Gemeindebrief WIR - Dezember 2019 bis Februar 2020
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Plastikfasten – Was ist dabei herausgekommen?<br />
Die Menschen im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf<br />
waren zum Plastikfasten<br />
– dem Verzicht auf möglichst<br />
viele Einmal-Verpackungen aus<br />
Kunststoff – aufgerufen. Vier Wochen<br />
lang versuchten sie, was machbar<br />
ist. Sogar bei NDR Niedersachsen<br />
wurde für diese Aktion geworben.<br />
Zum Abschluss trafen sich Teilnehmer<br />
der Aktion in der Neuen Kirche<br />
in Idensen, um ihre Erkenntnisse<br />
auszutauschen.<br />
Zum Einblick hatte Annette Primke<br />
auf einem Tisch den Inhalt von zwei<br />
Warenkörben aufgebaut. Einmal ein<br />
Einkauf wie er üblich ist und daneben<br />
der Einkauf, wie er möglich wäre.<br />
Ohne Plastik. So gibt es Netzbeutel zu<br />
kaufen, die beim Einkauf von Obst<br />
und Gemüse statt der Plastikbeutel<br />
verwendet werden. Auch Taschen für<br />
Brote verhindern den Gebrauch von<br />
Kunststoff für den Transport nach<br />
Hause.<br />
Als Einstieg präsentiert Uwe Wolf<br />
dann Fakten zum Thema Umweltverhalten<br />
und Plastikmüll. Er erklärte den<br />
Teilnehmern, dass die Einwohner<br />
Deutschlands so leben, als hätten sie<br />
drei Erden zur Verfügung. Also auf<br />
Kosten nachfolgender Generationen.<br />
Er erkläre auch: „Der Kunststoffmüll<br />
pro Person hat sich seit 1995 auf 38kg<br />
verdoppelt“. Von diesem Müll werden<br />
ungefähr 60 Prozent verbrannt und<br />
der Rest recycelt.<br />
Die Erfahrungen des Plastikfastens<br />
wurden danach ausgetauscht. Ein<br />
Ehepaar mit Kindern, beide berufstätig,<br />
berichtete, dass es zeitlich sehr<br />
schwierig war, dann noch konsequent<br />
auf Einmal-Verpackungen zu verzich-<br />
hallo nachbar 19<br />
ten. Ein gewisser Aufwand ist nötig.<br />
Aber ein Anfang wurde gemacht. Was<br />
auch schwierig war, war der Einkauf<br />
von unverpackter Bioware. Darauf<br />
berichteten andere Teilnehmer von<br />
Biohöfen in Wunstorf, wo das möglich<br />
ist, Waren in Bioqualität unverpackt zu<br />
kaufen. Eine andere Möglichkeit seien<br />
Gemüsekisten, in denen auch andere<br />
Biowaren geliefert würden, informierte<br />
Uwe Wolf. In vielen Einzelhandelsgeschäften<br />
ist die Verwendung von mitgebrachten<br />
Plastikgefäßen, die vielfach<br />
verwendet werden, für z.B. Wurst,<br />
Fleisch und Käse möglich. Hygienevorschriften,<br />
deren Sinnhaftigkeit angezweifelt<br />
wurde, machten einiges unmöglich.<br />
Hier ist es wichtig zu fragen,<br />
was gemacht wird. Besonders weit sind<br />
die Bioläden in Wunstorf, die sich interessante<br />
Ansätze überlegt haben, um<br />
Hygiene und Umwelt in Einklang zu<br />
bringen.<br />
Wöchentlicher Verpackungsmüll einer vierköpfigen<br />
Familie vor und während des Plastikfastens (Foto: privat)