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Demenz Hannover 2019

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MENSCHEN MIT DEMENZ: Symptome<br />

Ist meine Vergesslichkeit noch normal?<br />

Wenn Sie ab und zu Ihren Schlüssel<br />

verlegen, einen Termin vergessen oder<br />

Ihnen der Name eines Bekannten nicht<br />

einfällt, dann ist das kein Grund zur<br />

Beunruhigung. Treten jedoch häufig und<br />

über längere Zeit Störungen des Kurz -<br />

zeitgedächtnisses, der Konzentration<br />

oder der Orientierung auf, dann sollten<br />

Sie zum Arzt gehen. Zum Beispiel, wenn<br />

Sie sich nicht mehr erinnern, einen<br />

Termin überhaupt vereinbart zu haben,<br />

oder wenn Sie sich in einer neuen Um -<br />

gebung wesentlich schlechter zurecht -<br />

finden als früher, oder wenn Ihre<br />

geistigen Fähigkeiten stark schwanken.<br />

Andere Ursachen<br />

Diese Symptome können ganz verschie -<br />

dene Ursachen haben und stehen nicht<br />

unbedingt im Zusammenhang mit einer<br />

<strong>Demenz</strong>. Sie können beispielsweise durch<br />

Stress hervorgerufen werden, durch<br />

Burn-out, seelische Belastungen,<br />

Depressionen oder auch eine Umstellung<br />

des Hormonhaushalts, wie in den<br />

Wechseljahren. Weitere körperliche<br />

Ursachen sind eine Unterfunktion der<br />

Schilddrüse, ein erhöhter<br />

Hirndruck, wie er im Alter<br />

auftreten kann, oder ein<br />

Tumor. Darüber hinaus<br />

können es Nebenwirkungen<br />

der verschiedensten<br />

Medikamente sein, die Sie zum<br />

Beispiel gegen Schmerzen oder zur<br />

Senkung des Blutdrucks einnehmen.<br />

Welche Symptome und<br />

welchen Verlauf hat eine<br />

<strong>Demenz</strong>?<br />

Das Muster der Symptome einer <strong>Demenz</strong> hängt davon ab,<br />

welche Bereiche des Gehirns durch die zugrunde liegende<br />

Krankheit geschädigt werden.<br />

Zwischen dem Ausmaß der Veränderungen<br />

im Hirngewebe und der Stärke der<br />

Symptome besteht in der Regel kein<br />

enger Zusammenhang. Deswegen kann<br />

eine Krankheit über viele Jahre un -<br />

bemerkt bleiben. Meistens geht der<br />

<strong>Demenz</strong> ein Zustand voraus, in dem die<br />

Betroffenen nur leicht beeinträchtigt<br />

sind. Außerdem werden die Einschränkung<br />

ihrer Leistung und die Änderung<br />

ihres Verhaltens nicht nur durch die<br />

Schädigung des Hirngewebes bestimmt.<br />

Eine Einteilung in Schweregrade gibt es<br />

für die <strong>Demenz</strong> bei der Alzheimer-<br />

Krankheit. Sie orientiert sich daran, wie<br />

selbstständig die Menschen noch sind<br />

und welche Unterstützung sie schon<br />

brauchen. Man unterscheidet die drei<br />

Abschnitte leichtgradige, mittelschwere<br />

und schwere <strong>Demenz</strong>. Da die Symptome<br />

meist allmählich fortschreiten, sind die<br />

Übergänge fließend.<br />

Bei der Alzheimer-Krankheit beginnt der<br />

neurodegenerative Prozess viele Jahre<br />

vor dem Auftreten der ersten Symptome.<br />

Diese beginnen in den meisten Fällen<br />

mit leichten, aber messbaren Einschränkungen<br />

der geistigen Fähigkeiten, mit<br />

denen die Erkrankten ihren Alltag noch<br />

gut bewältigen können. Meist ist das<br />

Kurzzeitgedächtnis betroffen. Diesen<br />

Zustand bezeichnet man als „Leichte<br />

Kognitive Beeinträchtigung“. Innerhalb<br />

von fünf Jahren entwickelt die Hälfte<br />

der Betroffenen eine <strong>Demenz</strong>.<br />

Leichtgradige <strong>Demenz</strong><br />

Die Schwelle zur <strong>Demenz</strong> ist erreicht,<br />

wenn die alltäglichen Tätigkeiten be -<br />

einträchtigt werden. Im Stadium der<br />

leichtgradigen <strong>Demenz</strong> stehen meist<br />

Gedächtnisstörungen im Vordergrund.<br />

Betroffene haben häufig Wort findungsstörungen,<br />

sind in ihrer Auffassungsgabe<br />

sowie beim Planen und Problem -<br />

lösen eingeschränkt. Sie können sich<br />

zeitlich und räumlich nicht mehr sicher<br />

orientieren. Sie sind aber in der Lage,<br />

gewohnte Alltagstätigkeiten mit gelegentlicher<br />

Hilfe auszuüben. In der Regel<br />

sind sie noch geschäfts- und testier -<br />

fähig. Auch die Fahrtauglichkeit kann<br />

erhalten sein. Bei anspruchsvollen Aufgaben<br />

wie Organisieren des Haushalts,<br />

Führen des Bankkontos oder Durch -<br />

führung von Reisen brauchen sie aber<br />

Unterstützung. Ihren Beruf können sie<br />

meist nicht mehr ausüben. Sie nehmen<br />

das Nachlassen ihrer Leistungsfähigkeit<br />

selbst wahr. Deshalb reagieren sie häufig<br />

mit depressiven Verstimmungen, verminderter<br />

Aktivität und Rückzug.<br />

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