30.10.2019 Aufrufe

Schnappschuss 02/2019

Das Magazin von Hoffmann-Photography

Das Magazin von Hoffmann-Photography

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titelthema<br />

anders als die Abbildung, die unser Auge erzeugt.<br />

Sowohl der Weitwinkel- als auch der Teleeffekt<br />

beeinflussen ein Bild sehr stark und beide führen<br />

zu einem erheblichen Unterschied zwischen unserer<br />

Wahrnehmung und dem fertigen Foto.<br />

Schärfentiefe<br />

Da unsere Augen immer in Bewegung sind und<br />

außerdem ständig neu fokussieren (schneller<br />

als die beste Kamera ...), sehen wir immer alles<br />

scharf. Selektive Schärfe, also die Begrenzung der<br />

Schärfentiefe auf das Hauptobjekt, ist ein Gestaltungsmittel,<br />

das erst durch die Fotografie in die<br />

Welt gekommen ist. Auf Gemälden aus der Zeit<br />

vor der Erfindung der Fotografie ist immer alles<br />

scharf abgebildet. Die Maler wären gar nicht auf<br />

die Idee gekommen, etwa den Hintergrund eines<br />

Porträts unscharf abzubilden, da sie diesen Effekt<br />

einfach nicht kannten. Nur durch die technische<br />

Unzulänglichkeit der Fotografie, alles gleichzeitig<br />

scharf abbilden zu können, haben wir Bilder mit<br />

selektiver Schärfe.<br />

Das Bild des kleinen Löwen wurde mit einem<br />

500 mm Objektiv bei Blende 4 aufgenommen. Dadurch<br />

erscheint der Hintergrund unscharf. Aber<br />

selbst bei Blende 22 wäre bei der langen Brennweite<br />

der Hintergrund nicht wirklich scharf gewesen.<br />

Auch wenn selektive Schärfe nicht unserer<br />

Wahrnehmung entspricht, ist sie doch ein probates<br />

Mittel, um die Aufmerksamkeit des Betrachters<br />

auf das Hauptobjekt des Bildes zu lenken.<br />

Bewegungsunschärfe<br />

Die Kamera ist ein Lichtsammler. Solange der Verschluss<br />

geöffnet ist, zeichnet sie alles auf, was<br />

sich in der Szene abspielt. Bei langen Belichtungszeiten<br />

und/oder schnellen Bewegungen tritt daher<br />

die bekannte Bewegungsunschärfe auf. Auch<br />

das ist ein Effekt, der unserem Gehirn völlig fremd<br />

ist. Wir nehmen den zeitlichen Ablauf als kontinu-<br />

6 HOFFMANN<br />

Photography

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!