich vor allem jene<br />
zu Herzen nehmen, die junge Konsumenten<br />
ansprechen wollen und über Pro-<br />
dukte verfügen, die sich gut in Bildern<br />
inszenieren lassen. Zumal Instagram<br />
vermehrt als Suchmaschine genutzt<br />
wird. „Wenn ich in einer anderen Stadt<br />
ein Restaurant finden möchte oder in<br />
Wien ein Yogastudio suche, dann informiere<br />
ich mich auch auf Instagram“, so<br />
Gengenbacher.<br />
Der große Clou wird derzeit aber noch in<br />
einer Beta-Version in den USA getestet.<br />
Mehr als 20 Unternehmen, darunter<br />
Adidas, Uniqlo oder Zara, nehmen an<br />
„Checkout on Instagram“ teil: Hier<br />
können Käufe noch einfacher abgeschlossen<br />
werden, nämlich innerhalb<br />
der App, ganz ohne den Webshop des<br />
Händlers aufsuchen zu müssen. Der<br />
User muss seine Daten lediglich einmal<br />
in Instagram deponieren – und kann<br />
dann ungehemmt Spontankäufe tätigen.<br />
Wann diese Funktion international<br />
ausgerollt wird, ist noch offen. Das<br />
Potenzial ist jedenfalls gewaltig: Hat<br />
Instagram doch weltweit 500 Millionen<br />
aktive Nutzer. Womit es sogar Amazon<br />
mit 300 Millionen registrierten Usern in<br />
den Schatten stellt. ▪ Gerhard Mészáros<br />
26 — September <strong>2019</strong><br />
September <strong>2019</strong> — 27