30.10.2019 Aufrufe

Schnappschuss 02/2019

Das Magazin von Hoffmann-Photography

Das Magazin von Hoffmann-Photography

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

News<br />

Sneak Preview unseres neuen Buchs:<br />

Bildgestaltung<br />

Der große Fotokurs<br />

Ende November erscheint im Rheinwerk Verlag unter der Marke VierFarben<br />

unser neues Buch zum Thema Bildgestaltung. Dieses Projekt hat uns vom ersten<br />

Konzept bis zur Abgabe des Manuskripts mehr als ein Jahr lang beschäftigt.<br />

Rechtzeitig vor Weihnachten wird es im Buchhandel erhältlich sein.<br />

Das Konzept<br />

Wie schon in unserem Grundlagenbuch wird<br />

auch in „Bildgestaltung – Der große Fotokurs“ jeder<br />

Aspekt der Bildkomposition auf einer Doppelseite<br />

abgehandelt. Mehrere Hundert Beispielfotos<br />

helfen dem Leser, die Konzepte zu verstehen.<br />

Bildanalysen, Praxisseiten und Exkurse in die Bildbearbeitung<br />

runden das Buch ab.<br />

Unsere Erfahrungen aus vielen Kursen zur<br />

Bildgestaltung und die Fragen und Hinweise der<br />

Teilnehmer sind in das Buch eingeflossen. Daher<br />

werden Sie keine harten, festen Regeln finden<br />

sondern nur Orientierungshilfen. Denn mit ganz<br />

wenigen Ausnahmen gibt es zu allen vermeintlichen<br />

Regeln der Bildgestaltung auch Ausnahmen.<br />

Oder wie der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger<br />

Richard P. Feynman einmal singemäß<br />

sagte: „Wenn es zu einer Regel eine Ausnahme<br />

gibt, ist es keine Regel“.<br />

Das Inhaltsverzeichnis<br />

Damit Sie einen Eindruck von den behandelten<br />

Themen bekommen, finden Sie auf der nächsten<br />

Seite das Inhaltsverzeichnis:<br />

Statische und dynamische<br />

Komposition<br />

BILDANALYSE<br />

Schmied bei der Arbeit<br />

Bei der Aufnahme haben Sie stets die Wahl,<br />

ob Sie das Motiv statisch oder dynamisch wiedergeben wollen.<br />

Überlegen Sie sich, welches Gefühl Ihr Bild transportieren soll.<br />

Ruhe und Beständigkeit erfordern meistens statische Kompositionen,<br />

Bewegung und Lebendigkeit werden durch einen dynamischen Bildaufbau unterstützt.<br />

Ob eine Komposition eher statisch, also ruhig und sachlich,<br />

oder dynamisch und energisch daherkommt, ist keine Frage<br />

von richtig oder falsch. Es geht dabei nur um die Wirkung, die<br />

Sie mit Ihrem Bild erzielen wollen. Beide Varianten haben ihre<br />

Berechtigung.<br />

Statisch vs. dynamisch Sie wissen bereits, das außermittige<br />

Kompositionen in den meisten Fällen dynamischer<br />

wirken als eine mittige Platzierung des Hauptobjekts. Aber es<br />

kommen noch weitere Faktoren ins Spiel, die dafür verantwortlich<br />

sind, ob ein Bild als statisch oder als dynamisch empfunden<br />

wird. Die beiden Fotos des gelben Mähdreschers sollen die Unterschiede<br />

verdeutlichen. Im direkten Vergleich wirkt die linke<br />

Aufnahme deutlich weniger lebhaft als das rechte Bild, obwohl<br />

die große Landmaschine außermittig ins Bild gesetzt wurde.<br />

Der Unterschied kommt durch die Perspektive zustande. Das<br />

linke Bild wurde aus Augenhöhe und direkt von der Seite aufgenommen.<br />

Daher zeigt es keine ausgeprägte perspektivische<br />

Verjüngung. Außerdem ist die Ansicht des Mähdreschers recht<br />

konventionell. So haben wir alle schon eine dieser imposanten<br />

Maschinen gesehen. Das rechte Bild wurde dagegen aus unmittelbarer<br />

Nähe mit einem Weitwinkelobjektiv aufgenommen.<br />

Das wuchtige Vorderrad wirkt dadurch überproportional<br />

groß. Und obwohl der Mähdrescher gar nicht fährt, ergibt<br />

sich eine scheinbare Bewegungsrichtung von links nach rechts.<br />

Auch der enge Bildausschnitt trägt zur dynamischen Wirkung<br />

des Bildes bei.<br />

Auf der nächsten Seite sehen Sie zwei Fotos von Bantry House,<br />

einem Herrenhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert im Südwesten<br />

Irlands. Beide Bilder sind sehr symmetrisch aufgebaut.<br />

Dennoch wirkt nur die linke Aufnahme statisch. Die rechte<br />

ist dagegen trotz des hohen Grades an Symmetrie erheblich<br />

schwungvoller. Der Grund liegt wieder in der ungewöhnlicheren<br />

Perspektive mit den ausgeprägten Fluchtlinien der Treppe, die<br />

auf das Haus im Hintergrund zulaufen. Die etwa auf der Linie des<br />

Goldenen Schnitts in das Bild eingepasste Person tut ein Übriges,<br />

um dem Bild eine gute Dynamik zu verleihen.<br />

Schräg Bei der Aufnahme des historischen Zuges wurde die<br />

Kamera einfach schräg gehalten. Auch das ist ein probates Mittel,<br />

einem Bild Dynamik zu verleihen. Allerdings sollten Sie dieses<br />

Stilmittel eher sparsam einsetzen, da es sonst sehr schnell zur<br />

bloßen Masche wird.<br />

UNTERSICHT<br />

Ungewöhnliche Perspektiven, wie die leichte<br />

Untersicht auf die Löwenskulptur, wirken<br />

fast immer deutlich dynamischer als die<br />

normalen Ansichten aus Augenhöhe. Aber<br />

wie in den meisten Fällen kommen auch<br />

hier mehrere Aspekte zusammen, die zu der<br />

Bildwirkung führen. Da sind zum einen die<br />

durch die Ausrichtung der Kamera zwangsläufigen<br />

stürzenden Linien, die hier ganz<br />

bewusst nicht korrigiert wurden. Zum anderen<br />

ist es die Präsenz und Größe des Löwen.<br />

Seine blaugraue Farbe scheint so gar nicht<br />

zu den Gebäuden im Hintergrund zu passen.<br />

Aber gerade das macht ihn so präsent und<br />

kraftvoll. Auch die Reflexe auf der glänzenden<br />

Oberfläche tragen erheblich zu dem Eindruck<br />

von Stärke bei.<br />

Kapitel 9: Bildkomposition 24 | 25<br />

Menschen bei handwerklicher<br />

Arbeit sind immer eindrucksvolle<br />

Motive. Das gilt<br />

besonders für Berufe, die<br />

nicht mehr so üblich sind.<br />

Einen Schmied gab es früher<br />

in jedem Dorf. Heute beherrschen<br />

nur noch wenige Menschen<br />

dieses Handwerk.<br />

3<br />

1<br />

1 Glühendes Eisen<br />

Das gelb und rot glühende Eisen, das ge<br />

de aus dem Feuer gekommen ist, bildet<br />

optischen Mittelpunkt des Bildes. Die F<br />

be wiederholt sich in der Glut des Ofen<br />

Hintergrund.<br />

2 Amboss<br />

Der alte Amboss hat durch jahrzehntela<br />

ge Bearbeitung mit dem Schmiedeham<br />

diverse Furchen und Scharten davonge<br />

gen. Das führt zu einer interessanten Te<br />

Hier und da wird das Schmiedehandwerk in seiner ursprünglichen Form noch gepflegt. In diesem<br />

ist es allerdings eine Vorführung in einem Freilichtmuseum. Das tut dem Bild aber keinen Abbru<br />

Dass der Schmied sein Handwerk beherrscht, wird durch den gezielten und keineswegs zögerlich<br />

Schwung des Hammers sehr deutlich.<br />

2<br />

4<br />

18<br />

HOFFMANN<br />

Photography

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!