2019/49 - DV_Handwerk_2019
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Die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm, der Dienstleister<br />
für das <strong>Handwerk</strong><br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm ist Dienstleister<br />
und Ansprechpartner für über 19.000 <strong>Handwerk</strong>sbetriebe.<br />
Fliesenleger Jannis Gentner (Aalen) ist überglücklich über seinen WM-Titel <strong>2019</strong>.<br />
<strong>Handwerk</strong><br />
der Zukunft<br />
Foto: Anja Jungnickel<br />
Unter diesem Motto steht diese Sonderveröffentlichung in<br />
Kooperation mit der <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm. Denn das <strong>Handwerk</strong><br />
gehört den Gewinnern der Zukunft.<br />
Das sind mehr als<br />
120.000 Beschäftigte<br />
und rund 8.000 Auszubildende<br />
in den Landkreisen<br />
Ostalb, Heidenheim,<br />
Alb-Donau, Biberach, Ravensburg,<br />
Bodensee und<br />
den Stadtkreis Ulm. Die<br />
Mitgliedsbetriebe zwischen<br />
Jagst und Bodensee generieren<br />
jährlich einen Umsatz<br />
von ca. 14,5 Milliarden<br />
Euro. Zentrale Aufgabe der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Ulm ist<br />
es, die Interessen der regionalen<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
auf allen Ebenen der Politik<br />
und in der Öffentlichkeit zu<br />
vertreten. Zu den Aufgabenschwerpunkten<br />
gehören<br />
neben Ausbildung, Prüfungswesen<br />
und Führen der<br />
<strong>Handwerk</strong>srolle auch berufliche<br />
Bildungsangebote,<br />
Nachwuchswerbung, vielfältige<br />
Beratungsleistungen<br />
für Betriebsinhaber wie u.a.<br />
Personalberatung und Angebote<br />
für Existenzgründer<br />
oder rund um die Unternehmensnachfolge<br />
(ZEN).<br />
Infos<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm sind<br />
persönlich von Montag bis<br />
Freitag, mindestens von 7.30<br />
Uhr bis 17.30 Uhr erreichbar,<br />
auch telefonisch unter<br />
0731 1425 0 oder per E-Mail:<br />
info@hwk-ulm.de<br />
Entwicklung durch weiterbilden – das<br />
<strong>Handwerk</strong> macht es möglich<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm bietet Bildung und Weiterbildung an - in Ulm, Friedrichshafen und<br />
Schwäbisch Gmünd und nun gebündelt im neuen Karriereprogramm 2020.<br />
Es entwickelt sich selbst<br />
und seine Berufe weiter.<br />
<strong>Handwerk</strong> geht mit<br />
der Zeit – oder voraus. Die<br />
Kunden erhalten moderne<br />
<strong>Handwerk</strong>sarbeit, die Auftragsbücher<br />
der Betriebe<br />
bleiben gefüllt und dadurch<br />
ist die Nachfrage nach <strong>Handwerk</strong>erleistungen<br />
hoch.<br />
Neueste Technik kommt in<br />
den Betrieben zum Einsatz<br />
Davon profitieren auch<br />
die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in den <strong>Handwerk</strong>sbetrieben,<br />
denn gute<br />
handwerkliche Fachkräfte<br />
werden in Zukunft gefragt<br />
sein. Das ist eine große<br />
Chance für Jugendliche, die<br />
sich jetzt nach einer guten<br />
Ausbildungsstelle umschauen.<br />
3D-Drucker, Drohnen,<br />
Tracking-Systeme und Roboter,<br />
sie kommen in immer<br />
mehr <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
zum Einsatz. Das umfasst<br />
nicht nur die offensichtlichen<br />
Berufsfelder Elektronik<br />
(Stichwort: Smart Home)<br />
oder Gesundheit (eHealth),<br />
sondern weit darüber hinaus.<br />
Betriebe digitalisieren<br />
ihre internen Abläufe, bei<br />
Planung, Einkauf, Produktion<br />
oder Logistik. Statt zu<br />
zählen, wie viel Material sich<br />
noch im Lager ist, erledigen<br />
CNC-Maschinen oder ein<br />
3D-Printer schon die Arbeit.<br />
Die Technik lässt die handwerkliche<br />
Leistung jedoch<br />
nicht in den Hintergrund<br />
treten, denn manchmal<br />
werden ganz traditionelle<br />
<strong>Handwerk</strong>sberufe völlig neu<br />
erdacht und mit neuen Marketinginstrumenten<br />
versehen.<br />
Dabei bieten sich den<br />
Betrieben Chancen, auch<br />
neue Produkte und Techniken<br />
zu entwickeln und<br />
anzuwenden. Kurzum: Die<br />
Zukunft kennt jetzt schon<br />
einen Gewinner: Das <strong>Handwerk</strong>.<br />
Das moderne <strong>Handwerk</strong><br />
wird auf den folgenden<br />
Seiten näher beleuchtet.<br />
Info<br />
www.hwk-ulm.de<br />
www.facebook.com/<strong>Handwerk</strong>skammerUlm<br />
www.instagram.com/handwerkskammer_ulm/<br />
Jährlich nutzen rund<br />
8.500 <strong>Handwerk</strong>erinnen<br />
und <strong>Handwerk</strong>er<br />
mit knapp 700.000 Teilnehmerstunden<br />
das Angebot<br />
der Bildungsakademie der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Ulm als<br />
Teil ihrer Ausbildung oder<br />
für eine Fort- oder Weiterbildung.<br />
So bleiben sie in<br />
ihrem jeweiligen Beruf auf<br />
dem neuesten Stand. Dies<br />
ist wichtig, weil sich die 130<br />
<strong>Handwerk</strong>sberufe ständig<br />
verändern, beispielsweise<br />
durch Digitalisierung oder<br />
E-Learning. Die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm hat jetzt ihr neues<br />
Karriereprogramm für das<br />
Jahr 2020 veröffentlicht. Mit<br />
dem aktuellen Karriereprogramm<br />
erhalten <strong>Handwerk</strong>erinnen<br />
und <strong>Handwerk</strong>er aller<br />
Auch das Entree der Bildungsakademie in Ulm ist bald in einem<br />
neuen Gewand mit Logo zu sehen. Foto Quelle: Nething Generalplaner<br />
Gewerke im Kammergebiet<br />
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für eine Karriere<br />
im <strong>Handwerk</strong>. „Die Berufe<br />
sind im Wandel und die Ansprüche<br />
der Kunden steigen.<br />
Ein <strong>Handwerk</strong>er ist eine ‚Allzweckwaffe‘.<br />
Aber selbst für<br />
ihn ist lebenslanges Lernen<br />
und Weiterbilden unabdingbar“,<br />
sagt Susanne Schwaderer,<br />
Geschäftsbereichsleiterin<br />
der Bildungsakademie der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Ulm. Die<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildungen<br />
werden an den Standorten<br />
Ulm, Friedrichshafen<br />
und Schwäbisch Gmünd<br />
angeboten. Erst im Juni des<br />
laufenden Jahres hat die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Ulm<br />
ihren Neubau von drei weiteren<br />
Ausbildungshallen mit<br />
rund 3.300 Quadratmeter am<br />
Ulmer Kuhberg eingeweiht.<br />
Mit der Investition von 8,6<br />
Mio. Euro bietet die Kammer<br />
mit den Fördergebern auf<br />
Landes- und Bundesebene<br />
Voraussetzungen für Bildung<br />
auf dem neuesten Stand der<br />
Technik.<br />
Informationen<br />
als Download:<br />
https://www.hwk-ulm.de/<br />
rund-um-die-weiterbildung/<br />
Unser Upgrade<br />
für Ihre Digitalisierung<br />
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Aspekt, dem sich unser Mittelstand heute stellen muss, um im Wettbewerb mithalten zu können. Wir finanzieren<br />
diese Vorhaben – damit gewerbliche Unternehmen und Freiberufler auch in Zukunft in Baden-Württemberg zuhause sind. Details erfahren Sie unter<br />
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Meisterbrief sichert<br />
die Versorgung<br />
Mehr als 500 junge <strong>Handwerk</strong>erinnen und <strong>Handwerk</strong>er sind in den<br />
Meisterstand erhoben worden.<br />
Auf der Meisterfeier<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm sind 503<br />
<strong>Handwerk</strong>erinnen und<br />
<strong>Handwerk</strong>er in den Meisterstand<br />
erhoben worden.<br />
Rund 1.500 Gäste haben<br />
jüngst die stolzen Meisterinnen<br />
und Meister aus 21 Gewerken<br />
auf einer stimmungsvollen<br />
Veranstaltung<br />
in Friedrichshafen gefeiert.<br />
Unter den neuen Meistern<br />
finden sich auch Zimmerermeister,<br />
Friseurmeister,<br />
Brauer und Mälzer, Elektrotechnikmeister,<br />
Schornsteinfeger<br />
oder Tischlermeister.<br />
Joachim Krimmer,<br />
Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm, freute sich mit<br />
den Jungmeistern: „Uns<br />
muss nicht bange sein vor<br />
der Zukunft. Wir <strong>Handwerk</strong>er<br />
haben sie in der Hand. Qualitätsarbeit,<br />
Eine Frage der<br />
Wertschätzung<br />
Mit dem Meisterbrief sind<br />
sie fachlich bestens für die<br />
Zukunft gerüstet, ob für die<br />
Ausbildung junger Menschen<br />
oder zur Übernahme<br />
eines Betriebes.“ Denn der<br />
Meisterbrief und Bachelorabschluss<br />
stehen im Deutschen<br />
Qualifikationsrahmen<br />
auf einer Stufe. Krimmer<br />
nahm die anwesenden Politiker<br />
aus Bund und Land in<br />
die Pflicht: „Für das <strong>Handwerk</strong><br />
ist es eine Frage der<br />
Wertschätzung, dass der<br />
Bundestag jetzt den Gesetzesentwurf<br />
zur Wiedereinführung<br />
der Meisterpflicht<br />
in zwölf Gewerken beschließt.“<br />
Die Bundespolitik<br />
setzt damit aus Sicht des<br />
<strong>Handwerk</strong>s ein wichtiges<br />
Signal für mehr Qualität<br />
und Qualifizierung im <strong>Handwerk</strong>.<br />
Die Bundesregierung<br />
sei nun gut beraten, das Gesetzgebungsverfahren<br />
zeitnah<br />
abzuschließen, damit<br />
das Gesetz Anfang Januar<br />
Viele, viele Meister mit guten Abschlüssen und besten Zukunftsaussichten.<br />
Foto: bildwerk89<br />
2020 in Kraft treten könne.<br />
Denn der Meister steht im<br />
deutschen <strong>Handwerk</strong> für<br />
Verbraucherschutz,<br />
Leistungsfähigkeit<br />
und Innovationskraft.<br />
Krimmer betonte, dass sich<br />
Wertschätzung aber auch finanziell<br />
im Land in Form der<br />
Meisterprämie, ausdrücken<br />
könne. Denn die <strong>Handwerk</strong>erinnen<br />
und <strong>Handwerk</strong>er<br />
sind mit ihren Angeboten<br />
und Leistungen Teil der<br />
kommunalen Infrastruktur.<br />
„Baden-Württemberg<br />
ist nahezu Schlusslicht im<br />
Vergleich zu den anderen<br />
Bundesländern, die diesen<br />
Ausgleich für die Diskriminierung<br />
bei den Bildungskosten<br />
der Meister schon<br />
lange haben“, so Krimmer.<br />
Der heutige Meister bildet<br />
den morgigen Auszubildenden<br />
im Betrieb aus, gibt sein<br />
Wissen an die nächste Generation<br />
weiter und sichert<br />
so flächendeckend die Versorgung<br />
im Land.<br />
Zukunftssichere<br />
Arbeitsplätze<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm<br />
wird nunmehr auch mit<br />
den Neumeistern in ihrem<br />
Zentrum für Betriebsnachfolge<br />
daran arbeiten, dass<br />
Betriebe gegründet oder<br />
übernommen werden. In<br />
den kommenden fünf Jahren<br />
stehen rund 2.700 der<br />
19.500 Betriebe der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm zur<br />
Übergabe an. Von den jetzt<br />
erhobenen Meistern werden<br />
statistisch etwa 35 Prozent<br />
in den nächsten fünf<br />
Jahren einen Betrieb gründen<br />
oder übernehmen und<br />
damit zukunftssichere Arbeits-<br />
und Ausbildungsplätze<br />
anbieten. Der erreichte<br />
Wohlstand in unserem Land<br />
kann laut Krimmer nur mit<br />
ständiger Bildung und Weiterbildung<br />
gesichert und<br />
gemehrt werden. Krimmer:<br />
„Ohne Meisterinnen und<br />
Meister im <strong>Handwerk</strong> muss<br />
der Kunde warten und für<br />
knappes <strong>Handwerk</strong> mehr<br />
bezahlen – so einfach ist die<br />
Bildungspolitik erklärt.“<br />
Info<br />
Eine Fotogalerie und die<br />
Meisterstücke https://<br />
www.hwk-ulm.de/thema/<br />
oeffentlichkeitsarbeit/<br />
pressemitteilungen/<br />
Mit #innovate startet<br />
das <strong>Handwerk</strong> bei<br />
der Digitalisierung<br />
durch und nutzt die elektronischen<br />
Möglichkeiten<br />
für sich. Kaum eine andere<br />
Branche und treibt damit<br />
die Zukunftsthemen unserer<br />
Gesellschaft voran, wie im<br />
Interview mit dem Präsidenten<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ulm, Joachim Krimmer, und<br />
dem Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Tobias Mehlich deutlich<br />
wird.<br />
Was bedeutet #innovate für<br />
die Kunden?<br />
KRIMMER: Der technische<br />
Fortschritt hat unseren Alltag<br />
stark verändert. Modern<br />
ist daher auch die Technik,<br />
die uns unterstützt und den<br />
Alltag erleichtert. Wir <strong>Handwerk</strong>er<br />
setzen die unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten<br />
beispielsweise im Keller des<br />
Kunden um – zum Nutzen<br />
für jeden Einzelnen. Mit den<br />
sich verändernden Anforderungen<br />
verändern sich auch<br />
unsere <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />
über die Jahrzehnte. Sie<br />
passen sich der Dynamik<br />
der Zeit an und entwickeln<br />
sich fortwährend, so wie<br />
jeder von uns in seinem Berufsleben:<br />
Tradition als Basis,<br />
Zukunft als Vorbild.<br />
Wir wirkt sich das auf die<br />
<strong>Handwerk</strong>er selbst aus?<br />
MEHLICH: <strong>Handwerk</strong>er<br />
sind Profis. Sie haben ihr<br />
Gewerk, das Material, die<br />
Verarbeitung von Grund<br />
auf gelernt. Auf dieser Basis<br />
können sie sich auch<br />
auf neue, anspruchsvolle<br />
Kundenwünsche einstellen,<br />
genauso wie auf neue Technologien.<br />
Das <strong>Handwerk</strong><br />
erkennt dabei das Potenzial<br />
der Digitalisierung und nutzt<br />
sie zu seinem Vorteil. Berufe<br />
werden daran angepasst,<br />
z.B. Smart-Home-Vernetzung.<br />
Jede <strong>Handwerk</strong>erin<br />
und jeder <strong>Handwerk</strong>er denkt<br />
mit und bringt so neue Impulse<br />
in sein <strong>Handwerk</strong><br />
ein. So entwickeln sich das<br />
<strong>Handwerk</strong> und die einzelnen<br />
Berufe ständig weiter.<br />
Wie wappnet sich das <strong>Handwerk</strong><br />
für die Zukunft?<br />
Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer Ulm, Joachim Krimmer (links),<br />
und Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich (rechts).<br />
<strong>Handwerk</strong> ist<br />
Zukunft:<br />
„Ein <strong>Handwerk</strong>er<br />
ist nicht<br />
ersetzbar“<br />
Kaum eine andere Branche kann besser die<br />
Verbindung von Tradition und Moderne<br />
knüpfen.<br />
MEHLICH: Um die moderne<br />
und zugleich steigende<br />
Auftragslage bewältigen zu<br />
können, braucht das <strong>Handwerk</strong><br />
qualifizierte Fachkräfte.<br />
Denn die sind oft die<br />
Kapazitätsgrenze in einem<br />
Betrieb. Dabei unterstützt<br />
die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
ihre Mitgliedsbetriebe beispielsweise<br />
mit frühzeitiger<br />
Berufsorientierung für junge<br />
Menschen oder durch<br />
Bildungspartnerschaften<br />
zwischen allgemeinbildenden<br />
Schulen und <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
– ganz egal<br />
ob Gymnasium oder Werkrealschule.<br />
Das ist ein Grund, warum<br />
die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe in<br />
Foto: KHS<br />
unserem Kammergebiet<br />
dieses Jahr zum sechsten<br />
Mal in Folge mehr junge<br />
Menschen für eine Ausbildung<br />
im <strong>Handwerk</strong> begeistern<br />
konnten.<br />
Was fasziniert die Jugendlichen<br />
am <strong>Handwerk</strong>?<br />
MEHLICH: Die jungen Menschen<br />
haben die Perspektiven<br />
im <strong>Handwerk</strong> erkannt.<br />
Sie sehen darin – zu Recht<br />
- den Grundstein für eine<br />
erfolgreiche Zukunft mit<br />
unterschiedlichen Karrieremöglichkeiten.<br />
Um sie<br />
langfristig in den <strong>Handwerk</strong>sberufen<br />
zu binden<br />
und ihren Karriereweg zu<br />
fördern, braucht es auch<br />
finanzielle Anreize wie eine<br />
ckets im ÖPNV. So wird<br />
demische Bildung Zug um<br />
Zug gleichwertiger. Denn:<br />
Meisterprämie im Land<br />
oder Meisterstudenten-Ti-<br />
die berufliche und die aka-<br />
Geldströme lenken Bildungsströme.<br />
Wenn immer mehr Digitalisierung<br />
ins <strong>Handwerk</strong><br />
einströmt, verschwinden<br />
dann nicht die Grenzen zu<br />
anderen Branchen?<br />
KRIMMER: Das <strong>Handwerk</strong><br />
nutzt die Digitalisierung für<br />
sich. So verändert sich der<br />
körperliche Einsatz durch<br />
den Einsatz von Computern<br />
und mobilen Endgeräten<br />
beispielsweise. So gibt es<br />
z.B. digitale Workflows vom<br />
Lieferanten über den Mitarbeiter<br />
zum Kunden in den<br />
<strong>Handwerk</strong>sunternehmen.<br />
Wenn das <strong>Handwerk</strong> smarter,<br />
digitaler und vernetzter<br />
wird, schafft es sich nicht<br />
ab. Es kann so noch schneller<br />
und flexibler auf Kundenwünsche<br />
eingehen. Ein<br />
<strong>Handwerk</strong>er, der sein Fach<br />
und sein Material kennt und<br />
Erfahrung hat, ist durch<br />
keine Maschine ersetzbar.<br />
Nicht zuletzt, weil wir <strong>Handwerk</strong>er<br />
jeden Tag im persönlichen<br />
Kontakt mit unseren<br />
Kunden arbeiten.<br />
nen Boden“ – gilt das auch<br />
MEHLICH: Das <strong>Handwerk</strong><br />
tet, die Zukunft nicht nur<br />
zu meistern, sondern aktiv<br />
„Das <strong>Handwerk</strong> hat golde-<br />
in Zukunft?<br />
ist bestens dafür gerüs-<br />
zu gestalten. Bewährtes<br />
mit Neuem bestmöglich<br />
zusammenzuführen? Das<br />
macht ein <strong>Handwerk</strong>er jeden<br />
Tag auf der Baustelle<br />
oder beim Kunden. Die Basis<br />
dafür schafft das duale<br />
Ausbildungssystem. Junge<br />
Menschen lernen Theorie<br />
und Praxis parallel - miteinander<br />
verknüpft. Das gibt’s<br />
nirgends auf der Welt, nur<br />
bei uns. Deshalb wissen<br />
dual gebildete Fachkräfte,<br />
was sie tun. Sie sind Experten.<br />
Und Experten sind gefragt<br />
– auch in Zukunft.<br />
Herzlichen Dank für<br />
das Interview.<br />
VERSORGUNGSWERK DES HANDWERKS<br />
IM BEZIRK DER HANDWERKSKAMMER ULM<br />
SEI GUT<br />
VERSORGT.<br />
In Zusammenarbeit mit der Signal-<br />
Iduna-Versicherungsgruppe und der<br />
INTER-Versicherungsgruppe.<br />
Telefon 0731/14256400<br />
Mail: versorgungswerk@hwk-ulm.de<br />
www.hwk-ulm.de<br />
Fotos: fotolia und www.amh-online.de<br />
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Das Karriereprogramm<br />
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<strong>Handwerk</strong> 2020 istda!<br />
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Karriereprogramm ansehen
Kreishandwerker<br />
schaft Ulm:<br />
„Die Chance im<br />
<strong>Handwerk</strong> nutzen“<br />
Gut gefüllte Auftragsbücher, hervorragende Innungsbetriebe,<br />
zufriedene Kunden, das müssten<br />
für junge Menschen doch gute Gründe sein, im<br />
<strong>Handwerk</strong> eine Ausbildung zu beginnen.<br />
Die Chancen, die das<br />
<strong>Handwerk</strong> in vielerlei<br />
Hinsicht bietet, muss<br />
man einfach nutzen“, betont<br />
deshalb Uwe Wöhrle, neuer<br />
Kreishandwerksmeister im<br />
Alb-Donau-Kreis. „Junge<br />
und ältere Menschen finden<br />
bei uns die besten Voraussetzungen<br />
für ihr Berufsleben<br />
– und das direkt vor der<br />
eigenen Haustür“, sagt Uwe<br />
Wöhrle. Obwohl es immer<br />
weniger Schüler gebe, würden<br />
sich immer mehr von<br />
ihnen für einen <strong>Handwerk</strong>sberuf<br />
entscheiden. Das dokumentieren<br />
die Ausbildungszahlen<br />
der letzten fünf<br />
Jahre. Diesen jungen Menschen<br />
sei bewusst, dass sie<br />
mit einer Ausbildung etwas<br />
Handfestes in der Tasche<br />
haben, dass sie in einem<br />
<strong>Handwerk</strong> das Beste aus<br />
ihren Talenten machen können<br />
und vom ersten Tag an<br />
Geld verdienen können.<br />
Uwe Wöhrle: „Es ist toll, junge<br />
Menschen bei ihrem Berufsstart<br />
zu begleiten. In unseren<br />
Ausbildungsbetrieben<br />
arbeitet man direkt vom<br />
Ausbildungsstart beim Kunden<br />
mit, man ist Teil eines<br />
Teams und lernt täglich<br />
Neues dazu.“ Keine Leistung<br />
entspricht einer anderen:<br />
jedes Möbelstück, jede<br />
Frisur, jede Photovoltaik-Anlage<br />
oder jedes Bad ist für<br />
sich genommen einzigartig<br />
und in intensiven Stunden<br />
von der eigenen Hände Arbeit<br />
geschaffen. „Unsere<br />
Betriebe bieten dabei große<br />
Möglichkeiten, sich selbst<br />
entfalten zu können“, unterstreicht<br />
Thomas Jung, Ge-<br />
Uwe Wöhrle neuer<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Geschäftsführer Thomas Jung<br />
schäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />
Ulm. Die<br />
erste Chance besteht zum<br />
Beispiel, wenn man sich einfach<br />
einmal für ein Praktikum<br />
bei einem Betrieb meldet.<br />
Thomas Jung: „Das<br />
könnte der erste Schritt auf<br />
einem richtig guten, erfolgreichen<br />
und erfüllten Berufsweg<br />
sein.“ Die Betriebe,<br />
die noch für dieses Jahr<br />
Auszubildende in der Region<br />
Ulm und Alb-Donau aufnehmen<br />
können, sind vor<br />
allem tätig im Bausektor, im<br />
Metall- und Elektrobereich<br />
und im Lebensmittelhandwerk.<br />
Info<br />
www.khs-ulm.de<br />
Fotos: KHS Ulm<br />
Ist das noch <strong>Handwerk</strong>?<br />
Zwei junge Damen starten im <strong>Handwerk</strong> durch und haben schon ihre eigene Styling-Kollektion<br />
vorgestellt, zwei Herzblut-<strong>Handwerk</strong>erinnen.<br />
Langhaarmädchen, das<br />
sind zwei Freundinnen<br />
und Hair & Make-up-<br />
Artists aus vollster Leidenschaft.<br />
Mona Mayr kommt<br />
aus Neu-Ulm, genauer aus<br />
Nersingen, Julia Schindelmann<br />
aus Würzburg. Ihre<br />
Freundschaft entwickelte<br />
sich aus ihrer Liebe zu ihrem<br />
<strong>Handwerk</strong>. Kennengelernt<br />
haben sich die beiden in einem<br />
Münchner Friseursalon,<br />
in dem sie ein Jahr lang<br />
zusammen arbeiteten. Heute<br />
sind sie Unternehmerinnen<br />
mit eigener Styling-Kollektion<br />
bei einer großen<br />
Drogeriemarktkette und – ja<br />
- auch mit vollem Herzblut<br />
<strong>Handwerk</strong>erinnen.<br />
Sie bekamen Stipendien<br />
Wie das alles begann, das<br />
ist eine famose Geschichte,<br />
die uns mit traditionellem<br />
Deutschen <strong>Handwerk</strong> in<br />
die ganze Welt führt. Doch<br />
bevor sich Julias und Monas<br />
Wege kreuzten, hatte<br />
jede ihre eigene kleine Erfolgsgeschichte:<br />
Mona war<br />
mehrmals für den German<br />
Hair Dressing Award nominiert<br />
und arbeitete in der<br />
High-Fashion-Branche, unter<br />
anderem für Louis Vuitton,<br />
Cartier und die Fashion<br />
Week. Julia wurde im Jahr<br />
2010 Kammer-, Landes- und<br />
Bundessiegerin und somit<br />
Deutschlands beste Jungfriseurin.<br />
Sie erhielt ein Stipendium,<br />
schloss ihren Meister<br />
mit Bravour ab und erhielt<br />
den Meisterpreis der bayerischen<br />
Staatsregierung. 2014<br />
trafen sich die beiden nun<br />
in München. Hier arbeiteten<br />
sie zusammen in einem Friseursalon<br />
und wurden beste<br />
Freundinnen.<br />
Vom letzten Ersparten einen<br />
Bus gekauft<br />
Nach einem Jahr ging Julia<br />
zurück in ihre Heimat<br />
Würzburg. Mona packte das<br />
Ist das noch <strong>Handwerk</strong> – ja, und zwar topmodern und mal ganz anders: die Langhaarmädchen, rechts<br />
die Nersingerin Mona Mayr; links Julia Schindelmann aus Würzburg.<br />
Foto: Blaenksen<br />
Fernweh und sie reiste nach<br />
Kapstadt, um nun ihrem<br />
Traum als High-Fashion Hair<br />
& Make-up-Artist nachzugehen.<br />
Angekommen in<br />
Kapstadt, stellte Mona fest,<br />
dass sie liebend gerne Shootings<br />
begleitete – das große<br />
Drumherum sie allerdings<br />
nicht erfüllte. Sie beschloss,<br />
Kapstadt zu verlassen und in<br />
Australien als Friseurin zu arbeiten<br />
– „back to the roots“,<br />
sozusagen. In Sydney arbeitete<br />
sie dann in einem angesehenen<br />
Salon und erhielt<br />
nach nur vier Wochen ein<br />
Sponsorship, mit dem sie für<br />
fünf Jahre in Australien bleiben<br />
konnte. Jedoch merkte<br />
Mona dann, dass es noch<br />
nicht die Erfüllung war. Sie<br />
kündigte den Job, kaufte sich<br />
von ihrem letzten Ersparten<br />
einen kleinen Bus und startete<br />
einen Roadtrip durch Australien<br />
– das war der Beginn<br />
von Langhaarmädchen.<br />
„Der Bus trug das Nummernschild<br />
,BOP‘, war wundervoll<br />
bunt bemalt und mit ziemlichen<br />
Hippie-Sprüchen wie<br />
`Believe in your dreams and<br />
you‘re halfway there`“, erzählt<br />
Mona heute. Da machte<br />
es klick, für ihre Vision: „Ich<br />
bin ein Langhaarmädchen,<br />
ich liebe lange Haare. Ich liebe<br />
normale Mädels von nebenan.<br />
Ich liebe es, ein Stück<br />
Hippie zu sein, mobil zu sein,<br />
meine Expertise zu teilen und<br />
angenommen zu werden,<br />
wie ich eben bin“, so Mona<br />
weiter. Fortan veranstaltete<br />
sie in ihrem BOP Styling-Partys<br />
für Backpacker-Mädels<br />
und ließ ihrer Kreativität freien<br />
Lauf.<br />
Managerinnen der eigenen<br />
Kollektion<br />
Nun nahm Mona über Skype<br />
Julia mit auf ihre große Reise<br />
und berichtete ihr täglich<br />
von ihren Ideen und Erlebnissen.<br />
Es entstand dabei<br />
ein Plan: „Was in Australien<br />
funktioniert, müsst<br />
doch auch in Deutschland<br />
klappen.“ Den beiden war<br />
schnell klar: sie wollten die<br />
erste nahbare Beauty-Marke<br />
mit Persönlichkeit und<br />
Herz auf den Markt bringen.<br />
Auch einen Styling-Bus sollte<br />
es wieder geben. Gesagt,<br />
gekauft. Eine große Drogerie-Marktkette<br />
stieg auf<br />
ihre Ideen ein und verkauft<br />
seitdem die Langhaarmädchen-Produkte<br />
nicht nur<br />
in Deutschland, sondern<br />
in weiteren zwölf europäischen<br />
Ländern. Mona und<br />
Julia sind nun Managerinnen<br />
ihrer Kollektion und ihrer<br />
Ideen geworden, aber<br />
auch jetzt sind sie noch oft<br />
als <strong>Handwerk</strong>erinnen unterwegs:<br />
in ihrem BOP, einem<br />
großen amerikanischen Bus,<br />
den sie zum Friseur- und<br />
Styling-Mobil ausgebaut<br />
haben, sind sie auf Tour und<br />
schneiden Haare oder stylen<br />
– und meist ganz einfach für<br />
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Die L-Bank kümmert<br />
sich um die Förderung<br />
Mehr Licht als Schatten beim baden-württembergischen <strong>Handwerk</strong><br />
von Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank<br />
Karolina Mittmann links in selbstdesignter Mode, rechts zwei Models mit den Clair-de-chic-Jeansjacken „Ombre“ und „Graz“:<br />
<br />
Foto: Clair-de-chic<br />
Ist das noch <strong>Handwerk</strong>?<br />
Ein Zufall, eine Idee, eine Umsetzung, ein Wettbewerb, ein großer Erfolg: Karolina Mittmann<br />
ist Maßschneiderin und macht aus alten Jeans völlig neue Mode. Upcycling liegt voll im Trend,<br />
davon profitiert die 32-Jährige aus Ulm-Lehr.<br />
Ein Zufall, eine Idee,<br />
eine Umsetzung, ein<br />
Wettbewerb, ein großer<br />
Erfolg: Karolina Mittmann<br />
ist Maßschneiderin<br />
und macht aus alten Jeans<br />
völlig neue Mode. Upcycling<br />
liegt voll im Trend, davon<br />
profitiert die 32-Jährige aus<br />
Ulm-Lehr. Ihre erste Upcycling-Kollektion<br />
sei rein zufällig<br />
entstanden, erzählt die<br />
gebürtige Schlesierin. Anfang<br />
2017 fand sie eine Kiste<br />
voller kaputter Jeans in<br />
ihrem Fundus. Sie stammte<br />
von einem Wettbewerb in<br />
Wien, an dem die damalige<br />
Textildesignstudentin der<br />
Hochschule Graz teilnahm.<br />
„Damals musste ich aus<br />
Jeanshosen, die wegen Produktionsfehlern<br />
aussortiert<br />
worden waren, ein Haute-Couture-Kleid<br />
designen<br />
und nähen“, sagt Karolina<br />
Mittmann. „Das Kleid sah<br />
umwerfend aus, es war aber<br />
nicht alltagstauglich“, lacht<br />
sie. Damit war aber die Idee<br />
geboren: aus alten Jeanshosen<br />
moderne, stylisch und<br />
unverwechselbare Mode zu<br />
kreieren. „Und so entstand<br />
das erste Modell meiner Upcycling-Kollektion:<br />
die Jacke<br />
Ulm“, sagt sie.<br />
Eine passionierte<br />
<strong>Handwerk</strong>erin<br />
Dabei ist die Anfertigung einer<br />
Jeansjacke aufwendig<br />
und benötigt zwischen 30 und<br />
40 Stunden. Als Innenfutter<br />
verwendet Mittmann alte Herrenhemden<br />
aus Baumwolle.<br />
Nur Nähgarn und Reißverschlüsse<br />
seien neu, sagt sie.<br />
Das Patchwork-Muster der<br />
Jacke zeigt ihre große Vorliebe<br />
zu Geometrie und Präzision.<br />
Struktur und Symmetrie<br />
bei perfekter Verarbeitung<br />
müssten ebenso stimmig sein<br />
und ein schönes Gesamtbild<br />
ergeben, sagt sie, denn sie<br />
sei eben nicht nur Modedesignerin,<br />
sondern vor allem<br />
eine passionierte <strong>Handwerk</strong>erin.<br />
Es lohne sich, Jeans nicht<br />
einfach wegzuwerfen, betont<br />
Karolina Mittmann. Deutschlandweit<br />
würden nach ihrer<br />
Schätzung täglich tausende<br />
Jeans aus den Kleiderschränken<br />
aussortiert. 95 Prozent<br />
dieser Jeans seien aber meist<br />
unversehrt und weisen nur<br />
minimale Mängel auf. Auch<br />
bei der industriellen Herstellung<br />
von Jeanshosen würden<br />
viele aufgrund kleiner Produktionsfehler<br />
aussortiert und gar<br />
nicht erst in den Verkauf gebracht.<br />
Zur Produktion einer<br />
handelsüblichen Jeans seien<br />
aber im Durchschnitt rund<br />
8.000 Liter Wasser nötigt, ein<br />
enormer Verbrauch, für den<br />
es sich lohne, jede Jeans so<br />
lange als möglich im Kreislauf<br />
zu behalten „Jede weggeworfene<br />
Jeans ist daher eine<br />
weggeworfene Jeans zu viel“,<br />
unterstreicht Mittmann. Viele<br />
Kundinnen kommen zu ihr in<br />
ihr kleines Atelier nach Ulm-<br />
Lehr und lassen sich aus ihren<br />
alten Jeanshosen neue Mode<br />
schneidern, das sei eine ganz<br />
besondere Form der Nachhaltigkeit.<br />
Arbeit mit nachhaltigen<br />
Stoffen<br />
Karolina Mittmann überlegt,<br />
in Zukunft mehr von<br />
ihrer Mode auf Messen zu<br />
präsentieren und in kleinen<br />
Modegeschäften zu verkaufen.<br />
Durch die Geburt ihrer<br />
kleinen Tochter vor zwei Monaten<br />
hat sich das Leben des<br />
Ehepaars aber erst einmal<br />
grundlegend auf den Kopf<br />
gestellt. Ab dem kommenden<br />
Jahr aber kann sich Karolina<br />
Mittmann vorstellen,<br />
von ihrem ersten, bereits mit<br />
Auszeichnungen dekorierten<br />
Konzept aus nachhaltigen<br />
Stoffen mit dem Siegel sozialgerecht,<br />
biologisch und<br />
alltagstauglich, feine Damenmode<br />
mit französischen Chic<br />
zu kreieren.<br />
Info<br />
www.clair-de-chic.com<br />
Die aktuelle konjunkturelle<br />
Eintrübung geht<br />
auch an den <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
in Baden-<br />
Württemberg nicht spurlos<br />
vorüber. Insbesondere die<br />
handwerklichen Zulieferer<br />
werden von der verhaltenen<br />
Industrienachfrage beeinflusst.<br />
Bei den konsumnahen<br />
<strong>Handwerk</strong>en läuft es dagegen<br />
weiter rund. „Die<br />
hohe Erwerbstätigkeit und<br />
das steigende verfügbare<br />
Einkommen sorgen vielfach<br />
für strahlende Gesichter –<br />
nicht nur hier, sondern auch<br />
im Wohnungsbau“, sagt Dr.<br />
Axel Nawrath, Vorsitzender<br />
des Vorstands der L-Bank,<br />
der uns im Folgenden Einblicke<br />
in die Kooperation des<br />
landeseigenen Förderinstituts<br />
mit dem <strong>Handwerk</strong> hier<br />
in der Region gibt:<br />
Herausforderungen<br />
„Das <strong>Handwerk</strong> tut etwas<br />
dafür, dass die noch als<br />
recht gut zu bezeichnende<br />
Situation so bleibt: Die<br />
hohe Nachfrage nach Förderkrediten<br />
– gerade auch<br />
bei Innovationen – in der<br />
ersten Jahreshälfte <strong>2019</strong><br />
zeigt, dass die <strong>Handwerk</strong>er<br />
die zukünftigen Herausforderungen<br />
annehmen und<br />
als Chance sehen.<br />
Von Januar bis Juni <strong>2019</strong><br />
förderte die L-Bank Existenzgründer<br />
im <strong>Handwerk</strong><br />
und etablierte <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
mit insgesamt 183<br />
Mio. Euro. Landesweit wurden<br />
dabei 826 <strong>Handwerk</strong>s-<br />
Dr. Axel Nawrath, Vorsitzender<br />
des Vorstands der L-Bank.<br />
<br />
Quelle: L-Bank<br />
unternehmen gefördert.<br />
Diese planen mit den Darlehen<br />
und Zuschüssen Investitionen<br />
in Höhe von 333<br />
Mio. Euro. Mehr als 19.300<br />
Arbeitsplätze werden durch<br />
diese Finanzierungen gesichert<br />
und zusätzlich 600<br />
neue Stellen geschaffen.<br />
Gründungen<br />
Bei den Gründungen und<br />
Übernahmen hat die L-Bank<br />
in den ersten sechs Monaten<br />
insgesamt mehr als<br />
32 Mio. Euro an 212 <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
ausgereicht,<br />
mit denen die jungen<br />
Unternehmen Investitionen<br />
in Höhe von deutlich über<br />
44 Mio. Euro anstoßen wollen.<br />
Dabei standen im ersten<br />
Halbjahr <strong>2019</strong> besonders die<br />
kleineren Gründungen im<br />
Fokus. Unsere Startfinanzierung<br />
80 ist dafür das passende<br />
Finanzierungsinstrument.<br />
Wir konnten hier eine<br />
sehr schöne Steigerung des<br />
Darlehensvolumens um gut<br />
17 Prozent verbuchen.<br />
Von der Förderung für die<br />
etablierten <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
profitierten 614 Betriebe.<br />
An sie gingen in den<br />
ersten beiden Quartalen 151<br />
Mio. Euro. Damit planen die<br />
Unternehmen, Investitionen<br />
in Höhe von 289 Mio. Euro<br />
anzustoßen.<br />
Positiv zu bewerten ist, dass<br />
seit dem Start der neugestalteten<br />
Innovationsfinanzierung<br />
am 1. März <strong>2019</strong><br />
bis zur Jahresmitte bereits<br />
ein Kreditvolumen von annähernd<br />
22 Mio. Euro an<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe ausgereicht<br />
werden konnte. Die<br />
Ressourceneffizienzfinanzierungen<br />
erreichten fast<br />
53 Mio. Euro und damit eine<br />
Steigerung von 31 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Das unterstreicht,<br />
dass die Finanzierung von<br />
ökologischer Effizienz und<br />
die Innovationen den <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
besonders<br />
am Herzen liegen.<br />
Diese zukunftsorientierte<br />
zeigt nicht zuletzt auch die<br />
Entwicklung der im letzten<br />
Jahr neu aufgelegten Digitalisierungsprämie.<br />
In ihr<br />
wird ein Zuschuss des Ministeriums<br />
für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Wohnungsbau<br />
mit einem zinsverbilligten<br />
Darlehen der L-Bank kombiniert.<br />
Das ist bei den <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
gut<br />
angekommen“, so Dr. Axel<br />
Nawrath.<br />
Info<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Förderprogrammen der<br />
L-Bank unter<br />
www.l-bank.de oder der<br />
Hotline 0711 122-2345