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Handelsverband Journal RETAIL 3/2019

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— intern<br />

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Online-Zahlungen: <strong>Handelsverband</strong><br />

begrüßt Aufschub der Umsetzungsfrist<br />

bei der 2-Faktor-Authentifizierung<br />

Aufatmen in der heimischen Händlerschaft: Die österreichische Finanzmarktaufsicht<br />

(FMA) gewährt den Unternehmen bei Online-Zahlungen einen zeitlichen<br />

Aufschub für die Umsetzung der sogenannten 2-Faktor-Authentifizierung.<br />

Ursprünglich hätten bis spätestens 14. September <strong>2019</strong> alle Onlineshops die in<br />

der EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) vorgesehene 2-Faktor-Authenfizierung<br />

implementieren müssen. Diese schreibt vor, dass sich Kunden bei Bezahlung über<br />

das Internet zumindest doppelt identifizieren müssen – etwa mittels Passwort<br />

und SMS-TAN. Dies soll künftig für mehr Sicherheit im Zahlungsverkehr sorgen.<br />

Die Umsetzungsfrist war jedoch für viele Handelsunternehmen zu kurz bemessen.<br />

Daher gab die europäische Bankbehörde EBA den nationalen Finanzmarktaufsichtsbehörden<br />

die Möglichkeit, den Händlern einen temporären Aufschub zu gewähren.<br />

<strong>Handelsverband</strong>-Geschäftsführer Rainer Will sieht die neue Regelung mit gemischten<br />

Gefühlen: „Die EU versucht mit der 2-Faktor-Authentifizierung, einen<br />

vernünftigen Kompromiss zwischen der Bequemlichkeit und Sicherheit im E-Commerce<br />

vorzugeben. Viele Online-Händler befürchten infolge der höheren Komple-<br />

xität beim Bezahlen jedoch einen Anstieg<br />

der Kaufabbrüche.“ Will hofft nun auf eine<br />

rasche Bekanntgabe des neuen Stichtags.<br />

Inwieweit die Konsumenten den für sie kom-<br />

plizierter werdenden Bezahlungsvorgang im<br />

Netz akzeptieren, hängt<br />

entscheidend von ihrem<br />

Wissensstand ab. Aus<br />

diesem Grund gilt es<br />

nun, die Verbraucher<br />

auf die bevorstehenden<br />

Änderungen<br />

aufmerksam zu ma-<br />

chen und ausreichend<br />

darüber aufzuklären.<br />

Black Friday: Begriff darf in<br />

Österreich frei verwendet werden<br />

Nun ist es fix: Der Begriff „Black Friday“ darf von jedem Händler in Österreich<br />

frei verwendet werden. Eine entsprechende Entscheidung des Oberlandesgerichts<br />

Wien ist nun rechtskräftig. Damit ist die Super Union Holdings Ltd aus<br />

Hongkong mit ihrem Begehren abgeblitzt, den Markenschutz der deutschen<br />

Wortmarke auch auf Österreich zu erstrecken.<br />

Der <strong>Handelsverband</strong> begrüßt die richterliche Entscheidung und stellt nun allen<br />

seinen Mitgliedern kostenfrei ein eigenes Logo zur Verfügung. Auch kleine und<br />

mittelständische österreichische Händler, die kostenlos KMU-Retail-Mitglied<br />

werden, dürfen das Sujet über die <strong>Handelsverband</strong>-Plattform KMU Retail gratis<br />

beziehen und damit werben. Heuer findet der Black Friday am 29. November<br />

statt. Schnäppchenjäger dürfen sich erneut auf zahlreiche Aktionen und Vergünstigungen<br />

im stationären sowie im Online-Handel freuen.<br />

In Deutschland ist das Verfahren auf Löschung der Wortmarke „Black Friday“<br />

beim Bundespatentgericht übrigens noch immer anhängig. Der <strong>Handelsverband</strong><br />

informiert dazu laufend.<br />

Illustration: Shutterstock/MovasDesign<br />

Neue Team-Assistenz<br />

Marlene Schmidl (22) unterstützt den<br />

<strong>Handelsverband</strong> seit Juni <strong>2019</strong> als<br />

Team-Assistenz. Zuvor war sie von<br />

2016 bis <strong>2019</strong> als Junior Social Media<br />

Manager beim österreichischen Startup<br />

„Toicube“ für die Darstellung des Unternehmens<br />

auf diversen Social-Media-<br />

Kanälen zuständig. Neben allgemeinen<br />

administrativen Tätigkeiten betreut die<br />

gebürtige Niederösterreicherin<br />

neue und<br />

bestehende<br />

KMU-Retail-<br />

Mitglieder<br />

sowie das<br />

Newsportal<br />

www.retail.at.<br />

Nächste Circle-Termine<br />

• Human Resources & Arbeitsrecht<br />

Dienstag, 19.11.<strong>2019</strong><br />

Neue Mitglieder<br />

• Captain Tortue Mode GmbH<br />

de.captaintortue.com<br />

Neue Partner<br />

• EAGLE Real Estate GmbH<br />

www.eaglereal.at<br />

• Impactory GmbH<br />

impactory.org<br />

• Microsoft Österreich GmbH<br />

www.microsoft.com/de-at<br />

• ÖBOG Branchenverband<br />

Obst und Gemüse<br />

www.lko.at<br />

• Wirecube GmbH<br />

www.wirecube.at<br />

Erstes reales Handelshaus<br />

in der virtuellen Welt<br />

Lieber Grünen Veltliner nach New York als Chinaware nach Europa:<br />

Alexander Stelzer möchte für kleine und mittlere Produzenten aus der<br />

D-A-CH-Region die internationalen (Online-)Marktplätze erschließen.<br />

Und hat dazu global.web.shop gegründet.<br />

„Digitalisierung, Globalisierung und<br />

Online-Handel gibt es sowieso. Die<br />

Frage ist, ob wir das als Chance für uns<br />

begreifen“, sagt Alexander Stelzer. Für<br />

sich selbst hat der langjährige Handelsprofi<br />

die Antwort darauf ohne Zweifel<br />

gefunden – und 2017 das Unternehmen<br />

global.web.shop ins Leben gerufen.<br />

„Wir sind das erste reale Handelshaus<br />

in der virtuellen Welt. global.web.shop<br />

funktioniert und agiert wie andere<br />

Handelshäuser auch. Der einzige Unterschied<br />

ist, dass die anderen Filialen<br />

beliefern, während unsere Abnehmer<br />

internationale Webshops und virtuelle<br />

Marktplätze sind“, erklärt Geschäftsführer<br />

Stelzer das Firmenkonzept.<br />

Hauptzielgruppe KMU<br />

Seine eigentlichen Kunden sind allerdings<br />

die – hauptsächlich klein- und<br />

mittelständischen – Produzenten<br />

aus Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz. Für sie will er über Amazon,<br />

Alibaba, JD.com und weitere Onlinemärkte<br />

sowie über kleine, feine Nischenmarktplätze<br />

eine internationale<br />

Vertriebsschiene aufbauen. Denn: „Die<br />

KMU sind die Träger der wirtschaftlichen<br />

Substanz. Mindestens 14 Prozent<br />

sind jedoch aktuell in ihrer Existenz<br />

gefährdet. Sie kämpfen mit dem Generationenwechsel,<br />

mangelnden Vertriebschancen<br />

und der Konkurrenz durch<br />

den Online-Handel aus Übersee“, sagt<br />

Stelzer, selbst Sohn eines Unternehmers.<br />

E-Commerce andersrum<br />

Mit global.web.shop möchte der<br />

Oberösterreicher den Spieß nun umdrehen<br />

und seinerseits Waren von der<br />

D-A-CH-Region in die Welt hinaus schicken.<br />

Sie alle sollen neben der Qualität<br />

auch mit der Herkunftsregion punkten.<br />

„Die teuersten Weine in New York sind<br />

deutsche Rieslinge und österreichische<br />

Veltliner. Unsere Produkte sind in den<br />

USA, Asien und Australien durch den<br />

blühenden Tourismus und die Auswanderer<br />

bekannt und gefragt. Das darf<br />

man nicht unterschätzen.“<br />

Produkte Made in Austria<br />

Bis Herbst <strong>2019</strong> arbeitet global.web.shop<br />

im Testbetrieb mit zehn Produzenten<br />

zusammen, die derzeit noch ungenannt<br />

bleiben sollen. Sie erzeugen etwa<br />

deutsche Bioprodukte, österreichische<br />

Kosmetik oder Energydrinks. Langfristig<br />

seien in der Angebotspalette mit<br />

Ausnahme von frischen Lebensmitteln<br />

alle Produkte denkbar, so Stelzer.<br />

Foto: Project-S GmbH<br />

Outsourcing vor<br />

Damit, wie Stelzer sagt, „die Dame in<br />

Sydney ihren Energydrink rechtzeitig<br />

und einwandfrei geliefert bekommt“,<br />

betreibt global.web.shop einen großen<br />

logistischen, technischen und rechtlichen<br />

Aufwand. Die Waren lagern in fünf<br />

Logistikzentren in der D-A-CH-Region<br />

bzw. direkt in den Lagern der Marktplätze.<br />

Auch das auf die jeweilige Region<br />

abgestimmte Marketing stellt Stelzers<br />

„fast normales Handelshaus“ bereit:<br />

„Die Story um die Produkte basteln wir<br />

auch.“ Nur zehn Köpfe zählt das eigene<br />

global.web.shop-Team. Der Großteil der<br />

Arbeit wird ausgelagert und von Partnerunternehmen<br />

durchgeführt.<br />

Und wo soll nach dem Testbetrieb die<br />

Reise hingehen? „Ich träume nicht<br />

davon, dass wir 100.000 Produzenten<br />

gewinnen. Mein Ziel ist, dass die ersten<br />

tausend hochzufrieden sind“, sagt der<br />

Firmenchef. ▪ Silke Ruprechtsberger<br />

Alexander<br />

Stelzer ist Geschäftsführer<br />

von<br />

global.web.shop,<br />

einem neuen<br />

Mitglied des <strong>Handelsverband</strong>es.<br />

global.web.shop<br />

▸ Geschäftsführung:<br />

Alexander Stelzer<br />

▸ Gegründet: 2017<br />

▸ Mitarbeiter: 10<br />

▸ Kontakt:<br />

global.web.shop<br />

Markus Erlinger, BA<br />

Weisstraße 9<br />

A-6112 Wattens<br />

Tel: +43 (0) 677 612 82 766<br />

office@globalwebshop.eu<br />

www.globalwebshop.eu<br />

36 — September <strong>2019</strong><br />

September <strong>2019</strong> — 37

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