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advantage Nr 3 Juli 2019

Vorteil in Wirtschaft und Leben

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10 <strong>advantage</strong> Umwelt & Zukunft<br />

Umwelt & Zukunft | <strong>advantage</strong> 11<br />

Zeit<br />

für<br />

Taten<br />

Foto: pixabay<br />

Die Zeit der Worte ist vorbei: Experten meinen, wir müssen uns<br />

jetzt von fossilen und atomaren Energiequellen trennen – der<br />

Weg führt unvermeidlich zu einer ökologischen, nachhaltigen<br />

Energieversorgung.<br />

Die globale Energieversorgung ist im Wandel.<br />

International werden zunehmend die Weichen<br />

für ein neues Energiesystem gestellt. Das<br />

bedeutet die Abkehr von der traditionellen Strom- und<br />

Wärmeerzeugung vor allem durch Kohle- und Atomkraft.<br />

Damit der Schritt in ein neues Energiezeitalter<br />

gelingt, die auf der Klimakonferenz in Paris vereinbarten<br />

Klimaziele bis zum Jahr 2050 erreicht werden und unter<br />

anderem die Stromerzeugung nahezu frei von Treibhausgasemissionen<br />

ist, müssen noch viele Schritte folgen.<br />

Dieser Weg ist nicht einfach, aber zahlreiche ermutigende<br />

Beispiele aus der ganzen Welt zeigen, dass es kein<br />

Zurück mehr gibt. Die globale Marktdynamik im<br />

Bereich erneuerbarer Energien und die zuletzt stagnierende<br />

Entwicklung der CO 2 -Emissionen beweisen, dass<br />

Prognosen aus der Vergangenheit von der Realität überholt<br />

wurden. In diesem Strukturwandel steckt auch eine<br />

enorme Chance für Österreichs Wirtschaft, wenn sie<br />

sich mit innovativen Technologien, Dienstleistungen<br />

und Ideen am globalen Markt positionieren kann.<br />

Alle für einen<br />

Das Klimaabkommen von Paris hält fest, den globalen<br />

Temperaturanstieg auf maximal 2 Grad Celsius zu<br />

begrenzen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um<br />

unter + 1,5 Grad Celsius zu bleiben. Die Klimakrise<br />

erfordert rasches, verantwortungsvolles und ambitioniertes<br />

Handeln. Ohne eine Energiewende kann also kein<br />

Staat seine Klimaziele erreichen.Österreich ist dabei<br />

durchaus erfolgreich: Im Energiewende-Index verbessert<br />

sich Österreich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze<br />

und belegt den sechsten Platz von 115 untersuchten<br />

Ländern. Besser schneiden nur Dänemark, Finnland,<br />

Norwegen, die Schweiz und Schweden ab. Österreich<br />

zählt damit zu den globalen Vorreitern im Bereich der<br />

Energiewende. Die Bewertung der Länder erfolgt in dem<br />

Index anhand zweier gleich gewichteter Faktoren: Der<br />

„Transition Readiness“ und der „System Performance“.<br />

Wie gut ein Land im jeweiligen Bereich aufgestellt ist,<br />

wird in Prozent gemessen. In beiden Bereichen erzielt<br />

Österreich ein Ergebnis von knapp 69 Prozent. Im<br />

Bereich „Transition Readiness“ liegt Österreich damit im<br />

weltweiten Vergleich sogar auf Platz 5. Dieser Faktor<br />

berücksichtigt die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen<br />

Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung der Energiewende. Kriterien hier sind unter<br />

anderem die Verfügbarkeit von Investitionen, effektive<br />

Regulierung, politisches Engagement und die Flexibilität<br />

des derzeitigen Energiesystems. Das Bundesministerium<br />

für Nachhaltigkeit und Tourismus unterstützt Gemeinden<br />

und Regionen auf ihrem Weg zur lokalen Energiewende<br />

mit Förderungen und Beratungsprogrammen –<br />

so soll und muss die #mission2030 erfüllbar sein.<br />

Emissionen und Strafzahlungen<br />

Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes können<br />

bis 2030 Strafzahlungen bis zu neun Milliarden Euro<br />

anfallen, wenn Österreich die Klimaziele verfehlt. Die<br />

Ziele betreffen vor allem den „Non-ETS“-Bereich, also<br />

jenen Bereich, der nicht durch den CO 2 -Zertifiaktehandel<br />

abgedeckt ist. In Österreich sind das vor allem die<br />

Sektoren Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft. Im<br />

Zuge der „Effort Sharing Verordnung“ der Europäischen<br />

Union wurden den Mitgliedsstaaten Einsparungsverpflichtungen<br />

entsprechend ihres Bruttoinlandsproduktes<br />

zugewiesen. Österreich muss in diesem Bereich bis 2030<br />

eine Reduktion von 36 Prozent im Vergleich zu 2005<br />

erreichen. Erreicht Österreich seine Ziele nicht, müsste<br />

mit anderen EU-Mitgliedstaaten verhandelt werden, um<br />

Einsparungen abzukaufen. Je nach dem, wie viele Länder<br />

überhaupt überschüssige Einsparungen abgeben<br />

können, werden sich die Kosten für Zielverfehlungen<br />

zwischen 1,2 und 8,7 Milliarden Euro bewegen. |

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