advantage Nr 3 Juli 2019
Vorteil in Wirtschaft und Leben
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Kärnten am Rad.<br />
Martin Gruber und<br />
Sebastian Schuschnig<br />
Foto: Büro LR Gruber&Schuschnig<br />
Präzision ist ihre Passion<br />
Die Wild Hi-Precision GmbH in Völkermarkt, Österreichs modernstes<br />
und größtes Prüflabor, feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Mobilität und<br />
Fahrrad<br />
Zwei Sichtweisen: Martin Gruber, Landesparteiobmann<br />
der Kärntner Volkspartei, und Sebastian Schuschnig,<br />
Landesrat für die Referate Mobilität, Tourismus und<br />
Wirtschaft, im Gespräch.<br />
<strong>advantage</strong>: Nachhaltigkeit im<br />
Verkehr – was bringt die Zukunft?<br />
Martin Gruber: Meine intensive Beziehung<br />
zum Thema Nachhaltigkeit stammt schon<br />
aus meiner Tätigkeit als Bauer. Denn wir<br />
leben Nachhaltigkeit schon seit Generationen.<br />
Nur durch die nachhaltige Bewirtschaftung<br />
unserer Kulturlandschaft ist es<br />
möglich, dass wir mit regionalen und gesunden<br />
Lebensmitteln versorgt werden können.<br />
Auch die Forstwirtschaft arbeitet nachhaltig,<br />
denn sie sorgt dafür, dass der Sauerstoffproduzent<br />
und CO2 Speicher Wald klimafit ist.<br />
Da komm ich her, das sind meine Wurzeln<br />
– und hinter diesem Zugang stehen wir<br />
auch als Gesamtpartei. Einen weiteren<br />
Schwerpunkt setze ich auf die Infrastruktur<br />
– im Besonderen auf den Umstieg auf das<br />
Rad. Von allen Gesamtfahrten, die in Österreich<br />
zurückgelegt werden, werden nur 7 %<br />
mit dem Rad gefahren. Die Verdopplung<br />
dieser Zahl wäre eine Möglichkeit, die<br />
Klimaziele zu erreichen. Dazu braucht es<br />
jedoch Investitionen.<br />
Sebastian Schuschnig: Wir wollen Kärnten<br />
ein modernes Verkehrssystem bieten. Von<br />
der Budget-Deckung sind wir leider meilenweit<br />
entfernt. In den letzten Jahren wurde<br />
der öffentliche Verkehr nicht so behandelt,<br />
wie es hätte sein sollen. Zur größeren<br />
Annahme der öffentlichen Verkehrsmittel<br />
soll aber nicht nur das günstigere Ticket<br />
führen, sondern die höhere Qualität. Es<br />
bringt nämlich nichts, wenn das Ticket nur<br />
noch die Hälfte kostet, der Bus aber nicht<br />
bei mir stehen bleibt. Es muss also das<br />
Angebot optimiert werden. Dabei werden<br />
auch alternative Antriebsmöglichkeiten eine<br />
große rolle spielen. Die sogenannte eierlegende<br />
Wollmilchsau der Energiepolitik ist<br />
der der heimische, grüne Wasserstoff, der<br />
einerseits die Industrie versorgen, aber auch<br />
LKWs und Busse betanken kann. Das ist<br />
Nachhaltigkeit: wirtschaftspolitisch verkehrspolitisch<br />
und klimapolitisch.<br />
Die Entwicklungen der Mobilität in<br />
Kärnten sind erfreulich. Wie sicher<br />
sind die neuen Möglichkeiten?<br />
Martin Gruber: Der Schwerpunkt liegt bei<br />
der Verkehrssicherheit. Hier heißt es, Eigenverantwortung<br />
zu stärken. Vor allem, wenn<br />
man mit dem E-Bike oder dem E-Roller<br />
unterwegs ist. Die neue Art der mobilität<br />
erfordert Übung. Dafür muss mehr<br />
Bewusstsein geschaffen werden. Auch die<br />
technischen Kontrollen aller verkehrsteilnehmenden<br />
Fahrzeuge sorgt für mehr<br />
Sicherheit auf unseren Straßen. Der Bericht<br />
dieser Kontrollen zeigt es klar: Die Hälfte<br />
der kontrollierten Fahrzeuge wies technische<br />
Mängel auf. Hier muss also weiterhin intensiv<br />
mit der Polizei zusammengearbeitet<br />
werden.<br />
Sebastian Schuschnig: Die neue Art der<br />
Fortbewegung bietet neue Möglichkeiten.<br />
Man kommt plötzlich an Orte, die man vorher<br />
kaum zu Fuß erreichen konnte. Auch<br />
die mögliche Geschwindigkeit von E-Roller<br />
& Co. darf dabei nicht unterschätzt werden.<br />
Da tun sich neue Fragen auf: Wie gehe ich<br />
mit der Geschwindigkeit um? Oder wie<br />
fahre ich es langsam? Wichtig ist, diese<br />
Themen schon früh zu kommunizieren,<br />
denn der Verkehr verändert sich und die<br />
Infor mationen für den Nutzer sind nicht<br />
aus reichend. |<br />
ANZEIGE<br />
Entsprechend dem Leitsatz „Präzision ist unsere<br />
Passion“ wurde die Kompetenz der Wild Hi<br />
Precision im Laufe der zwei Jahrzehnte stets<br />
weiterentwickelt. Den Kunden konnten und können<br />
stets die neuesten Mess-, Prüf- und Inspektionssysteme<br />
angeboten werden. Und so ist das Unternehmen auch<br />
die erste vom Wirtschaftsministerium akkreditierte<br />
Kalibrierstelle für Länge, Winkel und Drehmomente.<br />
Mit mehr als 1.600 Kunden und 30 Mitarbeitern wurde<br />
der Mitarbeiterstand in den vergangenen Jahren<br />
vervierfacht.<br />
Vor 27 Jahre läutete die Firma Wild in Österreich eine<br />
neue Ära in der Längenmesstechnik ein. Damals etablierte<br />
sie sich mit den Geschäftsfeldern Kalibrierservice,<br />
Qualitätsmanagement und Prüfmittelmanagement als<br />
Partner für alle Bereiche, in denen es auf Präzision<br />
ankommt: Automobilindustrie, Medizintechnik sowie<br />
Luft- und Raumfahrt. Seit 20 Jahren besteht dieser<br />
Zweig als eigenständiges Unternehmen unter dem<br />
Namen „Wild Hi-Precision GmbH“.<br />
Auch Hersteller aus der Halbleiterindustrie, die Systeme<br />
für Produktionsanlagen von Mikrochips und Mikroprozessoren<br />
herstellen, verlassen sich auf die allerhöchste<br />
Präzision von Wild. Forschungsinstitute und Entwicklungsabteilungen<br />
aus ganz Europa setzen seit Jahren auf<br />
Kalibrierungen, 3-D- und Längenmessungen mit dem<br />
derzeit weltweit genauesten Längenmessgerät, einem<br />
Laser Interferometer, der bei der Firma Wild in Völkermarkt<br />
sowie deren Zweigstellen in Wien steht.<br />
Den nächsten Quantensprung in der Messtechnik, den<br />
die Wild Hi-Precision als führendes Unternehmen in der<br />
Branche schaffte, war die Computertomographie in der<br />
Industrie. Die Technik des Computertomographen ist<br />
an die Anwendung in der Industrie angepasst und<br />
erlaubt mit nur einer Messung mehrere Auswertungen.<br />
So werden mit der CT-Workstation exaCT®M Geometrie<br />
und Materialinformation des kompletten Bauteils<br />
berührungslos und zerstörungsfrei mit nur einem Messvorgang<br />
erfasst.<br />
Diese Technologie erschließt dem Völkermarkter<br />
Unternehmen einen neuen Kundenkreis inklusive<br />
universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen.<br />
Damit können Gutachten erstellt sowie die<br />
Forschung und Entwicklung von neuen Produkten<br />
und Messsystemen unterstützt werden.<br />
Das Anwendungsfeld ist breit gestreut und reicht von<br />
Maschinenbau, Gießereitechnik, Formen- und Werkzeugbau<br />
über Automobil- und Luftfahrtindustrie bis hin<br />
zur Metall und Kunststoff verarbeitenden Industrie<br />
sowie der Medizintechnik.<br />
Die Expertise der Wild Hi-Precision ist auch außerhalb<br />
des Unternehmens höchst gefragt. So wird seit 2002 der<br />
„Automative Qualitätsassistent“ (AQUA) über wichtige<br />
Automotive-Normen auf dem Firmengelände abgehalten.<br />
Ebenso wird der Lehrgang Geometrische Spezifikation<br />
(GPS) für „Quality Austria“ durchgeführt. |<br />
Geschäftsführer<br />
Hermann Rogler und<br />
Technischer Leiter<br />
Roger Pausche.<br />
Foto: Wild Hi-Precision GmbH