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KÄNGURU November 2018

Stadt oder Land: Wo leben Familien besser? Ein Leben ohne Müll: KÄNGURU trifft Tante Olga Neues aus der Region Veranstaltungskalender

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GESELLSCHAFT <strong>KÄNGURU</strong> 11 I 18<br />

27<br />

Der Inbegriff einer Stadt ist das Dicke B oben an der<br />

Spree. Zahlreiche Hymnen besingen das Leben in<br />

Berlin, das schmutzig und laut ist und doch so hip<br />

und cool. Väter tragen Bärte und Babys in der Trage<br />

und alle gehen vegan essen. Demgegenüber steht das<br />

Idealbild des Landlebens: Am liebsten Bullerbü, wo<br />

barfüßige Kinder auf Apfelbäumen sitzen und Fahrten<br />

mit dem Pferdeschlitten zum Winter gehören. Internet<br />

und Sammelfigürchen an der Supermarktkasse<br />

kommen in dieser Vorstellung eher nicht vor. Was zu<br />

der Überlegung anregt, ob es sich eventuell um eine<br />

andere Epoche handelt, von der so viele träumen.<br />

Was ist Heimat?<br />

Zwischen Berlin und einem schwedischen Dorf Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

gibt es eine große Bandbreite an Welten, in denen Kinder<br />

heute aufwachsen. Und egal, ob Zwei-Zimmer-Küche-Nasszelle im<br />

Plattenbau, Doppelhaushälfte mit gekiestem Vorgarten oder Fachwerkhäuschen<br />

ganz weit draußen: Dort, wo man die ersten Lebensjahre<br />

verbringt, bleibt ein vertrautes Stück Heimat. Glückliche Familien<br />

leben in Bonn-Innenstadt genauso wie in Fuchshofen in der<br />

Eifel. Und werden Kinder gemobbt oder vernachlässigt, sind sie am<br />

Waldrand genauso unglücklich wie an der stark befahrenen Hauptstraße.<br />

Sind alle Stadt-Land-Bilder also reine Klischees? „Nicht unbedingt“,<br />

sagt Laura aus Königswinter. Die 17-Jährige ist in einem<br />

Dorf am Rande des Siebengebirges groß geworden. Rundherum<br />

Felder und Wälder. Kühe stehen auf der Weide, Rotmilane ziehen<br />

ihre Kreise. „Ich hatte hier eine wunderschöne, behütete Kindheit“,<br />

erzählt Laura. „Wir waren immer draußen, haben Räuber und Gendarm<br />

gespielt, uns am Bach eine Schlammrutsche gebaut und einen<br />

hohlen Baum als Briefkasten für geheime Nachrichten genutzt.“<br />

Weite Wege, aber viel Nähe<br />

Noch heute genießt sie es, dass jeder jeden kennt und verschiedene<br />

Generationen miteinander zu tun haben. Dass sie in fünf Minuten<br />

mit dem Fahrrad bei den Pferden ist und in zehn beim Edeka<br />

im Nachbarort. Außer einer Bäckerei gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten<br />

mehr im Dorf. Auch zur Grundschule müssen die Kinder<br />

einen Ort weiter. Später sind sie auf ihre Eltern oder den Bus angewiesen,<br />

um zur weiterführenden Schule zu kommen.<br />

„Die Anbindung ist natürlich schon ein Problem“, sagt Laura. Der<br />

Linienbus braucht eine halbe Stunde bis ins Bonner Zentrum und<br />

am Wochenende ist es besonders schwierig. Will man Anschluss<br />

an die Bonner Stadtbahn haben, muss man den Bus eine Stunde<br />

vorher per Telefon bestellen. Lauras Freunde aus Bonn ziehen sie<br />

gerne auf. „Fährst du wieder ins Ausland“, witzeln sie, wenn sie<br />

nach einem Tag in der Stadt in den Bus steigt, um die lange Heimfahrt<br />

anzutreten.<br />

Besonders schwierig wird es abends. Wer nach der Partynacht wieder<br />

auf den Berg will, kann zwar den Bus nehmen, der hält aber zu<br />

dieser Uhrzeit so ziemlich im Nirgendwo. „Da müsste ich dann im<br />

Stockdunklen einen Kilometer über die Felder laufen, und das darf<br />

ich natürlich nicht.“ Bleibt das Mamataxi. „Als wir jünger waren,<br />

mussten uns die Eltern einfach überall hinfahren. Ohne Auto geht<br />

es hier oben nicht“, sagt Laura. Deswegen nehmen Jugendliche<br />

ab einem gewissen Alter gerne das Fahrrad oder die Vespa, um<br />

unabhängiger zu sein.<br />

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