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UmweltJournal Ausgabe 2019

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U M W E L T T E C H N I K • E N E R G I E • A B F A L L W I R T S C H A F T<br />

SEIT 1994 | SEPTEMBER <strong>2019</strong> – AUSGABE 5 | EINZELPREIS: EURO 4,50,-<br />

Werden Sie:<br />

Marion Mitsch<br />

Das Elektrogerät von heute ist der Rohstoff<br />

von morgen – doch keine Kreislaufwirtschaft<br />

ohne Konsumenten. Seite 5<br />

zertifizierte/r Umweltmanager/in TÜV ®<br />

zertifizierte/r Energiemanager/in TÜV ®<br />

Info & Anmeldung<br />

tuv-akademie.at/umwelt | akademie@tuv.at | +43 5 0454-8000<br />

AUS DEM INHALT<br />

Inserat_Umweltjournal_85x42_TÜVAkademie_Umweltmanager_1506<strong>2019</strong>.indd 1 13.06.<strong>2019</strong> 12:00:22<br />

Kennen Sie Ejvind Pedersen? Er ist eine prominente Persönlichkeit<br />

in der Ressourcen-Industrie. Er verwandelt<br />

Müllverbrennungsasche in reine Metallfraktionen mit<br />

Primärrohstoff-Qualität und beliefert den Automobilsektor<br />

mit recycelten Ressourcen – das hat Pedersen nun<br />

zum Unternehmer des Jahres in Dänemark gemacht.<br />

Jetzt sucht er Kooperationen, die seine Idee in der Welt<br />

weiterführen. Seite 10<br />

Die Urlaubszeit ist vorbei …<br />

sind auch Sie mit dem Flugzeug<br />

weggeflogen und in einem<br />

anderen Land von Board gegangen,<br />

um Ihren wohlverdienten<br />

Urlaub zu genießen? Doch<br />

haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, was mit der<br />

Tomatensaftdose oder der Sandwichverpackung aus<br />

dem Flugzeug passiert? Steigen die mit aus? Was genau<br />

hinter der Entsorgungskette für Flugzeugcatering-Müll<br />

steckt, erfahren Sie auf Seite 13<br />

STANDPUNKT<br />

Das gibt es nur hier, auf dieser Kugel!<br />

Jan Kaumanns<br />

P.B.B. VERLAGSPOSTAMT A-1170 WIEN<br />

Die neue Digitalmarke RIO bietet eine offene,<br />

cloud-basierte Lösung für das Transportund<br />

Logistik-Ökosystem an. Seite 6<br />

Thema dieser <strong>Ausgabe</strong>: Im Kreislauf<br />

Am Weg zur Bioökonomie …<br />

Rudolf Kanzian<br />

Der abschließende Entwurf des European IPPC<br />

Bureau zu den BVT-Schlussfolgerungen für die<br />

Abfallverbrennung. Seite 10<br />

Fotos: FKuR<br />

Mit Biokunststoffen Kreisläufe schließen<br />

Biobasierte sowie biologisch abbaubare Kunststoffe nehmen im Rahmen der aktuell forcierten Diskussion um die<br />

ökologische Sinnhaftigkeit und die Folgen des Einsatzes von Kunststoffen eine noch wenig bekannte Sonderstellung<br />

ein. Die FKuR Gruppe, einer der führenden Produzenten von Biokunststoff-Compounds für flexible Verpackungslösungen<br />

und technische Anwendungen, bescheinigt beiden Produktgruppen, dass sie ein hohes Potenzial bieten, um<br />

die Forderungen aktueller EU-Direktiven zu erfüllen.<br />

Warum sollten wir das Klima „retten“ oder „schützen“? Dem<br />

Klima ist sein Zustand doch egal! Der Erde ist das Klima<br />

ebenso egal. Sie fliegt unbeeindruckt weiterhin um die Sonne.<br />

Weil der Eisbär sonst auf einer immer kleineren Eisscholle<br />

vor die Kamera von greenpeace treibt? Das hat bisher auch<br />

niemanden sonderlich aus der Ruhe gebracht. Weil es wärmer<br />

wird? Dafür haben wir doch Klimaanlagen! Umfragen<br />

zeigen, dass die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung<br />

im Westen die Politik und die Industrie gefordert sieht, etwas<br />

zu tun. Mehr als 2/3 der Bevölkerung sieht sich nicht in der<br />

Pflicht irgendetwas an ihrem Verhalten zu ändern!!! Hier<br />

ist massive Aufklärungsarbeit notwendig. Die Politik selbst<br />

besteht aus Politikern. Wenn die was an ihrem Lebensstil<br />

ändern, gut, aber das ändert im großen Rahmen noch nichts.<br />

Die Industrie produziert bekanntlich für den Markt, nicht<br />

aus Spaß an der Freud. Der „Markt“ ist die oben erwähnte<br />

Bevölkerung. Ändern sich die (Konsum-) Entscheidungen<br />

der Bevölkerung (vulgo von Dir und mir), ändert sich die<br />

Industrie. Solange wir große SUVs nachfragen, wird die Industrie<br />

sie bauen und liefern. Ihr über CO 2<br />

Grenzwerte das<br />

indirekt verbieten zu wollen, geht doch am Problem exakt<br />

vorbei. Gewerbsmäßiger Betrug und die Bildung krimineller<br />

Vereinigungen sind ein anderes Thema.<br />

Wir sollten doch unsere Lebensgrundlage nicht zerstören,<br />

denn das Leben auf dieser Kugel ist so schön! Nur auf unserer<br />

Kugel in diesem Sonnensystem und im bekannten Universum<br />

gibt es: Schokolade, Kaffee, Wein, Pfirsiche, Mangos,<br />

Bauernbrot, ..., Sonnenuntergänge unter Palmen, Sonnenaufgänge<br />

über den Alpen, Mondscheinnächte in der Wüste, ...,<br />

kühle Seen zum Reinspringen, Berge zum Skifahren, Atolle<br />

zum Tauchen, Flüsse zum Fischen, ...! Welcher Idiot würde<br />

das denn bitte zerstören wollen?!<br />

Patrick Wagenhofer<br />

pw@wagenhofer-ee.com<br />

Zwei erprobte Wege zu reduzierter Umweltbelastung: Während sich die biobasierten Kunststoffe, oft in Form von Drop-in-Produkten für<br />

ihre erdölbasierten Pendants, für die stoffliche Wiederverwertung eignen, sind die biologisch abbaubaren Kunststoffe für das organische<br />

Recycling ausgelegt.<br />

Ein zentraler Punkt des im<br />

Dezember 2015 veröffentlichten<br />

EU-Aktionsplans<br />

„European Commission<br />

Circular Economy Package“<br />

ist der Wechsel vom linearen<br />

Wirtschaftsmodell zur Kreislaufwirtschaft.<br />

Darauf aufbauend,<br />

erarbeitete die Kommission<br />

Anfang 2018 eine europäische<br />

Strategie für Kunststoffe in der<br />

Kreislaufwirtschaft „EU Strategy<br />

for Plastics in the Circular Economy“.<br />

Nach diesen Plänen sollen<br />

ab 2030 alle Kunststoffverpackungen<br />

auf dem EU-Markt<br />

recyclingfähig sein und der Verbrauch<br />

von Einwegkunststoffen<br />

reduziert werden.<br />

Für Patrick Zimmermann,<br />

Leiter Vertrieb & Marketing<br />

von FKuR, spielen Biokunst-<br />

stoffe eine Schlüsselrolle bei der<br />

Umsetzung der EU-Richtlinien:<br />

„Nachhaltige Konzepte lassen<br />

sich insbesondere mit Drop-in-<br />

Biokunststoffen gleich auf zweifache<br />

Weise umsetzen, denn zum<br />

einen besteht ein Produkt aus<br />

Biokunststoff aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen und zum anderen<br />

kann es nach Gebrauch über<br />

bestehende Recyclingsysteme<br />

dem Wertstoffkreislauf zugeführt<br />

werden. Somit werden nicht<br />

nur fossile Ressourcen gespart,<br />

Verpackungen beispielsweise<br />

werden darüber hinaus zu einem<br />

kostbaren Werkstoff zur Herstellung<br />

von anderen Produkten.“<br />

Für Biokunststoffe erweisen<br />

sich dabei sowohl stoffliches als<br />

auch organisches Recycling als<br />

sinnvoll. Das für herkömmliche<br />

(erdölbasierte) Kunststoffe<br />

etablierte, ressourcensparende<br />

werkstoffliche Recycling ist<br />

auch für die biobasierten, oft<br />

als direktes Drop-in-Produkt<br />

eingesetzten Alternativen (wie<br />

Bio-PE oder Bio-PET) nutzbar.<br />

Rezyklate gelangen sooft zurück<br />

in den Wertstoffkreislauf, bis<br />

Fotos: FKuR<br />

daraus hergestellte Produkte<br />

aus unterschiedlichen Gründen<br />

letztendlich einer energetischen<br />

Verwertung zugeführt werden<br />

müssen. So lässt sich aus biobasierten<br />

Kunststoffen erneuerbare<br />

Energie gewinnen, die kein<br />

zusätzliches CO 2<br />

produziert –<br />

ein geschlossener Kreislauf.


INNOVATIONEN …<br />

2 <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Oberflächenbelüfter und Tiefenbelüfter im Einsatz<br />

Die OÖ Umwelttage gehen in die vierte Runde<br />

Am 25. und 26. September <strong>2019</strong> finden die 4. OÖ Umwelttage in der Messe Ried – Halle 18 statt.<br />

Auch heuer wird ein vielseitiges<br />

Programm mit<br />

interessanten Expertenvorträgen,<br />

praktischen Live-Vorführungen<br />

und zahlreichen Fachausstellern<br />

geboten.<br />

Es sind alle Interessierten, die<br />

sich zum Thema „Errichtung,<br />

Instandhaltung und Sanierung<br />

von Rohrleitungsnetzen“ mit<br />

Fachleuten austauschen möchten,<br />

herzlich eingeladen, die<br />

OÖ Umwelttage zu besuchen.<br />

Der Eintritt ist kostenlos.<br />

Die OÖ Umwelttage –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Die Rückmeldungen der letzten<br />

Veranstaltungen war so positiv,<br />

dass das Organisationsteam beschlossen<br />

hat, die Fachtagung auch<br />

heuer wieder durchzuführen.<br />

Das Ziel der OÖ Umwelttage<br />

ist, das Thema der Ver- und<br />

Entsorgungsleitungen unseres<br />

Landes in den Fokus zu rücken.<br />

Durch die erstklassigen Vorträge<br />

und zahlreichen Aussteller<br />

werden dem Fachpublikum<br />

aktuelle Trends und technische<br />

Neuerungen in diesem Bereich<br />

präsentiert. Begleitend zu den<br />

Fachvorträgen gibt es darüber<br />

hinaus praktische Vorführungen,<br />

welche die Besucher live mitverfolgen<br />

können. So wird Theorie<br />

und Praxis optimal vereint.<br />

Rund 250 Besucher und<br />

mehr als 30 Aussteller kamen bereits<br />

zu den 1. OÖ Umwelttagen<br />

2016 nach Pucking. In den darauffolgenden<br />

Jahren konnten jeweils<br />

500 Besucher und 50 Aussteller<br />

verzeichnet werden.<br />

Zusätzlich wird in Zukunft<br />

auch verstärkt technischen<br />

Schulen die Möglichkeit geboten,<br />

sich über das Thema<br />

„Errichtung, Instandhaltung &<br />

Sanierung von Rohrleitungsnetzen“<br />

zu informieren, um<br />

eventuelle Berufspotentiale zu<br />

erkennen. Bereits im letzten<br />

Jahr wurde dieses Angebot<br />

von einigen Schulen<br />

gerne angenommen.<br />

Die 4. OÖ Umwelttage <strong>2019</strong><br />

in Ried<br />

Die OÖ Umwelttage finden<br />

jährlich an einem neuen<br />

Standort statt, um die Veranstaltung<br />

so abwechslungsreich<br />

wie möglich zu gestalten.<br />

Somit werden immer wieder<br />

neue Regionen angesprochen.<br />

Dieses Jahr hat sich das Organisationskomitee<br />

für den<br />

Veranstaltungsort Ried im<br />

Innkreis entschlossen.<br />

Das Innviertel positioniert<br />

sich als wirtschaftlich attraktive<br />

Region. Innovative Unternehmen,<br />

Gemeinden und Institutionen<br />

bündeln hier ihre Kräfte.<br />

Die Fachtagung wird sich<br />

jedoch nicht nur auf das Umfeld<br />

Innviertel beziehungsweise<br />

Oberösterreich beschränken.<br />

Foto: OÖ Umwelttage<br />

Viele Aussteller und Fachbesucher<br />

kommen länderübergreifend<br />

aus Südtirol, Deutschland<br />

oder der Schweiz.<br />

Wertschöpfungskette einer Elektrofahrzeugbatterie<br />

#mission2030: Unser Beitrag zur E-Mobilität<br />

Laut den aktuellen Zahlen der Statistik Austria sind die Kfz-Neuzulassungen in Österreich im ersten Quartal <strong>2019</strong> um fast elf Prozent eingebrochen. Einzig der Sektor der<br />

E-mobilität verzeichnet ein ordentliches Plus von 59 Prozent.<br />

1 2 3<br />

1: Bettina Rutrecht | Studium Industrielle Umweltschutz- und Verfahrenstechnik an der Montanuniversität Leoben | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrsuhl AVAW | Leuchtturmprojekt eMPROVE |<br />

Fachschwerpunkt: Future Waste, Batterierecycling | 2: 3D Modell der Batterierecyclinganlage in Bremerhaven. | 3: Überreichung der Nominierungsurkunde. vlnr LR Hans Seitinger,<br />

Therese Schwarz Bettina Rutrecht, Prof. Roland Pomberger und Generalsekretär des BMNT Josef Plank<br />

Fotos: Montanuniversität Leoben<br />

Bei einem Anteil von zirka<br />

drei Prozent an der Gesamtmenge<br />

der Neuzulassungen<br />

mag das auf den ersten<br />

Blick marginal erscheinen, doch<br />

extrapoliert man diesen Zuwachs,<br />

werden die Auswirkungen klar ersichtlich.<br />

Die österreichische Abfallwirtschaft<br />

steht also vor neuen<br />

Herausforderungen, denn was<br />

passiert, wenn ein E-Fahrzeug<br />

sein Abfallende erreicht?<br />

Genau aus diesem Grund<br />

beschäftigt sich der Lehrstuhl<br />

für Abfallverwertungstechnik an<br />

der Montanuniversität schon<br />

seit mehreren Jahren mit diesem<br />

Thema. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />

wurden Fragestellungen<br />

entlang der kompletten<br />

Wertschöpfungskette einer Elektrofahrzeugbatterie–<br />

angefangen<br />

bei der Sammlung, über die Lagerung<br />

und Sicherheit – bis zum<br />

Recycling, abgerundet durch die<br />

Themen Reuse, Second Life und<br />

Eco Design, behandelt.<br />

Als beeindruckendes Resultat<br />

wurde nach sechs Jahren intensiver<br />

Forschungsarbeit aus einem<br />

erst im Labormaßstab existierenden<br />

Prozess, und zwei weiteren<br />

Jahren Entwicklungsarbeit für<br />

das Upscaling, im Rahmen des<br />

Projekts eMPROVE ein industriell<br />

umsetzbarer Recyclingprozess<br />

für Lithium-Ionen-Batterien<br />

entwickelt. Dieser wurde Mitte<br />

2018 in Bremerhaven durch<br />

die Firma Saubermacher beziehungsweise<br />

deren Tochterfirma<br />

Redux realisiert.<br />

Die Anlage verarbeitet sämtliche<br />

Arten von Lithium-Ionen-<br />

Batterien und verfügt über eine<br />

Kapazität von 10.000 Tonnen<br />

pro Jahr. Mit dem innovativen,<br />

mehrstufigen Verfahren können<br />

Recyclingquoten von 60 bis<br />

70 Prozent erreicht werden. Diese<br />

liegen damit bei weitem über<br />

den gesetzlichen Zielwerten (in<br />

Österreich und Deutschland, bei<br />

50 Prozent).<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

laut Studien etwa 2.000 bis<br />

3000 Tonnen Lithium-Ionen-<br />

Batterien pro Jahr erwartet. Mit<br />

prognostizierter Tendenz ab 2020<br />

stark steigend. Dennoch, mit dieser<br />

noch überschaubaren Menge<br />

an zu verwertendem Material lässt<br />

sich eine Großanlage nicht wirtschaftlich<br />

betreiben. Deshalb setzt<br />

die Anlage auf die Möglichkeit<br />

zwischen der Verarbeitung von<br />

herkömmlichen Gerätebatterien<br />

und Lithium-Ionen-Batteriern<br />

wechseln zu können. Wiedergewonnene<br />

Endprodukte sind<br />

Aluminium, Kupfer, Eisen und<br />

ein Konzentrat reich an Kobalt,<br />

Mangan und Nickel. Die Batterien<br />

werden vor dem Recycling<br />

entladen und die so gewonnene<br />

Energie in das betriebseigene<br />

Netz rückeingespeist. Alles wertvolle<br />

Beiträge zur Reduktion von<br />

klimawirksamem Kohlendioxid.<br />

Mit diesem erfolgreichen<br />

Recycling kann der ökologische<br />

Rucksack, den Lithium-Ionen-<br />

Batterien durch ihre Produktion<br />

bereits in die Nutzungsphase<br />

mitbringen, maßgeblich entlastet<br />

und die Elektromobilität mit<br />

gutem Gewissen vorangetrieben<br />

werden. Zusätzlich reduziert man<br />

die Gefahr, dass verbrauchte LIB<br />

in der falschen Recyclingroute<br />

landen oder auf illegale Art und<br />

Weise verfrachtet und unter<br />

geringen bis nicht vorhandenen<br />

Umweltschutzmaßnahmen deponiert,<br />

beziehungsweise in die<br />

Umwelt eingebracht werden.<br />

Dank der Förderung der FFG<br />

und des KLIEN-Fonds und den<br />

Begleitern der ersten Stunde<br />

wie Saubermacher war es möglich<br />

dieses langwierige Projekt<br />

zu finanzieren und umzusetzen.<br />

Belohnt wurde das ganze Team<br />

für sein jahrelanges Engagement,<br />

als erstes abfallwirtschaftliches<br />

Forschungsthema überhaupt,<br />

durch die Nominierung zum<br />

Staatspreis 2018 in der Kategorie<br />

Umwelt- und Energietechnologie<br />

und konnte sich somit gegen<br />

124 Mitbewerber durchsetzen.<br />

Doch das optimale Ziel ist<br />

noch nicht erreicht. Als kritisch<br />

eingestufte Rohstoffe wie Lithium<br />

und Kohlenstoff werden bislang<br />

aus wirtschaftlichen Gründen<br />

vernachlässigt, der Verbleib der<br />

restlichen (Lithium-Ionen-)Batterien,<br />

die nicht in der Sammlung<br />

landen, sowie die Entwicklung<br />

von innovativen Brandschutzkonzepten<br />

im Falle eines Lithium-<br />

Ionen-Batteriebrands sind nach<br />

wie vor offen. Hier herrscht definitiv<br />

noch Forschungsbedarf nach<br />

neuen Lösungsansätzen.


September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> ... UND PERSPEKTIVEN<br />

3<br />

Bokashi Haushaltseimer:<br />

Zero Waste in den eigenen vier Wänden<br />

Der Bokashi Haushaltskomposter der oberösterreichischen Firma Multikraft dient zur Fermentierung von Küchenabfällen. Das Endprodukt bildet einen hochwertigen Dünger,<br />

der in Topfpflanzen oder im eigenen Garten ausgebracht werden kann.<br />

ZAPPAR HOLEN<br />

Video ansehen<br />

Fotos: Multikraft GmbH<br />

Durch den eigenen Bio-Dünger lässt sich rund ein Drittel des Gesamtmülls einsparen. Die Herstellung geht ganz einfach und völlig geruchsfrei.<br />

Der Begriff Bokashi<br />

kommt aus dem Japanischen<br />

und bedeutet<br />

übersetzt so viel wie „fermentiertes<br />

Allerlei“. Und genau<br />

das passiert auch im Bokashi<br />

Haushaltseimer: Während der<br />

Fermentation oder Gärung<br />

werden dabei organische Stoffe<br />

mithilfe von Enzymen in<br />

Säure, Gase oder Alkohol umgewandelt.<br />

Die Kombination<br />

aus Effektiven Mikroorganismen<br />

und Enzymen funktioniert<br />

wie ein Katalysator und<br />

spaltet die Stoffe. Am Ende<br />

entsteht ein Gartendünger aus<br />

reinem Biomüll.<br />

Alles was man dazu braucht<br />

ist ein Bokashi Haushaltseimer,<br />

Bokashi getrocknet sowie eine<br />

Flüssiglösung mit Mikroorganismen.<br />

Gesammelte Gartenund<br />

Küchenabfälle werden<br />

zerkleinert, anschließend in<br />

den Bokashi Haushaltseimer<br />

gegeben und gleichmäßig mit<br />

effektiven Mikroorganismen<br />

besprüht (Verdünnung 1:100).<br />

Durch die Zugabe der Mikroorganismen<br />

und das Schließen<br />

des Deckels startet der Fermentationsprozess.<br />

Wenn der<br />

Eimer zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht ganz voll ist, sollte<br />

das Füllgut unbedingt mit<br />

einem mit Sand gefüllten Plastiksack<br />

luftdicht abgeschlossen<br />

und beschwert werden, denn<br />

die Fermentation erfolgt nur<br />

unter Sauerstoffausschluss. Bereits<br />

nach zwei bis drei Tagen<br />

kann man den Sickersaft ablaufen<br />

lassen, der als Dünger<br />

für Pflanzen aller Art genutzt<br />

werden kann. Nach zwei Wochen<br />

ist der Fermentationsprozess<br />

abgeschlossen. Den daraus<br />

gewonnenen Bio-Dünger kann<br />

man in den verschiedensten<br />

Bereichen einsetzen. Zum Beispiel<br />

als Nährstoff für Pflanzen<br />

aller Art oder für Gemüseund<br />

Blumenbeete.<br />

Intelligente Lösungen für eine saubere Umwelt<br />

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Containerversionen erfolgt mittels<br />

Übertragung der Füllstandsdaten mit der<br />

Möglichkeit, diese in eine Tourenoptimierung<br />

einzubinden. Weitere Vorteile sind<br />

Temperaturmessung, Zutrittskontrolle, Rüttelsensoren<br />

zur Feststellung der Entleerungszyklen<br />

und GPS-Ortung.<br />

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4 IM KREISLAUF<br />

<strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Wastx Oil: Kraftstoff aus Mineralölabfällen<br />

Neuer Weg für altes Öl<br />

Eine kompakte Maschine, die aus Altölen oder verunreinigtem Diesel und Heizöl<br />

wieder Kraftstoff herstellt, mit dem sich Fahrzeuge betanken oder Strom erzeugen<br />

lassen, klingt auf den ersten Blick eher nach Science Fiction. Doch das Unternehmen<br />

Biofabrik Technologies aus Sachsen bietet mit Wastx Oil tatsächlich so eine dezentrale<br />

Aufbereitungslösung an. Über ein attraktives Partnermodell können Entsorger<br />

aus Mineralölabfällen Dieselkraftstoff gemäß DIN EN 590 herstellen. In einem<br />

Pilotprojekt betankt eine Spedition in Hoyerswerda inzwischen täglich ihren Fuhrpark<br />

mit Kraftstoff, der so aus Mineralölabfällen gewonnen wurde.<br />

Fotos: biofabrik.com, INEW<br />

1<br />

2b<br />

Weltweit werden täglich<br />

80 Millionen<br />

Barrel Rohöl verbraucht<br />

– Tendenz steigend.<br />

Etwa die Hälfte davon fließt in<br />

den Bereich Transport und Logistik,<br />

wird also als Treib- und<br />

Schmierstoff für den Betrieb von<br />

Verbrennungsmotoren genutzt.<br />

Dabei fallen große Mengen von<br />

Altöl an – pro Jahr geschätzt<br />

25 Millionen Tonnen. Nur ein<br />

Bruchteil der Menge wird wiederverwertet,<br />

der Großteil wird<br />

verbrannt, deponiert oder landet<br />

schlimmstenfalls in der Umwelt,<br />

wo er Böden und Gewässer verseucht.<br />

Dabei kann Altöl mit<br />

speziellen Raffinerie-Verfahren<br />

wiederaufbereitet und bestehenden<br />

Stoffkreisläufen zur erneuten<br />

Nutzung zugeführt werden.<br />

Denn in jedem verschmutzten<br />

Liter Diesel oder Heizöl stecken<br />

mehr als 90 Prozent wiederverwertbarer<br />

Kraftstoff.<br />

In Industrienationen wird<br />

Altöl heute zu circa 80 Prozent<br />

wiederverwertet. Altöle gelten<br />

hier als Sonderabfall, für dessen<br />

fachgerechte Entsorgung es<br />

strenge Richtlinien gibt. Entsorger<br />

und Sammelstellen erzielen<br />

dafür aber nur sehr geringe Margen.<br />

Umso attraktiver ist deshalb<br />

das neue Partnermodell von Biofabrik:<br />

Partner wie Entsorger,<br />

Sammelstellen oder Kommunen<br />

betreiben eine individuell dimensionierte,<br />

kompakte Wastx<br />

Oil-Anlage auf der Grundfläche<br />

von etwa zwei Europaletten,<br />

mit der sie die bei ihnen anfallenden<br />

Altöle direkt vor Ort in<br />

Kraftstoff aufreinigen.<br />

Spezialrektifikationsverfahren<br />

trennt Ölfraktionen<br />

Die Wastx-Oil-Technologie<br />

basiert dabei auf einem speziell<br />

von Biofabrik entwickelten<br />

Verfahren. Der Ausgangsstoff<br />

wird in einem patentierten Verfahren<br />

destilliert. Dabei sorgt<br />

ein spezielles Energieeintragssystem<br />

im Hauptreaktor für<br />

die Erhitzung des Rohstoffes<br />

innerhalb weniger Millisekunden.<br />

Diese schnelle und trotzdem<br />

sehr schonende Verfahrensweise<br />

trennt wirksam die<br />

Störstoffe ab und überführt<br />

die Ölfraktion sehr effizient in<br />

die Gasphase. Anschließend<br />

wird die Gasphase in einem<br />

bisher der Schwerölindustrie<br />

vorbehaltenen Spezialrektifikationsverfahren<br />

in vordefinierte<br />

und kontrollierte Fraktionen<br />

von Schwer- bis Leichtsiedern<br />

getrennt. So entstehen verschiedene<br />

Destillatqualitäten.<br />

Motortaugliche Kraftstoffe werden<br />

ausgeschleust, unsaubere<br />

Fraktionen wiederholen den<br />

Prozess, bis auch sie vollständig<br />

in nutzbare und Abfallbestandteile<br />

aufgetrennt sind.<br />

Die Wastx OIl-Anlagen laufen<br />

vollautomatisch – auf<br />

Wunsch auch energieautark – im<br />

24/7-Modus und produzieren<br />

pro Einheit bis zu 2.000 Liter<br />

Kraftstoff aus verschmutzten<br />

Altölen pro Tag. Bei optionaler<br />

Eigenstromversorgung über den<br />

eingebauten Generator verbraucht<br />

eine Anlage nur einen<br />

Bruchteil des entstehenden<br />

Kraftstoffs selbst. Die im Reinigungsprozess<br />

abgetrennten Reststoffe<br />

(circa zehn Prozent) können<br />

laut Hersteller herkömmlich<br />

entsorgt werden. Aus einem<br />

Sonderabfall wird so ein marktfähigen<br />

Produkt.<br />

Spediteur in Hoyerswerda<br />

tankt Recycling-Diesel<br />

Beim einem konkreten Anwendungsfall<br />

bereitet eine Wastx<br />

Oil-Anlage derzeit bereits täglich<br />

lokal in und um Hoyerswerda<br />

gesammelten verschmutzten<br />

Diesel oder Heizöl zu Kraftstoff<br />

auf. Das Speditionsunternehmen<br />

Bresan GbR Transporte<br />

und Baustoffe, eine Spedition<br />

mit 40-Tonnen-Sattelschleppern<br />

aus Hoyerswerda, tankt<br />

wöchentlich bereits ein Viertel<br />

ihres Fuhrparks mit den etwa<br />

5.000 Liter Kraftstoff aus Gasölabfällen.<br />

Und dies zu einem<br />

Preis, der immer deutlich unter<br />

dem aktuellen Marktpreis für<br />

Diesel an der Tankstelle liegt.<br />

So entsteht eine klare Win-<br />

Win-Win-Situation für alle Seiten:<br />

Der Entsorger bekommt<br />

deutlich mehr für seine aufbereiteten<br />

Mineralölabfälle als<br />

früher, als diese als Sonderabfall<br />

deklariert wurden. Der Abnehmer<br />

wiederum spart Kosten für<br />

Treibstoff ein. Das sind im Fall<br />

einer Spedition oder eines Busunternehmens<br />

schnell fünfstellige<br />

Summen pro Monat. Dazu<br />

kommt noch die Einsparung der<br />

Transportkosten, die beim Entsorger<br />

früher für den Transport<br />

des Altöls zur zentralen Aufbereitungs-<br />

oder Verwertungsanlage<br />

wie zum Beispiel einer Großraffinerie<br />

angefallen sind. Der<br />

dritte Gewinner ist die Umwelt,<br />

da durch die dezentrale Aufbereitung<br />

mit der Wastx-Oil-Anlage<br />

bis zu 93 Prozent des transportbedingten<br />

CO 2<br />

eingespart werden<br />

können. Das Geschäftsmodell<br />

ist damit nicht nur für klassische<br />

Entsorger interessant, sondern<br />

auch für Kunden aus der Industrie,<br />

Flughäfen, Hafenanlagen<br />

oder Kommunen.<br />

Kooperation in<br />

Wuhan, China<br />

Für den chinesischen Markt<br />

konnte das Unternehmen Biofabrik<br />

nun auch eine Vertriebspartnerschaft<br />

mit dem Institute<br />

of New Energy Wuhan (INEW)<br />

abschließen. Das INEW hat<br />

zu diesem Zweck eine eigene<br />

Wastx Oil-Anlage erworben, die<br />

kürzlich in Betrieb genommen<br />

wurde. „Mit der WASTX Oil<br />

können wir weltweit die erste dezentrale,<br />

vollautomatische Komplettlösung<br />

zur nachhaltigen<br />

Verwertung ölhaltiger Abfälle<br />

liefern”, erklärt Oliver Riedel,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Firmengruppe. „Besonders<br />

Länder, in denen auf der einen<br />

Seite Energie gar nicht oder nur<br />

sporadisch und zu hohen Preisen<br />

verfügbar ist, die aber auf der<br />

anderen Seite große Probleme<br />

mit der Entsorgung ihres Altöls<br />

haben, profitieren von unserer<br />

Technologie. Aus einem nahezu<br />

wertlosen Problemstoff wird so<br />

ein handelbarer Wertstoff.” <br />

2a<br />

1: Ein Viertel des Fuhrparks des Speditionsunternehmens Bresan GbR<br />

Transporte und Baustoffe in Hoyerswerda fährt bereits mit dem<br />

Recycling-Diesel.<br />

2: Eine Wastx-Oil-Anlage wurde auch bereits im spektakulären Gebäude<br />

des Institutes of New Energy Wuhan (INEW) installiert.


September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> IM KREISLAUF<br />

5<br />

Neue Präzisions-Rotoren für Altholz-Recycling<br />

50 Tonnen Recycling-Altholz pro Stunde<br />

Wagner Magnete bringt größten Nichteisenscheider der Firmengeschichte auf den Markt.<br />

Ein Nichteisenscheider<br />

(NE-Scheider) mit besonderen<br />

technischen<br />

Neuerungen ist die Antwort<br />

von Wagner Magnete auf die<br />

immer größeren Produktströme<br />

in der Altholz- und Sperrmüllaufbereitung.<br />

Der neue Wirbelstromscheider<br />

mit exzentrisch<br />

gelagertem Rotorsystem kann<br />

dank neuer, ausgefeilter Auswuchttechniken<br />

jetzt auch mit<br />

einer Arbeitsbreite von 3,0 Metern<br />

gebaut werden und läuft<br />

ebenfalls mit einer Rotordrehzahl<br />

von 3.000 Umdrehungen in der<br />

Minute. Mit der sehr hohen Polwechselfrequenz<br />

kann der fünf<br />

Tonnen schwere NE-Scheider bis<br />

zu 50 Tonnen Recycling-Altholz<br />

pro Stunde verarbeiten, ohne den<br />

Stoffstrom teuer und aufwändig<br />

auf zwei Linien verteilen zu müssen.<br />

Die neue Wagner-Technologie<br />

der Baureihe 0429 ist der<br />

bislang größte NE-Scheider, den<br />

der Maschinenbauer aus Heimertingen<br />

(Allgäu) auf den Markt<br />

gebracht hat. Wagner-Magnettechnik<br />

ist weltweit in Altholz-<br />

Aufbereitungsanlagen zu finden.<br />

„Die Präzisionsrotoren unserer<br />

neuen NE-Spitzentechnologie<br />

steigern den Durchsatz um satte<br />

50 Prozent gegenüber den bisherigen<br />

Standardmaschinen mit<br />

2.000 Millimetern Arbeitsbreite.<br />

Dank der großen Arbeitsbreite<br />

ist es nun nicht mehr notwendig,<br />

den Massestrom zwischen den<br />

Aggregaten aufzuteilen – Engstel-<br />

Fotos: Wagner Magnete<br />

Ein Nichteisenscheider mit<br />

besonderen technischen<br />

Neuerungen ist die Antwort<br />

des Heimertinger Maschinenenbauers<br />

Wagner Magnete auf die<br />

immer größeren Produktströme<br />

in der Altholz- und Sperrmüllaufbereitung.<br />

Für Wagner ist<br />

es die bislang größte Maschine<br />

dieser Art, die am Stammsitz<br />

im Unterallgäu entwickelt und<br />

gebaut wurde.<br />

len, Einschnürungen und kritische<br />

Störkonturen in der Materialführung<br />

lassen sich somit vermeiden“,<br />

sagt Wolfgang Wagner, Geschäftsführer<br />

von Wagner Magnete.<br />

Effektive Eisen- und<br />

NE-Abscheidung<br />

Zunächst ziehen Wagner-Magnetabscheider<br />

das grobe Eisen<br />

aus dem Materialstrom, damit<br />

Mühlen das Holz zu Hackschnitzeln<br />

zerkleinern können. Starke<br />

Magnettrommeln mit Selten-Erden-Magnetmaterial<br />

entfernen<br />

anschließend alle beim Zerkleinern<br />

frei werdenden Nägel und<br />

Schrauben, anschließend werden<br />

die Hackschnitzel einer NE-Metallabscheidung<br />

zugeführt.<br />

„Der Wirbelstromscheider<br />

wirft alle störenden Nichteisenmetalle<br />

aus – beim Altholz sind<br />

das insbesondere Möbelbeschläge<br />

aus Aluminium, Messing und<br />

Zink sowie Aluminiumprofileund<br />

Griffe aus alten Holzfenstern.<br />

Die Metalle können gewinnbringend<br />

verkauft werden und<br />

sind somit eine wichtige Komponente,<br />

um Anlagen wie diese<br />

profitabel zu betreiben“, erklärt<br />

Wagner. Die von Metall befreiten<br />

Holzhackschnitzel werden häufig<br />

von Spanplattenwerken weiterverarbeitet.<br />

Deren Vorgaben sind<br />

streng: Um die Herstellprozesse<br />

nicht zu beeinträchtigen, muss<br />

der Metallanteil im gelieferten<br />

Holz extrem niedrig sein.<br />

Die Vorteile des Nichteisen-Scheiders<br />

sind vor allem:<br />

Eine wartungsarme Ausführung,<br />

ein exzentrisches, einstellbares<br />

Polrad, die sehr große Tiefenwirkung,<br />

größtmögliches Magnetvolumen,<br />

hochkoerzitives<br />

Magnetmaterial, eine schnelle<br />

Polwechselfrequenz und die<br />

effektive Resteisenabscheidung<br />

durch die vorgeschaltete Neodym-Magnettrommel.<br />

<br />

Elektrogerät von heute ist Rohstoff von morgen<br />

Keine Kreislaufwirtschaft ohne Konsumenten<br />

Ohne Mitwirken der Konsumenten kann Kreislaufwirtschaft nicht funktionieren, wie das<br />

Sammler und Recycler von Elektroaltgeräten UFH jetzt betont. Der Umweltpionier ruft<br />

auf: „Ihr defektes Elektrogerät ist der Rohstoff von morgen!“<br />

Die meisten kennen das:<br />

Ein altes oder defektes<br />

Gerät wird oft im<br />

Keller oder der Garage gelagert<br />

und zum Teil immer noch benutzt,<br />

wenn Gäste kommen<br />

oder Feiern anstehen. Was allerdings<br />

für den Konsumenten<br />

kaum einen Wert mehr hat,<br />

ist in der Industrie durch die<br />

Rückführung der Rohstoffe von<br />

hoher Bedeutung. „Nur wenn<br />

die Konsumenten ihre Elektroaltgeräte<br />

zum Händler zurückbringen<br />

oder bei Sammelstellen<br />

entsorgen, können sie recycelt<br />

und die wertvollen Rohstoffe<br />

wieder eingesetzt werden“, betont<br />

Marion Mitsch, Geschäftsführerin<br />

von UFH. „Ein einziges<br />

unsachgemäß entsorgtes<br />

FCKW-Kühlgerät verursacht<br />

eine CO 2<br />

-Belastung von über<br />

einer Tonne“, rechnet sie vor.<br />

Das österreichische Unternehmen<br />

UFH sammelt und recycelt<br />

dabei seit mehr als 25 Jahren<br />

Kühlgeräte, Elektrogroß- und<br />

Elektrokleingeräte, Bildschirme,<br />

Gasentladungslampen, Batterien<br />

und Photovoltaikmodule, deren<br />

Einzelteile als Rohstoffe der Industrie<br />

zugeführt werden.<br />

„Ursprünglich war UFH nur<br />

mit dem Recyceln und Aufbereiten<br />

von Kühlgeräten betraut,<br />

doch das System wurde<br />

laufend weiterentwickelt. So<br />

sammeln und verwerten wir<br />

heute defekte Elektrokleingeräte,<br />

Bildschirme, Gasentladungslampen,<br />

Batterien und Photovoltaikmodule,<br />

Verpackungen<br />

und natürlich nach wie vor<br />

Kühlgeräte“, erklärt Geschäftsführerin<br />

Marion Mitsch die<br />

Leistungen von UFH.<br />

Vorreiter in der<br />

Circular Economy<br />

Heute betreibt UFH in Kematen/Ybbs<br />

eine der modernsten<br />

Recyclinganlagen Europas, wo<br />

bereits über zwei Millionen<br />

Kühlgeräte zerlegt und recycelt<br />

wurden. Die daraus gewonnen,<br />

wertvollen Rohstoffe<br />

wie Aluminium, Eisen, Kupfer<br />

oder Kunststoff werden im Anschluss<br />

aufbereitet, sodass sie<br />

wieder dem Wirtschaftskreislauf<br />

zugeführt werden können.<br />

Diese Sekundärrohstoffe<br />

werden primär auf der eigenen<br />

Online-Handelsplattform Secontrade<br />

angeboten.<br />

Ohne Mitwirken der Konsumenten<br />

jedoch könne Kreislaufwirtschaft<br />

nicht funktionieren,<br />

weiß Mitsch. Insgesamt gibt es<br />

2.300 kommunale Sammelstellen<br />

in 100 österreichischen Bezirken,<br />

bei denen Elektroaltgeräte<br />

und defekte Batterien kostenlos<br />

abgegeben werden können.<br />

Fotos: UFH<br />

„Nur wenn die Konsumenten<br />

ihre Elektroaltgeräte zum<br />

Händler zurückbringen oder<br />

bei Sammelstellen entsorgen,<br />

können sie recycelt und die<br />

wertvollen Rohstoffe wieder<br />

eingesetzt werden.“<br />

Marion Mitsch, UFH


6 AUTOMATISIERUNG, PROZESS- | MESSTECHNIK <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

RIO entwickelt Logistikservices für gesamte Supply Chain<br />

Add Some Perspective<br />

Das RIO Ökosystem wächst. Auf der weltweiten Leitmesse transport logistic in München präsentierte RIO neue Services, neue Partner<br />

und das RIO-Universum für die Hosentasche. Vom 4. bis 7. Juni <strong>2019</strong> zeigte die Digitalmarke der Traton Group an Stand 303/404 in<br />

Halle A5, dass sie an passenden Lösungen für alle Teilnehmer der Supply Chain arbeitet – vom Selbstfahrer bis zum Branchenriesen.<br />

Mit unserem Motto ‚Add some perspective‘<br />

machen wir klar, dass wir die Bedürfnisse<br />

„ unserer Kunden verstanden haben“, erklärt<br />

Jan Kaumanns, CEO von RIO. Die Vision:<br />

Services für alle Spieler in der Transportlogistik<br />

anzubieten. „Wir liefern nicht nur Lösungen für<br />

einzelne Anwendungsfälle und Kundengruppen“,<br />

so Kaumanns. RIO sehe dabei das ganze Bild und<br />

verknüpfe nach und nach die richtigen Partner und<br />

Daten und schafft so Mehrwert für die Kunden.<br />

Das Unternehmen bietet nicht mehr nur fahrzeugbezogene<br />

Leistungen auf seiner Plattform an,<br />

sondern versteht Logistik als gesamtheitlichen Prozess,<br />

der allen Teilnehmern einer Transportkette<br />

durch passgenaue Services Vorteile bringen soll.<br />

Die Traton Group bietet mit ihrer neuen Digitalmarke RIO seit 2017 eine offene, cloud-basierte Lösung<br />

für das gesamte Transport- und Logistik-Ökosystem an.<br />

„Mit unserem Motto ‚Add some perspective‘<br />

machen wir klar, dass wir die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden verstanden haben.“<br />

Jan Kaumanns, RIO<br />

Fotos: RIO<br />

Kundenwunsch als Motor der Entwicklung<br />

Mit dem neuen Service Timed schlägt RIO die<br />

Brücke zwischen der Lenk- und Ruhezeitenverordnung<br />

und den Schichtzeiten der Fahrer.<br />

Eine übersichtliche Tabelle stellt deren Aktivitäten<br />

nahezu in Echtzeit dar und ermöglicht so<br />

eine bessere Fahrer-Disposition und damit eine<br />

effizientere Planung von Touren und Aufträgen.<br />

Timed hilft, teure Lenkzeitverstöße zu vermeiden.<br />

„Wir gewinnen immer mehr an Geschwindigkeit<br />

und konnten mit Timed in kürzester Zeit Kundenanforderungen<br />

erfüllen“, sagt Martin Anke,<br />

Leiter Vertrieb und Marketing. „Die Entwicklung<br />

geschah in enger Zusammenarbeit mit Kunden.<br />

Wir haben deren Erfahrungen zum Motor unserer<br />

Entwicklung gemacht.“ Vor allem Disponenten<br />

profitieren von dem Service, wenn sie die Verfügbarkeit<br />

eines Fahrers für einen kurzfristigen Auftrag<br />

ermitteln wollen.<br />

Die App Pocket Fleet bringt elementare Informationen<br />

für ein mobiles und effizientes Flottenmanagement<br />

in ein Hosentaschenformat. Flottenmanager<br />

oder Disponenten müssen damit nicht<br />

mehr am Arbeitsplatz sitzen, um die Flotte im Blick<br />

zu behalten und schnell Entscheidungen zu treffen.<br />

Mit der Pocket Fleet-App haben Nutzer immer und<br />

überall Einblicke in das operative Geschäft in Form<br />

von Tabellen oder Karten auf dem Smartphone.<br />

Fuhrparkmanager erhalten mobil Informationen<br />

über Unregelmäßigkeiten und können ihre Flotte<br />

so effizienter steuern.<br />

Add some partners:<br />

„Wir verfolgen mit RIO einen API-First-Ansatz. Für<br />

uns hat es oberste Priorität, die nötigen Schnittstellen<br />

zu unserer Plattform zu schaffen, damit unsere<br />

Kunden für jeden Anwendungsfall die passende<br />

Lösung und den passenden Partner finden“, sagt<br />

Jan Kaumanns. „RIO bringt die besten zusammen.“<br />

Über das RIO Partnerportal können zukünftig noch<br />

einfacher und schneller neue Partner per API ins<br />

RIO-Ökosystem integriert werden.<br />

Add some interfaces:<br />

Die neue Schnittstelle RIO 4TMS vernetzt Planungssysteme<br />

mit der RIO Plattform und integriert<br />

sie in das RIO Ökosystem. Unternehmen<br />

können damit selbst entscheiden, welches Transportmanagementsystem<br />

(TMS) sie nutzen wollen<br />

und gleichzeitig alle Vorteile der RIO Services<br />

genießen. RIO beschreibt die individuellen Schnittstellen<br />

künftig in einem Onboarding-Dokument.<br />

Add some Samba:<br />

RIO ist auch international auf dem Vormarsch.<br />

Volkswagen Caminhões e Ônibus verbaut im zweiten<br />

Halbjahr <strong>2019</strong> die RIO Box in Brasilien serienmäßig<br />

in allen Lkw. „Das ist der entscheidende erste<br />

Schritt für den Eintritt in den lateinamerikanischen<br />

Markt. RIO goes RIO“, sagt Martin Anke, Leiter<br />

Vertrieb und Marketing.<br />

Außerdem entwickelt das Unternehmen gemeinsam<br />

mit einem starken und zertifizierten Partner<br />

eine lokale Lösung für das Risikomanagement:<br />

RIO Security. Demnächst startet ein Feldtest mit<br />

brasilianischen Nutzern. Er soll sicherstellen, dass<br />

das Angebot den Ansprüchen und Bedürfnissen der<br />

lateinamerikanischen Kunden gerecht wird. <br />

ÖWAV-Veranstaltungstermine<br />

Vom Makro- zum Mikrokunststoff – Wo ist die Abfallwirtschaft gefordert?<br />

17. September <strong>2019</strong>, Universität für Bodenkultur Wien<br />

Abfallverbringung – Aktuelle Entwicklungen und Ausblick<br />

24. September <strong>2019</strong>, Bundesamtsgebäude, Wien<br />

Die Enteignung bei Infrastrukturprojekten<br />

3. Oktober <strong>2019</strong>, Bundesamtsgebäude, Wien<br />

Kommunale Abfallwirtschaft – Herausforderungen, Strategien und Praxis<br />

10. Oktober <strong>2019</strong>, NÖ Landhaus, St. Pölten<br />

Hochwasserrückhaltebecken – Neuigkeiten, Stand der Technik<br />

15. Oktober <strong>2019</strong>, Wirtschaftskammer Salzburg, Salzburg<br />

Skigebietserweiterungen im Spannungsfeld von Alpenkonvention, Naturschutz und UVP-Recht<br />

22. Oktober <strong>2019</strong>, Wirtschaftskammer Salzburg, Salzburg<br />

Netzwerktreffen Kompost: Kompostierung – die „billige“ Entsorgungsschiene?<br />

24. Oktober <strong>2019</strong>, Wirtschaftskammer Salzburg, Salzburg<br />

Fachkräfte für Neophytenmanagement – Erfahrungen, Entwicklungen, Ausblicke<br />

6. November <strong>2019</strong>, Steiermarkhof, Graz<br />

Hydraulische Berechnung von Fließgewässern mit Vegetation<br />

13. November <strong>2019</strong>, Bundesamtsgebäude, Wien<br />

Abwasserwirtschaft im ländlichen Raum <strong>2019</strong><br />

20. November <strong>2019</strong>, Universität für Bodenkultur Wien<br />

UVP-Recht in der Praxis <strong>2019</strong><br />

21. November <strong>2019</strong>, BDO, Wien<br />

Spannungsfeld Flächenwidmung und Oberflächenabfluss<br />

27. November <strong>2019</strong>, Redoutensäle, Linz<br />

Österreichische Abfallwirtschaftstagung 2020<br />

28.-30. April 2020, Messe Wels<br />

Informationen, Anmeldung und Auskünfte für Aussteller:<br />

Christina Grassl, Tel. +43-1-535 57 20-88, grassl@oewav.at<br />

Martin Waschak, Tel. +43-1-535 57 20-75, waschak@oewav.at<br />

www.oewav.at/kurse-seminare<br />

Sujet UJ 5_19_270x200.indd 1 07.08.<strong>2019</strong> 11:29:08


September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong><br />

AUTOMATISIERUNG, PROZESS- | MESSTECHNIK<br />

7<br />

Siemens installiert ...<br />

Autonomes Schüttgutlagerverwaltungssystem<br />

in China<br />

Ein Pilotprojekt der Jiangsu Binxin Special Steel Material Co. Ltd. zeigt, wie<br />

Lageranlagen vollautomatisiert arbeiten können.<br />

Foto: istock<br />

| WT12-02G |<br />

Windenergieanlagen<br />

noch effizienter steuern<br />

Mit offener PC- und EtherCAT-basierter<br />

Steuerungstechnik<br />

Um die Luftqualität in den städtischen<br />

Zentren Chinas zu verbessern, werden<br />

immer mehr Lagerbestände an Eisen,<br />

Stahl und andere industrielle Produkte von traditionellen<br />

Außenstandorten in Hallenanlagen<br />

verlegt. In diesem Zuge hat die Jiangsu Binxin<br />

Special Steel Material Co. Ltd. (Binxin Steel)<br />

beschlossen, ein autonomes Schüttgutlagerverwaltungssystem<br />

von Siemens einzusetzen. Dieses<br />

ermöglicht einen kontinuierlichen, sicheren und<br />

zuverlässigen Betrieb – ein erster Schritt zur Verbesserung<br />

der Anlagenintelligenz und Erhöhung<br />

der Produktionskapazitäten.<br />

Um die Durchlaufzeiten zu optimieren und<br />

die geforderte Qualität zu liefern, sind Lagerund<br />

Transportsysteme ein wichtiger Bestandteil<br />

moderner Anlagen für Schüttgüter wie Erz, Kohle<br />

und Flussmittel. Die Automatisierungslösungen<br />

von Siemens ermöglichen den autonomen Betrieb<br />

der Absetzer und Rückladegeräte, reduzieren<br />

Betriebskosten und stellen einen reibungsloseren<br />

und sichereren Betrieb mit weniger Verschleiß<br />

an den mechanischen Teilen der Anlage sicher.<br />

Damit ist Binxin Steel in der Lage, leistungsstärker<br />

und genauer zu fabrizieren. Im Vergleich<br />

zum bemannten Betrieb können Lagerflächen<br />

voll ausgenutzt und der Energieverbrauch optimiert<br />

werden.<br />

Arbeiten des Personals aus der Ferne<br />

Ein 3D-Modell des Lagerbestands als Kernelement<br />

liefert hierbei Informationen zu Menge und Qualität<br />

des gelagerten Materials. Das Modell wird regelmäßig<br />

mit Daten aktualisiert, die von Absetzer und<br />

Rückladegerät geliefert werden. Damit profitiert<br />

Binxin Steel auch von einer erhöhten Sicherheit,<br />

da alle Arbeiten des Personals aus der Ferne durchgeführt<br />

werden: Nach der Festlegung des Arbeitsbereichs<br />

und den Parametern für jeden Auftrag<br />

werden die Details automatisch berechnet und vom<br />

Bediener genehmigt. Im Anschluss wird der Auftrag<br />

an die Maschinen übertragen, der Rest erfolgt<br />

automatisch. Um Kollisionen zwischen Maschinen<br />

und anderen Objekten – und damit Geräteausfälle<br />

– zu vermeiden, verfügt die Lagermaschine über ein<br />

Schutzsystem auf Basis von Sensordaten.<br />

Die Zhongye Changtian International Engineering<br />

Co., Ltd. (CIE) betreut Chinas Stahlindustrie<br />

seit mehr als 60 Jahren als Generalunternehmer für<br />

Engineering, Beschaffung und Konstruktion (EPC).<br />

Das Unternehmen ist ein EPC- und Design-Institut<br />

mit technischer Integrationsfähigkeit und eigener<br />

Sintertechnologie. CIE wurde damit beauftragt,<br />

das Pilotprojekt von Binxin Steel mit der führenden<br />

autonomen Schüttgutlagerverwaltungstechnologie<br />

von Siemens durchzuführen.<br />

Referenz<br />

Xinjiang Goldwind Science &<br />

Technology Co., Ltd.<br />

China<br />

LoRaWAN statt WiFi- oder Bluetooth-Lösung<br />

Wirtschaftliche Filter-Fernüberwachung<br />

Bezahlbare Wasserfilter-Fernüberwachungslösungen sind gegenwärtig praktisch nicht<br />

verfügbar. Kritisches Element ist die Datenübertragung. So sind GSM-Verbindungen<br />

zu teuer, die einfache APP-Lösung via Bluetooth lässt sich nur innerhalb weniger Meter<br />

realisieren, der Zugang zu einem WLAN-Gateway ist unsicher. Auch über ein gemeinsam<br />

genutztes WLAN-Gateway kann die Datenübertragung nicht garantiert werden und ein<br />

eigenes WLAN-Gateway bedeutet hohe Mehrkosten. Es geht besser: Eine kostengünstige,<br />

sichere Lösung auf LoRaWAN Basis stellt die seit Jahren im Wasserfiltermarkt tätige<br />

Digmesa AG, Hersteller von Präzisions-Durchflusssensoren, vor.<br />

Die frei verfügbare LoRa-<br />

WAN Funktechnologie<br />

ist für die Datenübertragung<br />

im IoT ideal. Das Lo-<br />

RaWAN-Netz stellt zugleich die<br />

weltweit am schnellsten wachsende<br />

Technologie-Allianz dar.<br />

Diese Technologie transportiert<br />

Daten von Sensoren kostengünstig<br />

auch dort, wo eine<br />

Vernetzung mittels herkömmlicher<br />

Mobilfunktechnologien<br />

nicht möglich ist. Die LoRa-<br />

Modulationstechnik bietet hohe<br />

Reichweiten in Verbindung mit<br />

höchsten Sicherheitsanforderungen<br />

für die Uplink-Kommunikation,<br />

also das Senden<br />

vom IoT-Gerät an das Netz.<br />

Die Reichweiten erstrecken sich<br />

von zwei Kilometern im Stadtgebiet<br />

über 15 Kilometern in<br />

Vororten bis zu 40 Kilometer<br />

in ländlichen Gebieten. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die Durchdringung<br />

von Gebäuden. Zu<br />

einem gewissen Grad können<br />

unterirdische Räumlichkeiten<br />

versorgt werden, denn Filter<br />

sind oft in Kellerräumen oder<br />

im hinteren Teil des Erdgeschosses<br />

platziert.<br />

1<br />

Datenübertragung<br />

auf acht Kilometer<br />

Antennenentfernung<br />

Der Strom von Endgeräten beträgt<br />

rund zehn Milliampere und<br />

100 Milliampere im Ruhemodus.<br />

Das ermöglicht je nach Anwendungsfall<br />

und unter Vernachlässigung<br />

der Selbstentladung, eine<br />

Batterielebensdauer von zwei bis<br />

15 Jahren. Die Kommunikation<br />

zwischen den Endgeräten und<br />

den Gateways erfolgt auf verschiedenen<br />

Frequenzkanälen mit<br />

unterschiedlichen Datenraten.<br />

Der Schweizer Sensoranbieter<br />

Digmesa unterstützte nun<br />

ein Pilotprojekt an der Berner<br />

Fachhochschule zur Fernüberwachung<br />

von Wasserfiltern<br />

mittels LoRaWAN. Das Projekt<br />

hat bestätigt, dass in der betrachteten<br />

städtischen Region, die<br />

Datenübertragung selbst auf acht<br />

Kilometer Antennenentfernung<br />

durchführbar ist.<br />

2<br />

1: Schematisches Bild des<br />

Digmesa Filter-Fernüberwachungs-Projekts.<br />

| 2: Filterkartusche<br />

(links unten) mit<br />

Durchflusssensor (weiss) mit<br />

Alarmierungsmodul.<br />

Fotos: Digmesa<br />

Eine Kostenabschätzung zeigt<br />

zudem, dass diese Fernüberwachungen<br />

mit deutlich reduzierten<br />

Kosten zu realisieren sind, verglichen<br />

mit früheren Funklösungen<br />

und dediziertem (APP-)Server. <br />

www.beckhoff.at/wind<br />

Die PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff<br />

ist weltweit auf über 40.000 Windenergieanlagen bis zu einer<br />

Größe von 5 MW im Einsatz – sowohl On- als auch Offshore.<br />

Der hohe Integrationsgrad sowie die Nutzung von IT- und<br />

Automatisierungsstandards machen die PC-basierte Steuerungstechnik<br />

zu einer leistungsstarken und effi zienten Lösung, die alle<br />

Funktionen auf einer einheitlichen Hard- und Softwareplattform<br />

vereint: Betriebsführung, Pitchregelung, Umrichter-, Getriebeund<br />

Bremsenansteuerung, Visualisierung bis zur Parkvernetzung.<br />

Die offene Steuerungstechnologie ermöglicht es, weitere Funktionen,<br />

wie Sicherheitstechnik oder Condition Monitoring, direkt in<br />

die Standardsteuerung zu integrieren – unser effi zienter Beitrag<br />

zur Energiewende.<br />

Skalierbare<br />

Steuerungstechnik<br />

Modulare I/O-<br />

Busklemmen<br />

Modulare Software-<br />

Bibliotheken


8 ABLUFTTECHNIK<br />

<strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Abluftreinigung in Industrie und Landwirtschaft<br />

Biofilter: Kein Durchbrechen mehr<br />

Ein Anströmboden aus chemikalienbeständigem Recyclingkunststoff erhöht die Lebensdauer von Biofilteranlagen.<br />

Die hanit-Böden der HAHN Kunststoffe GmbH sind dabei problemlos in bestehende Flächen integrierbar.<br />

Biofilteranlagen ermöglichen<br />

eine kostengünstige<br />

und effiziente Geruchsund<br />

Schadstoffbeseitigung.<br />

Durch ihre einfache und natürliche<br />

Funktionsweise werden<br />

sie immer wichtiger für die<br />

Industrie, denn vor allem in großen<br />

Betrieben müssen Gerüche<br />

oder enorme Mengen schädlicher<br />

Luft umweltschonend<br />

gereinigt werden. Dabei wird<br />

die kontaminierte Abluft in den<br />

Filter geleitet und durchströmt<br />

dann das biologisch aktive Trägermaterial.<br />

Bei der folgenden<br />

bakteriellen Reinigung bildet<br />

sich eine chemisch stark belastete<br />

Umgebung im Filter. Deshalb<br />

sind resistente Materialen<br />

nicht nur bei den Anlagen selbst,<br />

sondern auch beim Filterboden<br />

erforderlich. Bisher verwendete<br />

Systeme bestehen zumeist aus<br />

Holz oder einem korrosiven<br />

Material, wie Metall und Beton.<br />

Die Folge hierbei, der Boden<br />

zersetzt sich schnell beziehungsweise<br />

wird porös. Dies führt zu<br />

Problemen bei der Instandhaltung<br />

und schlimmstenfalls ist<br />

ein Austausch des Filterbodens<br />

die Folge.<br />

Um dies zu vermeiden, hat<br />

die HAHN Kunststoffe GmbH<br />

ein ökologisches Gitterrostbodensystem<br />

entwickelt, das dem<br />

Mikroklima des Biofilters stand-<br />

hält. Aufgrund seiner chemischen<br />

Eigenschaften ist es besonders<br />

widerstandsfähig und langlebig.<br />

Die modulare Struktur ermöglicht<br />

es, den Boden aus dem<br />

patentierten Recyclingkunststoff<br />

hanit in jedes bestehende Biofiltersystem<br />

einzupassen.<br />

Temperaturfenster von<br />

-20 bis +50 Grad Celsius<br />

Aufgrund des geringen Wartungsaufwands<br />

und der Kosteneffizienz<br />

in Bezug auf Energiebedarf<br />

und Wasserverbrauch<br />

bieten Biofilter industriellen<br />

und landwirtschaftlichen Betrieben<br />

eine günstige Methode zur<br />

Abluftreinigung. Beim Durchströmen<br />

der Schüttung werden<br />

die Abluftinhaltsstoffe durch<br />

Sorptionsprozesse gelöst. Die<br />

nun freien Komponenten diffundieren<br />

in die Zellen der Bakterien<br />

und werden von diesen zu<br />

Verbindungen abgebaut, welche<br />

die Atmosphäre nicht belasten.<br />

Dabei entsteht im Filter aber<br />

ein anspruchsvolles Mikroklima.<br />

Die vorherrschende Temperatur<br />

von 35 Grad Celsius<br />

und die Luftfeuchtigkeit von<br />

nahezu 100 Prozent führen in<br />

Kombination mit den Bakterien<br />

immer zu Reaktionen mit dem<br />

Material, aus dem der Filter und<br />

sein Anströmboden bestehen.<br />

„Ist der Belüftungsboden aus<br />

Holz, wird dieses binnen kürzester<br />

Zeit zersetzt und brüchig,“<br />

bestätigt Ulrich Hering, Leiter<br />

des technischen Vertriebs bei<br />

der HAHN Kunststoffe GmbH.<br />

„Wird Stahl verwendet, ist eine<br />

teure Verzinkung notwendig.<br />

Nach einiger Zeit bildet sich<br />

aber Weißrost und der Korrosionsschutz<br />

lässt nach.“<br />

Thermoplastische Kunststoffe<br />

eignen sich hingegen durch ihre<br />

Materialbeständigkeit besonders<br />

gut als Trägerkomponente. Systeme<br />

aus Neukunststoff sind aufgrund<br />

ihrer Kostenstruktur meist<br />

sehr dünnwandig und daher nicht<br />

immer stabil genug, um über<br />

längere Zeit in solchen Anlagen<br />

zum Einsatz zu kommen. HAHN<br />

Kunststoffe hat deshalb mit hanit<br />

ein extrem widerstandsfähiges<br />

Recyclingmaterial aus Polyethylen<br />

(PE) und Polypropylen<br />

(PP) entwickelt, das als ökologischer<br />

Werkstoff für die Gitterrostböden<br />

dient. „Bei gängigen<br />

Produkten sind die Wandstärken<br />

um einiges dünner – oft nur zwei<br />

Millimeter. Wir erreichen mit hanit<br />

bis zu 20 Millimeter, was den<br />

Kunststoff besonders stabil und<br />

alterungsresistent macht und ein<br />

Temperaturfenster von minus<br />

20 bis plus 50 Grad Celsius ermöglicht“,<br />

erklärt Hering die Vorteile<br />

dieses Materials.<br />

Geometrie lässt große<br />

Anströmfläche zu<br />

1 2<br />

3 Fotos: HAHN Kunststoffe GmbH<br />

1: Jedes Segment lässt sich bei einer Höhe von acht Zentimeter ohne<br />

Werkzeug zu Revisionszwecken entnehmen, da die Elemente mit<br />

15 Kilogramm vergleichsweise leicht sind. | 2: Durch einen passgenauen<br />

Kopf mit Krone können Füße an jeder Stelle des Bodens<br />

arretiert werden. ) | 3: Biofilteranlagen ermöglichen eine kostengünstige<br />

und effiziente Geruchs- und Schadstoffbeseitigung. Die<br />

kontaminierte Abluft wird in den Filter geleitet und durchströmt<br />

dann das biologisch aktive Trägermaterial.<br />

In der Herstellung der Böden<br />

wird besonders darauf geachtet,<br />

keine Imprägnierungen zu verwenden<br />

und eine schadstofffreie<br />

Produktion zu gewährleisten.<br />

Die einzelnen Gittersegmente<br />

sind mit einem Meter Länge<br />

und 50 Zentimetern Breite so<br />

bemessen, dass sie mit geringem<br />

Aufwand zusammengesetzt<br />

werden können. Durch die offene<br />

Bauweise ist zudem eine<br />

Durchströmfläche von 32 Prozent<br />

realisierbar, womit sich<br />

der Gitterrost für die Filterung<br />

großer Abluftmengen eignet. Da<br />

das Material chemisch gesättigte<br />

Verbindungen enthält, reagiert<br />

der hanit-Recyclingkunststoff<br />

wasserabweisend, sodass es nicht<br />

zur Aufnahme aggressiver Stoffe<br />

kommen kann. Mit dieser witterungsbeständigen<br />

Materialvariante<br />

lässt sich ein permanenter<br />

Einsatz der Böden ohne Einschränkungen<br />

garantieren – ein<br />

Austauschen ist nicht notwendig.<br />

Zudem verhindert der spezielle<br />

Zuschnitt der Lüftungslöcher das<br />

Durchfallen von Filtermaterial.<br />

Jedes Segment lässt sich bei<br />

einer Höhe von acht Zentimetern<br />

ohne Werkzeug zu Revisionszwecken<br />

entnehmen, da die<br />

Elemente mit 15 Kilogramm vergleichsweise<br />

leicht sind. Die benötigte<br />

Tragkraft wird durch die<br />

Wabenstruktur an der Unterseite<br />

gewährleistet, da so die aufliegende<br />

Belastung gleichmäßig verteilt<br />

wird. Die Böden sind daher bis zu<br />

drei Tonnen befahrbar.<br />

Da hanit in der Beschaffenheit<br />

Holz sehr ähnlich ist, lässt es<br />

sich zudem leicht durch Bohren,<br />

Sägen, Schrauben und Nageln<br />

bearbeiten. Sollte ein hanit-<br />

Boden materialunabhängig ausgetauscht<br />

werden müssen, wird<br />

der Kunststoff einfach wiederverwendet:<br />

„Weil unser hanit<br />

mehrfach recycel- beziehungsweise<br />

schmelzbar ist, können<br />

Deponien entlastet werden“,<br />

resümiert Hering. <br />

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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> ABLUFTTECHNIK<br />

9<br />

Abluftreinigung in der Halbleiterindustrie mit niedrigstmöglicher Total Cost of Ownership<br />

Der Weg zur richtigen Abgasreinigungsanlage<br />

Durch immer komplexere Produktionsprozesse in der Industrie steigen auch die<br />

Erwartungen an die Leistungsfähigkeit von Abgasreinigungsanlagen: Sie erfüllen<br />

im Optimalfall nicht nur die gesetzlichen Regelungen, sondern weisen auch eine<br />

vergleichsweise geringe Total Cost of Ownership (TCO) auf. Um diese Vorteile in der<br />

Praxis zu realisieren, müssen die eingesetzten Technologien präzise auf den jeweiligen<br />

Anwendungsfall abgestimmt sein.<br />

Autor:<br />

Dani Muse<br />

centrotherm clean solutions<br />

GmbH<br />

Weltweit sind laut<br />

einer Untersuchung<br />

der WHO mehr als<br />

90 Prozent der Menschen verschmutzter<br />

Luft ausgesetzt.<br />

Angesichts dieser Zahl sehen<br />

viele Industrieunternehmen die<br />

Abluft- beziehungsweise Abgasreinigung<br />

als ein zum Teil sehr<br />

kostspieliges, aber notwendiges<br />

Übel an. Dabei birgt dieser Sektor<br />

großes Potenzial im Hinblick auf<br />

die Energieeffizienz ganzer Produktionsprozesse<br />

– zum Beispiel,<br />

wenn es gelingt, Wärme aus Abgasen<br />

mit Hilfe von Wärmeübertragern<br />

möglichst vollständig<br />

weiterzuverwenden und Medien,<br />

die in den Prozessen nicht verbraucht<br />

werden, stofflich und/<br />

oder energetisch zu nutzen.<br />

Den ersten Schritt dorthin<br />

bildet der Einsatz effizienter Abgasreinigungsanlagen.<br />

Bereits<br />

jetzt erfordern die stetig komplexeren<br />

industriellen Herstellungsprozesse,<br />

in denen immer<br />

mehr verschiedene Chemikalien<br />

zum Einsatz kommen, ein hohes<br />

Maß an Flexibilität und Kombinationsfreiheit<br />

im Bereich der<br />

Abgasreinigungssysteme. Dadurch<br />

werden Sonderlösungen<br />

zum Normalfall, die je nach Anforderungen<br />

auf verschiedene<br />

Technologien zur Gasreinigung<br />

zurückgreifen können: In der<br />

Halbleiter- und Photovoltaikindustrie<br />

beispielsweise sind dies<br />

im Wesentlichen die thermische<br />

Behandlung (Verbrennung), die<br />

Nasswäsche sowie die Trockenbettab-<br />

beziehungsweise -adsorption<br />

an Aktivkohlen oder Granulaten.<br />

Um hier höchste Effizienz<br />

hinsichtlich Reinigungsergebnis<br />

und Kosten zu erzielen, gilt es,<br />

aus diesen Verfahren richtig auszuwählen<br />

sowie optimal zu kombinieren.<br />

Das betrifft im Besonderen<br />

Stoffe, die mit mehreren<br />

Technologien aufgereinigt werden<br />

können, wie beispielsweise<br />

Trichlorsilan, Bromwasserstoff,<br />

Bortrichlorid oder flüchtige organische<br />

Verbindungen (VOCs).<br />

Berücksichtigung<br />

aller Faktoren für<br />

Technologiewahl<br />

Als Grundlage für die Entscheidung,<br />

welche Technologie anzuwenden<br />

ist, sollten für jedes Projekt<br />

mehrere Aspekte individuell<br />

bewertet werden. Dies lässt sich<br />

am Beispiel der Photovoltaikund<br />

Halbleiterindustrie gut aufzeigen:<br />

Neben den Investkosten<br />

der einzelnen Reinigungsverfahren<br />

sind insbesondere die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

für Betriebsstoffe wie Brennoder<br />

Inertgase, für Druckluft,<br />

Strom, Abwassergebühren (diese<br />

können je nach Standort stark<br />

variieren) sowie für Service- und<br />

Wartungsbedarf zu berücksichtigen.<br />

Bei der Trockenbettabsorption<br />

gilt es zudem, die Wechselintervalle<br />

für die Absorberfüllung<br />

zu beachten. Diese Kriterien<br />

werden als Total Cost of Ownership<br />

(TCO) zusammengefasst.<br />

Hinzu kommt die Bewertung<br />

der Reinigungseffizienz und des<br />

benötigten Platzes für die Aufstellung<br />

(Footprint).<br />

Bei einem Vergleich von<br />

thermischer Behandlung und<br />

Trockenbettabsorption beispielsweise<br />

sollte im Hinblick<br />

auf die TCO unter anderem<br />

bedacht werden, dass ein Brenner-Wäscher<br />

in der Anschaffung<br />

zunächst teurer, weil deutlich<br />

komplexer, ist. Dafür reinigt er<br />

aber zuverlässig eine größere<br />

Bandbreite an Gasen ab als ein<br />

Trockenbettabsorber, dessen<br />

Füllung auf die Absorption einer<br />

oder weniger Gasarten optimiert<br />

ist. Im laufenden Betrieb benötigt<br />

der Brenner-Wäscher Brenngas,<br />

Luft und Strom, wobei die Brenngasmenge<br />

an die Schadgasmenge<br />

und -art angepasst werden kann.<br />

Der Trockenbettabsorber wird<br />

dagegen über die Zeit mit Schadstoffen<br />

beladen. Wenn die Kapazitätsgrenze<br />

erreicht ist, muss die<br />

Füllung gewechselt werden. In<br />

Abhängigkeit von der Schadstoffmenge,<br />

die über einen bestimmten<br />

Zeitraum hinweg anfällt, kann<br />

die TCO beim Trockenbettabsorber<br />

somit höher ausfallen als<br />

beim Brenner-Wäscher. Daher<br />

ist es wichtig, vor der Entscheidung<br />

über die Gasreinigungstechnologie<br />

den Prozess und<br />

die anfallenden Schadgase und<br />

Schadstoffmengen sowie deren<br />

zeitlichen Verlauf möglichst genau<br />

zu erfassen beziehungsweise<br />

abzuschätzen und zu bewerten.<br />

Geschieht dies nicht, kauft der<br />

Kunde im schlimmsten Fall eine<br />

Anlage, die die gesetzlichen Anforderungen<br />

erfüllt, bei der aber<br />

die TCO deutlich höher liegt, als<br />

es mit einer anderen Technologie<br />

möglich wäre.<br />

Technologieoffene<br />

Beratung entscheidend<br />

Unternehmen, die Luftverunreinigungen<br />

aus ihren Abgasen<br />

abscheiden müssen, sollten sich<br />

vor dem Kauf eines Abgasreinigungssystems<br />

umfassend über<br />

die verschiedenen Möglichkeiten<br />

und Anbieter informieren und<br />

am besten eine Abgasreinigungsfirma<br />

wählen, die alle für einen<br />

bestimmten Anwendungsfall relevanten<br />

Technologien beherrscht.<br />

Nur bei einem solchen Betrieb<br />

ist die Wahrscheinlichkeit hoch,<br />

dass wirklich technologieoffen beraten<br />

wird. Anbieter mit nur einer<br />

Technologie im Portfolio werden<br />

dagegen eher prüfen, ob diese für<br />

die geforderte Reinigungsaufgabe<br />

grundsätzlich geeignet ist – das<br />

heißt, ob mit diesem Verfahren<br />

am Kundenstandort die gesetzlichen<br />

Vorschriften zur Einhaltung<br />

der Abgasgrenzwerte erfüllt werden<br />

können. Hier ist zwar davon<br />

auszugehen, dass der Anbieter<br />

über die Vorteile und Invest- sowie<br />

Betriebskosten der angebotenen<br />

Technologie Auskunft gibt.<br />

Für den Anbieter einer einzigen<br />

Technologie wird jedoch weniger<br />

relevant sein, an potenzielle<br />

Kunden zu vermitteln, dass es<br />

noch eine wirtschaftlichere Reinigungsart<br />

als diejenige im eigenen<br />

Portfolio gibt. Selbst wenn der<br />

Kunde vorab auf einem Vergleich<br />

aller relevanten Verfahren einschließlich<br />

TCO besteht, ist nicht<br />

gewährleistet, dass der Anbieter<br />

über das notwendige Know-how<br />

für diesen Vergleich verfügt.<br />

Zum Kauf eines Systems mit<br />

ungünstiger TCO kann es jedoch<br />

auch dann kommen, wenn<br />

ein Unternehmen kontaktiert<br />

wird, das alle relevanten Abgas-<br />

1<br />

2a 2b 3<br />

1: Die wesentlichen Technologien in der Halbleiter- und Photovoltaikindustrie sind die thermische<br />

Behandlung (Verbrennung), die Nasswäsche sowie die Trockenbettabsorption an Aktivkohlen oder<br />

Granulaten. Um höchste Effizienz hinsichtlich Reinigungsergebnis und Kosten zu erzielen, gilt es, aus<br />

diesen Verfahren richtig auszuwählen sowie optimal zu kombinieren. Beispiel Silizium-Epitaxie: Hier<br />

fallen hohe Mengen an brennbaren sowie toxischen und korrosiven Gasen an. Im Wesentlichen sind dies<br />

Dichlorsilan (DCS), Trichlorsilan (TCS), Phosphin (PH3), Diboran (B2H6), Wasserstoff (H2) und<br />

Chlorwasserstoff (HCl). Das einzige Verfahren, das alle Schadgase inklusive H2 zuverlässig entsorgen<br />

kann, ist die thermische Behandlung. | 2: Bei der thermischen Gasreinigung werden Abgase bei sehr<br />

hohen Temperaturen aufgespalten und in einer anschließenden Nassstrecke ausgewaschen. | 3: Bei der<br />

Trockenbettabsorption kommen ein oder mehrere unterschiedliche Granulate zum Einsatz, welche die<br />

toxischen, ätzenden und/oder entzündlichen Gase und Beiprodukte absorbieren.<br />

reinigungstechnologien anbietet.<br />

Dies ist unter Umständen<br />

dann der Fall, wenn ein Kunde<br />

ein festgelegtes Budget für die<br />

Investition in eine Anlage angibt,<br />

dieses Budget beim Kauf der Anlage<br />

eingehalten wird, aber die<br />

beauftragte Firma nicht parallel<br />

darauf hinweist, dass mit einer<br />

anderen Technologie die TCO<br />

geringer ausfallen würde. Das<br />

kann vermieden werden, wenn<br />

der Kunde einen Technologieanbieter<br />

mit Schwerpunkt auf<br />

Beratungsleistungen wählt, wie<br />

dies unter anderem bei centrotherm<br />

clean solutions der Fall ist.<br />

Häufig stellt sich dann heraus,<br />

dass zwar ein Budget vorgegeben<br />

ist, über die Vorgabe aber<br />

noch innerhalb des beauftragenden<br />

Unternehmens verhandelt<br />

werden kann.<br />

Beispiel aus<br />

Halbleiterindustrie:<br />

Silizium-Epitaxie<br />

Der Mehrwert einer Beratung<br />

durch Unternehmen, die alle<br />

relevanten Abgasreinigungstechnologien<br />

anbieten, lässt sich anhand<br />

eines Beispiels aufzeigen:<br />

Die Silizium-Epitaxie in der<br />

Halbleiterproduktion gehört zu<br />

den herausforderndsten Prozessen<br />

in der Industrie. Hierbei<br />

werden dünne Siliziumschichten<br />

auf ein Substrat aufgewachsen,<br />

indem Silizium aus der Gasphase<br />

mit dem erhitzten Substrat<br />

reagiert. Das Abgasgemisch besteht<br />

meist aus hohen Mengen<br />

an brennbaren Gasen sowie toxischen<br />

und korrosiven Bestandteilen.<br />

Im Wesentlichen sind dies<br />

Dichlorsilan (DCS), Trichlorsilan<br />

(TCS), Phosphin (PH3),<br />

Diboran (B2H6), Wasserstoff<br />

(H2) und Chlorwasserstoff<br />

(HCl). Um eine Technologie<br />

zu bestimmen, die in einem Anwendungsfall<br />

wie diesem grundsätzlich<br />

zum Einsatz kommen<br />

kann, sollte zunächst die Art des<br />

Prozesses und damit die Art der<br />

Schadstoff-Komponenten im<br />

Abgas betrachtet werden. Wenn<br />

für eine Anwendung prinzipiell<br />

mehrere unterschiedliche Technologien<br />

geeignet sind, kann<br />

durch einen detaillierten TCO-<br />

Vergleich die wirtschaftlichste<br />

Lösung ermittelt werden.<br />

Bei diesem Vorgehen steht im<br />

vorliegenden Beispiel am Ende<br />

folgendes Ergebnis: Der Nasswäscher<br />

ist für die Silizium-Epitaxie-Anwendung<br />

nur bedingt<br />

geeignet, da er lediglich die korrosiven<br />

Gase DCS, TCS und HCl<br />

entfernt. Die Dotiergase PH3<br />

und B2H6 sowie H2 werden<br />

nicht behandelt. Letzterer könnte<br />

zwar – da er nicht toxisch, sondern<br />

„nur“ brennbar ist – durch<br />

Verdünnen auf Konzentrationen<br />

unterhalb der Explosionsgrenze<br />

unschädlich gemacht werden, für<br />

die toxischen Dotiergase ist dies<br />

jedoch keine Lösung. Mittels<br />

Trockenbettabsorption können<br />

prinzipiell alle genannten Gase<br />

außer H2 entfernt werden. Die<br />

Schadstoffmengen (insbesondere<br />

der Wert für HCl) sind<br />

bei diesem Prozess jedoch so<br />

hoch, dass das Absorbergranulat<br />

sehr schnell verbraucht werden<br />

würde. Die TCO dieser Lösung<br />

wäre also sehr hoch. Das einzige<br />

Verfahren, das alle Schadgase inklusive<br />

H2 zuverlässig entsorgen<br />

kann, ist die thermische Behandlung.<br />

Ihre TCO fällt im Vergleich<br />

mit der Trockenbettabsorption<br />

auch niedriger aus, so dass die<br />

Technologie in diesem Anwendungsfall<br />

zu bevorzugen ist.<br />

Technologisches Know-how<br />

als Voraussetzung<br />

Fotos: centrotherm clean solutions GmbH & Co. KG<br />

Essentiell für einen optimalen,<br />

kosteneffizienten Einsatz von<br />

Gasreinigungstechnologien ist<br />

somit, dass stets genau analysiert<br />

und individuell entschieden<br />

wird, welches Verfahren sich für<br />

eine bestimmte Anwendung am<br />

besten eignet. Von Verallgemeinerungen<br />

sollte Abstand genommen<br />

werden, auch wenn sich<br />

gewisse Tendenzen hinsichtlich<br />

der Eignung der verschiedenen<br />

Technologien ausmachen<br />

lassen: So ist zum Beispiel in<br />

der Halbleiterindustrie bei kleinen<br />

Schadstoffmengen, wie sie<br />

in der Regel in Forschung &<br />

Entwicklung sowie Kleinserienfertigung<br />

entstehen, oftmals die<br />

Trockenbettabsorption die wirtschaftlichste<br />

Lösung. Dagegen<br />

sind in der Massenproduktion<br />

bei den meisten Prozessen die<br />

anfallenden Schadstoffmengen<br />

in der Regel so hoch, dass<br />

thermische Lösungen sowohl<br />

aus technischer, als auch aus<br />

wirtschaftlicher Sicht die bessere<br />

Option darstellen. Festzuhalten<br />

bleibt: Angesichts der Komplexität<br />

vieler Prozesse kann die<br />

Beurteilung, welche Technologie<br />

sich für eine spezifische<br />

Abgasreinigungsanwendung am<br />

besten eignet, nur von Experten<br />

vorgenommen werden.<br />

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10 ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Integrierte Managementsysteme<br />

BVT Schlussfolgerungen<br />

Abfallverbrennung<br />

DI Dr. Rudolf Kanzian<br />

Mit Stand Dezember 2018 hat das European IPPC Bureau<br />

(EIPPCB) einen abschließenden Entwurf zu den<br />

BVT-Schlussfolgerungen für die Abfallverbrennung veröffentlicht.<br />

Das Referenzdokument enthält unter anderem Spannbreiten<br />

von Emissionsgrenzwerten für Luft und Wasser und kann<br />

kostenfrei in englischer Sprache von der Website des EIPPCB<br />

heruntergeladen werden. Altanlagen sind innerhalb von vier Jahren<br />

nach der noch <strong>2019</strong> zu erwartenden Veröffentlichung der BVT-<br />

Schlussfolgerungen im Amtsblatt der Europäischen Union an den<br />

Stand der Technik anzupassen.<br />

Wie auch schon in den bereits im August letzten Jahres veröffentlichten<br />

Schlussfolgerungen für die Abfallbehandlung, wird auch<br />

hier die Einführung und Anwendung eines Umweltmanagementsystems<br />

(UMS) als beste verfügbare Technik zur Verbesserung<br />

der allgemeinen Umweltleistung angeführt. Dabei wird allerdings<br />

nicht die gesamte Organisation mit allen ihren Produkten und<br />

Dienstleistungen einbezogen, sondern nur die IPPC Anlage selbst,<br />

da diese die in der Industrie-Emissionsrichtlinie geregelte Einheit<br />

darstellt. Das UMS muss dabei nicht zwingend standardisiert sein.<br />

Es wird aber gleichzeitig darauf hingewiesen, dass die Einführung<br />

eines standardisierten Umweltmanagementsystems, wie etwa gemäß<br />

EMAS oder ISO 14001, zu einer höheren Glaubwürdigkeit<br />

beitragen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das<br />

UMS zusätzlich einer externen Überprüfung unterzogen wird.<br />

Neu ist allerdings, dass der Entwurf bei den Anforderungen<br />

hinsichtlich UMS sowohl eine interne, als auch eine unabhängige<br />

externe Überprüfung verlangt. In anderen, älteren BVT-Schlussfolgerungen<br />

ist an dieser Stelle nur von internen oder externen<br />

Prüfungen die Rede. Wird der Entwurf von der EU-Kommission<br />

angenommen, bedeutet das, dass in Zukunft die Durchführung<br />

eines externen Audits des UMS für IPPC-Abfallverbrennungsanlagen<br />

als verbindlich anzusehen ist.<br />

In diesem Zusammenhang hebt der Entwurf speziell ein UMS<br />

gemäß EMAS als Beispiel für die Erfüllung der Anforderungen<br />

an Umweltmanagementsysteme hervor. EMAS bringt vor allem<br />

deshalb zusätzliche Glaubwürdigkeit, da es - insbesondere durch<br />

das Instrument der Umwelterklärung - den Austausch mit der<br />

Öffentlichkeit forciert. Weiters tragen auch die Anforderungen<br />

hinsichtlich der Sicherstellung der Einhaltung geltender Rechtsvorschriften<br />

zu mehr Glaubwürdigkeit bei.<br />

In diesem Sinne könnte sich ein normiertes UMS gemäß<br />

ISO 14001 oder EMAS zukünftig als durchaus praktikabel für<br />

die betroffenen Betriebe erweisen, obwohl die Einführung eines<br />

zertifizierten Umweltmanagementsystems nicht zwingend vorgeschrieben<br />

werden soll.<br />

DI Dr. Rudolf Kanzian<br />

Mag. Melanie Zwirn, M.Sc.<br />

KANZIAN ENGINEERING & CONSULTING GmbH – KEC<br />

office@kec.at<br />

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Ejvind Pedersens Mission für eine bessere Recyclingindustrie:<br />

Die Vision der Closed-Loop-Produktion<br />

Ejvind Pedersen ist eine prominente Persönlichkeit in der Ressourcen-Industrie. Er verwandelt Müllverbrennungsasche<br />

in reine Metallfraktionen mit Primärrohstoff-Qualität und beliefert den Automobilsektor mit recycelten<br />

Ressourcen. Feinkorn in der Rostasche so aufbereiten, dass die Metalle der Qualität von Primärrohstoffen gleich<br />

kommen – das hat Pedersen nun zum Unternehmer des Jahres in Dänemark gemacht. Jetzt sucht er Kooperationen,<br />

die seine Idee in der Welt weiterführen.<br />

In den 1960er Jahren zog<br />

Ejvind Pedersens Vater nach<br />

Afrika – eine Entscheidung,<br />

die Ejvind Pedersen nach eigener<br />

Überzeugung zu dem gemacht<br />

hat, was er heute ist. Pedersen beschreibt<br />

es heute als Bereitschaft,<br />

Risiken einzugehen und den Mut<br />

aufzubringen, eine sichere Umgebung<br />

wie Dänemark zu verlassen,<br />

um Chancen zu suchen und Erfahrungen<br />

zu sammeln.<br />

Nach der Schule und zurück<br />

in Kopenhagen begann er seine<br />

berufliche Laufbahn in einem<br />

Unternehmen der Rohstoffindustrie<br />

mit Werken in Südamerika. Es<br />

folgten einige Jahre in Venezuela,<br />

Bolivien, Kolumbien und Peru als<br />

technischer Leiter von sechs Werken,<br />

in denen er zwei Aluminiumschmelzen<br />

für Getränkedosen<br />

(UBC) errichtete. Zu Beginn der<br />

Schulzeit seiner Kinder, kehrte<br />

Pedersen mit seiner Familie nach<br />

Dänemark zurück.<br />

Aus Fehlern lernen<br />

und der Vision folgen<br />

Der junge Pedersen war während<br />

seines Aufenthalts in Südamerika<br />

alles andere als stolz auf den Umgang<br />

der Industrie mit der Umwelt<br />

und den Menschen. Er fasste<br />

den Entschluss, eine moderne<br />

Technologie für eine bessere<br />

Ressourcen-Rückgewinnung zu<br />

entwickeln. Hierbei konzentrierte<br />

er sich auf die Verarbeitung<br />

und Wiederverwendung von<br />

Metallen um den CO 2<br />

Ausstoß<br />

zu verringern.<br />

1989 investierte Pedersen acht<br />

Millionen Euro in Dänemark und<br />

baute eine Anlage zur Einschmelze<br />

gebrauchter Getränkedosen.<br />

Allerdings führte der Fall der<br />

Berliner Mauer und die wirtschaftlichen<br />

Veränderungen zu<br />

drastisch sinkenden Preisen in<br />

der Metallindustrie. „Ich verlor<br />

alles“, erinnert er sich. 2002 begann<br />

Pedersen ein weiteres Mal<br />

ganz von vorne und baute Scanmetals<br />

auf, das Unternehmen, das<br />

er heute erfolgreich führt. „Sue<br />

(Anm.: seine erste Mitarbeiterin<br />

und seither im Unternehmen<br />

beschäftigt) und ich begannen<br />

1: Ejvind Pedersen (66), CEO von Scanmetals A/S in Dänemark:<br />

„Steinert war zur Stelle, als ich eine Lösung brauchte, und vermietete<br />

mir seine Röntgen-(XRT)-Sortiermaschine zur Herstellung sauberer<br />

Aluminiumprodukte.“ | 2: Andere Unternehmen vernachlässigen<br />

die feine Körnung. Hierin liegt der Vorteil für Scanmetals. 3: Der<br />

„EY Entrepreneur of The Year“-Award ist einer der prestigeträchtigsten<br />

Preise für Corporate Excellence weltweit. Das Programm ist in<br />

60 Ländern vertreten und vereint die besten Unternehmer der Welt.<br />

damit, Nichteisenmetalle von<br />

Hand zu sortieren.“ Auf diesem<br />

Weg schaffte es Scanmetals zurück<br />

in die Gewinnzone. Zwar<br />

hatte auch Scanmetals mit der Finanzkrise<br />

2008 zu kämpfen, aber<br />

diesmal überwand Pedersen die<br />

Krise mit Durchhaltevermögen<br />

und Entschlossenheit. „Steinert<br />

war zur Stelle, als ich eine Lösung<br />

brauchte, und vermietete<br />

mir seine Röntgen-(XRT)-Sortiermaschine<br />

zur Herstellung<br />

sauberer Aluminiumprodukte“,<br />

erklärt Pedersen. Damit war der<br />

Grundstein für seine finanzielle<br />

Unabhängigkeit gelegt, die es ihm<br />

ermöglichte, seine Vision europaweit<br />

zu verbreiten. Inzwischen<br />

gibt es dank Pedersens Erfolg viele<br />

unterschiedliche Sortieranlagen,<br />

die Müllverbrennungsasche<br />

in Primärressourcen verwandeln.<br />

Fokus auf die feinen<br />

Nichteisenmetalle<br />

Pedersen zufolge glaubte vor<br />

sechs Jahren noch niemand an<br />

Machen Sie Abfall<br />

zu Wertstoff –<br />

mit HSM!<br />

HSM Ballenpressen sind immer<br />

Spezialisten, wenn es darum geht,<br />

Abfallmaterialien zu verdichten.<br />

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müssen, welche Volumina und<br />

örtlichen Gegebenheiten Sie haben<br />

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1<br />

2 3<br />

das Potenzial der kleinen Partikel<br />

in der Asche. „Wir produzieren<br />

täglich vier LKW-Ladungen<br />

Aluminium“, erklärt er. „Und die<br />

finden in der Ressourcen-hungrigen<br />

Industrie ihren Absatz.“ Entscheidend<br />

ist, dass die Industrie<br />

sich nicht direkt aus dem Primärbergbau<br />

versorgen muss, und<br />

ihre Nachhaltigkeitsbilanz steigt,<br />

wenn sie hochwertige Sekundärrohstoffe<br />

einsetzen.<br />

Die größte Verbrennungsanlage<br />

von Kopenhagen produziert<br />

circa 240.000 Tonnen Müllverbrennungsasche<br />

pro Jahr. „Etwa<br />

20 Prozent des Abfalls aus Verbrennungsanlagen<br />

wird zu Rostasche.<br />

Der Metallanteil in dieser<br />

Asche – Partikel von ein bis 100<br />

Millimeter – beträgt etwa zwei<br />

Prozent.“ Nach der Verbrennung<br />

erhöht die Abscheidung von NE-<br />

Metallen mittels Wirbelstromscheidung<br />

den Metallanteil von<br />

zwei auf 50 bis 60 Prozent. Die<br />

Anlagen verkaufen die behandelte<br />

Asche für circa 1.000 Euro<br />

pro Tonne. „Das heißt, dass wir<br />

2.000 Euro pro Tonne Metall<br />

bezahlen. Und für mich liegt der<br />

Benefit in den kleinen Partikeln,<br />

im Feinkorn.“<br />

Steinert ermöglicht<br />

Closed-Loop-Produktion<br />

Fotos: Steinert<br />

Pedersen fokussiert sich nun auf<br />

die Herstellung von Aluminium.<br />

Also auf Herstellung von highend<br />

Qualität, die seine Kunden<br />

benötigen. Er investierte früh in<br />

Technologien zur Trennung von<br />

Schwer- und Leichtfraktionen<br />

und deren Upgrade in sortenreine<br />

Metallprodukte wie unter anderem<br />

Aluminiumlegierungen.<br />

Der Prozess beginnt mit dem<br />

Nichteisenmetallscheider für die<br />

Zorba-Rückgewinnung aus der<br />

Asche. Hierauf folgt im nächsten<br />

Schritt die Separation des Edelstahls<br />

mittels Induktionssortiersystem.<br />

Die Steinert XSS T (Röntgentransmission)<br />

erzeugt dabei<br />

sehr reines Aluminium durch die<br />

Aussortierung von Schwermetallen.<br />

Die Erkennung der Sortieranlage<br />

ist so präzise, dass sie eine Aluminiumreinheit<br />

von 99,9 Prozent<br />

erreicht. Die Steinert KSS FLI XF<br />

(Röntgenfluoreszenz) wiederum<br />

ist die modernste Lösung zur<br />

Trennung von Schwermetallen<br />

in Kupfer, Messing, Zink und<br />

Edelmetalle. Der Reinheitsgehalt<br />

liegt bei den Schwermetallen bei<br />

über 97 Prozent.<br />

Kunden wie beispielsweise<br />

Aluminiumhütten nehmen fast<br />

100 Prozent des Aluminiums das<br />

Scanmetals von diesem Typ produziert,<br />

ab zur Produktion neuer<br />

Alu-Dosen. Hier wird der Closed-Loop<br />

Gedanke Realität. Für<br />

die Herstellung von Getränkedosen<br />

waren Hersteller lange auf<br />

reines Aluminium direkt aus dem<br />

Bergbau angewiesen. Pedersens<br />

Kunden sind sehr zufrieden mit<br />

der Qualität der rückgewonnenen<br />

Ressourcen von Scanmetals<br />

und müssen nicht länger Primäraluminium<br />

aus den Bergwerken<br />

beziehen – eine echte Win-win-<br />

Situation, da der Käufer gleichzeitig<br />

seine Nachhaltigkeitsbilanz<br />

verbessert. Bis zu zehn Mal kann<br />

rückgewonnenes Aluminium<br />

damit ohne Qualitätseinbußen<br />

recycelt werden.<br />

„EY Entrepreneur<br />

of the year 2018“-Award<br />

Ernst & Young überreichte vergangenes<br />

Jahr Ejvind Pedersen<br />

den Unternehmerpreis in der<br />

Kategorie „Innovation“. Er überzeugte<br />

die Jury mit beeindruckenden<br />

Wachstumsraten, mit<br />

seiner Innovationskraft und seinem<br />

sozialen Engagement. Und<br />

auch diesmal nutzte Pedersen die<br />

Gunst der Stunde. Er fragte in<br />

seiner Dankesrede, ob jemand in<br />

seine Vision investieren möchte,<br />

um diese in die Welt zu tragen<br />

und weitere Arbeitsplätze in der<br />

Ressourcenindustrie zu schaffen.<br />

„Ich habe aus Fehlern gelernt.<br />

Ich habe ein gesundes Unternehmen<br />

aufgebaut, und ich habe<br />

eine innovative Vision mit viel<br />

Zukunftspotenzial. Es hat in<br />

meinem Leben viele Herausforderungen<br />

gegeben, aber ich<br />

habe meine Chancen immer<br />

genutzt, und damit war ich<br />

erfolgreich. Das hat mir Selbstvertrauen<br />

gegeben.“<br />

Eine Woche nach der Preisverleihung<br />

konnte Pedersen den<br />

nächsten Erfolg verbuchen. Die<br />

Lego-Familie meldete sich bei<br />

ihm und stieg ins Geschäft ein.<br />

Das Unternehmen schenkt seinen<br />

Visionen Vertrauen und will<br />

in die Expansion seiner nächsten<br />

Projekte in Europa investieren<br />

– damit der Materialkreislauf<br />

erhalten bleibt. Übrigens: Scanmetals<br />

ist in der Lage, innerhalb<br />

eines Jahres nach Erteilung der<br />

Betriebsgenehmigung seitens<br />

der Umweltbehörden ein neues<br />

Werk zu errichten und in Betrieb<br />

zu nehmen. Neue Werke werden<br />

in Eigenregie, als Joint-Venture<br />

oder im Rahmen von Kooperationen<br />

geführt.


September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG<br />

11<br />

Die KOMMUNEN sollten mehr tun für den KLIMASCHUTZ.<br />

Die Bürger sparen dabei noch Müll-Gebühren!<br />

Zirka 50 Prozent des Restmülls sind „vergrabene“ Bioabfälle - und sind somit der energetischen und stofflichen Verwertung entzogen! Deshalb sind nicht nur die<br />

CO 2<br />

-Emissionen unnötig hoch (= durch die Müll-Verbrennung des feuchten Bioabfalls) sondern auch die Müllgebühren! Das ist „klimaschädlich“ sowie Geld- und<br />

Ressourcen-Verschwendung beim Müll!<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

FEAD-Präsident Peter Kurth erklärte aktuell:<br />

„Es ist ein SKANDAL, dass u.a. in Deutschland<br />

Jahr für Jahr ca. vier Millionen Tonnen<br />

organische Abfälle in die Verbrennung gelangen.<br />

Dort gehören sie aber nicht hin, denn sie sind die<br />

Rohstoffe etwa für organischen Dünger und für<br />

Biogas. Mit dem Einsatz dieser Recyclingrohstoffe<br />

könnten mineralische Düngemittel und fossile Energieträger<br />

eingespart werden.“ >> Eine gut gefüllte<br />

Biotonne liefert ca. 36 kWh Energie!!!<br />

Eine ambitionierte Bioabfall-MENGEN- und<br />

QUALITÄTS-Steigerung sollte von den KOM-<br />

MUNEN schnellstmöglich und flächendeckend<br />

beschlossen und eingeführt werden >> statt nur Absichtserklärungen<br />

zu verkünden.<br />

FAZIT: Das wäre eine wichtige, kommunale „KLI-<br />

MASCHUTZ -Komponente“, für die grundsätzlich<br />

alle Bürger UND die „Fridays for Future - Klimaaktivisten“<br />

>> „DANKE“ sagen würden. Es wäre<br />

außerdem „vorbildhaft und nachahmenswert“ für<br />

die anderen EU-Länder.<br />

Überlassungspflichtige Bioabfälle müssen<br />

möglichst sortenrein erfasst werden<br />

Vorab-Information<br />

Bioabfall ist eine höchst wertvolle, energetische und<br />

stoffliche Ressource.<br />

Die energetische und stoffliche Nutzung von Bioabfällen<br />

ist ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen<br />

Kreislaufwirtschaft und trägt anteilig auch<br />

zur Energiewende bei. Je besser die Müll-Trennung<br />

(= durch Detektions-Systeme UND Gebührenanreize)<br />

desto mehr umweltfreundliche Energie<br />

und desto besser der Kompost (= als Dünger und<br />

„Feuchte-Speicher“)!<br />

„Mengenabhängige Abfallgebühren-Systeme“, mit<br />

starken Gebührenanreizen zur deutlichen Reduzierung<br />

der RESTMÜLL-Mengen UND Steigerung<br />

der BIOABFALL-Mengen, werden von vielen<br />

Kommunen sehr häufig deshalb gemieden, weil die<br />

Sorge über die Zunahme der STÖRSTOFFE im<br />

Bioabfall überwiegt.<br />

Nachfolgender Praxis-Bericht beweist, dass diese<br />

Sorge der Störstoffmengen-Zunahme – unter bestimmten<br />

Voraussetzungen – nicht nur unbegründet<br />

ist, sondern eine gleichzeitige, deutliche Reduzierung<br />

der STÖRSTOFFE möglich ist.<br />

Mit Innovation die Biogut-Input-Qualität<br />

enorm und nachhaltig steigern<br />

Automatische Biotonnen-Prüfungen am Sammel-Fahrzeug<br />

bringen eine 1 A-Input-Qualität<br />

(= ca. 0,2 Prozent Störstoffe) – trotz gebührenfreier<br />

Biotonne und weiterer Gebühren-Anreize!<br />

Diese automatischen DETEKTIONS-SYSTEME<br />

(DS) fördern die Trenn-Disziplin des Bürgers deutlich,<br />

so wie festinstallierte Radar-Kontrollen an der<br />

Straße UND sie verhindern die Entleerung „vermüllter<br />

Bio- bzw. Altpapier-Tonnen“.<br />

Eine permanente, innovative Prüfung (im gesamten<br />

Abfallbehälter) ist EU-weit die erfolgreichste<br />

Art, die Fremdstoffgehalte im Biogut deutlich zu<br />

reduzieren und die erforderliche Inputqualität<br />

nachhaltig zu gewährleisten >> auch in Groß-<br />

Städten!<br />

AKTUELL – aus dem MAIN-TAUBER-KREIS:<br />

„Alle Öffentlichkeitsarbeit und der Einsatz von<br />

Abfallberatern hatten sich nur als Tropfen auf den<br />

heißen Stein erwiesen“.<br />

OHNE Det.-Systeme 25 Prozent Fremdstoffe<br />

danach<br />

MIT Det.-Systeme 1 Prozent Fremdstoffe<br />

Eine sehr positive Meinung äußerte: EU-Kommissar<br />

Karmenu Vella<br />

„Das Fremdstoffdetektionssystem kann einen<br />

wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Erfassungsquote<br />

sowie die Qualität der Wertstoff-Fraktionen<br />

zu erhöhen. Somit kann das System zur Schließung<br />

von Stoffkreisläufen beitragen.“<br />

„EU-weit patentiertes Detektions-System“<br />

Das „EU-weit patentierte Detektions-System“ ist<br />

mit seinem „technischen Prüf-Verfahren“ in allen<br />

EU-Staaten patentgeschützt und deshalb absolut<br />

einmalig. Es unterstützt beim Kampf gegen Energie-<br />

Mangel und Rohstoffknappheit UND bei der Reduzierung<br />

der Stickoxide (siehe nachfolgende Info).<br />

Bioabfälle aus Gebieten, die zuvor im Kompostwerk<br />

durch hohe Störstoffanteile auffielen, haben<br />

seit Einsatz der DS eine sehr gute Input-Qualität<br />

(etwa 0,2 Prozent Störstoffe) und nur noch<br />

0,8 Prozent der Behälter sind unkorrekt befüllt<br />

und deshalb nicht geleert (= Einstellung am Rechner:<br />

„ROTE Karte“).<br />

Detektionssysteme kosten pro System und Tag<br />

nur ca. EUR 15,19- . Sie bringen finanzielle und<br />

ökologische Vorteile in großem Ausmaß – für die<br />

Kommunen und die Verwerter!<br />

Was sind die ambitionierten KLIMA-ZIELE?<br />

Die BIOABFALL-Mengen sowie die BIOAB-<br />

FALL-Qualität drastisch steigern UND die REST-<br />

MÜLL-Mengen sowie die Müll-Gebühren drastisch<br />

senken!<br />

Das kommunale PROBLEM<br />

und die CHANCE<br />

Bioabfall als Ressource und Energiequelle besser<br />

nutzen als in der Vergangenheit. Das ist unverzichtbar<br />

für das Klima und die Umwelt! Die<br />

Potenziale zur Erfassung von Bioabfall aus privaten<br />

Haushalten sind bei Weitem noch nicht erschlossen.<br />

Die Länder-Abfall-Bilanzen geben darüber<br />

hinreichend Auskunft.<br />

Zu viel Bioabfall landet immer noch in der Restmüll-<br />

Tonne und somit in der Müll-Verbrennung – auch<br />

dort, wo die Biotonne schon flächendeckend eingeführt<br />

ist.<br />

Deshalb sind die Müllgebühren unnötig hoch –<br />

UND gleichzeitig auch die Kohlendioxid-Emissionen!<br />

Der Grund: Hohe Stickoxide-Emissionen entstehen<br />

u.a. in den Müllverbrennungs-Anlagen durch<br />

die vermeidbare „Mit-Verbrennung von feuchtem<br />

Bioabfall“!!!<br />

Kampf dem KLIMA-WANDEL >><br />

mehr erneuerbare Energien<br />

Ungenutzten Abschöpf-Potenziale bei den Bioabfallmengen<br />

(= ca. 50 Prozent des Restmüllvolumens).<br />

Durch das hohe, ungenutzte Energie-Potenzial<br />

kann dem drohenden „Energie-Mangel“ entgegnet<br />

werden, erzeugt aus den ungenutzten Abschöpf-<br />

Potenzialen bei den Bioabfallmengen – über die<br />

energetische Verwertung (= Vergärung).<br />

Weil sich diese DS mit gebühren-relevanten Ident-/<br />

Wiege-Systemen kombinieren lassen, eröffnen sie<br />

für Kommunen weitere Potenziale für ein effizienteres<br />

Abfallmanagement!<br />

Erfolgsstory – LK Darmstadt-Dieburg<br />

Die Störstoffe haben nicht zugenommen – ganz im<br />

Gegenteil. Die Qualität des Bioabfalls und die Sortier-Disziplin<br />

ist „sehr gut“ – auf Grund der eingebauten<br />

Störstoff-Detektoren am Sammelfahrzeug.<br />

So lobte der Präsident des Hessischen Rechnungshofs<br />

die Gebührenanreize des Zweckverbandes<br />

Darmstadt-Dieburg (ZAW). Gelobt wurde auch<br />

der Einsatz von automatischen Störstoffdetektoren<br />

am Biomüll-Sammelfahrzeug. Damit werden ohne<br />

Zeit-Verlust Fremdstoffe im Biomüll festgestellt<br />

und ggf. die Entleerung der Biotonne verhindert um<br />

so hochwertigen und kosten-günstigen Kompost<br />

herstellen zu können. Die Prüfempfindlichkeit ist<br />

einstellbar im Führerhaus. Nur noch ca. sechs Behälter<br />

pro Fahrzeug/Tag bleiben unentleert stehen<br />

(= Rote Karte).<br />

Ohne DS würde so mancher Zeitgenosse seinen<br />

Restmüll in die gebührenfreie Biotonne werfen –<br />

um Restmüll-Behälterleerungen zu vermeiden und<br />

Geld zu sparen.<br />

FAZIT<br />

Mehr Bioenergie-Erzeugung auf Basis von Bioabfällen<br />

>> Mehr KLIMA-SCHUTZ<br />

Diese „vorbildliche und nachahmenswerte“<br />

Steigerung der störstoffarmen Bio-Abfälle zur<br />

Biogaserzeugung und stofflichen Verwertung<br />

– genießt immer höhere gesellschaftliche und<br />

politische Akzeptanz. FRAGE: Wo bleiben die<br />

„kommunalen Nachahmer“?<br />

Hans J. Maier<br />

GF der Maier & Fabris GmbH | Umwelttechnik<br />

Lembergstr. 21 | D-72072 Tübingen<br />

maier@maier-fabris.de<br />

www.maier-fabris.de<br />

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12 ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Abfallvermeidung und -trennung<br />

„Schladming: Weniger Müll für’s Lebensg’fühl“<br />

Seit Anfang des Jahres ist Abfallvermeidung und -trennung Topthema in Schladming.<br />

Autor:<br />

Joachim Thaler, MA<br />

ÖGUT - Österreichische Gesellschaft<br />

für Umwelt und Technik<br />

men, Ideen einzubringen und beim<br />

Projekt aktiv mitzumachen.<br />

Nutzen für Mensch<br />

und Umwelt<br />

Die steirische Stadtgemeinde<br />

Schladming (rd. 7000 EinwohnerInnen)<br />

ist mit durchschnittlich<br />

1,5 Millionen Nächtigungen<br />

pro Jahr eine äußerst beliebte Urlaubsdestination.<br />

Auch als Eventlocation ist<br />

Schladming sehr gefragt: Sportveranstaltungen<br />

wie das jährliche „Nightrace“,<br />

die Schi-Weltmeisterschaften, Special<br />

Olympics und Konzerte bringen pro<br />

Event bis zu 50.000 BesucherInnen in<br />

die Region. Doch der Erfolg als Tourismusdestination<br />

und Veranstaltungsort<br />

hat auch eine Kehrseite: ein erhöhtes<br />

Abfallaufkommen.<br />

Dem will Schladming entgegenwirken.<br />

Anfang <strong>2019</strong> startete das auf drei<br />

Jahre ausgelegte Projekt „Schladming<br />

– Weniger Müll für’s Lebensg’fühl“, mit<br />

dem Schladming im Bereich Abfallvermeidung<br />

und -trennung eine Vorreiterrolle<br />

einnehmen will.<br />

Handlungsfelder Events,<br />

Tourismus und Bildung<br />

Die Umsetzungsphase fokussiert sich auf<br />

folgende drei Handlungsfelder: Events,<br />

Tourismus und Bildung. Damit werden<br />

die besonderen Herausforderungen<br />

Schladmings als Urlaubsdestination und<br />

Austragungsort von Großveranstaltungen<br />

aufgegriffen. Durch Sensibilisierung<br />

von Kindern und Jugendlichen soll das<br />

Thema Abfallvermeidung und -trennung<br />

langfristig im Bewusstsein der Bevölkerung<br />

verankert werden.<br />

Im Handlungsfeld Events wird unter<br />

anderem mit dem Einsatz von Mehrwegbechern,<br />

einer Verbesserung der Abfalltrennung,<br />

der Reduktion der Give-aways<br />

und der Sensibilisierung der Event-BesucherInnen<br />

gestartet. Bereits beim Ski<br />

Opening Schladming im Dezember<br />

werden erste Maßnahmen umgesetzt.<br />

Die Gemeinde will Vorbild sein und so<br />

werden auch bei gemeindeeigenen Veranstaltungen<br />

in Zukunft ökologische<br />

Mindestkriterien vorgegeben.<br />

Für den Tourismus sind verschiedene<br />

Schulungsangebote für Betriebe<br />

zum Umweltschutz und Abfallmanagement<br />

sowie Informations- und<br />

Sensibilisierungsmaßnahmen für Gäste<br />

vorgesehen.<br />

Im Handlungsfeld Bildung ist geplant<br />

in den städtischen Kindergärten die Themen<br />

Abfallvermeidung und -trennung<br />

als Schwerpunktthema mit diversen<br />

Aktivitäten über das kommende Kindergartenjahr<br />

hinweg auf spielerische Art<br />

und Weise zu vermitteln. An den Schulen<br />

können die SchülerInnen im Wintersemester<br />

anhand eines „Müllpasses“ ihr<br />

Wegwerfverhalten reflektieren und im<br />

Rahmen eines Schulwettbewerbs Ideen<br />

zur Abfallvermeidung entwickeln.<br />

Einbindung von Stakeholdern<br />

und der Bevölkerung<br />

Das Projekt wird nur erfolgreich sein,<br />

wenn die Menschen vor Ort die gesetzten<br />

Maßnahmen mittragen. Daher<br />

werden – neben zahlreichen bilateralen<br />

Gesprächen – Workshops mit wichtigen<br />

lokalen Stakeholdern durchgeführt,<br />

um Maßnahmen gemeinsam zu<br />

entwickeln und deren Umsetzbarkeit<br />

zu diskutieren. Neben der Gemeinde<br />

werden gezielt Stakeholder aus den<br />

drei Schwerpunktbereichen (Events,<br />

Tourismus, Bildung) und Akteure<br />

aus der Abfallwirtschaft eingebunden.<br />

Zukünftig werden alle Schladminger<br />

BürgerInnen die Möglichkeit bekom-<br />

Den SchladmingerInnen nützt das Projekt<br />

doppelt: Einerseits werden durch<br />

verstärkte Abfallvermeidung und -trennung<br />

langfristig die Gemeindekosten<br />

gesenkt. Andererseits trägt weniger Müll<br />

im Landschafts- und Ortsbild zu einem<br />

positiven „Lebensg’fühl“ bei. Die Umwelt<br />

profitiert durch die Schonung von<br />

Ressourcen ebenso wie durch weniger<br />

Müll in der Natur. Es bleibt zu hoffen,<br />

dass nach dem Schladminger Vorbild<br />

viele andere Tourismusdestinationen<br />

und Veranstaltungszentren Abfallvermeidung<br />

und -trennung forcieren!<br />

Zum Projekt<br />

Geleitet wird das Projekt von der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Umwelt<br />

und Technik (ÖGUT). Die Umsetzung<br />

erfolgt gemeinsam mit dem<br />

Umwelt-Analytik-Unternehmen AQA<br />

GmbH und der pulswerk GmbH in<br />

enger Abstimmung mit der Gemeinde<br />

und lokalen AkteurInnen.<br />

Die Projektfinanzierung für die<br />

Ausarbeitung und die Begleitung der<br />

Maßnahmen durch ein ExpertInnenteam<br />

in enger Zusammenarbeit mit<br />

allen Stakeholdern aus der Gemeinde<br />

ist über die Stiftung von Coca-Cola, die<br />

weltweit nachhaltige Projekte unterstützt,<br />

gelungen. <br />

SCHREDDERN UND HACKEN<br />

LEICHT GEMACHT.<br />

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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG<br />

13<br />

Anwenderbericht: Entsorgung von Flugzeugcatering-Abfall<br />

Nach der Landung …<br />

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wo eigentlich ihre Verpackungen für Tomatensaft<br />

oder Sandwich nach Ihrem Flug landen? Was genau hinter der Entsorgungskette<br />

für Flugzeugcatering-Müll steckt, offenbart der Anwenderbericht von Strautmann<br />

Umwelttechnik und seinen Entsorgungslösungen AutoLoadBaler und LiquiDrainer.<br />

Die LSG First Catering zeigt dabei, welches Einsparpotenzial hinter seinen beiden<br />

neuen Strautmann-Pressen steckt.<br />

Der Airline Caterer LSG<br />

First Catering produziert<br />

täglich rund<br />

19.000 Mahlzeiten und Sandwiches<br />

für den Flughafen Zürich<br />

in der Schweiz. Alles, was zum<br />

Flugzeug gebracht wird, kommt<br />

nach dem Flug – zum Teil natürlich<br />

entleert – wieder zurück und<br />

muss entsorgt werden. Operations<br />

Manager Marcel Schneider macht<br />

aber deutlich: „Wir haben dafür<br />

lange sehr hohe Entsorgungskosten<br />

bezahlen müssen und konnten<br />

die Rohstoffe nicht einem Recycling<br />

zuführen“. Jetzt aber verdichtet<br />

der Airline Caterer täglich 350<br />

Kilogramm Kartonagen zu Ballen<br />

und entleert alle vollen und halbvollen<br />

PET-Flaschen, die vom<br />

Flughafen in sein Logistikzentrum<br />

zurückkommen.<br />

Mit der Entwässerungspresse<br />

LiquiDrainer und der halbautomatischen<br />

Ballenpresse AutoLoadBaler<br />

spart das Unternehmen<br />

damit nun jährlich rund 40.000<br />

Schweizer Franken bei den Entsorgungskosten<br />

ein und schont<br />

dabei die Umwelt.<br />

LiquiDrainer im Einsatz<br />

Alle zubereiteten Speisen und<br />

Getränke werden vom Standort<br />

in Bassersdorf zum Flughafen<br />

Zürich direkt in die Flugzeuge<br />

gebracht. Anschließend werden<br />

die Flugzeuge entladen. Das<br />

funktioniert so von Geschirr über<br />

Kaugummis bis hin zu vollen und<br />

leeren PET-Flaschen. Die Trolleys<br />

werden wieder aufgefüllt und<br />

was entsorgt werden muss, wird<br />

entsorgt. Glasflaschen werden<br />

zum Beispiel in „Paloxen“ gesammelt.<br />

Alle PET-Flaschen werden<br />

in Plastikboxen gesammelt und<br />

dann in den LiquiDrainer gekippt.<br />

Dieser entleert alle Flaschen<br />

und gibt die leeren Umverpackungen<br />

in eine große Box ab.<br />

Was mit den Flüssigkeiten passiert,<br />

erklärt Marcel Schneider:<br />

„Die Flüssigkeiten geben wir direkt<br />

in die Abwasserentsorgung<br />

und von dort aus in die Wasserreinigungsanlage.<br />

Vor der Installation<br />

des neuen Entsorgungsprozesses<br />

wurde alles mit der<br />

ARA (Abwasserreinigungsanlage)<br />

abgeklärt.“ Die große Box mit<br />

den leeren PET-Flaschen wird<br />

zusammen mit den Glasflaschen<br />

vom nur zwei Kilometer entfernten<br />

Entsorgungsunternehmen<br />

Kibag Entsorgungstechnik AG<br />

abgeholt und anschließend dem<br />

Recycling zugeführt.<br />

Laut Schneider produziert<br />

LSG First Catering selbst<br />

sehr wenig Abfall am Standort.<br />

Aber alles, was ankommt,<br />

wird gesammelt und mit der<br />

halbautomatischen Ballenpresse<br />

AutoLoadBaler zu Ballen<br />

verpresst. Rund 127 Tonnen<br />

Kartonagen werden so jedes Jahr<br />

wirtschaftlich entsorgt und dem<br />

Recyclingkreislauf zugeführt.<br />

Halbautomatische<br />

Ballenpresse AutoLoadBaler<br />

„Der Clou an der neuen Presse<br />

ist, dass wir überall Sammelwagen<br />

positioniert haben“, sagt<br />

Schneider. Im Lager, an den<br />

Rüstposten, an der Warenannahme,<br />

und so weiter. Insgesamt<br />

zwölf Wagen stehen bereit. Die<br />

1<br />

Mitarbeiter werfen die Kartonage<br />

bequem in den Wagen.<br />

Sobald ein Wagen voll ist, wird er<br />

von einem Mitarbeiter zur Maschine<br />

gebracht, der Startknopf<br />

wird gedrückt und ein anderer<br />

leerer Wagen wird wieder mit<br />

zurückgenommen. „Das ist sehr<br />

praktisch und geht schnell. Vorher<br />

ging es behelfsmäßig zu“, so<br />

Schneider. „Mit Gitterwägen ist<br />

man hin und her und kreuz und<br />

quer gefahren und es fiel hier<br />

und dort etwas herunter und war<br />

chaotisch. Die neuen Sammelwagen<br />

sind handlich und ordentlich.“<br />

Bei der Kartonage war es<br />

ähnlich. Die Mitarbeiter mussten<br />

mit den gesammelten Kartons<br />

ständig außer Haus, um diese<br />

zu entsorgen und dann wieder<br />

zurücklaufen. Das verursachte<br />

2 Fotos: Strautmann Umwelttechnik<br />

1: Alle PET-Flaschen werden in Plastikboxen gesammelt<br />

und dann in den LiquiDrainer gekippt. Dieser entleert alle<br />

Flaschen zuverlässig und gibt die leeren Umverpackungen in<br />

eine große Box ab.<br />

2: „Der Clou an der neuen Presse ist, dass wir überall Sammelwagen<br />

positioniert haben.“ Marcel Schneider, LSG First Catering<br />

Wartezeiten und weite Wege<br />

bei Wind und Wetter. „Jetzt, mit<br />

dem AutoLoadBaler, ist es viel<br />

praktischer“, sagtSchneider.<br />

Austropressen – intelligentes Abfallmanagement für Hermes Fulfilment<br />

Maximale Leistungseffizienz auf Flüsterstufe<br />

Maßgefertigte Entsorgungslösung in der Praxis: Im Versandzentrum Haldensleben der Otto Group überzeugen energieeffiziente Höchstleistungen. Mit der Austropressen<br />

Kanalballenpresse APK-D42 ist das Unternehmen auch in punkto Verpackungsmaterialien-Verarbeitung optimal ausgerüstet.<br />

Die Hermes Fulfilment<br />

GmbH betreibt in Haldensleben<br />

(Sachsen-Anhalt,<br />

Deutschland) das zentrale<br />

Auslieferungslager für Handelsgesellschaften<br />

der Otto Group. Das<br />

Versandzentrum wird seit 2010<br />

stetig erweitert, denn für einen reibungslosen<br />

und schnellen Ablauf<br />

müssen die Kapazitäten ständig<br />

erhöht werden. So auch bei der<br />

Verarbeitung der Verpackungsmaterialien:<br />

Die erste Austropressen<br />

Kanalballenpresse APK-D42<br />

ging 2017 in Betrieb, seit 2018<br />

arbeiten zwei weitere sehr erfolgreich<br />

in diesem aktiven Unternehmen.<br />

Rund 3.700 Mitarbeiter<br />

sind am Standort Haldensleben<br />

beschäftigt und täglich werden bis<br />

zu 300.000 Sendungen auf dem<br />

Stammgelände kommissioniert<br />

und verladen.<br />

Um die hohen Mengen an<br />

anfallenden Verpackungsmaterialen<br />

einfach und schnell bewältigen<br />

zu können, braucht es<br />

echte Leistungsstärke für eine<br />

störungsfreie, kontinuierliche<br />

und vollautomatische Verarbeitung<br />

der Kartonagen zu kompakten<br />

Ballen.<br />

Reduzierter<br />

Energieverbrauch und<br />

minimale Schallemission<br />

Die modernen Austropressen-<br />

Anlagen überzeugen dabei täglich<br />

durch maximale Leistungseffizienz<br />

bei minimalem Energieverbrauch.<br />

Alle drei Maschinen sind<br />

mit einem 30 Kilowatt-Aggregat<br />

mit Frequenzumrichter ausgerüstet.<br />

Durch Frequenzumrichter,<br />

Antriebsstopp und optimierte<br />

Hydraulikausrüstung konnte der<br />

gesamte Energieverbrauch um<br />

rund 30 Prozent reduziert werden.<br />

Dieses hohe und gleichsam<br />

wirtschaftliche Leistungspotenzial<br />

lässt sich auch mit minimalen<br />

Schallemissionswerten realisieren.<br />

Verantwortlich dafür zeichnen<br />

eine spezielle Flüsterpumpe sowie<br />

intelligente und spezifische Installationsmaßnahmen.<br />

Das Ergebnis<br />

sind optimale und sichere Arbeitsbedingungen<br />

für alle Mitarbeiter.<br />

Flüsterpumpe<br />

reduziert Schallemission<br />

Die Antriebseinheiten mit<br />

30 Kilowatt Leistung verfügen<br />

über Frequenzumrichter und<br />

Sensoren im Fülltrichter, die bei<br />

Nullbetrieb sofort abschalten.<br />

Das ist intelligente Energie- und<br />

Kosteneffizienz.<br />

Auch hinsichtlich der Verarbeitung<br />

wird auf Reduktion<br />

und Optimierung gesetzt. Dafür<br />

sorgen die vollautomatische und<br />

drahtsparende Bindung Drillfix<br />

und die dreifach-horizontale<br />

Umreifung mit zusätzlichem<br />

Drahtüberwachungssystem.<br />

Das patentierte Schneidesystem<br />

minimiert Materialverklemmungen,<br />

den Energieverbrauch<br />

pro Presszyklus sowie den Materialverschleiß<br />

am Schneidewerkzeug.<br />

Den Gesamtverschleiß<br />

generell reduzieren wechselbare<br />

Bodenplatten aus Hardox.<br />

Daneben reduziert die Flüsterpumpe<br />

im Hydrauliktank die<br />

Schallemission auf ein Minimum.<br />

Kostenschonend wirkt sich der<br />

Einsatz einer Ölpflegeeinheit aus.<br />

Kühlung, Heizung, Reinigung<br />

in einem System vervielfacht die<br />

Lebensdauer der Hydraulikausrüstung<br />

und des Hydrauliköls.<br />

Die Anbindung an das betriebsinterne<br />

Netzwerk zur Übertragung<br />

der Maschinendaten lässt eine<br />

permanente Beobachtung und<br />

Steuerung (Anzahl der Ballen<br />

oder Störmeldungen) zu. Ebenso<br />

ermöglicht der zusätzliche Zugang<br />

jederzeit eine schnelle und<br />

kostengünstige Fernwartung. <br />

Rund 3.700 Mitarbeiter sind im<br />

Versandzentrum Haldensleben<br />

der Otto Group beschäftigt<br />

und täglich werden bis zu<br />

300.000 Sendungen auf dem<br />

Stammgelände kommissioniert<br />

und verladen. Die hohen<br />

Mengen an anfallenden<br />

Verpackungsmaterialen<br />

bewältigen drei Austropressen<br />

Kanalballenpressen APK-D42.<br />

Eggersmann<br />

Anlagenbau –<br />

Ihr Experte für<br />

Recyclinganlagen.<br />

Abfallentsorgung nach<br />

dem neuesten Stand<br />

der Technik.<br />

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anlagenbau@f-e.de<br />

Foto: austropressen, Otto Group, LuM<br />

f-e.de


14 ABFALLBEHANDLUNG, -VERWERTUNG <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Ecomondo, 5. bis 8. November <strong>2019</strong>, Rimini<br />

Alles rund um die Kreislaufwirtschaft<br />

Das Leitmotiv der Ecomondo <strong>2019</strong> lautet „Alles rund um die Kreislaufwirtschaft“. Es soll die Themenbandbreite der mittlerweile traditionellen Umwelttechnik-Messe<br />

verknüpfen, die vom 5. bis 8. November im Rimini Expo Center, stattfinden und von der italienischen Ausstellungsgruppe IEG organisiert wird.<br />

Schon jetzt ist klar: Es wird eine<br />

ausverkaufte Ecomondo-<strong>Ausgabe</strong><br />

mit allen besetzten Hallen und<br />

einem neuen Ad-hoc-Layout für Gewerbe-<br />

und Industriemitglieder geben,<br />

die daran interessiert sind, die branchenübergreifende<br />

industrielle Symbiose von<br />

grüner Wirtschaft und Kreislaufwirtschaft<br />

zu erfassen. Im November werden<br />

1.300 Aussteller aus 30 Ländern und<br />

Besucher aus 150 Ländern erwartet. Es<br />

sind 150 Seminare mit 1.000 Referenten<br />

geplant. Zu den Hauptakteuren gehören<br />

auch die maßgeblichsten öffentlichen<br />

und privaten Organisationen und Einrichtungen,<br />

die die IEG das ganze Jahr<br />

über bei der Organisation der strategischen<br />

Inhalte der Messe unterstützen.<br />

Zeitgleich mit Ecomondo, Key<br />

Energy, für die Welt der erneuerbaren<br />

Energien, und Sal.Ve, der alle drei Jahre<br />

stattfindenden Waste Vehicle Expo.<br />

Grüne Wirtschaft<br />

Vom 5. bis 8. November organisiert die Italian Exhibition Group (IEG) wieder die Ecomondo an der Rimini Fiera.<br />

Sie gilt mittlerweile als die führende, jährlich stattfindende Veranstaltung für die neue grüne Wirtschaft in Europa.<br />

Grüne Wirtschaft ist ein grundlegendes,<br />

unvermeidbares Ziel in Italien im Jahr<br />

2023 in der Lage, eine halbe Million<br />

neuer Arbeitsplätze zu schaffen. Von<br />

nun an werden 20 Prozent der neuen<br />

Arbeitsplätze von ökologisch nachhaltigen<br />

Unternehmen geschaffen.<br />

Auf der Ecomondo <strong>2019</strong> wird auch<br />

der jährliche Termin mit den Generalstaaten<br />

der Grünen Wirtschaft abgehalten,<br />

der vom Nationalen Rat für Grüne<br />

Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem<br />

Ministerium für Umwelt und dem Ministerium<br />

für wirtschaftliche Entwicklung<br />

gefördert wird, um eine Analyse und eine<br />

Aktualisierung der neuesten Informationen<br />

vorzunehmen aktuelle entscheidende<br />

wirtschaftliche und normative Fragen.<br />

Als europäischer Marktführer für<br />

Kreislaufwirtschaft und Inkubator für Innovationen<br />

für Unternehmen, die auf der<br />

Suche nach neuen Geschäftsmodellen<br />

sind, hat Ecomondo die Rolle einer Plattform<br />

übernommen, auf der nützliche<br />

Pläne für neue Rechtsvorschriften erstellt<br />

werden, um verschiedene Gebiete zu verwalten<br />

und zu planen und vor allem umweltbewusst<br />

zu wirtschaften Wirtschaft,<br />

auch dank des qualifizierten proaktiven<br />

Technical Scientific Committee unter<br />

Vorsitz von Professor Fabio Fava von der<br />

Universität Bologna.<br />

Ecomondo <strong>2019</strong>:<br />

vier Makro-Sektoren<br />

In Rimini wird es alle innovativen<br />

Technologien für die integrierte Verwaltung<br />

und Verwertung von Materialien<br />

geben, um die Effizienz der Herstellungsprozesse<br />

zu verbessern. Die<br />

Foto: IEG<br />

Genehmigung des Kreislaufwirtschaftspakets<br />

durch die EU, gefolgt von seiner<br />

Annahme auf nationaler Ebene, bietet<br />

Verwertungs- und Recyclingunternehmen<br />

die Möglichkeit, sich der Herausforderung<br />

der Entwicklung und des<br />

Wandels vom Recycling von Abfällen,<br />

die für eine lineare Wirtschaft typisch<br />

sind, zu einer etablierten Kreislaufwirtschaft<br />

zu stellen System.<br />

Bei Circular Bioeconomy stehen<br />

die EU-Vorschriften zur Begrenzung<br />

und Beseitigung von Einwegprodukten<br />

aus Kunststoff im Vordergrund.<br />

Ein großer Innovationsimpuls, der die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Weltmarktes<br />

für nachhaltige Produkte steigern kann<br />

und bereits rasch wächst. In den letzten<br />

Jahren wurden in Ecomondo zunächst<br />

Fallbeispiele, dann Projekte und zuletzt<br />

die außergewöhnlichen Ergebnisse<br />

großer italienischer Unternehmen vorgestellt,<br />

die weltweit führend sind. Die<br />

Führungsrolle bei biologisch abbaubaren<br />

kompostierbaren Biokunststoffen hat die<br />

Möglichkeit geschaffen, ein für die Umwelt<br />

kritisches Produkt zu überdenken.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Messe<br />

ist die Sanierung von Altlasten und deren<br />

anschließende Requalifizierung, an<br />

der die wichtigsten Akteure der Branche<br />

beteiligt sein werden. Dies sind Unternehmen,<br />

die sich durch Stilllegungsaktivitäten<br />

für die Wiederverwendung<br />

von Brachflächen, verlassenen Industriegebieten,<br />

degradierten und verlassenen<br />

Stadtteilen auszeichnen, in denen die<br />

Rückgewinnung, Entwicklung und Wiederverwendung<br />

derzeit eine große Herausforderung<br />

darstellt. In diesem Bereich<br />

wird auch der neue Sektor für hydrogeologische<br />

Risiken vorgestellt, der sich auf<br />

Systeme und Lösungen zur Vorbeugung<br />

sowie auf die wichtigsten klimatischen<br />

Risiken wie Überschwemmungen und<br />

Küstenerosion konzentriert.<br />

Schließlich in dem Bereich, der dem<br />

integrierten Abwasserkreislauf gewidmet<br />

ist, mit der doppelten Ausstellungsfläche<br />

und den Unternehmen des Wasserkreislaufs,<br />

von der Beschaffung bis zur Rückführung<br />

in die Umwelt. <br />

Nur die besten Betriebe der Abfallwirtschaftund<br />

Recyclingbranche dürfen sich<br />

Entsorgungsfachbetrieb (EFB) nennen – folgen sie dieser Marke:<br />

ENTSORGUNGS<br />

FACHBETRIEB<br />

Warum EFB?<br />

Ein EFB-zertifizierter Betrieb befolgt ein exates Regelwerk, das für Rechtskonformität, Optimierung der Betriebsabläufe, eine transparente Betriebsorganisation<br />

und ausreichenden Versicherungsschutz steht. Sieben Gutachter-Organisationen mit mehr als 20 Gutachtern überprüfen die Einhaltung für den V.EFB. Erst<br />

nach einer weiteren Prüfung durch den V.EFB Fachbeirat erfolgt die Zertifizierung.<br />

Bestehende Qualitätsmanagementsysteme (ISO 9001) und Umweltmanagementsysteme (ISO 14001), sind größtenteils abgedeckt und werden durch den<br />

EFB fachspezifisch ergänzt. Eine speziell für die Branche entwickelte Prüfliste erleichtert die Umsetzung und die Überprüfung.<br />

Ein weiterer großer Vorteil ist die Berücksichtigung des EFB – Zertifikates in Ausschreibungen öffentlicher und privater Auftraggeber.<br />

FACTBOX<br />

Der V.EFB wurde im Jahr 1999 vom VÖEB und ÖWAV gegründet; im Jahr 2002 traten die ISWA Austria und im Sommer 2013 der WKO Fachverband<br />

Entsorgungs- und Ressourcenmanagement als weitere Mitglieder hinzu. Beim V.EFB sind die wichtigsten Interessensvertretungen der Recycling- und<br />

Abfallwirtschaftsbranche als Mitglieder, aber auch im Vorstand des V.EFB vertreten.<br />

Mit der UMG Register VO wurde der V.EFB gesetzlich verankert und ist der EMAS national gleichgestellt. Seither sind zwei Wege der Zertifizierung möglich:<br />

- Standardzertifizierung EFB und<br />

- EFB plus Zertifizierung (EMAS Gleichstellung)<br />

Auch nach 20 Jahren ist das Motto des V.EFB bei der Auswahl der Entsorgungsfachbetriebe „Qualität vor Quantität“!<br />

Dieses Jubiläum möchten wir gerne am 11.11.<strong>2019</strong> gemeinsam mit Ihnen feiern und ersuchen um Freihaltung des Termines.<br />

www.vefb.at


September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong><br />

WASSER-, ABWASSERBEHANDLUNG<br />

15<br />

Oberflächenbelüfter und Tiefenbelüfter im Einsatz<br />

Wie kommt der Sauerstoff in das Belebungsbecken?<br />

Die biologische Abwasserreinigung basiert auf aeroben Abbauprozessen die in einem, oder mehreren sogenannten Belebungsbecken stattfinden. Im Wesentlichen finden<br />

dort die gleichen Prozesse wie in der Natur stattfinden, jedoch hoch konzentriert und auf engstem Raum. Damit die Mikroorganismen dennoch ihrer Arbeit nachkommen<br />

und für reines Wasser sorgen, müssen diese ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Das ist die Aufgabe der Belüftungseinrichtung, die man ganz grob in zwei Gruppen<br />

einteilen kann.<br />

Oberflächenbelüfter sind, wie der<br />

Name schon vermuten lässt,<br />

an der Wasseroberfläche angeordnet<br />

und tragen auf mechanischem<br />

Wege Luft in das Wasser ein. Ein weitverbreiteter<br />

Vertreter der Oberflächenbelüfter<br />

ist der Walzenbelüfter. Dieser<br />

sorgt durch Paddel, die auf einer horizontal<br />

rotierenden Welle montierten<br />

sind, für eine ständige Erneuerung der<br />

Grenzfläche zwischen Luft und Wasser.<br />

Dadurch kommt es zu einem Übergang<br />

des Luftsauerstoffes in das Wasser. Das<br />

gleiche verfahrenstechnische Prinzip<br />

nutzt auch der Kreiselbelüfter, der<br />

ebenfalls zu den Oberflächenbelüftern<br />

zählt. Der Antrieb von Kreiselbelüftern<br />

erfolgt über eine vertikale Achse, der<br />

in das Wasser eingetauchte Kreisel erzeugt<br />

durch seine Pumpwirkung einen<br />

Unterdruck, dadurch wird Wasser<br />

vom Becken angesaugt und über die<br />

Wasseroberfläche verteilt.<br />

Tiefenbelüfter sind unter Wasser, auf<br />

der Sohle des Belebungsbeckens, installiert.<br />

Durch am Beckenrand aufgestellte<br />

Gebläse wird Luft durch ein Rohrleitungssystem<br />

zu den Belüftern gebracht.<br />

Tiefenbelüfter verfügen zumeist über<br />

eine gelochte Membrane durch die Luft<br />

hindurch strömt und in kleine Blasen<br />

zerteilt wird. Auf dem Weg der Luftblasen<br />

vom Belüfter zur Wasseroberfläche<br />

geben diese Sauerstoff an das umgebende<br />

Wasser ab. Tiefenbelüfter beziehungsweise<br />

Membranbelüfter werden<br />

auf Grund ihrer geometrischen Form in<br />

Streifen-, Platten, Rohr- und Tellerbelüfter<br />

eingeteilt.<br />

Im Betrieb werden Oberflächenbelüfter<br />

wegen ihrer Robustheit und der<br />

langen Lebensdauer von so manchem<br />

Anlagenbetreiber geschätzt, der Energieverbrauch<br />

ist im Vergleich zu Tiefenbelüftern<br />

aber immens. Glücklicherweise<br />

gibt es Tiefenbelüfter, die hohe Effizienz,<br />

Zuverlässigkeit im Betrieb und lange<br />

Standzeiten vereinen. Beispielhaft sei der<br />

AEROSTRIP® Streifenbelüfter genannt,<br />

der von dem in Traiskirchen ansässigen<br />

Unternehmen Aquaconsult Anlagenbau<br />

GmbH hergestellt und weltweit vertrieben<br />

wird.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis<br />

zeigt den Unterschied:<br />

Die Kläranlage Avedoer im Süden von<br />

Kopenhagen, welche 1968 auf künstlich<br />

gewonnenem Land errichtet wurde hat<br />

eine Ausbaugröße von 270.00 EGW.<br />

Typisch für die Region und die damalige<br />

Zeit wurde die Anlage ursprünglich mit<br />

Walzenbelüftern ausgerüstet. Einem<br />

Wechsel zu feinblasiger Druckbelüftung<br />

stand der Betreiber aufgrund der vermeintlich<br />

zu geringen Wassertiefe von<br />

3,5m zunächst skeptisch gegenüber.<br />

Doch AEROSTRIP® überzeugte mit<br />

Fakten. Es wurde eine Energieersparnis<br />

von 38,5 Prozent - das entspricht<br />

1.940.000 Kilowattstunden pro Jahr garantiert.<br />

Tatsächlich wurde dieser Wert<br />

noch übertroffen. Die Betriebsdaten,<br />

ein Jahr nach der Installation der 1600<br />

AEROSTRIP® Streifenbelüfter, zeigen<br />

eine Ersparnis von ~42,5 Prozent beziehungsweise<br />

2,14 Millionen Kilowattstunden<br />

pro Jahr.<br />

Effizienz versprach der Systemtausch<br />

bereits im Vorfeld, dank vorgefertigter<br />

Rohrleitungen und der AEROSTRIP®<br />

Schnellbefestigung konnte der gesamte<br />

Umbau der Anlage auch innerhalb kürzester<br />

Zeit abgeschlossen werden.<br />

Heute, rund viereinhalb Jahre nach<br />

der Umrüstung, haben sich die Kosten<br />

für die Belüfter längst amortisiert. Neben<br />

dem monetären Erfolg, ist man auch<br />

stolz auf den ökologischen Mehrwert,<br />

Foto: Acquaconsult<br />

den man durch den Einsatz von AERO-<br />

STRIP Belüftern erzielen konnte. Die<br />

bisherige Energieeinsparung entspricht<br />

rund 5,5 Millionen Kilogramm CO 2<br />

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AGRITECHNICA <strong>2019</strong><br />

Halle 24 - Stand C35


16 WASSER-, ABWASSERBEHANDLUNG<br />

<strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

DNA entlarvt Mensch als Hauptverursacher von Fäkalien in der Donau<br />

Wer hat da in die Donau gemacht?<br />

Karl Landsteiner Privatuniversität Krems, Technische Universität Wien und Medizinische Universität Wien legten vergangenes Jahr Ergebnisse der größten Wasserhygiene-<br />

Studie ihrer Art vor.<br />

CSI und Forensik identifizieren<br />

nicht nur Serienmörder,<br />

sondern<br />

auch die Verursacher von Wasserverschmutzungen.<br />

Zumindest<br />

wenn es um Fäkalien geht.<br />

Das hat ein Team um Andreas<br />

Farnleitner von der Karl Landsteiner<br />

Privatuniversität Krems<br />

(KL Krems) und der TU Wien<br />

vergangenes Jahr für die Donau<br />

zeigen können. Grundlegend<br />

dafür war eine von ihm gemeinsam<br />

mit Kollegen des Interuniversity<br />

Cooperation Centre for<br />

Water & Health (ICC Water<br />

& Health) verfeinerte molekulargenetische<br />

Methode, die anhand<br />

von Bakterien-DNA eine<br />

Unterscheidung von menschlichen<br />

und tierischen Fäkalien erlaubt.<br />

Mit den bisherigen Standardmethoden<br />

ist dies nicht<br />

möglich gewesen. Doch genau<br />

das ist wichtig, wenn es darum<br />

geht, bei einer akuten Wasserverschmutzung<br />

die Verursacher<br />

zu identifizieren.<br />

Damit ist klar: Der Mensch ist<br />

weiterhin die Hauptquelle für die<br />

mikrobielle Fäkalverunreinigung<br />

in der Donau – trotz Abwassermanagement<br />

und Kläranlagen.<br />

Das ist das Ergebnis der umfangreichen<br />

Analyse der Fäkalbelastung<br />

der Donau. Dabei kam die<br />

neue molekulargenetische Methode<br />

zum Einsatz.<br />

Mensch oder Tier<br />

Foto: colourbox<br />

Der Mensch ist weiterhin die Hauptquelle für die mikrobielle<br />

Fäkalverunreinigung in der Donau – trotz Abwassermanagement<br />

und Kläranlagen.<br />

„Flüsse dienen häufig der Gewinnung<br />

von Trinkwasser“, erklärt<br />

Andreas Farnleitner, der den<br />

Fachbereich Wasserqualität und<br />

Gesundheit an der KL Krems leitet.<br />

„Verunreinigungen mit Fäkalien<br />

stellen daher eine potenzielle<br />

Gefährdung der Gesundheit<br />

dar. Die standardisierten Nachweismethoden<br />

basieren auf der<br />

Kultivierung von Fäkalindikatorbakterien<br />

und geben keine Auskunft<br />

über die Kontaminationsverursacher,<br />

also ob die Fäkalien<br />

menschlichen oder tierischen<br />

Ursprungs sind. Das von uns in<br />

der Donau-Studie angewendete<br />

genetische Verfahren gibt hingegen<br />

genau darüber Auskunft.“<br />

Grundlage des Verfahrens<br />

sind dabei genetische Marker<br />

spezifischer Bakterienarten<br />

(Bacteroidetes), die Bestandteil<br />

der Ausscheidungen von<br />

Mensch und Tier sind. Anhand<br />

ihrer jeweiligen typischen<br />

DNA-Sequenzen lassen diese<br />

Marker Rückschlüsse darüber<br />

zu, ob eine Fäkalienbelastung<br />

von Menschen, Wiederkäuern<br />

oder Schweinen stammt. Da<br />

die wirtsassoziierten Fäkalmarker<br />

(host-associated Bacteroidetes<br />

genetic faecal marker)<br />

im Donauwasser jedoch in<br />

geringer Konzentration vorkommen,<br />

vervielfältigte das<br />

Team um Farnleitner diese<br />

mit der sogenannten PCR-Methode<br />

(Polymerase Chain Reaction),<br />

um sie anschließend zu<br />

identifizieren und Menschen,<br />

Wiederkäuern oder Schweinen<br />

zuzuordnen.<br />

„Das Ergebnis war eindeutig:<br />

Über eine Länge von 2.580 Kilometern<br />

stammen die mikrobiellen<br />

Fäkalbelastungen in der<br />

Donau vor allem vom Menschen.<br />

Die Rolle von Weidevieh<br />

und intensiver Schweinehaltung<br />

entlang des Flusses war überall<br />

vergleichsweise gering“, erläutert<br />

Alexander Kirschner vom<br />

Institut für Hygiene und Angewandte<br />

Immunologie der Medizinischen<br />

Universität Wien, der<br />

gemeinsam mit Farnleitner die<br />

Studie koordinierte. „Das ist insofern<br />

bedeutend, als menschliche<br />

Verunreinigungen potenziell<br />

gefährlicher sind. Denn die darin<br />

enthaltenen Arten von Krankheitserregern<br />

besitzen für den<br />

Menschen in der Gesamtheit<br />

ein höheres Infektionspotenzial<br />

als dies tierische Erreger haben.<br />

Aber – auch das muss in aller<br />

Deutlichkeit gesagt werden – die<br />

Donau ist für ihre Größe, dank<br />

der zahlreichen Gewässerschutzmaßnahmen,<br />

ein ausgesprochen<br />

sauberes Gewässer”.<br />

Internationale Studie<br />

Tatsächlich gelang es dem Team,<br />

die praktische Nutzanwendung<br />

der neuen Methode für ein großes<br />

internationales Fluss- und<br />

Einzugsgebiet unter Beweis zu<br />

stellen. Begonnen hatte diese<br />

Arbeit bereits im Jahr 2013 und<br />

wurde von Wissenschaftlern<br />

vorwiegend aus dem Donauraum<br />

im Rahmen des Joint Danube<br />

Survey 2013 (JDS2013)<br />

durchgeführt.<br />

An über 70 Stellen der Donau<br />

wurden damals sowohl im<br />

Mittellauf des Flusses, als auch in<br />

Ufernähe Proben entnommen.<br />

Zusätzlich wurde an drei ausgesuchten<br />

Entnahmestellen die<br />

mikrobiologische Wasserqualität<br />

über einen Zeitraum von einem<br />

ganzen Jahr beobachtet. Alle<br />

Proben wurden dann sowohl<br />

mit den Standardmethoden auf<br />

Basis von Indikatorbakterien, als<br />

auch mit molekularbiologischen<br />

Methoden zum Nachweis von<br />

genetischen Markern untersucht.<br />

Die weitere Analyse der über<br />

4.000 Proben wurde dann bereits<br />

zusammen mit dem Team der<br />

KL Krems durchgeführt.<br />

Die großen Mengen an<br />

Daten zur räumlichen und zeitlichen<br />

Verteilung von mikrobiellen<br />

Fäkalbelastungen in der Donau,<br />

sowie die Identifizierung<br />

ihrer Verursacher machen diese<br />

durchgeführten Untersuchungen<br />

zu den umfangreichsten<br />

ihrer Art.<br />

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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> WASSER-, ABWASSERBEHANDLUNG<br />

17<br />

Fischtreppe verbindet Drau mit dem Völkermarkter Stausee<br />

Kärntens höchste Fischtreppe in Betrieb<br />

Feierliche Inbetriebnahme der Fischwanderhilfe beim Verbund-Kraftwerk Edling.<br />

In 148 aneinandergereihten Becken können Fische ab sofort das Drau-Kraftwerk<br />

passieren und in den Völkermarkter Stausee schwimmen. Von der Koppe bis zum<br />

Hecht bewältigen Fische dabei einen Höhenunterschied von mehr als 22 Metern.<br />

Nach einjähriger Bauzeit<br />

wurde Mitte Mai<br />

beim Drau-Kraftwerk<br />

Edling Kärntens höchste Fischwanderhilfe<br />

in Betrieb gesetzt.<br />

Fast sechzig Jahre lang bildete<br />

das Kraftwerk Edling für Fische<br />

und andere aquatische Lebewesen<br />

eine Barriere im Fluss.<br />

Mit der neuen Fischwanderhilfe<br />

ist ein Umschwimmen<br />

des Kraftwerks möglich.<br />

Fische, die etwa zum Laichen<br />

drauaufwärts schwimmen, können<br />

über die 650 Meter lange<br />

Fischwanderhilfe aus der Drau<br />

in den 22,2 Meter höher gelegenen<br />

Völkermarkter Stausee<br />

gelangen. Die neue Fischwanderhilfe<br />

in Edling wurde mit<br />

450.000 Euro vom Bundesministerium<br />

für Nachhaltigkeit<br />

und Tourismus gefördert. „Die<br />

heutige Inbetriebsetzung der<br />

Fischwanderhilfe Edling stellt<br />

nicht nur eine gewässerökologische<br />

Aufwertung dar, vielmehr<br />

wird ein vor Jahrzehnten aufgetrennter<br />

Lebensraum wieder<br />

verbunden“, sagte Achim Kaspar,<br />

im Vorstand der Verbund AG<br />

für den Bereich Stromerzeugung<br />

zuständig: „Wir sind stolz auf<br />

den vielfältigen Wert der Wasserkraft<br />

und stellen besonders<br />

auch hier an der Drau jeden<br />

Tag unter Beweis, dass wir die<br />

höchsten Anforderungen an eine<br />

saubere und ökologisch nachhaltige<br />

Stromerzeugung erfüllen.“<br />

Zwei Tunnels<br />

und 24 Ruhepools<br />

„Wasserkraft ist die bedeutendste<br />

Energiequelle Kärntens. Unsere<br />

zehn Wasserkraftwerke an<br />

der Drau bilden das Rückgrat<br />

der Stromerzeugung und liefern<br />

mehr als die Hälfte des<br />

gesamten Kärntner Jahresstrombedarfs“,<br />

sagte Michael Amerer,<br />

Geschäftsführer der Verbund<br />

Hydro Power GmbH, die in Umsetzung<br />

der EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

allein in Kärnten bis<br />

zum Jahr 2027 etwa 25 Millionen<br />

Euro in Ökologie-Projekte investieren<br />

wird.<br />

Das Kraftwerk Edling wurde<br />

von 1958 bis 1962 am Beginn<br />

der Schluchtstrecke der Drau<br />

im Jauntal errichtet, weshalb die<br />

Planung und Realisierung der<br />

Fischwanderhilfe das Projektteam<br />

vor einige knifflige Herausforderungen<br />

stellte: „Um den<br />

enormen Höhenunterschied von<br />

22,2 Metern abzubauen, mussten<br />

zwischen dem Einstiegs- und<br />

Ausstiegsbauwerk 148 einzelne<br />

Standardbecken, 24 Ruhepools<br />

sowie ein Verteilbauwerk mit<br />

elf Ausstiegsöffnungen errichtet<br />

werden. Dabei wird pro Becken<br />

eine Wasserspiegeldifferenz von<br />

15 Zentimetern überwunden“,<br />

so Verbund-Projektleiterin Sabine<br />

Käfer. Außerdem musste die<br />

Fischwanderhilfe die Bundesstraße<br />

auf der Dammkrone sowie die<br />

Zufahrtsstraße zum Kraftwerk<br />

mit zwei Tunnelabschnitten<br />

unterqueren.<br />

Fischkamera dokumentiert<br />

jeden einzelnen Fisch<br />

Die Konstruktion ermöglicht<br />

eine konstante Wasserhöhe in<br />

der Fischwanderhilfe, wofür<br />

aus dem Völkermarkter Stausee<br />

in jeder Sekunde etwa<br />

450 Liter Wasser in das Verteilbauwerk<br />

strömen. Wie schon<br />

beim Unterlieger-Kraftwerk in<br />

Schwabeck wird auch die neue<br />

Fischwanderhilfe in Edling mit<br />

einer Fischkamera ausgerüstet,<br />

die im Rahmen eines umfangreichen<br />

Monitoring-Programms<br />

die Funktionstüchtigkeit wissenschaftlich<br />

dokumentieren wird.<br />

Die Gesamtkosten für die<br />

Fischwanderhilfe Edling belaufen<br />

sich inklusive Monitoring-<br />

Programm auf etwa drei Millionen<br />

Euro. <br />

1: Die 650 Meter lange Fisch-Umleitung mit zwei Tunnels und 24 Ruhepools ermöglichen ein<br />

Umschwimmen des Kraftwerks Edling. | 2: Aufwärts oder abwärts: Eine Fischkamera dokumentiert<br />

jeden einzelnen Fisch. | 3: Zur Eröffnungsfeier von links nach rechts: Mag. Michael Amerer (VERBUND<br />

Hydro Power), DI Sabine Käfer (Projektleiterin), Mag. Gisela Ofenböck (Bundesministerium für<br />

Nachhaltigkeit und Tourismus) und Dr. Achim Kaspar (Vorstand VERBUND AG)<br />

Wiederverwendung von Abwasser:<br />

Xylem braut Bier aus behandeltem Wasser<br />

Xylem, die Berliner Wasserbetriebe und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin<br />

brauen ein Bier aus gereinigtem und aufbereitetem Abwasser. Die Vorstellung<br />

und Verköstigung des Bieres fand auf der Internationalen Konferenz zur Wasser-<br />

Wiedergewinnung und -Wiederverwendung im Mercure Hotel MOA, Berlin statt.<br />

Abwasser wiederverwenden:<br />

Mit moderner Technologie<br />

ist das selbst dann<br />

wirtschaftlich und effizient möglich,<br />

wenn das Abwasser aus dem<br />

Klärwerk kommt.<br />

Passend zur zwölften in Berlin<br />

stattfindenden „IWA International<br />

Conference on Water Reclamation<br />

and Reuse“ stellte nun<br />

Xylem ein eigenes gebrautes Bier<br />

mit Namen „Reuse Brew“ vor. Es<br />

besteht aus Hopfen und Gerstenmalz<br />

– und gereinigtem Abwasser.<br />

„Die Wasserqualität ist der<br />

Maßstab, nicht seine Geschichte“,<br />

sagt Jens Scheideler, Global<br />

Reuse Manager bei Xylem und<br />

Mitinitiator des Projekts. „Bei<br />

Pilotprojekten in den USA hat<br />

Xylem bereits Erfahrungen mit<br />

dem ‚Re-Use-Bier‘ gesammelt.<br />

Dafür wird das Wasser mehrstufig<br />

gereinigt und erreicht am<br />

Ende des Prozesses die Qualität<br />

und Sicherheit von Trinkwasser.“<br />

Die Wasserreinigung<br />

im Detail<br />

In den Klärwerken Deutschlands<br />

gibt es drei, manchmal bis zu vier<br />

Reinigungsstufen, die das Abwasser<br />

durchläuft. Um Medikamentenrückstände<br />

oder Spurenstoffe<br />

zu entfernen, kommt die<br />

sogenannte vierte Reinigungsstufe<br />

zum Einsatz: Hierbei haben sich<br />

insbesondere Ozon und Aktivkohle<br />

als Verfahren etabliert, und<br />

Xylem bietet diese beiden Verfahren<br />

als integrierte Lösung an. Im<br />

OxeliaTM Prozess werden Chemikalien<br />

und Medikamentenrückstände<br />

durch Ozon oxidiert sowie<br />

Viren und Bakterien abgetötet. Im<br />

nachgeschalteten biologisch aktivierten<br />

Aktivkohlefilter werden die<br />

vom Ozon oxidierten Stoffe noch<br />

weiter von Mikroorganismen entfernt.<br />

Das Wasser ist danach so<br />

gereinigt, dass es bedenkenlos in<br />

Flüsse und Seen direkt eingeleitet<br />

werden kann.<br />

Um Trinkwasserqualität zu<br />

erreichen, wird nach dem Oxelia-Verfahren<br />

das Wasser durch<br />

einen weiteren Aktivkohlefilter<br />

geführt, welcher Stoffe adsorbiert,<br />

die nicht durch das Ozon<br />

oder Mikroorganismen reduziert<br />

werden konnten. Im vorletzten<br />

Schritt findet eine Umkehrosmose<br />

(RO für Reverse Osmosis)<br />

statt: Hierbei wird eine Membran<br />

verwendet, die nahezu nur Wassermoleküle<br />

durch lässt. Bereits<br />

jetzt ist das Wasser hochgradig<br />

rein und enthält, wenn überhaupt,<br />

nur noch geringe Spuren<br />

von Industriechemikalien oder<br />

pathogenen Keimen.<br />

Finale Stufe mit UV-Licht<br />

und Wasserstoffperoxid<br />

Um allerhöchste Qualität und<br />

Verbrauchersicherheit zu gewährleisten,<br />

durchläuft das Wasser<br />

noch eine finale Aufbereitungsstufe:<br />

den Xylem<br />

MiPRO-Prozess mit UV-Licht<br />

und Wasserstoffperoxid. Diese<br />

UV-Oxidation bringt das Wasser<br />

auf die höchstmögliche Reinheitsstufe.<br />

Weitere 99,9999 Prozent<br />

aller noch eventuell vorhanden<br />

Viren und Keime werden<br />

deaktiviert und sämtliche Industriechemikalien<br />

und andere<br />

Schadstoffe um weitere 90 bis<br />

99 Prozent reduziert. Das Wasser<br />

ist nun so rein, dass es die<br />

Qualität vieler Tafelwässer sogar<br />

übertrifft und ist damit auch in<br />

der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

einsetzbar.<br />

„Unser Reuse Brew ist nach<br />

allen Regeln der deutschen Braukunst<br />

gebraut und enthält neben<br />

recyceltem Wasser die besten<br />

Zutaten, die ein Craftbier benötigt“,<br />

sagt Jan-Karl Nielebock,<br />

Applikationsmanager Food und<br />

Beverage und Diplom-Brauingenieur.<br />

Xylem will mit seinem<br />

Bier weltweit ein Zeichen setzen<br />

und aufzeigen, dass dank<br />

Fotos: xylem Fotos: Verbund<br />

1: Das EU-Projekt AquaNes<br />

auf einem Klärwerk der<br />

Berliner Wasserbetriebe<br />

zeigt, was möglich ist: Die<br />

Xylem-Technologie reinigt das<br />

Abwasser so zuverlässig und<br />

effektiv, das es in der Folge<br />

genutzt werden kann – zum<br />

Beispiel, um ein Bier zu brauen.<br />

2: Diplom-Brauingenieur<br />

Jan-Karl Nielebock,<br />

Applikationsmanager Food und<br />

Beverage bei Xylem, testet das<br />

frisch gebraute Re-Use Bier.<br />

Xylem-Technologien wie UVund<br />

Ozonanlagen aus Abwasser<br />

reines Wasser in Trinkwasserqualität<br />

entstehen kann. Auch<br />

mit Regenwasser als eine Zutat<br />

für Bier hat Xylem bereits Erfahrungen<br />

gesammelt. Gemeinsam<br />

mit der Fußballmannschaft Manchester<br />

City wurde eigens zur<br />

errungenen Meisterschaft in der<br />

englischen Premier League kürzlich<br />

das Bier „Raining Champions<br />

– Rainwater Brew“ vorgestellt.


18 AUSLAND<br />

<strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

IFAT ab 2020 mit zwei Ablegern in Indien<br />

Die Messe München erweitert ihr Umwelttechnologie-Netzwerk auf dem indischen<br />

Subkontinent: Neben der IFAT India in Mumbai, die sich als führende Branchenmesse<br />

in Indien etabliert hat, ist sie ab 2020 mit einem zweiten Ableger in der Hauptstadt<br />

Neu-Delhi vertreten. Die erste IFAT Delhi findet vom 29. bis 31. Januar 2020 im<br />

India Habitat Centre statt.<br />

Messegeschäftsführer<br />

Stefan Rummel:<br />

„Wasserversorgung,<br />

Abfallbehandlung, saubere Luft<br />

– die IFAT greift brisante Themen<br />

auf, die für die nachhaltige<br />

Entwicklung der jeweiligen<br />

Regionen entscheidend sind.<br />

Mit der IFAT Delhi schaffen<br />

wir eine Lösungsplattform für<br />

den Norden Indiens und wollen<br />

gerade auch den Kommunen<br />

und der Politik aufzuzeigen,<br />

was Umwelttechnologie heute<br />

schon leisten kann.“ Die neue<br />

IFAT Delhi wird ebenso wie<br />

die IFAT India in Mumbai<br />

im Jahres-Turnus veranstaltet<br />

und hat eine Laufzeit von<br />

drei Tagen.<br />

14 Städte mit weltweit<br />

größter Luftverschmutzung<br />

in Nordindien<br />

Wasser und Abwasser, Abfall und<br />

Recycling, Luftreinhaltung – die<br />

Kernthemen der neuen Umwelttechnologiemesse<br />

sind auf<br />

die Herausforderungen Nordindiens<br />

zugeschnitten. Der Handlungsbedarf<br />

ist groß: Neu-Delhi<br />

ist mit seinen rund 16 Millionen<br />

Einwohnern auf regelmäßige<br />

Wasserlieferungen aus den benachbarten<br />

Bundesstaaten angewiesen<br />

– und die leiden selbst<br />

unter Wassermangel; Allein in<br />

der Hauptstadt und Umgebung<br />

hinterlassen die Bewohner nach<br />

Angaben von Behörden und<br />

Umweltschützern schätzungsweise<br />

17.000 Tonnen Müll – täglich;<br />

Und der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) zufolge<br />

liegen die 14 Städte mit der weltweit<br />

größten Luftverschmutzung<br />

allesamt in Nordindien.<br />

Das Besondere an der Erstausgabe<br />

der IFAT Delhi: Sie<br />

wird parallel zum World Sustainable<br />

Development Summit<br />

2020 stattfinden, dem führenden<br />

indischen Gipfeltreffen<br />

zum Thema Nachhaltigkeit,<br />

das vom indischen Think Tank<br />

TERI –The Energy and Resources<br />

Institute veranstaltet<br />

wird. Dr. Annapurna Vancheswaran,<br />

Senior Director bei<br />

TERI: „Die IFAT India und<br />

TERI sind bereits seit 2017<br />

enge Partner. Wir freuen uns,<br />

dass wir mit der IFAT Delhi<br />

diese Kooperation nicht nur<br />

stärken können, sondern dass<br />

die Messe den World Sustainable<br />

Development Summit mit<br />

ihren Technologien und Ausstellerinnovationen<br />

ergänzen<br />

wird. Damit leisten wir einen<br />

wesentlichen Beitrag zu einer<br />

nachhaltigen Entwicklung.“<br />

IFAT India geht in Mumbai<br />

in die siebte Runde<br />

Doch noch vor der Premiere<br />

geht die IFAT India in die siebte<br />

Runde und zeigt umwelttechnologische<br />

Lösungen für die<br />

größten Herausforderungen des<br />

indischen Subkontinents. Über<br />

250 Aussteller werden vom<br />

16. bis zum 18. Oktober <strong>2019</strong><br />

im Bombay Exhibition Centre<br />

(BEC) erwartet. Mit Andritz,<br />

Hawle, Lindner Recyclingtech<br />

und Sommer sind auch österreichische<br />

Unternehmen in Mumbai<br />

vertreten.<br />

International ist die Messe<br />

generell gut aufgestellt und folgt<br />

dem Beispiel ihrer Münchener<br />

‚Mutter‘ IFAT: Über 50 Prozent<br />

der Aussteller kommen<br />

von außerhalb Indiens, aus über<br />

20 Ländern. Technologieanbieter<br />

aus China, Deutschland,<br />

Kanada, der Republik Korea,<br />

Norwegen und der Schweiz<br />

präsentieren im Rahmen eines<br />

Gemeinschaftsstandes ihre nationalen<br />

Neuheiten für den<br />

indischen Markt. Insgesamt belegt<br />

die IFAT India <strong>2019</strong> eine<br />

Rekordfläche von 13.000 Quadratmetern,<br />

das entspricht einem<br />

Flächenzuwachs um 2.000 Quadratmeter.<br />

Top-Thema: Diversifizierung<br />

der Wasserversorgung<br />

„Ganz oben auf der Agenda der<br />

IFAT India haben wir heuer<br />

die Frage angesiedelt, wie die<br />

Wasserversorgung in Indien diversifiziert<br />

werden kann“, sagt<br />

Katharina Schlegel, die Projektleiterin<br />

der IFAT Auslandsmessen<br />

bei der Messe München.<br />

„Die aktuelle Wasserkrise in<br />

Chennai ist ein trauriges Beispiel<br />

dafür, wie dringend Indien den<br />

Ausbau unterschiedlicher Versorgungswege<br />

forcieren muss.“<br />

Die Hauptstadt des indischen<br />

Bundesstaates Tamil Nadu<br />

muss von Spezialzügen mit dem<br />

„blauen Gold“ versorgt werden.<br />

Zahlreiche Aussteller und<br />

Vorträge im Rahmenprogramm<br />

widmen sich daher auf<br />

der IFAT India dem Thema<br />

der Entsalzung von Meerwasser<br />

oder von salzhaltigen Grundwässern.<br />

Mittlerweile stehen,<br />

nach Angaben des Desalination<br />

Institutes (DME) in Duisburg<br />

(Deutschland), global etwa<br />

52 Technologien zur Wasserentsalzung<br />

zur Verfügung, die<br />

dazu beitragen könnten, dieses<br />

Problem in den Griff zu bekommen.<br />

Staatliche Unterstützung<br />

für den Bau von Großanlagen<br />

ist aktuell vorhanden, so Claus<br />

Mertes, Geschäftsführer des<br />

DME und Teilnehmer der<br />

IFAT India <strong>2019</strong>: „Die Zentralregierung<br />

vergibt vergünstigte<br />

Foto: IFAT<br />

Kredite an die einzelnen Distrikte,<br />

die dann an die jeweiligen<br />

Stadtwerke für den Bau<br />

solcher Anlagen weitergeleitet<br />

werden.“ Aber auch der Wasserwiederverwendung<br />

und der<br />

Aufbereitung von Abwässern,<br />

den weiteren Säulen im Kampf<br />

gegen die Wasserknappheit,<br />

räumt die IFAT India <strong>2019</strong><br />

ausreichend Raum ein.<br />

Fern von den Wasserthemen<br />

wird die Messe selbstverständlich<br />

auch den Bereichen Abfall,<br />

Recycling und Luftreinhaltung<br />

gerecht. Best Practice Beispiele<br />

aus dem Abfallmanagement<br />

und der Kreislaufführung sowie<br />

Expertenvorträge zum<br />

Potenzial von Biogas für Indien<br />

und zur Emissionsreduktion<br />

im industriellen Sektor stehen<br />

ebenfalls auf dem Programm<br />

von Indiens größter Umwelttechnologiemesse.<br />

MESSE<br />

RIED<br />

4. OÖ UMWELTTAGE<br />

25. - 26. September <strong>2019</strong><br />

Messe Ried, Brucknerstraße 39, Halle 18<br />

4910 Ried im Innkreis<br />

Fachtagung zum Thema:<br />

ERRICHTUNG, INSTANDHALTUNG &<br />

SANIERUNG VON ROHRLEITUNGSNETZEN<br />

Expertenvorträge, Fachausstellung<br />

und praktische Vorführungen<br />

Anmeldung für Besucher und Aussteller<br />

auf der Website:<br />

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September <strong>2019</strong>/ <strong>UmweltJournal</strong> SERVICE<br />

19<br />

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• Informationsservice<br />

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Tel. 0711/970-2500<br />

Fax 0711/970-2508<br />

irb@irb.fraunhofer.de<br />

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84137 Vilsbiburg<br />

Deutschland (Germany)<br />

Tel.: +49 8741 301-0<br />

Fax:+49 8741 301-300<br />

Mail: mail@flottweg.com<br />

Web: www.flottweg.com<br />

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Windenergie<br />

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Maschinenfabrik GmbH<br />

Reherweg 28<br />

31855 Aerzen<br />

Germany<br />

Tel.: +49 (0) 51 54 81-0<br />

Fax: +49 (0) 51 54 81-91 91<br />

Mail: info@aerzener.de<br />

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Wasser- und Abfallwirtschaftsverband<br />

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Abfallwirtschaft<br />

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1010 Wien<br />

Tel. 01/5355720<br />

E-Mail buero@oewav.at<br />

www.oewav.at<br />

Xylem Water Solutions<br />

Austria GmbH<br />

A-2000 Stockerau<br />

Ernst Vogel-Straße 2<br />

Tel.: +43-2266-604<br />

Fax: +43-2266-64311<br />

info.austria@xyleminc.com<br />

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Wasseraufbereitung<br />

Abwasserpumpen<br />

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Telefon: +43 2848 6336<br />

Fax: +43 2848 6336-14<br />

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Bau Kräuter Nachhaltigkeit<br />

Foto: iC consulenten ZT<br />

IG Lebenszyklus Bau<br />

Dipl.-Ing. Dr. Klaus Reisinger<br />

verstärkt seit Anfang<br />

Jänner <strong>2019</strong> den Vorstand<br />

der IG Lebenszyklus Bau<br />

und übernimmt dabei insbesondere<br />

Agenden in den<br />

Bereichen Gebäudetechnik<br />

und Weiterbildung. Reisinger,<br />

seit Anfang <strong>2019</strong><br />

Partner der iC consulenten<br />

Ziviltechniker GesmbH,<br />

war von Beginn an aktives<br />

Mitglied in dem Verein,<br />

der rund 70 Unternehmen<br />

der Bau- und Immobilienwirtschaft<br />

mit dem<br />

gemeinsamen Ziel der<br />

Prozessoptimierung von<br />

Bauprojekten vereint.<br />

Foto: Gerhard Wasserbauer<br />

Besuchen Sie uns jetzt auf<br />

Sonnentor<br />

Seit April dieses Jahres hat<br />

Sonnentor eine neue Geschäftsführung.<br />

Die bisherigen<br />

Prokuristen Manuela<br />

Raidl-Zeller, Gerhard<br />

Leutgeb und Klaus Doppler<br />

sollen nun gemeinsam<br />

das Steuer übernehmen.<br />

„Ich bleibe weiterhin<br />

Teil der Geschäftsführung,<br />

werde mich aber vermehrt<br />

aus dem Tagesgeschäft zurückziehen“,<br />

erklärt Sonnentor-Gründer<br />

Johannes<br />

Gutmann. Er möchte noch<br />

mehr Zeit mit meiner Familie<br />

verbringen und sich<br />

verstärkt gesellschaftspolitisch<br />

engagieren.<br />

Foto: Vöslauer / Die Ida<br />

www.umweltjournal-online.at<br />

Vöslauer Mineralwasser<br />

GmbH<br />

Seit Anfang <strong>2019</strong> ist Mag.<br />

Mirjam Ernst, MAS (44)<br />

neue Leiterin Corporate PR<br />

& Nachhaltigkeit der Vöslauer<br />

Mineralwasser GmbH.<br />

Ernst verfügt über Erfahrung<br />

und Know-how in den Bereichen<br />

Nachhaltigkeitsmanagement,<br />

PR, Marketing<br />

und Kommunikation sowie<br />

Eventmanagement. Neben<br />

Auslandsaufenthalten sammelte<br />

sie internationale<br />

Expertise im Finanzbereich<br />

sowie in der Unternehmensberatung<br />

und fungierte<br />

als Trainerin und Moderatorin<br />

innerhalb ihrer<br />

Spezialthemen.<br />

Demonstrationsmesse<br />

Recycling Aktiv<br />

5. - 7. September <strong>2019</strong>,<br />

Karlsruhe (D)<br />

recycling-aktiv.com<br />

Messe<br />

Building Technology Austria<br />

18. - 19. September <strong>2019</strong>, Wien<br />

reedexpo.at<br />

Messe<br />

IE expo Guangzhou<br />

18. - 20. September <strong>2019</strong>,<br />

Guangzhou (CHN)<br />

ifat.de<br />

Messe<br />

OÖ Umwelttage<br />

25. - 26. September <strong>2019</strong>,<br />

Ried im Innkreis<br />

rti.eu<br />

Konferenz<br />

Waste-to-Energy international<br />

experts‘ conference<br />

25. - 26. September <strong>2019</strong>,<br />

Štrbské Pleso (SVK)<br />

nmc.sk/en/enviro<strong>2019</strong><br />

Messe<br />

AgroProdMash<br />

7. - 11. Oktober <strong>2019</strong>,<br />

Moskau (RUS)<br />

ifw-expo.com<br />

Kongreß<br />

IRRC Waste-to-Energy <strong>2019</strong><br />

14. - 15. Oktober, Wien<br />

vivis.de<br />

Messe<br />

IFAT India<br />

16. - 18. Oktober <strong>2019</strong>, Mumbai<br />

(IND)<br />

ifat.de<br />

Event<br />

Filtech<br />

22. - 24. Oktober, Köln<br />

filtech.de<br />

Messe<br />

Ecomondo<br />

5. - 8. November <strong>2019</strong>, Rimini<br />

ecomondo.com<br />

Messe<br />

Aquatech<br />

5. - 8. November <strong>2019</strong>,<br />

Amsterdam<br />

aquatechtrade.com<br />

Konferenz<br />

European Biomass to Power <strong>2019</strong><br />

6. - 7. November, Helsinki (FIN)<br />

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AKTUELLES<br />

20 <strong>UmweltJournal</strong> /September <strong>2019</strong><br />

Kommunalmesse <strong>2019</strong><br />

Wo Theorie zur Praxis wird<br />

Österreichs Gemeinden werden nachhaltig. Sie besitzen sowohl die Ressourcen als auch<br />

den politischen Willen, neue umweltfreundliche Techniken und Lösungen im Alltag<br />

anzuwenden und praktisch umzusetzen.<br />

© Jürg Christandl<br />

VORSCHAU<br />

Text:<br />

Andreas Hussak<br />

andreas.hussak@kommunal.at<br />

Die Kommunalmesse,<br />

die immer zusammen<br />

mit dem Österreichischen<br />

Gemeindetag stattfindet,<br />

stand dieses Jahr unter dem<br />

Motto „Nachhaltige Ideen für<br />

lebenswerte Gemeinden“. Das<br />

ist insofern bemerkenswert, da<br />

die Messe traditionell als Trendbarometer<br />

und Gradmesser<br />

dafür gilt, welche Innovationen<br />

bei Gemeinden hoch im Kurs<br />

stehen und welche tatsächlich<br />

den Sprung in die praktische<br />

Anwendung finden. Letztes Jahr<br />

noch stand die Digitalisierung<br />

im Mittelpunkt, heuer war es<br />

die Nachhaltigkeit, in all ihren<br />

Dimensionen – im Ökonomischen,<br />

Ökologischen und in<br />

sozialer Hinsicht. In Zeiten, in<br />

denen der Klimawandel langsam<br />

den politischen Stellenwert erlangt,<br />

den er schon längst hätte<br />

haben müssen, war das Interesse<br />

an ressourcenschonenden und<br />

umweltverträglichen Ideen, die<br />

im wirtschaftlichen Alltag auch<br />

praktikabel sind, enorm. Rund<br />

6.000 Entscheidungsträger aus<br />

den Gemeinden, von Bürgermeistern,<br />

über Amtsleiter und<br />

Bauhofleiter bis hin zu Gemeindemandataren,<br />

besuchten Ende<br />

Juni Gemeindetag und Messe.<br />

Wer auch immer diesen Kom-<br />

munalvertretern seine Ideen und<br />

Produkte möglichst zielgruppengenau<br />

präsentieren wollte, war<br />

zugegen – immerhin über 250<br />

Aussteller aus allen relevanten<br />

Branchen. Kein Wunder, Österreichs<br />

Gemeinden investieren jedes<br />

Jahr rund 20 Milliarden Euro.<br />

Da gibt es gute Geschäfte zu<br />

machen. Es bedeutet aber auch,<br />

dass Innovationen, die letztlich<br />

von den Gemeinden aufgegriffen<br />

und angenommen werden, beste<br />

Chancen haben, sich dauerhaft<br />

zu etablieren. Großes Thema<br />

war zum Beispiel der Elektroantrieb,<br />

von der E-Mobilität bis<br />

hin zu emissionsfreien Geräten<br />

zur Grünraumpflege. Ökologisch<br />

bauen, energetisch sinnvoll<br />

sanieren, und viele Maßnahmen<br />

zur Effizienzsteigerung und<br />

Müllvermeidung – etwa in der<br />

Verwaltung durch das papierlose<br />

Büro, stießen auf reges Interesse.<br />

Das registrierte auch die Bundesund<br />

Landespolitik, die in Gestalt<br />

zahlreicher Repräsentanten von<br />

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein<br />

abwärts, an den Ständen anzutreffen<br />

war. Fest steht, dass die<br />

Tendenz zu umweltfreundlichen<br />

Lösungen künftig noch weiter<br />

zunehmen wird. Offensichtlich<br />

wird das spätestens wieder kommendes<br />

Jahr, wenn die größte<br />

Fachmesse für die Top-Entscheidungsträger<br />

aus Österreichs<br />

Gemeinden am 18. und 19. Juni<br />

in Innsbruck ihre Pforten öffnet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.diekommunalmesse.at<br />

Bier kann mehr: Beim Brauprozess fallen große Mengen Wärme<br />

an, die bis dato ungenutzt abgeführt wurden. Die Brauerei<br />

Puntigam nutzt diese Abwärme nun nachhaltig und versorgt<br />

damit 800 Grazer Wohnungen mit Wärme. Ein Wärmetauscher<br />

und zwei Wärmepumpen ermöglichen es jetzt, die Wärme<br />

abzuleiten und zur Beheizung zu nutzen. Bereits im ersten<br />

Jahr des Projekts konnten dadurch rund 160 Tonnen CO 2<br />

eingespart werden.<br />

VOR-GELESEN<br />

Foto: iStock.com<br />

Heuschnupfen (Yang Sheng 3) Essbare Wildsamen Wienerwald<br />

Yang Sheng hält eine Vielzahl natürlicher<br />

Heilmethoden bereit, um gegen Heuschnupfen<br />

vorzugehen. Die fernöstliche<br />

Medizin bezieht die Zeit außerhalb der<br />

„Pollensaison“ mit ein und kann so akute<br />

Beschwerden lindern und tiefer liegende<br />

Ursachen des Heuschnupfens bekämpfen.<br />

In diesem Buch finden Sie Methoden<br />

zur Ermittlung Ihres Heuschnupfen-Typs<br />

und auch Anleitungen zu Akupressur<br />

und Selbstmassage.<br />

ISBN: 978-3962381042<br />

Die Samen vieler unserer essbaren Wildpflanzen<br />

sind schmackhaft und voller Vitalstoffe.<br />

Man kann Wildsamen vielseitig<br />

nutzen: als wertvolle Nahrungsergänzung,<br />

als Speisenzugabe, zum Würzen, für die<br />

Senfherstellung, für Mehl und Kaffee, für<br />

Speiseöl und Keimlinge. Anke Höller und<br />

Doris Grappendorf zeigen 44 Porträts von<br />

Pflanzen, die uns ihre Wildsamen schenken,<br />

inklusive Standort, Reifezeit, Ernte<br />

und Verwendung.<br />

ISBN: 978-3818606480<br />

Dieses Buch vermittelt die Schönheit und<br />

Vielfalt der reizvollen Landschaft des Wienerwalds.<br />

Der Autor Werner Gamerith<br />

erzählt von ihrer Entstehung und Empfindlichkeit,<br />

ihrem Schutz und ihrer Pflege. Zu<br />

allen Zeiten braucht es Menschen, welche<br />

sie als Naturjuwel und Kulturgut schätzen.<br />

Trotz Verkehrsachsen und Siedlungsdruck<br />

der Großstadt ist dabei im Wienerwald<br />

eine vielfältige Kulturlandschaft<br />

erhalten geblieben.<br />

ISBN: 978-3702237295<br />

„Wasserstoffautos sind keine Alternative zur Elektromobilität“,<br />

sagt Prof. Manfred Schrödl von der TU Wien. Nur in<br />

bestimmten Nischen der Mobilität ist Wasserstoff als Energieträger<br />

sinnvoll. Mit Wasserstoffautos und dem Aufbau<br />

einer flächendeckenden Wasserstoff-Tank-Infrastruktur ist<br />

die Energiewende nicht zu schaffen. Stattdessen brauchen wir<br />

Elektromobilität und höhere Förderungen für regenerative<br />

Energie, ist Schrödl überzeugt.<br />

DAS NÄCHSTE UMWELTJOURNAL<br />

ERSCHEINT AM 6. NOVEMBER.<br />

AR IM UJ<br />

Mit dieser App VIDEOS<br />

und BILDERGALERIEN<br />

im Heft ansehen!<br />

1) ZAPPAR-App* auf Ihr<br />

Smartphone herunterladen<br />

(kostenlos!)<br />

2) Mit der App ZAPPAR-Codes<br />

in diesem Heft scannen<br />

3) Augmented Reality (AR)<br />

genießen …<br />

4) Feedback an<br />

umweltjournal@umweltjournal.at<br />

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Die Lizenz zum Recycling.<br />

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Wir sammeln und recyceln mehr als 240.000 t Altglas pro Jahr. Wir tun dies nach höchsten<br />

Umweltstandards und sozialen Benchmarks. Das ist Circular Economy mit Mehrwert.<br />

* SCIAM Medienhaus ist nicht Anbieter dieser<br />

App, sondern stellt über diese Plattform nur<br />

Inhalte zur Verfügung. Die App ist ein<br />

Service von Zappar Ltd. (GB). Nähere<br />

Informationen dazu finden Sie auch unter<br />

zappar.com/terms<br />

Impressum<br />

Eigentümer, Verleger: SCIAM Fachmedien GmbH & Co KG. Herstellungs- und Erscheinungsort: Wien; Verlagsort, Redaktions- und Verwaltungsadresse: 1170 Wien, Geblergasse 95; Tel.: +43 (0)1 90680-0, Fax: +43 (0)1 90680-91100; E-Mail: umweltjournal@umweltjournal.at; Internet: www.umweltjournal-online.at; Verlagsgeschäftsführung: Mag. Martin Ögg, Mag. Gerald Fiala; Objektleiter |<br />

Anzeigenleitung: Renate Grimm (ehem. Storz), renate.storz@sciam.at; Leitende Redakteurin: Mag. Ulrike Grassl Redaktion: Mag. Astrid Minnich; Layout: Iris Schönauer; Druck: Russmedia Service GmbH, A-6858 Schwarzach; Einzelpreis: 4,50,– Euro (inkl. 10% Mwst.); Jahresabonnement Inland: 24,00,- Euro (inkl. 10 % Mwst. und Versand); Europa: 32,00,– Euro; Gültiger Anzeigentarif:<br />

2018; Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Der Verlag behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs 1 Urheberrechtsgesetz: © SCIAM Fachmedien GmbH & Co KG; Das Umweltjournal erscheint 6-mal jährlich; Versandauflage Österreich dieser <strong>Ausgabe</strong>: mindestens 12.500 Exemplare; DVR: 0861944

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