11.11.2019 Aufrufe

Gemeindebrief WIR - Dezember 2019 bis Februar 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der 3. Raum – ein Rückblick<br />

Sechs Monate zeitgenössische Kunst<br />

auf dem Dorf: Das war ein Versuch,<br />

der Risiken in sich barg und Nebenwirkungen<br />

mit sich gebracht hat.<br />

Die Idee, einen Raum, der weniger als<br />

16 m² hat, mit Kunst auszustatten, war<br />

nicht für jeden Menschen vorstellbar.<br />

Was würde passieren, wenn es überhaupt<br />

nicht angenommen wird, wenn<br />

die Kunst störend wirkt im Vergleich<br />

zur romanischen Wand- und Deckenmalerei?<br />

sigwardskirche 5 3<br />

in das Bewusstsein gerückt: Sie hat<br />

wieder eine Bedeutung für die Menschen<br />

bekommen. Und dann sind zwei<br />

sehr außergewöhnliche, nicht geplante<br />

Nebenwirkungen passiert:<br />

Axel Kawalla fertigte seine Werke extra<br />

für die Privatkapelle an, nahm sie danach<br />

ab und sie fanden ihren Weg beispielsweise<br />

in die jüdische Gemeinde<br />

von New York. Und so kommt Kunst<br />

von Idensen in die USA.<br />

Die Antwort hat die Realität gegeben:<br />

Wir hatten drei „Ausstellungen“, die<br />

unterschiedlicher nicht hätten sein können.<br />

Und um es vorweg zu nehmen:<br />

nicht jedem hat alles gefallen. Das ist<br />

nicht schlimm, weil man auch sagen<br />

kann: jedem hat etwas gefallen.<br />

Die Geschmäcker sind Gott sei Dank<br />

unterschiedlich, und so war die Bandbreite<br />

von Ikonenmalerei von Nikola<br />

Saric über die Geschichte von Flucht<br />

und Vertreibung von Axel Kawalla <strong>bis</strong><br />

hin zur Klanginstallation von Torben<br />

Laib so groß, dass sich jeweils Fans<br />

gefunden haben.<br />

Das wurde vor allen Dingen darin deutlich,<br />

dass Menschen 15, 20 oder 30<br />

Minuten in der Privatkapelle verbrachten.<br />

Insgesamt gehen wir davon aus,<br />

dass rund 2.500 Menschen den 3. Raum<br />

besucht haben.<br />

Was bleibt für uns in unserer Gemeinde?<br />

Zunächst – und das war ein Ziel der<br />

Aktion – wurde die Privatkapelle wieder<br />

Auch die Kinder der städtischen Kindertagesstätte<br />

Idensen besuchten in<br />

Kleingruppen die Privatkapelle. Sie<br />

schauten sich die Klanginstallation von<br />

Torben Laib an. Die Begeisterung für<br />

die Kunst war so groß, dass sie in der<br />

Kita auch Gipssäulen herstellen wollten<br />

und so vieles nachgemacht wurde. Torben<br />

Laib kam extra noch einmal nach<br />

Idensen, um mit den Kindern zu reden<br />

und seine Arbeit zu erläutern. Ein Mittelteil<br />

aus der Säule schenkte er nach<br />

dem Abbau signiert dem Kindergarten.<br />

Das war auch eine Erfahrung: wie geplant<br />

wurde die letzte Kunst in Kolenfeld<br />

entsorgt. Ein komisches Gefühl.<br />

Jörg Mecke

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!